DE19514775A1 - Hydrothermales Verfahren zur Verbesserung baustofftechnologischer Eigenschaften von Aschen bzw. Schlacken aus Verbrennungskraftwerken - Google Patents

Hydrothermales Verfahren zur Verbesserung baustofftechnologischer Eigenschaften von Aschen bzw. Schlacken aus Verbrennungskraftwerken

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DE19514775A1
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FAULSTICH MARTIN DR RER NAT
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B09B3/00Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B09B2101/00Type of solid waste
    • B09B2101/30Incineration ashes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver­ fahren zur Hydrothermalbehandlung von Trockenrostaschen/-schlacken aus Verbren­ nungskraftwerken zur Verbesserung von deren baustofftechnologischen Eigenschaften gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Alterungsmöglichkeiten von Schlacken zur Verbesserung ihrer Raumbeständigkeit und Auslaugfähigkeit sind in den Druckschriften 1 und 2 beschrieben. Über die Phasenzusam­ mensetzung von Müllverbrennungsaschen geben die Druckschriften 3 und 4 Auskunft.
[1] Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA): Merkblatt Entsorgung von Ab­ fällen aus Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle vom 1. 3. 1994.
[2] Lahl, U.: Schlackeaufbereitung durch Alterung und Laugung. In: Reimann, D. O.: Entsorgung von Schlacken und son­ stigen Reststoffen. Beiheft 31 zu Müll und Abfall. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1994, S. 86-91.
[3] Osborn, E. F.; Muan, A.: Phase Equi­ librium Diagrams of Oxide Systems. Plate 1. ACS and the Edward Orton, Jr. Ceramic Foundation, 1960.
[4] Aramaki, S.; Roy, R.: Amer. Ceram. Soc. 42 (1959), p. 644-645
Ein Großteil bei der Verbrennung von Hausmüll bzw. hausmüllähnlichen Gewer­ beabfällen anfallenden Aschen bzw. Schlacken muß derzeit abgelagert werden, weil ihre baustofftechnologischen Eigenschaften und ihre Auslaugbarkeit eine Verwertung nicht zulassen. Schlacken weisen nach der konven­ tionellen Naßentschlackung eine relativ hohe Auslaugfähigkeit auf. Verbunden damit ist eine geringe Raumbeständigkeit und eine erhöhte Frostempfindlichkeit. Um diese ungünstigen Eigenschaften zu verbessern, ist daher nach dem Merkblatt "Entsorgung von Abfällen aus Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle" der Ländergemeinschaft Abfall (LAGA) [1] eine mindestens dreimona­ tige feuchte Zwischenlagerung (Alterung) erforderlich. Dadurch sollen die in den feuch­ ten Schlackekörnern bzw. an deren Ober­ flächen ablaufenden chemischen Reaktionen, z. B. Wasseranlagerung an Branntkalk und Anhydrit, Bildung von Aluminiumhydroxid aus fein verteiltem, metallischem Alumini­ um und Kalkhydrat, von Ettringit durch Se­ kundärreaktion des Kalkhydrats, des Alumi­ niumhydroxids und des Gipses, sowie von Calciumcarbonat durch Carbonatisierung des Kalkhydrats mit Luftkohlensäure, weitge­ hend abklingen. Nach Lahl [2] können aber durch eine zu lange Lagerung von Schlacken wieder Freisetzungen von Aluminium und Sulfat, beispielsweise infolge Einwirkung von Luftkohlensäure auf Ettringit, ablaufen.
Da die chemischen Reaktionen auf oder in den Schlackepartikeln von den Lagerungs­ bedingungen, insbesondere vom Feuchtig­ keits- und Luftkohlensäureangebot abhängig sind, läßt sich eine gleichmäßige Alterung einer auf Halde liegenden Schlacke kaum erreichen. Zielführender wären daher Ver­ fahren, bei denen in relativ kurzer Zeit ein weitgehender Abschluß der chemischen Reaktionen in den Schlackepartikeln erreicht wird. Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 2 erreicht.
Die Beantwortung der Frage, in welchem Umfang sich bei Trockenschlacken durch eine Hydrothermalbehandlung eine Verbesserung ihrer baustofftechnologischen Eigenschaften erreichen läßt, hängt entscheidend von ihrer chemischen Zusammensetzung ab. Nach Osborn und Muan [3] sowie Aramaki [4] läßt sich die Zusammensetzung von Schlacken bzw. Aschen im Dreistoffsystem Al₂CO₃-CaO- SiO₂ darstellen und ergibt eine durchschnitt­ liche Zusammensetzung von 10-12 M.-% CaO, 10-30 M.-% Al₂O₃ und 55-78 M.-% SiO₂.
Gemäß Anspruch 1 wird eine bis zu 300°C heiße Schlacke mit Prozeßdampf (Dampf­ druck ca. 1,5-8 bar beaufschlagt. Dadurch fin­ det eine quantitative Reaktion des Freikalks (CaO) und des Anhydrits (CaSO₄) mit dem gespannten Wasserdampf statt, wobei in rascher Reaktion Kalkhydrat (Ca(OH)₂ und Gips (CaSO₄ · 2 H₂O) gebildet werden. Weiterhin entstehen aus fein verteiltem, metal­ lischem Aluminium auf der Schlackenober­ fläche bei Einwirkung von Kalkhydrat unter Wasserstoffentwicklung Aluminiumhydro­ xid. Letzteres bildet in Gegenwart von Kalkhydrat mit dem Gips bei Temperaturen über 80°C Monosulfat [3 CaO · Al₂O₃ · CaSO₄ · 12 H₂O]. Darüber hinaus kann Aluminiumhydroxid auch mit dem Kalk­ hydrat zu Aluminiumhydraten (z. B. 4 CaO · Al₂O₃ · 13 H₂O und 4 CaO · Al₂O₃ · 19 H₂O) reagieren. Die Bildung von Calcium­ silicathydraten bei Einwirkung von gespann­ tem Wasserdampf auf Trockenschlacke ist prinzipiell auch möglich. Das Reaktions­ ausmaß hängt aber entscheidend von der Einwirkungsdauer des Wasserdampfes ab. Bei kurzer Einwirkungsdauer des Dampfes (ca. 2 h) dürften Calciumsilicathydrate der näherungsweisen Zusammensetzung 3 CaO · 3 SiO₂ · 3 H₂O (CSH-Phasen) nur in untergeordnetem Ausmaß entstehen. Ledig­ lich wenn größere Anteile von amorpher Kieselsäure (SiO₂) in den Schlackepartikeln vorhanden und dem gespannten Dampf auch zugänglich sind, können CSH-Phasen gebildet werden. Lediglich diese CSH-Phasen führen infolge ihrer Mikrostruktur und damit ihrer Eigenfestigkeit zu nennenswerten Festigkeitssteigerungen der Schlackekörner, wenn sie in deren Hohlräume hineinwachsen können. Gleichzeitig ist damit eine Reduzie­ rung der Schlackeporosität verbunden, die zu einer verbesserten Raum- und Frostbestän­ digkeit des Schlackenmaterials führt. Durch Zugabe von feinteiligen Si-Stoffen und Dolo­ mit zum Müll im Feuerungsraum einer Müllverbrennungsanlage gemäß Anspruch 2 kann die spätere Bildung von Calciumsili­ cathydrat- und Magnesiumaluminathydrat­ phasen begünstigt werden.

Claims (2)

1. Hydrothermales Verfahren zur Ver­ besserung baustofftechnologischer Ei­ genschaften von Aschen bzw. Schlacken aus Verbrennungskraftwerken, dadurch gekennzeichnet,
daß heiße, poröse Trockenrostasche ein­ gesetzt wird,
daß die Trockenrostasche mit gespann­ tem Wasserdampf beaufschlagt wird,
daß dabei salzhaltiges Kondensat entsteht, und
daß das Kondensat laufend abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brenngut im Feuerungsraum feinkörnige, silicium- und magnesium­ haltige Verbindungen (z. B. Ton, basische Schlacken oder Dolomitgesteine) zuge­ fügt werden, um die Bildung von Cal­ ciumsilicat- und Magnesiumaluminat­ hydraten während der Hydrothermal­ behandlung der Trockenaschen zu er­ möglichen.
DE19514775A 1995-04-21 1995-04-21 Hydrothermales Verfahren zur Verbesserung baustofftechnologischer Eigenschaften von Aschen bzw. Schlacken aus Verbrennungskraftwerken Withdrawn DE19514775A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN112090923A (zh) * 2020-08-17 2020-12-18 南京工程学院 一种将微波水热法应用于飞灰和电镀废水的无害化共处置方法

Citations (2)

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DD125580A2 (de) * 1976-04-26 1977-05-04
DE3734879A1 (de) * 1987-09-08 1989-03-23 Inca Baustofftechnik Gmbh Verfahren zur entsorgung von salzhaltigen staeuben

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Non-Patent Citations (3)

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Title
DE-Z: Chemiker-Ztg. Chem. Apparatur, Nr. 18/1960, S. 595-598 *
GUNDLACH, H.: Dampfgehärtete Baustoffe, Bauverlag GmbH, Wiesbaden und Berlin, 1973, S. 295-301 *
R.Rasch: Flugasche, Schmelzschlacke, Müllschlacke und ihre Verwendung *

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