DE19509504A1 - Vorrichtung mit veränderbarem Strömungsquerschnitt - Google Patents
Vorrichtung mit veränderbarem StrömungsquerschnittInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit veränderbarem
Strömungsquerschnitt zur Steuerung und Regelung elektrisch
meßbarer physikalischer Größen, wie z. B. Kraft, Weg,
Geschwindigkeit, Durchfluß, Drehmoment, Dämpfung, bei der
die Größen in kurzer Zeit verändert werden können.
Für Ansteuerfrequenzen bis in den Kiloherzbereich hat man
sich bereits die Eigenschaften elektro-rheologischer Flüs
sigkeiten zunutze gemacht. In einem elektrostatischen Feld
verändern derartige Flüssigkeiten ihre Zähigkeit oder ihr
Volumen in Abhängigkeit von der angelegten Spannung. Diese
Effekte können technisch in vielfältiger Weise ausgenutzt
werden (vergl. Fluid Mechanics - Soviet Research, Vol. 8,
No. 4, July-August 1979).
Einer größeren Verbreitung von Vorrichtungen, bei denen
elektro-rheologische Flüssigkeiten für Absperr- oder Pump
zwecke benutzt werden könnten, steht jedoch in der Praxis
deren mangelnde Alterungsbeständigkeit und die Notwendig
keit einer permanenten Feinstfilterung entgegen. Außerdem
sind die Flüssigkeiten nicht mit allen üblichen Konstrukti
onswerkstoffen kompatibel.
Es besteht somit die Aufgabe,
für den angegebenen Zweck eine Alternative vorzuschlagen,
bei der hohe Schaltfrequenzen möglich sind, ohne daß die
erwähnten Einschränkungen und Nachteile berücksichtigt wer
den müssen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß ein Strömungskanal im
wesentlichen zwei in definiertem Abstand zueinander ange
ordnete, elektrisch voneinander isolierte Wandungsteile
aufweist, daß auf wenigstens einem der Wandungsteile eine
Vielzahl von beweglichen und/oder flexiblen Gebilden, wie
Haare, Fasern, Fäden, Folienstreifen, Haargeweben oder der
gleichen einzeln oder in Form eines Pelzes angebracht sind,
daß die Wandungsteile mit den beiden Polen einer Spannungs
quelle verbindbar sind und daß die Gebilde mittels eines
elektrostatischen oder elektromagnetischen Feldes aus einer
Ruhelage, in der die Gebilde im wesentlichen parallel zur
Strömungsrichtung ausgerichtet sind, in eine Sperrlage
bewegbar sind, in der sie im wesentlichen quer zur Strö
mungsrichtung angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine elektrisch
steuerbare Beeinflussung des Strömungswiderstands in einem
durchströmten Raum in ähnlicher Weise, wie dies mit Hilfe
des elektrorheologischen Effekts möglich ist, ohne daß es
jedoch erforderlich ist, daß das den Raum durchströmende
Fluid elektrorheologisch oder magnetorheologisch reagiert.
Mit der Erfindung können daher zahlreiche elektrische oder
elektromagnetische Vorrichtungen geschaffen werden, mit
denen elektrisch meßbare Größen hydraulisch oder pneumatisch
geregelt verändert werden können, wobei eine hohe Dynamik
und Frequenzen bis in den Kilohertzbereich hinein erreichbar
sind. Die Erfindung ermöglicht die Herstellung preiswerter
Steuer- und Servoventile, die keine verschleißanfälligen
Steuerkanten haben und bei denen auf eine Filterung des
Fluids nahezu verzichten kann.
Die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Querschnitts
veränderung eingesetzten Gebilde, wie Haare oder derglei
chen haben eine sehr kleine Masse, können also sehr rasch
den Änderungen der elektrostatischen bzw. elektromagneti
schen Felder folgen. Sie können gegebenenfalls in ihren
Materialeigenschaften an die verschiedensten Fluide ange
paßt werden, sind praktisch wartungs- und verschleißfrei
und lassen sich mit einer Vielzahl von Konstruktionswerk
stoffen verbinden.
Die Gebilde sind vorzugsweise mittels elastischer Kräfte in
ihre Ruhestellung rückstellbar, wahlweise aber auch mittels
elektrostatischer oder elektromagnetischer Felder. Die
Haare oder dergleichen werden in Strömungsrichtung vorzugs
weise über eine ausreichend lange Strecke und in ausrei
chender Dichte angeordnet, so daß in Sperrlage eine voll
ständige Schließung des Strömungskanals erreichbar ist.
Durch Änderung der Stärke des elektrostatischen oder elek
tromagnetischen Feldes können die Gebilde in jede beliebige
Zwischenlage zwischen Ruhe- und Sperrlage gebracht werden.
Man kann auch drei oder mehr Wandungsteile vorsehen, die
alternierend mit den beiden Polen einer Spannungsquelle
verbindbar sind und so zwei oder mehr Strömungskanäle bil
den. Die Wandungsteile können aus ebenen Platten bestehen,
wobei die Strömungskanäle seitlich durch zwischengelegte
Abstandshalter oder Wandungsteile begrenzt sind. Die Wan
dungsteilen können aber auch aus konzentrisch angeordneten
rohrförmigen Wandungen bestehen, zwischen denen im Quer
schnitt ringförmige Kanäle ausgebildet sind. In allen Fäl
len ist es möglich, die Gebilde jeweils auf beiden, einen
Strömungskanal bildenden Wandungsteilen anzuordnen. Man
kann jedoch auch so vorgehen, daß die Gebilde nicht auf den
Wandungsteilen sondern beidseitig auf einem äquidistant zu
beiden Wandungsteilen eingesetzten besonderen Träger ange
ordnet sind. Dabei sind der Träger mit dem einen und die
zugehörigen Wandungsteile mit dem anderen Pol einer Span
nungsquelle verbindbar. Zur Steigerung der Effektivität
können die Gebilde, wie Haare oder dergleichen auch tannen
baumartige Verzweigungen aufweisen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann für die verschieden
sten Zwecke eingesetzt werden, bei denen es auf eine mög
lichst trägheits- und verschleißfreie Veränderung des Quer
schnitts eines Strömungskanals ankommt. Insbesondere kommt
sie für elektrisch ansteuerbare Regelventile für gasförmige
und flüssige Strömungsmedien in Betracht. Sie kann aber
auch bei einem elektrisch ansteuerbaren Stoßdämpfer ange
wendet werden, wobei ein in einem Gehäuse geführter Kolben
mit ein- oder beidseitig aus dem Gehäuse herausgeführter
Kolbenstange mit dem einen und das Gehäuse mit dem anderen
Pol einer Spannungsquelle verbindbar sind und wobei die
Gebilde in einem kreisringförmigen Strömungskanal zwischen
Kolben und Gehäuse angeordnet und entweder mit dem Kolben
oder mit dem Gehäuse verbunden sind. Bei einer Abwandlung
des Stoßdämpfers ist vorgesehen, daß die Gebilde auf Trä
gern angeordnet sind, die elektrisch und mechanisch mit dem
Gehäuse verbunden sind und sich zentrisch in zylindrischen
Durchgangskanälen erstrecken, die im Kolben ausgebildet
sind. Bei einer anderen Abwandlung des Stoßdämpfers ist
vorgesehen, daß der Kolben in an sich bekannter Weise im
wesentlichen abdichtend im Gehäuse geführt ist, daß die
Verdrängungsräume oberhalb und unterhalb des Kolbens über
eine seitlich herausgeführte Bypaßleitung miteinander ver
bunden sind und daß in dieser Bypaßleitung ein elektrisch
ansteuerbares Regelventil gemäß der Erfindung angeordnet
ist.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht bei Tilgern oder
oder Zweimassentilgern für Drehschwingungen mit einem
geschlossenen zylindrischen Gehäuse und einer damit federnd
verbundenen Drehschwingmasse in Form eines Kolbens, wobei
zwischen dem Kolben und der Wandung des Gehäuses in Um
fangsrichtung alternierend Fluidräume und Dichtstrecken
vorgesehen sind, der Kolben und das Gehäuse gegeneinander
elektrisch isoliert und mit den Polen einer Spannungsquelle
verbindbar sind und wobei die Dichtstrecken als elektrisch
ansteuerbare Regelventile gemäß der Erfindung ausgebildet
sind. Auch bei Tilgern oder Zweimassentilgern für Längs
schwingungen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung angewen
det werden. Diese Tilger weisen ein geschlossenes zylindri
sches Gehäuse und eine darin federnd aufgehängte Längs
schwingmasse in Form eines Kolbens auf, wobei die Verdrän
gungsräume oberhalb und unterhalb des Kolbens durch einen
kreiszylindrischen Verbindungskanal miteinander verbunden
sind, der Kolben und das Gehäuse gegeneinander elektrisch
isoliert und mit den Polen einer Spannungsquelle verbindbar
sind und wobei der kreiszylindrische Verbindungskanal als
elektrisch ansteuerbares Regelventil gemäß der Erfindung
ausgeführt ist. Alternativ kann der Kolben des Längsschwin
gers auch als Hohlkolben mit einem zentralen, stabförmigen
Träger ausgebildet und mit dem Gehäuse ein zylindrischer
Träger verbunden sein. In diesem Fall sind alle konzen
trisch zueinander angeordneten kreiszylindrischen Verbin
dungskanäle zwischen Gehäuse, Hohlkolben und Trägern als
elektrisch ansteuerbare Regelventile gemäß der Erfindung
ausgebildet. Bei einer weiteren Ausführungsform eines
Längsschwingers ist vorgesehen, daß die Längsschwingmasse
aus einem zentralen Träger und mehreren konzentrisch ange
ordneten Rohrabschnitten besteht, wobei der Träger und die
Rohrabschnitte mechanisch miteinander verbunden, elektrisch
voneinander isoliert und alternierend mit den Polen einer
Spannungsquelle verbindbar sind und wobei die kreiszylin
drischen Strömungskanäle zwischen dem Träger und den Rohrab
schnitten als elektrisch ansteuerbares Regelventil gemäß
der Erfindung ausgebildet sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch zum Aufbau eines
Matrixventils für gasförmige oder flüssige Strömungsmedien
benutzt werden. Dabei ist in einem Gehäuse mit Bodenplatte,
Deckplatte und randseitigen Abschlußwänden durch senkrecht
zu den Platten angeordnete Stege ein aus Kammern bestehen
des Raster ausgebildet. Die Kammern sind über Durchtritts
öffnungen in den Stegen mit den jeweils benachbarten Kam
mern bzw. über Anschlußöffnungen in den Abschlußwänden mit
einer Peripherie verbindbar, wobei jede Kammer einen oberen
und unteren Wandabschnitt aufweist, die voneinander und von
den Wandabschnitten der anderen Kammern isoliert und mit
den Polen einer Spannungsquelle verbindbar sind und wobei
alle Kammern als unabhängig voneinander ansteuerbare Regel
ventile gemäß der Erfindung ausgebildet sind.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht bei einem Oszillator mit einem zylin
drischen Gehäuse und einem darin abdichtend geführten Kol
ben mit ein- oder beidseitig aus dem Gehäuse herausgeführ
ter Kolbenstange. Dabei sind die Verdrängungsräume oberhalb
und unterhalb des Kolbens mit je einer Leitung für das Zu
bzw. Abführen eines Fluids ausgestattet und in den vier
Leitungen ist je ein elektrisch ansteuerbares Regelventil
gemäß der Erfindung vorgesehen.
Der Erfindungsgedanke lädt sich vorteilhaft auch bei einer
Piezopumpe anwenden. Diese besitzt ein Gehäuse, das einen
Verdrängungsraum umschließt, der mit je einer Leitung für
das Zu- und Abführen eines Fluids verbunden ist und in den
der Stößel eines Piezotranslatorenstapels hineinragt. In
den beiden Leitungen ist je ein elektrisch ansteuerbares
Regelventil gemäß der Erfindung vorgesehen.
Schließlich kann der Erfindungsgedanke auch bei einer Dreh
kolbenpumpe oder -motor angewendet werden, wobei der ein
vorzugsweise zweiflügeliger Drehkolben in einer Gehäusekam
mer mit Boden- und Deckplatte sowie dazwischen ausgebilde
tem Verdrängungsraum antreibbar gelagert ist. Der Verdrän
gungsraum ist mit je einer Leitung für das Zu- und Abführen
eines Fluids verbunden und im Bereich zwischen den beiden
Leitungen in an sich bekannter Weise mit einer Abdichtung
versehen. Boden- und Deckplatte sind voneinander elektrisch
isoliert und mit den Polen einer Spannungsquelle verbind
bar. Im Bereich der Abdichtung sind auf wenigstens einer
der beiden Platten Haare oder dergleichen angeordnet, mit
denen bei entsprechender Ansteuerung der Strömungswider
stand der Abdichtung einstellbar ist. Bei derartigen Dreh
kolbenpumpen kann in wenigstens einer der Leitungen für das
Zu- und Abführen eines Fluids ein elektrisch ansteuerbares
Regelventil gemäß der Erfindung vorgesehen werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand von in den
Fig. 1 bis 16 dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1a bis 1c
einen Strömungskanal mit einseitig angebrachten
Haaren in verschiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 2a bis 2c
einen Strömungskanal mit beidseitig angebrachten
Haaren in verschiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 3a bis 3c
einen Strömungskanal mit verzweigten Haaren in
verschiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 4a bis 4c
einen Strömungskanal mit mittig auf einem Träger
angeordneten Haaren in verschiedenen Betriebs
stellungen,
Fig. 5a bis 5c
einen Strömungskanal mit mittig drehbar gehalte
nen Haaren in verschiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 6a und 6b
einen Strömungskanal von kreisringförmigem Quer
schnitt mit einseitig angebrachten Haaren in ver
schiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 7a und 7b
einen Stoßdämpfer mit steuerbarem Dämpfungsspalt
in zwei Betriebsstellungen,
Fig. 8a und 8b
einen Stoßdämpfer mit in Dämpfungskanälen ange
ordneten Haarträgern in zwei Betriebsstellungen,
Fig. 9a und 9b
einen Stoßdämpfer mit einem Bypaß mit Haarträger
in zwei Betriebsstellungen,
Fig. 10a und 10b
einen regelbaren Drehtilger in zwei Ansichten,
Fig. 11a und 11b
einen regelbaren Längstilger in zwei Betriebs
stellungen,
Fig. 12a und 12b
einen Längstilger mit Hohlkolben in zwei
Betriebsstellungen,
Fig. 13a und 13b
einen regelbaren Längstilger mit einem aus kon
zentrischen Rohrabschnitten gebildeten Kolben in
zwei Betriebsstellungen,
Fig. 14a bis 14c
ein Matrixventil in drei Ansichten,
Fig. 15 einen Oszillator,
Fig. 16 eine Piezopumpe und
Fig. 17a einen Schnitt A-A und 17b einen Schnitt B-B
einer Drehkolbenpumpe.
Der in Fig. 1 im Schnitt dargestellte Strömungskanal 1
wird im wesentlichen von zwei ebenen, gegeneinander iso
lierten Platten 2, 3 begrenzt und seitlich durch Abstands
halter 4 geschlossen. Auf der Platte 2 ist eine Vielzahl
von Haaren 5 angebracht. Die Länge der Haare 5 entspricht
dem Abstand der isolierten Platten 2, 3. Der Abstand der
Haare 5 in Längsrichtung des Strömungskanals 1 ist deutlich
kleiner als ihre Länge. Die Platten 2, 3 sind mit den Polen
einer Spannungsquelle 6 verbunden. Beim Einschalten der
Spannung wird zwischen den Platten 2, 3 je nach Ausführung
als Kondensatorplatten oder Elektromagneten ein elektrosta
tisches oder elektromagnetisches Feld erzeugt, durch das
die Haare 5 aus ihrer Ruhelage gemäß Fig. 1a über eine
Zwischenlage, siehe Fig. 1b, bis in die Sperrlage gemäß
Fig. 1c aufgerichtet werden. Je nach Größe der angelegten
Spannung wird der Strömungskanal 1, mehr oder weniger
gesperrt. Die Rückstellung der Haare in die Ruhelage
erfolgt entweder nach Ausschalten der Spannung durch ela
stische Rückstellkräfte der Haare und/oder des Basismateri
als, in das die Haare eingebunden sind, oder aber wiederum
durch ein entgegengesetzt wirkendes elektrostatisches oder
elektromagnetisches Feld.
Die Anordnung der Haare 5 ist so gewählt, daß die elektro
statische bzw. elektromagnetische Anziehung und Abstoßung
zur Wirkung kommt. Die Haare selbst oder deren Basismate
rial können auf Zug, Biegung, Torsion und Druck belastet
werden, d. h. mittels eines äußeren elektrostatischen oder
elektromagnetischen Feldes in einen elastisch verformten
Zustand versetzt werden, aus dem sie bei Abschwächung oder
Wegfall des Feldes selbsttätig in die Ruhelage zurückkeh
ren. Sind solche "natürlichen" Rückstellkräfte nicht vor
handen oder nicht groß genug, kann man die Rückstellung
auch mittels eines entsprechend ausgerichteten elektrosta
tischen oder elektromagnetischen Feldes bewirken bzw.
unterstützen.
Der Strömungskanal 1 gemäß den Fig. 2a bis 2c unter
scheidet sich vom Strömungskanal gemäß Fig. 1 nur dadurch,
daß die Haare 5 nicht nur auf der Platte 2, sondern auf
beiden Platten 2, 3 angebracht sind. Auf diese Weise kann
bei gegebener Haarlänge ein breiterer Strömungsspalt
gesperrt werden oder aber mit kürzeren Wegen und dement
sprechend schneller die Sperrlage erreicht werden.
Die Fig. 3a bis 3c zeigen einen Strömungskanal 1 gemäß
Fig. 1, jedoch mit tannenbaumartig verzweigten Haaren 5.
Bei dieser Ausgestaltung der Haare 5 können in den Haaren
Dipole gebildet werden. Diese Haare 5, die zwar als Gesamt
haar anziehenden Kräfte unterliegen, sind mit Haaren umge
ben, die gleichpolig aufgeladen sind und deswegen einander
abstoßen. Dabei wird erreicht, daß die Haare 5 elektrisch
aufgeplustert werden und auf diese Weise mit elektromagne
tischen Feldern und Elektronenwolken bzw. elektromagneti
schen Feldern und Magnetwolken den Strömungskanal für das
Fluid unpassierbar machen oder das Durchströmen behindern.
Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 4a bis 4c sind
die Haare 5 oder dergleichen nicht auf den Platten 2, 3
sondern auf einem gesonderten Träger 7 angeordnet, der sich
in der Mitte zwischen den Platten 2, 3 erstreckt, gegen die
Platten 2, 3 elektrisch isoliert und mit einem Pol einer
Spannungsquelle 6 verbindbar ist. Die Platten 2, 3 sind mit
dem anderen Pol der Spannungsquelle 6 verbindbar. Diese
Version empfiehlt sich bei größeren Spaltbreiten sowie in
Fällen, in denen es schwierig ist, die Platten 2, 3 gegen
einander zu isolieren.
Eine weitere Variante eines Strömungskanals 1 mit regel
barem Durchflußwiderstand ist in den Fig. 5a bis 5c
gezeigt. Hierbei sind eine Vielzahl einzelner relativ stei
fer Haare 5 in der Mitte zwischen den gegeneinander iso
lierten Platten 2, 3 um eine quer zur Strömungsrichtung
verlaufende Drehachse schwenkbar auf Trägern 7 gehalten.
Durch elastische Mittel werden die Haare 5 in der in Fig.
5a gezeigten Ruhestellung stabilisiert, in der sie sich im
wesentlichen in der Mittelebene zwischen den den Platten 2,
3 befinden. Durch Anlegen einer Spannung an die Platten 2,
3 mit Hilfe einer Spannungsquelle 6 lassen sich die Haare 5
in die in den Fig. 5b, 5c gezeigten Stellungen drehen,
um dadurch den Durchflußwiderstand bis zu einem in der
Stellung gemäß Fig. 5c erreichbaren Maximum zu erhöhen.
Durch Reduzierung der angelegten Spannung kehrt sich der
Vorgang wieder um.
In den Fig. 6a und 6b ist ein Strömungskanal 1 mit
kreisringförmigem Querschnitt gezeigt, der von einer inne
ren Wandung 8 und einer äußeren Wandung 9 gebildet wird,
wobei die Wandungen 8, 9 gegeneinander elektrisch isoliert
und mit den Polen einer Spannungsquelle verbindbar sind.
Die Haare 5 sind auf der inneren Wandung 8 angebracht und
können mittels eines elektrostatischen und elektromagneti
schen Feldes aus der Ruhelage gemäß Fig. 6a in eine Sperr
lage Fig. 6b verstellt werden. Dabei wird der Strömungs
querschnitt in Abhängigkeit von der angelegten Spannung
verkleinert oder vollständig gesperrt.
In den Fig. 7a, 7b ist ein Stoßdämpfer 10 dargestellt,
der im wesentlichen aus einem geschlossenen Gehäuse 11 und
einem darin beweglichen Kolben 12 mit beidseitig aus dem
Gehäuse 11 herausgeführter Kolbenstange 13 besteht. Das
Gehäuse 11 und der Kolben 12 mit der Kolbenstange 13 sind
gegeneinander elektrisch isoliert und mit den Polen einer
Spannungsquelle 6 verbunden. Auf der Mantelfläche des Kol
bens 12 sind Haare 5 angebracht, die in der bereits
beschriebenen Weise durch ein zwischen dem Kolben 12 und
dem Gehäuse 11 erzeugbares elektrostatisches oder elektro
magnetisches Feld aus der in Fig. 7a gezeigten Ruhelage in
die gemäß Sperrlage Fig. 7b gebracht werden können, um so
den zwischen dem Kolben 12 und dem Gehäuse 11 bestehenden
kreisringförmigen Strömungsquerschnitt abzusperren können.
Bei dem Stoßdämpfer 10 gemäß den Fig. 8a, 8b ist der
Kolben 12 gegenüber dem Gehäuse 11 abgedichtet. Anstelle
eines kreisringförmigen Strömungskanals sind im Kolben 12
zwei oder mehr zylindrische Durchgangskanäle 15 ausgebil
det, längs deren Mittelachse sich stabförmige Träger 14
erstrecken, die mit dem Gehäuse 11 mechanisch und elek
trisch verbunden sind. Auf den Trägern 14 sind Haare 5
angeordnet, die sich beim Anlegen einer Spannung in den
sich zwischen dem Kolben 12 und Trägern 14 ausbildenden
elektrostatischen oder elektromagnetischen Feldern aus
einer Ruhelage gemäß Fig. 8a in die Sperrlage gemäß Fig.
8b verstellen können.
Bei dem in den Fig. 9a, 9b gezeigten Stoßdämpfer 10 ist
der Kolben ebenfalls 12 gegenüber dem Gehäuse 11 gedichtet.
Die Verdrängungsräume 16 und 17 ober- und unterhalb des
Kolbens 12 sind über eine Bypassleitung 18 miteinander ver
bunden, in der ein gegenüber dem Kolben 12 elektrisch iso
lierter Träger 14 angeordnet ist, auf dem Haare 5 oder der
gleichen angebracht sind. Das zur Anstellung der Haare 5
erforderliche elektromagnetische bzw. elektrostatische Feld
wird in diesem Fall zwischen der Wandung der Bypassleitung
18 und dem Träger 14 erzeugt, die dazu mit den beiden Polen
einer Spannungsquelle 6 verbunden sind. Fig. 9a zeigt die
Haare 5 in Durchgangsstellung und Fig. 9b zeigt sie in
Sperrstellung.
Fig. 10a zeigt einen Radialschnitt und Fig. 10b einen
Axialschnitt eines Drehtilgers 19. Der Drehtilger 19
besteht aus einem zylindrischen Gehäuse 20 und einem Kolben
21, der über elastische Wände 22 am Gehäuse 20 befestigt
ist, wobei das Gehäuse 20 und der Kolben 21 relativ zuein
ander Drehschwingungen ausführen können. Der Kolben 21
weist sekantenförmige Abtragungen auf, in deren Mitte die
Wände 22 angeordnet sind. Zwischen den Abtragungen, dem
Gehäuse 20 und den elastischen Wänden 22 sind Fluidräume 23
ausgebildet, die von in Umfangsrichtung benachbarten
Fluidräumen 23 durch Dichtstrecken 24 getrennt sind. Das
Gehäuse 20 und der Kolben 21 sind elektrisch gegeneinander
isoliert und mit den Polen einer Spannungsquelle 6 verbind
bar. Im Bereich der Dichtstrecken 24 sind am Kolben 21
(und/oder am Gehäuse 20) Haare 5 oder dergleichen ange
bracht, mittels derer der Strömungsquerschnitt zwischen
zwei Fluidräumen 23 beeinflußt werden kann, wenn - wie
bereits mehrfach beschrieben - eine Spannung angelegt wird.
Durch gesteuertes Aufstellen oder Umlegen der Haare 5 kann
das Dämpfungsverhalten des Drehtilgers 19 beeinflußt wer
den. Auf diese Weise wird ein preiswerter steuer- und
regelbarer Tilger mit hoher Dynamik und weitem Frequenzband
geschaffen.
Der in den Fig. 11a, 11b dargestellte Längstilger 25
besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Gehäuse 26
und einem darin konzentrisch und in Längsrichtung federnd
gelagerten Kolben 27. Die Verdrängungsräume 28 und 29 an
den Stirnflächen des Kolbens 27 sind über einen kreiszylin
drischen Verbindungskanal 30 miteinander verbunden. Auf der
Mantelfläche des Kolbens 27 sind Haare 5 angebracht, die
mittels eines elektrostatischen oder elektromagnetischen
Feldes aus einer in Fig. 11a gezeigten Ruhelage in eine in
Fig. 11b gezeigte Sperrlage gebracht werden können, in der
die Haare 5 aufgestellt sind und mit ihren Spitzen bis an
die Innenwand des Gehäuses 26 reichen. Zum Bewegen der
Haare 5 werden der Kolben 27 und das Gehäuse 26, die gegen
einander isoliert sind, mit den Polen einer Spannungsquelle
6 verbunden.
Bei dem Längstilger 31 gemäß den Fig. 12a, 12b ist ein
Hohlkolben 32 mit einem zentralen Träger 23 und ein Gehäuse
34 mit einem zylindrischen Träger 35 vorgesehen. Auf diese
Weise läßt sich bei gleichen Außenabmessungen ein längerer
Verbindungskanal 36 mit einer entsprechend vergrößerten,
mit Haaren 5 besetzten Dichtstrecke realisieren. Darge
stellt ist wiederum die Ruhelage der Haare 5 in Fig. 12a
und ihre Sperrlage in Fig. 12b. Das wirksame elektrostati
sche oder elektromagnetische Feld wird zwischen dem Hohl
kolben 32 mit seinem zentralen Träger 33 und dem Gehäuse 34
mit seinem zylindrischen Träger 35 erzeugt, wenn diese
gegeneinander isolierten Teile mit den Polen einer Span
nungsquelle 6 verbunden werden.
Die Fig. 13a, 13b zeigen eine weitere Variante eines
Längstilgers 37, dessen Kolben 38 einen zentralen Träger
stab 40 und zwei diesen koaxial umgebende, zylindrische
Rohrabschnitte 39 aufweist. Die Rohrabschnitte 39 sind
durch eine Scheibe mit dem Trägerstab verbunden und unter
einander sowie gegenüber dem Trägerstab elektrisch iso
liert. Zwischen den beiden Rohrabschnitten 39 sowie zwi
schen dem inneren Rohrabschnitt und dem Trägerstab sind als
Verbindungskanäle dienende Ringräume vorgesehen, die mit
Durchgangsöffnungen in der Scheibe in Verbindung stehen.
Der Kolben 38 ist von einem zylindrischen Gehäuse 41 umge
ben, an dessen Stirnwänden der Trägerstab 40 mit seinen
beiden Enden federnd abgestützt ist. Zwischen dem äußeren
Rohrabschnitt 39 und dem Gehäuse 41 ist ebenfalls ein
freier Ringraum vorhanden. Auf den äußeren zylindrischen
Mantelflächen der Rohrabschnitte 39 und dem Trägerstab 40
sind elektrisch aufrichtbare Haare 5 angebracht, die in
ihrer in Fig. 13a gezeigten Ruhelage eine an ihre Befesti
gungsfläche angeschmiegte Lage einnehmen und dadurch einen
freien Durchgang des Mediums zur Dämpfung der Kolbenschwin
gungen durch die Ringräume gestatten. Werden einander
benachbarten Rohrabschnitte 39 und der Trägerstab 40
jeweils an entgegengesetzte Pole einer Spannungsquelle 6
angeschlossen und eine geeignete Spannung angelegt, so
richten sich die Haare 5 in die Fig. 13b gezeigte Lage auf
und sperren dadurch den Durchgang durch die von dem Kolben
38 gebildeten Ringräume ab. Durch intermittierendes Sperren
des Durchgangs mit einer auf die Schwingungsfrequenz des
Kolbens 38 abgestimmten Schaltfrequenz, lädt sich das
Schwingungsverhalten des Längstilgers 37 in geeigneter
Weise verändern.
In den Fig. 14a bis 14c ist ein Matrixventil darge
stellt, bestehend aus einem Gehäuse 42 mit einer Boden
platte 44, einer Deckplatte 43 und randseitigen Abschluß
wänden 45. Senkrecht zu den Platten 43, 44 sind Stege 46
angeordnet, die ein Raster aus Kammern 47 bilden. Die Kam
mern 47 sind über Durchtrittsöffnungen 48 in den Stegen 46
mit den jeweils benachbarten Kammern 47 bzw. über Anschluß
öffnungen 49 in den Abschlußwänden 45 mit einer Peripherie
verbindbar. Jede Kammer 47 weist einen unteren und einen
oberen Wandabschnitt 47a und 47b auf, die voneinander und
von den Wandabschnitten der anderen Kammern 47 elektrisch
isoliert und mit den Polen einer Spannungsquelle verbindbar
sind. Die Wandabschnitte 47a und/oder 47b sind mit Haaren 5
oder dergleichen bestückt. Indem die Wandabschnitte 47a,
47b jeweils einer Kammer 47 mit einer Spannungsquelle ver
bunden werden, können die Haare 5 aus einer Ruhelage, in
der sie umgelegt sind, in eine Sperrlage gebracht werden,
in der die Haare 5 von den gegenüberliegenden Wandabschnit
ten 47b angezogen werden und so den Durchflußquerschnitt je
nach Größe der Spannung U verengen oder im Extrem ver
schliefen. Durch Anlegen geeigneter Spannungen U1-Un kön
nen innerhalb des Rasters aus den Kammern 47 eine Mehrzahl
beliebiger Sperr- und Durchgangszustände erzeugt und belie
bige Anschlußöffnungen 49 miteinander verbunden werden. In
Fig. 14a sind am Beispiel eines Schaltzustands zwei Durch
gangswege mit Pfeilen gekennzeichnet. Das beschriebene
Matrixventil läßt das Mischen von Flüssigkeiten zu. Es kann
digital angesteuert werden.
Ein Oszillator 50 gemäß Fig. 15 besteht aus einem zylin
drischen Gehäuse 51 und einem darin abdichtend geführten
Kolben 52 mit beidseitig herausgeführter Kolbenstange 53.
Die Verdrängungsräume 54a und 54b oberhalb und unterhalb
des Kolbens 52 sind mit je einer Leitung 55 bis 58 für die
Zu- und Abfuhr eines Fluids ausgestattet. In jeder der Lei
tungen ist ein Regelventil 55a bis 58a vorgesehen. Die
Regelventile sind jeweils mit einer Spannungsquelle 6 ver
bindbar und können getrennt angesteuert werden. In der Dar
stellung sind die Regelventile 55a und 58a geschlossen,
während die Regelventile 56a und 57a geöffnet sind. Bei
Zuführung eines Fluids wird der Kolben 52 nach oben ver
drängt. Werden die Regelventile 55a bis 58a umgesteuert,
wird der Kolben 52 nach unten verdrängt. Durch entsprechend
zyklisches Umschalten der Regelventile 55a bis 58a kann der
Kolben 52 in Schwingungen versetzt und die Kolbenstange 53
als Schwingantrieb benutzt werden.
In Fig. 16 ist eine Piezopumpe 59 mit zwei Piezotranslato
renstapeln 60, 61 dargestellt, deren Stößel 62, 63 in den
Verdrängungsraum 64 eines Gehäuses 65 hineinragen. Der Ver
drängungsraum 64 ist außerdem mit je einer Leitung 66, 67
für das Zu- und Abführen eines Fluids versehen. In jeder
Leitung 66, 67 ist ein gegen das Gehäuse elektrisch iso
lierter Stab 68, 69 angeordnet. Die Innenwände der Leitun
gen 66, 67 und/oder die Stäbe 68, 69 sind mit Haaren 5 oder
dergleichen besetzt, die aus einer Ruhelage (Leitung 66) in
eine Sperrlage (Leitung 67) aufgerichtet werden können,
wenn das Gehäuse 65 und die Stäbe 68, 69 mit den Polen
einer Spannungsquelle 6 verbunden werden. Bei entsprechen
der Koordination der Steuerung der Haare 5 oder dergleichen
mit der Anregung der Piezotranslatorenstapel 60, 61 wirken
die Leitungen 66, 67 als Ansaug- und Auslaßventile der Pie
zopumpe 59.
Die Fig. 17a und 17b zeigen eine Drehkolbenpumpe 70, die
vier ringförmige Gehäusekammern 71 mit Boden- und Deckplat
ten 71a, 71b und je einem zweiflügeligen Drehkolben 72
besitzt, der über eine Welle 73 antreibbar ist. Die Gehäu
sekammern 71 haben in einem Umfangsabstand von 90° je einen
Leitungsanschluß 75, 76 für das Zu- und Abführen eines
Fluids. Zwischen den beiden Leitungsanschlüssen 75, 76 ist
jeweils eine steuerbare Abdichtung 77 vorgesehen, die aus
Haaren 5 oder dergleichen besteht, die in einer Vertiefung
79 der Bodenplatten 71b angebracht sind. Die Platten 71a,
71b sind durch Zwischenlagen 74 elektrisch gegeneinander
isoliert und mit den beiden Polen einer Spannungsquelle 6
verbindbar. In der Leitung 76 für das Abführen des Fluids
ist ein elektrisch ansteuerbares Regelventil 78 der zuvor
beschriebenen Art vorgesehen.
Bei einer Rotation des Drehkolbens 72 in Pfeilrichtung wird
über den Leitungsanschluß 75 ein Fluid angesaugt und über
den Leitungsanschluß 76 ausgestoßen, wenn die Haare 5 der
Abdichtung 77 durch Anlegen einer Spannung in Sperrstellung
aufgerichtet sind. Dabei ist das Regelventil 78 geöffnet.
Um einen konstanten Förderstrom zu erhalten, sind die vier
Drehkolben 72 jeweils um 90° gegeneinander versetzt.
Liegt keine Spannung an, nehmen die Haare 5 eine Ruhestel
lung ein, in der sie sich in der Vertiefung 79 in der
Bodenplatte 71b befinden, so daß der Flügel des Drehkolbens
72 die Abdichtung 77 ungehindert passieren kann. Während
ein Drehkolben 72 eine Abdichtung 77 passiert, wird das
Regelventil 78 geschlossen und verhindert dadurch ein
Zurückströmen des geförderten Fluids. Wird die Abdichtung
77 länger offen gehalten, als es für das Passieren des
Drehkolbens 72 erforderlich ist, so kann dadurch der wirk
same Hub der Drehkolbenpumpe 70 und damit die Fördermenge
sehr schnell verändert werden.
Die Drehkolbenpumpe 70 kann auch als Motor eingesetzt wer
den, indem über den Leitungsanschluß 75 ein Fluid mit einem
höheren Druck zugeführt und über den Leitungsanschluß 76
mit einem niederen Druck abgeführt wird.
Claims (25)
1. Vorrichtung mit veränderbarem Strömungsquerschnitt zur
Steuerung und Regelung elektrisch meßbarer physikali
scher Größen z. B. Kraft, Weg, Geschwindigkeit, Durch
fluß, Drehmoment, Dämpfung, die sich rasch ändern kön
nen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strömungskanal (1)
im wesentlichen durch zwei in definiertem Abstand
zueinander angeordnete, elektrisch voneinander iso
lierte Wandungsteile (2, 3) gebildet wird, daß auf
einem der Wandungsteile (2) eine Vielzahl von kurzen
Haaren, Fäden, Folienstreifen, Geweben oder dergleichen
(5) einzeln oder in Form eines Pelzes angebracht sind,
daß die Wandungsteile (2, 3) mit den beiden Polen einer
Spannungsquelle (6) verbindbar sind und daß die Haare
(5) oder dergleichen mittels eines elektrostatischen
oder elektromagnetischen Feldes aus einer Ruhelage, in
der die Haare, Fäden, Folienstreifen, Gewebe oder der
gleichen im wesentlichen parallel zur Strömungsrichtung
ausgerichtet sind, in eine Sperrlage bewegbar sind, in
der sie quer zur Strömungsrichtung angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haare (5), Gewebe oder dergleichen mittels ela
stischer Kräfte in ihre Ruhelage rückstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haare (5), Gewebe oder dergleichen mittels
eines elektrostatischen oder elektromagnetischen Feldes
in ihre Ruhelage rückstellbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haare (5), Gewebe oder derglei
chen in Strömungsrichtung über eine ausreichend lange
Strecke mit ausreichender Dichte angeordnet sind, so
daß in Sperrlage eine vollständige Schließung des
Strömungskanals (1) erreichbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haare (5), Gewebe oder derglei
chen durch Änderung der Stärke des elektrostatischen
oder elektromagnetischen Feldes in jede beliebige
Zwischenlage zwischen Ruhe- und Sperrlage gebracht wer
den können.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß durch drei oder mehr Wandungsteile
(2, 3), die alternierend mit den beiden Polen einer
Spannungsquelle (6) verbindbar sind, zwei oder mehr
Strömungskanäle (1) gebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandungsteile aus ebenen Plat
ten (2, 3) bestehen und daß die Strömungskanäle (1)
seitlich durch zwischengelegte Abstandshalter (4) oder
Wandungsteile begrenzt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandungsteile aus konzentrisch
angeordneten rohrförmigen Wandungen (8, 9) bestehen,
zwischen denen ringförmige Strömungskanäle (1) ausge
bildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haare (5) oder dergleichen
jeweils auf beiden, einen Strömungskanal (1) bildenden
Wandungsteilen (2, 3, 8, 9) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, jedoch
mit der Maßgabe, daß die Haare (5) oder dergleichen
nicht auf den Wandungsteilen (2, 3) sondern beidseitig
auf einem äquidistant zu beiden Wandungsteilen (2, 3)
eingesetzten besonderen Träger (7) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (7) mit dem einen und die zugehörigen
Wandungsteile (2, 3) mit dem anderen Pol einer Span
nungsquelle (6) verbindbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haare (5) oder dergleichen tan
nenbaumartige Verzweigungen aufweisen.
13. Anwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12 bei einem elektrisch ansteuerbaren Regelventil
für gasförmige und flüssige Strömungsmedien.
14. Anwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12 bei einem elektrisch ansteuerbaren Stoßdämpfer
(10), wobei ein in einem Gehäuse (11) geführter Kolben
(12) mit ein- oder beidseitig aus dem Gehäuse herausge
führter Kolbenstange (13) mit dem einen und das Gehäuse
(11) mit dem anderen Pol einer Spannungsquelle (6) ver
bindbar sind und wobei die Haare (5) oder dergleichen
in einem kreisringförmigen Strömungskanal (1) zwischen
Kolben (12) und Gehäuse (11) angeordnet und entweder
mit dem Kolben (12) und/oder mit dem Gehäuse (11) ver
bunden sind.
15. Stoßdämpfer nach Anspruch 14, jedoch mit der Maßgabe,
daß die Haare (5) oder dergleichen auf Trägern (14)
angebracht sind, die elektrisch und mechanisch mit dem
Gehäuse (11) verbunden sind und sich zentrisch in
zylindrischen Durchgangskanälen (15) erstrecken, die im
Kolben (12) ausgebildet sind.
16. Anwendung eines Regelventils nach Anspruch 13 bei einem
Stoßdämpfer (10), bei dem der Kolben (12) in an sich
bekannter Weise im wesentlichen abdichtend im Gehäuse
(11) geführt ist, bei dem die Verdrängungsräume (16,
17) oberhalb und unterhalb des Kolbens (12) über eine
seitlich herausgeführte Bypaßleitung (18) miteinander
verbunden sind und bei dem in dieser Bypaßleitung (18)
das elektrisch ansteuerbare Regelventil gemäß Anspruch
12 angeordnet ist.
17. Anwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12 bei Tilgern (19) für Drehschwingungen oder Zwei
massentilgern mit einem geschlossenen zylindrischen
Gehäuse (20) und einer damit federnd verbundenen Dreh
schwingmasse in Form eines Kolbens (21), dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (21) und das Gehäuse
(20) gegeneinander elektrisch isoliert und mit den
Polen einer Spannungsquelle (6) verbindbar sind und
zwischen Kolben (21) und Wandung des Gehäuses (20) in
Umfangsrichtung alternierend Fluidräume (23) und Dicht
strecken (24) vorgesehen sind, die elektrisch oder
elektromagnetisch aus einer Ruhelage in eine Sperrlage
bewegbare Haare (5) oder dergleichen aufweisen.
18. Anwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2
bei Tilgern (25) für Längsschwingungen oder Zwei-Mas
sentilgern mit einem geschlossenen zylindrischen
Gehäuse (26) und einer darin federnd aufgehängten
Längsschwingmasse in Form eines Kolbens (27), dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdrängungsräume (28, 29) an
den Stirnflächen des Kolbens (27) durch einen kreiszy
lindrischen Verbindungskanal (30) miteinander verbunden
sind, der Kolben (27) und das Gehäuse (26) gegeneinan
der elektrisch isoliert und mit den Polen einer Span
nungsquelle (6) verbindbar sind und daß die Haare (5)
oder dergleichen in dem kreiszylindrischen Verbindungs
kanal (30) angeordnet und mit dem Kolben (27) und/oder
dem Gehäuse (26) verbunden sind.
19. Tilger (31) für Längsschwingungen oder Zweimassentilger
nach Anspruch 18, jedoch mit der Maßgabe, daß der Kol
ben als Hohlkolben (32) mit einem zentralen Träger (33)
ausgebildet ist, daß mit dem Gehäuse (34) ein hohlzy
lindrischer Träger (35) verbunden ist, der konzentrisch
in den Hohlkolben (32) hineinragt, wobei zwischen dem
Gehäuse (34), dem Hohlkolben (32) und Trägern (33, 35)
kreiszylindrische Verbindungskanäle (37) mit Haaren (5)
oder dergleichen ausgebildet sind.
20. Tilger (37) für Längsschwingungen oder Zweimassentilger
nach Anspruch 18, jedoch mit der Maßgabe, daß die
Längsschwingmasse aus einem zentralen Träger (40) und
mehreren konzentrisch angeordneten Rohrabschnitten (39)
besteht, wobei der Träger (40) und die Rohrabschnitt
(39) mechanisch miteinander verbunden, elektrisch von
einander isoliert und alternierend mit den Polen einer
Spannungsquelle (6) verbindbar sind und wobei in den
kreiszylindrischen Verbindungskanälen zwischen dem Trä
ger (40) und den Rohrabschnitten (39) die Haare (5)
oder dergleichen vorgesehen sind.
21. Anwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis
12 zum Aufbau eines Matrixventils (42) für gasförmige
und flüssige Strömungsmedien, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Gehäuse mit Bodenplatte (44), Deckplatte
(43) und randseitigen Abschlußwänden (45) durch senk
recht zu den Platten (43, 44) angeordnete Stege (46)
ein aus Kammern (47) bestehendes Raster ausgebildet
ist, die über Durchtrittsöffnungen (48) in den Stegen
(46) mit den jeweils benachbarten Kammern (47) bzw.
über Anschlußöffnungen (49) in den Abschlußwänden (45)
mit einer Peripherie verbindbar sind, wobei jede Kammer
(47) einen oberen und unteren Wandabschnitt (47a, 47b),
aufweist, die voneinander und von den Wandabschnitten
der anderen Kammern isoliert und mit den Polen einer
Spannungsquelle (6) verbindbar sind und wobei die obe
ren und/oder die unteren Wandabschnitte (47a, 47b) der
Kammern (47) mit den Haaren (5) oder dergleichen verse
hen sind.
22. Anwendung eines Regelventils nach Anspruch 13 bei einem
Oszillator (50) mit einem zylindrischen Gehäuse (51)
und einem darin abdichtend geführten Kolben (52) mit
ein- oder beidseitig aus dem Gehäuse (51) herausgeführ
ter Kolbenstange (53) wobei die Verdrängungsräume (54a,
54b) an den Stirnseiten des Kolbens (52) mit je einer
Leitung (55 bis 58) für das Zu- bzw. Abführen eines
Fluids ausgestattet sind und wobei das elektrisch
ansteuerbare Regelventil (55a bis 58a) jeweils in den
vier Leitungen (55 bis 58) vorgesehen ist.
23. Anwendung eines Regelventils nach Anspruch 13 bei einer
Piezopumpe (59) mit einem Gehäuse (65), das einen Ver
drängungsraum (64) umschließt, der mit je einer Leitung
(66, 67) für das Zu- und Abführen eines Fluids verbun
den ist und in den der Stößel (62) eines Piezotransla
torenstapels (60, 61) hineinragt, wobei das elektrisch
ansteuerbare Regelventil jeweils in den beiden Leitun
gen (66, 67) vorgesehen ist.
24. Anwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4
bei einer Drehkolbenpumpe (70) oder einem Drehkolbenmo
tor, bei der bzw. dem ein vorzugsweise zweiflügeliger
Drehkolben (72) in einer einen Verdrängungsraum bilden
den Gehäusekammer (71) mit Boden- und Deckplatte (71a,
71b) antreibbar gelagert ist, wobei die Gehäusekammer
(71) mit je einer Leitung (75, 76) für das Zu- und
Ab führen eines Fluids verbunden und im Bereich zwischen
den beiden Leitungen (75, 76) in an sich bekannter
Weise eine Abdichtung (77) vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß Boden- und Deckplatte (71a, 71b)
voneinander elektrisch isoliert und mit den Polen einer
Spannungsquelle (6) verbindbar sind und daß im Bereich
der Abdichtung (77) auf wenigstens einer der beiden
Platten (71a, 71b) Haare (5) oder dergleichen angeord
net sind, mittels der die Abdichtung (77) in eine
Offenstellung und eine Sperrstellung steuerbar ist.
25. Drehkolbenpumpe nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich
net, daß in wenigstens einer Leitung (75, 76) für das
Zu- und Abführen des Fluids ein elektrisch ansteuerba
res Regelventil (78) gemäß Anspruch 13 vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995109504 DE19509504A1 (de) | 1995-03-16 | 1995-03-16 | Vorrichtung mit veränderbarem Strömungsquerschnitt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995109504 DE19509504A1 (de) | 1995-03-16 | 1995-03-16 | Vorrichtung mit veränderbarem Strömungsquerschnitt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19509504A1 true DE19509504A1 (de) | 1996-09-19 |
Family
ID=7756820
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995109504 Withdrawn DE19509504A1 (de) | 1995-03-16 | 1995-03-16 | Vorrichtung mit veränderbarem Strömungsquerschnitt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19509504A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998049460A3 (de) * | 1997-04-26 | 1999-01-28 | Bayer Ag | Feder-massen-schwingkraftkoppler |
EP1083361A1 (de) * | 1999-09-09 | 2001-03-14 | Carl Schenck Ag | Torsionsschwingungsdämpfer |
DE19917014B4 (de) * | 1999-04-15 | 2006-12-14 | Voith Turbo Gmbh & Co. Kg | Schwingungsdämpfer |
-
1995
- 1995-03-16 DE DE1995109504 patent/DE19509504A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998049460A3 (de) * | 1997-04-26 | 1999-01-28 | Bayer Ag | Feder-massen-schwingkraftkoppler |
DE19917014B4 (de) * | 1999-04-15 | 2006-12-14 | Voith Turbo Gmbh & Co. Kg | Schwingungsdämpfer |
EP1083361A1 (de) * | 1999-09-09 | 2001-03-14 | Carl Schenck Ag | Torsionsschwingungsdämpfer |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |