DE19509196C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und Rauchkörpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und RauchkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Ne
bel-, Schwel- und Rauchkörpern und eine dazu geeignete Vorrich
tung.
Pyrotechnische Körper, wie Nebel-, Schwel- und Rauchkörper, die
wegen Ablauf der Lagerfähigkeit nicht mehr einsatzfähig sind,
müssen entsorgt werden. Eine gefahrlose mechanische Abtrennung
der Wirkmassen ist dabei aufgrund des pyrotechnischen Potentials
und der hohen Festigkeit der Wirkmasse nicht oder nur mit un
verhältnismäßig hohem Aufwand möglich.
Nebel-, Schwel- und Rauchkörper sind in der Regel hochverdichte
te Massen, die möglichst lange schwelen bzw. Nebel oder Rauch
erzeugen sollen. Sie bestehen normalerweise aus einem Metall
oder Metalloxid, zum Beispiel Zink/Zinkoxid, und einer stark
halogenhaltigen Verbindung, häufig Hexachlorethan oder Hexa
chlorbenzol. Bei der Entsorgung dieser Körper treten Probleme
auf, da die Masse nicht schnell verbrannt werden kann, sondern
lange Zeit schwelt und beim Schwelen stark giftige und korrosive
Dämpfe entstehen. Die bisher bekannten Aufarbeitungsanlagen für
pyrotechnisches Material sind daher für die Entsorgung von Ne
bel-, Schwel- und Rauchkörpern wenig geeignet, da die bekannten
Anlagen für ein schnelles Durchsetzen ausgelegt sind, während
die Nebel-, Schwel- und Rauchkörper längere Verweilzeiten benö
tigen. Außerdem sind die entstehenden Rauchgase weitaus stärker
mit umweltbelastenden Stoffen beladen, als es bei anderer pyro
technischer Munition der Fall ist.
So ist beispielsweise aus der EP 0 577 046 A1 ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Aufarbeitung von pyrotechnischem Material be
kannt, wobei das pyrotechnische Material kontrolliert abgebrannt
wird, das entstehende Rauchgas in einen Hochtemperaturbereich
geleitet und einer hohen Temperatur ausgesetzt wird, um noch
vorhandene organische Stoffe zu zersetzen, und anschließend
trocken und/oder naß gereinigt wird, um die enthaltenen Schad
stoffe abzuscheiden. Diese Vorrichtung und das Verfahren sind
besonders geeignet zur Bearbeitung von pyrotechnischer Munition,
wie Leuchtkörper, Leuchtsignalmunition, Treibladungen, wobei die
Verweilzeit im Reaktor in der Regel nur wenige Minuten beträgt.
Der Gehalt an Schadstoffen im Rauchgas kann bei Durchlaufen der
Trockenreinigungsstufen und Naßreinigungsstufen so weit redu
ziert werden, daß die Luft ohne Probleme als Abluft entlassen
werden kann.
Es war Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Entsorgung von Nebel-, Schwel- und Rauch
körpern bereitzustellen, wodurch eine sichere Arbeitsweise mög
lich ist und keine schädlichen Stoffe in die Umwelt abgeführt
werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Aufarbeitung
von Nebel-, Schwel- und Rauchkörpern, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper in einen
Behälter füllt, einer ersten Ausbrandkammer zuführt, in der die
Körper auf Entzündungstemperatur gebracht werden; die Körper
über einen vorbestimmten Zeitraum in der ersten Ausbrandkammer
und gegebenenfalls in einer oder mehreren weiteren Ausbrandkam
mern ausschwelen läßt, wobei die Körper mit Flächenbrennern auf
eine Temperatur im Bereich von 300°C bis 500°C erhitzt werden,
die Ausbrandkammer/Ausbrandkammern dicht abgeschlossen ist/sind
und die Rauchgase kontinuierlich abgezogen und einer thermischen
Nachbehandlung zugeführt werden; anschließend die ausgeschwelte
Masse einer Hocherhitzungskammer zuführt, in der die Masse auf
eine Temperatur im Bereich von 400°C bis 800°C erhitzt wird,
wobei das Rauchgas kontinuierlich abgezogen wird; die hocher
hitzte Masse in eine Kühlkammer führt, in der sie auf eine Tem
peratur unterhalb 100°C abgekühlt wird; die abgekühlte Masse
entsorgt und das abgezogene Rauchgas einer Trocken- und/oder
Naßreinigung unterzieht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, Nebel-,
Schwel- und Rauchkörper so aufzuarbeiten, daß der Anteil an
schädlichen Bestandteilen möglichst gering gehalten wird, der
Anteil an zu entsorgendem Material gering gehalten wird und eine
Belastung der Umwelt vermieden wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
aufzuarbeitenden Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper in Behäl
ter gefüllt, die dann durch mehrere Kammern mit verschiedenen
Temperaturbereichen geleitet werden. Der Bereich, in dem die zu
verarbeitenden Körper abgebrannt und aus schwelen gelassen wer
den, ist gegenüber der Umwelt so abgedichtet, daß ein Entweichen
giftiger oder schädlicher Bestandteile verhindert wird. Bevor
zugt wird hierzu in dem Bereich, in dem Rauchgase entstehen, ein
Unterdruck erzeugt. Die mit den aufzuarbeitenden Nebel-, Schwel- und/oder
Rauchkörper befüllten Behälter werden einer ersten
Ausbrandkammer zugeführt. Bevorzugt erfolgt die Zuführung in
einer solchen Weise, daß die Behälter in einer Rollenbahn einge
setzt werden, in der sie bis zu einer Eintragsschleuse trans
portiert werden. Über die Eintragsschleuse werden sie dann in
den gegenüber der Umwelt abgedichteten Bereich geführt und in
einem vorgegebenem Zeittakt durch die einzelnen Kammern auf
Schienen gleitend durchgeschleust.
In der Ausbrandkammer werden die aufzuarbeitenden Körper auf
eine Temperatur von 300°C bis 500°C, bevorzugt 350°C bis 450°C,
erhitzt. Die Temperatur richtet sich nach der Zündtemperatur der
aufzuarbeitenden Körper, die in der Regel in dem angegebenen
Bereich liegt. Wenn die Körper einmal gezündet sind, wird die
Temperatur aufrechterhalten, um ein kontinuierliches Ausschwelen
zu gewährleisten. Bevorzugt erfolgt die Erhitzung mit Flächen
brennern. Da in einer bevorzugten Ausführungsform innerhalb der
Ausbrandkammern ein Unterdruck herrscht, um das Entweichen gif
tiger Gase zu verhindern, wird als Flächenbrenner besonders
bevorzugt ein Gasbrenner mit einer Vorvermischung eingesetzt, um
einen Flammenabriß infolge des Unterdrucks der Vorrichtung zu
verhindern.
Das Abbrennen und Ausschwelen der Körper kann in einer Ausbrand
kammer oder auch in zwei oder mehr Ausbrandkammern erfolgen. Die
Anzahl der Ausbrandkammern bestimmt unter anderem auch den Zeit
takt, in dem die das aufzuarbeitende Material enthaltenden Be
hälter durch die Anlage geführt werden.
Während des Abbrennens und Ausschwelens werden die entstehenden
Rauchgase kontinuierlich aus der Ausbrandkammer abgezogen und
einer thermischen Nachbehandlung zugeführt. Nach dem Abbrennen
und Ausschwelen wird die Masse weiter in eine Hocherhitzungs
kammer geführt, in der sie auf eine Temperatur im Bereich von
400°C bis 800°C erhitzt wird. Bei dieser Hocherhitzung werden in
der Masse verbliebene oder neugebildete organische Schadstoffe
zersetzt. Die bei dieser Hocherhitzung entstehenden Rauchgase
werden ebenfalls kontinuierlich abgezogen und auch einer Wei
terbehandlung zugeführt.
Nach der Hocherhitzung wird die verbleibende Masse in eine Kühl
kammer geführt, in der sie auf eine Temperatur unterhalb 100°C
abgekühlt wird. Nach dem Abkühlen wird der Behälter durch eine
Austragsschleuse geführt und die verbliebene Schlacke dann ent
leert, die problemlos entsorgt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die das aufzuarbei
tende Material enthaltenden Behälter auf Schienen gleitend mit
Hilfe pneumatisch betätigter Schieber durch die einzelnen Kam
mern geführt. Besonders bevorzugt gleiten die Behälter auf bei
derseits an der Tunnelinnenwand und der Kastenaußenwand ange
brachten Schienen, die an den Kästen nach unten gebogen sind und
so zu einem sicheren Gleiten der Kästen auf den Schienen führen.
Weiterhin befindet sich in einer besonders bevorzugten Ausfüh
rungsform an der Stirnseite der Behälter jeweils ein Abstandhal
ter. Diese Ausführungsform ermöglicht es, daß die heißen Bren
nergase am Behälter vorbei strömen und ein guter Wärmeübergang
auf das Entsorgungsgut gewährleistet ist. Weiterhin ist in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform in der Austragsschleuse
ein pneumatisch verschiebbarer Schienenschlitten installiert,
der beim Transport der Behälter durch die einzelnen Kammern an
den Schienen der letzten Kammer anliegt und vor dem Schließen
der Schleusenschieber zusammen mit dem Behälter in die Austrags
schleuse geschoben wird. Der Austrag der Behälter aus der Aus
tragsschleuse kann wiederum wie bei dem Eintrag der Behälter
über eine Rollenbahn erfolgen.
Bevorzugt wird der Arbeitsablauf durch die einzelnen Kammern
automatisch gesteuert. Die erforderlichen Daten und Signale
werden dabei von einer zentralen Steuereinheit erfaßt und umge
setzt, und auf Basis dieser Information werden die Schleusen und
Schieber angesteuert.
Die beim Abbrennen und Ausschwelen in der oder den Ausbrandkam
mern und bei der Hocherhitzung entstehenden Rauchgase sind stark
mit Schadstoffen, insbesondere mit halogenhaltigen Verbindungen,
beladen und müssen daher einer Weiterbehandlung unterzogen wer
den. Die Weiterbehandlung der Gase kann in einer eigens hierfür
vorgesehenen Einrichtung erfolgen. Wenn bereits eine Anlage wie
in der EP 0 577 04 A1 vorhanden ist, kann diese Anlage für die ther
mische Behandlung der entstandenen Rauchgase verwendet werden.
Die thermische Weiterbehandlung erfolgt, um die im Gas enthalte
nen Schadstoffe zu entfernen. Dazu wird das Gas zuerst über
einen vorbestimmten Zeitraum auf eine Temperatur von mindestens
1200°C erhitzt, um noch vorhandene organische Stoffe zu zer
setzen. Die Verweilzeit in diesem Hochtemperaturbereich liegt
allgemein bei mindestens zwei Sekunden, kann aber, abhängig von
der Zusammensetzung des Rauchgases, auch länger sein. An
schließend wird das Gas auf eine Temperatur unter 400°C abge
kühlt. Die Abkühlung erfolgt vorzugsweise sehr schnell, um eine
Neubildung von organischen Schadstoffen, wie Dioxinen, zu ver
meiden. Nach der Hochtemperaturerhitzung wird das Gas trocken
und/oder naß gereinigt. Welche Art der Reinigung am geeignetsten
ist, hängt von der Art der entstandenen Schadstoffe ab. Wenn der
Hauptanteil der Schadstoffe fest ist, reicht in der Regel eine
trockene Reinigung, während bei einem hohen Anteil gasförmiger
Schadstoffe in jedem Fall eine nasse Reinigung durchgeführt
werden muß, der eine Trockenreinigung vorgeschaltet sein kann.
Für die Trockenreinigung wird das Gas bevorzugt zuerst durch
einen Vorabscheider geführt, in dem Grobpartikel abgeschieden
werden. Als Grobpartikel werden Teilchen bezeichnet, die eine
Größe von mindestens 10 µm aufweisen. Die Abscheidung der Grob
partikel kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Bevorzugt
wird zur Abscheidung ein Multizyklon eingesetzt. Das von den
Grobpartikeln befreite Rohgas, das durch die Vorbehandlung aus
reichend abgekühlt ist, kann dann zur Abtrennung kleiner Fest
stoffteilchen, das heißt Teilchen mit einem Durchmesser von
weniger als 10 µm, über einen oder mehrere Feinstaubfilter ge
führt werden. Als Feinstaubfilter werden bevorzugt Gewebefilter
eingesetzt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird
ein System mit mehreren Filtern verwendet, wobei ein Teil der
Filter gleichzeitig beschickt wird und der andere Teil der Fil
ter von dem abgelagerten Feststoffgemisch gereinigt wird. Mit
den Feinstaubfiltern kann das Rohgas bis auf einen Feststoff
gehalt von 10 mg pro cm³ gereinigt werden. Das aus den Fein
staubfiltern aus tretende Gas hat nur noch eine Temperatur von
unter 100°C und kann, wenn es keine gasförmigen Verunreinigungen
mehr enthält, direkt als Abluft entlassen werden. In der Regel
weist ein bei der Verbrennung von Nebel-, Schwel- und Rauchkör
pern entstandenes Rauchgas allerdings noch einen Anteil an
sauren gasförmigen Bestandteilen auf, die durch eine Naßreini
gung entfernt werden müssen. Wenn das bei der Aufarbeitung ent
standene Rauchgas nur einen geringen Anteil an festen Schadstof
fen enthält, kann sich an die Hocherhitzungszone auch gleich
eine Naßreinigung anschließen. Für die Naßreinigung wird das
Rauchgas bevorzugt zuerst in einer Wärmetauschereinheit auf eine
Temperatur von unter 140°C abgekühlt. Das im Wärmeaustauscher
gekühlte Rauchgas oder das trocken gereinigte Gas werden dann in
eine Waschvorrichtung zur Naßwäsche des Rohgases geleitet. Vor
richtungen dieser Art sind dem Fachmann bekannt. Bevorzugt wird
zur Naßwäsche das Rauchgas zuerst durch eine Venturi-Einheit ge
führt, um das Gas so weit abzukühlen, daß seine Temperatur un
terhalb des Siedepunkts von Wasser liegt. Anschließend wird es
in einen Rotationswäscher geleitet. Nach der Rotationswaschein
heit erfolgt die Gaswäsche in bekannter Weise mit einer oder
mehreren Absorptionseinheiten. Bevorzugt werden dazu Füllkörper
kolonnen oder Bodenkolonnen verwendet, die je nach Beladung des
Gases mit geeigneten Waschflüssigkeiten beschickt werden. An
diese Kolonnen können sich bei Bedarf noch weitere Filtereinhei
ten anschließen, die zum Beispiel mit Katalysatoren oder Kohle
absorptionsfiltern ausgerüstet sind. Das aus der bzw. den Ab
sorptionseinheit(en) austretende sehr reine Gas wird als Abluft
abgeleitet.
Wenn die auf zuarbeitenden Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper
sehr stark stickstoffhaltig waren, kann es sein, daß das naß ge
reinigte Gas noch einen zu hohen Anteil an Stickoxiden aufweist.
In diesem Fall kann das Gas zusätzlich noch über eine DeNox-
Anlage geleitet werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur
Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und Rauchkörpern, die gekenn
zeichnet ist durch eine Einrichtung 2 zur Zuführung der zu ver
brennenden Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper; mindestens zwei
hintereinander geschaltete abgedichtete Ausbrandkammern 5, 6, 7,
die durch Flächenbrenner 10, 11, 12 auf eine vorgegebene Tempe
ratur beheizbar sind, die eine Vorrichtung zur Ableitung der
entstehenden Rauchgase aufweisen, mindestens eine Kühlkammer 8,
um das ausgebrannte Material abzukühlen und eine Austragsvor
richtung 17 für das ausgebrannte Material.
Die Vorrichtung ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens besonders geeignet. Die Vorrichtung kann mit einer An
lage, wie sie in der EP 0 577 046 A1 beschrieben wird, verbunden
sein, um hierdurch die Rauchgase thermisch aufzuarbeiten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in der beigefügten ein
zigen Figur näher erläutert. Sie zeigt eine schematische Dar
stellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die zu entsorgen
den Körper, die in loser oder stückiger Form vorliegen, werden
in Stahlbehälter 1 aufgegeben, die die gesamte Vorrichtung
durchlaufen. Die Behälter 1 werden auf den Eintragstisch aufge
setzt und auf einer Rollenbahn 2 in eine Eintragsschleuse 3
transportiert. Von der Eintragsschleuse 3 aus werden die Behäl
ter 1 in einem eingestellten Zeittakt in die Ausbrandkammer ge
schleust, wobei der Transport in den Kammern auf Schienen glei
tend mit Hilfe pneumatisch betätigter Schieber 4 erfolgt. Die
Aufarbeitung erfolgt in den Ausbrandkammern 5, 6 und 7 sowie der
Kühlkammer 8, die in Form von Tunnelsegmenten modulartig zusam
mengesetzt sind. Die Kammern 5, 6, 7 und 8 sind gegenüber der
Atmosphäre abgedichtet; bevorzugt wird in den Kammern ein Unter
druck erzeugt. Die Erhitzung der Behälter, die die zu entsorgen
den Körper enthalten, erfolgt durch Flächenbrenner 10, 11 und
12, die jeweils getrennt einstellbar sind. Die Flächenbrenner
10, 11 und 12 sind bevorzugt Gasbrenner mit einer Vorver
mischung, um einen Flammenabriß infolge des Unterdrucks in der
Vorrichtung zu verhindern. In den Kammern 5, 6, 7 und 8 gleiten
die Behälter auf beiderseits an der Tunnelinnenwand und der
Kastenaußenwand angebrachten Schienen 14, 15. Die Gleitschienen
an den Behältern sind nach unten gebogen und führen so zu einem
sicheren Gleiten der Behälter auf den Schienen 14, 15. An der
Stirnseite der Behälter ist bevorzugt jeweils ein Winkelblech
(nicht gezeigt) als Abstandshalter vorgesehen. Auf diese Weise
wird ermöglicht, daß die heißen Brennergase am Behälter vorbei
strömen, was einen guten Wärmeübergang auf die zu entsorgenden
Körper ermöglicht. Im Bereich der Kammern 5, 6, 7 und 8 befindet
sich mindestens eine Rauchgasleitung (nicht gezeigt), die zu
einem Nachbrennreaktor führt, wo die Rauchgase einer thermischen
Nachbehandlung unterzogen werden. Bei einer anderen Ausführungs
form wird das entstandene Rauchgas aus jeder Kammer über eine
Leitung abgezogen. Anschließend an die Kammern 5, 6, 7 und 8
befindet sich eine Austragsschleuse 17, in der ein pneumatisch
verschiebbarer Schienenschlitten 18 installiert ist, der beim
Transport der Behälter durch den Ofen an den Schienen 14, 15
anliegt und vor dem Schließen der Schleusenschieber 4 zusammen
mit dem Behälter in die Austragsschleuse 17 geschoben wird. Der
Austrag der Behälter aus der Austragsschleuse 17 zum Austrags
tisch erfolgt wiederum über eine Rollenbahn 20. Die Behälter
werden auf der Rollenbahn 20 nach unten bewegt und dann über die
Transportschienen 22, 23 wieder zurück zum Eintragstisch ge
führt, wobei sie gleichzeitig abkühlen.
Die Schleusen 3 und 17 sowie die Schleusenschieber 4 werden von
einer zentralen Steuereinheit angesteuert und erhalten aufgrund
der eingegebenen Daten die erforderlichen Signale.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist variabel und vielseitig
einsetzbar. Da die einzelnen Ausbrandkammern in Form von Tunnel
segmenten vorliegen, ist es leicht möglich, falls erforderlich,
ein oder mehrere weitere Ausbrandkammern hinzuzufügen oder die
Anlage mit nur einer oder zwei Ausbrandkammern zu betreiben.
Durch die spezifische Art der Erhitzung kommt es zu einem voll
ständigen Abbrennen und Ausbrennen der Nebel-, Schwel- und
Rauchkörper. Durch das Abziehen der entstehenden Abgase und die
Aufarbeitung dieser schadstoffhaltigen Gase wird eine Belastung
der Umwelt vollständig vermieden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und
Rauchkörpern dadurch gekennzeichnet, daß man
die Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper in einen Be hälter füllt;
einer ersten Ausbrandkammer zuführt, in der die Körper auf Entzündungstemperatur gebracht werden;
die Körper über einen vorbestimmten Zeitraum in der ersten Ausbrandkammer und gegebenenfalls in einer oder meh reren weiteren Ausbrandkammern ausschwelen läßt, wobei die Körper mit Flächenbrennern auf eine Temperatur im Bereich von 300°C bis 500°C erhitzt werden, die Ausbrandkammer(n) dicht abgeschlossen ist/sind und die Rauchgase kontinuier lich abgezogen und einer thermischen Nachbehandlung zuge führt werden;
anschließend die ausgeschwelte Masse einer Hoch erhitzungskammer zuführt, in der die Masse auf eine Tempera tur im Bereich von 400°C bis 800°C erhitzt wird, wobei das Rauchgas kontinuierlich abgezogen wird;
die hocherhitzte Masse in eine Kühlkammer führt, in der sie auf eine Temperatur unterhalb 100°C abgekühlt wird und dann die abgekühlte Masse entsorgt und das abgezogene Rauch gas einer Trockenreinigung und/oder Naßreinigung unterzieht.
die Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper in einen Be hälter füllt;
einer ersten Ausbrandkammer zuführt, in der die Körper auf Entzündungstemperatur gebracht werden;
die Körper über einen vorbestimmten Zeitraum in der ersten Ausbrandkammer und gegebenenfalls in einer oder meh reren weiteren Ausbrandkammern ausschwelen läßt, wobei die Körper mit Flächenbrennern auf eine Temperatur im Bereich von 300°C bis 500°C erhitzt werden, die Ausbrandkammer(n) dicht abgeschlossen ist/sind und die Rauchgase kontinuier lich abgezogen und einer thermischen Nachbehandlung zuge führt werden;
anschließend die ausgeschwelte Masse einer Hoch erhitzungskammer zuführt, in der die Masse auf eine Tempera tur im Bereich von 400°C bis 800°C erhitzt wird, wobei das Rauchgas kontinuierlich abgezogen wird;
die hocherhitzte Masse in eine Kühlkammer führt, in der sie auf eine Temperatur unterhalb 100°C abgekühlt wird und dann die abgekühlte Masse entsorgt und das abgezogene Rauch gas einer Trockenreinigung und/oder Naßreinigung unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Flächenbrenner ein Gasbrenner mit Vorvermischung ver
wendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Körper in der Ausschwelphase auf eine Tempera
tur im Bereich von 350°C bis 450°C erhitzt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das abgezogene Rauchgas über
einen vorbestimmten Zeitraum auf eine Temperatur von minde
stens 1200°C erhitzt wird, um noch vorhandene organische
Stoffe zu zersetzen, und anschließend trocken und/oder naß
gereinigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das abgezogene Rauchgas nach der Hocherhitzung trocken ge
reinigt wird, indem es in einen Vorabscheider geführt wird,
in dem Grobpartikel abgeschieden werden, und dann über Fein
staubfilter geführt wird, wobei feinteilige Feststoffe
abgeschieden werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das abgezogene Rauchgas nach der Hocherhitzung naß gereinigt
wird, indem es durch einen Rotationswäscher und
dann über eine oder mehrere Absorptionseinheiten geleitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Transport der Behälter durch
die jammern mit pneumatisch betätigten Schiebern und auf
Rollen sowie Schienen durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Kammern ein Unterdruck
erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsablauf in den einzel
nen Kammern über eine zentrale Steuereinheit gesteuert wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (2) zur Zuführung der zu verbrennenden Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper,
mindestens zwei hintereinandergeschaltete abgedichtete Ausbrandkammern (5, 6, 7), die durch Flächenbrenner (10, 11, 12) auf eine vorgegebene Temperatur beheizt werden, die eine Vorrichtung zur Ableitung der entstehenden Rauchgase auf weisen,
mindestens eine Kühlkammer (8), um das ausgebrannte Material abzukühlen, und
eine Austragsvorrichtung (17) für das ausgebrannte Material.
eine Einrichtung (2) zur Zuführung der zu verbrennenden Nebel-, Schwel- und/oder Rauchkörper,
mindestens zwei hintereinandergeschaltete abgedichtete Ausbrandkammern (5, 6, 7), die durch Flächenbrenner (10, 11, 12) auf eine vorgegebene Temperatur beheizt werden, die eine Vorrichtung zur Ableitung der entstehenden Rauchgase auf weisen,
mindestens eine Kühlkammer (8), um das ausgebrannte Material abzukühlen, und
eine Austragsvorrichtung (17) für das ausgebrannte Material.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer Vorrichtung zur thermischen Aufarbeitung
der Rauchgase verbunden ist, die einen Hochtemperaturbereich
zur Hocherhitzung des Rauchgases, eine Trockenabscheidungs
vorrichtung und/oder eine Naßabscheidungsvorrichtung auf
weist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995109196 DE19509196C1 (de) | 1995-03-14 | 1995-03-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und Rauchkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995109196 DE19509196C1 (de) | 1995-03-14 | 1995-03-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und Rauchkörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19509196C1 true DE19509196C1 (de) | 1996-02-08 |
Family
ID=7756637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995109196 Expired - Fee Related DE19509196C1 (de) | 1995-03-14 | 1995-03-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Nebel-, Schwel- und Rauchkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19509196C1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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- 1995-03-14 DE DE1995109196 patent/DE19509196C1/de not_active Expired - Fee Related
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