DE19508319C2 - Einrichtung zur Einstellung eines Dampf- oder Warmwasserstroms - Google Patents
Einrichtung zur Einstellung eines Dampf- oder WarmwasserstromsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steue
rung oder Regelung eines Dampf- oder Warmwasserstroms.
Auf vielen Gebieten der Technik sind Fluidströme, d. h.
Ströme von Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten in ihrer
Stärke einzustellen. In Wärmeversorgungssystemen sind
üblicherweise eine Vielzahl Armaturen vorhanden, mit
denen die Menge eines durchfließenden Wärmeträgers einge
stellt wird. Der Wärmeträger ist Warmwasser oder Dampf.
Mit der Einstellung der Durchflußmenge wird die einem
nachgeschalteten System zugeführte Wärmemenge kontrol
liert, d. h. gesteuert oder geregelt.
Bspw. sind Thermostatventile bekannt, bei denen ein
Sitzventil über einen Stellmotor auf bzw. zu gesteuert
wird. Der Stellmotor wird über einen Bimetallkontakt ent
sprechend der Temperatur in einem nachgeschalteten System
angesteuert. Der Bimetallkontakt ist dabei derart ge
schaltet, daß der Stellmotor sowohl in Stillstand als
auch in Rechts- bzw. Linkslauf gebracht werden kann. Um
eine akzeptable Regelcharakteristik zu erhalten, werden
bei derartigen Reglern Ventile mit einer linearen oder
gleichprozentigen Kennlinie verwendet. Das Ventil ist
dabei derart konstruiert, daß der Zusammenhang zwischen
dem Weg, den ein Stellglied, bspw. ein Ventilkegel, zu
rücklegt, und der pro Zeiteinheit durchfließenden Fluid
menge linear ist.
Derartige Regelventile verursachen, auch wenn sie
voll geöffnet sind, einen erheblichen Druckabfall. Dieser
führt dazu, daß in dem jeweiligen, einem Regelventil vor
gelagerten Abschnitt eines Systems, ein höherer Druck
aufgebaut werden muß, als für den Betrieb des der Regel
einrichtung nachgeschalteten Systemes erforderlich ist.
Diese Druckdifferenz kann bei entsprechenden Durchfluß
mengen bei bis zu 3 bar liegen. Bei einer entsprechenden
Anzahl im System vorhandener Regeleinrichtungen kann sich
die im vorgelagerten System erforderliche Drucküberhöhung
noch steigern.
Zum Aufbau eines entsprechenden Druckes vor den Re
gelventilen werden üblicherweise Umwälzpumpen verwendet,
die fortwährend einen hohen Druck aufbauen. Diese Umwälz
pumpen sind elektrisch betriebene Pumpen, die im Dauerbe
trieb laufen und dazu beitragen, daß bspw. Fernwärmesy
steme nicht nur Fernwärme, sondern in erheblichem Maße
auch Elektroenergie verbrauchen. Diese wird allein für
die Aufrechterhaltung des Betriebes des Fernwärmesystemes
benötigt und geht als Energie somit verloren. Je höher
der von den Umwälzpumpen aufzubauende Druck ist, desto
höher ist auch der zum Aufbau dieses Druckes erforderli
che Energieeinsatz.
Die US-PS 4.934.397 offenbart eine Einrichtung zum
Regeln einer Luftströmung in einer Klimaanlage. Die
Einrichtung weist eine in einem Luftkanal drehbar an
geordnete Dämpfungsklappe auf, die von einem Elektromotor
über ein Getriebe betätigt wird. Dieses wandelt die
Bewegung des Elektromotors derart in eine Verstellbewe
gung der Dämpfungsklappe um, daß eine linear Beziehung
zwischen dem Steuersignal und dem von der Dämpfungsklappe
eingestellten Volumenfluß entsteht.
Die Regulierung der Luftströmung basiert hier auf
einem relativ konstanten Druck am Luftaustritt der Kli
mananlage (Atmosphärendruck) und relativ konstanter
Gebläseleistung.
Aus der US-PS 4.796.651 ist eine Einrichtung zur
Messung eines Gasflußvolumens bekannt. Die Einrichtung
ist bspw. in einem Abgassystem eines Kraftfahrzeugs
verwendbar. Dazu ist eine Dämpfungsklappe mit einem
Aktuator und einem Positionssensor vorgesehen. Außerdem
sind stromaufwärts zu der Dämpfungsklappe ein Staudruck
sensor und stromabwärts ein Sensor für den statischen
Druck, sowie ggfs. ein weiterer Sensor für die Temperatur
und/oder die Feuchtigkeit des vorhandenen Gasstroms
vorgesehen. Alle Sensoren sind mit einem Steuercomputer
verbunden, der anhand einer Datenbasis den Durchfluß
bestimmt. Die Gesamtanordnung ist eine Meßeinrichtung,
die den Gasdurchfluß anhand eines Druckabfalls über der
Klappe erfaßt.
Die DE 24 32 660 A1 offenbart eine Durchflußmengenre
geleinrichtung für kompressible Fluide, bspw. bei einer
Flugzeug-Klimaanlage. Bei dem Druckregeler ist eine
pneumatisch angetriebe Drehklappe als Regelorgan ver
wendet, wobei der pneumatische Antrieb von einem strom
abwärts zu der Drehklappe abgenommenen Differenzdrucksi
gnal gesteuert wird. Zur Erreichung eines konstanten
Kabinendrucks weist der Servogeber einen speziellen
Kennlinienzusammenhang auf.
Aus der DE 24 48 271 C2 ist ein Druckregeler bekannt, bei
dem eine Klappe in einem Rohr drehbar gelagert ist. Die
Klappe ist um ihre Drehachse abgewinkelt und federbela
stet auf eine Vorzugslage hin gespannt. Anhand der durch
das Rohr gehenden Strömung ändert sich die Auslenkung der
Klappe, so daß dadurch die Strömung reguliert wird.
Aus der US-PS 3.552.428 ist ein Prozeßregler mit
einem Differentialdrucksensor, einer Regeleinrichtung und
einem Ventil bekannt, das in der Regelstrecke liegt. Der
Differentialdrucksensor weist eine Nichtlinearität auf.
Diese wird durch Steuerung des Verstärkers der Regel
schleife korrigiert, um damit das Ventil ansteuern zu
können.
Aus der DD 247304 A1 ist ein nichtlinearer Regler
bekannt, bei dem die Kennlinie eines Ventils ständig
überwacht wird. Es wird vorausgesetzt, daß sich die
Kennlinie des Ventils infolge von Verschleiß oder Alte
rung sowie von Differenzdruckänderungen ändern kann. Dazu
ist eine Durchflußmengenmeßung vorgesehen und erforder
lich.
Aus der DE 42 17 112 C1 ist ein Kugelhahn, insbesonde
re zum Erdeinbau bekannt, dessen Kugel über einen nach
Art eines Pleuels ausgebildeten Hebel von einer Ventil
spindel her steuerbar ist. Der Kugelhahn wird insbesonde
re als Schieber in Rohrnetzen verwendet. Er dient dazu,
Rohrleitungen freizugeben oder abzusperren. Auf die
Kennlinie kommt es hier nicht an.
Schließlich ist aus der DE 32 14 473 C2 ein Regler zum
Steuern eines Heizungssystems bekannt. Die Wärmezuführung
wird durch ein Ventil reguliert, das anhand in dem System
gemessener Temperaturen und Durchflüsse gesteuert wird.
Das Ventil ist als Sitzventil ausgebildet und weist
einen z-förmigen Strömungsweg auf, der auch bei voll
geöffnenten Venilen einen nenneswerten Druckabfall ver
ursacht.
Daraus ergibt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der eine Fluidstömung eingestellt werden
kann und die es dabei ermöglicht, mit einem niedrigeren
Druckniveau auszukommen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Im Gegensatz zu bekannten Regeleinrichtungen geht
die erfindungsgemäße Vorrichtung von einem Absperr- und
Regelorgan aus, das, wenn es in seiner Offenstellung be
findlich ist, von dem Fluid im wesentlichen umlenkungs
frei durchströmt wird. Solche Absperr- und Regelorgane
sind Hähne. Im Gegensatz zu den bislang zur genaueren
Einstellung eines Fluidstromes verwendeten Sitzventilen
wird die Strömung insbesondere in Offenstellung im we
sentlichen geradlinig geführt. Hingegen wird bei einem
Regelventil bekannter Bauart ein Sitzventil verwendet,
bei dem die Strömung auf einem Z-förmigen Wege geführt,
d. h. wenigstens zweimal umgelenkt wird. Dieses Umlenken
wird bei der Erfindung vermieden, wodurch der Druckabfall
über dem voll geöffneten Regelventil stark vermindert und
bis auf Null reduziert werden kann. Umlenkungsfrei im
Sinne des Patentanspruches ist die turbulente oder lami
nare Strömung, wenn sie insgesamt durch das Regelorgan
geht, ohne im ganzen einer Krümmung zu folgen.
Durch den verminderten Druckabfall wird der ein
stellbare Regelbereich bei gegebenem, vor dem Hahn vor
handenen Systemdruck stark erweitert. Andererseits wird
es möglich, den Systemdruck in dem dem Hahn vorgelagerten
System erheblich abzusenken. Nachdem der Hahn in Offen
stellung selbst nahezu keinen Druckabfall hervorruft,
kann der Druck in dem vorgelagerten System um den anson
sten an Ventilen abfallenden Differenzdruck gesenkt wer
den. Durch die Absenkung des Druckniveaus in dem vorgela
gerten System wird die zur Aufrechterhaltung dieses
Drucks erforderliche Energiemenge entsprechend reduziert.
Die Druckeinsparung kann bis zu 3 bar betragen, was unge
fähr in der Größenordnung von einem Viertel bis einem
Drittel des ansonsten vorhandenen Systemdrucks liegt.
Entsprechend hoch ist die Einsparung von Elektroenergie
an den zur Aufrechterhaltung des Druckniveaus dienenden
Umwälzpumpen.
Darüber hinaus werden durch die umlenkungsfreie Füh
rung des Fluides in dem Hahn Verwirbelungen vermieden,
die zu Erosion und Kavitation führen können. Außerdem
werden unerwünschte Geräuschbildungen vermieden, was ins
besondere bei der Verwendung in Heizungssystemen von
Bedeutung ist.
Die Vorrichtung wird von einer Steuereinrichtung
gesteuert, die entsprechende Befehle zur Einstellung des
Hahns an die Antriebseinrichtung gibt, die das Stellglied
betätigt. Die Steuereinrichtung gibt dabei Signale ab,
die die Menge des Fluides kennzeichnen, das pro Zeitein
heit durch den Hahn fließen soll. Das Transformations
mittel ermöglicht die Verstellung des Hahns in einer
solchen Weise, daß die Fluidströmung tatsächlich entsprechend
den Vorgaben der Steuereinrichtung eingestellt wird. Das
Transformationsmittel, das ein Rechenmittel sein kann,
stellt Ausgangssignale bereit, die aus seinen Eingangs
signalen ermittelt, jedoch nicht proportional zu diesen
sind. Die Abhängigkeit der Ausgangssignale von den Ein
gangssignalen wird derart festgelegt, daß
eine nichtlineare Abhängigkeit der von dem Hahn pro
Zeiteinheit durchgelassenen Fluidmenge von der Stellung
des Steuergliedes kompensiert wird. Die von dem Absperr-
und Regelorgan pro Zeiteinheit durchgelassene Fluidmenge
entspricht dadurch den von der Steuereinrichtung abgege
benen Signalen.
Durch den mittels des Tranformationsmittels herbei
geführten proportionalen Zusammengang zwischen den Signa
len der Steuereinrichtung, die Vorgaben für den Hahn
darstellen, und der von dem Hahn pro Zeiteinheit durch
gelassenen Fluidmenge wird es möglich, die genannte
Vorrichtung als Steuer- oder Regeleinrichtung auszubil
den. Damit kann der Kugelhahn, als Bestandteil eines
Reglers wie bspw. eines Temperaturreglers, Druckreglers
oder dergl. verwendet werden.
Das Transformationsmittel korrigiert Kennlinien
solcher Absperr- und Regelorgane (Hähne), die ansonsten
wegen ihrer Nichtlinearität in Reglern nicht oder nicht
ohne weiteres eingesetzt werden können. Dies sind die
genannten Hähne, die sich in Offenstellung durch eine
umlenkungsfreie Strömung auszeichnen.
Der bei Verwendung solcher Hähne verringerte Druck
verlust ermöglicht auch bei Heizungssystemen eine Ein
sparung von Elektroenergie zur Aufrechterhaltung des
Druckes in dem vorgelagerten System. Dort betriebene
Umwälzpumpen halten das System auf einem entsprechend
niedrigeren Druck, wozu weniger Energie erforderlich ist.
Das Transformationsmittel gibt vorzugsweise ein von
einem Eingangssignal abhängiges Ausgangssignal ab, das
gleich der Differenz aus einer linearen Funktion der
Stellung des Hahns und dem Zusammenhang zwischen der
Stellung des Stellgliedes und der pro Zeiteinheit flie
ßenden Menge der Fluidstömung ist. Diese von dem Trans
formationsmittel erbrachte Funktion überlagert sich mit
der Kennlinie des Hahns zu einer linearen Beziehung.
Damit nimmt das Transformationsmittel eine Kennlinien
anpassung vor, so daß das der Hahn mit seiner nichtlinea
ren Kennlinie aus Sicht der Antriebseinrichtung oder aus
Sicht der Steuereinrichtung eine gleichprozentige Charak
teristik erhält.
Prinzipiell ist es möglich, das Transformations
mittel an einer beliebigen Stelle zwischen der Steuer
einrichtung und dem Hahn anzuordnen. Jedoch ist es vor
teilhaft, es wirkungsmäßig zwischen der Steuereinrichtung
und der Antriebseinrichtung anzuordnen. Das Transforma
tionsmittel kann hier als elektrische oder elektronische
Einrichtung ausgebildet sein, wobei es auch möglich ist,
das Transformationsmittel als Bestandteil der Steuer
einrichtung auszubilden. Die Steuereinrichtung, die bspw.
auf einem Mikrorechner basiert, enthält dann einen die
Kennlinienanpassung vornehmenden Funktionsblock. Dieser
kann sowohl hardware- als auch softwaremäßig realisiert
sein. Bspw. ist es möglich, die Kennlinienanpassung auf
der in der Steuereinrichtung vorhandenen Mikrorechnerba
sis softwaremäßig vorzusehen. Dazu ist dann ein entspre
chendes Programm vorzunehmen, das die Information über
die zu korrigierende Kennlinie enthält. Diese Information
kann in einem Speicherbereich abgelegte Information, also
eine Tabelle sein. Bei bekannter analytischer Beschrei
bung der zu korrigierenden Kennlinie kann auch eine
entsprechende Formel oder Formelmenge programmiert sein.
Optional ist es möglich, das Steuerglied mit einem Geber
zu verbinden, der die aktuelle Stellung des Steuergliedes
an die Steuereinrichtung oder die Antriebseinrichtung
meldet. Darauf kann jedoch verzichtet werden, wenn die
Steuereinrichtung mit einem schnell ansprechenden Sensor
in Verbindung steht, der den Istwert der betreffenden zu
regelnden Größe aufnimmt.
Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart ausge
legt, daß sie verbunden mit dem Sensor und der Antriebs
einrichtung einen PID-Regler bildet.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Beeinflussung, d. h. Steuerung oder Regelung eines
Fluidstromes in einem System ergibt sich neben der Redu
zierung der erforderlichen Druckdifferenz der ganz prak
tische Vorteil, daß insgesamt eine erhebliche Material-
und Gewichtseinsparung erzielbar ist. Die in der Vor
richtung vorgesehenen Hähne mit umlenkungsfreier Strö
mungsführung sind bei gleicher Nennweite erheblich leich
ter als entsprechende Ventile.
Durch die Verwendung des Hahns in einem entspre
chenden System ist es darüber hinaus möglich, die System
zuverlässigkeit zu erhöhen. Dies liegt darin begründet,
daß Absperr- und Regelorgane der genannten Bauart, also
Hähne, durch eine Schwenkbewegung um 90° geöffnet oder
geschlossen werden können.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Beeinflußung eines Fluid
stroms, die mit einem Sensor zur Aufnahme des
Istwertes einer zu regelnden Größe (Temperatur)
des Fluidstromes versehen ist, in
schematisierter Darstellung, und
Fig. 2 das Steuerorgan der Vorrichtung nach Fig. 1 zum
Steuern eines Fluidstromes, in ausschnittswei
ser und stark schematisierter Darstellung.
In Fig. 1 ist eine Regeleinrichtung 28 dargestellt,
die der Beeinflussung eines in einem Rohr 2 fließenden
Fluidstromes dient. Das Rohr 2 weist einen zuführenden
Rohrabschnitt 2a und einen wegführenden Rohrabschnitt 2b
auf, zwischen denen eine Armatur 4 mit
einem Kugelhahn 35 (Fig. 2) angeordnet ist.
Der Kugelhahn 35 weist ein Gehäuse 36 auf, das einen
geradlinig ausgebildeten Durchflußkanal 37 mit kreisrun
dem Querschnitt aufweist. Eingangs- und ausgangsseitig
ist das Gehäuse 36 mit Flanschen versehen, an die die
Rohrabschnitte 2a, 2b angeschlossen sind.
In dem Gehäuse 36 ist eine kugelförmige Kammer 38
vorgesehen, deren Durchmesser größer als der des Durch
flußkanales 37 ist. In der Kammer 38 ist eine Absperr
kugel 39 angeordnet, die einen Durchlaß 41 aufweist. Der
Durchlaß 41 weist einen runden Querschnitt und einen
Durchmesser auf, der mit dem Durchmesser des Durchflußka
nales 37 übereinstimmt. Die Absperrkugel 39 ist in der
Kammer 38 drehbar aufgenommen und über eine nicht weiter
dargestellte Welle mit der Antriebseinrichtung 16 ver
bunden. Diese kann die Absperrkugel 39 so drehen, daß der
Durchlaß 41 ganz mit dem Durchflußkanal 37 fluchtet, was
der Offenstellung entspricht. Bei einer Drehung der
Absperrkugel 39 um 90° ist der Durchlaß 41 quergestellt
und der Durchflußkanal 47 damit abgesperrt. Dies ist die
Verschlußstellung.
Der Kugelhahn 35 weist eine stark nichtlineare
Kennlinie auf. Schon ein lediglich teilweise freigegebe
ner Durchlaß 41 setzt der Strömung lediglich noch einen
geringen Widerstand entgegen, so daß pro Zeiteinheit
überproportional viel Fluid durchgelassen wird. Diese
nichtlineare Charakteristik wird mittels der Transforma
tionseinrichtung 22 kompensiert, die eine gegenläufige
Kennlinie realisiert. Diese ist dazu in der Transforma
tionseinrichtung 22 abgespeichert.
Der besondere Vorteil des Kugelhahnes 35 liegt
darin, daß dieser in seiner Offenstellung einen zu 100%
offenen Durchgang aufweist. Bei Vollast steht dem strö
menden Fluid nichts im Wege. Geräuschentwicklung, Erosion
und Kavitation sind gleich Null. Außerdem sind Druckver
luste minimiert.
Die Armatur 4 mit dem Kugelhahn 35 ist über
ein in Fig. 1 lediglich symbolisch angedeutetes Kraft
übertragungsmittel 14 mit einer Antriebseinrichtung 16
verbunden, die als Drehantrieb ausgebildet ist. Die
Antriebseinrichtung 16 weist einen elektrischen Stell
motor auf, der über ein Untersetzungsgetriebe auf das
Kraftübertragungsmittel 14 wirkt. Der Elektromotor ist
von einer Steuereinheit 18 angesteuert und mit Strom ver
sorgt. Diese gibt über eine Leitung 19 Signale an die An
triebseinrichtung 16, die dazu führen, daß der Hahn 35 in
Richtung auf seine Verschlußstellung oder in Richtung auf
seine Offenstellung zu bewegt wird, oder daß er
in seiner jeweiligen Stellung verharrt.
Die Steuereinheit 18 weist eine Steuereinrichtung 21
auf, die über eine Transformationseinrichtung 22 mit der
zu der Antriebseinrichtung 16 führenden Leitung 19 ver
bunden ist. Die Steuereinrichtung 21 gibt an ihrem Aus
gang 23 Signale an die Transformationseinrichtung ab, die
einer gewünschten Veränderung des in dem Rohr 2 fließen
den Fluidstromes entsprechen. Die Steuereinrichtung 21
ist Teil der Steuereinheit 18, die einen Mikroprozessor
mit entsprechenden Interfaceeinrichtungen enthält. Die
Interfaceeinrichtungen können sowohl Eingabe- und An
zeigeeinrichtungen als auch Schnittstellen zur Kopplung
mit weiteren Einrichtungen sein. Dieser Mikroprozessor
bildet zugleich die Einstellvorrichtung. Der Mikroprozes
sor enthält dazu Speicher, in denen ein entsprechendes
Programm abgelegt ist Mittels des Programmes erzeugt der
Mikroprozessor intern die an die Transformationseinrich
tung 22 geführten Signale. Der Ausgang 23 kann somit
bspw. durch eine dynamisch zugeordnete Speicherzelle, ein
Register oder dergl. gebildet werden, das zur Datenüber
tragung dient.
Die Transformationseinrichtung 22 wird durch eine
auf der gleichen Hardware wie die Steuereinrichtung 21
laufendes Programm gebildet. Dieses entnimmt die Daten
der entsprechenden Speicherzelle oder dem entsprechenden
Register und wandelt diese nach einem vorgegebenen Schema
um. Für die Umwandlung der Daten gilt die im folgenden
erläuterte Vorschrift, die dazu führt, daß die Verände
rung der in dem Durchlaßkanal fließenden Fluidströmung
proportional zu an dem Ausgang 23 anstehenden Signalen
erfolgt.
Die in dem Durchflußkanal 6 fließende Fluidströmung
kann mittels des Hahns 35 ganz gesperrt werden, wenn
dieser in Verschlußstellung steht, und ganz freigegeben
werden, wenn dieser in Offenstellung steht. In der Offen
stellung ist nahezu kein Strömungswiderstand vorhanden,
während in der Verschlußstellung eine nennenswerte Strö
mung nicht möglich ist. Der Übergang von der Offenstel
lung in die Verschlußstellung erfolgt jedoch nicht
gleichmäßig, sondern stark unproportional. Schon eine
geringe Öffnung des Hahns 35, d. h. eine Drehung der Welle
8 um wenige Grad aus der Verschlußstellung, bewirkt, daß
eine relativ kräftige Fluidströmung durchgelassen wird.
Die Veränderung der Stellung des Hahns 35 in Bezug auf
eine gewünschte Veränderung der durch den Kanal 6 pro
Zeiteinheit fließenden Fluidmenge kann mit guter Näherung
durch eine Parabel angenähert werden.
Während die Antriebseinrichtung 16 den Hahn 35
entsprechend auf der Leitung 19 vorhandener Signale
einstellt, nimmt die Transformationseinrichtung 22 eine
Signalumwandlung vor. Die von dem Ausgang 23 gelieferten
Signale beschreiben die gewünschte Durchflußmenge, wäh
rend die an die Leitung 19 abgegebenen Signale die Stel
lung des Hahns 35 kennzeichnen. Die Transformationsein
richtung 22 realisiert eine Korrekturfunktion. Diese ist
so festgelegt, daß die durch den Durchflußkanal 6 pro
Zeiteinheit durchfließende Fluidmenge tatsächlich den
Signalen an dem Ausgang 23 entspricht. Dies wird er
reicht, indem die Transformationseinrichtung 22 die
folgende Gleichung realisiert:
KORR = k-1 VS(m.S23)
oder umgerechnet auf einen konstanten, zu dem Signal S23
auf der Leitung zu addierenden Summanden Skorr:
Skorr = α.m - kVS(α)
wobei:
KORR = die Abhängigkeit der auf der Leitung 19 vor handenen Signale S19 von den an dem Ausgang 23 anstehenden Signalen S23, KORR ist Umkehrfunk tion (k-1 VS) von kVS,
α = Stellung der Klappe 9 in Grad, wobei bei 0° die Verschlußstellung und bei 90° die Offenstellung erreicht ist;
m = eine Konstante, die einen gleichprozentigen Kennlinienzusammenhang zwischen den an dem Ausgang 23 anstehenden Signalen und der in dem Durchflußkanal 6 fließenden Fluidströmung be schreibt (lineare Gleichung mit einer Geraden durch den Nullpunkt) und
kVS = die pro Zeiteinheit durch den Durchflußkanal 6 fließende Fluidmenge; k-1 VS die Umkehrfunktion.
KORR = die Abhängigkeit der auf der Leitung 19 vor handenen Signale S19 von den an dem Ausgang 23 anstehenden Signalen S23, KORR ist Umkehrfunk tion (k-1 VS) von kVS,
α = Stellung der Klappe 9 in Grad, wobei bei 0° die Verschlußstellung und bei 90° die Offenstellung erreicht ist;
m = eine Konstante, die einen gleichprozentigen Kennlinienzusammenhang zwischen den an dem Ausgang 23 anstehenden Signalen und der in dem Durchflußkanal 6 fließenden Fluidströmung be schreibt (lineare Gleichung mit einer Geraden durch den Nullpunkt) und
kVS = die pro Zeiteinheit durch den Durchflußkanal 6 fließende Fluidmenge; k-1 VS die Umkehrfunktion.
Im Falle einer parabolischen Kennlinie des als Drossel
wirkenden Hahns 35 ist die Korrekturfunktion KORR eine
Wurzelfunktion; Skorr ist dann ein Polynom zweiter Ordnung.
Die Transformationseinrichtung 22 realisiert diese bspw.
durch ein Berechnungsverfahren. Es ist jedoch auch mög
lich, die gewünschte Kennlinie abzuspeichern. Dies hat
den Vorteil, daß auch Charakteristiken des jeweiligen
Absperr- und Regelorganes
Armatur 4, kompensiert werden können, die analytisch
nicht bekannt oder nicht erfaßbar sind, d. h. deren Kenn
linie lediglich als Tabelle vorliegt.
Die Regeleinrichtung 28 nach Fig. 1 weist einen an
dem Rohr 2 in Bezug auf die Strömungsrichtung 13 strom
abwärts angeordneten Sensor 31 auf, der den Istwert einer
zu messenden physikalischen Größe des in dem Rohr 2 strö
menden Fluids erfaßt. Dies ist im vorliegenden Falle die
Temperatur ϑ, jedoch können auch andere physikalische
Größen wie Druck, Dampfsättigung oder dergl. überwacht
werden. Der Sensor 31 reagiert auf Temperaturveränderun
gen ausgesprochen schnell, so daß Temperaturveränderungen
wenig später, d. h. im Bereich von Sekundenbruchteilen
oder höchstens wenigen Sekunden, über eine Leitung 32 an
die Steuereinrichtung 21 geliefert werden. Die Steuer
einrichtung 21 vergleicht den gemessenen Temperatur-Ist
wert mit einem eingestellten Temperatur-Sollwert und gibt
an ihrem Ausgang 23 entsprechende Signale zur Verstellung
der Drehklappenarmatur 4 ab. Die Steuereinrichtung 21 ist
derart programmiert, daß die geschlossene Regelschleife
PID-Charakteristik aufweist. Die Regeleinrichtung 28 ist
ein PID-Regler.
Aus Sicht der Steuereinrichtung 21 verhält sich die
aus der Transformationseinrichtung 22, der Antriebsein
richtung 16 und der Armatur 4 gebildete Ein
heit wie ein Ventil mit linearer Kennlinie. Die Regelein
richtung 28 arbeitet deshalb als linearer Regler und wird
durch die starke Nichtlinearität der Durchlaßkennlinie
der Armatur 4 nicht beeinträchtigt.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung ist es
möglich, Absperreinrichtungen mit stark nichtlinearen
Kennlinien, wie Hähne, die
bislang für Regelaufgaben nicht in Betracht gekommen
sind, als Stellglied in Regelschleifen zu verwenden.
Damit können Armaturen, die materialsparend
und billig herstellbar sind, relativ teure Präzisions
bauelemente, nämlich Ventile, ersetzen. Darüber hinaus
bringt die Verwendung von solchen Armaturen in Regel
einrichtungen der vorstehend beschriebenen Art den Vor
teil eines erweiterten Regelbereiches und / oder eines
niedrigeren erforderlichen Fluiddruckes vor dem entspre
chenden Steuerglied. Der niedrigere
Druck ermöglicht Energieeinsparungen bei den den System
druck bereitstellenden Umwälzpumpen.
Claims (2)
1. Dampf- oder Warmwasser-Einstellvorrichtung zur Steue
rung eines Dampf- oder Warmwasserstroms in einem Wärme
versorgungssystem,
- 1. - mit einem Hahn (35), der zur Regulierung des Dampf- oder Warmwasserstroms in dessen Strömungsweg angeordnet ist und in Offenstellung einen umlenkungs freien Strömungsweg ermöglicht,
- 2. - mit einer Antriebseinrichtung (16), die abtriebs seitig mit dem Hahn (35) verbunden ist,
- 3. - mit einer Transformationseinrichtung (22), die ausgangsseitig an die Antriebseinrichtung (16) ist und die eine die nichtlineare Kennlinie des Hahns (35) kom pensierende Kennlinie aufweist,
- 4. - mit einer Steuereinrichtung (21), die einen Ein gang und einen an die Transformationseinrichtung (22) angeschlossenen Ausgang aufweist,
- 5. - mit einem Temperatursensor (31), der an den Ein gang der Steuereinrichtung (21) angeschlossen ist,
- 6. - wobei die Steuereinrichtung (21) den Dampf- oder Warmwasserstrom in Abhängigkeit von der mit dem Tempera tursensor (31) erfassten Temperatur unter Kompensation der nichtlinearen Kennlinie des Hahns (35) durch die Transformationseinrichtung (22) einstellt.
2. Dampf- oder Warmwasser-Einstellvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerein
richtung (21) und die Transformationseinrichtung (22)
Teil einer Steuereinheit (18) sind, die einen Mikrorech
ner enthält, und dass der Mikrorechner einen Speicherbe
reich aufweist, in dem eine Korrekturfunktion zur Linea
risierung der Kennlinie des Hahns (35) abgelegt ist.
Priority Applications (1)
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DE19508319A DE19508319C2 (de) | 1995-03-09 | 1995-03-09 | Einrichtung zur Einstellung eines Dampf- oder Warmwasserstroms |
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DE19508319A DE19508319C2 (de) | 1995-03-09 | 1995-03-09 | Einrichtung zur Einstellung eines Dampf- oder Warmwasserstroms |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19508319A1 DE19508319A1 (de) | 1996-09-12 |
DE19508319C2 true DE19508319C2 (de) | 1998-07-23 |
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ID=7756097
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DE19508319A Expired - Fee Related DE19508319C2 (de) | 1995-03-09 | 1995-03-09 | Einrichtung zur Einstellung eines Dampf- oder Warmwasserstroms |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19508319C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10331698B4 (de) * | 2003-07-11 | 2016-03-24 | Thomas Boroske | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung des Durchflusses von dampf- oder gasförmigen Stoffen durch eine Rohrleitung |
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1995
- 1995-03-09 DE DE19508319A patent/DE19508319C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19508319A1 (de) | 1996-09-12 |
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