DE19507959C1 - Vorrichtung zur Strommessung an einer Hauptstromleitung eines Fahrzeug-Bordnetzes - Google Patents
Vorrichtung zur Strommessung an einer Hauptstromleitung eines Fahrzeug-BordnetzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Strommessung an ei
ner Hauptstromleitung eines Fahrzeug-Bordnetzes gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Verwendung der
Vorrichtung. Eine solche Vorrichtung ist ins
besondere für eine rechnergestützte Funktionsprüfung der Fahr
zeugelektrik geeignet.
Aus der DE-AS 21 42 860 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung be
kannt, bei der ein Meßwiderstand und ein daran angeschlossener,
als Voltmeter geschalteter A/D-Wandler in einem Batterieadapter
integriert sind. Mit entsprechend angepaßten Anschlüssen verse
hen, wird der Batterieadapter einerseits an eine freigelegte
Batterieklemme und andererseits an das zuvor von der Batterie
klemme entfernte Batteriekabel angeklemmt. Der Batterieadapter
ist über ein Ein/Ausgabe-Gerät mit einem Diagnoserechner verbun
den. Im Verlauf der Funktionsprüfung aktiviert der mit der Prü
fung des Fahrzeugs beauftragte Techniker die elektrischen Ver
braucher im Fahrzeug gemäß Prüfvorgaben, die ihm über Bildschirm
von dem Diagnoserechner vorgegeben werden. Gleichzeitig wird
über den Batterieadapter die Stromaufnahme gemessen und in dem
Diagnoserechner mit verbraucherspezifischen Sollwerten vergli
chen. Bei einer signifikanten Abweichung ergeht eine Fehlermel
dung.
Ein ähnliches Verfahren ist in der DE 39 23 545 A1 beschrieben.
Darin ist vorgesehen, daß in den Hauptstrompfad zwischen der
Batterie des Fahrzeugs und den Verbrauchern z. B. anstelle einer
zuvor entfernten Hauptsicherung vorübergehend ein Präzisions-Meß
widerstand (Shunt) eingesetzt wird, dessen Spannungsabfall
zur Strommessung ausgewertet wird. Weiterhin werden die Verbrau
cher im Fahrzeug direkt durch einen Diagnoserechner aktiviert,
der über eine Diagnose-Steckdose entsprechende Befehle an eine
fahrzeuginterne Diagnoseleitung gibt.
Der in den zuvor dargestellten Verfahren verwendete Meßwider
stand zur Messung des Batteriestromes muß sich durch eine hohe
Widerstandskonstanz auszeichnen, damit die Meßwerte normiert
sind. Der nur vorübergehende Einbau des teuren Batterieadapters
oder des Präzisions-Meßwiderstandes hat daher den Vorteil, daß
ein solches Teil für viele Fahrzeuge verwendbar ist. Nachteilig
ist jedoch, daß der Ein- und Ausbau zeitintensiv ist. Dies
trifft zunehmend für moderne Fahrzeugtypen zu, deren Sicherungs
kasten und noch mehr deren Batterie oft nur schwer zugänglich
sind. Darüberhinaus birgt das Wiederanschließen des Batterieka
bels an die Batterieklemme oder das Wiedereinsetzen der Siche
rung zusätzliche Fehlerquellen. Da die Funktionsprüfung in der
Regel eine Endkontrolle im Herstellerwerk oder in der Werkstatt
darstellt, werden in dieser Weise verursachte Fehler nicht mehr
festgestellt.
Eine weiteres gattungsgemäßes Verfahren welches jedoch den Ein- und
Ausbau eines Meßwiderstandes umgeht, ist aus der DE 41 30 978 A1
bekannt. Darin werden die den Verbrauchern vorgeschalte
ten Sicherungen als Meßwiderstände verwendet, deren Spannungs
abfälle durch einen an die Sicherungen angreifenden Prüfstecker
abgegriffen werden. Die Spannungsabfälle werden durch ein exter
nes Prüfgerät ausgewertet, welches zur Normierung der Stromwerte
zuvor eine konventionelle, in der Schrift nicht näher ausge
führte Widerstandsmessung an der jeweiligen Sicherung durch
führt. Als nachteilig an diesem Verfahren kann erachtet werden,
daß die zuverlässige Handhabung des Prüfsteckers von der leich
ten Zugänglichkeit des Sicherungskastens abhängt.
Aufgabe der Erfindung ist es eine gattungsgemäße Vorrichtung be
reitzustellen, mit der auf einfache und zuverlässige Weise die
Bedingungen für die Strommessung hergestellt und wieder zurück
genommen werden können, sowie eine Verwendung dieser Vorrichtung anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfin
dungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ge
löst, wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteilhafte Aus- und
Weiterbildungen kennzeichnen, und im Anspruch 7 eine Verwendung
der Vorrichtung nach Anspruch 6 angegeben ist.
Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik bestehen
darin, daß der Meßwiderstand sehr einfach kontaktiert werden
kann, indem lediglich die vom Prüfgerät ausgehenden Prüfleitun
gen in die Steckverbindung eingesteckt werden. Nach Abschluß der
Funktionsprüfung kann das Meßkabel von der Steckverbindung wie
der gelöst werden.
Weiterhin ermöglicht eine zusätzliche Kalibrierleitung, einen
definierten Kalibrierstrom in den Meßwiderstand einzuspeisen, so
daß zur Normierung der durch die Meßleitungen erfaßten Meßwerten
der Widerstand des Meßwiderstandes ausgemessen werden kann. Das
durch die zusätzliche Kalibrierleitung ermöglichte Verfahren zur
Widerstandsmessung eliminiert den Einfluß der Widerstände der
Meßleitungen und Kontakte in der Steckverbindung. Damit erübrigt
sich die Notwendigkeit einen Präzisions-Meßwiderstand einzu
setzen, da der Meßwiderstand vor einer Strommessung ausgemessen
werden kann. Insgesamt ist dies die Voraussetzung dafür, daß ko
stensparend ein Abschnitt der Hauptstromleitung als Meßwider
stand verwendet kann. Insbesondere kann ein Abschnitt der
Minus-Hauptstromleitung, welche den Minuspol der Batterie mit dem
Fahrzeuggehäuse verbindet, als Meßwiderstand verwendet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die
Steckverbindung in eine in der Regel ohnehin am Fahrzeug vorhan
dene Diagnose-Steckdose integriert ist. Für eine rechnergestütz
ten Funktionsprüfung durch ein entsprechend ausgestaltetes Prüf
gerät genügt es dann an die Diagnose-Steckdose ein einziges Meß
kabel anzuschließen, welches auch Prüfleitungen zur rechnerge
steuerten Aktivierung der Verbraucher im Fahrzeug umfaßt.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels entsprechend der einzigen Figur der Zeichnung dargestellt
und näher beschrieben.
Die Figur zeigt ein Kraftfahrzeug mit einem Bordnetz 1, welches
aufgebaut ist aus einer Batterie 2 und von ihr gespeisten Ver
brauchern 3. Dazu ist der Minuspol der Batterie 2 mittels einer
Minus-Hauptstromleitung 4 mit der Fahrzeugmasse verbunden und
der Pluspol der Batterie 2 mittels einer Plus-Hauptstromleitung
5 mit den Verbrauchern 3 verbunden. Zur Funktionsprüfung des
Fahrzeug-Bordnetzes 1 dient ein externes Prüfgerät 6, mit dem
insbesondere der von der Batterie 2 abgegeben Strom in Abhängig
keit von der Aktivierung der Verbraucher 3 gemessen wird. Das
Prüfgerät 6 ist mittels mehrerer in einem Meßkabel 7 zusammenge
faßter Prüfleitungen 7.1-7.6 mit dem Bordnetz 1 verbunden. Eine
als mehrpolige Steckverbindung 8 ausgebildete Fahrzeug-Schnitt
stelle - in der Figur vergrößert dargestellt - teilt die Prüf
leitungen 7.1-7.6 in zwei voneinander trennbare Abschnitte, wo
bei der fahrzeugseitige Abschnitt innerhalb des Fahrzeugs fest
verlegt ist. Dadurch ist es möglich das Prüfgerät 6 einfach und
zuverlässig an das Bordnetz 1 anzuschließen und auch wieder ab
zutrennen, unabhängig von der Zugänglichkeit des für die Messung
zu kontaktierenden Meßwiderstandes.
Zwei der Prüfleitungen sind Spannungs-Meßleitungen 7.1, 7.2 die
fahrzeugseitig einen Spannungsabfall an einem Meßwiderstand 9
abgreifen. Dieser wird bevorzugt durch einen Abschnitt einer der
Hauptstromleitungen, im Ausführungsbeispiel ist es die
Minus-Hauptstromleitung 4, gebildet. Der so gebildete Meßwiderstand 9
muß zur Normierung der Spannungswerte, die über die Meßkabel
7.1, 7.2 an das Prüfgerät 6 weitergegeben werden, vor der Strom
messung ausgemessen werden. Eine konventionelle Zweipunkt-Wider
standsmessung mittels der beiden Meßleitungen 7.1, 7.2 wie sie
etwa in handelsüblichen Multifunktions-Meßgeräten realisiert
ist, kann in diesem Fall nicht angewendet werden. Das Meßergeb
nis würde nämlich durch den Kontakt- und Leitungswiderstand der
Meßleitungen 7.1, 7.2 stark verfälscht, da dieser Widerstand
deutlich größer als der Widerstand der Masse-Hauptstromleitung 4
ist. Um diese Einflüsse bei der Widerstandsmessung zu eliminie
ren, ist erfindungsgemäß eine dritte Prüfleitung, die Kalibrier
leitung 7.3 vorgesehen, die mit dem Meßwiderstand 9, hier der
Minus-Hauptstromleitung 4, elektrisch verbunden ist. Die Kali
brierleitung 7.3 ist wie alle anderen Prüfleitungen über die
Steckverbindung 8 geführt und innerhalb des Fahrzeugs fest ver
legt.
Für eine Widerstandsmessung speist das Prüfgerät 6 bei abge
schalteten Verbrauchern 3 durch die Kalibrierleitung 7.3 einen
definierten Kalibrierstrom in den Meßwiderstand 9 ein, der über
eine weitere Prüfleitung 7.5 abfließt. Im Ausführungsbeispiel
ist diese weitere Prüfleitung durch eine meist ohnehin vorhande
ne Masseleitung 7.5 gebildet. Der durch den Kalibrierstrom am
Meßwiderstand 9 erzeugte Spannungsabfall wird mittels der Meß
leitungen 7.1, 7.2 von dem Prüfgerät 6 erfaßt und ausgewertet.
Aus Strom und Spannung wird unter Verwendung des Ohmschen Geset
zes ein Widerstandswert bestimmt, der abgespeichert und bei
nachfolgenden Strommessungen zugrundegelegt wird. Mit diesem Wi
derstandswert und einem während einer Funktionsprüfung gemesse
nen Spannungsabfall wird ein normierter Stromwert bestimmt, der
mit einem abgespeicherten Sollwert vergleichbar ist. Eine in
dieser Weise durchgeführte Widerstandsmessung ist genau, weil
sie den Einfluß der Meßleitungen 7.1, 7.2 und des Kontaktwider
standes an der Steckverbindung 8 eliminiert.
Weiterhin kann eine Plusleitung 7.4 vorgesehen sein, die zusam
men mit der Masseleitung 7.5 zur Erfassung der Batteriespannung
und/oder zur Speisung eines externen Prüfgerätes durch das Fahr
zeug dient.
Insgesamt ergibt sich durch die Erfindung eine gegenüber dem
Stand der Technik vorteilhafte Lösung, wobei der durch die feste
Verlegung der Prüfleitungen 7.1-7.6 und die Steckverbindungen 8
bedingte Mehraufwand zumindest teilweise kompensiert wird, durch
den Wegfall eines Präzisions-Meßwiderstandes und der bedeutenden
Erleichterung bei der Durchführung der Funktionsprüfung.
Viele heutzutage hergestellte Fahrzeuge weisen eine Diagnose-Steck
dose auf, welche über eine oder mehreren Diagnoseleitungen
den Austausch von digitaler Information zwischen den im Fahrzeug
verbauten elektronischen Steuereinheiten und einem geeigneten
Diagnose-Prüfgerät ermöglicht. Diese Kommunikation soll Kon
trolle, Prüfung, Diagnose und Einstellung von Fahrzeug, Systemen
und Steuereinheiten erleichtern. Eine vorteilhafte Ausführungs
form der Erfindung sieht vor, daß die Diagnose-Datenleitung 7.6
und die zur Erfassung des Batteriestromes benötigten Prüfleitun
gen, d. h. zumindest die Meßleitungen 7.1, 7.2 und die Kalibrier
leitung 7.3, über eine mehrpolige Steckverbindung 8 geführt
sind, die in einer gemeinsamen Diagnose-Steckdose 10 zusammenge
faßt sind. Die ebenfalls benötigte Masseleitung 7.5 ist ohnehin
in der Diagnosedose vorhanden. Insgesamt kann durch diese Maß
nahmen eine Funktionsprüfung des Fahrzeug-Bordnetzes 1, bei der
die Verbraucher 3 durch das Diagnose-Prüfgerät 6 über die Dia
gnoseleitung 7.6 aktiviert werden, sehr leicht eingeleitet wer
den, indem das an das Prüfgerät 6 angeschlossenen Meßkabel 7 in
die Diagnose-Steckdose 10 eingesteckt wird. Im Vergleich zum
bisherigen Vorgehen, bei dem neben dem Anschluß des Prüfgerätes
an die Diagnose-Steckdose zusätzlich z. B. ein Batterieadapter in
eine Hauptstromleitung eingesetzt werden muß, bietet die
Vorrichtung erhebliche Erleichterungen.
Alternativ zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch
denkbar, daß als Meßwiderstand ein Abschnitt einer anderen
Hauptstromleitung z. B. der Plus-Hauptstromleitung 5 herangezogen
wird. Eine weitere Alternative besteht darin, eine in einer
Hauptstromleitung eingeschleifte Sicherung als Meßwiderstand zu
nutzen.
Aufgrund der im mV-Bereich liegenden Größenordnung der von den
Meßleitungen 7.1, 7.2 zu erfassenden Spannung, ist es in der Re
gel erforderlich, diese als abgeschirmte Leitungen auszuführen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Strommessung an einer Hauptstromleitung eines
Fahrzeug-Bordnetzes, bestehend aus
- - einem externen Prüfgerät,
- - mehreren daran angeschlossenen Prüfleitungen, darunter zwei Spannungs-Meßleitungen und
- - einem Meßwiderstand in der zu messenden Hauptstromleitung des Bordnetzes, an dem die Meßleitungen einen Spannungsabfall ab greifen, der von dem Prüfgerät zur Bestimmung des Stromes ausge wertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine von außen gut zugängliche mehrpolige Steckverbindung (8) am Fahrzeug die Prüfleitungen (7.1-7.6) in zwei voneinander trennbare Abschnitte teilt und der fahrzeugseitige Abschnitt der Prüfleitungen (7.1-7.6) innerhalb des Fahrzeugs fest verlegt ist und
- - eine der Prüfleitungen (7.3) eine Kalibrierleitung ist, welche fahrzeugseitig mit dem Meßwiderstand (9) elektrisch verbunden und durch die im Verlauf einer Kalibriermessung ein definierter Kalibrierstrom von dem Prüfgerät (6) in den Meßwiderstand (9) einspeisbar ist, der über eine weitere Prüfleitung (7.5) abge führt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßwiderstand (9) durch einen Abschnitt der Hauptstromleitung
(4) gebildet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßwiderstand (9) durch einen Abschnitt der Minus-Hauptstromlei
tung (4) gebildet und die weitere Prüfleitung (7.5) fahrzeugsei
tig mit der Masse verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßwiderstand durch eine Sicherung in der Hauptstromleitung ge
bildet wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßleitungen (7.1, 7.2) abgeschirmte Leitungen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine weitere Prüfleitung eine Diagnoseleitung
(7.6) ist, mittels derer die Verbraucher (3) im Fahrzeug akti
vierbar sind und die mehrpolige Steckverbindung (8) in eine Dia
gnose-Steckdose (10) integriert ist.
7. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung innerhalb eines Verfahrens zur
Prüfung von elektrischen Verbrauchern (3) des Fahrzeug-Bordnet
zes (1) eingesetzt wird, bei dem in aufeinanderfolgenden Prüf
schritten die Verbraucher (3) unterschiedlich aktiviert werden
und jedesmal die erfaßte Stromaufnahme mit einem dem Prüfschritt
zugeordneten Sollwert verglichen wird und im Falle einer defi
nierten Abweichung ein Hinweis auf eine Fehlfunktion ergeht, wo
bei mindestens dem ersten Prüfschritt eine Kalibriermessung vor
angeht.
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