DE19507183A1 - Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer
Brennkraftmaschine, bestehend aus einem Gehäuse mit parallel zuein
ander verlaufenden Wangen und darin angeordneten fluchtenden, einen
Bolzen aufnehmenden Bohrungen, auf welchem über eine Gleit- oder eine
Wälzlagerung eine einen Steuernocken zugewandte Rolle drehbar angeord
net ist, wobei Mittel zur Schmierung der Lagerung Rolle vorhanden
sind.
Ein derartiger Nockenfolger in Form eines Kipphebels ist aus der
JP 62-203 908 vorbekannt. Die Schmierung dieser Nockenrolle erfolgt in
diesem Fall über den Ölnebel im Ventiltriebgehäuse, der über die
offenen Stirnseiten des Hohlbolzens und dessen radiale Bohrung bis zur
Lagerstelle vordringen soll. Es ist daher denkbar, daß insbesondere
bei höchsten Belastungen eine Mangelschmierung der Nockenrolle ein
treten kann. Ein anderer Nachteil ergibt sich dadurch, daß der die
Nockenrolle tragende Bolzen als Hohlbolzen gefertigt ist und daher
einen erhöhten Fertigungsaufwand verlangt. In diesem Zusammenhang ist
es auch bekannt, daß bei Nockenfolgern der die Rolle tragende Bolzen
über eine Druckölaustrittsbohrung in einem hydraulischen Abstützel
ement und eine Drucköleintrittsbohrung im Nockenfolger geschmiert wird
(DE 43 05 759 AI). Diese Ölzuführungsbohrungen bewirken ebenfalls
einen erhöhten Fertigungsaufwand des Nockenfolgers.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine andere Art der Schmierung des
die Rolle tragenden Bolzens zu entwickeln.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest eine
der beiden Anlaufflächen der Wange und/oder eine der beiden Stirn
seiten der Rolle mit von außen nach innen verlaufenden nutenförmigen
Vertiefungen versehen ist, die sich über die ganze oder annähernd die
ganze radiale Bauhöhe von Wange bzw. Rolle bis zur Bohrung der Wange
bzw. bis zu einer Bohrung der Rolle erstrecken und entgegensetzt zur
Drehrichtung bzw. in Drehrichtung der Rolle geneigt sind.
Durch diese, ähnlich dem Laufrad einer Kreiselpumpe, nutenförmigen
Vertiefungen tritt bei Rotation der Rolle ein Pumpeffekt ein, so daß
die sich im Spalt zwischen Stirnseite der Rolle und Anlauffläche der
Wange befindlichen Öltröpfchen eine Erhöhung ihrer Strömungsenergie
erfahren und entgegen der Fliehkraft radial nach innen in Richtung
Lagerbolzen geleitet werden und auf diese Weise im Lagerbereich für
eine ausreichende Schmierung sorgen. Zu beachten ist dabei, daß bei
Anordnung der nutenförmigen Vertiefungen auf der Stirnseite der Rolle
diese in Drehrichtung der Rolle geneigt sein müssen, während bei
Anordnung dieser auf den Anlaufflächen der Wange die Neigung entgegen
gesetzt der Drehrichtung der Rolle ist. In einem Fall werden die
Öltröpfchen direkt durch die rotierende Rolle Richtung Lagermittel
punkt gefördert, während sie im anderen Fall ihre kinetische Energie
von der Rolle erhalten und durch die nutenförmigen Vertiefungen der
Anlauffläche der Wangen in Richtung Lagermittelpunkt bewegt werden.
Eine Förderung des Schmiermittels entgegengesetzt der Fliehkraft
radial nach innen in Richtung des Lagerbolzens wird nach Anspruch 2
auch dann erreicht, wenn zwischen den Stirnseiten der Rolle und den
Anlaufflächen der Wange zumindest eine eine Bohrung aufweisende An
laufscheibe angeordnet ist und mit entsprechenden nutenförmigen Ver
tiefungen versehen ist.
Aus Anspruch 3 geht hervor, daß die nutenförmigen Vertiefungen gerad
linig verlaufen oder bogenförmig ausgestaltet sind.
Schließlich ist nach Anspruch 4 vorgesehen, daß die nutenförmigen
Vertiefungen eine Größe von 5 bis 100 µm aufweisen und durch Prägen,
Schleifen, Ätzen, Laserschneiden oder andere Oberflächenbearbeitungs
verfahren eingebracht sind. Tiefen in dieser Größenordnung sind im
Rahmen einer mechanischen Bearbeitung zu erwarten. Natürlich ist es
auch denkbar, daß bei Gußteilen die nutenförmigen Vertiefungen bereits
während des Gießvorganges erzeugt werden. Die Tiefe dieser Freiräume
ist dann wesentlich größer.
Die Erfindung wird an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Nockenfolgers, teilweise
geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Nockenfolger von oben,
Fig. 3, 4 eine Seitenansicht auf die Stirnfläche einer Rolle
eines Nockenfolgers,
Fig. 5 einen teilweisen Axialschnitt durch eine Rolle eines
Nockenfolgers.
Zur Darstellung des Gesamtzusammenhanges sei zunächst auf die Fig.
1 und 2 verwiesen. Dort ist ein Kipphebel mit dem Bezugszeichen 1 ver
sehen und besteht aus einem Metallkörper 2, der in der Mitte mit einer
durchgehenden Bohrung 3 ausgestattet ist. Durch diese Bohrung 3 ist
eine Welle 4 geführt.
Ein Abschnitt 5 des Kipphebels 1 ist mit einer Aussparung 6 versehen,
die durch zwei Wangen 7 und 8 in axialer Richtung begrenzt ist. Eine
mit einem Nocken 9 in Kontakt befindliche Rolle 10 ist in dieser
Aussparung 6 gehalten. Die Rolle 10 ist mit einer eine Vielzahl von
Lagernadeln 11 aufnehmenden zentralen Bohrung 12 versehen. Die Lager
nadeln bzw. der durch sie gebildete Nadelkranz 11 lagern die Rolle 10
auf einem Bolzen 13, der gleichzeitig die innere Laufbahn für den
Nadelkranz 11 darstellt. Der Bolzen ist in zwei Aufnahmebohrungen 14
der Wangen 7 und 8 gelagert.
Auf der anderen Seite des Kipphebels 1 ist ein weiterer Abschnitt 15
vorhanden, der eine kreisrunde Aussparung 16 aufweist. In diese Aus
sparung 16 ist ein Kipphebelelement 17 eingesteckt, das mit einem
nicht dargestellten Gaswechselventil in Wirkverbindung steht. Zwischen
den beiden Abschnitten 5 und 15 befindet sich ein Zwischenabschnitt
18, der im allgemeinen konvex ausgebildet ist. Zur Gewichtsersparnis
ist der Metallkörper 2 des Kipphebels 1 an seinen Seitenflächen beid
seitig mit Ausnehmungen 19 versehen. Der am Abschnitt 5 des Kipphebels
1 auf der Rolle 10 abwälzende Nocken 9 bewirkt ein Verschwenken des
Kipphebels 1 um die Welle 4. Die drehende Abwälzbewegung des Nockens
9 auf der Rolle 10 am Abschnitt 5 wird am Abschnitt 15 in eine Auf-
und Abbewegung des Ventiles umgesetzt.
In der in Fig. 2 dargestellten Draufsicht des Kipphebels 1 ist die
Anordnung der Anlaufscheiben 20 deutlich erkennbar. Diese sind in der
Aussparung 6 zwischen den Stirnseiten der Rolle 10 und den Wangen 7
und 8 angeordnet. Die Anlaufscheiben 20 verhindern ein Einarbeiten von
Rolle 10 bzw. Lagernadeln 11 in die Wangen 7 und 8 des Kipphebels 1.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Stirnseite der Rolle 10 zeich
net sich dadurch aus, daß sie mit geradlinig verlaufenden bzw. bogen
förmig gestalteten nutenförmigen Vertiefungen 21 versehen ist. Im
ersten Fall erstrecken sich diese über die ganze radiale Bauhöhe der
Rolle 10, d. h. sie reichen vom Außendurchmesser der Rolle 10 bis zu
deren Bohrung 12. Die im zweiten Fall bogenförmig ausgestalteten
nutenförmigen Vertiefungen 21 reichen vom Außendurchmesser der Rolle
10 bis fast an deren Bohrung 12, d. h. sie enden kurz vor dieser.
Durch die in Drehrichtung (Pfeil) der Rolle 10 geneigten Vertiefungen
wird eine Förderung des Schmiermittels entgegen der Fliehkraft radial
nach innen bewirkt. Die Pumpwirkung beruht darauf, daß sich das
Schmiermittel an der in Drehrichtung hinteren Wand der nutenförmigen
Vertiefung 21 anstaut. Infolge der Neigung der nutenförmigen Vertie
fungen 21 in Richtung der jeweiligen Drehrichtung wird nun das
Schmiermittel durch neuerlich angestautes Schmiermittel nach innen
verdrängt. Um denselben Effekt der Pumpwirkung auch zu erzielen, wenn
die nutenförmigen Vertiefungen 21 an den Anlaufflächen der Wangen 7
und 8 angeordnet sind, müssen diese entgegengesetzt der Drehrichtung
der Rolle 10 geneigt sein. Die Öltröpfchen werden dann von der Rolle
10 in die nutenförmigen Vertiefungen 21 der Wangen 7 und 8 geschleu
dert und gelangen ebenfalls über diese in Richtung Lagermittelpunkt.
Aus Fig. 5 ist erkennbar, daß zwischen der frei drehbaren Rolle 10
und der fest angeordneten Anlaufscheibe 20 ein Spalt 22 gebildet ist.
In diesem Spalt 22 befindliche Öltröpfchen erhalten durch die Rolle 10
eine entsprechende kinetische Energie, werden gegen die Anlaufscheiben
20 geschleudert und entlang der nutenförmigen Vertiefungen 21 in das
Lagerinnere geleitet.
Bezugszeichenliste
1 Kipphebel
2 Metallkörper
3 Bohrung
4 Welle
5 Abschnitt
6 Aussparung
7 Wange
8 Wange
9 Nocken
10 Rolle
11 Nadel
12 Bohrung
13 Bolzen
14 Bohrung
15 Abschnitt
16 Aussparung
17 Kipphebelelement
18 Zwischenabschnitt
19 Ausnehmung
20 Anlaufscheibe
21 Vertiefung
22 Spalt
2 Metallkörper
3 Bohrung
4 Welle
5 Abschnitt
6 Aussparung
7 Wange
8 Wange
9 Nocken
10 Rolle
11 Nadel
12 Bohrung
13 Bolzen
14 Bohrung
15 Abschnitt
16 Aussparung
17 Kipphebelelement
18 Zwischenabschnitt
19 Ausnehmung
20 Anlaufscheibe
21 Vertiefung
22 Spalt
Claims (4)
1. Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, beste
hend aus einem Gehäuse mit parallel zueinander verlaufenden Wangen (7,
8) und darin angeordneten fluchtenden, einen Bolzen (13) aufnehmenden
Bohrungen (14), auf welchem über eine Gleit- oder eine Wälzlagerung
eine einem Steuernocken (9) zugewandte Rolle (10) drehbar angeordnet
ist, wobei Mittel zur Schmierung der Lagerung der Rolle (10) vorhanden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Anlauf
flächen der Wange (7, 8) und/oder eine der beiden Stirnseiten der
Rolle (10) mit von außen nach innen verlaufenden nutenförmigen Ver
tiefungen (21) versehen ist, die sich über die ganze oder annähernd
die ganze radiale Bauhöhe von Wange (7, 8) bzw. Rolle (10) bis zur
Bohrung (14) der Wange (7, 8) bzw. bis zu einer Bohrung (12) der Rolle
(10) erstrecken und entgegensetzt zur Drehrichtung bzw. in Drehrich
tung der Rolle (10) geneigt sind.
2. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Stirnseiten der Rolle (10) und den Anlaufflächen der Wange (7, 8)
zumindest eine eine Bohrung aufweisende Anlaufscheibe (20) angeordnet
und mit nutenförmigen Vertiefungen (21) versehen ist.
3. Nockenfolger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die nutenförmigen Vertiefungen (21) geradlinig verlaufend oder bogen
förmig ausgestaltet sind.
4. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
nutenförmigen Vertiefungen (21) eine Größe von 5 bis 100 µm aufweisen
und durch Prägen, Schleifen, Ätzen, Laserschneiden oder andere Ober
flächenbearbeitungsverfahren eingebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19507183A DE19507183A1 (de) | 1995-03-02 | 1995-03-02 | Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19507183A DE19507183A1 (de) | 1995-03-02 | 1995-03-02 | Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19507183A1 true DE19507183A1 (de) | 1996-09-05 |
Family
ID=7755381
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19507183A Withdrawn DE19507183A1 (de) | 1995-03-02 | 1995-03-02 | Nockenfolger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19507183A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018104656A1 (de) | 2018-03-01 | 2019-09-05 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Schlepphebel zur Betätigung eines Gaswechselventils oder eines Kraftstoffpumpentriebs einer Brennkraftmaschine |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3036543A1 (de) * | 1980-09-27 | 1982-05-13 | M.A.N. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, 8500 Nürnberg | Ventilsteuerung mit untenliegender nockenwelle und haengendem ventil |
DE4305759A1 (de) * | 1992-09-26 | 1994-03-31 | Volkswagen Ag | Ventiltrieb für ein Hubventil mit einem nockenbetätigten Rollenschlepphebel |
US5394842A (en) * | 1993-10-30 | 1995-03-07 | Suzuki Motor Corporation | Rocker arm with an oil groove |
-
1995
- 1995-03-02 DE DE19507183A patent/DE19507183A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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JP 5-98913 A., In: Patents Abstracts of Japan, M-1463, Aug. 16, 1993, Vol. 17, No. 443 * |
Cited By (1)
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DE102018104656A1 (de) | 2018-03-01 | 2019-09-05 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Schlepphebel zur Betätigung eines Gaswechselventils oder eines Kraftstoffpumpentriebs einer Brennkraftmaschine |
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