DE19506286A1 - Statistische Copolymerisate des Propylens für Schaumstoffe - Google Patents
Statistische Copolymerisate des Propylens für SchaumstoffeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft statistische Copolymerisate
des Propylens mit 0,1 bis 20 Gew.-% einpolymerisiertem Ethylen,
wobei deren xylollösliche Anteile (XL) der folgenden Ungleichung
(I)
XL 3,8 + 1,2 [C₂] (I)
genügen, in der [C₂] den Gewichtsanteil des einpolymerisierten
Ethylens darstellt und wobei der Anteil, bezogen auf Gew.-%, an
isotaktischen Triaden [mm] oder an isotaktischen Pentaden [mmmm],
der durch ¹³C-Kernresonanzspektroskopie ermittelt wird, im Bereich
folgender Ungleichungen (IIa) oder (IIb) liegt:
96,0 Gew.-% [mm] (IIa)
94,0 Gew.-% [mmmm] (IIb)
Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung der statistischen Copolymerisate, deren Verwendung
zur Herstellung von expandierten Polypropylen-Schaumstoff
partikeln sowie die Schaumstoffpartikel und daraus hergestellte
Formteile.
Die Herstellung von statistischen Copolymerisaten des Propylens
mit einpolymerisiertem Ethylen durch Ziegler-Natta-Polymerisation
ist bereits mehrfach beschrieben worden. Die dabei verwendeten
Katalysatorsysteme enthalten u. a. Verbindungen des mehrwertigen
Titans sowie Magnesiumverbindungen als titanhaltige Feststoff
komponente, ferner eine organische Aluminiumkomponente sowie
Elektronendonorverbindungen, wobei meistens organische Silicium
verbindungen verwendet werden (EP-A 45 977, EP-A 86 473,
US-A 48 57 613, GB-A 2 111 066). Man polymerisiert dabei ein Re
aktionsgemisch aus Propylen und Ethylen vorzugsweise aus der Gas
phase heraus in üblichen Reaktoren. Derartige statistische
Copolymerisate werden u. a. als Folien, Fasern oder Formkörper
eingesetzt.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von statistischen Copoly
merisaten des Propylens mit einpolymerisiertem Ethylen ist aus
der DE-A 40 11 160 bekannt, nach welchem man in einem kontinuier
lich betriebenen Rührkessel aus der Gasphase heraus polymeri
siert. Die dabei erhältlichen Copolymerisate zeichnen sich u. a.
durch deutlich abgesenkte Mengen an Chlor und an xylollöslichen
Bestandteilen aus.
Bei der Verwendung derartiger statistischer Copolymerisate gemäß
der DE-A 40 11 160 zur Herstellung von Schaumstoffpartikeln be
obachtet man jedoch insbesondere bei der Imprägnierverschäumung
nach der EP-A 53 333 schlechtere Verarbeitungs- und Formteilei
genschaften verglichen mit anderen bekannten Copolymerisaten.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den
geschilderten Nachteilen abzuhelfen und verbesserte statistische
Copolymerisate des Propylens mit einpolymerisiertem Ethylen be
reitzustellen, die sich insbesondere zur Herstellung von Schaum
partikeln eignen. Weiterhin erstreckt sich die Aufgabe der vor
liegenden Erfindung auch auf die Entwicklung von verbesserten
Schaumstofformteilen.
Demgemäß wurden zum einen die eingangs definierten neuen stati
stischen Copolymerisate des Ethylens gefunden.
Die erfindungsgemäßen statischen Copolymerisate des Propylens
enthalten 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-% ein
polymerisiertes Ethylen und weisen üblicherweise einen Schmelz
flußindex von 0,1 bis 100 g/10 min. bei 230°C und unter einem Ge
wicht von 2,16 kg auf. Der Schmelzflußindex entspricht dabei der
Menge an Polymerisat, die innerhalb von 10 Minuten aus der nach
DIN 53 735 genormten Prüfvorrichtung bei einer Temperatur von
230°C und unter einem Gewicht von 2,16 kg ausgepreßt wird. Bevor
zugt sind dabei solche statistischen Copolymerisate des Propy
lens, die einen Schmelzflußindex von 0,5 bis 50 g/10 min. bei
230°C und unter einem Gewicht von 2,16 kg aufweisen. Besonders be
vorzugte statistische Copolymerisate des Propylens enthalten 1,0
bis 6,0 Gew.-% und insbesondere 1,0 bis 4,0 Gew.-% einpolymeri
siertes Ethylen.
Die Herstellung derartiger statistischer Copolymerisate kann in
den üblichen, für die Polymerisation von Propylen verwendeten Re
aktoren entweder absatzweise oder bevorzugt kontinuierlich durch
geführt werden. Geeignete Reaktoren sind u. a. kontinuierlich be
triebene Rührkessel, wobei man auch eine Reihe von mehreren hin
tereinander geschalteten Rührkesseln einsetzen kann. Die Reak
toren enthalten ein Festbett aus feinteiligem Polymerisat, wel
ches üblicherweise durch Rühren in Bewegung gehalten wird.
Das Verfahren kann mit den in der Polymerisationstechnik üblichen
Ziegler-Natta-Katalysatoren sowohl in der Gasphase, als auch in
einer Lösung oder einer Aufschlämmung durchgeführt werden. Diese
enthalten u. a. neben einer titanhaltigen Feststoffkomponente noch
Cokatalysatoren. Als Cokatalysatoren kommen dabei organische
Aluminiumverbindungen zusammen mit organischen Siliciumver
bindungen in Frage.
Zur Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente werden als
Titanverbindungen im allgemeinen Halogenide oder Alkoholate des
drei- oder vierwertigen Titans verwendet, wobei die Chloride des
Titans, insbesondere Titantetrachlorid, bevorzugt sind. Vorteil
haft enthält die titanhaltige Feststoffkomponente einen fein
teiligen Träger, wofür sich Silicium- und Aluminiumoxide, sowie
Aluminiumsilicate der Bruttoformel SiO₂·aAl₂O₃, wobei a für einen
Wert von 0,001 bis 2, insbesondere von 0,01 bis 0,5 steht, gut
bewährt haben.
Die bevorzugt verwendeten Träger weisen einen Teilchendurchmesser
von 0,1 bis 1000 µm, insbesondere von 10 bis 300 µm, ein Poren
volumen von 0,1 bis 10 cm³/g, insbesondere von 1,0 bis 5,0 cm³/g
und eine spezifische Oberfläche von 10 bis 1000 m²/g, insbesondere
von 100 bis 500 m²/g auf.
Weiter werden bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoff
komponente u. a. Verbindungen des Magnesiums eingesetzt. Als
solche kommen insbesondere Magnesiumhalogenide, Magnesiumalkyle
und Magnesiumaryle, sowie Magnesiumalkoxy- und Magnesiumaryloxy
verbindungen in Betracht, wobei bevorzugt Magnesiumdichlorid,
Magnesiumdibromid und Magnesiumdi-(C₁-C₁₀-alkyl)-Verbindungen ver
wendet werden. Daneben kann die titanhaltige Feststoffkomponente
noch Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, enthalten.
Außerdem werden bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoff
komponente in der Regel noch Elektronendonorverbindungen, bei
spielsweise mono- oder polyfunktionelle Carbonsäuren, Carbon
säureanhydride und Carbonsäureester, Ketone, Ether, Alkohole,
Lactone, sowie phosphor- und siliciumorganische Verbindungen ver
wendet. Bevorzugt werden als Elektronendonorverbindungen inner
halb der titanhaltigen Feststoffkomponente Phthalsäurederivate
der allgemeinen Formel (V)
eingesetzt, wobei X und Y jeweils für Chlor oder einen C₁- bis
C₁₀-Alkoxyrest oder gemeinsam für Sauerstoff stehen. Besonders
bevorzugte Elektronendonorverbindungen sind Phthalsäureester,
wobei X und Y C₁-C₈-Alkoxyreste, beispielsweise Methoxy-, Ethoxy-,
Propyloxy- oder Butyloxyreste bedeuten.
Weiter bevorzugte Elektronendonorverbindungen innerhalb der
titanhaltigen Feststoffkomponente sind u. a. Diester von 3- oder
4-gliedrigen, gegebenenfalls substituierten Cycloalkyl-1,2-
dicarbonsäuren, sowie Monoester von, gegebenenfalls substituier
ten Benzophenon-2-carbonsäuren. Als Hydroxyverbindungen werden
bei diesen Estern die bei Veresterungsreaktionen üblichen
Alkohole verwendet, u. a. C₁- bis C₁₅-Alkanole, C₅- bis C₇-Cyclo
alkanole, die ihrerseits C₁- bis C₁₀-Alkylgruppen tragen können,
ferner Phenole, Naphthole sowie die C₁-C₁₀-Alkylderivate dieser
Verbindungen.
Die titanhaltige Feststoffkomponente kann nach an sich bekannten
Methoden hergestellt werden. Beispiele dafür sind u. a. in der
EP-A 45 975, der EP-A 86 473, der EP-A 171 200, der GB-A 2 111
066 und der US-A 4 857 613 beschrieben.
Die titanhaltige Feststoffkomponente wird mit Cokatalysatoren als
Ziegler-Natta-Katalysatorensystem verwendet. Als Cokatalysatoren
kommen dabei organische Aluminiumverbindungen und organische
Siliciumverbindungen in Betracht.
Geeignete Aluminiumkomponenten sind neben Trialkylaluminium auch
solche Verbindungen, bei denen eine Alkylgruppe durch eine
Alkoxygruppe oder durch ein Halogenatom, beispielsweise durch
Chlor oder Brom, ersetzt ist.
Bevorzugt werden Trialkylaluminiumverbindungen verwendet, deren
Alkylgruppen jeweils 1 bis 8 C-Atome aufweisen, beispielsweise
Trimethyl-, Triethyl- oder Methyldiethylaluminium.
Neben der Aluminiumverbindung verwendet man noch als weiteren Co
katalysator siliciumorganische Verbindungen insbesondere der all
gemeinen Formel (VI)
R¹nSi (OR²)4-n (VI)
wobei R¹ gleich oder verschieden ist und eine C₁- bis C₂₀-Alkyl
gruppe, eine 5- bis 7-gliedrige Cycloalkylgruppe, die ihrerseits
eine C₁- bis C₁₀-Alkylgruppe tragen kann, oder eine C₆- bis C₂₀-
Aryl- oder Arylalkylgruppe bedeutet, R² gleich oder verschieden
ist und eine C₁- bis C₂₀-Alkylgruppe bezeichnet und n für die
Zahlen 1, 2 oder 3 steht. Besonders bevorzugt werden dabei solche
Verbindungen, in denen R¹ eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe oder eine 5-
bis 7-gliedrige Cycloalkylgruppe, R² eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe
und n die Zahlen 1 oder 2 bedeuten.
Unter diesen siliciumorganischen Verbindungen sind Dimethoxy
diisopropylsilan, Dimethoxyisopropylsek-butylsilan, Dimethoxyiso
butylisopropylsilan, Dimethoxydiisobutylsilan, Dimethoxydicyclo
pentylsilan und Diethoxyisobutylisopropylsilan hervorzuheben.
Bevorzugt werden solche Katalysatorsysteme verwendet, bei denen
das Atomverhältnis zwischen Aluminium aus der Aluminiumverbindung
und Titan aus der titanhaltigen Feststoffkomponente 1 : 1 bis
800 : 1, insbesondere 2 : 1 bis 200 : 1 beträgt.
Mit Hilfe derartiger Katalysatorsysteme können die erfindungs
gemäßen statistischen Copolymerisate des Propylens hergestellt
werden. Dies erfolgt durch Polymerisation eines Gemisches aus
Propylen und Ethylen aus der Gasphase heraus in einem oder
mehreren hintereinander geschalteten Reaktoren.
Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen statistischen Copolymeri
sate des Propylens erhältlich durch Polymerisation in einem be
wegten Festbett in Abwesenheit eines flüssigen Reaktionsmediums
aus der Gasphase heraus bei einer Temperatur von 50 bis 90°C,
einem Druck von 15 bis 40 bar und einer mittleren Verweilzeit des
Reaktionsgemisches von 0,5 bis 5 Stunden. Bevorzugt sind dabei
Temperaturen von 60 bis 85°C, Drücke von 20 bis 35 bar und mittle
ren Verweilzeiten des Reaktionsgemisches von 1 bis 4 Stunden.
Dabei ist es auch wesentlich, das Verhältnis der Partialdrücke
zwischen Propylen und Ethylen auf 5 : 1 bis 200 : 1, insbesondere auf
10 : 1 bis 100 : 1 einzustellen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist ferner dafür Sorge zu tragen, das Molverhältnis zwischen der
organischen Aluminiumkomponente und der organischen Siliciumkom
ponente im Bereich von 30 : 1 bis 200 : 1, vorzugsweise im Bereich
von 30 : 1 bis 100 : 1 zu halten.
Die erfindungsgemäßen statistischen Copolymerisate des Propylens
sind u. a. dadurch charakterisiert, daß ihre xylollöslichen An
teile (XL) der folgenden Ungleichung (I)
XL 3,8 + 1,2 [C₂] (I)
genügen, in der [C₂] den Gewichtsanteil des einpolymerisierten
Ethylens darstellt.
Vorzugsweise erfüllen die xylollöslichen Anteile (XL) der
erfindungsgemäßen statistischen Copolymerisate des Propylens auch
die folgende Ungleichung (I′)
XL 4,0 + 1,2 [C₂] (I′)
in welcher [C₂] ebenfalls für den Gewichtsanteil des einpolymeri
sierten Ethylens steht.
Die Bestimmung der xylollöslichen Anteile im erfindungsgemäßen
statistischen Copolymerisat erfolgt durch Extraktion der gemahle
nen Edukte in siedendem Xylol über einen Zeitraum von etwa
8 Stunden, anschließender destillativer Abtrennung des Lösungs
mittels und Trocknung des Rückstandes bei einem Druck von 2 Torr
und einer Temperatur von 80°C bis zur Gewichtskonstanz.
Weiterhin zeichnen sich die erfindungsgemäßen statistischen
Copolymerisate des Ethylens dadurch aus, daß der Anteil, bezogen
auf Gew.-% an isotaktischen Triaden [mm] oder an isotaktischen
Pentaden [mmmm], der durch ¹³C-Kernresonanzspektroskopie ermittelt
wird, im Bereich folgender Ungleichungen (IIa) oder (IIb) liegt:
96,0 Gew.-% [mm] (IIa)
94,0 Gew.-% [mmmm] (IIb)
Vorzugsweise werden dabei folgende Ungleichungen (IIa′) und
(IIb′) erfüllt:
94,0 Gew.-% [mm] (IIa′)
93,0 Gew.-% [mmmm] (IIb′)
Das isotaktische Triadenverhältnis [mm] bedeutet dabei ein
Verhältnis benachbarter Propylenmonomereinheiten, bei welchem
drei benachbarte Monomere kontinuierlich miteinander isotaktisch
verknüpft sind. Analog dazu entspricht dem isotaktischen Penta
denverhältnis [mmmm] eine Struktureinheit aus fünf benachbarten
Propylenmonomeren, die kontinuierlich miteinander isotaktisch
verknüpft sind.
Die Ermittlung der isotaktischen Triaden [mm] bzw. Pentaden
[mmmm] erfolgt mittels ¹³C-Kernresonanzspektroskopie nach
Y. Inoue, Y. Itabashi, R. Chujo und Y. Doi, Polymer, 1984, 25,
Seite 1640-44.
Bevorzugte statistische Copolymerisate des Propylens sollen fer
ner in bezug auf ihre Steifigkeit [G-Modul] der folgenden Unglei
chung (III) gehorchen,
[G-Modul] 700-89 [C₂] (III),
in der [C₂] dem Gewichtsanteil des einpolymerisierten Ethylens
entspricht.
Die Steifigkeit [G-Modul] wird dabei in N/mm² angegeben und wird
nach DIN 53 445 ermittelt.
Die erfindungsgemäßen statistischen Copolymerisate des Propylens
sind vorzugsweise auch dadurch gekennzeichnet, daß ihr Schmelz
punkt [DSC], bestimmt nach der DSC-Methode, der folgenden Glei
chung (IV) entspricht,
[DSC] = 165°C-6,5 [C₂] (IV)
in der [C₂] für den Gewichtsanteil an einpolymerisiertem Ethylen
steht.
Was die Ermittlung des Schmelzpunktes mit Hilfe der Differential
Scanning [DSC]-Methode betrifft, so verweisen wir auf die Meß
methode nach DIN 53765.
Die erfindungsgemäßen statistischen Copolymerisate eignen sich
zur Herstellung von Folien, Fasern und Formkörpern sowie ins
besondere zur Herstellung von Schaumstoffpartikeln, die wiederum
ebenfalls zu Formkörpern verarbeitet werden können.
Gegenüber den bereits bekannten statistischen Copolymerisaten des
Propylens weisen die erfindungsgemäßen statistischen Copolymeri
sate insbesondere erhöhte xylollösliche Anteile auf, was u. a. zur
Folge hat, daß ihre Verarbeitungseigenschaften bei der Herstel
lung von Schaumstoffen deutlich besser sind als bei herkömmlichen
statistischen Copolymerisaten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Polypropylen-
Schaumstoffpartikel mit einem Durchmesser von 2 bis 10 mm und
einer Schüttdichte von 10 bis 150, vorzugsweise 30 bis 100 g·1-1,
auf Basis der erfindungsgemäßen statistischen Propylen-Copoly
merisate, sowie daraus durch Versintern hergestellte Schaum
stofformteile mit verbesserten Eigenschaften.
Die Herstellung der Schaumstoffpartikel erfolgt nach den an sich
bekannten Imprägnierschäum- bzw. Schaumextrusionsverfahren. Beim
Imprägnierschäumverfahren wird granuliertes Propylencopolymerisat
zusammen mit 2 bis 40, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% eines flüch
tigen Treibmittels in Wasser suspendiert. Als Treibmittel kommen
Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Butan, Pentan, Cyclopentan, Cyclo
hexan, ferner Gase wie Kohlendioxid, Edelgas, Luft oder Stick
stoff in Frage, sowie Gemische dieser Treibmittel. Die Imprägnie
rung wird vorzugsweise in einem Rührreaktor bei Temperaturen von
100 bis 160°C unter einem Druck von 10 bis 100 bar bei Verweilzei
ten zwischen 30 und 180 min durchgeführt. Anschließend wird ent
spannt, wobei die Schaumstoffpartikel entstehen.
Beim Verschäumen verändern sich der xylollösliche Anteil und die
isotaktischen Anteile des Propylencopolymerisats praktisch nicht,
so daß auch die aus den Copolymerisaten hergestellten Schaum
stoffpartikel- und Formteile den Ungleichungen I, IIa und IIb ge
nügen.
Grundsätzlich können dem Propylencopolymerisat vor dem
Verschäumen übliche Zusatzstoffe, wie Farbstoffe, Pigmente, Keim
bildner, Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Gleitmittel und Anti
statika zugesetzt werden.
Die Schaumstoffpartikel weisen eine Dichte von 10 bis 150, vor
zugsweise von 30 bis 100 g/l auf. Ihr Partikeldurchmesser liegt
üblicherweise bei 2 bis 10 mm. Sie sind überwiegend geschlossen
zellig mit einer Zellzahl von vorzugsweise 1 bis 500 Zellen pro
mm².
Die Schaumstoffpartikel können nach üblichen Verfahren mit Was
serdampf oder Heißluft zu Schaumstoff-Formteilen verschweißt wer
den, welche in der Automobil- und Verpackungsindustrie Anwendung
finden.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich
auf das Gewicht.
Alle Beispiele wurden in einem vertikal gerührten Gasphasen
reaktor mit einem Nutzvolumen von 800 l in Anwesenheit von Was
serstoff als Molekulargewichtsregler durchgeführt. Der Reaktor
enthielt ein bewegtes Festbett aus feinteiligem Polymerisat. Es
wurde in Anwesenheit von Wasserstoff als Molmassenregler polyme
risiert.
In den Gasphasenreaktor wurde bei einem Druck von 23 bar und
einer Temperatur von 80°C ein gasförmiges Gemisch aus Propylen und
Ethylen eingeleitet, wobei das Verhältnis zwischen dem Partial
druck des Propylens und dem des Ethylens 89 : 1 betrug. Dieses
Gemisch wurde bei einer mittleren Verweilzeit von 3,0 Stunden mit
Hilfe eines Ziegler-Natta-Katalysators kontinuierlich polymeri
siert, wobei pro Stunde 1,0 g einer titanhaltigen Feststoffkompo
nente, 60 mmol Triethylaluminium und 1,2 mmol Dimethoxyisobutyl
isopropylsilan als Katalysatorbestandteile verwendet wurden. Das
Molverhältnis zwischen der organischen Aluminiumkomponente und
der organischen Siliciumkomponente lag bei 66,7 : 1.
Die titanhaltige Feststoffkomponente wurde nach folgendem Verfah
ren hergestellt:
Dazu versetzte man in einer ersten Stufe SiO₂, welches einen Teilchendurchmesser von 20 bis 45 µm, ein Porenvolumen von 1,75 cm³/g und eine Oberfläche von 320 m²/g aufwies, mit in n-Hep tan gelöstem Butyl-octylmagnesium, wobei pro Mol SiO₂ 0,33 Mol der Magnesiumverbindung eingesetzt wurden. Die Reaktionsmischung wurde 1,5 Stunden lang bei 90°C gerührt, danach auf 20°C abgekühlt und anschließend wurde die 10-fache molare Menge, bezogen auf die magnesiumorganische Verbindung, an Chlorwasserstoff eingeleitet.
Dazu versetzte man in einer ersten Stufe SiO₂, welches einen Teilchendurchmesser von 20 bis 45 µm, ein Porenvolumen von 1,75 cm³/g und eine Oberfläche von 320 m²/g aufwies, mit in n-Hep tan gelöstem Butyl-octylmagnesium, wobei pro Mol SiO₂ 0,33 Mol der Magnesiumverbindung eingesetzt wurden. Die Reaktionsmischung wurde 1,5 Stunden lang bei 90°C gerührt, danach auf 20°C abgekühlt und anschließend wurde die 10-fache molare Menge, bezogen auf die magnesiumorganische Verbindung, an Chlorwasserstoff eingeleitet.
Danach fügte man unter ständigem Rühren 3 Molteile Ethanol, bezo
gen auf 1 Molteil Magnesium hinzu. Die Lösung wurde 1,5 Stunden
lang bei 80°C gerührt und anschließend mit 6 Molteilen Titantetra
chlorid und 0,5 Molteilen Phthalsäuredi-n-butylester, jeweils be
zogen auf 1 Molteil Magnesium, versetzt. Die Lösung wurde weitere
zwei Stunden gerührt, und danach wurde der Feststoff vom Lösungs
mittel durch Absaugen getrennt.
Das daraus erhältliche Produkt extrahierte man zwei Stunden lang
bei 125°C mit einer 15 gew.-%igen Lösung von Titantetrachlorid in
Ethylbenzol. Anschließend wurde der Feststoff durch Filtration
vom Extraktionsmittel getrennt und solange mit n-Heptan gewa
schen, bis dieses nur noch 0,3 Gew.-% Titantetrachlorid enthielt.
Die daraus resultierende titanhaltige Feststoffkomponente ent
hielt 3,1 Gew.-% Titan, 6,3 Gew.-% Mangnesium und 24,8 Gew.-%
Chlor.
Es wurde in statistisches Copolymerisat des Propylens mit
2,1 Gew.-% einpolymerisiertem Ethylen [bestimmt durch Infrarot
spektroskopie] und einem Schmelzflußindex von 8,0 g/10 min, bei
230°C und 2,16 kg [nach DIN 53 735] erhalten. Der DSC-Schmelz
punkt, die Steifigkeit [G-Modul], die xylollöslichen Anteile und
die isotaktischen Triaden [mm] bzw. die isotaktischen Pentaden
[mmmm] der erfindungsgemäßen statistischen Copolymerisate sind in
der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
Das Beispiel 1 wurde unter analogen Bedingungen wiederholt, wobei
man aber das Molverhältnis zwischen der organischen Aluminium
komponente und der organischen Siliciumkomponente auf 92,3 : 1 ein
stellte.
Die entsprechenden Daten für das erhaltene statistische Copoly
merisat sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
Das Beispiel 1 wurde unter analogen Bedingungen wiederholt, wobei
man aber das Molverhältnis zwischen der organischen Aluminium
komponente und der organischen Siliciumkomponente auf 100 : 1 ein
stellte.
Die entsprechenden Daten für das erhaltene statistische Copoly
merisat sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Die in den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen pulverförmigen Copoly
merisate wurden zunächst in ein Kleingranulat (Korngewicht
1,5 mg) überführt. Zum Vergleich wurde ein im Handel erhältliches
Copolymerisat ebenfalls kleingranuliert. Dieses hat folgende Ei
genschaften:
Schmelzflußindex: 8,0 g/10 min
Ethylengehalt: 2,1 Gew.-%
DSC-Schmelzpunkt: 144,1°C
G-Modul 500 N/mm²
xylollöslicher Anteil: 6,3%
isotakt. Triaden: 95,4%
isotakt. Pentaden: 94,3%
Ethylengehalt: 2,1 Gew.-%
DSC-Schmelzpunkt: 144,1°C
G-Modul 500 N/mm²
xylollöslicher Anteil: 6,3%
isotakt. Triaden: 95,4%
isotakt. Pentaden: 94,3%
In einem Druckbehälter wurden jeweils 100 Teile der Copolymeren,
250 Teile Wasser, 3,3 Teile Tricalciumphosphat, 0,1 Teile eines
Dispergiermittels und 20 Teile Butan unter Rühren innerhalb von
65 min auf die Imprägniertemperatur erhitzt. Unmittelbar an
schließend wurde der Reaktorinhalt durch ein Bodenventil ausge
tragen und entspannt, wobei der Druck im Behälter durch Nach
pressen von Stickstoff mit 30 bar konstant gehalten wurde. Die
Imprägniertemperatur und die Schüttdichte der Schaumstoffpartikel
sind in Tabelle 2 angegeben.
Die Schaumstoffpartikel wurden 24 h zur Trocknung und Regenera
tion zwischengelagert. Dann wurden sie pneumatisch in eine vorge
heizte, unter Staudruck stehende Formkammer eingefüllt, die Form
wurde auf Atmosphärendruck entspannt und anschließend etwa 15 sec
lang mit Wasserdampf bedampft. Nach Abbau des Dampfdruckes wurde
die Form mit Wasser und Luft gekühlt, dann wurde das Formteil
entnommen. In der Tabelle 3 ist der Staudruck angegeben, der min
destens angewandt werden muß, um die Form mit den Schaumstoff
partikeln zu füllen, ferner eine Beurteilung der Formteiloberflä
che und der Verschweißungsgüte. Dabei bedeutet + eine zwickelarme
Oberfläche bzw. eine gute Verschweißung der Schaumstoffpartikel;
- bedeutet eine zwickelreiche Oberfläche bzw. eine schlechtere
Verschweißung.
Claims (9)
1. Statistische Copolymerisate des Propylens mit 0,1 bis
20 Gew.-% einpolymerisiertem Ethylen, wobei deren xylol
lösliche Anteile (XL) der folgenden Ungleichung (I)
XL 3,8 + 1,2 [C₂] (I)genügen, in der [C₂] den Gewichtsanteil des einpoly
merisierten Ethylens darstellt und wobei der Anteil, bezogen
auf Gew.-%, an isotaktischen Triaden [mm] oder an isotakti
schen Pentaden [mmmm], der durch ¹³C-Kernresonanzspektroskopie
ermittelt wird, im Bereich folgender Ungleichungen (IIa) oder
(IIb) liegt:96,0 Gew.-% [mm] (IIa)94,0 Gew.-% [mmmm] (IIb).
2. Statistische Copolymerisate nach Anspruch 1, enthaltend 0,5
bis 10 Gew.-% einpolymerisiertes Ethylen.
3. Statistische Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1 oder
2, wobei deren Steifigkeit [G-Modul] der folgenden Unglei
chung (III) gehorchen,
[G-Modul] ( 700-89 [C₂] (III),in der [C₂] dem Gewichtsanteil des einpolymerisierten
Ethylens entspricht.
4. Statistische Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei deren Schmelzpunkt [DSC], bestimmt nach der DSC-
Methode, der folgenden Gleichung (IV) entspricht,
[DSC] = 165°C-6,5 [C₂] (IV)in der [C₂] für den Gewichtsanteil an einpolymerisiertem
Ethylen steht.
5. Verfahren zur Herstellung von statistischen Copolymerisaten
gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 in einem bewegten Festbett, wo
bei man in Abwesenheit eines flüssigen Reaktionsmediums aus
der Gasphase heraus bei einer Temperatur von 50 bis 90°C,
einem Druck von 15 bis 40 bar und einer mittleren Verweilzeit
des Reaktionsgemisches von 0,5 bis 5 Stunden, mit Hilfe eines
Ziegler-Natta-Katalysatorsystems, das neben einer titan
haltigen Feststoffkomponenten eine organische Aluminium
komponente und eine organische Siliciumkomponente enthält,
ein Gemisch aus Propylen und Ethylen polymerisiert, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Verhältnis der Partialdrücke zwi
schen Propylen und Ethylen auf 5 : 1 bis 200 : 1 einstellt und
das Molverhältnis zwischen der organischen Aluminium
komponente und der organischen Siliciumkomponente im Bereich
von 30 : 1 bis 200 : 1 hält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis zwischen der organischen Aluminiumkomponente
und der organischen Siliciumkomponente im Bereich von 30 : 1
bis 100 : 1 liegt.
7. Verwendung der statistischen Copolymerisate gemäß den Ansprü
chen 1 bis 4 zur Herstellung von Schaumstoffpartikeln.
8. Polypropylen-Schaumstoffpartikel mit einem Durchmesser von 2
bis 10 mm und einer Dichte von 10 bis 150 g·1-1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zugrundeliegende Polypropylen ein sta
tistisches Copolymerisat nach Anspruch 1 ist und den dort an
gegebenen Ungleichungen I, IIa und IIb genügt.
9. Schaumstofformteile, hergestellt durch Versintern von Schaum
stoffpartikeln nach Anspruch 8.
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DE4200559A1 (de) * | 1992-01-09 | 1993-07-15 | Basf Ag | Polyolefin-schaumstoffe mit homogener zellstruktur |
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- 1996-02-10 EP EP96904058A patent/EP0811024A1/de not_active Withdrawn
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