DE19502822A1 - Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales bei der Rastersondenmikroskopie - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales bei der RastersondenmikroskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales zur
Regelung der Distanz zwischen Tastspitze und Probenoberfläche zur Verwendung bei
Rastersondenmikroskopien gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Rastersondenmikroskopien wie z. B. die Nahfeldoptik beruhen darauf, daß eine Sonde in
geringem Abstand über eine Probenoberfläche geführt wird. Ein in der Nahfeldoptik
verbreitetes Verfahren, den Abstand zwischen Sonde und Probe regulieren zu können, ist das
Scherkraftverfahren (shear force). Dabei wird die Sondenspitze, die aus einigen Millimetern
einer sich verjüngenden Glasfaser gebildet wird, bei einer Resonanzfrequenz durch einen
piezoelektrischen Aktuator in transversale Schwingungen versetzt. Bei Annäherung der mit
einer Amplitude von typisch unter 100 nm schwingenden Sondenspitze an die Oberfläche wirkt
sich die entstehende seitliche Reibungskraft (Scherkraft) auf den Schwingungszustand der
Sondenspitze aus. Bei bisherigen Implementationen dieses Verfahrens wird die Schwingung
der Spitze abgetastet durch einen auf das vordere Ende der Faser fokussierten Laserstrahl.
Durch die seitliche Bewegung der Spitze wird der Laserstrahl in der Amplitude moduliert. Die
in ein elektrisches Signal gewandelte Intensität des modulierten Laserstrahles repräsentiert den
Schwingungszustand der Spitze in Amplitude und Phase. Durch Vergleich dieses Signals mit
der die Schwingung anregenden Wechselspannung erhält man eine Information über den
Abstand der Sonde zur Oberfläche. Der Abstand kann damit durch eine Rückkopplung dieses
Signals auf ein Positionierungselement von Sonde oder Probe konstant gehalten werden.
Ein Nachteil der Abtastung mit Laserstrahl ist die Notwendigkeit der geradlinigen
Zugänglichkeit der vordersten Region der Spitze für den abtastenden Strahl bis zum
Photodetektor, so daß nur sehr ebene Proben untersucht werden können. Weiterhin ist die
Justierung und Fokussierung des Lasers auf die Faserspitze recht aufwendig. Ein besonderes
Problem entsteht für die optische Nahfeldmikroskopie aus dem Licht des Abtastungslasers, das
unvermeidlich in den Abbildungslichtweg des opt. Nahfeldmikroskopes gestreut wird. Dieses
Licht muß mittels Filter von dem Licht der Arbeitswellenlänge getrennt werden und schränkt
durch den notwendigen Wellenlängenunterschied den möglichen Wellenlängenbereich für die
Arbeitsfrequenz ein. Andere Implementationen nutzen eine Reflexion des abtastenden
Laserstrahles auf der Probenoberfläche, was wiederum die untersuchbaren Proben auf solche
mit ausreichender Reflektivität beschränkt.
Das unter Anspruch 1 genannte Verfahren arbeitet auf rein elektronischem Weg ohne optische
Abtastung der Schwingung der Spitze. Auch bei diesem Verfahren wird die Spitze durch einen
Piezoaktuator in Schwingung versetzt. Die Spitze als schwingungsfähiges System stellt für den
anregenden Piezo eine Last dar, die abhängig ist von der Lage der Anregungsfrequenz zu den
Eigenfrequenzen der Spitze. Die Bewegung des Piezos ist demnach nicht nur eine
Widerspiegelung der Anregungsspannung, sondern ist auch beeinflußt von der Bewegung der
zu Schwingungen auf der Anregungsfrequenz gezwungenen Spitze. Die Phasenlage und
Amplitude der Schwingung der Spitze ist abhängig von der Bedämpfung der Schwingung und
der Resonanzfrequenzbeeinflussung durch Erhöhung der rücktreibenden Kraft als Folge der
zunehmenden Scherkraft bei Annäherung an die Probenoberfläche. An der zusätzlichen
Elektrode am Piezo liegt die Wechselspannung an, die durch den piezoelektrischen Effekt aus
der resultierenden Bewegung des Piezos hervorgerufen wird. Diese Wechselspannung enthält
die Amplituden und Phaseninformation über die schwingende Spitze.
Die Fig. 1 zeigt eine Umsetzung des in Anspruch 1 genannten Verfahrens, und soll im
Folgenden näher erläutert werden.
Ein Computer bestimmt Frequenz und Amplitude eines spannungsgesteuerten Oszillators
(VCO), mit dessen Ausgangsspannung der Piezoaktuator 1 und damit die Sonde 3 in
mechanische Schwingungen versetzt wird. Die Frequenz des Oszillators wird so gewählt, daß
sie mit einer Resonanzfrequenz der Spitze übereinstimmt. Die resultierende Bewegung des
Systems Piezo-Spitze wird an der Abgriffelektrode 2 in eine elektrische Spannung umgesetzt,
die im Vorverstärker mit automatischer Aussteuerung in eine Wechselspannung konstanter
Amplitude gewandelt wird. Dabei entsteht ein Amplitudensignal, das direkt dem Computer
zugeführt wird. Das verstärkte Wechselspannungssignal wird zusammen mit einem
Referenzsignal aus dem VCO einem Phasenvergleicher eingespeist, dessen Ausgang die
Phasenlage repräsentiert und wiederum in den Computer eingelesen wird. Ein
Regelalgorithmus im Computer erzeugt aus den Eingangsinformationen ein Stellsignal, mit
dem die Entfernung von Spitze 3 und Probe 4 über einen weiteren Piezoaktuator 5
nachgeregelt wird.
Claims (1)
- Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales zur Regelung der Distanz zwischen Tastspitze und Probenoberfläche bei der Rastersondenmikroskopie, speziell der optischen Nahfeldmikroskopie, beruhend auf der die Schwingung beeinflussenden Wirkung der Scherkräfte zwischen der in Resonanz schwingenden Sondenspitze (3) und der Probenoberfläche (4) dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungszustand der Sondenspitze (3) durch Auswertung der durch den (inversen) piezoelektrischen Effekt an einer Abgriffelektrode (2) entstehenden elektrischen Signale am Anregungspiezo (1) selbst oder einem zusätzlich angebrachten piezoelektrischen Wandler detektiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502822A DE19502822A1 (de) | 1995-01-30 | 1995-01-30 | Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales bei der Rastersondenmikroskopie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19502822A DE19502822A1 (de) | 1995-01-30 | 1995-01-30 | Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales bei der Rastersondenmikroskopie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502822A1 true DE19502822A1 (de) | 1996-08-01 |
Family
ID=7752635
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19502822A Ceased DE19502822A1 (de) | 1995-01-30 | 1995-01-30 | Verfahren zur Gewinnung eines abstandsabhängigen Signales bei der Rastersondenmikroskopie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502822A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6880386B1 (en) * | 1999-01-05 | 2005-04-19 | Witec Wissenschaftliche Instrumente Und Technologie Gmbh | Method and device for simultaneously determining the adhesion, friction, and other material properties of a sample surface |
US7810166B2 (en) * | 2004-10-07 | 2010-10-05 | Nambition Gmbh | Device and method for scanning probe microscopy |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5266801A (en) * | 1989-06-05 | 1993-11-30 | Digital Instruments, Inc. | Jumping probe microscope |
-
1995
- 1995-01-30 DE DE19502822A patent/DE19502822A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5266801A (en) * | 1989-06-05 | 1993-11-30 | Digital Instruments, Inc. | Jumping probe microscope |
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