DE1941378A1 - Verfahren zur direkten Oxydation von Propylen zu Propylenoxid - Google Patents
Verfahren zur direkten Oxydation von Propylen zu PropylenoxidInfo
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Description
LEVERKUSEN-I#yen«rk
Pitent-AbteUuag
D/HP
Verfahren zur direkten Oxydation von Propylen zu
Propylenoxid
Die vorliegende Erfindung betrifft e,in neues Verfahren zur
direkten Oxydation von Propylen zu Propylenoxid (1,2), und zwar im kalten oder Nichtgleichgewichts-Plasma einer sog.
stillen elektrischen Gasentladung, die eine spezielle Form
der Corona-G-asentladungen darstellt.
Es sind eine Vielzahl von Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid (1,2) aus Propylen bekannt. Besonderes Interesse
verdienen heute die Direktoxidationsverfahren, bei denen in einem einzigen Verfahrensschritt Propylenoxid aus Propylen
und einem sauerstoffhaltigen Gas gewonnen werden kann.
Es wurde gefunden, daß eine direkte Oxydation des Propylens zu Propylenoxid-(1,2) möglich ist, wenn eine gasförmige
Mischung aus Propylen und einem Sauerstoff enthaltenden Gas kontinuierlich einer elektrischen Wechselstrom-Gasentladung
zugeführt wird -, die so beschaffen ist, da/3 das elektrische
Wechselfeld senkrecht zur Strömungsrichtung der Gasmischung angelegt ist und die Gasentladung elektrisch in Reihe mit
einem Dielektrikum hoher Dielektrizitätskonstante liegt und das Gasentladungs-Plasma dieses Dielektrikum mindestens
einseitig (in Richtung des elektrischen Feldes gesehen) berührt - und Propylenoxid (1,2) kontinuierlich den Entladungsraum verläßt.
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Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
bestehen darin, daß bei relativ hoher Selektivität der
Oxydation die Durchführung des Verfahrene relativ einfach
- die iJasmiechung kann den Reaktor schnell und bei Normaldruck
dürchetrainen - und billig ict.
Ein weiterer Vorteil dee erfindüngggeisäßen Verfahrens besteht
darin, daß unter den gewählten Entladungsbedingungen nur dampfförmige und niedrigviskose flüssige Reaktionsprodukte
und keine Peststoffe, die die Gasentladung beeinflussen und den Reaktor zusetzen können, anfallen.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll im folgenden eingehend beschrieben werden.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein Entladungsreaktor benutzt, der z.B. aus zwei koaxialen Rohren aufgebaut ist,
von denen mindestens ein Rohr aus einem elektrisch isolierenden Material besteht. Es können auch Reaktoren verwendet
werden, die z.B. aus zwei parallel zueinander angeordneten Platten bestehen, wobei mindestens eine der beiden Platten
ein elektrischer Isolator ist. Zur Vereinfachung der Vorstellung über den Reaktor - nicht zur Einschränkung des Verfahrens
- soll im folgenden angenommen werden, daß der Reaktor (Figur 1) im wesentlichen aus zwei koaxialen Glasrohren
1 besteht. Die Wechselhochspannung wird über Meta11Zuführungen 2 und elektrisch leitende Flüssigkeiten
an die Außenwand des Außenrohres und an die Innenwand des Innenrohres angelegt. In Figur 2 ist eine spezielle Ausführungsform des Reaktors dargestellt. Die Koaxia!rohranordnung
1 besteht aus Normalglas 16/III der Fa. Schott und Genossen, Mainz; sie hat eine Höhe von 600 mm, einen mittleren
Durchmesser von 38 mm, einen Ringspalt von 3 mm; die Wandstärke des Glases beträgt 1,5 bis 1,6 mm. Die Wechselhochspannung
wird über einen massiven Kupferstab 2a und
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elektrisch hinreichend leitend gemachte» Waafter 3a an die
Außenwand des Außenrohres der Koaxielglasrohr-Anordnung 1
und über ein Kupferröhr 2b und elektrisch hinreichend leitend
gemachtes Wasser 3b an die Innenwand dee Innenrohres
angelegt. Sowohl das Wasser 3a als auch das Wasser 3b können
getrennt gekühlt werden bis auf etwa -20° C (Salz- bzw. Säurezusätze). Das Wasser 3a befindet sich in einem Kunststoff-Gefäß
4. Der Gasstrom % bestehend aus Op-Np- Gemischen
wird über eine Trockenvorrichtung 6 geführt, mit dem
Propylenstrom 7 gemischt und durch den Reaktor geleitet. Das gasförmige Reaktionsgemisch 8 verläßt den Reaktor und wird
im Gaschromatographen 9 analysiert. Das flüssige Reaktionsgemisch läuft aus dem Reaktor nach unten heraus und sammelt
sich im Gefäß 10.
Das Gasgemisch bestehend aus Propylen und einem sauerstoffhaltigen
Gas durchströmt den Ringraum zwischen den beiden koaxialen Glasrohren in Achsenrichtung. An die Innenwand des
Innenrohres und an die Außenwand des Außenrohres wird eine Wecheelhochspannung angelegt. Bei kleiner Wechselspannung
fließt durch den Reaktor nur ein dielektrischer Verschiebungsstrom, ein Blindstrom; die elektrische Wirkleistung
Nw ist Null. Im Ersatzschaltbild besteht die Anordnung aus
zwei hintereinander geschalteten Kapazitäten (Kapazität C.
des Glas-Dielektrikums, Kapazität C des Gases zwischen den beiden Rohren), wobei parallel zu C eine Funkenstrecke
liegt. Von einer bestimmten Spannung an, der Zündspannung oder Mindest-Brennspannung U. wird C über diese Funkenstrecke
(im, Ersatzschaltbild!) kurzgeschlossen· Im Reaktor treten bei zunehmender Spannung - bzw. wenn die Ladung an
den Wänden von C einen bestimmten Wert überschreitet - eine
Vielzahl von intensitätsachwachen, dünnen Entladungsfäden
durch da8 Gas auf. Biese Entladung unterscheidet sich von einer üblichen Funkenentladung zwischen metallischen
Elektroden im wesentlichen dadurch, daß zwischen Metallen
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die gesamte im Kondensator gespeicherte Energie an einer Stelle, die z.B. durch Spitzenwirkung bevorzugt ist, in den
Entladungsfunker übergeht. Im Funken herrscht eine sehr hohe Temperatur. Bei der stillen Entladung handelt es sich um
eine gehemmte Entladung mit kapazitivem Vorwiderstandi, Die
ladung sitzt auf Isolatoren und ist nicht verschiebbar« Jedes kleine Flächenelement der Glaswand entlädt sich selbst
über einen außerordentlich schwachen "Funken". (Nur für diese gedachte kleine Einheitszelle des Entladungsapparates
gilt das oben angegebene Ersatzschaltbild exakt). Das führt dazu, daß es im ganzen Ringraum zwischen den Rohrwänden sehr
viele, sehr schwache Entladungsblitze senkrecht zu den Rohrwänden (in radialer Richtung) gibt. Die Blitze finden laufend an anderen Stellen statt. Im gut abgedunkelten Kaum
kann man nach Adaptierung der Augen die einzelnen Entladungs-"Nadeln"
sehen; sie sind so dicht benachbart, daß man zunächst meint, es handele sich um eine homogene Entladung.
Lieses Entladungs-Plasma ist sehr weit vom thermischen
Gleichgewicht entfernt, d.h. die Elektronentemperatur ist um Größenordnungen größer als die Ionentemperstur und die
Gastemperatur. Die in die elektrische Entladung gesteckte Energie wird größtenteils zur elektronischen Anregung der
Moleküle und nur zu einem kleinen feil zur Dissoziation
und Ionisation verwendet. Daher ist die Entladung sehr lichtschwach, und das Gas bleibt praktisch kalt; die Gastemperatur
liegt nur wenig Über der Umgebungstemperatur, sie liegt bei Normaldruck auf jeden Fall unter 100° C* Das
bei diesen Entladungen erzeugte Plasma ist ein: Kfchtgleichgewichts-
oder kaltes Plasma.
Es hat sich gezeigt, daß man unabhängig vom Gasdruck in
dem Reaktor die größten absoluten Ausbeuten an Propylenoxid
erhält, wenn die Propylenkönzentrstion im Gasgemisch vor
dem Eintritt in den Entladungeresktor unterhalb der unteren
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Explosions- oder Zündgrenze der betreffenden Gasmischung liegt. Das Ausbeute-Maximum tritt in unmittelbarer Nähe der
unteren Explosions- oder Zündgrenze ein. Bei Gasmischungen
aus Sauerstoff, Stickstoff und Propylen liegt die untere Explosions- oder Zündgrenze bei etwa 2 Volumprozent Propylen.
Oberhalb der oberen Explosions- oder Zündgrenze der Gasmischung sind überraschenderweise bei dem hier beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren sowohl die absolute Produktausbeute - bezogen auf den gleichen Gesamtdurchsatz der betreffenden
Gasmischungen - als auch die Energieausbeute für Propylenoxid deutlich niedriger als unterhalb der unteren
Explosions- oder Zündgrenze.
Als sauerstoffenthaltendes Gas wird vorwiegend Sauerstoff verwendet. Es können aber auch Luft und andere Sauerstoff-Stickstoff
-Mischungen eingesetzt werden. Kleine Verunreinigungen des sauerstoffenthaltenden Gases - etwa wenige Zehntelprozent
- haben im allgemeinen keinen Einfluß auf die Propylenoxidausbeute.
Beispielsweise ein geringer Feuchtegehalt der Gasmischung sowie geringe Zusätze an Kohlenmonoxid,
Kohlendioxid, Formaldehyd, Propan, Butan, Butylen und vielen anderen einfachen Kohlenwasserstoffen wirken sich nicht in
der Propylenoxid-Ausbeute aus.
Die in den Entladungs-Reaktor eintretende Gasmischung sollte in jedem Fall sorgfältig und homogen durchmischt sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei jedem beliebigen Druck, im Vakuum, bei Normaldruck und im Hochdruckgebiet
ablaufen. Im Vakuum erhält man jedoch keine höhere Energieausbeute für Propylenoxid als bei Normaldruck. Überdies ist ·
die Erzeugung des Unterdrücke aufwendig und teuer. Im allgemeinen arbeitet man am günstigsten im Druckbereich 0,5 bis
10 atm.
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Die hinsichtlich hoher Propylenoxid-Ausbeute Und hoher
Energieausbeute für Propylenoxid optimale mittlere Verweilzeit der Gasmisohung im Entladungsreaktor liegt zwischen
etwa 0,1 see und 50 see je nach Entladungsbedingungen,
Geometrie und Materialbeschaffenheit des Reaktors, wobei im allgemeinen die optimale mittlere Verweilzeit in der
"Größenordnung 1 see liegt. Bei mittleren Verweilzeiten der
Größenordnung 10 see ist der Umsatz des Propylene annähernd 100#ig. Die Selektivität der Reaktion in Richtung Propylenoxid
und die Energieausbeute für Propylenoxid sind jedoch im allgemeinen höher bei mittleren Verweilzeiten der
Größenordnung 1 see. Der Umsatz geht mit abnehmender mittlerer
Verweilzeit zurück. Er kann bei einer mittleren Verweilzeit von T see zum Beispiel 50$ betragen (das hängt natürlich wieder
von den Entladungsbedingungen und der Geometrie und der Materialbeschaffenheit des Reaktors ab).
Da bei mittleren Verweilzeiten unter etwa 5 see das nach
einmaligem Durchlauf den Reaktor verlassende Gas noch
nennenswerte Mengen an nicht umgesetztem Propylen enthält, kann das Abgas - nach Isolierung des Propylenoxids und anderer
leicht isolierbarer Gase, vor allem der leicht kondensierbaren Reaktionsprodukte - noch einmal oder im Kreislauf
mehrere Male durch den Reaktor geleitet werden. Dies empfiehlt sich besondere dann, wenn das sauerstoffhaltige
Gas zum größten Teil aus Sauerstoff besteht. Da die Propylenkonzentration
im Gasgemisch vor Eintritt in den Reaktor unter etwa 2 Volumprozent liegt, ist der Sauerstoffverbrauch
auch relativ gering, so daß man zum Beispiel eine Gasmischung
aus Sauerstoff mit etwa 1,9 Vol.56 Propylen in den Reaktor eintreten lassen kann, die neu erzeugten Produkte
hinter dem Reaktor weitgehend isoliert und so viel Sauerstoff und Propylen zumischt,. wie man in einem Durchlauf verbraucht
hat, und das Gasgemisch wieder in den Reaktor eintreten läßt. Kleine Verunreinigungen durch Reaktionsprodukte
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schaden nicht - wie oben beschrieben wurde* Die Durchführung eines solchen Kreisprozesses ist mit den bekannten
Mitteln der Verfahrenstechnik (Isolierung der Reaktionsprodukte) und der MeS- und Regeltechnik (automatische Zumischung
von Sauerstoff und Propylen, Konstanthaltung der Strömungsgeschwindigkeit - des gesamten Durchsatzes und
damit der mittleren Verweilzeit - und der Propylenkonzentration) ohne weiteres möglich und gehört zum Stand der
Technik, so daß hier nicht weiter darauf eingegangen werden braucht. Der Vorteil dieser Art der Gasführung im Kreis
liegt auf der Hand: Es kann praktisch ohne Verluste an nicht umgesetztem Propylen gearbeitet werden, und es wird nur so
viel Sauerstoff benötigt, wie für den Umsatz des Propylene erforderlich ist.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist erforderlich,
daß das Plasmagas in Form einer relativ dünnen Schicht - in Richtung des elektrischen Wechselfeldes gesehen
- zwischen den Wänden, an die die Wechselspannung angelegt ist, vorliegt. Die Dicke dieser Plasmaschicht liegt
zweckmäßigerweise zwischen etwa 1 und 20 mm, vorzugsweise unter 10 mm. Es sind zwar im Prinzip auch Plasmaschickten
unter 1 mm Dicke möglich, aber der Aufbau hierzu geeigneter Reaktoren aus z.B. Glas oder anderen Isolatoren bereitet
einige Schwierigkeiten. Zu dicke Plasmaschichten bedingen entsprechend große Abstände zwischen den Wänden, an die
die Wechselspannung angelegt ist, und das bedeutet, daß βehr
hohe Spannungen zur Zündung der Entladung erforderlich sind, waa man in-Chemiereaktoren gerne vermeidet, wenn nicht besondere
Vorteile dies nahelegen. Bei großen Wandabständen neigt die Plasmaentladung zu größeren Inhomogenitäten, d.h.
es gibt Bezirke, in denen sehr viele schwache Entladungsblitze auftreten und es gibt Bezirke, in denen nur wenige
Entladungeblitze entstehen. Solche Inhomogenitäten verur-
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Sachen eine Absenkung des Umsatzes und speziell der Propylenoxid-Ausbeute. .
Ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneter
Entladungsreaktor kann z.B. aus zwei koaxialen Rohren bestehen, zwischen denen ein Ringspalt von etwa 1 bis 10 mm
Breite vorhanden ist. Der Durchmesser der Rohre ist nicht kritisch, er wird vorwiegend auf Grund von Überlegungen der
günstigsten Raumausnutzung festgelegt.. Die Länge des Entladungereaktors
ist nicht von ausschlaggebender Bedeutung, liegt aber zweckmäßigerweise in der Größenordnung 1 m. Statt
des inneren koaxialen Rohres kann auch ein koaxial angeordneter Stab benutzt werden.
Die die Plasmaschicht begrenzenden beiden Wände sind entweder beide elektrische Isolatoren, oder eine Wand ist ein
elektrischer Isolator und die andere ist ein Metall oder ein Halbleiter. Als Isolatoren kommen z.B. in Frage: Glas,
*uarz, Keramiken (Tonkeramik oder Sonderkeramik) auf Basis SiO2, Al2O,, ZrO2, TiO2, MgO, Si5N4, BN. Auch Kunststoffe
können verwendet werden.. Gute Ergebnisse hinsichtlich Umsatz, Propylenoxid-Ausbeute und Energieausbeute für Propylerioxid
bei relativ niedriger Wechselhochspannung, werden z.B. mit dem Normalglas (auch Thermometerglas genannt) 16 des Jenaer
Glaswerks Schott und Genossen, Mainz, erzielt.
Dieses Glas hat eine Dielektrizitätskonstante £ = 7,3 (nach
neuesten Messungen des Glaswerks Schott: bei 1 MHz und 200C).
Gläser hoher DK - z.B. mit £> 5 - sind für das erfindungsgemäße
Verfahren besonders geeignet. Die Wandstärke der isolierenden Wände sollte bei wenigen Millimetern liegen.
Die nichtisolierende Wand - man spricht dann mitunter von einer Semicorona-Entladung - kann aus einem beliebigen Me-
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tall bestehen. Besonders geeignet sind solche Metalle, die sich mit einer halbleitenden oxidischen Schicht überziehen,
z.B. Aluminium, i-neziell gasdicht eloxiertes Aluminium.
Ebenfalls gut geeignet sind Edelstahle, z.B. V2A - oder V4A-Stahl.
Auch Kohle und Graphit sind geeignet. - Bei "Semicorona"-Entladungen
ist im allgemeinen der Entladungsstrom etwas höher als bei Entladungen zwischen isolierenden Wänden.
- Als Wandmaterial - wenigstens für eine Wand - kann auch ein die Propylenoxydation katalytisch beeinflussendes
Material verwendet werden.
Die Hochspannung kann an die isolierenden Wände beispielsweise über eine leitende Flüssigkeit angelegt werden. Bei
Reaktoren mit koaxial angeordneten isolierenden Rohren kann die Hochspannung z.B. über elektrisch leitend gemachtes
Wasser an die Außenwand des Außenrohres und an die Innenwand des Innenrohres geführt werden, wobei das leitende
Wasser im Innern des Innenrohres keinen Kontakt mit dem leitenden Wasser außerhalb des Außenrohres hat (Figur 1).
Das Leitendmachen des Wassers kann z.B. durch Zugabe von einigen Prozent konzentrierter Schwefelsäure erfolgen. Man
"braucht nicht das Maximum der Leitfähigkeit von HpO-HpSO,-Lösungen
zu erreichen, wozu etwa 30 Gewichts^ HpSO, erforderlich sind. Etwa 4$ H2SO. im Wasser genügen vollkommen.
Die Spannungs-Zuführung zu den isolierenden Wänden über eine
elektrisch leitende Flüssigkeit hat noch den Vorteil, daß die Wände des Reaktors mit dieser Flüssigkeit auf konstanter
und gleicher Temperatur gehalten werden können. Es kann beispielsweise die Flüssigkeit mit einer Pumpe laufend
durch einen Thermostaten gepumpt werden. Da mindestens eine Wand auf Hochspannungs-Potential liegt - die andere kann
geerdet sein - liegt die betreffende die Wand berührende Flüssigkeit auch auf Hochspannungs-Potential und darf
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daher nur mit.einer gegenüber dem Antriebsmotor hochspannungsmäßig
isolierten Pumpe ungepumpt werden. Ebenfalls muß der Thermostat elektrisch isoliert aufgebaut sein.
Die Propylenoxidausbeute und die Energieausbeute für Propylenoxid
sind generell besser, wenn der Entladungsraum gekühlt • wird. Zwischen etwa -20° C und +20° C Wandtemperatur des
Reaktors sind die betreffenden Ausbeuten praktisch konstant und nehmen oberhalb +20° C langsam ab. Im allgemeinen ist
es nicht interessant, oberhalb 100° C zu arbeiten.
Die Höhe der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen Hochspannung hängt vorwiegend von
der Spaltbreite zwischen den Wänden, von den Wandstärken beider Wände im Pail isolierender Wände, von der DK der
isolierenden Wände und von der Frequenz der Spannung ab. Mit zunehmender Spaltbreite und zunehmender Wandstärke der
isolierenden Wände nimmt auch die erforderliche Hochspannung zu; mit zunehmender Dielektrizitätskonstante nimmt sie ab.
Mit zunehmender Frequenz nimmt die erforderliche Hochspannung geringfügig ab. Zieht man die verschiedenen Möglichkeiten
der geometrischen Anordnung eines Reaktors zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrene in Betracht, dann folgt,
daß die erforderliche Hochspannung zwischen etwa 1 KV und 30 KV liegt.
Dieser Bereich für die erforderliche Hochspannung ist unabhängig
von der Frequenz der Spannung. Ale untere Grenze der Frequenz kommt aus praktischen Gründen 50 Hz bzw. 60 Hz in
Frage. Das erfindungsgemäße Verfahren würde zwar auch noch bei einer kleineren Frequenz funktionieren, aber nicht mehr
bei der Frequenz 0. Da die 50 Hz- bzw. 60 Hz-Energie die billigste elektrische Energie darstellt, und zur Erzeugung
einer 50 bzw. 60 Hz-Hochspannung nur ein Transformator, erforderlich
ist, führt diese Frequenz zu besonders einfachen
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Ausführungsformen des erfindungsgemäfien Verfahrens, wobei
die Propylenoxid-Ausbeute und die Energieausbeute schon beachtliche
Werte erreichen. Mit zunehmender Frequenz steigen der Propylen-Umsatz, die Propylenoxid-Ausbeute, die Energieausbeute
und die Raum-Zeit-Ausbeute; dies gilt für die jeweils optimierten Entladungsbedingungen. Im Hochfrequenz-
und Mikrowellen-Gebiet funktioniert das Verfahren zwar ebenfalls noch, aber die Ausbeuten sind gering. Die hochfrequenten
Entladungen in Gasen mehratomiger Moleküle bei Normaldruck oder bei noch höheren Drücken führen zu starker Gaserwärmung,
so da3 die vollständige Oxydation des Propylene zu COp und HpO bzw. starke Crackung immer wahrscheinlicher
werden. Die praktisch in Betracht kommenden Frequenzbereiche zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind der
Niederfrequenzbereich und der Mittelfrequenzbereich und zwar vorwiegend zwischen etwa 50 Hz und 10 KHz.
Die Bestimmung der Propylenoxid-Ausbeute wurde auf Grund gaschromatographiecher Analysen des den Reaktor verlassenden
Gas- bzw. Dampf-Gemische durchgeführt.
Zur Berechnung der Energieausbeute für Propylenoxid benötigt
man außer der Produkt-Ausbeute - ausgedrückt z.B. in Gramm pro Stunde - die in der Entladung umgesetzte elektrische
Energie; das führt auf eine bestimmung der elektrischen Wirkleistung
N^ in der Entladung. Es gilt
NW - y ' Ueff * hff
In dieser Formel bedeuten ty den Leistungsfaktor, U -f den
Effektivwert der angelegten Wechselhochspannung und Ieff· den
Effektivwert des Stroms, d.h. den Wirkstrom. Zwischen Spannung und Strom besteht wegen der Kapazität C, des
Dielektrikums eine Phasenverschiebung, die fast 7Γ/2 beträgt. Während die Spannungekurve sinusförmig ist, ist die Stromkurve stark verzerrt und überlagert von vielen Stromimpulsen
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sehr kurzer Dauer (Größenordnung 1 μ sec). Der Wirkstrom
besteht zum größten Teil aus diesen kurzen Stromimpulsen, die den früher erwähnten schwachen Entladungsblitzen entsprechen.
Er wurde mit einem geeigneten Thermoumformer gemessen. Der
Leistungsfaktor wurde nach der Theorie von Yu. P. Pilippov und Yu. M. Emel'yanov (Russian Journal of Physical Chemistry
Vol. 33, No. 8, August 1959,· S. 155 bis 159) berechnet. Wie Pilippov und Emel'yanov in der gleichen Arbeit gezeigt haben,
gilt für stille Entladungen y ~ >y , wobei ^ definiert ist
als der Quotient Wirkleistung Nw dividiert durch das Produkt
aus dem Srheitelwert der angelegten Wechselhochspannung und dem algebraischen Mittelwert des Stroms. Da der Ausdruck für
np handlicher ist und bei stillen Entladungen praktisch mit
T) übereinstimmt, wurde bei der Berechnung der Wirkleistung
statt /n hier ^n eingesetzt. Es gilt
" ir V '(K - V) ö J
Zündspannung oder Mindest-Brennspannung
Scheitelwert der angelegten Wechselhoch
j = Kapazität des Wand-Dielektrikums (z.B. des Glases)
= Kapazität des
Für U, gilt: U,
U = Scheitelwert der angelegten Wechselhochspannung
C = Kapazität des Gases zwischen den Wänden, im Spalt.
0 ^^g
Hierin bedeutet U. den Scheitelwert der Wechselhochspannung, bei der die Entladung einsetzt. U Ä wird am zweckmäßigsten
so bestimmt, daß die Wirketrom-Spannungs-Kurve aufgenommen
wird und linear auf den Wirkstrom Null extrapoliert wird. Es
ergibt sich dabei zunächst U* und daraus durch Multiplikation
mit YF dann U0*. ^
Im allgemeinen liegt der Wert für /^ in der Gegend von 0,5
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Energieauabeute für Propylenoxid steigt, wenn in den äußeren Stromkreis des
Entladungsreaktors ein geeigneter Ohmscher Widerstand gelegt wird. Hierdurch werden der Wirkstrom und die Produkt-Ausbeute
für Propylenoxid verringert; der Wirkstrom nimmt aber stärker ab als die Produkt-Ausbeute, so daß die Energieausbeute zunimmt.
Bei konstanter angelegter Gesamtspannung ist die am Reaktor liegende Spannung um den Spannungsabfall am Widerstand
geringer. Die Energieausbeute liegt bei geeigneter Wahl des Widerstandes - selbst unter Berücksichtigung des Energieverlustes
am Ohmschen Widerstand - um bis zu etwa 33$ höher als im Pail des widerstandsfreien äußeren Stromkreises. Die
Größe der zur Erhöhung der Energieausbeute für Propylenoxid geeigneten Ohmschen Widerstände hängt vorwiegend von der
Frequenz der angelegten Wechselhochspannung - aber auch von der Geometrie des Entladungsreaktors - ab. Mit zunehmender
Frequenz nimmt die Größe der geeigneten Widerstände ab. Beispielsweise ist bei 50 Hz-Wechselspannung eine beträchtliche
Verbesserung der Energieausbeute für Propylenoxid mit Widerständen zwischen etwa 50 Kifi» und 500 Kuu möglich. Bei
1 KHz sind Widerstände zwischen etwa 1 Ki& und 100 kSB
besonders gut geeignet. Durch das Einschalten eines Widerstandes in den Schaltkreis wird die Form und die Dauer der
Stromimpulse, aus denen der Entladungsstrom besteht, verändert.
Wenn in den äußeren Schaltkreis des Entladungsreaktors ein induktiver Widerstand gelegt wird, tritt gegenüber dem Fall
des widerstandsfreien Schaltkreises eine Erhöhung des Wirkstromes,
des Propylen-Umsatzes und der Propylenoxid-Ausbeute ein. Die zunächst unerwartete Erhöhung des Wirkstromes hat
ihre Ursache in der teilweisen Kompensation der durch die Kapazität C. des Wandmaterials des Entladungsreaktors bewirkten
Phasenverschiebung von hahezu #"/2 zwischen Spannung
und Strom, so daß trotz Einschalten eines induktiven Wider-
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stande3 eine Zunahme des Wirkstromes eintritt, die eine E-höhung
des Umsatzes und der Propylenoxid-Ausbeute zur Folge hat. Mit zunehmender Induktivität erhöhen eich der Wirkstrom
und die Propylenoxid-Ausbeute. Bei zu hoher Induktivität gibt es Zündschwierigkeiten. Zur Erhöhung der Propylenoxid-Ausbeute
geeignete Induktivitäten liegen zwischen etwa 1 Henry und '1000 Henry, wobei die kleineren Induktivitäten bei Frequenzen
(der Wechselhochspannung) in der Gegend von wenigen KHz und die größeren Induktivitäten bei 50 Hz besonders geeignet
sind. Die durch Zuschalten einer Induktivität im äußeren Schaltkreis des Entladungareaktors praktisch erreichbare Erhöhung
der Propylenoxid-Ausbeute kann mehr als 50% betragen,
wobei die Energieausbeute um höchstens, etwa '\0% absinkt - verglichen
mit dem Fall des widerstandsfreien Schaltkreises. Nach Optimierung aller Entladungsbedingungen kann bei Schaltkreisen
mit Induktivitäten auch eine Erhöhung der Energieausbeute auftreten.
Um eine hohe Wirtschaftlichkeit eines Entladungs- oder
Plasma-Verfahrens zu erreichen, müssen sowohl eine hohe Produktausbeute als auch eine hohe Energieausbeute angestrebt
werden. Da beide Ausbeuten nicht voneinander unabhängig sind, muß stets ein Kompromiß zwischen den beiden Ausbeuten erzielt
werden. Dieser Kompromiß hängt im wesentlichen von den Preisen der Ausgangsprodukte, der Endprodukte, des Stromes
und von der Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Führung nichtumgesetzten Ausgangsproduktes im Kreis sowie von den
Kosten zur Isolierung der gewünschten Endprodukte ab. Nach dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ist es
leicht möglich, durch Hintereinander- oder Parallelschaltung von geeigneten Ohmschen und induktiven Widerständen das
wirtschaftliche Optimum zwischen Produkt- und Energieausbeute
zu suchen; denn durch geeignete Ohmsche Widerstände wird die Energieausbeute für Propylenoxid erhöht, die Produktausbeute
erniedrigt, und durch geeignete induktive
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Widerstände wird die Propylenoxidausbeute erhöht und die
Energieausbeute entweder erhöht oder nur geringfügig erniedrigt«
Es ist seit langem bekannt, daß man in stillen elektrischen Entladungen aus molekularem Sauerstoff Ozon gewinnen kann.
Die Oxydation des Propylene zu Propylenoxid in stillen elektrischen Entladungen gemäß der hier beschriebenen Erfindung
erfolgt aber nicht durch eine Oxydation des Propylene mittels Ozon. Wird beispielsweise durch den Entladungsreaktor
nur Sauerstoff geleitet, so daß ein Sauerstoff-Ozon-Gemisch den Reaktor verläßt, und unmittelbar am Ausgang des Reaktors
Propylen zugeführt, dann entstehen nur Spuren Propylenoxid, die gaschromatographisch gerade eben noch nachweisbar sind,
während z.B. relativ große Mengen an Formaldehyd neben anderen Reaktionsprodukten entstehen. Zur Erzeugung nennenswerter
Mengen Propylenoxid aus Propylen ist es erforderlich, daß Propylen und Sauerstoff durch den Entladungereaktor strömen.
Gitterspektrometrische Messungen des Emissionsspektrums der Sauerstoff-Propylen-Entladung gemäß des erfindungsgemäßen
Verfahrens haben u.a. ergeben, daß in der Entladung elektronisch angeregte Sauerstoffmoleküle in den beiden metastabilen
Singulett-Zuständen 21 β u*id Zg+ sowie Sauerstoffatome
im Grundzustand 0( P) und im elektronisch angeregten 0( D)-Zu8tand vorliegen.
Im folgenden soll das erfindungegemäße Verfahren anhand einiger
Beispiele weiter erläutert werden.
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Im Entladungsreaktor gemäß Figur 2 wurden 14 Versuche mit verschiedenen Op-N2-C,Hg-Gemischen, die in Tabelle 1 aufgeführt
sind (laufende Versuchs-Nr. 1 bis H), mit einer 50 Hz-Hochspannung von 15 KV eff durchgeführt. Der gesamte
Gasdurchsatz war in jedem der 14 Versuche praktisch gleich
(ca. 100 Nl/h); die mittlere Verweilzeit der Gasmischung im Reaktor betrug 8,1 see. Die Propylenoxid-Ausbeute ist in
relativen Einheiten und zwar in Relativwerten der Propylenoxid-Konzentration
im Gasgemisch, das nach einmaligem Durchlauf den Reaktor verläßt, angegeben.
Propylenoxid-Ausbeute der | Nl/h | VoI % | N | Nl/h | Versuche 1 bis 14 von Beispiel 1 | 2 | Propylen | VoI % | Propylenoxid- Ausbeute |
Nr. | 100 | 98.4 | - | VoI % | Nl/h | 1,6 | rel. Einh. | ||
90 | 88.6 | 10 | - | 1,7 | 1,6 | 96 | |||
1 | 80 | 78.7 | 20 | 9,8 | 1,7 | 1.6 | 94,5 | ||
2 | 75 | 73,8 | 25 | 19,7 | 1.7 | 1,6 | 96 | ||
3 | 70 | 68.8 | 30 | 24,6 | 1,7 | 1,6 | 96 | ||
4 | 65 | 63,9 | 35 | 29,6 | 1,7 | 1,6 | 98,5 | ||
5 | 60 | 59,0. | 40 | 34,5 | 1.7 | 1,6 | 97,5 | ||
6 | 40 | 39,4 | 60 | 39, 4 | 1,7 | 1,6 | 96 | ||
7 | 20 | 19,7 | 80 | 59,0 | 1,7 | 1,6 | 84,5 | ||
8 | 15 | 15.0 | 70 | 78,7 | 1.7 | 15,0 | 54 | ||
θ | 20 | 20,0 | 55 | 70,0 | 15,0 | 25,0 | 19.5 | ||
10 | 30 | 30,0 | 35 | 55,0 | 25,0 | 35.0 | 20 | ||
11 | 35 | 35.0 | 20 | 35,0 | 35.0 | 45,0 | 30 | ||
12 | 40 | 40,0 | - | 20,0 | 45,0 | 60,0 | 34 | ||
13 | - | 60,0 | 41.5 | ||||||
14 | |||||||||
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Im Versuch 5 des Beispiels 1 war der Umsatz des Propylene
praktisch 100$ig. Die Ausbeuten ausgedrückt in Molprozent sind in Tabelle 2 angegeben. Eb handelt sich hierbei um eine
Zusammenfassung der Analysen der bei der Reaktion entstehenden gasförmigen und flüssigen Reaktionsprodukte.
Ausbeuten in Prozent der Theorie für Versuch 5 von
Propylenoxid
Isopropoxi-Gruppen
(vorwiegend Essigsäureiso- 18,4
propylester)
Ameisensäure
Acetaldehyd
Metaldehyd
Kohlenmonoxid
Formaldehyd
Ameisensäuremethylester Essigsäure
.,1 10,3
7,1 6,0 5,9 3,8 2,2
Aceton
Propionaldehyd Kohlendioxid
.Glykolsäure
Propionsäure
Diacetyl
ca. ca. ca. ca. ca.
1,5%
0,5
0,
0,5
0,5
86,1 %
Der mit einem Thermoumformer gemessene Wirkstrom betrug
9,9 mA; der leistungsfaktor wurde nach der im Text angegebenen
Pormel zu nj = 0,4-1 ermittelt. Die Wirkleistung N^
betrug demnach N^ = 61 W. Daraus läßt sich mit der Angabe
in Tabelle 2 die Energieausbeute berechnen; es folgt: 11,4 g Propylenoxid/kWh.
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Durch den Entladungsreaktor gemäß Figur 2 wurde bei einer angelegten Hochspannung von 15 Kv eff von 50 Hz eine Mischung
aus 900 Nl Op/h und 17,0 Nl C,Hg/h geleitet. Die Gasmischung
wurde nicht wie in Beispiel 1 über ein Trockenmittel geleitet. Das Wasser im Innern des Innenrohres sowie das Wasser außer-'halb
des Außenrohres wurde mit ca. 4 $ konzentrierter Schwefelsäure leitend gemacht. Die mittlere Verweilzeit der Gasmischung
im Reaktor betrug 0,9 see. 39$ des in den Entladungsreaktor
geleiteten Propylene wurden umgesetzt, davon 24,3$ in Propylenoxid. Der mit einem Thermoumformer gemessene
Wirkstrom betrug 18,0 mA, der Leistungsfaktor war wie in Beispiel ^m=. 0,41; daraus ergibt sich eine Wirkleistung
von N^ = 110 W. Die Energieausbeute berechnet sich demnach
zu 37,9 g Propylenoxid/kWh.
Wurde in den äußeren Schaltkreis des Entlädungsreaktors ein
Ohmscher Widerstand von 150 kS3 gelegt, ohne daß an den übrigen
einstellbaren Bedingungen etwas geändert wurde, so gingen der Propylen-Umsatz und die Propylenoxid-Ausbeute zurück
- der Umsatz auf 34$, die Ausbeute auf 22,6$ - aber auch
der Wirkstrom fiel ab auf 11,7 mA. Mit einem Leistungsfaktor η - 0,41 ergibt sich unter Berücksichtigung'des Leistungsverbrauchs des 150 Kiß Widerstandes eine Wirkleistung von
N„ = 71,8 W. Die Energieausbeute berechnet sich zu 47,2 g
Propylenoxid/kWh, ist also um 24,5$ gegenüber dem widerstandsfreien Schaltkreis gestiegen.
In einem Entladungsreaktor der ähnlich dem in Figur 2 skizzierten aufgebaut war, ebenfalls aus 2 koaxialen Schott
Normalglas 16/lII-Rohren mit fast gleichen Ausmaßen bestand,
wurde die Propylenoxid-Herstellung in einer 1 KHz-Hochspannungsentladung durchgeführt. Ea wurde zunächst aus
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220 V von 50 Hz mittels eines rotierenden Frequenzwandlers
eine 220 V Spannung von 1 KHz erzeugt. Diese Spannung wurde über einen Regeltransformator in einen für 1 KHz ausgelegten
Hochspannungstransformator gegeben. Die Hochspannung wurde wieder über eine wäßrige 4#ige HgSO.-Lösung an die Außenwand
des Außenrohres und an die Innenwand des Innenrohres der Koaxialrohranordnung angelegt.
Es wurde eine Mischung aus 700 Kl Op/h und 13,0 Nl C,Hg/h
in den Reaktor eingeleitet. Die angelegte 1 KHz-Hochspannung betrug 5,265 Weff Es wurden 48$ des Propylene nach einmaligem
Durchlauf durch den Reaktor umgesetzt. Die Propylenoxid-Ausbeute betrug 36,496. Der Leistungsfaktor errechnete
sich zu nj = 0,468. Mit einem Thermoumformer wurde ein Wirkstrom
von 48,8 mA gemessen. Die Wirkleistung betrug 120,5 W. Daraus folgt eine Energieausbeute von 48,5 g Propylenoxid/
kWh.
Wurde unter sonst unveränderten Bedingungen in den äußeren Schaltkreis des Entladungsreaktors ein Ohmscher Widerstand
von 20 Kß gelegt, so gingen der Umsatz sowie die Propylenoxid-Ausbeute
und der Wirkstrom zurück. Der Umsatz betrug 41#, die Fropylenoxid-Ausbeute lag bei 29#· Der Wirkstrom
fiel auf 25,2 mA ab. Mit unverändertem Leistungsfaktor ergibt
sich eine Wirkleistung von 62,1 W (Leistungsverbrauch am 20 Kß-Widerstand ist mit berücksichtigt) und eine
Energieausbeute von 64,3 g Propylenoxid/kWh, d.h. eine Steigerung der Energieausbeute um 32,6# gegenüber dem widerstandsfreien
Fall.
Es wurde ein Entladungsreaktor eingesetzt mit der gleichen Geometrie wie der Reaktor in Beispiel 3» nur mit dem Unterschied,
daß die Koaxial-Anordnung aus Pyrex-Glas bestand.
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1 KHz Hochspannung. Kühlung und Spannungszuführung wie in
Beispiel 3· Eine Mischung aus 900 Nl 02/h und 17,0 Nl C^Hg/h
wurde durch den Reaktor geleitet. Die angelegte Hochspannung betrug 8,100 KV -f. Im äußeren Schaltkreis des Entladungsreaktors lag ein Ohmscher Widerstand von 3 κΩ. Es wurden
47$ Propylen umgesetzt. Die Propylenoxid-Ausbeute betrug 31,5$. Der Leistungsfaktor betrug 0,316; der Wirkstrom wurde
zu 32,3 niA gemessen. Daraus ergaben sich eine Wirkleistung
von 1o8 W und eine Energieausbeute von 60,4 g Propylenoxid/ kWh (Leistungsverbrauch am 3 Κ&-Widerstand ist mit berücksichtigt).
Wurde nun unter sonst unveränderten Bedingungen in den äußeren Schaltkreis zusätzlich in Reihe zum Ohmschen Widerstand
von 3 K1Sg eine Spule mit einem Ohmschen Widerstand
von 1,57 k62 und einer Induktivität von 4,23 Henry gelegt,
so gingen die Propylenoxid-Ausbeute und der Wirkstrom in die Höhe.
Bei 48$ Umsatz war die Propylenoxid-Ausbeute 34,4$. Der Wirkstrom
betrug 45,0 mA. Die Wirkleistung wurde zu 114,8 W errechnet.
Pur die Energieausbeute folgt daraus: 63,3 g Propylenoxid/kWh.
Wenn nun in die Spule ein Eisenkern aus lamellierten Blechen gesteckt wurde, wodurch sich die Induktivität auf 27,36 H
erhöhte, und die angelegte Hochspannung auf 5,850 KV erniedrigt wurde - alle anderen Bedingungen blieben konstant stiegen
der Umsatz, die Propylenoxid-Ausbeute und der Wirkstrom weiter an. Es wurden 51$ Propylen umgesetzt; die
Propylenoxid-Ausbeute betrug 44,9$?der Wirkstrom stieg auf
56,3 mA. Der Leistungsfaktor wurde zu 0,305 bestimmt. Die Wirkleistung betrüg demnach 104 W. Für die Energieausbeute
folgt daraus: 96,9 g Propylenoxid/kWh. In diesem Fall sind also gleichzeitig die Produkt- und die Energieausbeute für
Propylenoxid gestiegen.
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Beispiel 5 **
Es wurde ein Koaxialrohr-Reaktor aus 1,6 mm starkem Schott-Normälglas
16/III von 40 cm axialer Länge, 10 mm Spaltabstand zwischen den beiden koaxialen Glasrohren und einem mittleren
Durchmesser von 50 mm eingesetzt. Über etwa 4$ige wäßrige HgSO.-Lösung wurde eine 1 KHz-Spannung von 13,ο50 KV an die
Außenwand des Außenr'ohres und an die Innenwand des Innenrohres angelegt. Durch den Reaktor strömte eine Mischung aus
2000 Nl O2A und 37 Nl C,Hg/h. Im äußeren Schaltkreis des
Reaktors lag eine Drossel mit einem Ohmschen Widerstand von 870 SB und einer Induktivität Von 52 H. Es wurden 50$
Propylen umgesetzt. Die Ausbeute an Propylenoxid betrug 49,2$.
Der Leistungsfaktor wurde zu 0,5ß bestimmt. Mit einem Thermoumformer wurde ein Wirkstrom von 52,3 niA gemessen.
Daraus berechnet man eine Wirkleistung von 396 W und eine Energieausbeute von 59,5 g Propylenoxid/kWh.
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Claims (18)
- PatentansprücheVerfahren zur direkten Oxydation von Propylen zu Propylenoxid-(1,2) dadurch gekennzeichnet, daß eine gasförmige Mischung aus Propylen und Sauerstoff oder einem Sauerstoff enthaltenden Gas kontinuierlich einer elektrischen Wechselstrom-Gasentladung zugeführt wird, die so beschaffen ist, daß das elektrische Wechselfeld senkrecht zur Strömungsrichtung der Gasmiachung angelegt ist und die Gasentladung elektrisch in Reihe mit einem Dielektrikum hoher Dielektrizitätskonstante liegt und das Gasentladungs-Plasma dieses Dielektrikum mindestens einseitig - in Richtung des elektrischen Feldes gesehen berührt, und das Propylenoxid-(1,2) enthaltende Gasgemisch kontinuierlich den Entladungsraum verläßt.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die Propylenkonzentration im Gasgemisch vor dem Eintritt in den Gasentladungsreaktor unterhalb - vorwiegend in unmittelbarer Nähe - der unteren Zünd- oder Explosionsgrenze des Gasgemischs liegt.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß als Sauerstoff enthaltendes Gas vorzugsweise Sauerstoff oder Luft bzw. Sauerstoff-Stickstoff-Gemische verwendet werden.
- 4) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselstrom-Gasentladung bei beliebigen Drücken - vorwiegend bei Normaldruck und im tiberdruckgebiet brennt.
- 5) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Wechselstrom-Gasentladung aus demLe A 12 437 - 22 -109808/2210Niederfrequenz- oder aus dem Mittelfrequenzbereich gewählt wird und vorzugsweise größer oder gleich 50 Hz und kleiner oder gleich 10 KHz ist.
- 6) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die G
liegtdie Gastemperatür im Entladungsreaktor unter etwa 100° C - 7) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Verweilzeit des Gasgemischs im Entladungsreaktor zwischen etwa 0,1 see und 50 see liegt."
- 8) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Gasentladungs-Plasmaschicht in Richtung des elektrischen Feldes zwischen 0,5 mm und 20 mm - vorzugsweise zwischen 1 am und 10 mm - liegt.
- 9) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß als den Entladungereaktor begrenzendes Dielektrikum Glas und/oder Keramik verwendet werden.
- 10) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die angelegte Wechselspannung vorzugsweise zwischen 1 und 30 KVeff liegt.
- 11) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Energieausbeute für Propylenoxid in Reihe zum Entladungsreaktor in den äußeren Schaltkreis ein Ohmscher Wideretand geschaltet wird.
- 12) Verfahren nach Anspruch 11), dadurch gekennzeichnet, daß bei 50 Hz Hochspannung der Ohmache Widerstand 50 bis 500 KS beträgt.Le A 12 437 - 23 -109808/2210
- 13) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Propylenoxid-Ausbeute und der Energieausbeute für Propylenoxid in Reihe zum Entladungsreaktor in den äußeren Schaltkreis eine Induktivität geschaltet · wird.
- H) Verfahren nach Anspruch 13), dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität bei 50 Hz Hochspannung 10 H bis 1000 H beträgt. .
- 15) Verfahren nach den Ansprüchen 1), 9) und 10), dadurct gekennzeichnet, daß zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens geeignete Ohmsche und induktive Widerstände - in Ifeihe oder parallel zueinander geschaltet - in Reihe zum Entladungsreaktor in den äußeren Schaltkreis gelegt werden.
- 16) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß nach Isolierung der nach einmaligem Durchlauf durch den Entladungsreaktor erzeugten Reaktionsprodukte dem übrigbleibenden Gasgemisch soviel Sauerstoff und Propylen zugemischt werden, daß die Strömungsgeschwindigkeit - d.h. der gesamte Durchsatz und die mittlere Verweilzeit der Gasmischung im Reaktor - und die Propylenkonzentration konstant bleiben, und die wieder aufbereitete Gasmischung erneut den Reaktor durchläuft.
- 17) Verfahren nach Anspruch 1 )f dadurch gekennzeichnet, daß der Entladüngsraum aus dem Ringraum zwischen zwei koaxialen- Rohren aus Dielectricis - vorzugsweise aus Glas - gebildet wird.
- 18) Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß der Ent la dungs raum aus dem Ringraum zwischen zwei, koaxialen Rohren gebildet wird, von denen das eine Rohr aus einem Dielektrikum, das andere aus einem elektrisch leitenden Festkörper besteht.Le A 12 437 - 24 -10 9808/2210
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