DE193323C

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Publication number: DE193323C
Application number: DENDAT193323D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01
Also published as: FR366805A

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- Ja 193323 KLASSE 39 b. GRUPPE- Yes 193323 CLASS 39 b. GROUP

Die Behandlung von Gummi- oder Kautschukabfällen nach bisherigen bekannten Verfahren besteht u. a. darin, daß das fein zerteilte Material in einer sauren Lösung mit 5 oder ohne Nachbehandlung mit einer alkalischen Lösung bei verschiedenen Temperaturen und unter wechselndem Druck behandelt wird.The treatment of rubber or caoutchouc waste according to previously known methods consists inter alia in that the finely divided material is in an acidic solution with 5 or without post-treatment with an alkaline solution at different temperatures and is treated under varying pressure.

Das gewonnene Produkt hat eine mehrThe product won has one more

ίο oder weniger harzige Beschaffenheit und besitzt weder die Zugfestigkeit und Elastizität des Ursprünglichen Materials, noch die diesem eigentümliche und wertvolle Eigenschaft, die unter dem Namen Faser bekannt ist. Von letzterer Eigenschaft, welche sich besonders beim Zerreißen des Materials zeigen soll, hängt die Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit des Produktes gegen Abnutzung ab. Ein vorteilhafteres Verfahren besteht in der Behandlung der Kautschukabfälle mit bekannten Karbonisierungsmitteln, wie z. B. Mischungen von Mineralsäuren mit Alkalichloriden. In diesem Falle wird das fein zerteilte Abfallmaterial in einer Mineralsäurelösung unter Zusatz eines Halogensalzes der Alkaligruppe, wie z. B. Ghlornatrium oder Chlorkalzium, gekocht. Chlornatrium ist das bei diesem Verfahren am meisten bevorzugte Salz. Nach Entfernung der Säure und der aufgelösten Substanz von dem Kautschuk wird dieser in· der Lösung eines Alkalisalzes gekocht und dann gewaschen und getrocknet.ίο or less resinous in nature and possesses neither the tensile strength and elasticity of the original material nor that of this peculiar and valuable property known as fiber. from the latter property, which should be particularly evident when the material is torn, depends on the durability and resistance of the product to wear and tear. A more advantageous method is to treat the rubber scraps with known ones Carbonizing agents, such as. B. Mixtures of mineral acids with alkali chlorides. In this case, the finely divided waste material becomes in a mineral acid solution with the addition of a halogen salt of the alkali group, such as. B. Chlorine Sodium or Chloride Calcium, cooked. Chlorine sodium is that most preferred salt in this process. After removing the acid and the The dissolved substance of the rubber becomes this in the solution of an alkali salt cooked and then washed and dried.

Gemäß vorliegender Erfindung nun wirdAccording to the present invention now will

die Verwendbarkeit des so vorbehandelten Kautschuks noch bedeutend vergrößert und ihm gleichzeitig das faserige Gefüge verliehen, das den Kautschuk gegen Abnutzung und insbesondere gegen Zerreißen äußerst widerstandsfähig macht und dadurch die Dauerhaftigkeit des Produktes bedeutend erhöht. the usability of the rubber pretreated in this way is still significantly increased and At the same time, it gave it the fibrous structure that protects the rubber against wear and tear and in particular makes it extremely resistant to tearing and thereby significantly increases the durability of the product.

Der entwertende Einfluß der Säure, der sich bei der üblichen Säurebehandlung, die zur Wiedergewinnung von Kautschuk aus Abfällen dient, fühlbar macht sowie die schädigende Wirkung der alkalischen Reaktion bei der üblichen Alkalinachbehandlung sind darauf zurückzuführen, daß die behandelten Kautschukteilchen ihrer harzigen und öligen Bestandteile beraubt werden, die in der ursprünglichen Gummisubstanz die richtige Kohäsion der einzelnen Kautschukmoleküle bewirken. Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, diese schädlichen chemischen Einflüsse zu verhindern, ohne aber die lösende Wirkung der verwendeten Lösung, die sich auf den Schwefel, auf die vegetabilische Faser und gewisse Mineralverbindungen, die in dem behandelten Material vorhanden sind, äußern soll, herabzusetzen. Dies erfolgt nach vorliegender Erfindung dadurch, daß man das fein zerteilte Kautschukmaterial dem Einflüsse faserzerstörender Mittel in Gegenwart eines Kohlenwasserstoffes o. dgl., wie Kohlenteer oder Pflanzenteer, unterwirft.The devaluating influence of the acid, which is evident in the usual acid treatment, the is used to recover rubber from waste, makes tangible as well as damaging Effect of the alkaline reaction in the usual alkaline post-treatment are on it attributed to the fact that the treated rubber particles are resinous and oily Components are deprived of the correct cohesion in the original rubber substance of the individual rubber molecules. The purpose of the present invention is to prevent these harmful chemical influences, but without the dissolving ones Effect of the solution used, affecting the sulfur, on the vegetable Fiber and certain mineral compounds present in the treated material, should express, belittle. According to the present invention, this is done by the finely divided rubber material to the effects of fiber-destroying agents in the presence of a Hydrocarbons or the like, such as coal tar or vegetable tar, subject.

Es wurde gefunden, daß je nach dem Reinheitsgrade des der Behandlung unterworfenen Materials die erforderliche Menge der zur Ausführung des Verfahrens gewählten Teersubstanz größer oder kleiner ist, so daß, wenn beispielsweise das dem Verfahren zu unterwerfende Material aus alten Gummirad-It has been found that depending on the degree of purity of the treated Material is the required amount of the tar substance chosen to carry out the procedure is larger or smaller, so that if, for example, the material to be subjected to the process is made of old rubber

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reifen oder deren Abfällen besteht, es wünschenswert ist, 3 bis 5 Prozent Teer zu verwenden, während bei Behandlung schlechterer Materialsorten, beispielsweise abgenutzter Gummischläuche und Riemen o. dgl., 2 Prozent Teer genügen. Für Gummischuhe, Sohlen und ähnliche Artikel genügen ungefähr 1Y₂ Prozent bis 2 ^]/₂ Prozent Teer. Wenn das Verfahren unter Verwendung von Säuren und Chloriden ausgeführt wird, kann der Teer unmittelbar der Säurelösung zugegeben werden, obgleich dann die letztere während des Kochens gerührt werden soll. Dort, wo kein Rühren oder Bewegen des Materials stattfindet, soll der Teer gründlich mit der Gummimasse vermischt werden, bevor diese dem Einflüsse der Lösung unterworfen wird.mature or their waste, it is desirable to use 3 to 5 percent tar, while when treating poorer types of material, such as worn rubber hoses and belts or the like, 2 percent tar is sufficient. For rubber shoes, soles, and similar items, about 1Y ₂ percent to 2 ^] / ₂ percent tar is sufficient. When the process is carried out using acids and chlorides, the tar can be added directly to the acid solution, although the latter should then be stirred during cooking. Where there is no stirring or agitation of the material, the tar should be mixed thoroughly with the rubber compound before it is subjected to the influence of the solution.

Das von dieser Behandlung resultierendeThe resulting from this treatment

Produkt zeigt das gewünschte faserige Gefüge, wenn der richtige Betrag von Teer verwendet worden ist.Product shows the desired fibrous texture when the correct amount of tar is used has been.

Es ist wesentlich, daß der verwendete Kohlenwasserstoff o. dgl. eine solche Beschaffenheit hat, daß er den Gummiteilchen anhaftet und die Masse während des Kochens durchdringt. Die vorteilhaftesten Teerarten, welche sich für die Verwendung besonders eignen, sind Kohlenteer, in Öl verdünntes Kohlenteerpech, Pflanzenteer, geschmolzenes oder verdünntes vegetabilisches Pech, Pflanzenbalsamarten, gelöstes Harz und Invertzucker. Die Wahl der Substanz hängt ab von der Beschaffenheit der Rohmasse sowie des zu erhaltenden Produktes. Da der größere Teil des verwendeten Kohlenwasserstoffes endgültig in der Lösung verbleibt, so ist es wünschenswert, diese Lösung für spätere Behandlung aufzubewahren, so daß bei ihrer Wiederverwendung ein kleinerer Betrag des Kohlenwasserstoffes o. dgl. zugesetzt zu werden braucht. Es empfiehlt sich, die Mischung von Säure mit Chloriden und Teer ο.-dgl. möglichst dickflüssig herzustellen, um eine Trennung der Flüssigkeiten möglichst zu verzögern. Eine zu dünnflüssige Lösung hindert eine gründliche Bearbeitung, da die Berührung der einzelnen Teilchen mit dem Teer ο. dgl. nicht zureichend ist. Nachdem die richtige Wirkung erzielt worden ist, kann die Masse verdünnt und mit heißem oder kaltem Wasser gewaschen werden, was sehr gründlich erfolgen soll, bevor zum Trocknen geschritten wird. Dies hat den Zweck, das Material von den Kohlenwasserstoffgerüchen frei zu machen, worauf die Masse einen Grad von Festigkeit und ein Fasergefüge aufweist, das sich nur in den besten, ursprünglich hergestellten Kautschukmaterialien vorfindet.It is essential that the hydrocarbon or the like used have such a constitution has that it adheres to the rubber particles and permeates the mass during cooking. The most beneficial types of tar, which are particularly suitable for use are coal tar, diluted in oil Coal tar pitch, vegetable tar, melted or diluted vegetable pitch, vegetable balms, dissolved resin and invert sugar. The choice of substance depends on the nature of the raw material as well of the product to be received. Because the greater part of the hydrocarbon used permanently remains in the solution, so it is desirable to use this solution for later treatment to be kept so that when they are reused, a smaller amount of the hydrocarbon or the like has to be added needs. It is advisable to mix the acid with chlorides and tar ο.-the like. as thick as possible to produce a Delay separation of liquids as much as possible. A too thin solution prevents thorough processing, as the individual particles come into contact with the tar ο. is not sufficient. After the correct effect has been achieved, can the mass can be diluted and washed with hot or cold water, which should be done very thoroughly before drying is stepped. The purpose of this is to keep the material away from the hydrocarbon odors to make free, whereupon the mass has a degree of strength and a fiber structure, which can only be found in the best, originally manufactured rubber materials.

Sogar gemahlener Gummi, welcher von Baumwoll- und Wollfasern frei ist, kann mit Teer ο. dgl. in kochendem Wasser unter Zusatz vqn Mineralsäuren und Chloriden behandelt werden. Wenn solches Material mit anderem Material gemengt wird, verleiht es der Mischung einen bedeutenden Grad des erwünschten Fasergefüges.Even ground rubber, which is free of cotton and wool fibers, can be used Tar ο. The like. Treated in boiling water with the addition of mineral acids and chlorides will. When such material is mixed with other material, it confers the mixture has a significant degree of the desired fiber structure.

Schlechtere Rohgummi- oder Kautschukarten werden durch diese Behandlung bedeutend verbessert, so daß sich das Verfahren nicht lediglich auf die Behandlung von vulkanisiertem Kautschukabfall erstreckt.Inferior raw rubbers or rubbers become significant through this treatment improved so that the process does not only apply to the treatment of vulcanized Rubber waste extends.

Claims

Patent claim:

Process for the processing of rubber waste, consisting in that one the rubber waste with known fiber-destroying agents such as mineral acids and alkali chlorides or mineral acids and calcium chloride, not in the presence volatile organic substances such as tar, pitch, resin, balms ο. Like., heated.

Printed in 6er reichsdrucicsrsi.