DE1920274C3 - Stelleinrichtung für eine Kraftstoffeinspritzpumpe - Google Patents
Stelleinrichtung für eine KraftstoffeinspritzpumpeInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft eine Stelleinrichtung für eine Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit
mindestens einem hin- und hergehenden Pumpenkolben, dessen auf die Brennkraftmaschinenwelle bezogener
Förderbeginn (Spritzzeitpunkt) durch Mittel verstellbar ist, die entgegen einer Rückstellkraft durch eine
über ein Rückschlagventil zugeführte Druckflüssigkeit steuerbar sind, wozu der hydraulische Steuerstromkreis
stromabwärts des Rückschlagventils einen durch ein Abflußventil gesteuerten Entlastungskanal aufweist.
Bei einer bekannten derartigen Stelleinrichtung (DT-PS 11 55 290) wird der Entlastungskanal durch
einen Schieber gesteuert, der gleichzeitig als Steuerkolben der hydraulischen Servosteuerung eines Verstellkolbens
des Nockenringes der Einspritzpumpe dient. Eine derartige Servosteuerung, die als Nachfolgesteuerung
ausgeführt ist und die mit zwei Kolben, die gegen zwei Federn verschoben werden, arbeitet, ist verhältnismäßig
aufwendig.
Durch derartige Stelleinrichtungen wird erreicht, daß der Einspritzbeginn unabhängig von der Menge des bei
jedem Hub einzuspritzenden Kraftstoffes erfolgt. Derartige Stelleinrichtungen sollen auch verhindern,
daß durch die Kraft, die der Pumpenkolben während des Druckhubs auf den Nockenring ausübt, dieser sich
selbsttätig zurückdreht. Es soll also während des Druckhubs eine hydraulische Verriegelung erfolgen.
Bei dieser bekannten Stelleinrichtung ist demnach die Verstellung der Mittel zur Änderung des Spritzzeitpunkts
von der Drehzahl der Einspritzpumpe abhängig, da der den Schieber beaufschlagende Flüssigkeitsdruck
drehzahlabhängig gesteuert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs beschriebene Stelleinrichtung zu entwickeln,
bei der die Verstellung des Spritzbeginns unabhängig von der Drehzahl, also willkürlich erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das bewegliche Ventilglied des den
Entlastungskanal steuernden Abflußventils durch einen Elektromagneten betätigbar ist.
Damit, solange das Abflußventii geöffnet ist, keine Druckflüssigkeit zugeführt wird, die dann auch nur
abfließen könnte, wird durch das elektromagnetische öffnen des Abflußventils gleichzeitig das Rückschlagventil
geschlossen.
Eine höhere mögliche Schalthäufigkeit pro Zeiteinheit des durch den Elektromagneten betätigten
Abflußventils wird dadurch erreicht, daß das Abflußventil als Sitzventil ausgebildet ist, dessen bewegliches
Ventilglied durch den Anker des stromlosen Elektromagneten geöffnet ist, wobei die eine Stirnfläche des
Ankers von dem im Entlastungskanal herrschenden Druck, die andere Stirnfläche von der aus einem
Druckraum zugeführten Druckflüssigkeit beaufschlagt wird.
Eine vorteilhafte, konstruktive Ausgestaltung der Erfindung ist derart, daß als Rückschlagventil und
Abflußventil zwei Kugeln dienen, die in einer mit den entgegen der Rückstellkraft durch die Druckflüssigkeit
steuerbaren Mitteln hydraulich in Verbindung stehenden Kammer angeordnet sind und von denen die eine
den Zufuhrkanal, die andere den Entlastungskanal steuert und die entweder während des Druckhubs der
Einspritzpumpe durch die von den Mitteln übertragenen Rückstoßkräfte auf ihre ortsfesten Ventilsitze gepreßt
werden oder durch die zugeführte Druckflüssigkeit so verschoben werden, daß die Kugel des Rückschlagven
tils auf die Kugel des Abflußventils wirkt, diese auf ihren Ventilsitz pressend, oder daß die Kugeln mittels des
Ankers des (stromlosen) Elektromagneten so verschoben werden, daß die Kugel des Abflußventils auf die
Kugel des Rückschlagventils wirkt, diese auf ihren Ventilsitz pressend. Durch die Verwendung von Kugeln
als bewegliche Ventilteile wird eine besonders gute Dichtheit zwischen beweglichem Ventilteil und Ventilsitz erreicht.
Bei einer vorteilhaften Anwendungsart der Stelleinrichtung werden die Schaltimpulse für den Elektromagneten
durch ein elektronisches Regelgerät erzeugt, das den je nach Drehzahl und/oder Last der Brennkraftmaschine
unterschiedlichen Istwert dem Sollwert der den Spritzbeginn ändernden Mittel angleicht. Die Stelleinrichtung
kann dadurch mit einem von der Drehzahl unabhängigen Druck der Regclfiüssigkeii ;<beiten, so
daß die Verstellung auch lastabhängig oder von sonstig-η Motorgrößen abhängig erfolgen kann. :
Mit einer derartigen Stelleinrichtung könnte auch beispielsweise das die Fördermenge einer Einspritzpumpe
bestimmende Glied verstellt werden, wenn dabei eine hydraulische Verriegelung die Auswirkung von
Rücksteükräften verhindern soll. ,
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
In dem nur teilweise dargestellten Gehäuse f einer Kraftstoffeinspritzpurnpe ist das Gehäuse 2 der -.c
erfindungsgemäßen St3lleinrichtung, mit O-Ringen 3
abgedichtet, eingebaut. Aus einem Flüssigkeitsbehälter 4 wird der Stelleinrichtung mittels einer Förderpumpe 5
durch einen Kanal 6 Flüssigkeit, die Kraftstoff sein kann,
unter Druck zugeführt. Druck- und Saugseite der ;<,
Pumpe 5 sind durch eine Leitung 7 verbunden, in die pin
Drucksteuerventil 8 geschaltet ist.
Im Reglergehäuse 2 gelangt der Kraftstoff über ein Filter 10 in einen Druckraum 11, der übe" eine als
Zufuhrkanal dienende Bohrung 12 mit einem Steuerraum 13 verbunden ist. Die Mündung der Bohrung 12
wird durch eine Kugel 14 eines Rückschlagventils gesteuert, die im Steuerraum 13 angeordnet ist.
Vom Steuerraum 13 führt eine Bohrung 15 in einen Ringkanal 15' und von diesem über eine Bohrung 15" zu 3i)
einer Leitung 16, die eine hydraulische Verbindung zu
dem als Mittel, die entgegen einer Rückstellkraft durch eine Druckflüssigkeit steuerbar sind, dienenden Stellglied
17 darstellt, mit Hilfe dessen die Verstellung des Förderbeginns, also die Spritzzeitpunktverstellung der
Kraftstoffeinspritzpumpe erfolgt. Das Stellglied 17 ist hier als ein Zylinder 18 mit Hydraulikkolben 19 und
Stange 20 sowie Rückstellfeder 21 dargestellt. Die Stange 20 greift am nicht dargestellten Nockenring der
Einspritzpumpe zu dessen Verdrehung an.
Der Steuerraum 13 hat weiterhin eine Entlastungsbohrung 22, die mit einer zum Flüssigkeitsbehälter 4
führenden Entlastungsleitung 23 verbunden ist. Die öffnung der Entlastungsbohrung 22 wird durch eine
Kugel 24 eines Abflußventils gesteuert, die im Steuerraum 13 angeordnet ist und durch den Anker 25
eines Elektromagneten von der Entlastungsbohrungsseite her von ihrem Sitz abgehoben werden kann. Bei
einem derartigen Abheben der Kugel 24 stößt diese auf die Kugel 14 und preßt sie auf deren Ventilsitz.
Umgekehrt wird die Kugel 14 durch die im Druckraum 11 befindliche Flüssigkeit, solange der Anker 25 keine
Stellkräfte auf die Kugel 24 ausübt, von ihrem Sitz abgehoben und preß', dabei die Kugel 24 auf ihren Sitz.
Die eine Kugel bildet somit für die andere Kugel einen die Maximalöffnung des jeweiligen Durchgangs bestim
menden Anschlag. Die an der Stange 20 des Stellgliedes S7 während des Druckhubs des oder der Einspritzpumpenkolben
angreifenden Rückstellkräfte bewirken ein Ansteigen des Druckes im Steuerraum 13, woraufhin
beide Kugeln 14 und 24 auf ihren jeweiligen Sitz gepreßt werden, so daß eine hydraulische Verriegelung dieser an
tier Stange 20 angreifenden Rücksiellkräfte entgegenwirkt.
Der Anker 25 des Elektromagneten wird in der gezeigten Lage gehallen, solange eine Magnetspule 26
erregt ist. Sobald die Magnetspule 26 abgeschaltet ist,
wird der Anker 25 hydraulisch verschoben, wobei er die Kugel 24 von ihrem Sitz abhebt und dadurch die
Entlasiungsbohrung 22 öffnet. Fur diese hydraulische
Verstellung ist der Druckraum If über einen Kanal 27
;nii einem Magnetraum 28 verbunden, aus dem durch J:-n Ringspalt zwischen dem Anker 25 und einer die
taajinetspulen 26 aufnehmenden Buchse 29 die Druckflüssigkeit
zu der der Enllasuingsbohrung 22 abgewandten Stirnfläche 25' des Ankers 25 gelangt. Der den
Magnetraum 28 von der Entlastungsbohrung 22 trennende Führungsabschnitt des Ankers 25 hai einen
größeren Durchmesser ais der Sitzdurchrr.esser der Ventilsitze der Kugeln 24 und 14, so daß aufgrund dieser
Flächcnciifferenz bei abgeschalteter Magnetspule 26 der
Anker 25 die Kugein so verschoben hält, daß die
Bohrung 12 durch, die Kugel 14 gesperrt ist.
Der Elektromagnet erhält seine Schaltimpulse durch ein nicht dargestelltes elektronisches Regelgerät, das
abhängig von Drehzahl, Last oder sonstigen Betriebsgrößen
des Motors bewirkt, daß der Istspritzzeitpunkt dem Sollspritzzeitpunkt, bezogen auf die Brennkraftniaschinenwelle,
angeglichen wird. Solange also die Magnetspule 26 durch dieses elektronische Regelgerät
stromlos ist, wird die Kugel 24 von ihrem Sitz abgehoben und die Kugel 14 auf ihren Sitz gepre.'jt, so
daß die Stange 20 und der Kolben 19 des Stellglied"; 17
durch die Rückstellfeder 2t in Richtung » - « geschoben wird. Sobald die Magnetspule 26 jedoch
erregt wird und der Anker 25 von der Kugel 24 abhebt, wird durch den im Druckraum If herrschenden Druck
die Kugel 14 von ihrem Sitz abgehoben und die Kugel 24 auf ihren Sitz gepreßt, so daß Kraftstoff unter Druck in
den Steuerraum 13 strömt und die Stange 20 mit Kolben
19 entgegen der Kraft der Feder 21 nach » + « verschoben wird. Hierbei bedeutet » + « eine Spritzzeitpunktverstellung
auf »früh« und » — « eine Spritzzeitpunktverstellung auf »spät«. Unabhängig davon, ob
die Magnetspule 26 erregt ist oder nicht, d. h. unabhängig davon, welche Lage die Kugeln 14 und 24
einnehmen, werden diese bei möglichen an der Stange
20 angreifenden Rückstellkräften jeweils auf ihren Sitz gepreßt, wodurch der Kolben 19 und die Stange 20 in
Richtung» — « verriegelt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Stelleinrichtung für eine Kraftstoffeinspntzpumpe
für Brennkraftmaschinen mit mindestens einem hin- und hergehenden Pumpenkolben, dessen
auf die Brennkraftmaschinenwelle bezogener Förderbeginn (Spritzzeitpunkt) durch Mittel verstellbar
ist, die entgegen einer Rückstellkraft durch eine über ein Rückschlagventil zugeführte Druckflüssigkeit \o
steuerbar sind, wozu der hydraulische Steuerstromkreis stromabwärts des Rückschlagventils einen
durch ein Abflußveniil gesteuerten Entlastungskanal aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
das bewegliche Venlilglied des den Entlastungskanal '5
(22) steuernden Abflußventils (24) durch einen Elektromagneten (26) betätigbar ist.
2. Stelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das elektromagnetische
Öffnen des Abflußventils (24) gleichzeitig das Rückschlagventil (14) geschlossen wird.
3. Stelleinrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abflußveniil (24)
als Sitzventil ausgebildet ist, dessen bewegliches Ventilglied durch den Anker (25) des stromlosen
Elektromagneten geöffnet ist, wobei die eine Stirnfläche des Ankers von dem im Entlastungskanal
(22) herrschenden Druck, die andere Stirnfläche (25') von der aus einem Druckraum (ti) zugeführten
Druckflüssigkeit beaufschlag! wird.
4. Stelleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückschlagventil
(14) und Abflußveniil (24) zwei Kugeln dienen, die in einer mit den entgegen der Rückstellkraft durch die
Druckflüssigkeit steuerbaren Mitteln (17) hydraulisch in Verbindung stehenden Kammer (13)
angeordnet sind und von denen die eine den Zufuhrkanal (12), die andere der. Entlastungskanal
(22) steuert und die entweder während des Druckhubs der Einspritzpumpe durch die von den
Mitteln (17) übertragenen Rückstoßkräfte auf ihre ortsfesten Ventilsitze gepreßt werden oder durch die
zugeführte Druckflüssigkeit so verschoben werden, daß die Kugel des Rückschlagventils (14) auf die
Kugel des Abflußventils (24) wirkt, diese auf ihren Ventilsitz pressend, oder daß die Kugeln mittels des
Ankers (25) des Elektromagneten so verschoben werden, daß die Kugel des Abflußventils (24) auf die
Kugel des Rückschlagventils (14) wirkt, diese auf ihren Ventilsitz pressend.
5. Stelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltimpulse für den Elektromagneten durch ein elektronisches Regelgerät erzeugt werden, das den
je nach Drehzahl und/oder Last der Brennkraftmaschine
unterschiedlichen Istwert dem Sollwert der den Spritzbeginn ändernden Mittel (17) angleicht.
Priority Applications (10)
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