DE1762489C1 - Chiffrierschaltung fuer binaer codierte Nachrichten - Google Patents
Chiffrierschaltung fuer binaer codierte NachrichtenInfo
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- H04L9/065—Encryption by serially and continuously modifying data stream elements, e.g. stream cipher systems, RC4, SEAL or A5/3
- H04L9/0656—Pseudorandom key sequence combined element-for-element with data sequence, e.g. one-time-pad [OTP] or Vernam's cipher
- H04L9/0662—Pseudorandom key sequence combined element-for-element with data sequence, e.g. one-time-pad [OTP] or Vernam's cipher with particular pseudorandom sequence generator
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Description
Die Erfindung betrifft eine Chiffrierschaltung für binär codierte
Nachrichten, bei der aus jedem Klartext-Binärzeichen durch
Kombination mit aus einem Zufallszeichengenerator entnommenen
Schlüssel-Binärzeichen ein Geheimtext-Binärzeichen bzw. aus
jedem Geheimtext-Binärzeichen in entsprechender Weise ein
Klartext-Binärzeichen erzeugt wird.
Eine Anzahl von bekannten Chiffrierverfahren arbeitet so, daß
durch eien festgelegte logische Operation (z. B. mod-2-Addition)
aus einem Klarzeichen und einem Schlüsselzeichen mit gleich vielen
Binärstellen das verschlüsselte Zeichen entsteht. Der Schlüsselgenerator,
der die quasi-zufällige Binärzeichenfolge liefert, besteht
im allgemeinen aus Zählern, die über logische Schaltungen
verbunden sind und nach jedem Verschlüsselungsvorgang eine be
stimmte Anzahl von Schritten weitergeschaltet werden. Solche
Chiffrierverfahren haben den Nachteil, daß eine unbefugte Entschlüsselung
dann sehr leicht möglich ist, wenn man zwei sogenannte
phasengleiche Sprünge empfängt; das sind zwei Nachrichten,
die mit derselben Folge von Zufallszeichen verschlüsselt
wurden.
Andere Chiffrierverfahren vermeiden diesen Nachteil dadurch, daß
sie bei einer begrenzten Anzahl von Klarzeichen (z. B. 32) in
quasi-zufälliger Weise für jeden zu verschlüsselnden Klarbuchstaben
ein vollstädiges Geheimalphabet bilden und daraus nach
festgelegten logischen Operationen das verschlüsselte Zeichen
auswählen. Solche Verfahren erfordern jedoch eine im Vergleich
zur Übertragungsgeschwindigkeit hohe innere Arbeitsgeschwindigkeit
und einen dementsprechend hohen Aufwand.
Das Ziel der Erfindung ist es, auf der Grundlage der erstgenannten
Art von Chiffrierverfahren eine höhere Schlüsselfestigkeit
auch bei Vorliegen von zwei phasengleichen Sprüchen zu erhalten,
ohne daß der technische Aufwand wesentlich zunimmt. Das
der Erfindung zugrunde liegende Prinzip besteht darin, daß durch
eine festgelegte logische Operation aus jeweils einem ersten
Schlüsselzeichen und einem Klartextzeichen ein Binärzeichen gebildet
wird, aus dem durch eine weitere logische Verknüpfung
mit einem zweiten Schlüsselzeichen, sowie einem Zwischenergebnis
der Verschlüsselung des in der Reihenfolge der Übertragung vorausgegangenen
Binärzeichens des Geheimtextzeichen hervorgeht. Dadurch
geht der Klartextinhalt selbst in die Geheimverschlüsselung mit
ein, so daß eine Entschlüsselung durch Kombination zweier phasen
gleicher Sprüche nicht mehr möglich ist.
Gemäß der Erfindung ist eine Chiffrierschaltung der eingangs
erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß vier Vernüpfungsschaltungen
in folgender Weise vorgesehen sind:
- a) in erster Verknüpfungsschaltung wird eine erste Verknüpfungsfunktion f₁ aus jedem auftretenden Klartext- Binärzeichen ir und einem ersten zugeordneten Schlüssel- Binärzeichen ar gebildet;
- b) in der zweiten Verknüpfungsschaltung wird aus dem Verknüpfungsergebnis, xr = f₁(ir,ar), der ersten Verknüpfungsschaltung und einem zweiten zugeordneten Schlüssel- Binärzeichen br eine zweite Verknüpfungsfunktion f₂ gebildet und in einem Speicher des Verknüpfungsergebnis yr = f₂(xr,br) bis zum Auftreten des nächsten Klartextzeichens ir+1 gespeichert;
- c) in der dritten Verknüpfungsschaltung wird bei Verschlüsselung aus dem Klartext-Binärzeichen ir, bzw. bei Entschlüsselung aus dem Geheimtext-Binärzeichen gr, und dem ersten zugeordneten Schlüssel-Binärzeichen ar eine dritte Verknüpfungsfunktion f₃ gebildet;
- d) in der vierten Verknüpfungsschaltung wird aus dem in der vorherigen Verknüpfungsperiode in dem Speicher gespeicherte Verknüpfungsergebnis yr-1 und dem Verknüpfungsergebnis zrI = f₃(ir,ar) bzw. zrII = f₃(gr,ar) das auszugebende Geheimtext-Binärzeichen gr = F₄(zrI,yr-1) bzw. Klartext- Binärzeichen ir = f₄(zrII,yr-1) gebildet.
Am einfachsten gestaltet sich eine derartige Chiffrierschaltung
bei einem Verfahren, bei dem die Bits des zu verschlüsselnden
Klartextes in Serie nacheinander angeliefert und verschlüsselt
werden. Daher soll zunächst eine für ein solches Verfahren geeignete
Schaltung näher erläutert werden. Als Binärzeichen im
Sinn der vorstehend beschriebenen Erfindung sind in diesem Fall jeweils
einzelne Bits zu verstehen. Als logische Verknüpfungsfunktion
fi (i=1, 2, 3, 4) eignen sich die Äquivalenz oder die
Antivalenz, also die Funktionen f(p,q) = p · q+ · bzw. f(p,q) =
p · + · q. Im folgenden Beispiel sei durchgehend die Äquivalenzfunktion
verwendet, obwohl auch Schaltungen brauchbar sind, bei
denen teilweise die eine oder teilweise die andere Funktion zur
Verwendung kommt.
Ein Geheimtextbit gr mit der laufenden Nummer r ergibt sich dann
aus dem Klartextbits ir-1 und ir sowie den Schlüsselbits ar-1,
ar und br-1, br durch die folgenden logischen Operationen:
Bei der Entschlüsselung wird das Klartextbit aus dem Geheimtextbit
wiedergewonnen, indem in den Gleichungen 3) und 4) die Rolle
des Klartextbits mit der des Geheimtextbits vertauscht wird. Die
entsprechend geänderten Funktionsvariablen sind demgemäß in
den vorstehenden und den folgenden Gleichungen für die Verschlüsselung
mit dem zusätzlichen Index I und für die Entschlüsselung
mit dem Index II gekennzeichnet:
Bei Beginn einer Übertragung, d.h. für r=1, muß ein Anfangswert
yo festgelegt werden. Es ist zweckmäßig, yo in allen
Fällen gleich 1 zu setzen, um bei der schaltungstechnischen
Durchführung einfache und leich reproduzierbare Verhältnisse
zu erhalten.
Die Zeichnung zeigt das Blockschaltbild für eine Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung, wobei für die Funktionen fi der
Verknüpfungsschaltung Fi die Äquivalenzfunktion als Beispiel
gewählt ist. Die beiden Eingangsvariablen (z. B. ar und ir in
F1) sind zu diesem Zweck erstens direkt und zweitens über Negatoren
1, 2 und zwei Und-Schaltungen 3 bzw. 4 geführt, deren
Ausgangssignale in einer Oder-Schaltung 5 zum Verknüpfungsergebnis
xr = ar · ir + vereinigt sind.
Durch gleichzeitig zu betätigende Schalter S1, S2 und S3 ist
die Schaltung von Verschlüsseln auf Entschlüsseln umzuschalten,
wobei die eingezeichnete Stellung I dem Verschlüsseln, die
Stellung II dem Entschlüsseln entspricht. Diejenigen Signale,
die beim Verschlüsseln auf andere Weise gewonnen werden als beim
Entschlüsseln, sind im folgenden mit einem zusätzlichen Index I
bzw. II versehen. Beim Ver- und Entschlüsseln in gleicher Weise
gebildete Signale tragen keine dieser beiden Indizes.
Aus dem Klartextsender KS, z. B. einem Fernschreiber, wird bei
Verschlüsselung das Klartextzeichen irI, aus der Empfangsleitung
EL bei Entschlüsselung das Geheimtextzeichen grII der Schaltung
über den Schalter S2 zugeführt. Entsprechend wird der Ausgangsleitung
AL bei Verschlüsselung das Geheimtextzeichen grI und dem
Klartextempfänger KE bei Entschlüsselung das Klartextzeichen
irII über den Schalter S3 geliefert. Ein quasi-Zufallsgenerator
SG dient als Schlüsselgenerator und liefert die Schlüsselzeichen
ar und br.
Die Verknüpfungsschaltungen F1, F2, F3 und F4 sind für die Verwirklichung
der Funktion Äquivalenz dargestellt. Eine solche
Schaltung läßt sich mit NAND- und NOR-Gattern in integrierter
Schaltkreistechnik leicht verwirklichen. Die gleichen Vorteile
bietet auch die Funktion Antivalenz, wie man sich leicht überzeugt.
Bei der eingezeichneten Schalterstellung I (Verschlüsseln) wird
der Klartext bitweise aus dem Klartextsender KS, der z. B. an eine
Fernschreibmaschine angeschlossen ist, über den Schalter S1 der
Verknüpfungsschaltung F1 und über den Schalter S2 der Verknüpfungsschaltung
F3 zugeführt. Synchron mit den Klartextbits
irI werden aus einem Schlüsselgenerator SG Schlüsselbits
ar und br abgefragt. In der Verknüpfungsschaltung F1 wird das
Klartextbit ir mit dem ersten Schlüsselbit ar zu einem Zwischenergebnis
xr nach der vorstehend genannten Gleichung 1) verknüpft.
In der Verknüpfungsschaltung F2 wird in gleicher Weise das
Zwischenergebnis xr mit dem zweiten Schlüsselbit br zu einem
weiteren Zwischenergebnis xr nach der vorstehend genannten
Gleichung 2) verknüpft.
Gleichzeitig wird in der Verknüpfungsschaltung F3 das Klartextbit
irI nochmals mit dem ersten Schlüsselbit ar zu einem Zwischen
ergebnis zrI nach der Gleichung 3) verknüpft. Für den Fall der
Verschlüsselung ist also zrI und xr immer gleich. Dies gilt
aber nicht mehr in dem weiter unten zu beschreibenden Fall der
Entschlüsselung für zrII.
Die beiden Eingänge der Verknüpfungsschaltung F4 werden einerseits
vom Ausgang der Verknüpfungsschaltung F3 direkt und vom
Ausgang der Verknüpfungsschaltung F2 über ein Verzögerungsglied D
gespeist, das eine Verzögerung von einer Bitperiode besitzt.
Im einfachsten Fall läßt sich dies durch ein im Bittakt gesteuertes
Flipflop mit Vorspeicher verwirklichen. Daher wird in F4 das
Verknüpfungsergebnis von F3 mit dem Verknüpfungsergebnis von F2
aus der vorangehenden Bitperiode zum Geheimzeichen grI entsprechend
der vorstehend genannten Gleichung 4) verknüpft. Das so gebildete
Geheimzeichen wird über den Schalter S3 der Ausgangsleitung AL
zugeführt.
Um definierte Ausgangsbedingungen zu schaffen, muß bei Aufnahme
des Betriebes für das erste Geheimzeichen g1I ein Zeichen yo
willkürlich erzeugt werden. Es ist vorteilhaft, wie an der
Oder-Schaltung am Ausgang der Verzögerungsschaltung D angedeutet,
yo=1 zu wählen.
Bei Entschlüsselung stehen die Schalter S1, S2 und S3 auf der
Stellung II. In diesem Fall wird das auf der Leitung EL eintreffende
Geheimbit grII über den Schalter S2 der Verknüpfungsschaltung
F3 zugeführt. Dort wird also in diesem Fall das Zwischenergebnis
zrII nach Gleichung 5) gebildet. In der Verknüpfungsschaltung
F1 wird aber weiterhin das Zwischenergebnis xr = ir × ar +
gebildet, da der Eingang von F1 über den Schalter S1 jetzt
mit dem Ausgang der Verknüpfungsschaltung F4 verbunden ist, an
dem jetzt das entschlüsselte Klartextzeichen irII auftritt, das
nach Gleichung 6) gebildet ist und gleichzeitig über den Schalter
S3 dem Klartextempfänger z. B. einer Fernschreibmaschine zugeführt
wird.
Die beschriebene Schaltung ist zur Verschlüsselung von Texten
geeignet, die bitweise angeliefert werden. Dabei sind also die
Klartext-, Geheimtext- und Schlüsselzeichen als Einzelbits gegeben.
Die Verschlüsselung von Texten, die aus Zeichen mit jeweils
mehreren Bits bestehen, also z. B. im Fernschreibalphabet
mit 5 Bit pro Zeichen gegeben sind, kann man in verschiedener
Weise durchführen. So kann man die einzelnen Bits eines Zeichens
in Serie nacheinander verschlüsseln, dabei hat man also die
einzelnen Bits als Binärzeichen im Sinne der Erfindung zu behandeln.
Für diesen Fall genügt eine einzige Schaltung gemäß dem
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
Man kann aber auch die Bits eines Zeichens parallel verarbeiten.
Dann muß man für n Bit pro Zeichen, z. B. die anhand der Zeichnung
beschriebene Anordnung, n mal nebeneinander vorsehen. Als Verknüpfungsschaltung
im Sinne der Erfindung sind dann n unabhängig
voneinander arbeitende Äquivalenz- oder Antivalenzschaltungen
zu verstehen, denen die zu verknüpfenden Binärelemente
der Binärzeichen parallel zugeführt werden. Auch der Zufalls
zeichengenerator muß dann n-stellige binäre Zufallszeichen
liefern, deren Binärelemente einzeln und parallel den entsprechenden
Elementen der Verknüpfungsschaltungen zugeführt
werden.
Claims (2)
1. Chiffrierschaltung für binär codierte Nachrichten, bei der
aus jedem Klartext-Binärzeichen durch Kombination mit aus
einem Zufallszeichengenerator entnommenen Schlüssel-
Binärzeichen ein Geheimtext-Binärzeichen bzw. aus jedem
Geheimtext-Binärzeichen in entsprechender Weise ein Klartext-
Binärzeichen erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vier
Verknüpfungsschaltungen (F1, F2, F3, F4) in folgender Weise
vorgesehen sind:
- a) in der ersten Verknüpfungsschaltung (F1) wird eine erste Verknüpfungsfunktion (f₁) aus jedem auftretenden Klartext- Binärzeichen (ir) und einem ersten zugeordneten Schlüssel- Binärzeichen (ar) gebildet;
- b) in der zweiten Verknüpfungsschaltung (F2) wird aus dem Verknüpfungsergebnis (xr = f₁(ir,ar)) der ersten Ver knüpfungsschaltung (F1) und einem zweiten zugeordneten Schlüssel-Binärzeichen (br) eine zweite Verknüpfungsfunktion (f₂) gebildet und in einem Speicher (D) das Verknüpfungsergebnis (yr = f₂(xr,br)) bis zum Auftreten des nächsten Klartextzeichens (ir+1) gespeichert;
- c) in der dritten Verknüpfungsschaltung (F3) wird bei Verschlüsselung aus dem Klartext-Binärzeichen (ir), bzw. bei Enschlüsselung aus dem Geheimtext-Binärzeichen (gr), und dem ersten zugeordneten Schlüssel-Binärzeichen (ar) eine dritte Verknüpfungsfunktion (f₃) gebildet;
- d) in der vierten Verknüpfungsschaltung (F4) wird aus dem in der vorherigen Verknüpfungsperiode in dem Speicher (D) gespeicherte Verknüpfungsergebnis (yr-1) und dem Verknüpfungsergebnis (zrI = f₃(ir,ar) bzw. zrII = f₃(gr,ar)) das auszugebende Geheimtext-Binärzeichen (gr = f₄(zrI, yr-1)) bzw. Klartext-Binärzeichen (ir = f₄(zrII,yr-1)) gebildet.
2. Chiffrierschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für jedes Bit der zu verschlüsselnden bzw. entschlüsselnden
Klartext- bzw. Geheimtext-Binärzeichen die einzelnen
Verknüpfungsschaltungen (F1 . . . F4) eine Äquivalenz- oder
eine Antivalenzschaltung für die entsprechenden Binärelemente
der zu verknüpfenden Binärzeichen enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681762489 DE1762489C1 (de) | 1968-06-27 | 1968-06-27 | Chiffrierschaltung fuer binaer codierte Nachrichten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681762489 DE1762489C1 (de) | 1968-06-27 | 1968-06-27 | Chiffrierschaltung fuer binaer codierte Nachrichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1762489C1 true DE1762489C1 (de) | 1992-12-10 |
Family
ID=27740095
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681762489 Expired - Lifetime DE1762489C1 (de) | 1968-06-27 | 1968-06-27 | Chiffrierschaltung fuer binaer codierte Nachrichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1762489C1 (de) |
-
1968
- 1968-06-27 DE DE19681762489 patent/DE1762489C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
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