DE1719451C - Querstromboden fur Stoffaustausch kolonnen - Google Patents
Querstromboden fur Stoffaustausch kolonnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Querstromboden, der in Stofftrennapparaten zur Realisierung verschiedener
Prozesse, wie beisp-elsweise Absorption, Desorption,
Destillation, Rektifikation. Abscheidung, direk ter Wärmeübertragung, Waschen und auch Adsorption,
eingesetzt werden kann.
In der Industrie sind Querstromböden in den unterschiedlichsten
Konstruktionen bekannt. Einer dieser bekannten Querstromböden ist der sogenannte
Jetboden. Es gibt verschiedene konstruktive Möglichkeiten, dieses Jetprinzip, d. h., die Wirkung ähnlich
nach dem Prinzip einer Düse, zu realisieren, z. B. durch herausgestanzte Laschen aus dem Bodenblech,
schräg angeordnete Blechstege im Bodenblech, durch spezielle Schlitzboden (sogenannte Turbogridböden
mit schrägen Schlitzen) u. dgl.
Die Jetböden haben den Nachteil, daß durch die starke Jetwirkung die Strömungsbedingungen für den
Zweiphasenkontakt nicht besonders günstig sind, wodurch
sich eine unerwünschte Freiblasgefahr nicht beseitigen läßt.
Des weiteren ist bei diesen Konstruktionen eine sehr kurze Aufenthaltszeit der Flüssigkeit auf dem
Boden gegeben. Diese Tatsache hat zur Folge, daß die Kontaktzeiten zwischen den strömenden Phasen
sehr kurz sind. Weiterhin neigen die Querstromböden bei dem vorhandenen Gleichstrom von Flüssigkeit und Gas dazu, die Flüssigkeit ohne Bodenberührung über den Boden zu spritzen. Die bereits genannte extrem kurze Aufenthaltszeit und die durch
die Tropfen- und Spritzergröße bedingte geringe Kontaktfläche führen zu einer geringen Trennwirl
In jüngster Zeit ist ein Bodentyp, der ebenfalls auf dem Jetprinzip arbeitet, unter der Bezeichnung
Plattenboden bekanntgeworden. Er besteht aus geneigten,
überlappten und eine bestimmte Schlitzöffnung gewährleistenden Blechstreifen. Die Plattenboden'arbei'en
hvdraulisch im sogenannten »Tropfenregime.:,
d. h.. es bildet sich auf dem Austauschboden keine zusammenhängende Gas- bzw. Dampf-Flüssiakeitsschicht
aus. sondern durch die starke Jei-
wirkung bedingt, wird die Flüssigkeit in Tropfenform
über den Boden gespritzt. Die>e geschilderte Wirkungsweise
führt zu einer sehr kurzen Auientha!i>L.'it'der
Flüssigkeit auf dem Boden und zu sehr kurzen Kontaktzeiten zwi>ehcn Cias- bzw. Dampf und
Flüssigkeit und damit zu einer niedrigen Trennwirkung des Bodens.
Unter dem Namen Scheinmannboden im ein wciicrer
Bodentyp, der nach dem Querstromprinzip arbeitet, bekannt. Dieser Boden besteht aus einer durchgehenden
Streckmetallplatte, die die gesamte Fläche des Bodens bedeckt und mit einheitlich zum Ablauf
ausgerichteten Schlitzen \ersehen ist. Über dem Bo den sind mehrere Strombrecher, die aus Streckmetall
mit größeren Schützen gegenüber Jem Bodenbleeh
bestehen, etwas geneigt gegen die Strömungsrichtuni:
aufgestellt.
Durch die Verwendung der Strombrecher wurdcr,
zwar die Nachteile der nach dem Jetprinzip arbeiten den Böden gemindert, jedoch sind mit diesem Boder.
die Strömungsbedingungen noch nicht entscheiden^:
verbessert worden, weil bei hohen Belastungen au; Grund der konstruktiven Gestaltung der Boden
platte, nämlich der Anordnung der Dampfdurchtritt^ öffnungen in eine einheitliche Richtung zum Ablauf
die oben angeführten Nachteile immer noch beste hen.
Des weiteren ist ein Zwischenboden für Austauschkolonnen
bekannt, der iii mehrere Zonen m\<
einer großen Anzahl von Gasdurchtrittsoffnungen
unterteilt ist. Die Gasdurchtrittsoffnungen sind zur Oberfläche des Bodens schräg angeordnet, die Ausflußrichtung
der öffnungen innerhalb einer Zone ist gleichsinnig. Dabei ist eine Zone vollständig auf
einer Seite einer Symmetrielinie des Bodens und eine andere Zone vollständig auf der anderen Seite der
Symmetrielinie vorgesehen, während sich mindestens eine weitere Zone zwischen den Zonen befindet und
die Grenzlinien zwischen den einzelnen Zonen im wesentlichen parallel zueinander liegen. Die Zonen
so. sind nicht durch senkrechte Wandungen voneinander
getrennt. Es sind Abflüsse vorgesehen und die Gasdurchgangsöffnungen sind in den angrenzenden
Zonen entgegengesetzt gerichtet.
Dieser Zwischenboden hat den Nachteil, daß die Strömungsrichtung im Winkel von 180° beim Übergang von einer zur anderen Zone umgelenkt wird.
Dadurch entsteht eine GegenJäuSgkeit der Strömung.
Nach Durchströmen der Flüssigkeit jeweils einer Zone wird die Flüssigkeit an der Kolonnenwand an gehäuft, wodurch ein Durchregnen der Flüssigkeit
entsteht. Es ist auch keine gleichmäßige Flüssigkeitsvertetlung über den gesamten Boden möglich. Eine
spürbare Verlängerung des Flüssigkeitsweges ist bei diesem Boden nicht gegeben.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Querstrombodens, mit dem bei gleichzeitiger Bewältigung
hoher Belastungen günstige Bedingungen für den Stoffaustausch erreicht und damit die Nachteile der
auf dem Jetprinzip arbeitenden Böden maßgeblich
vermindert werden. =
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde d-n
Boden so zu gestalten, daß durch entsprechenJ,
Ausrichtung der Dampfdurchtrittsöffnunizen eine Irhöhung
der Trennwirkung gewährleistet whd
Dies wird dadurch erreicht, daß bei d;vm Or r
st rom boden für Stoffaustauschkolonnen "Xr "■","
.chen Zu- und Ablauf der Flüssigkeit in mmd-M-n.
drei parallel zueinander und senkrecht /ur H-j-y
-tr.imungsrichiung der Flüssigkeit verlaufende" und
Tii: aufsteigenden Durchtrittsöffnung·:·, für Dampf
b,:■*■. Gas versehene Segmente aufseiet: jst cr(]n
dungsgemäß die Durchtrittsöffnung-!! i.'iPcrhjii'' cdc
Segmentes in einem spitzen \Cink,-; '/■■-' H'-ur" !-
>:r»mungsnchtung der Flüssigkeit, von S- -,Jn, /u
"■eimern in der Ablenkung wechselnd. atiWnchtei
Mil·-. "^
Der Winkel der Durchtrittsöffnungen /ur Haupt- stromungsnchtung der Flüssigkeit innerhalb eines
Segmentes beträgt 30 bis 60
Als Segmentwerkstoff wird vorzugsweise <■··—ι-metall mit einem öffnungswinkel von 10 bis 60""verwendet.
Oberhalb des Bodens und quer zur Hauptströ- a5
mungsnehtung der Flüssigkeit sind ein bzw. mehrere
bereits bekannte Strombrecher angeordnet und weiterhin ist ein bereits bekanntes Zulaufwehr ^üι^chen. b
Mit dieser Erfindung wurde ein Querstromofen
fur Kolonnen geschaffen, mit dem eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen erreicht
wird. Die Verlängerung des Strömungsweges der
Flüssigkeit und die damit verbundene Verwirbelung
der Phasen durch die erfindungsgemäße Streckmetall anordnung und die Vermeidung der Freibiasgefahr
garantiert eine Intesivierung des Phasenkontaktes aegenu er dem einfachen Querstromboden, was ^h
verbessernd auf den Trenneffekt auswirkt
Das nachte.lige Mitreißen der Flüssigkeit sowohl von Boden zu Boden als auch in die Ablaufschächte
wird durch die erfindungsgemäße Streckmetallanordnung herabgesetzt. Die Verbesserung der Trennwirkung fuhrt bei der Realisierung von Austauschpro
zessen zu einer Verminderung der effektiven Bodenzah! einer Kolonne. Die spezifisch höhere Belastbarkeit
des erfindungsgemäßen Querstrombodens ermöglicht eine Verminderung des erforderlichen Budendurchmessers.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt
F i g. ! senkrechter Schnitt durch einen Kolonnenabschnitt.
F i 2. 2 Anordnung der Streckmetallsegmeiue des
Bodens (Draufsicht) mit Kennzeichnung der Hauptströmunüsrichiuriii.
Fig.? senkrechter Schnitt durch ein Stiecknieiallblech
mit Kennzeichnung des WinkeK der Dampfdurchtrittsöffnungen.
Fig. 4 Anordnung der Dampfdurchtriitsöffnunger
in der Streckmetallebene mit Kennzeichnung des Anordnungswinkels und dt Richtungswechsels.
Aus F i g. 2 ist deutlich Jie Gestaltung des erfindungsgemäßen Bodens 1 mit der Anordnungsrichtung der Durchtrittsöffnungen3 (Fig. 3) und dem
sektionsweisen Wechsel dieser Richtung gemäß Fig.4 erkennbar. Die Flüssigkeit tritt über das spezielle Zulaufwehr 7 gemäß Fig. 1 auf den Boden 1
und erfährt durch den aus den Durchtrittsöffnungen 3 strömenden Dampf eine Zwangsrichtung, die
gegenüber den reinen Querstromböden zu einer mehrmaligen Richtungsänderung und damit zu einer
Verlängerung des Flüssigkeitsweges und der Aufenthaltszeit führt. Weiterhin wird durch den mehrmaligen Richtungswechsel eine zusätzliche Verwirbelung
der Flüssigkeit erzielt, und es wird eine Erhöhung der Turbulenz und eine zusätzliche Kontaktflächenerneuerung erreicht.
Der Dampf wird durch den öffnungswinkels der
Durchtrittsöffnung3 im Bodenblech gemäß Fig. 3
nahezu un Gleichstrom mit der Flüssigkeit in die Gas-Flüssigkeitsschicht eingeführt.
Die Strombrecher6 gemäß Fig. 1 ermöglichen
eine zusätzliche Verminderung der durch die Zwangsrichtung der Flüssigkeit hervorgerufenen Geschwindigkeitskomponente der Flüssigkeit und erbringen einen gewissen Abscheideeffekt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Qucrsirumbüden für Stoffaustauschkolonnen.
der zwischen Zu- und Ablauf der Flüssigkeit in mindestens 3 Segmente aufgeteilt ist. die parallel
zueinander und senkrecht zur Hauptströmungsrichtung der Flüssigkeit angeordnet sind,
und Jie mit aufsteigenden Durchtriitsöffnungen
für Dampf bzw. Gas \ersehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durehtrittsötlnungen
(3) innerhalb jedes Segmentes (2) ·.".
einem spitzen Winkel (4) zur Hauptströmungsrichtung
der Flüssigkeit. \υη Segment zu Segment in der Ablenkung wechselnd, ausgerichtet sind.
2. Querstromboden nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel der Durchtrittsöffnungen
(3. zur Hauptströmungsrichtung der Flüssigkeit innerhalb eines Segments (2) 30 bis
60 beträgt.
?. Querstromboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Segmentwerkstoff
Streckmetall mit einem Öffnungswinkel (5) \on IO bis 60° verwendet wird.
4. Querstromboden nach den Ansprüchen 1 bis ?. dadurch gekennzeichnet daß oberhalb des Bodens
(1) und euer zur Hauptstromungsrichtung der Flüssigke:* ein bzw. mehrere Strombrecher
(6) angeordnet sind und daß ein Zulaufwehr (71 vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD12868067 | 1967-12-01 | ||
DEV0035351 | 1968-01-31 | ||
DEV0035351 | 1968-01-31 | ||
NL6801822A NL157212B (nl) | 1967-12-01 | 1968-02-08 | Uitwisselingsschotel voor een kolom, welke schotel is verdeeld in een aantal van gasdoorstroomopeningen voorziene, onderling evenwijdige segmenten. |
FR139973 | 1968-02-15 | ||
BE711508 | 1968-02-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1719451A1 DE1719451A1 (de) | 1970-12-03 |
DE1719451B2 DE1719451B2 (de) | 1973-02-01 |
DE1719451C true DE1719451C (de) | 1973-08-30 |
Family
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