DE1668515A1 - Staerkeabbauprodukt und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Staerkeabbauprodukt und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Stärkeabbauprodukt und Verfahren zu seiner
Herstellung
Ii1I körnigen Zustand vernetzte Stärken werden in
Umfang als Verdiokungs- und Stabilisierungsmittel für
Me.ii'/'urigs./jitt^l, wie Pastetenfüllungen, Salatsauoen,
Tunken, Puddings, Suppen und dergleichen, verwendet. Ihre Herstellung ist bekannt und besteht darin, dass
man Stärke körne he η normalerweise^ in wässriger Aufschlämmung
oder in trockenem Zustande mit bi- oder polyfunktionellen
Reagentien, wie Di-Epoxyden oder Di-Anhydriden,
unter Bedingungen behandelt, die die Umsetzung des Reagens mit zwei oder mehr Hydroxylresten fördern, welche
an den Molekülen im Körnchen hängen. Wahrscheinlich tritt dabei intramolekulare Brückenbildung oder Vernetzung auf.
Solche vernetzte Stärken bezeichnet man oft auch als "gehemmte" Stärken.
Diese Vernetzung führt zur Verstärkung der Kornzusammenhaltungskräfte
durch primäre chemische Bindungen. Wenn al.'io solche Körnchen in heissem Wasser gekocht v/erden
und dadurch Schviächung oder :jogar Bruch der normalen Kornkräfte
auftritt, halten die primär verknüpften Brücken das gequollene Körnchen soweit intakt, dass kurze, salbenartige
OefUge auftreten. Über die. Vernetzungsreaktion soll
an späterer Stelle noch ausführlicher gesprochen werden.
Wässrige Dispersionen von vernetzte!· Stärke werden oft
unter Bedingungen verwendet, unter denen βie während
00M44/0724 ι
■■- 2 -
längerer Zeit bei vergleichsweise tiefen Temperaturen
gelagert oder zu wiederholten Malen gefroren und wieder aufgetaut werden. Solche Stärkedispersionen »'^wendet
man für meist dosenkonservierte Fruchttortenfüllungen sowie für gefrorene Nahrungsmittel, wie gefrorene Pasteten,
Suppen und dergleichen. Konservennahrungsmittel werden- aber oft in nicht heizbaren Lagerräumen aufbe- wahrt
und lagern daher womöglich längere Zeit bei sehr tiefen Temperaturen. Gefrorene Nahrungsmittel andererseits
unterliegen wiederholtem Einfrieren und Wiederauftauen. Unter Tieftemperaturbedingungen verliert die
in solchen Nahrungsmittelprodukten enthaltene Stärke an Hydratisierungsvermögen, wodurch Synärese, d.h. Austritt
von Flüssigkeit, und gleichzeitig merkliche Gefügeverschlechterung
und Trübung des Produkts auftreten.
Diese Schwierigkeiten hat man früher dadurch zu beheben
versucht, dass man durch die eine oder andere chemische
Substitutionsreaktion substituierte Seitenketten in das fc . StärkemolekUl einführte. Man erzielte hierdurch zwar eine
geringe Verbesserung der Tieftemperaturstabilität von
wässrigen Stärkedispersionen, Jedoch reichte diese noch
.nicht in den Fällen aus, wo solche Dispersionen entweder langzeitiger Tieftemperaturlagerung oder wiederholten
Gefrier-Auftau-Zyklen unterworfen wären.
Ein weiteres Problem dieser Substit^itionsmassnahme liegt
darin, dass womöglich in die Stärke gewisse Substituenten,
z.B. der Hydroxypropylreat, eingebaut werden, die sich
nicht verdauen lassen. Das Verdauungssystem wird nSwlich
OÖff 44/0714 ■'„,"'"
BADORlGlN
nur mit "geringgradiger Substitution fertig, und wenn
man zwecks weiterer Verbesserung 4er Tieftemperaturstabilität
stärker substituiert, dann tritt eine Verzögerung in der Einwirkung der stärkeverdauenden Enzyme
ein, welche auf Nahrungsmittelprodukte mit derart starksubstituierten Stärken einwirken. Diese Wirkung
beeinträchtigt natürlich'die Brauchbarkeit solcher Produkte für Eraährungszwecke beträchtlich.
Die Erfindung bezweckt daher in erster Linie die Schaffung eines Verfahrens zur Modifizierung vernetzter
Starken mit dem Ziel, dass ihre wässrigen Dispersionen
ausgezeichnete Beständigkeit in bezug auf Verlust an Klarheit, Gefügegüte und Hydratisierungsvermögen erlangen,
dem übliche vernetzte Stärken bei der Tiefteraperaturalterung oder im Falle wiederholter Gefrier-Auftau-Zyklen
'unterliegen. VJeitere Ziele und Vorteile der Erfindung sind, aus der nachstehenden, näheren Beschreibung
ersichtlich.
Die erfinderische Massnahme besteht darin,, dass man auf
die vernetzte Stärke einen bestimmten Enzymtyp, nämlich einen solchen einwirken lässt, der die ausseren Verzweigungen
des Ämylopektinrnoleküls zu verdauen vermag, dabei aber nicht bis zum 1,6-Verzweigungspunkt oder darüber
hinaus geht und auch keinen Substituentenrest angreift,
der etwa in den Amylose- oder den Amylopektinmolekülen der Stärke vorhanden ist. Da diese Forderungen am besten
von A -Amylase erfüllt werden, wird sie bevorzugt für die Erfindungszwecke benutzt» Vienn also der Kürze und Bequem-
■ ■*" 009SU/0724 H4 \
llchkeit halber die Ausdrücke "β - Amy läse" und "Enzym"
nebeneinander verwendet werden, dann schZiesst das nicht aus, dass andere Enzyme mit den vorstehend ge- "
kennzeichneten Eigenschaften auch im Rahmen der Erfindung3Lehre"
verwendbar sind.
Wahrscheinlich werden durch die .Enzymbe hand lung die
aussersten Verzweigungen des Stärkemoleküls verkürzt'
oder entfernt. Dadurch wird die Möglichkeit einer
Assoziation seitens dieser Zweige verringert und dadurch wahrscheinlich die beachtenswert starke Zurückdrangung
der unerwünschten Synärese- und G-elierungseigenschaften
bei den erfindungsgemässen Stärkeprodukten im Gegensatz
zu üblichen vernetzten Stärkearten hervorgerufen.
Stärken sind Polymergebilde aus durch Oi -glue os id is ehe
Bindungen verknüpften Anhydroglucöseeinheiten und enthalten
zweierlei· Arten davon, nämlich Amylose und Amylopektin.
Erstere ist ein Linearpol:/mer, dessen monomere Einheiten
hauptsächlich durch (X-1,4-glucosidische Bindungen verknüpft
sind. Die in der Amylosekette vorhandenen Hydroxylreste
erteilen dabei dem Amylosepolymer hydrophile Eigenschaften, was zu Peuchtigkeitsaffinität und damit zu
Heisswasserlb'slichkeit führt. Infolge ihres linearen Charakters und Gehalts an HydroxyIres ten neigen aber die
Amylosemoleküle zu gegenseitiger Anziehung und Anlagerung
beispielsweise mittels Wasserstoffbrücken über die Hydroxylreste
benachbarter Moleküle, Wenn dies eintritt, iiimmfc öle
Viasseraffinität der Amylosepolymere «b, und in Lösung 'befindliche Moleküle neigen zum Austritt aus der Lösung und . ,
0098U/0724.
in schwacher Konzentration zur Bildung von Niederschlägen.
Diese Niederschläge bestehen aus dreidimensionalen,
polymeren Netzwerken, die insbesondere bei höheren Konzentrationen,
bei denen Beweglichkeit und Orientierungsvermögen der Ämylosepolymere geschwächt sind, durch
punktweise Wasserstoffbrücken zusammengehalten werden. Dieser Vorgang der molekularen Assoziation durch Wasserstoffbrücken
, der sich in Auskristallisieren aus wässriger Lösung äussert, wird für gewöhnlich Retrogradierung
genannt. So beruht beispielsweise die Neigung von Maisstärkedispersionen, sich beim Abkühlen zu trüben und ein
Gel zu bilden, auf der Retrogradierung der in der Maisstärke
vorhandenen Arnylosemoleküle.
Amylopektin als das andere ir.i GtärkeiuolelcUl vorhandene
Polymer andererseits enthält hauptsächlich 1,4-verknüpfte
Anhydroglucoseeinheiten, weist dazu aber auch noch bei
etwa Jeder 15. Anhydrogluoöseeinheit eine Verknüpfung von
der 6-Steilung der Anhydroglucoseeinheifc zur !-Stellung
der Abzweigkette auf. Amylopektin ist viel höherpolymer
als Amylose und erreicht wahrscheinlich bis in die Millionen reichende Molekulargewichte. Die hochmolekulare
Struktur des Amylopektins hindert seine Moleküle an zu
enger gegenseitiger Annäherung und unterbindet die für Hetrogradierung notwendige Bildung von Wasserstoffbrücken*
Daher zeichnen sich "wässrige Sole Amylopektin oder solchen
Stärken, die völlig oder hauptsächlich daraus bestehen,
durch gute Klarheit und Stabilität au«. Diese Stabilität
von Amylopektinsolen stellt den Hauptfaktor bei der Verwendung
von amylopdistfinreichön atlifken als Verdickungsmittel
-■■-."■■-- - *
§01144/0724
oder für sonstige Zviecke dai1, in c'raon stabil? fjol*"·
sinnvoll sind.
Gleichgültig, ob es sich'um vjeitgehend nur Amylopektin
enthaltende Stärke, z.B. solche aus Viachsmais oder Uachs sorghohirse, oder um amylos ehalt ige V.rur .seistärken
oder sogar um durch Substituenteneihführung stabilisierte, amylosehaltige Getreidestärken handelt, man muss immer
wieder feststellen, dass wässrige Dispersionen solcher . Stärken bei längerer Tieftemperaturlagerung oder bei
wiederholten Gefrier-Auftau-Uechseln Trübung, Gefügeverschlechterung
und Synärese erleiden. Diene Instabilität
beruht wahrscheinlich auf der Verknüpfung der Aussenverzweigungen des Ämylopektinbestandteils. .
Man kann nun durch Behandlung von Dispersionen vernetztet1
und insbesondere hauptsächlich aus Amylopektin bestehender Stärken mit fh -Amylase diese Aussenveryv/eijungen in solchem
Ausmasse verkürzen, dass sie sich nicht -mehr mit anderen
Verzweigungen verknüpfen. Wie bereits erwähnt, zeigen derart behandelif, vernetzte stärken oder Stärkederivate stark verbesserte Umwandlungsbeständigkeit, wenn ihre Dispersionen
oder daraus bestehende Produkte bei tiefer.Temperatur
und/oder unter Gefrier-Auftau-Wechselbedingungen gelagert
werden.
"A-Amylase ist ein stark spezifisches Enzym, das nur
mit einer maltosiden Gruppe, die über eine &C ^1,4-glücosidische
Bindung mit einer Glucosegruppe verknüpft 1st,
- 7 -BAD ORK3INAL
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einen Reactionskomplex zu bilden vermag» Das Enzym
greift also die ,Stärke nur am nicht-aldehydischen, d,h.
nioht-redu^ierenden Ende an und spaltet von diesen
Aussenverzvjeigungen nur so lange Maltoseeinheiten ab,
bis ein Verzweigungspunkt, d.h. eine lje-V.erknüpfung,
erreicht ist. Da somit dieses Enzym nur die 1,4-, -nicht'
aber die 1,6-Verknüpfungen.ira Stärkemolekül aufzuspalten
vermag, hinterbleibt bei einem solchen Abbauvorgang ein kompaktes Gefüge, das entweder überhaupt keine oder nur
verkürzte Aussenverzweigungen aufweist. Das Produkt ist
also frei von langen Aussenketten, die für das Gelieren und die Sjaiärese verantwortlich sind, -wie sie sich bei
wässrigen Stärkedispersionen eigt, welche tiefen
Temperaturen und/oder wiederholten Gefrier-Auftau-Zyklen
untervJorfen waren. Ausserdew behält das Endprodukt infolge
der Vernetzung genügend körnige Struktur, u-n die für
zahlreiche Nahrungsniittelverwendun "v3.n ;_T-~-'unseilten, rheologischen
Eigenschaften zu behalten.
Die erfindungsgemässe Enzytnbehandlung wird vorzugsweise
an teilgequollenen, vernetzten Stärken durchgeführt, die
sich ihrerseits von Ausgangsrohstäcken ableiten, welche
aus pflanzlichen Quellen, wie Mais, Kartoffeln,. Batate, Weizen, Reis, Sago, Tnpiooa, Sorghohirse und dergleichen,
gewonnen werden, wobei aus z.B. Uachsnaie, VJachsreis oder
Wachssorghohirse stammende Stärken wegen ihres überwiegen-
■m
den Gehalts an Amylopektin bevorzugt sind. Man kann aber auch, wie später noch näher erörtert werden soll, irgend
ein substituiertes Ester- oder ittherdorivat dieser Ausgangsstärken
zur Herstellung der vernetzten,, vorgelatinierten '■ ■- ..■■■ 009844/0724 8
Zwischenprodukte verwenden.
Um irgend eine solche Ausgangsrohs.tärke zu "hemmen" ,.
d.h. zu vernetzen, muss man sie mit Hilfe einer ~
Verätherungs-, Veresterungs- oder Acetalbildungsreaktion oder durch eine Kombination solcher Massnahmen
mit einem Vernetzungsmittel umsetzen. Zu diesen gehcxren
beispielsweise aliphatische Halogenide, wie Propylendichlorid, Dichlorpentan, A'thylendibromid, Glycerindichlorhydrin
und Dichlorbutan, ätherbildende Epoxyhalogen- ^ verbindungen, wie Epichlorhydrin und Epibromhydrin, gewisse
polyfunktionelle Reagentien, wie Cyanurchlorid,
Phosphoroxychlorid, Metaphosphate und Polymetaphosphate,
Aldehyde-wie Formaldehyd, Acrolein und formaldehydhaltige
Harze und Prepolyraere, Bernsteinsäureanhydrid, Mischungen aus Adipin- oder Citronensäure mit Acetanhydrid -sowie"
Glyoin-Chlorreagentien. Allgemein kann man diese "Vernetzungsmittel
als Verbindungen mit Mindestens zwei funktionellen
Gruppen kennzeichnen, die mit mindestens zwei freien Hydroxyresten
des Stärl-ropol^lrüls oder -molekülkomplexes reagieren
und dadurch das Kochverhalten des entstehenden Stärkeprodukts
verändern.
Die Herstellung von gehemmten Stärken ist bekannt» Als Reagentien dienen geinäss amerikanischer Patentschrift
2 500 950 Dihalogenide und Epöxy-Hälogenverbindungeri,
gemäss amerikanischen-1 Patentschrift 2 8O5 220 Cyanurchlorid,
geniäss amerikanischer Patenschrift 2 8ol 242 Gemische aus
Meta- und Polymetap.hosphaten, gemäes amerikanischer
00 984 4/07 2 4 bad original
Patentschrift 2 461 139 Mischungen aus Adipin- und Citronensäure mit Acetanhydrid und gemäss amerikanischer
Patentschrift 2 328 537 Phosphoroxychlοrid.
Wieviel Vernetzungsmittel angevjendet wird, hangt von
dem gewünschten Körnchenquellvermögen (GSP) der entstehenden vernetzten Stärke ab. Letzteres ist ein-Mass
für dieGranulathemmung und kann als die Menge von gequollener,
hydratisierter Paste je Gramm wasserfreier Stärke definiert werden, die entsteht, wenn man Stärke
unter bestimmten Bedingungen in Wasser kocht.
Die GSP wird in der Weise bestimmt, dass man 1 g Stärke,
auf wasserfreie Substanz bezogen, in soviel Wasser dispergiert,
dass das Gesamtgewicht 100 g beträgt, die Dispersion 5 Minuten auf kochendem Wasserbad umrührt und dann zugedeckt
insgesamt 1 Stunde lang weiterkocht».Danach wird die Probe
wieder auf 100 g aufgefüllt $ quantitativ in einen graduierten
100 ml-Zentrifugentopf überführt und genau 20 Minuten lang
mit 2000 Ü/min. zentrifugiert. Hierbei teilt, sich die
Dispersion in eine überstehende, klare Flüssigkeit und eine kompakte, gequollene Paste auf. Die Flüssigkeit wird
abgegossen und durch Eindampfen auf Trockenstoffgehalt
untersucht, während die Paste nach Abgiessen der Flüssigkeit sofort gewogen wird. Die GSP wird daraus nach der
Formel Nassgewicht--der, gaste χ 100
Gewicht der trockenen Stärke (100?'; Lösliches)
berechnet.
Nach dieser ArbeltsVorsöhr»ift wurden die GSP-Werte bei
den später erläuterten Beispielen bestimmt. Man braucht
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aber hierfür nicht unbedingt diese Kochbedingungen einzuhalten,
sondern kann sie je nach Natur und Verviendungsart
der gehemmten Stärke abwandeln.
Für die wirksame Durchführung der Erfindung benutzt man
zweckmässigerwelse gehemmte Ausgangsstärken mit einer
GSP zwischen etwa 10 und 31* da Stärken dieses Typs die
günstigsten Verdickungs- und Rheologieeigenschaften für die meisten Anwendungsformen auf dem Nahrungsmittelgebiet
zu liefern scheinen. Man kann also die für den He;nmprozess
benötigte Vernetzungsrnlttelmenge als diejenige definieren,
die zur Erzielung eines Produkts vom GSP 10 bis 31 erforderlich
ist. Infolge der unterschiede im Reaktionsvermögen Stärke gegenüber gibt es für jedes Vernetzungsmittel
ein bestimmtes OptimaIverhaltnis, Es muss jedoch
beachtet werden, dass.eine zu starke, d.h. den GSP-Wert
merklich unter 10 herabsetzende Hemmung Stärkeprodukte
liefert, deren Verdickungsvermögen so ungenügend ist,
dass sie für Nahrungsiriitteisysterne mit der gewünschten
Tieftemperaturstabilität wertlos sind. Überniässige Vernetzung
kann fernerhin auch die Kb'rrichenquellung soweit
herabsetzen, dass die β -Amylase nicjht mehr so eindringen
kann, wie es zur Verdauung der äuss^ren Verzweigungen
und damit zur'Erzielung der gewünschten Tieftemperaturstabilität
erforderlich ist.
Manchmal ißt es vorteilhaft, zusätzlich zur vorstehend beschriebenen Hemmungsbehandlung die erfindungsgeraäss
ausnutzbaren Ausgangsstärken £iuch noch partiell zu
derivatisleren, d.h. an sie Substituenten anzuhängen.
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Hierdurch.offnet man das Korn, sodass die Äussenverzweigungen
für das Enzym zugänglicher werden/ und verringert
auch die Linearität des Molekülaufbaus,, wodurch
die Gruppenassoziation zusätzlich unterbunden wird. Die
an das Stärkemolekül angelagerten Substituentenreste
werden durch die Enzymbehandlung nicht entfernt, da sie als V«r2weigungsstellen wirken, an denen das Enzym
nicht vorbeizukommen vermag» Solche Anlagerungsreste
sind beispielsweise Estergruppen, wie Acetat, Succinat, Phosphat und Sulfat, Kthergruppen, wie Hydroxypropyl,
Hydroxyäthyl und Carboxymethyl. Ihre Anlagerung erfolgt
nach bekannten Verfahren. Die ßubstituierung kann vor,
während oder nach der V-'rnet^.ung durchgeführt werden,
je nachdem welchen Umsefcaungs- und Arbeitsbedingungen
man den Vorzug gibt.
Der letzte Vorbereitungsschritt für- die der erfindungsgemässen
Enaymreaktion zu unterwerfenden Stärkezwischenprodukte
besteht darin, die intakten Stärkekömchen so
anzuquellen, dass der Enzymangriff auf die Aussenverzweigungen des Amylopektins erleichtert wird. Dieo kann
in verschiedener Heise erfolgen. Man kann z.B. die wässrige Stärkedispereion in Kesseln mit direkter oder indirekter
Dampfheizung kochen, sogenannte Strahlkocher oder kontinuierliche
Wärmeaustauscher- verwenden, auf chemischem
liege, z.B. mittels Alkalien, ■ peptisleren oder mit Trommeloder sonstiger Trocknung arbeiten. Bei der Trommeltrocknung
beispielsweise lässt man eine wässrige Aufschlämmung der vernetzten Stärke über geheizte Walzen laufen, welche die
Aufschlämmung übr-r den "tärkegelatinienangspunkt hinaus
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- BAD ORIGINAL '
erhitzen und gleichzeitig das Wasser abdampfen lassen,
,sodass schliesslich trockene Festteilchen aus vorgelatinierter Stärke anfallen. Temperatur und Walzendrehzahl
hängen dabei natürlich von Art und Vernetzungsgrad der Aus gangs stärke und vom gewünschten Ausme.ss der
Körnehenquellung ab. Weitere brauchbare Trocknungsmöglichkeiten
bestehen in Sprühtrocknung und Zentrifugierung. Meist wird man die feuchte., gequollene Stärke direkt mit
dem Enzym behandeln, kann aber auch zunächst rait Hilfe
einer Zwischentrocknung feststoffreiehere Dispersionen schaffen.
Die Behandlung der gequollenen, vernetzten Stärke mit
ρ -Amylase kann unter weitgehend variablen Bedingungen
durchgeführt werden. Im allgemeinen suspendiert, man die
Stärke in einer wässrigen Lösung, die für gewöhnlich noch weitere Substanzen enthält. Im Falle alkalisch peptisierter
Stärke setzt man gegebenenfalls den p^-vlert durch Zugabe
von z.B. Salzsäure, Essigsäure oder einem sauren SaIi hÄrab.
Man kann den für die Erizymumvandluiig günstigsten ρ -Uert
Ix
durch Puffersubs tanken, ν.Ί^ Acetate, C irr at1=1, Fumarate
oder Salze anderer schwacher Sauren, gewährleisten. Fernerhin kann man durch Zusät^e_von Albumin, Cystein oder anderen
Substanzen mit dem Sulfhydryl(SH)-Rest das Ensy-m gegen Oberflächeninaktivierung
schützen und gleichzeitig maximal aktivieren.
je nach der Enzymquelle halt man den pH-Wert des A -Amylase-Enzymsystems
zwischen etwa j und 10 und vorzugsweise dicht bei 4,8 als dein günstigsten Wert, da ausserhalb dieses
ORIGINAL 0 0 9 8 44/0724 '"
- IT-
Bereichs liegende p^-Werte;erfahrungsgemäss auf das
Enzym entaktivierend wirken. Im allgemeinen führt man
die enzymatische.Umwandlung an möglichst feststoffreichen
Stärkesuspensionen durch, um die anschliessende
Gewinnung des Stärketrockenprodukts ~zu erleichtern,
ist aber keinesfalls an bestimmte Ffststoffgehalte
gebunden, die sogar bis zu nur 5$ vom Suspensionsgesamtgewicht heruntergehen können,
Wach Zugabe des Enzyms hält man die Stärkesuspension solange auf Temperaturen zwischen 20 bis 100° und vorzugsweise
45 bis 55°C, bis der gewünschte Verdauungsgrad erreicht ist. Bei Raumtemperatur reagiert das
Enzym vergleichsweise langsam, und andererseits wird es
durch Temperaturen über IQO0C schnell entaktiviert.
Die Abtrennung des Fertigprodukts kann mittels Sprühtrocknung, Trommeltrocknung, Lösungsrnittelfällung oder
sonstiger, bekannter Massnahmen erfolgen.
Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise kann ohne
Beeinträchtigung der Tieftemperaturstabilität des entstandenen
Stärkeprodukts abgewandelt werden. Man kann also beispielsweise ein Gemisch auE? wäs.riger Stärkeaufschlämmung,
Enzym und gegebenenfalls Zusätzen durch einen Umwälzwärmeaustauscher schicken, in dem die Starke gleichzeitig
gequollen und fcei!verdaut ,wird, und die entstandene
Dispersion der enaymmodifizierten -Stärke entweder direkt in ■
das gewünschte* liahrungsmitteisyßtem eingeben oder .mltteis
Trommel- oder Sprühtrocknung zu einem Trookenpulver aus
, modifizierter Stärke verarbeiten« \
Obwohl die Erfindung'vorzugsweise mit β -Amylase als
Enzymkomponente durchgeführt wird, kann man statt dessen und durchaus im Rahmen der Erfindung andere *'n „yrnsysteme
bereits bekannter Art, wie z.B. α -!,^-Glucosidase und
Phosphorylase, oder später einmal, vielleicht aufgefundener und greifbarer Art verwenden, welche dieselbe Selektivität
wie ß -Amylase besitzen, d.h. wohl die l,l\—, nicht aber die
1,6-Verkettungen aufzuspalten vermögen.
In welchem Mengenverhältnis man das A "-Amylase-Enzym anwendet,"
nängt hauptsächlich von Kostenerwägungen sowie vom gewünschten Stärkeabbaugrad ab. Die Enzymkonzentration
drückt man für gewöhnlich in β -Arnylaseeinheiten aus,
wobei eine Enzymeinheit diejenige Enzymmenge darstellt, welche zur Freisetzung von 1 Mikromol Maltose je Minute
bei 25°C benötigt wird.
Der Stärkeabbaugrad, der für eine merkliche Verbesserung
der Tieftemperaturs-tabilität der Stärke benötigt wird, ist
ebenfalls weitgehend variabel und hängt vom angewandten Stärketyp und von etwa im Starkemolekül vorhandenen· Substituentengruppen
ab. Der Bereich von, etwa IJ bis 55 Gew.-fj
genügt meistens in dieser Beziehung. Man stellt den Abbaugrad in der Weise fest, dass man die bei der Enzymreaktion
freigesetzte Menge an freier Maltose [bestimmt und in die
StHrKeabbaugrad ■■
g Gesamtstärke (auf Trockenbasis) einsetzt.
Erwähnenswert ist dabei nooh, dass das bei der Erfindungsdur einführung gewonnene Maltoseprodukt leicht durch.
0098U/0724
Auszentrifugieren aus der gequollenen Stärke und anschliessendes
Auskristallisieren in einem Reinheitsgrad gewonnen werden kann, der, wie cbromatographischer
Vergleich, leichtes Auskristallisieren und Schmelzpunkt "beweisen, weit über dem von handelsüblicher "CP"-Maltose
liegt. Dies ergibt sich aus folgenden Vergleichszahlen:
' Spez.Drehung Fp. von Maltose-(
)j) phenyl os az on
typisches Maltoseerzeugnis
aus dem Erfindungsprozess + 150,0 206 C
Uerte für Maitosehydrat ο
gemäss Literaturangabe + 150,4.- " 206 G
\.'ie bereits eingangs erwähnt wurde, ist die verbesserte
Tie ftemperaturs tatail it ät der erf indungsgeinäss hergestellten
Stärkeprodukte dann von besonderem Wert, wenn sie zum Bestandteil
von ,dosenkonservierten Suppen, pastetenfülluiigen,
Kühlkost, Verdickungsmittel!! usw. gemacht oder in solcher
Art verwenden werden," dass sie eier Tieftemperaturlagerung
unterliegen. In dieser Beziehung ist be acht ens v/er t, dass
allerneueste Nährwertstudien ergeben haben, dass Dosenkost ihre Qualität am besten bei Lagerung zwischen etwa ^ und
15°C behält und bei dar üb erliegender Lagertemperatur an
Vitamingehalt und Nährwert verliert. Dieser letztgenannte Umstand verleiht den erfindungsgemässen Stärkeprodukten
erhöhte Wichtigkeit, da sie, wie nachgewiesen, ohne weiteres längere Tiefteinperaturlagerung vertragen.
In den nachfolgenden Beispielen, in denen sich im allgemeinen
TeiiaaxLgaben auf Gewicht beziehen, sind einige Ausführungsforme
11 der Erfindung näher5 berj
0Ö98U/Q724 " 1β
BAD
Beispiel 1 ■"'".
In ihm wird die Herstellung eines typischen, im Sinne
der Erfindung enzymmodifizlerten Stärkeproduktes und
seine verbesserte Tiefternperaturstabilität beschrieben.
Eine probe Wachsraaisstärke wurde nach der Arbeitsweise
gemäss Beispiel 1 der amerikanischen Patentschrift 2 500 950 durch Umsetzung mit- Epichlorhydrin in ein
gehemmtes Produkt vom GSP-liert 22 umgeviandelt. ■ ■
Eine wässrige Aufschlämmung dieses Produkts wurde dann einem Trommeltrocknungsprozess unterworfen und dabei
über so heisse Walzen geleitet, dass die Stärke gelati- "
niert und gleichseitig getrocknet wurde.
30 Teile dieses Trockenprodukts wurden in oOO Teilen einer.
0,026 η wässrigen Acetatpufferlösung vom pH-Tiert 4,8
suspendiert. Die.Suspension"wurde auf 55°C erwärmt, mit
9 H- Einheiten β -Arnylas" versetzt, eine Stunde lang gerührt,
danach zwecks En.:,yjasrtrst('ruiig mit 5 Tollen einer. 0,001 η
Sublimatlösung versetzt und schliesslich durch Sprühtrock«
nung auf trockenes Abbauprodukt verarbeitet.
Der Gehalt an "Abbaubarem in diesem Produkt wurde in der
Weise bestimmt, dass eine Teilmenge der Suspension unter Benutzung von 3,5-Dini tr ©salicylsäure ,.als Indikator kolorimetrisch
analysiert wurde. Man fand so, dass 16,6 Gew.-si
des StärkeZwischenprodukts abgebaut waren.
Zwecks Bestimmung der Tieftemperatups-tabllitat des so
gewonnenen Sfcärkepri dukts wurde eine Aufschlämmung aus
6,α Tfiilpn Stäiicopi^dtikt in 100 Teilen eines Gemisches aus
gleichen Teilen \.τηί;,·;<\ι· und ProisPlbeei'saft hergestellt,
10 Minuten lan;; ;ιπιΛ ] ^oliondeiu l/nssevbnd gekocht, danach
0098U/072V
min 15 Teilen Sucrose versetzt und in klein" Behälter
abgefüllt. Diese wurden auf Raumtemperatur abgekühlt
und bei 0 gelagert, wobei sie täglich herausgenommen und jedesmal völlig aufgetaut und dann wieder gefroren
wurden. Eine etwa vorhandene Instabilität bei dieser
TiP"f temperatur äussert sich unter- diesen Bedingungen
durch Verschlechterung von Klarheit und β3füge sowie
durch Neigung zu Synärese. Man kann zwar für diese Untersuchung auch andere Fruchtsäfte verwenden, jedoch
liefert Preiselbeersaft infolge seines hohen Säuregrades
einen besonders strengen Test.
Das diesem Gefrier-Auftau-Zyklus unterworfene Stärkeprodukt
konnte I^ Zyklen übe rs te. hen, ehn 03 die ersten
Anzeichen zunehmender Trübung aufwies. Im Gegensatz, dazu
zeigte die Gegenprobe, närnlieh das gif-ich'-, =ib<-;r nicht
enzymatisch modifizierte Stärke Zwischenprodukt., bereits
naoh 3 - 4 Zyklen völlige Entartung und Synärese. Dänin
ist aber die verbesserte Tieftemperaturstabilität von erfindungsgemäss hergestellten Stärkeprodukt^n 1 lar nachgev/iesen#
.
Bei einer Wiederholung der vorstehenden Ma<Ji;nahi.nm .1 Lt
der einzigen Abwandlung:, dass I88 ß -Amylaneriinh^iten
angewendet und die Umsetzung h8 fitundtm lang b";l b\.<°0
durchgeführt v/urde, war dan Zwischenprodukt geiriäs:; Analyse
zu cjP Gew.-?>
abgebaut, und-tlai; Endprodul.-t hln.it in:!gesamt
2j ffofrier-Auftau-Zyklen ohne Änderung aus.
Mit diesem Beispiel wird gezeigt, das;i man die Erfindung
mit verschiedenartige» Ausgangsstärken durchfuhren kann*
00**44/072*
Die allgemeine Arbeitsweise entsprach-der von Beispiel 1, ·
und irgendwelche Abwandlungen bezüglich Reagen ien und
Durchführungsart sind jeweils angegeben,,
A. Das enzymatisch abzubauende Stärkezuischenprodukt
bestand aus einer Waohsinaisstärk«-, die durch Behandlung aii;
einem Gemisch aus 1 Teil Adipinsäure und 4o Teilen Acetanhydrid
gernäss Beispiel I3 der amerikanischen Patentschrift
2 461 1"59 auf den (JSP-Wert 22 gehemmt worden war. Von ih;n
= wurden gernäss späterer Analyse ]-Y2 Gew.-0 enzymatisch abgebaut.
Dieses Produkt überstand unverändert I5 Gefeier-Auftau-Zyklen,-während
die Vergleichsprobe, η Lilien das
gehe Kirnte Zwischenprodukt ohne Ensymnachbe hand lung, nur
5 Zyklen aushielt.
B. Dan enzymatisch absubauend^ Scärke.KOlsnheiiprodul-.r. bestand
diesmal auf:; einer '.."g-ihsuiaiRstärke, din durch Behandlung
t:iit Phosphoroxychlorid gernäss amerikanischer Patentschrift
2 328 5r-7 auf den GSP-Uert I9 gehemmt viorderi ;/ar. Das so
vernetzte Produkt wurde mit "(,Z Gevr.-^ Propylenoxyd in
ITydroxyprcpyläther umgewandelt.
g dies-'-'r1 Ausgangs stärke erfolgt
Fall in der \ reise, das ρ .,i-m si^ in einer cysteinhaltigen
/\aetatpufferlosung liuspnndierte, dicj Suspension 20 Minuten
lang nuP 1 ochondeiii Vaaser kochte, auf 55 C abkühlte,
H5/I ß -Amylaseeinheiten zugab und die Umsetzung 16 Stunden
lang unter Umrühren fortschreiten liess.
Auf diese Weise wurden öl,5 Gew.-^ des. Stärkezwisohenprodukts
abgebaut. Dieses Produkt blieh Über 50
0098U/0724
hinweg klar, durchsichtig, ohne Gefügeverschlechterung und ohne merkbare Anzeichen von Synärese. Das Gemisch
aus Stärke, Preiselbeersaft und Zucker konnte noch weitere 5 bis h Monate lang bei o° aufbewahrt werden,
ohne dass es sein Aussehen im geringsten -änderte, Im
Gegensatz daau überstand die Gegenprobe aus dem nicht
enzymatisch behandelten Stärkeäther nur 13 Gefrier-Auftau-Zyklen.
C. Das enzymatisch abzubauende StärkeZwischenprodukt
bestand diesmal aus einer Tapiokastärke, die durch Behandlung
init Epichlorhydrin gemäss Beispiel 1 der amerikanischen Patentschrift 2- 500 950 auf den GSP-Viert lj>
gehemmt v.'orden war. Das so vernetzte Produkt wurde mit
4 Gew.-£ Acetanhydrid in seinen Acetatester umgewandelt.
Dieser Estsr wurde in einer cysteinhaltigen Äoetar,pufferlösung
suspendiert, die Suspension 20 Minuten -auf kochendem
^'aeserbad gekocht, auf 55° abgekühlt, mit 116O fi>
-Amylaseeinheiten versetzt und schliesslich noch weitere 20 Stunden
lang unter Uairühren umgesetzt. Auf diese Weise wurde das
Esterzwisclr-nprodukt au 29,6 Gevi.-i abgebaut. Das. Produkt
wurde diesmal durch Ausfällen -.litte.ls" Äthanol abgeschieden.
Bsim^efrier-Auftau-Test hielt es 15 Zyklen aus, während
die nicht abgebaute Geg-enprobe nur 3 bis 6 Zyklen überstand
D. Das enzymatisch abzubauende Stärkezvjischenprodukt bestand
di«r:mal aun Riner oorghohirs^f-tärko, die durch-Behandlung
Liit Pho.sphOroxyülilorld g^ma/ia ai'i'^rikanischer
pnt^ntMchi'ift 2 ;>?n l}-}7 fAif · d^n G.MP-l n<
' 1 gohemmt vjordnn
■
009844/072A
Dieses Zwischenprodukt wurde in einer Acetatpufferlösung
suspendiert, die Suspension 20 Minuten lang auf kochendem Wasserbad gekocht, auf 55° abgekühlt, mit 11-5 ß -Amylaseeinheiten
versetzt und schliesslich weitere 16 Stunden lang unter Umrühren umgesetzt. ·
Das Zwischenprodukt wurde so zu 50 Gew.-% abgebaut.
Dieses Produkt überstand 14 Gefrier-Auftau-Zyklen, bevor es eine Viskositätsabnähme zeigte. Im Gegensatz dazu
sank die Viskosität bei der Gegenprobe aus dem nicht abgebauten Zwischenprodukt bereits nach nur zwei Zyklen in
ähnlicher Weise ab.
E. Das enzymatisch abzubauende Stärkezwischenprodukt bestand
diesmal aus einer Wachsmaisstärke, die durch Behandlung mit einem Glycin-Natriumhypochloritreagens auf den
GSP-Wert 10 gehemmt wurde und dadurch wärmeempfindliche Vernetzungen erhielt.
Eine Suspension aus 90 Teilen dieses Zwischenprodukts in
610 Teilen einer wässrigen Acetatpufferlösung wurde ,
30 Minuten lang auf kochendem Wasserbad gekocht, auf ^0°
abgekühlt, mit II5 A -Amylaseeinheiten versetzt und
schliesslich weitere 20 bis 2h Stunden lang unter Umrühren
umgesetzt.
Das Zwischenprodukt wurde so zu hj\0 Gew.-% abgebaut.
Das abgebaute produkt wurde durch Ausfällung mit A'thanol
abgeschieden und tfo-n Gefrier-Äuftau-Auswertungsverfahren
unterworfen. Dab'*! wurde diesmal das Stärke-Saftgemisch
im Oegensat-', suin Solist benutzten Kochvorgang 2Ό Minuten
0098 44/07 24. "" ~ ^
lan-3 bei 1,05 atü druckgekocht. Das Produkt überstand
änderungsfrei 24 Zyklen, viähvend die nicht abgebaute'
Gegenprobe nur 2 Zyklen aushielt.
Dieses Beispiel, zeigt direkt die Ergebnisunterschiede,
wenn man die erfindungsgeraasse enzymatisch« Umwandlung
einerseits mit den beschriebenen v^rnen^b^n und vorjjelatinierten
Stärken und andererseits mit Ausgangs rohst, ärken
und nicht gelatinierten, vernetzten Ausgangsstärken durchführt.
·
A, Di^ in Beispiel 1 beschriebene Ve. rf ahrens -jeise
mit der Abwand-lung wiederholt, dass anstelle der ursprunglich
verwendeten, vernetzten Wachsmaisstärke verschiedene Rohstärken benutzt wurden. Letztere lieferten in allen
Fällen unbearbeitbare Gremsdextrine, die keine verbesserte
'''i^ftempefaturntabilitäo aufwiesen. 8ο lieferte ^.D. MaIsfitäfke
ein leicht retrogradierbares, breiiges, nicht kochfähiges.
Produkt. -Kartoffelstärl.e und auch VJachni.in.Lsstärkn
lieferten Grenzdez trine, dir; unerwünscht'.· Icle-brige Lof.iunf;.en
" 7;aben, .Daw aur; KartoflbOstärke gewonrienu (\ι: ν\ν,(\·'.ι\ rin
hie;lt auch nur1 -j Gefrler-Aufi.nu-Zykl'm mlis.
B. I>ip· in.noiopiel 1 bftschi'Leboric1 VnJ1PnIiI-Ui;;'" 1.;.· ''ir'd ·
mit der Abr?andlunp; vrifol^rh olt,, clar;;. ^- L**.-n.i · Γ Ή·:- ; .Ί inmi.
Viachiunaiastärke nicht go-iuolltui, d.h. nicht d'-i1 (ΐι;1·'ϊ.1-nlerung
iijii/telij frormn^ltrofikriung unt'it'VJcjir'Pon vnit'fln. \)u.ü
uur, Uw entstandene Produkt, erwlf-'a ;;Lc}h ul·; -;u riLic
12,6 CJow.-^ atogebaufc und xele.tu auch Im v^Li'tch --·ην ■
niohfc abgebauten Gegenprobe Insofern kulrw-V^rbfHiwn
009844/.0724
bezüglich Tief fcernperaturbeständigkeit, als beide proben
nur 3 bis 4 Gefrier-Auftau-Zyklen übers bano,iu.
Aus den vorstehend berichteten Ergebnissen folgt schlüssig
die Notwendigkeit, dass man beim erfindungsgemässen Verfahren
nur spezielle gelatinierte, modifizierte Stärkezwischenprodukte
verwenden kann.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die= Erfindung die Oewinnung
verbesserter Stärkeprodukte lehrt, deren wässrige
Dispersionen in bezug auf Synärese, Eintrübung unä.Gefügeverschlechterung
bei verlängerter .Tiefter.iperafcurlagerung
und/oder wiederholteai G^frier-Auftau-V/echsel merklich beständig
sind. ■
BAD
O O 9 Ö Ä A / O 7 2 A
Claims (7)
1) Abgebautes Stärkeprodukt, dessen .wässrige Dispersionen
bei Tiefteraperaturlagerung erhöhte Stabilität und Beständigkeit
gegen Synärese und Gelierung~aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie aus dem Produkt besteht, das durch etwa
lj-bis SS-gewichtsprozentigen Abbau einer gequollenen, gehemmten
Stärke mit Hilfe eines nur die 1,4-, nicht aber die 1,6-Bindungen im Stärkemolekül aufspaltenden Enzyms
entstanden ist, vjobei die gehemmte Stärke ihrerseits aus
einer durch Umsetzung eines mindestens zwei funktioneile
Gruppen aufweisenden Vernetzungsmittels mit mindestens zwei Efrdroxylresten des Stärkemoleküls entstandenen,
vernetzten Stärkezwischenprodukts mit einem Kornquellvermögen (GSP) von 10 bis 3I besteht.
2) Stärkeprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vernetzte Stärke Zwischenprodukt aus dem Urnsetzungsprodukt
von Stärke mit aliphatischen Dihalogeniden, ätherbildenden
Epoxyhalogenverbindungen, Cyanurchlorid/ Phosphoroxychlorid,
Metaphosphate^, Polymetaphosphaten, Formaldehyd,
Acrolein, fornialdehydhaltigen Harzen und prepolymeren, Bernsteins
äureanhydriri,' Mischungen aus Adipin- oder Citronensäure
mit Acetanhydrid oder Glycin-Chlorhemmungsreagentlen besteht.
3) Stärkeprodukt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch -gekenn-'
t'i- da«« dio ^ofiunllon^, /-!»"i.iwt^ ' ;>närke durch /ither-
oder Estergj'iippei, {substituiert ist;.
009644/0724
4) stärkehaltiges Nabrungsmittelprodulrt, dadurch gekenn-
■ zeichnet, dass es aus einem Gemisch aus nicht aus Stärke -
bestehenden Bestandteilen und einem abgebauten Stärkeprodukt
gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3 besteht.
5) Verfahren zur Herstellung eines abgebauten Stärkeprodukts
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch""gekennzeichnet,,
dass es folgende Arbeitsschritte umfasst:
1. Man setzt eine·Ausgangsstärke mit einem Hemiiungsreagens
in solcher Menge um, dass gehemmte intakte Stärkekörnchen mit einem Körnchenquellvermögen (GSP) zwischen 10 und 3.I
entstehen, 2ir quillt diese Körnchen an, '), setzt die gequollenen
Körnchen mit einem Enzym um, das nur die 1,4-,
nicht aber die 1,6-Bindungen im Stärkemolekül aufzuspalten
vermag und 4, Isoliert schliesslich das entstehende Stärkeprodukt.
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Enzymumsetzung im p^-Viertbereich von etwa 3 bis 10
durchführt.
7) Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet*
dass man als Enzym β -Amylase, ^-1,4-Glucosidaseoder
Phosphorylase verwendet.
BAD ORIGINAL
0139044/0724
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US61677967A | 1967-02-17 | 1967-02-17 | |
US61677967 | 1967-02-17 | ||
DEN0032103 | 1968-02-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1668515A1 true DE1668515A1 (de) | 1970-10-29 |
DE1668515B2 DE1668515B2 (de) | 1976-03-25 |
DE1668515C3 DE1668515C3 (de) | 1976-11-11 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2159315A1 (de) * | 1971-08-17 | 1973-03-08 | Roquette Freres | Verfahren und vorrichtung zur staerkeverfluessigung |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2159315A1 (de) * | 1971-08-17 | 1973-03-08 | Roquette Freres | Verfahren und vorrichtung zur staerkeverfluessigung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1668515B2 (de) | 1976-03-25 |
FR1556542A (de) | 1969-02-07 |
GB1160356A (en) | 1969-08-06 |
US3525672A (en) | 1970-08-25 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |