Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels Die Verwendungsmöglichkeit
von Braunkohle als Bodenverbesserungsmittel ist von verschiedenen Seiten untersucht
worden, und nach verbreiteter Ansicht ist hiermit im Gegensatz zu Torf keine Verbesserung
der Bodenfruchtbarkeit zu erzielen, obschon von der Struktur der Braunkohlehuminsäuren
her gesehen, eine bodenverbessernde Wirkung zu erwarten war. Es wurde nun gefunden,
dass durch Zusatz von wenigen Prozenten bakteriell abbaufähiger Stoffe zur Braunkohle
ein Bodenverbesserungsmittel erhalten wird, das - ähnlich wie Torf - die Erzielung
höherer Ernteerträge ermöglicht. Demgemäss betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass man
Braun-. kohle geringe Mengen von bakteriell abbaufähigen Stoffen zumischt. Beispiele
für derartige Stoffe sind CL-cellulosehaltige Abfallprodukte der Zellstoffindustrie,
sogenannter Fangstoff, zuckerhaltige Abfallprodukte der Zuckerindustrie, wie Scheideschlamm,
häusliche Abwässer, z. B. Klärschlamm. Im allgemeinen genügen Zusätze bis zu etwa
15 %, um ein Bodenverbesserungsmittel zu erhalten, das dem üblicherweise zugesetzten
Torf in seiner Wirksamkeit gleichwertig, häufig sogar überlegen ist. Damit ist die
Möglichkeit gegeben, Torf durch ein billiges Produkt zu ersetzen, das in ausreichenden
Mengen zur Verfügung steht, während die wirtschaftlich abbaufähigen Torfvorkommen
in verhältnismässig kurzer Zeit erschöpft sein werden. Das Mischen der Braunkohle
mit den Zusatzstoffen kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. in Hammermühlen oder
in Backenbrechern. Dabei sollte eine zu starke Erwärmung des Produktes vermieden
werden. Unter Umständen kann ein Zusatz von Kalk, Ammoniak oder Kali zur Neutralisation
der Hraunkohlehuminsäuren zweckmässig sein. Man kann auch verschiedene Mine'-raldÜnger
zusetzen. Zur Auflockerung der etwas festen Struktur der Braunkohle kann es gegebenenfalls
zweckmässig sein, lockere Materialien, wie Torf', zuzusetzen.
Beispiel:
Es
wurden Topfversuche mit Sommerweizen als Versuchsfrucht in zwei verschieden stark
gegossenen Versuchsreihen angesetzt. Dabei wurde einerseits durch Gießen auf 60
% Wasserkapazität der Versuchsproben (Sandboden) ein trockeneres Klima (Reihe A)
und andererseits durch Gießen auf 70 % Wasserkapazität und zusätzlich nach dem Auflaufen
der Getreidekörner während der Wachstumsperiode einmal wöchentliches Gießen auf
120 % der Wasserkapazität ein feuchteres Klima (Reihe B) simuliert. Die Menge an
Bodenverbesserungsmittel, bezogen auf Trockensubstanz, war in allen Versuchsgliedern,
bis auf die Versuche mit niedrigerer Braunkohlenrate und mit Klärschlamm allein,
gleich. Es wurde in allen Fällen mit 1,2 g N, 1,2 g P205 und 2 g K20 pro Topf gedüngt.
Als Bodenverbesserungsmittel wurden getestet:
Rheinische Braunkohle (RBK) mit 58,6 9ö Wasser
Gartentorf mit 74,8 % Wasser
a -cellulosehaltiger Abfallstoff (Fangstoff)
mit 7,6 % Wasser
Scheideschlamm aus Zuckerfabriken mit 27,8 9b Wasser
Sägemehl (Fichte) mit 16,4 % Wasser
häusl.Abwässer auf Trockensubstanz berechnet mit 94,0 % Wasser
(Klärschlamm)
Das Ergebnis der Reihe A zeigt Abbildung 1, das der Reihe B Abbildung 2. Gemäss
Abbildung 1 ergibt Torf gegenüber dem Versuch ohne Zusatz eines Bodenverbesserungsmittels
eine Ertragssteigerung von etwa 5 %, während Braunkohle bzw. Klärschlamm, je für
sich allein zugesetzt, deutlich schlechter wirken als Torf. Die erfindungsgemässe
Kombination ergibt dagegen in allen Fällen eine Verbesserung gegenüber dem Torfzusatz.
Abbildung 2 zeigt praktisch ähnliche Ergebnisse. Hier bewirkte Torfzusatz eine Ertragssteigerung
von etwa 15 %, Braunkohle nur eine solche von etwa 4 ro. Das Ergebnis bei Zugabe
der erfindungsgemässen Kombination entspricht in etwa der Wirksamkeit des Torfes.
Lediglich beim Zusatz von Sägemehl trat eine etwas geringere Steigerung ein.Process for the production of a soil improver The possibility of using lignite as a soil improver has been investigated from various sides, and according to the widespread opinion, in contrast to peat, no improvement in soil fertility can be achieved with it, although a soil improver effect was to be expected from the structure of the lignite humic acids . It has now been found that adding a few percent of bacterially degradable substances to lignite gives a soil improver which - like peat - enables higher crop yields to be achieved. Accordingly, the invention relates to a method for producing a soil improver, characterized in that browning. charcoal mixes small amounts of bacterially degradable substances. Examples of such substances are CL cellulose-containing waste products from the pulp industry, so-called catching material, sugar-containing waste products from the sugar industry, such as sludge, domestic waste water, e.g. B. sewage sludge. In general, additions of up to about 15% are sufficient to obtain a soil improver which is equivalent to, in many cases even superior, the effectiveness of the commonly added peat. This makes it possible to replace peat with a cheap product that is available in sufficient quantities, while the economically exploitable peat deposits will be exhausted in a relatively short time. The mixing of the lignite with the additives can be done in any way, e.g. B. in hammer mills or in jaw crushers. In doing so, excessive heating of the product should be avoided. Under certain circumstances, the addition of lime, ammonia or potash can be useful to neutralize the humic acids. You can also add different Mine'-raldÜnger. To loosen the somewhat firm structure of the lignite, it may be useful to add loose materials such as peat. Example: Pot tests with spring wheat as the test fruit were set up in two test series with different levels of pouring. On the one hand, by pouring the test samples to 60% water capacity (sandy soil), a drier climate (row A) and, on the other hand, by pouring to 70% water capacity and, in addition, once a week after the cereal grains had emerged during the growth period, a more humid climate to 120% of the water capacity (Row B) simulated. The amount of soil improver, based on dry matter, was the same in all test sections, with the exception of the tests with a lower lignite rate and with sewage sludge alone. In all cases, 1.2 g N, 1.2 g P205 and 2 g K20 were fertilized per pot. The following were tested as soil improvers: Rhenish lignite (RBK) with 58.6 9ö water
Garden peat with 74.8% water
a -cellulose-containing waste material (catch material) with 7.6% water
Separating sludge from sugar factories with 27.8 9b water
Sawdust (spruce) with 16.4% water
Domestic wastewater on dry matter calculated with 94.0% water
(Sewage sludge)
The result of row A is shown in Figure 1, that of row B Figure 2. According to Figure 1, peat yields an increase in yield of around 5% compared to the experiment without the addition of a soil improver, while lignite or sewage sludge, each added individually, have a significantly worse effect as peat. In contrast, the combination according to the invention results in all cases in an improvement over the addition of peat. Figure 2 shows practically similar results. Here, the addition of peat resulted in an increase in yield of around 15%, lignite only around 4 ro. The result when the combination according to the invention is added corresponds approximately to the effectiveness of the peat. Only with the addition of sawdust was there a somewhat smaller increase.