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Vorrichtung zur hydraulischen Entzunderung
von Walz- und Schmiedegut
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur hydraulischen
Entzunderung von Walz- und Schmiedegut mit an mehreren den
zu
entzundernden Werkstückflächen zugeordneten und mit
Spritzdüsen versehenen
Druckverteilern, die durch einen
mit einer Förderquelle verbundenen Druckspeicher
gespeist
werden.
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Es ist bereits bekannt, block- oder plattenförmige Walzstücke
dadurch zu entzundern, daß ihre Oberfläche mit
Druckwasser abgespritzt
wird. Hierzu sind zumeist über
die gesamte Breite der Walzgutfläche
und parallel zur
Walzenachse eines Walzwerkes an Druckverteilern oder
Spritzbalken
angeordnete Spritzdüsen vorgesehen, die je-
weils bei Durchgang eines Walzstückes
automatisch zu-bzw. abgeschaltet werden.
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Um gleichzeitig die Oberseite und Unterseite eines Walzstückes
zu entzundern, werden paarweise ein oberer und
unterer Druckverteiler
mit Druckwasser versorgt, wobei der
zum Abspritzen der
Walzgutoberseite dienende Druckver-
teiler entsprechend der jeweiligen
Dicke des Walzgutes
heb- und senkbar angeordnet ist.
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Die Druckwasserversorgung der Druckverteiler und damit der
Spritzdüsen erfolgt in bekannter Weise über einen Druckspeicher, der mit einer
Förderquelle - Kolben-
pumpen oder Kreiselpumpen - verbunden
ist.
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Zwischen Druckspeicher und Spritzvorrichtung sind aber
je nach
den örtlichen Raumverhältnissen sehr lange Verbindungsleitungen erforderlich,
deren Montage und
Wartung hohe Kosten verursachen. Hinzu kommt, daß der-
artige
Druckleitungen aus Sicherheitsgründen in Kanälen
geführt sein müssen.
Durch das schnelle Öffnen und
Schließen der Spritzdüsen ergeben sich bei langen
Ver-
bindungsleitungen unerwünschte Rohrleitungsschläge, die bisher nur durch
zusätzlichen Einbau druckluftbelasteter Puffer kompensiert werden konnten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die-aufgezeigten Nachteile
zu beseitigen, die Anlagekosten zu senken und ein erschütterungsfreies Arbeiten
auch bei hohem Druck- wasserbedarf zu ermöglichen.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der mittels
eines
gasförmigen Druckpolsters wirksame Druckspeicher mit
mindestens
einem Druckverteiler eine bauliche Einheit bildet, indem Druckverteiler und Druckspeicher
parallel und im geringem gegenseitigem Abstand durch flüssigkeitsleitende Verbindungselemente
starr verbunden sind.
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Durch diese Anordnung ist erreicht, daß besondere Druckleitungen vom
Druckspeicher zu den Spritzdüsen entfallen, und damit auch extreme Druckverluste
zwischen den Ver-
brauchern und dem Druckspeicher vermieden werden. Dadurch ergeben
sich in der@Folge kurze öffnungs- und Schließzeiten der Spritzdüsen und eine wirtschaftlichere
Nutzung der Druckflüssigkeit. Um jeden Druckverteiler separat mit Druckwasser zu
versorgen, können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch mehrere Druckverteiler
und Druckspeicher jeweils paarweise starr verbunden sein.
Hierdurch
bleibt die Gesamtlänge der Druckzuführungsleitungen auf ein Mindestmaß
beschränkt.
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Bei ausreichendem Druckwasserspeichervolumen der Druckverteiler einschließlich
deren Verbindungselemente zum Druckspeicher kann der Druckspeicher vorzugsweise
im wesentlichen zur Aufnahme eines Druckluftpolsters vorgesehen sein.
Zum
Schutz des gasförmigen Druckpolsters gegen Wärmestrahlung, insbesaidere zur Vermeidung
einer unerwünschten Drucksteigerung bzw. einer Ausdehnung des Druckpolsters ist
es zweckmäßig, den einzelnen Druckspeicher durch eine kühlwasserführende
Ummantelung abzusichern.
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Um bei etwa auftretenden Reparaturen am Druckverteiler
oder
an den Spritzdüsen jederzeit den Druckspeicher vom
Druckverteiler trennen
zu können, empfiehlt es sich
zwischen Druckspeicher und Druckverteiler Absperrventile
anzuordnen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschrei-
bung
des in der Zeichnung nachfolgend erläuterten Ausführungs-
beispiels.
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In Figur 1 ist eine hydraulische Spritzvorrichtung
in
Ansicht der Bewegungsrichtung des abzuspritzenden Walzgutes
dargestellt.
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Figur2zeigt die Spritzvorrichtung nach Figur 1 im Schnitt
der
Linie II - II.
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Die für das hydraulische Entzundern der Ober- und Unterseite
des-Walzstückes
1 bestimmte Spritzvorrichtung besteht aus
einem oberen Druckverteiler
2 und einem unteren Druckver-
teiler 2', die mit einer Vielzahl
in beliebigem Ab-
stand nebeneinander angeordneter Spritzdüsen
3, 3', 4, 4'
bestückt sind. Je nach der Breite des Walzstückes 1 sind
mehrere
Spritzdüsen 3 bzw. 4 und 3' bzw. 4' einzeln
oder paarweise über eine
Steuerleitung 5, 5' zu- und
abschaltbar vorgesehen. Die druckwasserführenden
Druck-
verteiler 2,2' sind jeweils durch eine Anzahl kommuni-
zierender
Verbindungselemente 6 bzw. 6' in Form rohrförmiger Stutzen mit dem oberen
Druckspeicher 8 bzw. dem
unteren Druckspeicher 8' fest verbunden. Die Verbindungs-
elemente
6' des unteren Druckverteilers 2' und des unteren
Druckspeichers 8' sind vorzugsweise
bis zu der der Eintritt$eite gegenüberliegenden Druckspeicherwandung
ver-
längert. Bei ausreichendem Druckwasserstand im Druckbe-
hälter
wird so das Austreten des gasförmigen Druckpolsters
aus dem Druckbehälter
verhindert. Beide Druckspeicher 8 und
8' dienen hauptsächlich der Aufnahme
eines kompressiblen Druckluftpolsters, das über die Zuführungsleitung
1o, 1o' mittels einer Druckluftquelle aufgebaut wird.
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Die Druckwasserzuführung zu den Druckverteilern 2, 2'
erfolgt
über die Zuführungsleitungen 11, il' die mit einer
nicht dargestellten
Druckwasserquelle verbunden sind.
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Das Gesamtspeichervolumen der Spritzvorrichtung-das
sich
aus den Einzelvolumen der Druckspeicher, der Druckverteiler
und
der Verbindungselemente ergibt, ist abhängig vom
maximalen Spritzwasserverbrauch.
Der maximale Spritzwasser-
verbrauch ermittelt sich aus der
Spritzbreite des
Entzunderungsgutes sowie der maximalen Spritzdauer.
Das
verbrauchte Spritzwasser wird nach entsprechendem Druck-
abfall,
der ca. 2o % des Ausgangsdruckes nicht über-
. schreiten soll, wieder
ersetzt.
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Damit bei vollständiger Entleerung der Druckverteiler
bei
eventuell anfallenden Reparaturen an Verteiler oder
Spritzdüsen das Druckpolster
im Druckspeicher erhalten
bleibt, sind innerhalb der Verbindungselemente 6,
6'
entsprechende Absperrventile 12, 12' eingebaut. Auslaßventile
15, 15' dienen zur Einregulierung des Druckes zwischen
Maximal- und Minimalbereich.
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Je nach der Dicke des Walzmaterials ist der obere Druck- verteiler
2 und der damit verbundene Druckspeicher 8 durch ein Getriebe
16 mittels Elektromotor 17 höhenverstellbar.
Dementsprechend sind für die
Wasser- und Druckluftanschlu8leitungen dieser Aggregate Wasser- bzw. Druckluft-
einspeisungszylinder
17 bzw. 16 vorgesehen. Zum Schutz
des gasförmigen Druckpolsters in
den Druckspeichern 8, 8'
gegen Wärmestrahlung dient eine kühlwasserführende
Ummantelung 13, 13'.
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Durch entsprechende Dimensionierung und mehrfache
Anordnung
der kurzen Verbindungselemente zwischen Druckspeicher und
Druckverteiler
lassen sich günstige Strömungsverhältnisse
erzielen.
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Darüberhinaus gewährleistet die kompakte Bauweise der er-
fingungsgemäßen
Spritzvorrichtung eine robuste, biege-und verwindungssteife Konstruktion.