DE1552197B2 - Zentrifugalfutter fuer hochtourig umlaufende werkzeuge - Google Patents
Zentrifugalfutter fuer hochtourig umlaufende werkzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zentrifugalfutter für hochtourig umlaufende Werkzeuge mit einer Mehrzahl
von zu einem Futterbackensatz sich ergänzenden Futterbacken und einstückig damit ausgebildeten
Fliehgewichten, die als zweiarmiger Hebel um einen Hebeldrehpunkt schwenkbar sind.
Bei einem bekannten Futter dieser Art ist jede Futterbacke mittels einer Schraube an einer dünnen
elastischen Wand, die Teil einer Nabe ist, befestigt. Die elastische Wand ist in Achsrichtung mit jeder
Futterbacke mit einem Fliehgewicht einstückig verbunden. Wenn die Nabe schnell rotiert, drängen die
Fliehgewichte radial nach außen, wodurch sich die elastische Wand biegt, so daß die Fliehgewichte und
die ihnen zugeordneten Futterbacken wie ein zweiarmiger Hebel wirken, der sich um den Biegepunkt der
elastischen Wand ein wenig dreht.
Ferner ist ein Spannzangenfutter bekannt, das einen Werkzeugschaft entlang eines Teils seiner
Länge durch einen Futterbackensatz symmetrisch an axial voneinander entfernten Punkten erfassen kann.
Es ist auch schon ein Zentrifugalfutter bekanntgeworden, bei dem der Futterbackensatz aus vier selbständigen
Teilen, die unabhängig voneinander arbeiten, besteht. Jeder Futterbacke ist ein Fliehgewicht
zugeordnet. Eine einzige Backenreihe dient zum Erfassen eines Werkzeugschaftes. Das Erfassen erfolgt,
indem bei Rotation die im mittleren Teil eine Führung aufweisenden Futterbacken durch die Fliehgewichte
mit ihrer Führung entlang einer Führung an der Spannfutterhülse radial nach außen gleiten und
im gleichen Maße die freien Enden der Futterbacken sich gegeneinander radial nach innen bewegen.
Bei einer bekannten zahnärztlichen Kugellagerring-Turbine, die eine Geschwindigkeit von bis zu
ungefähr 300000 UpM hat, werden Kunststoffutter verwendet, die in Form einer Hülse mit Hilfe eines
Gewindes in die axiale Bohrung des Rotors einschraubbar sind. Der Werkzeugeinsatz wird dadurch
eingespannt, daß sich das elastische Material verformt, wenn der Schaft des Werkzeugeinsatzes in die
etwas kleinere Bohrung des Futters eingedrückt wird. Das Futter muß jedoch oft erneuert werden, weil das
Kunststoffmaterial durch das häufige Auswechseln
ίο der Bohrer und die Auswirkungen der Zentrifugalkraft
weich wird und so die Spannkraft nachläßt.
Bei Luftlager-Turbinen mit Geschwindigkeiten bis zu 600000UpM wird für die Herstellung von
Futtern statt Kunststoff Metall verwendet. Diese Metallfutter werden jedoch nur für einfache Federspannung
konstruiert, und die bei den hohen Geschwindigkeiten auftretenden Zentrifugalkräfte wirken der
durch die Federspannung erzeugten Kraft entgegen, wodurch ihre Spannkraft beeinträchtigt und die Gefahr
besteht, daß der Bohrer, insbesondere wenn er schon leicht abgenutzt ist, mit großer Geschwindigkeit
aus der Turbine herausgeschleudert wird.
Wenn der Werkzeugeinsatz verhältnismäßig leicht in axialer Richtung eingesetzt werden kann, ist die
axiale Ausrichtung mit dem Rotor gewöhnlich ungenügend und jede Außermittigkeit hat bei hohen Geschwindigkeiten
eine ungeheuer starke Auswirkung. Wenn andererseits die Außenfläche des Werkzeugschaftes
und die Innenfläche des Rotors fast den gleichen Durchmesser haben, kann es sehr schwierig
oder sogar fast unmöglich sein, den Schaft von Hand einzuführen, was den praktischen Nutzen verringert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Zentrifugalfutter für ein hochtourig umlaufendes Werkzeug zu schaffen, welches die Nachteile der bekannten
Zentrifugalfutter vermeidet und ein Futter ergibt, welches den Werkzeugschaft an zwei axialen,
im Abstand voneinander angeordneten Kontaktpunkten mit gleicher Kraft erfaßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fliehgewichte zwischen zwei axial im
Abstand voneinander angeordneten Futterbackensätzen angeordnet und jeweils mit einer Futterbacke der
beiden Futterbackensätze einstückig ausgebildet sind, wobei die Futterbackensätze zur Bildung der Hebeldrehpunkte
zwischen ihren Enden radial nach außen vorspringen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Futterbackensätze und
die Fliehgewichte einstückig als Hülse ausgebildet sind, und die einzelnen Futterbacken und Fliehgewichte
durch radial angeordnete Längsschlitze gebildet sind, die sich von den Enden her jeweils über
einen Futterbackensatz und ein die Fliehgewichte bildenden Futterteil erstrecken, wobei die Längsschlitze
der beiden Futterbackensätze gegeneinander versetzt sind. Mit dem erfindungsgemäßen Futter ist in vorteilhafter
Weise erreicht, daß durch die Vielzahl radial bewegbarer Futterbacken und durch die Vielzahl
von Fliehgewichten, die mit den Futterbacken verbunden sind, eine radiale Auswärtsbewegung der unter
Zentrifugalkraft stehenden Fliehgewichte auf die Futterbacken eine deren Fliehkraft derart entkräftende
Wirkung ausüben, daß sie radial nach innen gedrückt werden und der Schaft des Werkzeugeinsatzes
fest eingespannt wird.
»Entkräftend« bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Zentrifugalkraft der Fliehgewichte größer als
die der Backen selbst ist. Der Grund hierfür ist die größere relative Masse der Fliehgewichte und/oder
die Tatsache, daß sie mit den Backen durch eine kraftverstärkende Anordnung gekoppelt sind.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes 'Futter in einem zahnärztlichen
Handstück,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform des Futters gemäß der Erfindung,
F i g. 3 eine Endansicht des in F i g. 2 dargestellten Futters,
Fi g. 4 eine Endansicht des in Fi g. 5 dargestellten
Futters gemäß der zweiten Ausführungsform und
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht der zweiten Ausführungsform.
In F i g. 1 ist ein zahnärztliches Handstück 1, wie z. B. eine auf Luft gelagerte Luftturbine und ihr Rotor! in strichpunktierten Linien dargestellt. Diese beiden
Teile sind nach dem Stand der Technik bekannt und bilden daher kein Merkmal der Erfindung. Im
Rotor 2 befindet sich eine abgesetzte Bohrung, in deren Teil 3 ein Futter 4 eingesetzt ist. Dieses Futter 4 ist
als Buchse ausgebildet, die den zylindrischen Schaft 25 eines zahnärztlichen Bohrers od. dgl. aufnimmt.
Das Futter 4 besteht aus einem zylindrischen Mittelstück 5, an das sich an beiden Enden doppelkonische
Teile 6 und 7 anschließen. Der Teil 6 und das Mittelstück 5 weisen vier vom äußeren Ende des
Teils 6 nach innenlaufende, radial angeordnete Längsschlitze 8 auf, die mit gleichwinkligem Abstand
um die Rotationsachse des Futters angeordnet sind, so daß der Teil 6 vier Futterbacken 9 hat, von denen
sich jede auf der Umfangslinie 10 gegen die Innenwandung des Teils 3 der Bohrung des Rotors abstützt.
Die Längsschlitze 8 teilen auch das Mittelstück 5 in vier Teile 5 a, 5 b, 5 c und 5 d, wobei jeder
dieser Teile mit dem Ende einer der anschließenden Futterbacken 9 verbunden ist.
Andere ebenso mit gleichwinkligem Abstand angeordnete, sich vom äußeren Ende des Teils 7 nach
innen erstreckende Längsschlitze 11 teilen den Endteil 7 in vier Futterbacken 12 und halbieren die vier
Teile 5 a, 5 b, 5 c und 5 d des Mittelstücks 5, wobei die vier Längsschlitze 11 winkelförmig symmetrisch
zwischen den Längsschlitzen 8 vorgesehen sind. Jede der Futterbacken 12 stützt sich auf der Linie 13 gegen
den Teil 3 der Bohrung des Rotors ab.
Jede Futterbacke 9 bildet jeweils mit den beiden
ίο Mittelstücken 5 a, 5 α oder 5 b, 5 b oder 5 c, 5 c oder
5d, 5d als Fortsetzung einen doppelarmigen Hebel,
wobei die Umfangslinie 10 als Hebeldrehpunkt dient. Je nach der Umdrehungsgeschwindigkeit des Futters
fliegen die Fliehgewichte 5 a, 5 a usw. radial nach außen und drücken so die Futterbacken 9 radial nach
innen, so daß diese den Schaft 5 des Bohrers fest einspannen. Der Spannvorgang verstärkt sich in dem
Maße, wie sich die Rotationsgeschwindigkeit erhöht. Auf gleiche ,Weise bildet jede Futterbacke 12 mit
jeweils den beiden Mittelstücken 5 a, 5 b oder 5 b, 5 c oder 5 c, 5 d oder 5 d, 5 α als Fortsetzung auch einen
doppelarmigen Hebel mit der Umfangslinie 13 als Hebeldrehpunkt. Der Schaft 5 wird dementsprechend
an zwei mit axialem Abstand auf seiner Längsachse angeordneten Punkten von den beiden Futterbackensätzen
9 und 12 fest eingespannt.
Die Masse der Teile des Mittelstücks 5 ist größer als die der ihnen zugeordneten Futterbacken und/
oder der axiale Abstand der Schwerkraftzentren der Fliehgewichte vom Hebeldrehpunkt ist größer als der
der Futterbacken.
Das in F i g. 4 und 5 dargestellte Futter ist auf gleiche Weise ausgebildet, nur daß die Längsschlitze
14 einen symmetrischen Abstand mit einem Winkel von je 120° haben, so daß nur drei Futterbacken 15
vorhanden sind. Auch die Längsschlitze 16 sind derart symmetrisch mit winkelförmigem Abstand angeordnet,
daß nur drei Futterbacken 17 gebildet werden, wobei die Längsschlitze 14 mit symmetrischem
winkelförmigem Abstand zwischen den Längsschlitzen 16 angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Zentrifugalfutter für hochtourig umlaufende Werkzeuge mit einer Mehrzahl von zu einem
Futterbackensatz sich ergänzenden Futterbacken und einstückig damit ausgebildeten Fliehgewichten,
die als zweiarmiger Hebel um einen Hebeldrehpunkt schwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fliehgewichte (5 a bis 5 d) zwischen zwei axial im Abstand voneinander
angeordneten Futterbackensätzen (9; 12) angeordnet und jeweils mit einer Futterbacke der
beiden Futterbackensätze einstückig ausgebildet sind, wobei die Futterbackensätze (9; 12) zur Bildung
der Hebeldrehpunkte (10; 13) zwischen ihren Enden radial nach außen vorspringen.
2. Zentrifugalfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Futterbackensätze (9;
12) und die Fliehgewichte einstückig als Hülse (4) ausgebildet sind, und die einzelnen Futterbakken
und Fliehgewichte durch radial angeordnete Längsschlitze (8; 11) gebildet sind, die sich von
den Enden her jeweils über einen Futterbackensatz und einen die Fliehgewichte bildenden Futterteil
erstrecken, wobei die Längsschlitze der beiden Futterbackensätze gegeneinander versetzt
sind.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2784665 | 1965-07-01 | ||
GB27846/65A GB1118828A (en) | 1965-07-01 | 1965-07-01 | Improvements in or relating to chucks for high speed rotary tools |
DEA0052901 | 1966-07-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1552197A1 DE1552197A1 (de) | 1969-10-23 |
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DE1552197C DE1552197C (de) | 1973-08-16 |
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ID=
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0461733A2 (de) * | 1986-04-18 | 1991-12-18 | Cybernetics Products, Inc. | Präzisionsbohrsystem mit hoher Geschwindigkeit |
DE102005003701B4 (de) * | 2005-01-26 | 2008-08-07 | Aerolas Gmbh, Aerostatische Lager- Lasertechnik | Spannvorrichtung für einen Rotationskörper |
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EP0461733A3 (en) * | 1986-04-18 | 1992-10-14 | Dynamotion Corporation | High speed precision drilling system |
DE102005003701B4 (de) * | 2005-01-26 | 2008-08-07 | Aerolas Gmbh, Aerostatische Lager- Lasertechnik | Spannvorrichtung für einen Rotationskörper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1552197A1 (de) | 1969-10-23 |
GB1118828A (en) | 1968-07-03 |
US3495844A (en) | 1970-02-17 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |