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Vorrichtung zum Ein. und Ausrücken von ZwischenstUcken zwischen den
Einbaustücken und Anstellspindeln von Horizontalwalzgerüsten Bei Horizontalwalzgerüsten
sind Vorrichtungen zum Ein- und Ausrücken von Zwischenstücken zwischen den Einbaustücken
und den Anstellspindeln bekannt. Diese haben den Zweck, einen Zwischenraum zwischen
den Einbaustücken der obersten Walze und der unteren Stirnfläche der Anstellspindeln
zu schaffen. Der Zwischenraum ist erforderlich, um das Gerüst zum Walzenwechsel
vorzubereiten. Dabei werden die Walzen in eine Position gebracht, von der aus sie
zusammen mit ihren Einbaustücken in Achsrichtung aus dem Gerüst ausgefahren werden
können, Insbesondere sind derartige Vorrichtungen bei Quartogerüsten gebräuchlich,
bei denen ein Auswechseln der ArbeitswalZen häufig vorkommt, h.B. bei Kaltband-Walzwerken
mehrfach während einer Schicht. Es ist daher erforderlich, Vorkehrungen zu treffen,
um die unvermeidliche Stillstandszeit des Walzwerks während des Walzenwechsels auf
ein Minimum zu reduzieren.
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Zum Walzenwechsel müssen bei diesen Gerüsten die drei oberen Walzen
auseinandergerückt werden. Somit kann der Walzenwechsel nur vorgenommen werden,
wenn vorher die Anstellspindeln um einen ausreichenden Betrag zurückgedreht worden
sind. Infolge der geringen Gewindesteigung bei solchen Walzwerken erfordert es einen
gewissen Zeitraum, um das für den Walzenweahsel erforderliche Spiel durch Zurückdrehen
der Anstellspindel zu schaffen.
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Die bekannten Vorrichtungen zum Ausrücken von Zwischenstücken zwischen
den Anstellspindeln und den EinbaustUcken dienen dazu, die Gerüste für den Walzenwechsel
rascher vorzubereiten»
weil auf diese Weise der erforderliche Zwischenraum
zum Anheben der oberen Stützwalze und der beiden Arbeitswalzen durch eine einzige
Schaltbewegung - Herausfahren der Zwischenstücke - geschaffen werden
kann.
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Es ist bereits bekannt, derartige Zwischenstücke durch walzenachsparalleles
Verschieben aus ihrer Arbeitslage zwischen Ein-C> baustück und Anstellspindel herauszurücken,
wobei diese beispielsweise an einer Führungsbrücke gleitend geführt sind. Die Anordnung
einer derartigen Führungsbrücke (DAS 1.215.o96) erfordert einen nicht unerheblichen$technischen
Aufwand. Es müssen lange Gleitschienen mit den entsprechenden Verschiebevorrichtungen
so angeordnet werden, daß sie sich unmittelbar in den Bereich der in ihrer Ruhelage
befindlichen Zwischenstükke erstrecken. Um dauernd eine exakte Führung zu geben,
sind hohe Präzisionen und gewissenhafte Wartung erforderlich. Aufgabe der Erfindung
ist es, eine Ausbildungsweise für eine derartige Vorrichtung zu schaffen, die einen
geringeren technischen Aufwand erfordert, insbesondere mit einfacheren Mitteln arbeitet
und daher auch weniger hohe Ansprüche an die Iterstellungsgenauigkeit und Wartung
bedingt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung vorgeschlagen,
bei der die Zwischenstücke um vertikale Zapfen aus ihrer Einrückstellung zwischen
den Anstellspindeln und den Walzeneinbaustücken in eine Ausrückstellung ausschwenkbar
sind. Durch diese Ausbildungsweise können lange und präzise auszuführende Gleitbahnen
für die Führung der Zwischenstücke entfallen. Vielmehr bedarf es lediglich einfacher
Zapfenlagerungen, um das Ausrücken durch eine Schwenkbeweguns zu ermöglichen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Schwenkzapfen an
einer an sich bekannten, sich zwischen den Anstellspindeln
t.streckenden,
heb- und senkbaren Brücke angeordnet. Zum Ausrücken der Zwischenstücke werden die
Spindeln um einen nur ganz geringfügigen Betrag zurückgedreht, so daß die Brücke
etwas angehoben werden kann. Damit wird das Ausschwenken der Zwischenstücke erleichtert.
Zum Heben und Senken der Brücke können erfindungsgemäß einer oder mehrere, am Ständerquerhaupt
angeordnete druckmittelbeaufschlagbare Hubzylinder dienen. Erfindungsgemäß ist für
die Funktion der Einrichtung noch von Bedeutung, daß die Brücke stets ihre genaue
Lage in der Ständerquerachse beibehält. Zu diesem Zweck ist sie erfindungsgemäß
mit außenliegenden Führungsbüchsen versehen$ die die Anstellspindeln umfassen.
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Besonders zweckmäßig ist die Ausbildung der Zwischenstücke in der
Weise, daß diese mittels Schwenkhebeln an den an den Schwenkzapfen gelagerten Büchsen
angebracht sind. Dabei ist es erfindungsgemäß weiterhin vorteilhaft, wenn die Zwischenstücke
durch an deren Schwenkheblen angre#.,.'ende Druckmittel..; Verstellzylinder ausschwenkbar
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der
Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht eines Walzenständers Fig. 2 eine
Ansicht der Schwenkvorrichtung Fig- 3 eine schematische Draufsicht nach Nig.
2 Fig. 4 Einzelheiten nach Eig. 2.
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Mit 1 sind die Walzgerüstständer bezeichnetj In denen die Arbeitswalzen
2 und 3 und die Stützwalzen 4 und 5 gelagert sind.
Oberhalb,der
Gerüstständer 1 sind die Getriebe für die Walzenanstellung dargestellt, die
durch das Ständerquerhaupt 7
miteinander verbunden sind. Der mit
8 angedeutete Antriebsmotor wirkt auf die Schnecke 9 und das Schneckenrad
10,
welches sein Drehmoment auf die Anstellspindel 11 überträgt. Zwischen
den Anstellspindeln 11 (Fig. 2 u. 4) und den oberen Einbaustücken 12 der
oberen Stütiwalze 4 sind die Zwischenstücke 13 eingesetzt. Diese bestehen
im Ausführungsbeispiel aus einem zwischen zwei Auflageplatten in einem Gehäuse angeordneten
Kegelrollenlager (Fig. 4).
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Die beiden Zwischenstücke 13 sind mittels der Schwenkhebel
14 an den Lagerbüchsen 15 angebracht, die um die Schwenkzapfen
16 schwenkbar sind. Diese Schwenkzapfen 16 sind an einer Brücke
17 angeordnet, die sich zwischen den beiden Gerüstständerseiten
1 erstreckt. Die Brücke 17 ist mittels der Führungsbüchsen
18 auf jeder Seite an den Anstellspindeln 11
geführt. Zu diesem Zweck
sind an den Anstellspindeln, an deren unterem Ende zylindrische Ansätze lla angedreht,
die von den Führungsbüchsen 18 der Brücke 17 umfaßt sind. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß die Brücke 17'geringL fügig heb- und senkbar -ist. Zum
Heben und Senken dient dabei der Druckmittelzylinder 189 der mittels des
Gehänges 19 im StänderquerhauPt 7 angebracht ist. Mittels der Kolbenstange
20 und der Lagerung 21 ist die Brücke 17 an dem Verstellzylinder
18 gelenkig befestigt.
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Zum Ein- und'Ausschwenken der um die Zapfen 16 beweglichen
Zwischenstücke 13 dient der Hubzylinder 22$ der mit seinem einen Ende schwenkbar
an einem der Schwenkhebel 11 angelenkt ist, während dessen Kolbenstange
23 glenkig mit dem Schwenkhebel 14 des anderen Zwischenstückes
13 In Verbindung steht* Durch entsprechende Druckbeaufschlagung des Verstellzylinders
22können die Schwenkhebel 14 der Zwischenstücke 13 in der in Fig.
3 dargestellten Weise bewegt werden.