DE1519553B - Verdampferkammer - Google Patents
VerdampferkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verdampferkammer, in welche die zu verdampfende Lösung unten eintritt,
an einem im Sinne einer Fließquerschnittsverminderung in Fließrichtung geneigten Wehr hochsteigt und
gegen eine über dem Wehrüberlauf angeordnete Prallplatte gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Prallplatte im Abstand über dem Überlauf angeordnet ist, der etwa dem Abstand der Wehroberkante
zur Verdampferwand bzw. der Überläufe' zueinander
entspricht und daß die Prallplatte in Fließrichtung derart abgeknickt ist, daß sie mit dem das Wehr
bildenden Überlauf einen Winkel von e.tiva 7 bis. 30°
einschließ]:. Bei einer bekannten Verdampferkammer
dieser Gattung ist die Prallplatte mit erheblichem Abstand oberhalb der eine Sekundäröffnung bildenden
Wehroberkante angebracht. \m Prinzip arbeitet
die bekannte'Verdampferkammer in der "Weise, daß
eine möglichst starke Verwirbelung und Zerstäubung des Lösungsmittels erreicht wird, um dessen Oberfläche
zu vergrößern, wodurch bekanntlich der Wirkungsgrad eines derartigen Verdampfers vergrößert
werden kann.
Die Erfindung geht von der überraschenden Erkenntnis aus, daß man einen erheblich besseren
Wirkungsgrad als bei den bekannten Verdampferkammern dann erreicht, wenn man — ausgehend von
der bekannten Anordnung — das Wehr und die Prallplatte derart ausbildet bzw. anordnet, daß diese Teile
zusammen mit gegebenenfalls einer Kammerwand eine abgeknickte Venturidüse bilden. Gegenstand der
Erfindung ist daher eine Verdampferkammer der eingangs bezeichneten Gattung, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Prallplatte 19 im Abstand über dem Überlauf 18 angeordnet ist, der etwa dem Abstand
der Wehroberkante zur Verdampferwand 17 entspricht und daß die Prallplatte 19 in Fließrichtung
derart abgeknickt ist, daß sie mit dem das Wehr bildenden Überlauf 18 einen Winkel von etwa 7 bis
30° einschließt. Der bis zur Wehroberkante reichende Teil hinter dem Wehr entspricht dem sich verengenden
Abschnitt der Venturidüse, und der sich in Fließrichtung erweiternde Querschnitt zwischen der Prallplatte
und der Außenseite des Wehres entspricht dem sich erweiternden Teil der Venturidüse, die als
ίο etwa im Bereich der Wehroberkante abgeknickt
anzusehen ist. Im Betrieb wird die zu verdampfende Flüssigkeit mit einer relativ scharfen Grenze zwischen
Flüssigkeit und Dampf etwa in der Verlängerung des geneigten Abschnittes der Prallplatte nach
schräg unten geleitet, was vermutlich für den überraschend guten Wirkungsgrad verantwortlich ist.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung verläuft die Prallplatte über der Wehroberkante
waagerecht und weist eine entsprechend nach unten geneigte Lippe auf.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich- dadurch, daß zwei in Fließrichtung
gesehen aufeinander zu geneigte Platten 43, 44 (F i g. 4) vom Boden der Kammer hochstehen und ein
Doppelwehr bilden und daß die darüber angeordnete Prallplatte an beiden Seiten bei 46, 47 nach unten
geneigt ist, und einen Abstand von den Wehroberk'ante'n
hat, der etwa gleich dem halben Abstand der Wehroberkanten voneinander ist. Bei dieser Ausbildung
sind praktisch zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete Venturidüseri vorgesehen, deren Einlaufteil
gemeinsam ist und deren Auslaufteil voneinander weg sich öffnet.
Im folgenden wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die Zeichnung
erläutert, worin zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Bruchstückes einer Mehrstufenverdampferanlage im senkrechten
Querschnitt,
F i g. 2 einen horizontalen Längsschnitt entlang Linie 2-2 der F i g. 1,
F i g. 3 einen senkrechten Querschnitt durch eine Verdampferkammer gemäß der Erfindung und
F i g. 4 einen senkrechten Querschnitt durch eine Verdampferkammer entsprechend einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
In der Zeichnung stellen die Fig. 1, 2 und 3 im einzelnen eine Verdampfungsanlage gemäß einer
ersten Ausführunggform (jer Erfindung dar. Die Ver-
dampfungsanlage" besteht' aus " einer Anzahl von
Verampfungsstufen 10, die durch die Unterteilung 11 gebildet sind, die sich quer zum rechteckigen Mantelgehäuse
12 erstrecken. Erhitzte Salzlösung tritt in die letzte Verdampfungsstufe 10 durch eine öffnung 13 in
einer Endplatte 14''ein,' von "der ein Bruchstück gezeigt
ist. Diese erhitzte Salzlöspng strömt in den Bodenteil eines aufgestülpten Venturirohres, welches
durch eine Seitenwand 17 des Mantelgehäuses 12, eine aufrecht stehende Platte 18, eine Oberplatte 19
und eine abwärts gebogene Lippe 20 gebildet wird. Die Platte 18 erstreckt sich aufwärts vom Boden 16
des Mantelgehäuses 12, und Platte 18, Oberplatte 19 und Lippe 20 erstrecken sich völlig über jede
Stufe 10.
Wenn die Salzlösung durch das aufgestülpte Venturirohr geht, entspannt sie sich in einer nachfolgend
beschriebenen Weise. Der Dampf wird aus jeder Stufe 10 durch eine öffnung 21 im Gehäuse 12
abgezogen. Jede Öffnung 21 führt zu einem Kondensator (nicht gezeigt). Die Salzlösung oder eine andere
zu verdampfende Flüssigkeit, die nicht in einer gegebenen Stufe 10 zu Dampf entspannt wird, geht
durch eine Öffnung 23 und fließt in die nächste Stufe 10, wobei sie durch ein weiteres aufgestülptes
Venturirohr geht, welches durch eine Wand des Gehäuses 12, eine Platte 18, eine Oberplatte 19 und
eine Lippe 20 gebildet wird.
Die Stufen 10 gemäß der Erfindung müssen innerhalb bestimmter kritischer Grenzen konstruiert werden.
Zunächst sollen die Platte 18 und die Wand 17, wie in Fi g. 3 gezeigt, einen Winkel miteinander
zwischen 7 und 25° bilden. Somit kann, falls die Wand 17 senkrecht steht, die Platte 18 in einem
Winkel zwischen 7 und 25° aus der Vertikalen geneigt sein. Der Abstand zwischen der oberen Kante
der Platte 18 und Wand 17 soll praktisch gleich wie der Abstand zwischen der Oberkante der Platte 18
und der Oberplatte 19 sein. Die Lippe 20 soll einen Winkel zwischen 7 und 30° mit Platte 18 bilden.
Somit kann in Abhängigkeit vom Winkel der Platte 18 die Lippe 20 aus der Senkrechten um einen Wert
zwischen 14 und 55° geneigt sein.
Dieses ausgestülpte Venturirohr stellt eine sehr wirksame Regelvorrichtung für die Salzlösungsströmung dar, durch die ein Dampfdurchblasen verhütet
wird und ein stabiler und wirksamer Arbeitsgang innerhalb eines weiten Bereiches von Arbeitsbedingungen
gewährleistet wird. Die Verschiebung in der Zone der Veränderung von Flüssigkeits- zu
Zweiphasenströmung in der Venturianordnung verursacht eine radikale Änderung des Druckabfalls.
Falls eine Einstellung der Bedingungen ein niedriges At und einen entsprechend niedrigen Druckverlust
zwischen den Stufen erforderlich macht, erfolgt das Entspannungsverdampfen nahe der Lippe am Ausgang
von der Venturianlage. Die Strömung der reinen Flüssigkeit durch das Venturirohr ergibt einen
niedrigen Druckverlust. Falls jedoch Bedingungsänderungen eine höhere Produktionsgeschwindigkeit
mit einem größeren Δ t und somit einen größeren Ap-Wert zwischen den Stufen erforderlich machen,
erfolgt dann eine Zweiphasenströmung weiter zurück in der Venturianlage, wodurch die Druckänderung
ausgeglichen wird, ohne daß Dampf aus der vorhergehenden Stufe durchschlägt.
In der Praxis wurde festgestellt, daß eine Venturianordnung Druckunterschiedlichkeiten bis hinauf zum
Zehnfachen zwischen dem Eintritt in die Venturianlage, wo der Druck am Maximum liegt, und dem
Austritt aus der Venturianlage, wo der Druck am Minimum liegt, ausgleicht.
Eine weitere wesentliche Wirkung ergibt sich aus der speziellen Konstruktion der Verdampfungsstufe
gemäß der Erfindung.
Wie in F i g. 3 gezeigt, stellt die punktierte Linie 30 die angenäherte Lage einer tatsächlichen Fläche
der Phasenänderung dar, wenn gemäß der Erfindung gearbeitet wird. Unterhalb Linie 30 strömt die
Flüssigkeit von der Lippe der Venturianlage als Schicht einer Suspension von Teilchen wie in einem
Staub oder einem Dunst ein. Die Dampffreisetzung erfolgt völlig innerhalb der Sprühzone, und dieser
geht innerhalb jeder Stufe 10 so nach aufwärts, daß, während des Arbeitens im stehenden Gleichgewicht,
sichtbarer Dunst nicht oberhalb der Linie 30 aufsteigt. Somit stellt Linie 30 die tatsächliche Fläche
der Phasenänderung oder die Grenzfläche der Phasenänderung dar.
Obwohl in den F i g. 1 bis 3 das Fortschreiten der Flüssigkeit in einem Zick-zack-Weg auf Grund der
gezeigten Anordnung der Stufen dargestellt ist, können die Stufen so angeordnet sein, daß die
Stufen in der Reihenfolge eines geradlinigen Weges folgen, wobei in diesem Fall die Flüssigkeit von
Stufe zu Stufe unter der Wand der die Stufen trennenden Scheidewand fließen kann.
Bei der Konstruktion der Apparatur gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß bei einem Δ i-Wert
von 2,8° C zwischen den Stufen 0,07 kg Dampf je Stunde/cm2 der durch die punktierte Linie 30 angegebenen
Schicht- oder Grenzfläche erzeugt werden können. Die Dampferzeugung ändert sich direkt mit
dem in Betracht kommenden A i-Wert. Beispielsweise
werden bei einem zl i-Wert von 5,6° C 0,14 kg
Dampf je Stunde für jeden .cm2, der in der Grenzfläche enthalten ist, erzeugt. So erlaubt auch ein
Δ /-Wert von 8,4° C die Erzeugung von 0,21 kg Dampf je Stunde auf jeden cm2 Grenzfläche. Die
Stufen 10 können mit einem Δ i-Wert bis herab zu etwa 1,1° C betrieben werden. Fluktuierungen in der
Strömungsgeschwindigkeit der Salzlösung können verursachen, daß die Grenzfläche von der Lippe 20
aufwärts oder abwärts steigt, ohne daß die Stabilität der Grenzfläche bei derDampferzeugung zerstört wird.
Wie in Fig. 4 gezeigt, kann auch ein doppelt ausgestülptes Venturirohr gemäß der Erfindung verwendet
werden. Ein zylindrisches Gehäuse 40 ist in Stufen 41 mittels Querscheidewänden 42 unterteilt.
Eine doppelt ausgestülpte Venturianordnung ist durch die beiden Platten 43 und 44, die Oberplatte
45 und durch die abwärts gerichteten Lippen 46 und 47 gebildet. Die Platten 43 und 44 sind um einen
Wert zwischen 7 und 25° aus der Senkrechten geneigt, und die Lippen 46 und 47 bilden einen Winkel
zwischen 7 und 30° mit den Platten 43 und 44. Die Platte 45 ist oberhalb der oberen Kanten der Platten
43 und 44 in einem Abstand praktisch gleich einer Hälfte des Abstandes zwischen den oberen Kanten
der Platten 43 und 44 angebracht.
Die Salzlösung tritt zwischen die Platten 43 und 44 durch eine Öffnung 49 in einer Scheidewand 42 ein.
In jeder Stufe 41 geht der Dampf zu einer Kondensieranlage durch eine öffnung 50. Die Salzlösung
wird aus der Stufe 41 durch die Auslaßrohre 51 und 52 abgezogen. Die punktierten Linien 53 und 54
stellen dieselbe Art der Phasenänderungsfläche dar wie die bei der ersten Ausführungsform der Erfindung
beschriebene Linie 30. Auch bei der zweiten Ausführungsform müssen dieselben Konstruktionsfaktoren
beobachtet werden wie bei der ersten Ausführungsform der Erfindung. Somit werden bei einem
Δ f-Wert von 2,8° C 0,07 kg Dampf je Stunde für
jeden cm2 der durch die Linien 53 und 54 beschriebenen Fläche erzeugt. Diese ungewöhnliche Konstruktionsfaktor,
wobei 1 cm2 der Schicht der Phasenänderung 0,07 kg Dampf je Stunde bei einem A f-Wert
von 2,8° C erzeugt, vereinfacht die Konstruktion von Mehrstufenverdampfanlagen gemäß der Erfindung
erheblich.
Die vorstehende Beschreibung dient lediglich zur beispielsweisen Erläuterung der Erfindung, und es ist
selbstverständlich, daß Abänderungen daran vorgenommen werden können, ohne aus dem Bereich der
Erfindung zu gelangen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verdampferkammer, in welche die zu verdampfende Lösung unten eintritt, an einem im
Sinne einer Fließquerschnittsverminderung in Fließrichtung geneigten Wehr hochsteigt und
gegen eine über dem Wehrüberlauf angeordnete Prallplatte gelangt, dadurchgekennzeichn
e t, daß die Prallplatte (19) im Abstand über dem Überlauf (18) angeordnet ist, der etwa dem
Abstand der Wehroberkante zur Verdampf erwand (17) entspricht, und daß die Prallplatte (19) in
Fließrichtung derart abgeknickt ist, daß sie mit dem Öäs Wehr' bildenden Überlauf (18) einen
Winkel von etwa 7 bis 309 einschließt,
2. Verdampferkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte über
der Wehroberkante waagerecht verläuft (bei 1S>) und eine entsprechend nach unten geneigte Lippe
(20) aufweist.
3. Verdampferkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in
Fließrichtung gesehen aufeinander zu geneigte Platten (43, 44; F i g. 4) vom Boden der Kammer
hochstehen und ein Doppelwehr bilden und daß die darüber angeordnete Prallplatte an beiden
Seiten nach unten geneigt ist (bei 46, 47) und einen Abstand von den Wehroberkanten hat,
der etwa gleich dem halben Abstand der Wehr--Oberkanten voneinander ist.
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