DE1517664C3 - Verfahren zum Dekontaminieren radioaktiver Wasser in Anwesenheit von Störsubstanzen - Google Patents
Verfahren zum Dekontaminieren radioaktiver Wasser in Anwesenheit von StörsubstanzenInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/76—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
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- G—PHYSICS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekontaminieren radioaktiver Wässer, in denen Radionuklide
durch Komplex- und Chelatbildner maskiert sind. Die in Wässern, insbesondere in Abwässern oft vorhandenen,
angegebenen Verbindungen stören die üblichen Dekontaminationsverfahren mitunter empfindlich.
Es ist bekannt, Ozon oder Chlor zur Entkeimung von Trinkwasser zu verwenden (Meyer, Langbein,
M ö h 1 e : »Trink- und Abwasser in Stichwörtern«, 1949, S. 77 und 256). Darin heißt es: Die verhältnismäßig teure
Ozonisierung ist heute zugunsten der wesentlich billigeren Chlorierung aufgegeben worden. Chlor wird
außerdem auch zur Desinfektion von Abwasser benutzt
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Reinigung von Brauchwasser bekannt, bei dem das zu behandelnde
Wasser über mit Eisen(IH)-Oxid überzogene Kontaktkörper in Gegenwart von Ozon verrieselt wird. Bei
diesem Verfahren wird außerdem ein Überdruck in der Rieselkolonne (deutsche Auslegeschrift 11 47 897) angewendet.
Alle diese Verfahren zielen auf die Gewinnung eines Trink- oder Brauchwassers ab oder dienen zur
Desinfektion von Abwasser. Aus einem konventionellen Abwasser werden jedoch im allgemeinen nur die
Schwebestoffe und giftige organische und anorganische Stoffe entfernt. Die häufig in geringen Mengen
vorliegenden Komplex- und Chelatbildner stören ein normales Abwasser jedoch nicht.
In radioaktiven Wässern dagegen können diese Verbindungen die üblichen Dekontaminationsverfahren
— chemische Fällung, Elektrodialyse, Ionenaustausch — derart beeinflussen, daß ihre Anwendung wirkungslos
bleibt Durch die Anwesenheit von Komplex- und Chelatbildnern werden die Radionuklide maskiert und
lassen sich nicht mehr in den üblichen Fällverfahren
entfernen. Die Maskierung der Radionuklide führt
s ebenfalls beim Ionenaustausch und bei der Elektrodialyse zu Störungen. Es ist jedoch von besonderer
Bedeutung, daß ein Dekontaminationsverfahren zuverlässig arbeitet Deshalb ist es Aufgabe des Verfahrens
nach der Erfindung, sicherzustellen, daß radioaktive
ίο Stoffe auch aus schlecht dekontaminierbaren Wässern
entfernt werden können.
Dies wird bei dem Verfahren nach der Erfindung auf einfache Weise dadurch erreicht, daß den radioaktiven
Wässern in einer Verfahrensstufe vor der eigentlichen Dekontamination Ozon oder Chlor zur Demaskierung
der Radionuklide zugesetzt wird. Der beim Zerfall des Ozons entstehende atomare Sauerstoff ist ein besonders
wirksames Oxidationsmittel und dient zur oxidativen Behandlung der beim nachfolgenden Dekontaminationsprozeß
besonders störenden Komplex- und Chelatbildner unter gleichzeitiger Freisetzung der maskierten
Radionuklide.
Ozon ist besonders gut geeignet weil seine Folgeprodukte gasförmig sind, sich restlos verflüchtigen
und damit nicht in den weiteren Dekontaminationsprozeß eingeschleppt werden, was eine unerwünschte
Vermehrung der Abfallprodukte bedeuten würde.
Man kann erfindungsgemäß aber auch Chlor dem radioaktiven Wasser zum Demaskieren der Radionuklide
zusetzen. Bei der Verwendung von Chlor bleiben zwar dessen Folgeprodukte im Wasser und erhöhen
seinen Salz- und Säuregehalt doch ist Chlor bedeutend billiger als Ozon. Durch Einleiten von Ozon bzw. Chlor
in die radioaktiven Wasser unterbleiben nach relativ kurzer Einwirkungsdauer die charakteristischen Reaktionen
der Komplex- und Chelatbildner und somit ihr störender Einfluß auf die Dekontamination. Durch die
oxidative Behandlung dieser Verbindungen mittels Ozon bzw. Chlor in einer Vorstufe werden komplizierte
und langwierige Abscheideverfahren und damit verbundene kostenaufwendige Apparaturen vermieden, die bei
Nichtanwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzielung der geforderten Radioaktivstofffreiheit
der Wässer notwendig würden. Vorzugsweise läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auf Wässer aus
Kernenergieanlagen oder mit radioaktiven Stoffen arbeitenden Laboratorien und Anlagen anwenden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Dekontaminieren radioaktiver Wasser, in denen die Radionuklide durch Komplex- und Chelatbildner maskiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß dem radioaktiven Wasser in einer Verfahrensstufe vor der eigentlichen Dekontamination Ozon oder Chlor zur Demaskierung der Radionuklide zugesetzt wird.
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- 1965-02-27 DE DE1517664A patent/DE1517664C3/de not_active Expired
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1971
- 1971-04-28 DE DE2120754A patent/DE2120754C2/de not_active Expired
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DE2120754C2 (de) | 1984-08-23 |
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