DE1504443C - Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Kunststofffolienbahnen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von KunststofffolienbahnenInfo
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Description
Längsrichtung angewandten Temperatur liegt, durch das Eingangs-Zugwalzensystyejn geführt, an den
Rändern von schmalen, nicht miteinander verbundenen Kluppen, welche parallel oder annähernd parallel
zur Längsrichtung der Folienbahn in Laufschienen laufen und von der Folienbahn mitgezogen werden,
gefaßt, nach dem Verstrecken auf eine Temperatur unterhalb der Strecktemperatur abgekühlt und unmittelbar
vor dem Passieren des Ausgangs-Zugwalzensystems von den Kluppen freigegeben wird.
Schmale Kluppen, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 1258 591 beschrieben sind, können mit
Hilfe von Kugellagern u. dgl. so leicht beweglich auf den Schienen geführt werden, daß sie der Vorwärtsbewegung
der Folienbahn, die sich während der Längsverstreckung beschleunigt, ohne andersweitig
befördert zu werden, folgen oder selbst unter ungünstigen Verhältnissen, z.B. bei der Längsverstrekkung
extrem dünner Folien, wenigstens soweitgehend folgen, daß eine Anpassung ihrer Vorwärtsbewegung
an die der Folienbahn mit einfachen Mitteln möglich ist.
Da bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Erwärmung der Folienbahn auf Verstreckungstemperatur
in beliebigem Maß auf die Wegstrecke nach dem Eingangs-Zugwalzensystem verlagert werden
kann, läßt sich die Temperatur,, bei welcher die Folienbahn über dieses Walzensystem geführt wird,
so weit absenken, daß jede Beeinträchtigung der Folienoberfläche, z. B. durch Quetschwalzenandruck,
ausgeschlossen ist. An sich könnte diese Temperatur beliebig weit abgesenkt werden. Mit Rücksicht darauf,
daß die Folienbahn nach dem Passieren des Eingangs-Zugwalzensystems wieder auf die zur
Längsstreckung nötige Temperatur zu erwärmen ist, wird man sie jedoch nur um das notwendige Maß
senken und auch das Zugwalzensystem auf die in diesem Sinne optimale Temperatur temperieren.
Diese Temperatur, mit welcher die Folienbahn durch das Eingangs-Zugwalzensystem laufen soll, liegt mindestens
10°, vorzugsweise mindestens 30° C unter der beim Längsstrecken angewendeten Temperatur.
Dabei ist noch folgendes zu berücksichtigen: Bei der vorausgehenden Querverstreckung der Folienbahn
muß diese im Ausgangsteil des Querstreckrahmens so weit abgekühlt werden, daß sie beim Entlassen
aus den Kluppen des Querstreckrahmens nicht mehr stärker zusammenschrumpft. In allen bisher untersuchten
Fällen liegt diese Temperatur niedriger als diejenige, bei welcher die Folienbahn ohne Beeinträchtigung
ihrer Oberfläche durch das Eingangs-Zugwalzensystem des Längsstreckwerkes geführt
werden kann. Das Wiederaufwärmen der Folienbahn auf Längsstrecktemperatur kann innerhalb bestimmter
Grenzen vor und hinter dem Eingangs-Zugwalzensystem erfolgen. In dem einen Grenzfall wird die
Folienbahn mit der Temperatur, auf welche sie im Ausgangsteil des Querstreckrahmens abgekühlt worden
ist, über das Eingangs-Zugwalzensystem geführt und hinter diesem auf Längsstrecktemperatur erwärmt.
In dem anderen Grenzfall wird die aus dem Breitstreckrahmen austretende Folienbahn bereits
vor dem Eingangs-Zugwalzensystem und in diesem selbst, z. B. durch Herumführen um entsprechend
temperierte Walzen, bis auf diejenige Temperatur erwärmt, bei welcher gerade noch keine Beeinträchtigung
der Folienoberfläche durch die Quetschwalzeneinwirkung möglich ist und bei welcher auch noch
kein störender Rückschrumpf in der Querrichtung der Folienbahn abläuft, und nach dem Passieren
des Eingangs-Zugwalzensystems nur noch um den verbliebenen, nicht mehr so großen Differenzbetrag
bis zur Längsstrecktemperatur aufgeheizt. In diesem Fall kann das Längsstreckwerk einschließlich seiner
Kluppenführung kürzer gehalten werden. Es empfiehlt sich, diesen Vorteil anzustreben, d. h. also für
die in Frage kommende Folienart zunächst die obere
ίο Grenztemperätur zu ermitteln, bei welcher die Bahn
mit Sicherheit unter Vermeidung der beiden obengenannten Nachteile durch das verwendete Eingangs-Zugwalzensystem
geführt werden kann, die Vorwärmung bis zu dieser Temperatur durchzuführen und den Aufheizweg der Folienbahn innerhalb des Längsstreckwerkes
entsprechend zu beschränken.
Wenn die Folienbahn beim Aufheizen hinter dem Eingangs-Zugwalzensystem die Verstreckungstemperatur
erreicht hat, verstreckt sie sich unter dem Zug
ao des nachgeschalteten Ausgangs-Zugwalzensystems und wird nach Ablauf der Längsverstreckung abgekühlt,
vorteilhafterweise mindestens auf die Temperatur, mit welcher sie das Eingangs-Zugwalzensystem
durchlaufen hat, und dem Ausgangs-Zugwalzensystem
as zugeführt. Auf der Strecke zwischen den beiden Zugwalzensystemen
werden ihre Ränder, vorteilhafterweise bis möglichst nahe an die Zugwalzensysteme
heran, von schmalen Kluppen gehalten, welche in Leitschienen laufen.
Das Erwärmen der Folienbahn auf die Längsstrecktemperatur erfolgt beispielsweise durch Anblasen
mit Luft, welche um einen geringen Betrag über die gewünschte Verstreckungstemperatur erwärmt
ist. Es ist zweckmäßig, das Erwärmen der Folienbahn so zu regulieren, daß die Längsverstrekkung
der Folienbahn immer etwa an der gleichen Stelle zwischen den beiden Zugwalzensystemen einsetzt.
Das Einsetzen der Längsverstreckung ist an der Vorwärtsbewegung der Kluppen leicht zu erkennen.
Mitunter ist es vorteilhaft, außer der Erwärmung mit heißer Luft eine Erwärmung der Folienbahn an der
Stelle, an der die Längsstreckung beginnen soll, durch Heizstrahler vorzunehmen.
Im übrigen ist im Grunde jede Methode zur Aufheizung
der Folienbahn brauchbar, durch welche . diese, ohne mit Festkörpern in Kontakt zu kommen,
gleichmäßig und mit einstellbarer' Geschwindigkeit auf dieVerstreckungstemperaturerwärmt werden kann.
Wenn die Folienbahn nach dem Passieren des Ausgangs-Zugwalzensystems auf Rollen aufgewickelt
werden soll, ist es zweckmäßig, ihre Abkühlung, die nach der Längsstreckung zwischen den bis dahin
noch nicht durchlaufenen Teilen der Leitschienen und im Ausgangs-Zugwalzensystem vorgenommen
wird, möglichst intensiv durchzuführen. Wenn dagegen die Folie nach Passieren des Ausgangs-Zugwalzensystems
einer weiteren Wärmebehandlung unterworfen werden soll, genügt es, die Folienbahn
auf die Temperatur abzukühlen, die sie bei der Durchführung durch das Eingangs-Zugwalzensystem
hatte. Die Abkühlung kann auch hier beispielsweise durch Anblasen mit Luft von entsprechend herabgesetzter
Temperatur besorgt werden.
Im Bereich des Längsstreckweges und eine ausreichende
Strecke davor und danach sind beiderseits der Folienbahn die parallel oder angenähert parallel
zueinander verlaufenden Leitschienen angebracht, in denen in an sich bekannter Weise die Kluppen in der
Laufrichtung der Folienbahn laufen. Durch weitere an sich bekannte Leitschienen werden die Kluppen
vom Ende der jeweiligen Leitschiene, die sie von dem Eingangs-Zugwalzensystem zu dem Ausgangs-Zugwalzensystem
hinführt, zu deren Anfang zurückgeführt. Es sind, wie es an sich ebenfalls von anderen
Verfahren bekannt ist, ferner Transportvorrichtungen vorgesehen, welche die Kluppen von den Enden der
hinführenden Leitschienen zu deren Anfängen durch die rückführenden Leitschienen bewegen, und weiterhin
Steuerungsorgane vorgesehen, welche dafür sorgen, daß die Kluppen die Folienbahnränder zwischen
dem Eingangs-Zugwalzensystem und dem Anfang der Streckstrecke ergreifen und ergriffen halten, bis sie
von der Folienbahn über die Streckstrecke und die anschließende Kühlzone hinausgebracht worden sind,
und welche dafür sorgen, daß die Kluppen danach die Folienbahnränder freigeben.
Die in den Leitschienen geführten Kluppen stehen untereinander in keiner Verbindung, welche ihre ao
Laufgeschwindigkeit und die Änderung ihres gegenseitigen Abstandes für ein bestimmtes Längsstreckverhältnis
mechanisch festlegen würde. Es ist ein Vorteil, daß die leicht beweglichen Kluppen unverbunden
sind und daß ihre Laufgeschwindigkeit und die Änderung ihres gegenseitigen Abstandes, vor
allem auf dem Streckweg, nur durch ihre Verbindung mit den Rändern der Folienbahn bestimmt wird. Die
Masseträgheit der Kluppen und die bei ihrer Mitnahme durch die Folienbahn unvermeidlich auftretenden
Reibungskräfte sind in der Mehrzahl der Fälle ohne Einfluß auf die Gleichmäßigkeit der Verstreckung
der Folienbahn. Jedoch kann, falls es gewünscht wird, die Vorwärtsbewegung der Kluppen,
z. B. auf der Streckstrecke, durch von außen einwirkende Vorschubvorrichtungen unterstützt werden,
welche nur so viel Kräfte übertragen, daß keine Voreilung der Kluppen gegenüber der Folienbahn eintritt.
Angaben über solche Vorschubeinrichtungen findet man in der deutschen Patentschrift 1258 591.
Um die Reibungskräfte, welche die Beweglichkeit der Kluppen in den Leitschienen vermindern, herabzusetzen,
laufen sie zweckmäßigerweise in Kugellagern oder anderen reibungsarmen Lagerungen. Die
Verwendung einer großen Zahl von schmalen KIuppen, wie es in der genannten deutschen Patentschrift
1 258 591 für das simultane Längs- und Querstrecken von Kunststoffolien beschrieben ist, bietet auch bei
dem vorliegenden Verfahren viele Vorteile.
Die beiderseits der Folienbahn befindlichen, von dem Eingangs- zu dem Ausgangs-Zugwalzensy'stem
einführenden Leitschienen ordnet man im allgemeinen vorzugsweise derart an, daß sie vom Beginn
zum Ende der Längsstreckstrecke in einem kleinen Winkel aufeinander zu laufen. Der Winkel beträgt
dabei in der Regel nur einige Winkelgrade. Man läßt damit eine gewisse Breitenschrumpfung der Folienbahn
während ihrer Längsstreckung zu. Der eingestellte Grad der Schrumpfung richtet sich nach den
gewünschten Eigenschaften der Folie, beispielsweise hinsichtlich ihrer endgültigen Schrumpffähigkeit in
die Breite, ihrer Maßbeständigkeit oder ihrer Freiheit von inneren Spannungen. Eine schwach konvergierend
verlaufende Schienenführung in der Längsstreckslrecke begünstigt im.übrigen die Vorwärtsbewegung
der Kluppen, insbesondere ihre Beschleunigung während der Längsvcrstreckung der Folicn-I)JiIm.
Die vorgesehene Schrumpfung der Folicnhnhn
in die Breite darf jedoch in keinem Fall so groß sein, daß die Breitenschrumpfung über die Bahnbreite hin
ungleichmäßig wird, und ist daher so zu bemessen, daß die Folienbahn in der Streckzone und in deren
Nachbarschaft stets unter einer gewissen Querspannung steht.
An Hand von F i g. 1 und 2 wird schematisch ein Beispiel für die Durchführung des Verfahrens näher
erläutert.
F i g. 1 zeigt das Schema einer für das Verfahren brauchbaren Vorrichtung in Aufsicht;
Fig. 2 zeigt das Schema in Seitenansicht.
In einem Abstand von mehr als 6 m voneinander sind zwei Zugwalzensysteme, nämlich ein Eingangs-Zugwalzensystem
Z1 und ein Ausgangs-Zugwalzensystem
Z2 angeordnet, die beispielsweise mit 15 bzw. 60 m/min Umfangsgeschwindigkeit laufen. Durch
nicht dargestellte, an sich bekannte Transport- und Steuervorrichtungen werden schmale, leicht laufende,
nicht miteinander verbundene Kluppen hinter dem Eingangs-Zugwalzensystem Z1 in dichter Folge an
den Rändern der Folienbahn zum Eingriff gebracht. Die Kluppen werden von der Folienbahn aus PoIyäthylenglykolterephthalat
auf annähernd parallel zueinander laufenden hinführenden Leitschienen R1 und
R2 bis kurz vor das Ausgangs-Zugwalzensystem Zi
mitgenommen, wo sie geöffnet und in rückführende Leitschienen R3 und RA eingeführt werden, in denen
sie zu dem Anfang der Leitschienen R1 und R2 zurückbefördert
werden.
Die mit einer Temperatur von 55° C aus dem Breitstreckrahmen austretende, etwa 80 μ dicke Folie
aus Polyäthylenglykolterephthalat wird bei einer Geschwindigkeit von 15 m/min über auf 78° C aufgeheizten
Vorwärmwalzen W1 bis W4 und das auf
dieselbe Temperatur geheizte Eingangs-Zugwalzensystem Z1 geführt und in einer Anwärmzone A mit
heißer Luft von 95 bis 100° C von beiden Seiten angeblasen. Die Aufheizung wird so einreguliert, daß
die Längsverstrebung der Folienbahn nach einer Anwärmstrecke von 3000 mm einsetzt. Die angrenzende
Streckzone S hat eine Länge von etwa 400 mm. Sie wird durch eine darauffolgende Kühlzone K beendet.
Anschließend durchläuft die verstreckte Folienbahn die Kühlzone K von etwa 2600 mm Länge
und schließlich das Ausgangs-Zugwalzensystem Z2,
das mit einer Geschwindigkeit von 60 m/min angetrieben ist. Die Folienbahn läuft in das Längsstreckwerk
mit einer Breite von 1530 mm ein. Nach dem Fassen ihrer Ränder beträgt die freie Bahnbreite
zwischen den Kluppen 1500 mm. Die Breite wird in den ersten beiden Dritteln der Anwärmzone A konstant
gehalten, während sie im letzten Drittel um etwa 1,4% auf 1480 mm vermindert wird. In der
Streckzone S wird eine weitere Breitenverminderung um 2,7% auf 1440 mm zugelassen. Der Abstand der
Leitschienen R1 und R2 voneinander und damit die
Bahnbreite bleibt für den größten Teil der Kühlzone konstant. Nur auf den letzten 600 mm der Kluppenführung
laufen dann die 'beiden Leitschienen/?, und R2 nochmals geringfügig (um etwa 0,7%) zusammen.
Dieses Zusammenlaufen ist empfehlenswert, um das öffnender Kluppen bei herabgesetzter Querspannung
der Folienbahn durchführen zu können.
Häufig soll die biaxial vcrstrccktc Folienbahn im gespannten Zustand bei höherer Temperatur noch
njichbchandelt werden, um den kristallinen Anteil im
Polymeren zu erhöhen und die vorstreckte Folie
damit dimensionsbeständiger zu machen. Bei der
Wärmevergütung erfolgt meist auch eine Vergleichmüßigung von örtlichen Spannungsunterschieden, die
eventuell bei der Verstreckung der Folien durch
geringfügige Temperaturdiilerenzen u. dgl. entstanden
sein können.
Wärmevergütung erfolgt meist auch eine Vergleichmüßigung von örtlichen Spannungsunterschieden, die
eventuell bei der Verstreckung der Folien durch
geringfügige Temperaturdiilerenzen u. dgl. entstanden
sein können.
Um die Wärmevergütung im unmittelbaren Anschluß an die vorliegend beschriebene Längsverstrekkung
durchführen zu können, ist es notwendig, an
Stelle des in F i g. 1 skizzierten Abzugs-Zugwalzcn-
Stelle des in F i g. 1 skizzierten Abzugs-Zugwalzcn-
systems Z.2 ein oder zwei Quetschwalzenpaare anzuwenden,
die mit ihren Ballen nur auf dem Teil der Folienoberfläche angreifen, der von den Kluppen
freigelassen ist, ferner die Schienenfiihrung für die 5 Kluppen zu verlängern und die Kluppen erst zu
öffnen, nachdem die Wärmevergütung der biaxial verstreckten Folienbahn abgeschlossen ist. Die
Quetschwalzenpaare bestehen in diesem Falle vorzugsweise aus einer gummierten Walze und einer
ίο Stahlwalze.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der physika- rung der physikalischen Eigenschaften von Kunstlischen
Eigenschaften von Kunststoffolienbahnen, stoffolienbahnen, bei welchem die Folienbahn zubei
welchem die Folienbahn zunächst in ihrer nächst in ihrer Querrichtung und dann in einer zwi-Querrichtung
und dann in einer zwischen einem 5 sehen einem Eingangs- und einem Ausgangs-Zug-Eingangs-
und einem Ausgangs-Zugwalzensystem walzensystem liegenden Streckzone in ihrer Längsliegenden
Streckzone in ihrer Längsrichtung ge- richtung gestreckt wird, wobei die Folienbahn bei
streckt wird, wobei die Folienbahn bei einer einer unter der Strecktemperatur liegenden Tempeunter
der Strecktemperatur liegenden Tempe- ratur in die Streckzone eingeführt und erst innerhalb
ratur in die Streckzone eingeführt und erst inner- io der Streckzone auf Strecktemperatur erwärmt wird,
halb der Streckzone auf Strecktemperatur er- Die kontinuierliche Streckung zur Verbesserung
wärmt wird, dadurch gekennzeichnet, der physikalischen Eigenschaften von thermoplastidaß
die Folienbahn bei einer Temperatur, die sehen Folienbahnen erfolgt mitunter so, daß in erster
mindestens 10° C unter der beim Strecken der Stufe die Querstreckung erfolgt und die Folienbahn
Folienbahn in ihrer Längsrichtung angewandten 15 in zweiter Stufe durch zwei mit verschiedener GeTemperatur
liegt, durch das Eingangs-Zugwalzen- schwindigkeit laufende Zugwalzensysteme bei Temsystem
geführt, an den Rändern von schmalen, peraturen unterhalb des Kristallit-Schmelzpunktes
nicht miteinander verbundenen Kluppen, welche in Längsrichtung verstreckt wird. Das Eingangszugparallel
oder annähernd parallel zur Längsrich- walzensystem bestimmt die Laufgeschwindigkeit der
tung der Folienbahn in Laufschienen laufen und ao Folienbahn vor der Längsverstreckung, das Ausvon
der Folienbahn mitgezogen werden, gefaßt, gangszugwalzensystem ihre Laufgeschwindigkeit nach
nach dem Verstrecken auf eine Temperatur der Verstreckung. Die Durchführung der Längsunterhalb
der Strecktemperatur abgekühlt und Streckung nach der Breitstreckung bringt den Vorteil, (I
unmittelbar vor dem Passieren des Ausgangs- daß biaxial verstreckte Folienbahnen erhalten wer-Zugwalzensystems
von den Kluppen freigegeben 35 den können, die auch bei einem hohen Grad der
wird. Breitverstreckung eine bevorzugte Längsorientierung
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- und damit eine erhöhte Festigkeit in Längsrichtung
kennzeichnet, daß die Folienbahnränder nach besitzen. Die Bevorzugung der Längsorientierung ist
dem Längsstrecken und Abkühlen unter die häufig dort erwünscht, wo die biaxial verstreckten
Längsstrecktemperatur weiterhin von den Klup- 3° Folien in Form von schmalen Bändern Verwendung
pen gefaßt bleiben und diese auf parallel oder finden.
annähernd parallel zueinander liegenden Schienen Bei der in zweiter Stufe durchgeführten Längsweiterlaufen
und die Folienbahn dann ohne wei- Streckung ist aber auch bei Verkürzung des Strecktere
Längsstreckung Temperaturen oberhalb der weges auf das unumgänglich notwendige Maß nicht
Strecktemperatur, aber unterhalb der Schmelz- 35 zu vermeiden, daß ein Querschrumpfen der Folientemperatur
der Folie unterworfen, anschließend bahn auftritt. Das Maß der Schrumpfung ist dann
wiederum unter die Strecktemperatur abgekühlt an den Bahnrändern am stärksten, und das führt
und danach die Ränder der Folienbahn aus den dazu, daß sich die Randpartien der Folienbahn etwas
Kluppen entlassen werden. verdicken und eine andere Orientierung besitzen als
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- 40 der Hauptteil der Folienbahn. Um die genannte Berens
nach Anspruch 1 oder 2 mit einem mit um- einträchtigung in Grenzen zu halten, wird daher die
laufenden Kluppenketten ausgerüsteten Breit- Folienbahn bei bekannten Verfahren, bei denen das
streckwerk, dem ein Längsstreckwerk nach- Längsstrecken in der zweiten Stufe erfolgt, bis dicht
geschaltet ist, das mit einem Eingangs- und einem an die kurze Verstreckungszone über heiße Walzen (\
Ausgangs-Zugwalzensystem ausgerüstet ist, da- 45 geführt, deren Temperaturen bei der Verstreckungs- ->
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ein- temperatur liegen müssen. Dabei kommt es leicht
gangs-Zugwalzensystem (Zl) und dem Ausgangs- dazu, daß die Folienoberfläche ungünstig beeinflußt
Zugwalzensystem (Z 2) eine Vorrichtung für das wird. Es ist ferner auch schwierig, sehr breite dünne Führen
der Fojienbahnränder vorgesehen ist, Folienbahnen durch ein Verstreckungssystem hinweiche
eine Vielzahl von schmalen, unterein- 50 durchzuführen, das aus eng beieinanderliegenden
ander nicht verbundenen Kluppen, jeweils zwei heißen Walzen aufgebaut ist; bei der Herstellung
vom Eingangs-Zugwalzensystem (Zl) zum Aus- von biaxial verstreckten Folien kommen aber in der
gangs-Zugwalzensystem (Z 2) hinführende und Praxis Produktionsbreiten bis zu 2 m und mehr vor.
zurückführende Leitschienen (Rl, R2 und R3, Es ist ein Simultanstreckverfahren bekannt, bei
R 4) für die Kluppen und Vorrichtungen zum 55 dem die Ränder der Folienbahn von nicht mitein-
Einführen der Kluppen in die hinführenden und ander verbundenen Kluppen, welche in Laufschienen
rückführenden Leitschienen (Al, R2 und R3, laufen und von der Folienbahn mitgezogen werden, ;
R 4) zum Rückführen der Kluppen an den Be- erfaßt werden. Simultanstreckverfahren sind jedoch
ginn der Verstreckungszone sowie zum öffnen technisch aufwendig und nicht allgemein und für
und Schließen der Kluppen aufweist, wobei die 6o hohe Leistungen anwendbar.
hinführenden Leitschienen (Al, R2) mit im we- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ,
sentlichen gleichbleibendem Abstand voneinander eingangs dargelegte Verfahren dahingehend zu ver- ;
liegen und zwischen ihnen im Anschluß an das bessern, daß eine Beeinträchtigung der Oberfläche ;
Eingangs-Zugwalzensystem (Zl) eine Heizvor- der Folienbahn bei der Längsstreckung vermieden j
richtung und vor dem Ausgangs-Zugwalzensystem 65 wird. i
(Z2) eine Kühlvorrichtung für die Folienbahn Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Folienangeordnet
ist. bahn bei einer Temperatur, die mindestens 10° C j unter der beim Strecken der Folienbahn in ihrer
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