DE1454839B2 - Vorrichtung zum Schmelzen von korni gem, thermoplastischem Material, wie z B Kunstharzen - Google Patents
Vorrichtung zum Schmelzen von korni gem, thermoplastischem Material, wie z B KunstharzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schmelzen von körnigem, thermoplastischem
Material, wie z. B. Kunstharzen, bestehend aus einem trichterförmigen Aufgabebehälter, durch dessen
unteres Ende sich eine waagerecht verlaufende. aus röhrenförmigen Elementen bestehende Heizleitung
erstreckt und an dessen Boden sich eine Abflußleitung für das geschmolzene Gut befindet.
Es sind bereits zahlreiche Arien von Techniken und Vorrichtungen zur Ausgabe von warmem
Schmelzgut zum Schnellbeleimen oder Kleben verschiedener Arten von Papier, Karton, Polyäthylen
und sonstigen Kunststoff-Folien oder beschichtetem Flachmaterial, wachsgetränktem Papier und Karton,
zum Abdichten und Verkleben von Tüten, verschiedenen Arten von mehrseitigen Formularen, wie
Geschäftsformularen, sowie zu den verschiedenartigsten sonstigen Anwendungen bekanntgeworden.
Bei einer Art der bisher bekannten Vorrichtungen wird beispielsweise ein vorgeformter Strick oder
Strang des erhärteten Klebstoffes durch Berührung mit Heizelementen geschmolzen, worauf das geschmolzene
Gut in einem kontinuierlichen Arbeitsgang durch eine Beleimungsrolle auf die zu beleimende
Zone aufgetragen wird.
J3ine solche Vorrichtung ist jedoch nicht zum Schmelzen von körnigem Gut geeignet, sondern
erfordert die Vorfertigung von Strängen. Außerdem führt die unmittelbare Berührung der Heizelemente
mit dem Schmelzgut bei dieser Maschinenart sowie auch bei anderen Arten von Vorrichtungen zum
Aufbringen von warmem, geschmolzenem Klebstoff, bei denen das Schmelzgut in eine große Einfüllvorrichtung
eingebracht, geschmolzen und dann in einem steten Strom gepumpt wird, naturgemäß häufig zum
Schmoren des Schmelzgutes während des Erwärmungsvorganges. Dies kommt daher, daß die durch unmittelbare
Berührung heizenden Vorrichtungen nicht in der Lage sind, die durch die unmittelbare Berührung
der Heizelemente auf den zu schmelzenden Klebstoff übertragende Wärmemenge stets selbsttätig zu begrenzen,
so daß die erzeugte Wärme, selbst bei thermostatischen Steuerungen, zumindest vorübergehend
das Wärmeabsorptionsvermögen des Schmelzgutes übersteigt. Außerdem neigt bei den bisher be-
kannten Vorrichtungen dieser Art das Schmelzgut häufig dazu, in den Pump- und Ausgabeleitungen
zu erstarren.
Dies gilt auch für eine aus der USA.-Patentschrift 2 217 743 bekannte Vorrichtung zum Schmelzen von
kettenförmigen Polyamiden. Bei dieser Vorrichtung gelangen die Ausgangsstoffe von einem Behälter aus
an eine von einem Heizmedium durchströmte Schmelzeinrichtung, an deren Oberfläche sie schmelzen
und in einen Schmelzgutbehälter abtropfen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden; dabei soll
eine für körniges Schmelzgut besonders geeignete Vorrichtung geschaffen werden, die eine einfache.
selbständige Steuerung der Wärmeübertragung auf das Schmelzgut ermöglicht, so daß die Wärmemenge
das Wärmeabsorptionsvermögen des Schmelzgutes nicht übersteigt und damit ein Anbrennen des
Schmelzguies sicher vermieden wird.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß dicht über der Abflußleitung eine Heizleitung
angeordnet ist, die eine gegen hohe Temperaturen beständige und für Wärmestrahlen durchlässige
Wandung aufweist, in deren Innenraum mit Abstand von der Wandung eine Wärmestrahlen abstrahlende
Wärmequelle angeordnet ist.
Mit Hilfe der Vorrichtung nach der Erfindung wird das Schmelzen von körnigem, thermoplastischem
Material auf neuartige Weise derart ermöglicht, daß ein störungsfreier und gleichmäßiger Ablauf
des Schmelzprozesses erzielt wird. Insbesondere wird auf Grund der Strahlungsbeheizung eine örtliche
Überhitzung des Schmelzgutes verhindert.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung ist ein
Längsteilschnitt durch eine Vorrichtung nach der Erfindung gezeigt.
Der trichterförmige Aufgabebehälter I ist in der Nähe des Bodens 3 mit einer zylindrischen, wärmedurchlässigen
Heizleitung 11, beispielsweise aus gegen hohe Temperaturen beständigem Hartglas, versehen.
Das körnige Schmelzgut, wie beispielsweise Kunstharz auf Venylbasis, Klebstoffe, Polyäthylen oder
sonstige Kunststoffe, wird in den Aufgabebehälter 1 eingebracht und dort gespeichert. Zur Vermeidung
der unmittelbaren Berührung der Wärmequelle mit dem Schmelzgut ist die Heizleitung 11 mit einer sich
in Längsrichtung erstreckenden, als Rein-Infraroi-Quarzröhre ausgebildeten Wärmequelle 9 versehen,
die bei 9' im Inneren der Heizleitung angebracht ist. Die durch die Wärmequelle 9 erzeugte Wärme
wird durch die Luft um die Wärmequelle und die Wandung 5 der Heizleitung hindurch in den Aufgabebehälter
1 hinein abgestrahlt. Dabei ist die Strahlungswärme so eingestellt, daß an der Oberfläche
der Heizleitung 11 eine Temperatur herrscht, die zu keiner Überhitzung des Schmelzgutes führt.
Da die Wandung 5 außerdem in der Nähe des Bodens 3 des Aufgabebehälters 1 angeordnet ist, ist
das Ausbringen des Schmelzgutes durch die Abflußleitung 3" unter dem Einfluß der Schwerkraft möglich,
wobei gewährleistet ist, daß kein Schmelzgut ausgebracht oder abgezogen wird, das nicht um die
wärmeausstrahlende Heizleitung 11 herumgeflossen ist.
Wegen der bei diesem Vorgang auftretenden Temperaturveränderungen bestehen die nach oben auseinanderlaufenden
Seitenwände des Aufgabebehälters 1 vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material,
wie beispielsweise 0,8 mm dickem Aluminiumblech, wobei die mit Hartglaswänden versehene wärmeausstrahlende
Heizleitung 11 zwischen elastischen, gegen hohe Temperaturen beständigen Siliziumschaum-Dichtungen
7 aufgehängt ist, die die Stirnwandabschnitte des Aufgabebehälters bilden. Der nachgiebige
Charakter der gegen hohe Temperaturen beständigen Halterungen der Dichtungen 7 schützt
die Behälterwände vor dem sich verändernden Zustand des warmen,, flüssigen Schmelzgutes und hält
die Wärmequelle .9 schwimmend darin und somit von den Mäßveränderungen in dem Aufgabebehälter 1
und dem sich darin befindlichen Schmelzgut unabhängig.
Sofern der Boden 3 des Aufgabebehälters 1 zylindrisch ausgebildet ist und dabei der Bodenfläche der
Heizleitung 11 angepaßt ist, ist die Anordnung der Heizleitung 11 in der Nähe des Behälterbodens 3 besonders
wichtig, und zwar deshalb, weil es dann wünschenswert ist, unterhalb der Heizleitung 11 eine
kleinere Querschnittsfläche zu schaffen, da der Behälterboden 3 nicht die Elastizität der Seitenwände
des Aufgabebehälters besitzt und vermieden werden
muß, daß unzulässige Beanspruchungen oder Kräfte auf die Heizleitung 11 einwirken. Nach der derzeitigen
Praxis kann die Unterseite der Heizleitung beispielsweise etwa 6 mm über einem im wesentlichen
kreisrunden Boden 3 des Aufgabebehälters liegen.
In der Nähe oder längs des Bodens 3 des Aufgabebehälters ist ein die Abflußleitung 3" bedeckender
Filter 3' zum Abfangen sämtlicher in dem Schmelzgut verbliebener unerwünschter Festteilchen eingesetzt.
Das gefilterte Schmelzgut fließt durch die in dem Boden 3 des Aufgabebehälters 1 vorhandene
Abflußleitung 3" hindurch und wird nach unten in eine Sammelleitung 13 geleitet, die ihrerseits mit beliebigen
üblichen Pumpen 15 in Verbindung steht. Diese Pumpen ermöglichen dann die Verteilung oder
Ausgabe des Schmelzgutes über bestimmte Ausgabewege. Zum Bewirken der gewünschten Ausgabe sind
die Pumpen in bekannter Weise mit durch 17 schematisch dargestellten Düsen versehen.
Um zu gewährleisten, daß das aus der Abflußleitung 3" in die Sammelleitung 13 eingedrungene,
abgezogene Schmelzgut bei der richtigen Temperatur und dem richtigen Erweichungsgrad gehalten wird,
kann sowohl im Bereich 13 bis 15 der Sammelleitung und der Pumpe als auch an besonderen Stellen entlang
der Abflußleitung eine zusätzliche Beheizung erforderlich sein. Das rechte und linke Ende 5' bzw.
5" der Heizleitung 11 sind offen und stehen mit einem Ventilator 19 bzw. einer Leitung 21 in Verbindung,
die Warmluft in Richtung der Pfeile durch eine Leitung 23 hindurch umwälzen, die auf die Sammelleitung
13 und die Pumpen 15 gerichtet ist. Zur zusätzlichen Erwärmung dieses Luftstromes sind in der
Leitung 21 elektrische Heizelemente 25 angeordnet. Zum Beispiel ermöglichen elektrische Heizelemente
25 mit einer Leistung von 2700 W bei einem Luftdurchsatz durch die Leitung 21 von etwa 0,57 m3 pro
Minute die Erzeugung einer Temperatur von etwa 177° C im Bereich der Pumpen 15.
Die Wärmequelle 9 kann in Abhängigkeit von der Temperatur, die zwischen der Wandung 5 und dem
Filter 3' durch in der Schmelze angeordnete Thermoelemente 2 gemessen wird, ein- und ausgeschaltet
werden. Bei Klebstoffen tierischer Herkunft wird die Strahlungstemperatur beispielsweise auf etwa 83° C
gehalten, während für niedermolekulare Kunststoffe, wie beispielsweise Polyäthylen, die Strahlüngstemperatur
auf etwa 120° C gehalten werden kann, wobei für andere Arten von Kunststoffen und klebstoffähnlichen
Substanzen noch höhere Temperaturen verwendet werden.
Die Thermoelemente 2 bilden z. B. zusammen mit Mikroschaltgeräten eine Steuerung. Die Schaltgeräte
werden dabei so eingestellt, daß die vor der thermischen Zersetzung des Schmelzgutes liegende Wärmeabsorptionsgrenze
oder Wärmeaufnahmefähigkeitsgrenze nicht überschritten wird. Die gleichen einstellbaren
in Abhängigkeit von der Temperatur betätigbaren Schalter können auch zur Steuerung der Temperatur
im Bereich der Pumpen 15 und der Temperatur der Ausgabedüsen 17 vorgesehen sein.
Um zu gewährleisten, daß die Düse 17 nicht in Tätigkeit tritt, bis die Temperatur der gesamten Einrichtung
einen vorbestimmten Wert erreicht hat, bei dem eine geeignete Schmelze erzeugt ist, kann man
ein Zeitverzögerungsrelais vorsehen, das bis zu seinem Ablauf die Energiezufuhr zur Betätigung der
Düse 17 unterbrochen hält. Außerdem kann man ein übliches elektrisches Sperrglied in dem Ventilator 19
vorsehen, das beim Auftreten eines Fehlers in der Luftumwälzung den Stromkreis unterbricht und eine
Störanzeige abgibt.
Selbstverständlich können auch andere bekannte Arten von Wärmestrahlungs- oder Überwachungsvorrichtungen
und auch zusätzliche Fühlvorrichtungen verwendet werden, zu denen beispielsweise
Anzeigevorrichtungen für einen hohen und niedrigen Pegelstand des Materials sowie Abschaltvorrichtungen
im Inneren des Aufgabebehälters 1 gehören.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Schmelzen von körnigem, thermoplastischem Material, wie z. B. Kunstharzen,
bestehend aus einem trichterförmigen Aufgabebehälter, durch dessen unteres Ende sich
eine waagerecht verlaufende, aus röhrenförmigen Elementen bestehende Heizleitung erstreckt und
an dessen Boden sich eine Abflußleitung für das geschmolzene Gut befindet, dadurch gekennzeichnet,
daß dicht über der Abflußleitung (3") eine Heizleitung (11) angeordnet ist, die eine gegen hohe Temperaturen beständige
und für Wärmestrahlen durchlässige Wandung (5) aufweist, in deren Innenraum mit Abstand von
der Wandung eine Wärmestrahlen abstrahlende Wärmequelle (9) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmige Wandung (5)
der Heizleitung (11) aus Hartglas besteht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle (9)
ein Quarzstab ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite der Heizleitung
(11) an einen Ventilator (19) angeschlossen ist, während sich an die andere Seite zusätzliche
Leitungen (21, 23) anschließen, die bis in den Bereich einer Sammelleitung (13) unterhalb
des Aufgabebehälters führen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Leitungen (21) und/oder (23) zusätzliche elektrische Heizelemente (25) angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Heizleitung
(11) und dem Boden (3) des Aufgabebehälters (1) mit der Öffnung für die Abflußleitung
(3") ein Filter (3') angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (3) des
Aufgabebehälters (1) in seiner Form der Wandung (5) der Heizleitung (11) angepaßt ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Thermoelemente (2)
vorgesehen sind, die sich im Kontakt mit der Wandung (5) der Heizleitung (11) befinden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |