DE1451881C - Vorrichtung zum katalytischen Nach verbrennen von Abgasen einer Brennkraft maschine, insbesondere in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum katalytischen Nach verbrennen von Abgasen einer Brennkraft maschine, insbesondere in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum katalytischen Nachverbrennen von Abgasen einer
Brennkraftmaschine, insbesondere in Kraftfahrzeugen, bestehend aus zwei je für sich funktionsfähigen, in der
Abgasleitung hintereinander angeordneten, jeweils einen Teil der gesamten Katalysatormasse enthaltenden
Untereinheiten. Eine solche Anordnung ist für das Nachverbrennen von Dieselabgasen bekannt
(Zeitschrift »The Engineer« vom 27. Mai I960, S. 893, F i g. 10). Hierbei sind zwei gleich große Katalysatoreinheiten
in gleich großem Abstand vom Motor örtlich nebeneinander angeordnet. Durch eine Umschaltklappe
können sie entweder in der einen oder in der anderen Reihenfolge hintereinandergeschaltet
werden, wobei die jeweils zweite Einheit infolge eines in der Verbindungsleitung angeordneten besonderen
Ölbrenners aufgeheizt wird.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich dagegen um folgendes: Es ist von entscheidender
Bedeutung, daß die katalytische Nachverbrennung der Abgase innerhalb ganz kurzer Zeit nach dem
Anlassen der Brennkraftmaschine voll einsetzt, weil gerade in den ersten Minuten nach dem Anlassen,
wenn die Maschine noch verhältnismäßig kühl ist, besonders viel gesundheitsschädliche Bestandteile in
den Abgasen enthalten sind.
Da die Vorrichtung zur katalytischen Nachverbrennung
jedoch einen verhältnismäßig großen Raum im Kraftfahrzeug beansprucht, ist es in der Regel nicht
möglich, sie nahe an der Fahrzeugantriebsmaschine unterzubringen. Dies bedingt verhältnismäßig lange
Abgasleitungen zwischen der Antriebsmaschine und der Vorrichtung zum Nachverbrennen ihrer Abgase.
Dadurch kühlen sich die Abgase auf ihrem Weg von der Maschine zur Nachbrennvorrichtung erheblich
ab, und es vergeht verhältnismäßig viel Zeit, bis die Nachbrennvorrichtung so weit erhitzt ist, daß die in
ihr enthaltene Katalysatormasse voll wirksam wird. Dieser Mangel wird durch die Erfindung beseitigt.
Gemäß der Erfindung unterscheiden sich die beiden Katalysator-Untereinheiten in ihrer Größe wesentlich
voneinander, wobei die kleinere Einheit möglichst nahe an der Brennkraftmaschine und die größere
weiter von der Brennkraftmaschine entfernt an einer anderen geeigneten Stelle des Fahrzeuges angeordnet
ist. Im einzelnen wird vorgeschlagen, daß die kleinere Einheit (Voreinheit) etwa ein Vierteil bis ein Fünftel,
die größere Einheit (Haupteinheit) etwa drei Viertel bis vier Fünftel der gesamten benötigten Katalysatormasse
enthält.
Zweckmäßig sind sowohl an der kleineren als auch an der größeren Einheit in an sich bekannter Weise
(österreichische Patentschrift 227 031; USA.-Patentschrift 3 097 074) Umgehungsleitungen mit Umlenkklappen
angebracht, so daß die Abgase nach Belieben um jede der beiden Untereinheiten herumgeleitet
werden können. Hierdurch soll erreicht werden, daß einerseits der Strömungswiderstand der gesamten
Nachbrennvorrichtung dem Luftdurchsatz in den verschiedenen Motor-Betriebszuständen angepaßt
werden kann und andererseits die Katalysatorsubstanz in der Vor- und Haupteinheit vor Übertemperaturen
geschützt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es bedeutet 1 eine
in einem Kraftfahrzeug als Antriebsmaschine für dieses angeordnete Brennkraftmaschine, 2 die Abgasleitung
der Brennkraftmaschine 1 und 3 bzw. 4 je eine Vorrichtung an sich bekannter Art zur katalytischen
Nachverbrennung der durch die Leitung 2 austretenden Abgase. Die Vorrichtungen 3, 4 sind in der Abgasleitung
2 hintereinander angeordnet, und zwar die
ίο Vorrichtung 3 unmittelbar an der Brennkraftmaschine
I, die Vorrichtung 4 an einer anderen geeigneten Stelle des Fahrzeugs, beispielsweise in einer Ausbuchtung
des Fahrzeugbodens, unter den Sitzen od. dgl. Außerdem können die Einheiten 3 und 4, gegebenenfalls
unter Zuschaltung von Resonanzvolumina, die Rolle der Auspuff-Schalldämpfung übernehmen.
Die beiden Teile 3, 4 bilden Untereinheiten der gesamten Vorrichtung zum Nachverbrennen der Abgase.
Jede dieser Untereinheiten ist in bekannter Weise mit einer die Nachverbrennung der schädlichen Bestandteile
der Abgase fördernden Katalysatormasse (Katalysatorträger -f- Katalysatorsubstanz) gefüllt und mit
hier nicht dargestellten Einrichtungen zum Einführen von Zusatzluft versehen. Die Aufteilung der gesamten
Vorrichtung in die beiden Untereinheiten erfolgt so, daß die Voreinheit 3 etwa ein Viertel bis ein Fünftel,
die Haupteinheit 4 etwa drei Viertel bis vier Fünftel der gesamten benötigten Katalysatormasse aufnimmt. Sowohl
an der Voreinheit 3 als auch an der Haupteinheit 4 sind Umgehungsleitungen 5, 6 vorgesehen, die
durch Umlenkklappen 7, 8 nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden können. Die Steuerung der Klappen
wird durch einen geeigneten Mechanismus in Abhängigkeit vom Motorbetriebszustand und von der
Temperatur der Katalysatormasse in den Untereinheiten bewirkt.
Die Steuerung der Klappen 7, 8 erfolgt so, daß bei Inbetriebnahme der kalten Brennkraftmaschine 1 zunächst
beide Umgehungsleitungen 5,6 durch die Klappen 7,8 geschlossen sind. Die Abgase durchströmen
dann zunächst die Untereinheit 3. Sie erwärmen dabei die in dieser enthaltene Katalysatormasse
bis zu ihrer Ansprechtemperatur, beispielsweise bis auf 250 bis 3000C, was verhältnismäßig schnell
erfolgt, da die Abgase an dieser Stelle auch bei gedrosselt laufender Maschine noch eine ausreichend
hohe Temperatur haben und die Katalysatormenge in der Voreinheit 3 verhältnismäßig gering ist. Gegebenenfalls
können Vor- und Haupteinheit sowie die Verbindungsleitung 2 mit einer geeigneten Wärmeisolierung
umgeben werden.
Angenommen, die Brennkraftmaschine 1 habe eine Nennleistung von 100 PS und werde nach der Inbetriebnahme
mit einer Anfahrleistung von etwa 20 PS warmgefahren, wie es im Großstadtverkehr gewöhnlich
der Fall ist, dann kann mit einer Abgasmenge von 1 m3 je Minute (bezogen auf 200C) und einer Auspufftemperatur
von 4500C gerechnet werden. Nimmt man ferner einen Temperaturabfall der Abgase von 250° C
in der Voreinheit 3 an, so ergibt sich zur Aufheizung der in dieser enthaltenen Katalysatormenge ein
Wärmeanfall von:
öabgas = 0,25
cal
gr - Grad
250 Grad = 81
min
min
L 451 881
In der Voreinheit 3 sollen sich etwa 0,8 kg Katalysatormasse mit einer spezifischen
Wärme von = 0,23
cal
gr · Grad
befinden. Dann wird zur Erreichung der Ansprechtemperatur des Katalysators von z. B. 3000C bei einer
Ausgangstemperatur von 20° C eine Wärmemenge von
ßkat = 0,23 · 800 · 280 = 51 kcal
benötigt.
Die gleiche Rechnung ergibt für das den Katalysator
enthaltende Blechgehäuse, das ebenfalls auf 300° C aufgeheizt wird und dessen Gewicht mit 0,7 kg angenommen
sei, eine Wärmemenge von
ßse = 0,1 · 700 · 280 = 20 kcal.
Zur Aufheizung der Voreinheit 3 benötigt man also etwa 51 + 20 = 71 kcal. Da, wie oben festgestellt,
minütlich etwa 81 kcal während des Warmfahrens der Maschine durch die heißen Abgase angeliefert werden,
kann die Voreinheit 3 also in etwa -^- min = 52 see
öl
auf die Ansprechtemperatur des Katalysators angewärmt werden. Wird die Motorleistung dann erhöht,
so erwärmt sich die Katalysatormasse in der Voreinheit 3 sowohl durch die steigende Abgastemperatur
als auch durch die bei der katalytischen Reaktion entstehende Verbrennungswärme.
Die nachverbrannten Abgase haben, da beide Effekte zusammenwirken, dann hinter der Voreinheit 3
eine so hohe Temperatur, daß sie trotz der langen Verbindungsleitung zwischen den beiden Untereinheiten 3,
4 in verhältnismäßig kurzer Zeit auch die in der Haupteinheit 4 enthaltene Katalysatormasse von etwa 4 kg
und deren Gehäuse auf die Ansprechtemperatur des Katalysators aufheizen. Die Haupteinheit 4 ist von
da ab in der Lage, die Nachverbrennung für die gesamte, auch bei erhöhter Leistung der Maschine 1 anfallende
Abgasmenge weitgehend allein durchzuführen. Infolgedessen wird, sobald die Katalysatormasse
in der Haupteinheit 4 ihre Ansprechtemperatur erreicht, die Umlenkklappe 7 so umgeschaltet, daß sie
dem größten Teil der Abgase den Weg um die Voreinheit 3 herum durch die Umgehungsleitung 5 hindurch
freigibt. Dadurch wird die in der Voreinheit 3 befindliche Katalysatormasse vor zu früher Erschöpfung
bzw. Vergiftung (z. B. durch den Bleigehalt des Kraftstoffs) und Übertemperaturen bewahrt. Übertemperaturen
sind insbesondere dann zu erwarten,
ίο wenn z. B. eine Zündkerze aussetzt und demzufolge
große Mengen unverbrannten Kraftstoffs im Katalysator umgesetzt werden.
Die beschriebene Aufteilung der Nachbrennvorrichtung in eine Vor- und eine Haupteinheit bietet zusätzlieh
noch den Vorteil, daß nur für das Gehäuse der thermisch stärker beanspruchten Voreinheit teurere,
hochwertige Stahlbleche verwendet werden müssen, während für die Haupteinheit übliche Stahlsorten benutzt
werden können. Dies ist wichtig, um den Preis der Nachbrennvorrichtung in tragbaren Grenzen
gegenüber den Gestehungskosten des Fahrzeugs selbst halten zu können.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum katalytischen Nachverbrennen von Abgasen einer Brennkraftmaschine,
insbesondere in Kraftfahrzeugen, bestehend aus zwei je für sich funktionsfähigen, in der Abgasleitung
hintereinander angeordneten, jeweils einen Teil der gesamten Katalysatormasse enthaltenden
Untereinheiten, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die beiden Untereinheiten (3, 4) in ihrer Größe wesentlich voneinander unterscheiden
und daß die kleinere Einheit (3) möglichst nahe an der Brennkraftmaschine (1) und die größere (4)
weiter von der Brennkraftmaschine (1) entfernt an einer anderen geeigneten Stelle des Fahrzeugs
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinere Einheit (Voreinheit3)
etwa ein Viertel bis ein Fünftel, die größere Einheit (Haupteinheit 4) etwa drei Viertel bis vier Fünfte
der gesamten benötigten Katalysatormasse enthält
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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