DE1437387A1 - UEberspannungs-Schutzvorrichtung an Fernsprechnetzleitungen - Google Patents
UEberspannungs-Schutzvorrichtung an FernsprechnetzleitungenInfo
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Description
Überspannungs-Schutzvorrichtung an Fernsprechnetzleitungen
Die Erfindung "betrifft eine Überspannungs-Schutzvorrichtung
an Fernsprechnetzleitungen, bei der die Leitung durch einen Überspannungsableiter geschützt ist.
Fernsprechnetzleitungen führen in den Normalbetriebsfällen höchstens 30 V Gleichspannung als Aderspannung gegen Erde,
d.h. 60 Y maximale Spannungsdifferenz zwischen den beiden Leitungen. Auf dem Wege zwischen dem Amt und dem Fernsprechteilnehmer
kann jedoch, vor allem bei Freileitungen, eine unzulässig hohe Spannung durch ein Naturereignis (Blitz,
atmosphärische Entladung usw.) oder durch Starkstromeinfluss (Drahtbruch, Überschlag aus benachbarten Leitungen o.dgl.)
entstehen, die dann für den Teilnehmerapparat und seinen Besitzer sowie für die Amtseinrichtungen schädlich sein kann.
Aus diesem Grunde werden normalerweise zwischen Leitung und Erde Überspannungsableiter geschaltet. Bekannt sind im wesentlichen
Glimm-Entladungsröhren mit Edelgasfüllung. Deren Lebens·
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NeUB Unteriagen (Art. 7 § I Abs. 2 Nr. I Satz 3 des Änderunasaes. v. 4.9.196.
dauer ist jedoch begrenzt. Ausserdem steigt ihre Zündspannung
im Laufe der Zeit an, so dass ein rechtzeitiges Ableiten der Überspannung nicht sichergestellt ist. Außerdem sind einfache
Funkenüberschlagstellen bekannt, bei denen ein perforiertes Zellonplättchen zwischen zwei Kohleelektroden gehalten
wird. Derartige Sicherungen verschmoren jedoch leicht infolge der bei den Überschlägen entstehenden Wärme und bleiben dann
dauernd leitend.
Ziel der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung anzugeben,
die eine lange Lebensdauer besitzt und bei einem genau eingestellten
Spannungswert in Tätigkeit tritt.
Erfindungsgemäss wird als Überspannungsableiter ein Festkörperschalter,
verwendet, der beim Überschreiten eines Schwellenwerts der angelegten Spannung vom hochohmigen in den niederohmigen
Zustand und beim Unterschreiten eines Haltewerts des hindurchfliessenden Stromes wieder zurück-schaltet.
Derartige Festkörperschalter können im hochohmigen Zustand einen Widerstandswert von mehreren Megohm besitzen. Sie wirken
daher praktisch als offener Schalter und beeinträchtigen die Gesamtanordnung nicht. Wenn jedoch die an ihnen liegende
Spannung den Schwellenwert übersteigt, der sehr dicht über der maximalen Betriebsspannung liegen kann, kippen sie in einen
niederohmigen Zustand um, in dem der Widerstandswert bei 1 Ohm oder niedriger liegen kann. Überspannungen werden daher sofort
abgeleitet. Hierbei wird der Festkörperschalter wegen seines geringen Eigenwiderstandes fast überhaupt nicht erwärmt. Er erfährt
daher auch keine bleibende Veränderung, sondern kehrt am Ende des AbleitungsVorganges in den hochohmigen Zustand zurück.
In vielen Fällen ist es zweckmässig, wenn mit dem Festkörperschalter
ein Widerstand in Reihe liegt, der bei normaler Betriebsspannung und niederohmigem Festkörperschalter den hin-
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durchfliessenden Strom auf eine Grosse unter dem Haltewert
begrenzt.
Da die Spannung zwischen den Fernsprechnetzleitungen nach der Überspannungs-Ableitung nicht auf 0 sondern auf den nory
malen Betriebswert von 60 V zurückkehrt, kann es unter bestimmten Voraussetzungen geschehen, dass von dieser Spannung
ein so grosser Strom über den niederohmigen Festkörperschalter abgeleitet wird, dass dieser seinen niederohmigen Zustand
beibehält. Bei Vorschaltung des erwähnten Widerstandes dagegen ist ein sicheres Hückschalten in den hochohmigen Zustand
gewährleistet. Der Widerstand hat überdies den Vorteil, dass er den Ableitstrom selbst auf einen Wert begrenzt, der in der
Anlage keinen Schaden stiften kann.
Als Pestkörperschalter kommen verschiedene bekannte Typen, beispielsweise aus mehreren monokristallinen Schichten aufgebaute
Dioden, z.B. eine Fünf-Schicht-Diode, in Präge. Sehr
viel vorteilhafter sind aber neuartige sperrschichtfreie Pestkörperschalter insbesondere mit polykristallinem Aufbau. Die
letztgenannten Pestkörperschalter haben ein besonders grosses Widerstandsverhältnis zwischen dem hochohmigen und dem niederohmigen
Zustand. Ausserdem kann man ihren Schellenwert durch Wahl des Mischungsverhältnisses oder durch die Dicke des
Körpers nach Belieben einstellen. Sie sind ausserordentlich hoch belastbar und sehr leicht herstellbar. Beispielsweise
kann man sie durch Aufdampfen auf eine Metallplatte, durch Sintern, durch Erstarrenlassen einer Legierungsschmelze o.dgl.
erzeugen.
Einer der interessantesten Vertreter dieser sperrschichtfreien Pestkörperschalter besteht überwiegend aus Tellur mit Zusätzen
aus Elementen der Gruppen IV und V des periodischen Systems. Als Beispiel sei ein Pestkörperschalter genannt, der aus 67,5$
Tellur, 25$ Arsen und 7,5^ Germanium erzeugt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungebeispiels
im Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben. 2· zeigen»
Pig. 1 ein typisches Strom-Spannunge-DiagrMUi
für einen als Überspannungsableiter iu verwendenden Festkörperschalter
Pig. 2 eine Fernsprechanlage ait der erfindungegemässen
Schutzvorrichtung.
In dem Diagramm der Pig. 1 ist der Strom I eines symmetrischen Pestkörperschalters auf Tellurbasis über der Spannung U aufgetragen.
Unterhalb der Schwellenspannung i Ug ist der Strom
nahezu 0, da der Schalter seinen hochohmigen Zustand eingenommen
hat, bei dem sein Wideretand bis zu mehreren Megoha
betragen kann (Kurve I). Sobald jedoch die Schwellenspannung
Uß überschritten ist, springt der Festkörpersehalter in seinen
niederohmigen Zustand (Kurve II) um, bei dem er einen Widerstand von 1 Ohm oder weniger hat. Den niederohmigen Zustand
behält der Schalter bei, bis der hindurchflieasende Strom einen Haltewert I unterschreitet, der ziemlich in der Nähe
des Nullpunktes liegen kann. Beim Unterschreiten von I„
ti
schaltet der Pestkörperschalter in den hochohmigen Zustand zurück.
Bei der Fernsprechanlage in Fig. 2 sind lediglich schematisch
einige der Geräte an die Leitungen a und b angeschlossen, nämlich auf der Teilnehmerseite ein Telefonapparat 1 und auf
der Amtsseite ein Relais 2 mit Spannungsquelle 3 sowie ein
zweites Relais 4. Die Verbindung zwischen Teilnehmer und Amt erfolgt über ein Netz mit FreileitungsabBchnitten 5 und 6,
die gestrichelt dargestellt sind.
Zum Schutz gegen Überspannungen, die von den Freileitungsabschnitten zum Teilnehmer oder zum Amt vordringen könnten,
ist auf jeder Seite zwischen die Leitung a und Erde ein Fest-
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körperechalter 7 mit Widerstand 8 sowie zwischen die Leitung b
und Brde ein festkörperachalter 9 mit Widerstand 1o geschaltet.
Die Festkörperschalter 7 und 9 sind normalerweise im hochohmigen
Zustand. Sie schalten aber in den niederohmigen Zustand um, wenn die an ihnen liegende Spannung den Schwellenwert irg überschreitet.
Dies iet der Fall, wenn eine Überspannung auftritt. Die Widerstände
8 und 1o sind so bemessen, daß bei der normalen Betriebsspannung der Strom, der durch den niederohmigen Festkörperschalter
hindurohfließen würde, kleiner ist als der Haltestrom I„. Das bedeutet,
daä der Festkörpersehalter sofort in den hochohmigen Zustand
zurückkehrt, wenn sich im Leitungsnetz wieder die normale Betriebsspannung eingestellt hat.
Außerdem sind in die Leitungen a und b sowohl beim Teilnehmer als auch auf der Amtsseite Pestkörperschalter 11 - 14 geschaltet,
die normalerweise niederohmig sind, jedah bei einer zu starken
Strombelastung in einen hochohmigen Zustand übergehen und dadurch die Leitung praktisch unterbrechen. Man kann diese Überstromsicherung
herausnehmen und durch Anlegen einer Regenerierungsspannung sofort wieder in den niederohmigen Zustand zurückführen.
Selbstverständlich lassen sich die angegebenen Sicherungen auch bei Leitungen verwenden, die dem Fernsprechbetrieb ähnlich sind,
also beispielsweise Telegraphenleitungen u. dgl.. In jedem Fall sind die erfindungsgemäß verwendeten Sicherungselemente äußerst
langlebig und regenerieren sich selbst.
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Claims (4)
1. /Schutzvorrichtung an Ferneprechleitungen, bei der die Leitung
— durch einen Überspannungsableiter geschützt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ala ÜberapannungBableiter ein Feetkörperechalter
verwendet ist, der beim Überschreiten eines Schwellenwerts
der angelegten Spannung vom hochohmigen in den miederohmigen
Zustand und beim Unterschreiten eines Haltewertes des hindurchfließenden Stromes wieder zurückschaltet.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Festkörperschalter ein Widerstand in Reihe liegt, der bei normaler Betriebsspannung und niederohmigem Pestkörperschalter
den hindurchfließenden Strom auf eine Größe unter dem Haltewert begrenzt.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
daß der Festkörperschalter polykristallinen Aufbau hat.
4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daÄ
der Festkörperschalter überwiegend Tellur mit Zusätzen aus Elementen der Gruppen IV und V des periodischen Systems auf- '
weist.
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Neue Unterlagen (Art. 7 § 1 Abs. 2 Nr. I Satz 3 dta Ändwungtges. v. 4.9.1967)
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