DE1426986A1 - Helium-Refrigerator - Google Patents
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Description
MAX-PLANCK-GESELLb^n/urr zur
Förderung der Wissenschaften e.V. Göttingen
Helium-Refrigerator
Die Erfindung betrifft einen Helium-Refrigerator, bei dem das
flüssige Helium aus dem Sumpf eines Helium-Verflüssigers einem
ab-
außen liegenden Verbraucher zugeführt und das von diesem/gepumpte Gas wieder in den Verflüssiger eingespeist wird.
In der Kryotechnik wird als Refrigerator eine kontinuierlich arbeitende Kälteanlage zur Erzeugung tiefer Temperaturen im
Bereich von 2,5 bis 30° K bezeichnet, die vor allem dadurch
gekennzeichnet ist, daß das nach dem Entspannungsventil anfallende Flüssigkeit/Dampf-Gemisch ( Wasserstoff bzw. Helium) vollständig
dem Verbraucher zugeführt und das im Verbraucher anfallende Kaltgas entsprechend seiner Temperatur in den Niederdruckteil
eines der unteren Gegenströmer im Verflüssiger wieder eingespeist
wird.
Der Vorteil dieser Anlagen liegt darin, daß bei gleicher Maschinenleistung
wie für einen Verflüssiger durch die Rückführung des Kaltgases eine höhere Kälteleistung der Anlage erreicht wird.
Für den Verbraucher wird nicht nur die Verdampfungswärme des
ο flüssigen Kältemittels, sondern auch die Enthalpie des kalten
ο
<o Gases von der Temperatur beim Eintritt in den Verbraucher bis
oo
^* zur Temperatur beim Austritt aus dem Verbraucher ausgenutzt.
o Der v/eitere Kälteinhalt des Gases wird durch die Kaltgasrückfüh-
-j rung nahezu vollständig im Verflüssiger ausgenutzt.
Für den Verbraucher stehen bei höheren Betriebstemperaturen entsprechend
höhere Kälteleistungen zur Verfügung, bzw. die für den Verbraucher nutzbare Kälteleistung wird bei Annäherung an den
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Siedepunkt des Kältemittels zwangsläufig kleiner. Dementsprechend
werden Refrigeratoren am vorteilhaftesten dort verwendet, wo große Kälteleistungen erforderlich sind und wo ein Dauerbetrieb
unerläßlich ist. Es gibt aber andererseits auch schon Refrigeratoren
für kleine Kälteleistungen bei höherer Temperatur, beispielsweise 1 W bei 20° K, die zur Kühlung von Verstärker element en verwendet
werden,
Bei Betriebstemperaturen oberhalb des Siedepunktes des Kältemittels
liegt der Verbraucher im allgemeinen außerhalb des Verflüssigers.
Bei Betriebstemperaturen unterhalb des Siedepunktes wird dagegen meist ein Flüssigkeitsbad der gewünschten Temperatur im Verflüssiger
selbst erzeugt, d.h. die zu kühlende Probe ist in den Verflüssiger
einzuführen.
Ein Nachteil der bekannten Refrigeratoren liegt darin, daß sie
hinsichtlich der Betriebsbedingungen (Temperatur, Kälteleistung) nur wenig elastisch sind.
Bei Betriebstemperaturen oberhalb des Siedepunktes des Kältemittels
ist die Wiedereintrittsstelle des Kaltgases in den Verflüssiger so zu wählen, daß die Temperatur im Verflüssiger
an dieser Stelle der Temperatur des rückströmenden Gases entspricht. Man kann hier eine gewisse Variabilität erreichen, indem
man mehrere wahlweise zu verwendende Eintrittsstellen in den Verflüssiger vorsieht. Andererseits sind die Gegenströmer konstruktiv
der im Verbraucher anfallenden Kaltgasmenge anzupassen. Das bedeutet, daß ein Refrigerator den im Einzelfall gegebenen
Betriebsbedingungen jeweils angepaßt werden muß.
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Bei Betriebstemperaturen unterhalb des Siedepunktes des Kältemittels
liegen die Verhältnisse noch ungünstiger. Man senkt hier die Temperatur des im Sumpf dgs Verflüssigers befindlichen
.Flüssigkeitsbades durch Druckerniedrigung über der Flüssigkeit unter den Siedepunkt ab. Um beispielsweise das Flüssigkeitsbad
auf 2,5° K abzukühlen, muß der Druck über der siedenden Flüssigkeit
von 760 Torr auf 77 Torr abgesenkt werden. Dies wird erreicht, indem mittels einer außen liegenden, an den Niederdruckgas-Austritt
des Verflüssigers angeschlossenen Vakuumpumpe das anfallende Gas durch die Gegenströmer abgepumpt wird. Es wird also der Druck im
gesamten Niederdruckteil des Verflüssigers auf den der einzustellenden Temperatur entsprechenden Druck bzw. einen durch den
Strömungswiderstand gegebenen noch geringeren Druck abgesenkt. Um dabei einen hinreichend kleinen Strömungswiderstand der
Gegenströmer und andererseits einen ausreichenden Wärmeaustausch in den Gegenströmern zu erzielen, sind diese dem jeweiligen
Spezialfall entsprechend zu konstruieren. Zwangsläufig besitzt
also ein Refrigerator üblicher Bauart bei Betriebstemperaturen unterhalb des Siedepunktes des Kältemittels kaum noch eine Elastizität
hinsichtlich Betriebstemperatur und Kälteleistung.
Um diese Nachteile bei der Erzeugung von tiefen Temperaturen im Refrigeratorbetrieb zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
in der vom Sumpf des Verflüssigers zum Verbaucher führenden Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel ein den Kältemittelzufluß
regelndes Ventil vorzusehen, welches in Abhängigkeit von der Temperatur an einem ausgewählten Punkt des Verbrauchers gesteuert wird,
und an den Gasauslaß des Verbrauchers über ein gleichfalls in Abhängigkeit von der Temperatur an einem ausgewählten Punkt des
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- if _
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Verbrauchers gesteuertes Regelventil eine Vakuumpumpe anzuschließen/
deren Auslaß mit einem das Gas zum Verflüssiger fördernden Kompressor in Verbindung steht, wobei zwischen dem Auslaß der Vakuumpumpe und' .
dem Einlaß des Kompressors ein Gasausgleichsvolumen vorgesehen ist. Weiter wird vorgeschlagen, das in der Zuführungsleitung für das '
flüssige Kältemittel vorgesehene Regelventil an der im Sumpf des Verflüssigers liegenden Einlaßöffnung anzuordnen,'die Zuführungsleitung
für das flüssige Kältemittel ganz oder teilweise als Drosselstrecke auszubilden sowie im stationären Betrieb im Niederdruckteil
des Verflüssigers einen Überdruck zu halten, wie er für den normalen Verflüssigerbetrieb erforderlich ist und im Verbraucher einen dem
Temperatursollwert entsprechenden Druck unterhalb einer Atmosphäre
zu halten, wobei der Druckabfall in der als Drosselstrecke ausgebildeten Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel erfolgt.
Bei der vorgeschlagenen Refrigerasorvorrichtung wird das flüssige ·
Helium aus dem Sumpf des Verflüssigers mittels einer Vakuumpumpe in einen als Verbraucher dienenden Verdampferkryostaten gefördert,
wo es verdampft und die gewünschte Abkühlung bewirkt. Die konstante Temperatur im Verdampferkryostaten wird eingeregelt, indem einerseits
die Flüssigkeitszufuhr mittels eines in Abhängigkeit von der . Kryostattemperatur thermostatisch gesteuerten Regelventils in der
Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel geregelt wird, undindem andererseits der Druck im Verdampferkryostaten über ein ebenfalls
in Abhängigkeit von· der Kryostattemperatur thermostatisch gesteuertes Regelventil in der Absaugleitung geregelt wird, Das
von der Vakuumpumpe geförderte gasförmige Helium wird druckseitig, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Gasausgleichsvolumens,
der Ansaugseite eines Kompressors zugeführt, welcher den Helium-
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verflüssiger mit dem erforderlichen Hochdruckgas versorgt.
Der Vorteil einer solchen Refrigeratorvorrichtung liegt vor allem in ihrer großen Elastizität sowohl hinsichtlich der zu erzeugenden
-Temperatur als auch hinsichtlich der für den Verbraucher nutzbaren Kälteleistung. Es können im Verbraucher Temperaturen sowohl
unterhalb als auch oberhalb 4,2° K eingestellt werden und die Temperatur kann während des Betriebes variiert werden., ohne
daß die Gefahr besteht, daß der Verflüssiger und damit das gesamte
System aus dem Gleichgewicht kommt. Der Flüssigkeitsvorrat im Sumpf des Verflüssigers stellt eine Reserve an Kälteleistung dar, d.h.
auch die entnommene Kälteleistung kann in weiten Grenzen variieren bzw. während' des Betriebes Schwankungen unterliegen. Bei der Einstellung
von Temperaturen unterhalb 4,2° K wird nur der Verbraucher unter vermindertem Druck gehalten* während der Niederdruckteil
des Verflüssigers wie auch sonst unter leichtem Überdruck steht. Das bedeutet, daß die konventionellen Heliumverflüssiger ohne
besondere konstruktive Änderungen für den Betrieb der vorgeschlagenen Refrigeratorvorrichtung eingesetzt werden können,
was ebenfalls als besonders vorteilhaft anzusehen ist. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung besteht darin, daß für den Verbraucher
eine beträchtlich höhere Kälteleistung zur Verfügung steht, da der gesamte Kälteinhalt des kalten Heliumgases bis
im Verbraucher
herauf zur Raumtemperatur Nutzbar gemacht werden kann. Dies hat zur Folge, daß das sonst im Refrigeratorbetrieb für den Verbraucher unerläßliche Hilfskältemittel flüssiger Stickstoff wegfallen kann. Der Strahlungsschutz des Verbrauchers xvird mit dem kalten Abgas gekühlt.
herauf zur Raumtemperatur Nutzbar gemacht werden kann. Dies hat zur Folge, daß das sonst im Refrigeratorbetrieb für den Verbraucher unerläßliche Hilfskältemittel flüssiger Stickstoff wegfallen kann. Der Strahlungsschutz des Verbrauchers xvird mit dem kalten Abgas gekühlt.
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En der Figur ist der Gegenstand ''er Erfindung schematisch dargestellt.
Der Helium-Refrigeratorkreislauf besteht aus einem von einem Compressor 1 mit Hochdruckgas gespeisten Helium-Verflüssiger 2-,
ler neben der nicht gezeichneten Maschine mehrere Gegenströmer II, 22, 23 sowie ein Joule-Thomson-Entspannungsventil 24 enthält,
üiner Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel 3 mit einem Flüssigkeitsregelventil 4 und einer Drosselstrecke 5* dem Vertaucher
6, der Abgasleitung 7 mit dem Gasregelventil 8, einer rakuumpumpe 9 und einem Gaspuffer 10. Der Gaspuffer 10 kann über
lie Ventile 11 und 12 wahlweise in den Kreislauf einbezogen rerden oder nicht. Über das Ventil 13 steht der Gaspuffer 10 in
rerbindung mit dem Gasvorrat 14 (Druckflaschen). Die Regelventile
r und 8, von denen das Flüssigkeitsregelventil 4 zur Regulierung
ler Flüssigkeitszufuhr zum Verbraucher 6 und das Gasregelventil 8 ;ur Regelung des Druckes bzw. der Temperatur im Verbraucher 6
Lienen5 stehen über die Leitung 15 mit einem oder mehreren, an
iinem ausgewählten Punkt des Verbrauchers 6 angeordneten Temperaurmeßfühlern
in Verbindung.
τη Betrieb wird der Refrigerator zunächst kaltgefahren, indem
[eliumgas aus den Druckflaschen 14 über den Gaspuffer 10 und .en Kompressor 1 in den Verflüssiger 2 gespeist und dort verflüsigt
wird. Wenn der Sumpf des Verflüssigers 2 mit flüssigem Helium efüllt ist, wird bei eingeschalteter Vakuumpumpe 9 das Flüssig-
:eitsregelventil 4 geöffnet und flüssiges Helium über die Drosseltrecke
5 in den Verbraucher 6 (Verdampferkryostat) gefördert, wo
s unter Normaldruck oder unter vermindertem Druck verdampft und
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die gewünschte Abkühlung auf den Temperatursollwert bewirkt.
Nach Erreichen der Solltemperatur setzt das in Abhängigkeit von der Temperatur des Verbrauchers 6 gesteuerte Spiel der
Regelventile 4 und 8 ein, wodurch die Temperatur des Verbrauchers konstant gehalten wird. Die Einstellung beliebiger Solltemperaturen
ist während des Betriebes durch entsprechende Einstellung der Regelventile 4 und 8 möglich.
Das Kältemittel, dessen Kälteinhalt im Verbraucher 6 vollständig ausgenutzt werden kann, wird gasförmig von der Vakuumpumpe
9 wieder der Ansaugseite des Kompressors 1 zugeführt.
Während des Betriebes wird im Niederdruckteil des Verflüssigers 2.. der für das Gleichgewicht der Anlage günstigste Druck (im
allgemeinen etwa 0,2 atü) aufrechterfra]ten und bei Betriebstemperaturen
unterhalb 4,2° K gleichzeitig im Verbraucher 6 ein dem Temperatursollwert entsprechender niedriger Druck
eingestellt.
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Claims (4)
1. Helium-Refrigerator für Temperaturen unterhalb k,2° K, bei .
dem das flüssige Helium aus dem Sumpf eines Heliumverflüssigers einem außen liegenden Verbraucher zugeführt und das .
von diesem abgepumpte Gas wieder in den Verflüssiger eingespeist wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in der vom Sumpf des Verflüssigers zum Verbraucher führenden Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel
ein den Kältemittelzufluß regelndes Ventil vorgesehen ist, welches in Abhängigkeit von der Temperatur an einem ausgewählten
Punkt des Verbrauchers gesteuert wird, und daß an den Gasauslaß des Verbrauchers über ein gleichfalls in Abhängigkeit
von der Temperatur an einem ausgewählten Punkt des Verbrauchers gesteuertes Regelventil eine Vakuumpumpe
angeschlossen ist, deren Auslaß mit einem das Gas zum Verflüssiger
fördernden Kompressor in Verbindung steht, wobei" zwischen dem Auslaß der Vakuumpumpe und dem Einlaß des Kompressors
ein Gasausgleichsvolumen vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, da" durch- gekenn-·
zeichnet , daß das in der Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel vorgesehene Regelventil an der im
Sumpf des Verflüssigers liegenden Einlaßöffnung angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel ganz oder teilweise als Drosselstrecke
ausgebildet ist. 9 09 8 2 2 /0 Γ? /L·. 8(tes Änderung, v. '
Mejo Unterlagen (m.t§i w**»1»·"· · .
-Q-
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
Öaß im stationären Betrieb Im Niederdruckteil des Verflüssigers
geringer Überdruck gehalten wird und daß im Verbraucher ein dem Temperatursollwert entsprechender
Druck unterhalb einer Atmosphäre gehalten wird* wobei der Druckabfall in der als Drosselstrecke ausgebildeten
Zuführungsleitung für das flüssige Kältemittel zwischen Verflüssiger und Verbraucher erfolgt.
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40'
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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