DE1289707B - Stufenlos regelbares Reibraeder-Umlaufgetriebe - Google Patents
Stufenlos regelbares Reibraeder-UmlaufgetriebeInfo
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Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein stufenlos regelbares Reibräder-Umlaufgetriebe mit einer aus zwei auf einer Buchse oder auf der Antriebswelle axial frei einstellbaren Innenlaufringen bestehenden Innensonne und einer ebenfalls aus zwei Außenlaufringen gebildeten Außensonne, von denen ein Laufring ortsfest im Gehäuse vorgesehen und der andere axial verstellbar ist, sowie mit flachen, doppelkegeligen Umlauf- bzw. Planetenrädern, die sowohl mit den Innenlaufringen als auch mit den Außenlaufringen im Eingriff stehen und die ferner in einer mit dem Abtriebswellenteil des Getriebes gekuppelten Abtriebsscheibe in radialer Richtung verstellbar gelagert sind.
- Bei Reibräder-Umlaufgetrieben der eingangs erwähnten Gattung werden die Planetenräder bekanntlich durch Verstellung der die Außensonne bildenden Laufringe entsprechend der erforderlichen Abtriebsgeschwindigkeit radial verstellt, wobei die Kegelmantelflächen der Planeten mehr oder weniger tief zwischen die Angriffsflanken sowohl der die Innensonne als auch der die Außensonne bildenden Laufringe gedrückt werden, die ihrerseits den Planeten eine axiale Anpreßkraft entgegenstellen, die z. B. durch eine der Innensonne vorgeschaltete Momentenkupplung oder Federn erzeugt werden kann.
- Bei solchen Getrieben hängt die übertragbare Leistung wesentlich von der Anpreßkraft ab, die den Reibschluß erzeugt. Auf Grund praktischer Erfahrung und zahlreicher Versuche wurde festgestellt, daß sich der Reibwert an den leistungsübertragenden Reibpunkten eines solchen Getriebes mit den verschiedenen Regelstellungen des Getriebes stark ändert. Aus diesem Grund muß auch die erzeugte Anpreßkraft sich dementsprechend bei den verschiedenen Regelstellungen des Getriebes ändern, damit einerseits die gewünschte Leistung einwandfrei übertragen wird und andererseits die Anpreßkraft nicht unerwünscht hoch wird, um unnötigen Leistungsverlust und unerwünschten Verschleiß zu vermeiden. Eine aderartige veränderliche Erzeugung der Anpreßkraft läßt sich beispielsweise durch eine Momentenkupplung mit entsprechend veränderlicher Steigung der schrägen Anlaufflächen für die Bolzen dieser Kupplung erreichen (USA.-Patentschrift 3 089 350). Solche Momentenkupplungen haben sich gut bewährt, sie sind jedoch aufwendig und damit teuer in der Herstellung.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein stufenlos regelbares Reibräder-Umlaufgetriebe der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, welches vorzugsweise für geringe Leistungen bestimmt ist, bei welchem eine günstige Leistungscharakteristik durch Berücksichtigung der veränderlichen Reibwerte bei der Anpressung der Reibteile durch einen einfacheren Aufbau und damit geringeren Herstellungspreis als den einer als Momentenkupplung wirkenden Bolzenkupplung erzielt wird.
- Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Laufringe der Innensonne durch wenigstens eine vorgespannte Tellerfeder mit teilweise negativer Kennlinie zusammengepreßt sind, wobei der Beginn des Arbeitsbereiches der Feder etwa im ersten Scheitel des Federkraftmaximurns der Federkennlinie liegt.
- Tellerfedern mit positiv ansteigender Kennlinie, ganz gleich, ob diese Kennlinie linear, progressiv oder auch degressiv ansteigend ist, würden ein ungünstiges Leistungsverhalten des Getriebes ergeben, da über einen Teil des Verstellbereiches dadurch der Anpreßdruck zu hoch wäre - mit den entspiechenden unerwünschten Begleiterscheinungen -, während über einen Teil des Verstellbereiches der Anpreßdruck zu gering wäre, um die gewünschte Leistung übertragen zu können. Dagegen wird bei richtig ausgelegten Tellerfedern mit teilweise negativer Kennlinie eine einwandfreie Leistungsübertragung und richtige Dosierung der Anpreßkräfte über den ganzen Verstellbereich des Getriebes erzielt.
- Die Verwendung einer Tellerfeder mit negativ abfallender Kennlinie zur Erzeugung der axialen Anpreßkraft der Laufringe der Innensonne bringt für die Praxis sowohl in baulicher als auch in herstellungstechnischer Hinsicht Vorteile mit sich, und zwar derart, daß es jetzt möglich ist, ein Reibräder-Umlaufgetriebe besonders wohlfeil zu gestalten, das überdies den Erfordernissen entsprechend zuverlässig arbeitet. Wenn auch die Vorteile einer Axialpressung durch eine Bolzenkupplung nur annähernd erreicht werden, so reicht dies doch aus, bei Getrieben mit geringen Leistungen einen den Erfordernissen entsprechenden Anpreßdruek aufzubringen.
- Der hier Verwendung findenden Tellerfeder ist der positiv ansteigende Teil der Federkennlinie bei der Montage der Feder durch Vorspannung weggenommen, so daß nur noch der negative Teil der Kennlinie, vom Scheitelpunkt .der Kennlinie beginnend, als tatsächlicher Arbeitsbereich der Feder benutzt wird. Somit wird hier eine insbesondere bei Getrieben hoher Leistung bisher verwendete, als Momentenkupplung wirkende Bolzenkupplung durch die Tellerfeder gemäß der Erfindung ersetzt.
- Der von der Tellerfeder ausgeübte Federdruck wird über die Buchse oder die Welle kurzgeschlossen, so daß der Axialanpreßdruck gleichmäßig auf beide Laufringe der Innensonne verteilt wird. Somit können die Planeten mit über den Verstellbereich veränderlicher Anpreßkraft angedrückt werden.
- Es ist an sich nicht neu, sich bei Getrieben einer Tellerfeder mit teilweise negativer Kennlinie zu bedienen. Bei einem bekannten Keilriemen-Getriebe (französische Patentschrift 1228 081) ist die Tellerfeder mit negativer Kennlinie auf der Abtriebsseite angeordnet. Bei dem bekannten Getriebe arbeitet Gummi auf Metall: Der Reibwert bleibt also dort konstant. Der wirksame Radius der Antriebsscheibe bei dem bekannten Getriebe ist veränderlich. Wird er kleiner, wird die Umfangskraft größer; es ist daher bei gleichbleibendem Reibwert eine größere Anpreßkraft erforderlich. Bei steigender Drehzahl der Abtriebsscheibe fällt die Umfangskraft, womit die erforderliche Federkraft geringer wird. Die Feder wird jedoch dabei weitergespannt und hat daher eine negative Kennlinie. Dabei wird die Antriebsscheibe durch Fliehgewicht, Unterdruck und Spiralfeder mit positiver Kennlinie belastet.
- Anders liegen die Dinge bei der Erfindung. Hier ist die Feder mit negativer Kennlinie auf der Antriebsseite angeordnet. Der Reibwert zwischen den Planeten, der Innensonne und Außensonne ist veränderlich. Der wirksame Radius der Innensonne ist konstant. Der Reibwert zwischen Planeten und Innensonne wird bei Einstellung eines größeren übersetzungsverhältnisses kleiner, also ist eine größere Federkraft erforderlich. Dabei wird die Feder entspannt, so daß eine negative Kennlinie erforderlich ist, um bei Einstellung eines größeren übersetzungsverhältnisses eine wachsende Federkraft zu erzeugen. Außerdem steigt bei Einstellung eines größeren Übersetzungsverhältnisses zwischen Planet und Außensonne die Umfangskraft an der Außensonne. Da .hierbei auch die Feder entspannt wird, wird bei negativer Kennlinie eine ansteigende Federkraft erzielt, was wegen der ansteigenden Umfangskraft erforderlich ist.
- Das Getriebe gemäß der Erfindung hat also einen anderen Gesamtaufbau und eine andere Aufgabenstellung als das bekannte Keilriemen-Getriebe.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen wiedergegeben; und zwar zeigt F i g. 1 eine Darstellung eines Reibräder-Umlaufgetriebes teils im Schnitt, F i g. 2 eine Schnittdarstellung der hier Verwendung findenden Tellerfeder und F i g. 3 eine Darstellung der Kennlinie der Tellerfeder.
- In dem Getriebegehäuse 10 ist die Antriebswelle 11 in einem Radiallager 12 gelagert. Auf der Antriebswelle 11 sitzt eine durch eine Paßfeder 13 mit ihr auf Mitnahme gekuppelte, axial frei einstellbare Kupplungsbuchse 14. Auf dieser befindet sich eine die axiale Anpreßkraft erzeugende Tellerfeder 15 mit negativ abfallender Kennlinie, die sich einerseits bei 16 auf der Buchse 14 und andererseits an einem Laufring 17 der Innensonne 17,17 a abstützt.
- Dieser Feder 15 wird bei der Montage der positiv ansteigende Teil 18 ihrer Kennlinie durch Vorspannung weggenommen, so daß ihr Arbeitsbereich erst im Scheitel 19, und zwar über den abfallenden Teil 20 der Kennlinie hinweg beginnt.
- Mit den Innenlaufringen 17,17 a stehen die Planeten 21 ebenso im Eingriff wie mit den Außenlaufringen 22, 22 a, von denen der Laufring 22 fest im Gehäuse 10 sitzt, während der andere Laufring 22 a zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses gegenüber dem ortsfesten, durch einen mit 23 bezeichneten Bolzen verstellbar ist, der in einem Schlitz 32 einer Verstellmutter 33 geführt ist und durch die Spindel 34 verstellt wird. Zwischen den verstellbaren Außenlaufring 22 a und das Gehäuse 10 ist eine Momentenkupplung 24 eingeschaltet, die hier praktisch wie ein wälzgelagertes Gewinde wirkt.
- Die Planeten 21 besitzen ein- oder gegebenenfalls auch beidseitig einen Lagerzapfen 25, der je in einer Gleitbüchse 26 lagert, die wiederum ihrerseits in Schlitzen 27 einer mit der Abtriebswelle 28 durch einen Keil 29 od. dgl. auf Mitnahme gekuppelten Abtriebsscheibe 30 lagert. Zur Veränderung des übersetzungsverhältnisses werden die Planeten radial verstellt, was durch Verändern des Abstandes der Laufringe 22, 22 a zueinander erreicht wird.
- Von der Antriebswelle 11 des Getriebes wird zunächst die mit dieser gekuppelte Kupplungsbüchse 14 angetrieben. Weiter geht dann die Antriebskraft über die Paßfeder 31 auf die Innenlaufringe 17,17 a der Innensonne. Über die sowohl mit den Innenlaufringen 17, 17 a als auch mit den Außenlaufringen 22, 22 a im Eingriff stehenden, radial verstellbaren Planeten 21 wird schließlich über deren Lagerzapfen 25 die Umfangskraft an .die Abtriebsscheibe 30 abgegeben, die mit der Abtriebswelle 28 auf Mitdrehen gekuppelt ist.
- Im Rahmen der Erfindung kann die Tellerfeder in Form eines Federpakets vorgesehen sien. Auch können Tellerfedern mit Radialschlitzen verwendet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch: Stufenlos regelbares Reibräder-Umlaufgetriebe mit einer aus zwei auf einer Buchse oder auf der Antriebswelle axial frei einstellbaren Innenlaufringen bestehenden Innensonne und einer ebenfalls aus zwei Außenlaufringen gebildeten Außensonne, von denen ein Laufring ortsfest im Gehäuse vorgesehen und der andere axial verstellbar ist, sowie mit flachen, doppelkegeligen Umlauf- bzw. Planetenrädern, die sowohl mit den Innenlaufringen als auch mit den Außenlaufringen im Eingriff stehen und die ferner in einer mit dem Abtriebswellenteil des Getriebes gekuppelten Abtriebsscheibe in radialer Richtung verstellbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufringe der Innensonne (17,17 a) durch wenigstens eine vorgespannte Tellerfeder (15) mit teilweise negativer Kennlinie (20) zusammengepreßt sind, wobei der Beginn des Arbeitsbereiches der Feder etwa im ersten Scheitel (19) des Federkraftmaximums (P max) der Federkennlinie (18, 19, 20) liegt.
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