DE1243292B - Anordnung unter Verwendung eines elektronischen Bauelementes mit zwei Supraleitern und Verfahren zur Anwendung der Anordnung als Verstaerker, Magnetometer und Multiplikator - Google Patents
Anordnung unter Verwendung eines elektronischen Bauelementes mit zwei Supraleitern und Verfahren zur Anwendung der Anordnung als Verstaerker, Magnetometer und MultiplikatorInfo
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Description
DEUTSCHES PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 21 g - 35
Nummer: 1243 292
Aktenzeichen: F 45140 VIII c/21 g
J 243 292 Anmeldetag: 4. Februar 1965
Auslegetag: 29. Juni 1967
Die Erfindung betrifft eine Anordnung unter Verwendung eines elektronischen Bauelements mit zwei
in geringem Abstand voneinander angeordneten Supraleitern, insbesondere zur Anwendung als Verstärker,
Magnetometer und Multiplikator, und besteht darin, daß diese beiden Supraleiter an zwei
voneinander entfernten Stellen unter Zwischenschaltung einer dünnen, den Durchtritt von Elektronen
ermöglichenden Isolierschicht zu einer geschlossenen Schleife verbunden sind, deren Querschnittsfläche von
einem veränderlichen magnetischen Kraftfluß durchsetzt ist, und daß die beiden Supraleiter an einen
äußeren Stromkreis derart angeschlossen sind, daß die unter Zwischenschaltung der Isolierschichten gebildeten
Verbindungsstellen der Supraleiter innerhalb des äußeren Stromkreises parallel geschaltet sind.
Die Erfindung baut auf der Feststellung auf, daß der leistungslose Stromfluß durch eine solche Anordnung
eine Funktion des magnetischen Flusses innerhalb der von der Schleife umschlossenen Querschnittsfläche
ist. Dieser Strom, der gleichbedeutend mit dem Stromfluß durch die Verbindungsstellen der
Supraleiter ist, ist eine periodische Funktion des die Querschnittsfläche durchsetzenden magnetischen Feldes.
Wenn die magnetische Feldstärke vergrößert wird, steigt und fällt dieser Stromfluß durch die
Supraleiter und folglich auch der Strom in dem die Supraleiter verbindenden äußeren Stromkreis periodisch
als eine Funktion des magnetischen Feldes, und jede Periode entspricht einer kleinen Einheit des
magnetischen Flusses in der Größenordnung von 2 · 10-7Gaußcm2. Die Periodengröße für das angewandte
magnetische Feld ist umgekehrt proportional der von der obenerwähnten Schleife umschlossenen
Fläche. Mit einer umschlossenen Fläche innerhalb der Schleife von wenigen hundertstel Quadratmillimeter
wird die Periodengröße einige Milligauß betragen. Bei Veränderung des magnetischen Flusses
können hunderte von Perioden beobachtet werden. Diese neue Erscheinung ermöglicht eine Anzahl von
Anwendungsmöglichkeiten, die nachstehend beschrieben werden.
Da der für jede Modulationsperiode notwendige magnetische Fluß durch eine entsprechend kleine
umschlossene Fläche ziemlich klein gehalten werden kann, kann das supraleitende Bauelement in vorteilhafter
Anwendung als Verstärker dienen. Eingangsgröße ist der den magnetischen Fluß erzeugende
Spulenstrom und Ausgangsgröße der modulierte Strom, der durch die beiden miteinander verbundenen
Supraleiter und den äußeren Stromkreis fließt. Es sind Stromverstärkungen bis zu 10* gemessen worden.
Anordnung unter Verwendung eines
elektronischen Bauelementes mit
zwei Supraleitern und Verfahren zur Anwendung der Anordnung als Verstärker, Magnetometer
und Multiplikator
elektronischen Bauelementes mit
zwei Supraleitern und Verfahren zur Anwendung der Anordnung als Verstärker, Magnetometer
und Multiplikator
Anmelder:
ίο Ford-Werke Aktiengesellschaft,
Köln, Ottoplatz 2
Köln, Ottoplatz 2
Als Erfinder benannt:
Robert C Jaklevic, Detroit, Mich.;
John J. Lambe, Birmingham, Mich.;
James E. Mercereau, Dearborn, Mich.;
Arnold H. Silver, Farmington, Mich. (V. St. A.)
John J. Lambe, Birmingham, Mich.;
James E. Mercereau, Dearborn, Mich.;
Arnold H. Silver, Farmington, Mich. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. Februar 1964
(345257)
(345257)
In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung wird der veränderliche magnetische Kraftfluß durch eine
Drahtspule erzeugt. Diese ist zweckmäßig so angeordnet, daß das magnetische Feld lotrecht zu der
Querschnittsfläche der von den Supraleitern umschlossenen Schleife verläuft.
Wegen der außerordentlichen großen Ansprechempfindlichkeit gegenüber dem angewandten magnetischen
Feld kann die erfindungsgemäße Anordnung auch als sehr empfindliches Magnetometer arbeiten.
Schließlich kann die erfindungsgemäße Anordnung auch als Rechenelement Verwendung finden, z.B.
als Multiplikator, dem ein sinusförmiges Magnetfeld mit der Amplitude H und der Frequenz / aufgegeben
wird. Die Anzahl der Perioden pro Sekunde, d. h. also die Frequenz des modulierten Stromes in den
beiden Supraleitern und dem daran angeschlossenen äußeren Stromkreis, ist proportional der Amplitude
der magnetischen Feldstärke und deren Frequenz.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Stromkreis mit der erfindungsgemäßen Anordnung,
F i g. 2 einen Querschnitt, teilweise im Aufriß, mit Einzelheiten des Stromkreises nach Fig. 1,
709 608/337
F i g. 3 einen Querschnitt durch ein supraleitendes Bauelement,
F i g. 4 ein Strom-Feldstärke-Diagramm, das den Stromfluß / durch die erfindungsgemäße Anordnung
in Abhängigkeit von der magnetischen Feldstärke H innerhalb der von den Supraleitern gebildete Schleife
zeigt,
F i g. 5 ein Feldstärke-Zeit-Diagramm, das die Abhängigkeit der magnetischen Feldstärke// innerhalb
der von der Schleife umschlossenen Querschnittsfläche von der Zeit t zeigt und
F i g. 6 ein Strom-Zeit-Diagramm, das die Abhängigkeit des Stromes / im äußeren Stromkreis in Abhängigkeit
von der Zeit t als Ergebnis des in F i g. 5 dargestellten Verlaufs der magnetischen Feldstärke
zeigt.
In der Zeichnung beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf die gleichen Teile in den verschiedenen
Darstellungen. In Fig. 1 sind eine erste Verbindungsstelle 11 und eine zweite Verbindungsstelle 12 parallel
zueinander mit Hilfe eines ersten Supraleiters 13 und eines zweiten Supraleiters 14 geschaltet. Die
Leiterverbindungen an den Verbindungsstellen 11 und 12 sind von der Art der bekannten Josephsonschen
Verbindungen, wie sie in Physics-Letters, Bd. 1, Nr. 7 vom 1. Juli 1962, beschrieben sind. Jede dieser
Verbindungen ist durch die Einlage eines sehr dünnen Isolierfilms zwischen zwei Supraleitern gebildet.
Die Supraleiter können ebenfalls die Form dünner Filme haben, wie im einzelnen weiter unten in Verbindung
mit dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 beschrieben wird.
Die Verbindungsstellen 11 und 12 und die Supraleiter 13 und 14 bilden eine Schleife, die eine Querschnittsfläche
15 umschließt. Die Querschnittsfläche 15 muß von einem magnetischen Feld durchdrungen
werden können und wird deshalb von Isoliermaterial, wie beispielsweise Luft oder Kunststoff, ausgefüllt.
Die Supraleiter 13 und 14 sind an einen äußeren Stromkreis 16 angeschlossen, der eine elektrische
Energiequelle 17 und einen Widerstand 18 zur Strombegrenzung enthält. Die elektrische Energiequelle 17
läßt einen Stromfluß durch die Supraleiter 13 und 14 und die Verbindungsstellen 11 und 12 fließen. Ein
Strommesser 20 dient zur Messung des leistungslosen Stromflusses.
Zur Erzeugung eines magnetischen Feldes durch die von den Verbindungsstellen 11 und 12 und den
Supraleitern 13 und 14 umschlossene Querschnittsfläche dient eine Spule 21, die an eine elektrische
Energiequelle 22 angeschlossen ist. Diese Energiequelle 22 kann eine Stromquelle mit zeitlich sich
änderndem Ausgangsstrom sein. Vorzugsweise verlaufen die magnetischen Kraftlinien lotrecht durch
die von den Verbindungsstellen 11 und 12 und den Supraleitern 13 und 14 umschlossene Querschnittsfläche 15. Um diesen Verlauf zu erzielen, muß die
Achse der Spule 21 parallel zur Achse der Stromschleife gerichtet sein. Ein Lösungsweg zur Erfüllung
dieser Bedingung ist in F i g. 2 dargestellt. Dort umgibt die Spule 21 die aus den beiden Verbindungsstellen
11, 12 und den Supraleitern 13, 14 gebildete Stromschleife. Wie aus der Zeichnung hervorgeht,
ist diese Spule so angeordnet, daß ihr magnetischer Kraftfluß lotrecht zur Ebene der Stromschleife
verläuft.
Ein praktisches Ausführungsbeispiel für eine aus den Verbindungsstellen 11 und 12 und den Supra-
leitern 13 und 14 gebildete Stromschleife geht aus F i g. 3 hervor. Dort ist die Stromschleife im Vakuum
auf Quarz oder einer anderen geeigneten Unterlage 25 angeordnet. Eine dünne Oxydschicht 26 trennt
die Supraleiter 13 und 14 voneinander und verursacht den Leiterabstand an den Verbindungsstellen
11 und 12. Die Supraleiter 13 und 14 können beispielsweise
aus dünnen Zinnstreifen von angenähert 1000 Angstrom Dicke bestehen. Die dünne Oxydschicht
26 wird durch Zinnoxyd gebildet und kann eine Dicke von angenähert 25 Ä besitzen. Zwischen
den Verbindungsstellen 11, 12 ist der Abstand zwischen den Supraleitern 13, 14 vergrößert und mit
einem Isoliermaterial ausgefüllt, um eine klare Trennung zwischen den Zinn-Zinnoxyd-Zinn-Verbindungen
11 und 12 zu bilden und eine die Querschnittsfläche 15 umschließende Schleife zu erhalten. Auf
diese Weise sind die Verbindungsstellen 11 und 12 durch die Supraleiter 13, 14 bildenden dünnen Belänge
13 und 14 parallel zueinander geschaltet. Selbstverständlich können diese Verbindungen auch
aus anderen supraleitenden Materialien und anderem Isoliermaterial hergestellt werden.
Die vorstehend erläuterte Doppelverbindung nach F i g. 3 hatte bei einer praktischen Ausführung einen
Normalwiderstand an den Verbindungsstellen 11 und 12 von angenähert 0,5 Ohm. Die Verbindungsstellen
11 und 12 befanden sich in einem Abstand von 3,5 cm voneinander und schlossen eine Querschnittsfläche
15 zwischen IO-4 und IO-5 cm2 zwischen sich ein, wie sich aus Kapazitätsmessungen an
einer großen Anzahl von hergestellten Elementen nach F i g. 3 unter Zugrundelegung einer Dielektrizitätskonstante
von 3,2 rechnerisch ergeben hat. Auf Grund dieser Querschnittsfläche und anderer Versuchsergebnisse
betrug der magnetische Fluß, wie weiter unten in bezug auf F i g. 4 erläutert wird, zwischen
2,5 · IO-7 und 1,9 · 10-? Gaußcm2.
In F i g. 4 ist der Verlauf des leistungslosen Stromes / in den Leiterverbindungen 11 und 12 als Funktion
der magnetischen Feldstärke H in dem Spalt 15 dargestellt. Wenn die Feldstärke H zunimmt, geht
der leistungslose Strom / zu den beiden Verbindungsstellen 11 und 12 abwechselnd durch ein Maximum
und ein Minimum. Wenn sich die magnetische Feldstärke H in Übereinstimmung mit einer gegebenen
Funktion, wie beispielsweise einer Sinusfunktion gemäß der Darstellung in Fig. 5, periodisch ändert,
ist die Anzahl der Perioden pro Sekunde, d. h. also die Frequenz dieses Stromfiusses durch die Verbindungsstellen
11 und 12, als Funktion der Zeit proportional dem Produkt aus der Amplitude der sich
verändernden magnetischen Feldstärke nach F i g. 5 und der Frequenz dieser Änderung. Wenn z. B. eine
solche Sinusweile, wie sie Fig. 5 zeigt, von dem Schwingungsgenerator 22 der Spule 21 aufgegeben
wird, dann ist die Anzahl der Perioden pro Sekunde, also die Frequenz des leistungslosen Stromes durch
die Verbindungsstellen 11 und 12 proportional dem Produkt aus der Amplitude der magnetischen Feldstärke
und der Frequenz der aufgegebenen Sinusschwingung.
Zum Verständnis dieser Wirkung trägt am besten das Diagramm in F i g. 4 bei. Dort ist die Amplitude
der Feldstärke H als Abszisse aufgetragen, und diese Amplitude bewegt sich dem sinusförmigen Verlauf
der Feldstärke entsprechend in Richtung der dargestellten Pfeilspitzen vor und zurück, wobei die Fre-
Claims (5)
1. Anordnung unter Verwendung eines elektronischen Bauelements mit zwei in geringem
Abstand voneinander angeordneten Supraleitern, dadurchgekennzeichnet, daß diese beiden
Supraleiter (13,14) an zwei voneinander entfernten Stellen (11,12) unter Zwischenschaltung
einer dünnen, den Durchtritt von Elektronen ermöglichenden Isolierschicht (26) zu einer geschlossenen
Schleife verbunden sind, deren Querschnittsfläche (15) von einem veränderlichen magnetischen
Kraftfluß durchsetzt ist, und daß die beiden Supraleiter (13, 14) an einem äußeren
Stromkreis (16) derart angeschlossen sind, daß die unter Zwischenschaltung der Isolierschichten
(26) gebildeten Verbindungsstellen (11,12) der Supraleiter (13,14) innerhalb des äußeren Stromkreises
parallel geschaltet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der veränderliche magnetische
Kraftfluß durch eine Drahtspule (21) erzeugt wird.
3. Verfahren zur Anwendung der Anordnung nach Anspruch 1 oder 2 als Verstärker, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Supraleiter (13,14) eine Gleichspannung angelegt wird, daß der veränderliche
magnetische Kraftfluß durch die zu verstärkende Eingangsgröße gesteuert wird und
daß der innerhalb der Schleife fließende Strom als verstärkte Ausgangsgröße abgegriffen wird.
4. Verfahren zur Anwendung der Anordnung nach Anspruch 1 als Magnetometer, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Supraleiter (13, 14) eine Gleichspannung angelegt wird, daß die
Schleife so in das zu messende zeitlich veränderliche Feld gebracht wird, daß dessen Richtung
senkrecht zur Querschnittsfläche (15) der Schleife verläuft und daß die Frequenz des im Gleichspannungskreis
fließenden, sich periodisch ändernden Stromes als Maß für die Änderung des gemessenen
magnetischen Feldes benutzt wird.
5. Verfahren zur Anwendung einer Anordnung nach den Ansprüchen 1 oder 2 als Multiplikator,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Supraleiter (13,14) eine Gleichspannung angelegt wird, daß
das zeitlich veränderliche magnetische Feld in seiner Amplitude durch die eine zu multiplizierende
Größe und die Frequenz des magnetischen Feldes durch die andere zu multiplizierende
Größe gesteuert wird und daß die Frequenz des im Gleichspanungskreis fließenden, sich periodisch
ändernden Stromes als Maß für das Produkt der beiden zu multiplizierenden Größen abgegriffen
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 861281;
USA.-Patentschrift Nr. 3 059 196.
Britische Patentschrift Nr. 861281;
USA.-Patentschrift Nr. 3 059 196.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 608/3.17 6.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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