DE1241010B - Tieftemperatur-Widerstandselement - Google Patents
Tieftemperatur-WiderstandselementInfo
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Description
AUSLEGESCHRIFT
DeutscheKl.: 21g-41/00
Nummer: 1241010
Aktenzeichen: K 52570 Vffl c/21 g
^ 24 1010 Anmeldetag: 3. April 1964
Auslegetag: 24. Mai 1967
Die Erfindung betrifft ein Tieftemperatur-Widerstandselement mit negativer Widerstandscharakteristik,
wie es unter der Bezeichnung »CRYOSAR« bekannt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Widerstandselement der eingangs genannten Art zu
schaffen, dessen Widerstandscharakteristik wahlweise veränderbar ist. Dies wird erfindungsgemäß erreicht
durch einen hochkompensiert dotierten Halbleiterkörper sowie durch eine den Halbleiterkörper auf
tiefer Temperatur haltende Vorrichtung und durch eine Vorrichtung für das Einwirken einer mechanischen
Kraft auf den Halbleiterkörper.
Es kann eine Vorrichtung zum Ausüben einer Druckkraft, einer Torsionskraft, einer Biegekraft oder
einer Kombination wenigstens zweier dieser Kräfte auf den Halbleiterkörper vorgesehen sein. Vorzugs-
weise ist die Vorrichtung zum Aufbringen einer mechanischen Kraft so ausgebildet, daß durch diese
Kraft das Widerstandselement wahlweise in rascher ao Folge leitend oder nichtleitend gemacht werden kann.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen .
Fig. la und Ib graphische Darstellungen der as Spannungs-Strom-Charakteristik von Halbleiterelementen
bei niedriger Temperatur, und zwar zeigt Fig. la eine Kennlinie eines Halbleiters mit einer
einzigen Verunreinigungsart, während Fig. Ib eine Kennlinie eines hochkompensierten Halbleiters, zeigt,
der sowohl Akzeptor- als auch Donator-Verunreinigungen enthält,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Spannungs-Strom-Charakteristiken eines Tieftemperatur-Widerstandselementes
mit negativer Widerstandscharakteristik gemäß der Erfindung unter verschiedenen mechanischen Bedingungen,
Fi g. 3 a und 3 b zwei vereinfachte Seitenansichten von Ausführungsbeispielen der Erfindung,
Fig. 4a und 4b graphische Darstellungen, welche die Ergebnisse der an den erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
vorgenommenen Messungen zeigen.
Um das Wesen und die Vorteile des Widerstandselements nach der vorliegenden Erfindung deutlich
zu machen, werden im folgenden Widerstandselemente mit besonderen Merkmalen beschrieben, wie z. B.
solche mit hoher Schaltgeschwindigkeit und niedriger Verlustleistung.
Wenn ein Halbleiterkörper z. B. aus Germanium oder Silizium oder einer intermetallischen Verbindung
der Gruppen III und V auf eine niedrige Temperatur gebracht wird, kehren die meisten der bei
Tieftemperatur-Widerstandselement
Anmelder:
Kabushiki Kaisha Hitachi Seisakusho, Tokio
Vertreter:
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 5
München 22, Widenmayerstr. 5
Als Erfinder benannt:
Kiichi Komatsubara, Kodäira-Shi (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 3. April 1963 (16 377)
Raumtemperatur die elektrische Leitfähigkeit des Halbleiters begründenden Elektronen oder Defektelektronen in den Verband der Verunreinigungsatome
zurück, so daß der elektrische Widerstand einen Wert erreicht, der beispielsweise zehntausendmal größer
als bei Raumtemperatur ist. Dieses Verhalten ist bekannt durch die Messung
von einem schwachen elektrischen Feld ausgesetzten Halbleiterelementen. Da
einerseits dieses Verhalten bei niedriger Temperatur beobachtet; worden ist, wird die Wirkung der Gitterstreuung
des Halbleiters klein, und es wird die Beweglichkeit der Elektronen und Defektelektronen
groß. Infolgedessen werden auch bei einem verhältnismäßig schwachen elektrischen Feld die Elektronen
und Defektelektronen leicht beschleunigt, und es tritt eine Stoßionisation der Verunreinigungsatome auf,
die in den. Halbleiter eingebracht sind, wodurch neue Leitungselektronen oder -defektelektronen gebildet
werden. Wenn dieser Vorgang laufend auftritt und eine Spannung oberhalb eines bestimmten Wertes
erreicht wird, tritt infolge der Stoßionisation ein vollständiger Durchbruch ein. Dabei nimmt der elektrische
Widerstand plötzlich ab und wird nahezu Null. F i g. 1 zeigt die oben beschriebene Charakteristik.
Fig. la zeigt die Spannungs-Strom-Charakteristik eines Halbleiterelementes mit Aktivatoren einer einzigen
Art, nämlich entweder Donator- oder Akzeptorverunreinigungen. Fig. Ib zeigt die Spannungs-Strom-Charakteristik
eines Halbleiterelementes mit beiden Verunreinigungen, d. h., der Halbleiterkörper
enthält auch Minoritäts-Verunreinigungs-Atome zum Zweck der Kompensation der Majoritäts-Ladungs-
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träger. Solche kompensierten Halbleiter zeigen bei niedriger Temperatur verhältnismäßig hohe Widerstandswerte
bei niedriger Spannung.
Elemente mit der nichtlinearen Kennlinie eines Halbleiters, bei denen eine solche niedrige Temperatur
angewendet wird, sind bisher als »Cryosare« bezeichnet worden. Insbesondere ein Element mit der
in Fig. Ib gezeigten Charakteristik kann zusätzlich zu seinem negativen Widerstand zwei stabile Zustände
einnehmen. Infolgedessen kann ein solches Element bestimmte Operationen ausführen, wie z. B.
eine Schaltung, eine Informationsspeicherung und eine Impulsverstärkung. Cryosare, die diese äußerst
wünschenswerten Eigenschaften, nämlich die negativen Widerstandscharakteristiken, besitzen, sind
weitgehend untersucht worden.
Auf Grund solcher Untersuchungen, bei denen verschiedene Experimente an bekannten Cryosaren
vorgenommen worden sind, sind besondere Verfahren zur Verwendung der Cryosare vorgeschlagen worden.
Insbesondere in der japanischen Patentanmeldung 11820/1962 ist ausgeführt, daß bei einem Cryosar,
der einer Lichtstrahlung ausgesetzt ist, die kritische Spannung Ec (die maximale Spannung vor dem Auftreten
des negativen Widerstandes) an einem bestimmten Punkt zu einer Spitze ansteigt, während
man bisher angenommen hat, daß diese kritische Spannung mit der Strahlung abnimmt. Im allgemeinen
nimmt die kritische SpannungSc fortschreitend ab mit dem Ansteigen der Intensität der Strahlung, jedoch
nimmt die kritische SpannungEc eine Spitze an, wenn zusätzlich zu der bereits vorhandenen Verunreinigung
(Akzeptor- oder Donatorverunreinigung) eine geeignete Menge eines Metalls oder mehrerer
Metalle, wie Nickel, Gold, Eisen und Thallium dem Halbleiterkörper zugefügt wird zur Herstellung eines
niedrigen Haftstellenniveaus. Weiterhin ist durch die japanische Patentanmeldung 42 816/1962 bekannt,
daß bei Einwirkung eines magnetischen Feldes auf einen bekannten Cryosar die kritische SpannungEc
(kritisches Feld) und die UnterhaltungsspannungEs (Unterhaltungsfeld) anwachsen und daß bei weiterer
Verstärkung des magnetischen Feldes eine ständige Schwingung auftritt, deren Frequenz mit dem Anwachsen
des magnetischen Feldes steigt. *
Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, einem Cryosar ganz bestimmte gewünschte negative Widerstandskennlinien
zu geben.
Insbesondere ist festgestellt worden, daß bei Ausübung einer mechanischen Druckkraft oder einer
Zugkraft auf einen hochkompensierten Halbleiterkörper, z.B. einen Halbleiterkörper, der als ganzes
Element im Bereich tiefer Temperaturen einen hohen Widerstand besitzt (ein Cryosar) und beispielsweise
aus einem Germaniumkörper mit IO15 bis IO16 Atomen pro Kubikzentimeter Indium als p-Verunreinigung
und von 50 bis 90% der Indiummenge an Antimon enthält, und bei Ausübung der genannten
Kraft parallel oder senkrecht zu dem durch den Körper fließenden Strom sich die negative Wider-Standscharakteristik
der Anordnung verändert; d. h., die kritische Spannung bzw. das kritische Feld Ec und
die Unterhaltungsspannung bzw. das Unterhaltungsfeld verändern sich, und zwar nehmen beide ab mit
dem Anwachsen des Druckes.
Der grundlegende Vorgang dieser Erscheinung dürfte sich auf Grund verschiedener Faktoren ergeben,
wie Veränderungen in dem Valenzband und
Streuung der Wellenfunktion der Verunreinigungselektronen auf Grund der Druckspannung. In bezug
auf die genannte Erscheinung gibt es einen Bericht von Konig, Price u. a., in dem ausgeführt ist, daß
bei Aufbringen einer Druckspannung auf p-Germanium bei niedriger Temperatur (nicht hochkompensiert)
sich die Tieftemperatur-Durchbruchs-Charakteristik verändert. Ein anderer Bericht von Fritsche
u. a. bezieht sich auf die Widerstandsänderung eines Halbleiterelements bei niedriger Temperatur.
Die Gründe für die Änderung der negativen Widerstandscharakteristiken von hochkompensierten Halbleitern
und intermetallischen Verbindungen auf Grund äußerer Druckkräfte oder äußerer Zugkräfte sind
nicht genau bekannt. Es wird aber angenommen, daß die Aufbringung einer Druckkraft auf einen hochkompensierten
Halbleiter bei niedriger Temperatur eine Änderung in der Bandstruktur bewirkt, welche
einer der wesentlichen Faktoren ist, welche zur Erzeugung der negativen Widerstandscharakteristik beitragen,
und es wird die Potentialdoppelfalte (twofold) die in der Mitte der Brillouin-Zone erzeugt
wird, in zwei durch Spannungs- bzw. Druckenergie getrennte Bänder aufgespalten, mit dem Ergebnis,
daß dort Änderungen eintreten, wie Änderungen in der Verunreinigungsniveaudichte und der Aktivierungsenergie,
eine Änderung in der wechselseitigen Wirkung auf zwei Bänder des freien Trägers oder
eine Änderung in der effektiven Masse des freien Trägers, wodurch die Änderung der negativen Widerstandscharakteristik
bewirkt wird.
Die wesentliche Veränderung des negativen Widerstandes eines Cryosars, auf den ein Druck einwirkt,
ist in Fi g. 2 gezeigt, in welcher die Kurve 1 die negative Widerstandscharakteristik des Cryosars zeigt,
auf den keine Druckspannung wirkt, während die Kurve 2 die negative Widerstandscharakteristik bei
einwirkender Druckspannung zeigt. Aus dieser Darstellung ergibt sich ohne weiteres, daß sich das kritische
Feld und das Unterhaltungsfeld des negativen Widerstandes verändert. Daraus ergibt sich, daß mit
Hilfe eines Druckes eine Steuerung des Widerstandselementes möglich ist. Im Hinblick auf die Veränderung
der effektiven Masse und die Abnahme des Wertes des Verunreinigungsniveaus ist es möglich,
ein Element zu erhalten, dessen Schaltgeschwindigkeit größer als bei einem üblichen Cryosar ist.
Um das Wesen der Erfindung deutlicher zu zeigen, werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben.
In der Fig. 3a und 3b sind in vereinfachter Darstellung Vorrichtungen zum Ausüben
einer Druck- oder Zugkraft auf einen Germanium-Cryosar 1 gezeigt, der jeweils im Mittelteil jeder Vorrichtung
angeordnet ist. Der Germanium-Cryosarl hat die Abmessungen von 2-2-4,2 mm, einen Majoritätsverunreinigungsgehalt
(Indium) von IO15 Atomen pro Kubikzentimeter und ein Kompensationsverhältnis von 0,82 (Antimon). Jede Vorrichtung ist
in flüssiges Helium mit einer Temperatur von 4,2° K eingesetzt. Eine Druck- oder Zugkraft wird durch
die Quarzhalter 2 auf den Cryosarl ausgeübt, welcher mit den Elektroden 3 versehen ist.
Die mit einer Vorrichtung der oben beschriebenen Konstruktion gemachten Messungen haben die in den
Fig. 4a und 4b gezeigten Werte ergeben.
Fig. 4a zeigt die Veränderung des kritischen Feldes des Elementes 1 in bezug auf die einachsige
Druckspannung x. Fig. 4b zeigt die Veränderung
Claims (3)
1. Tieftemperatur-Widerstandselement mit negativer Widerstandscharakteristik, g e k e η η -
ίο zeichnet durch einen hochkompensiert dotierten Halbleiterkörper sowie durch eine den
Halbleiterkörper auf tiefer Temperatur haltende Vorrichtung und durch eine Vorrichtung für das
Einwirken einer mechanischen Kraft auf den Halbleiterkörper.
2. Widerstandselement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Ausüben
einer Druckkraft, einer Torsionskraft, einer Biegekraft oder einer Kombination wenigstens
ao zweier dieser Kräfte auf den Halbleiterkörper.
3. Widerstandselement nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der
Vorrichtung zum Einwirken der mechanischen Kraft, daß durch diese Kraft das Widerstandselement
wahlweise in rascher Folge leitend oder nichtleitend gemacht werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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- 1964-04-03 DE DEK52570A patent/DE1241010B/de active Pending
Also Published As
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