Verfahren zur Herstellung von Ohrpaßstücken für Schwerhörigen-Geräte
und Plastik zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von paßgerechten Ohrstücken für Schwerhörigen-Geräte.Process for the production of ear molds for devices for the hearing impaired
and plastic for carrying out the method. The invention relates to a method
for the production of custom-fit ear pieces for hearing impaired devices.
Solche vorzugsweise in Kunststoff ausgeformten Paßstücke dienen der
Fixierung des Hörers, gegebenenfalls auch des Mikrophons, im bzw. am Ohr. Angeboten
werden in einer Mehrzahl von Standardgrößen vorgefertigte Paßstücke. Diese Standard-Paßstücke
decken erklärlicherweise nicht die vielfältigen Modifikationen des menschlichen
Ohres. Der erwünschte vollständige Abschluß des Ohr-Gehörganges ist damit in der
Mehrzahl der Fälle nicht realisierbar. Dementsprechend läßt auch der Sitz des Paßstückes
im Ohr zu wünschen übrig. Für höhere Anforderungen bedient man sich einer Sonderanfertigung
von Paßstücken, wobei zunächst ein Abdruck von dem individuellen Ohr genommen wird,
der als Vorlage für eine Form dient, in der sodann das Paßstück ausgefonnt wird.
Diese Technik ist zeitraubend und mit Fehlerquellen infolge des unterschiedlichen
Schrumpfverhaltens des Abdruckes, der Form und des Paßstückes, die aus verschiedenem
Material bestehen, behaftet. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das individuelle
Paßstück unmittelbar im Ohr auszuformen. Dabei muß das Aushärten des Paßstückes
im Ohr abgewartet werden, das sodann nachträglich mit der Gehörgangbohrung und den
Armaturen für den Anschlug des Hörers versehen werden muß. Auch diese Verfahrensweise
hat sich als unzulänglich erwiesen. Die die Aushärtung bewirkende Polymerisation
des Kunststoffes ist mit einer unerträglichen Wärmeentwicklung verbunden. Man hat
zwar versucht, die Wärmeentwicklung durch Zusätze zu dem Ausgangsmaterial zu vermindern
bzw. zu steuern, diese Zusätze erweisen sich jedoch als nachteilig insbesondere
im Hinblick auf die Formbeständigkeit des Paßstückes. Mit dem Ausformen des Paßstückes
als Ganzes ist beim Aushärten eine so starke Schrumpfung verbunden, daß sich ein
einwandfreier Sitz des Paßstückes im Ohr und insbesondere ein dichter Abschluß des
Gehörganges auch wieder nicht ergibt. Solchermaßen hergestellte Paßstücke sind im
übrigen in unerwünschter Weise porös. Die Nachbehandlung, insbesondere das nachträgliche
Einbringen des Gehörganges in das Paßstück, erfordert Spezialgeräte und kann nur
von Fachkräften ausgeführt werden.Such adapters, preferably molded in plastic, are used for
Fixation of the listener, possibly also the microphone, in or on the ear. Offered
adapters are prefabricated in a variety of standard sizes. These standard adapters
explainably do not cover the various modifications of the human
Ear. The desired complete closure of the ear canal is thus in the
Most of the cases not feasible. Accordingly, the fit of the fitting also leaves
left a lot to be desired in the ear. A custom-made product is used for higher requirements
of fitting pieces, whereby first an impression is taken of the individual ear,
which serves as a template for a form in which the fitting piece is then opened.
This technique is time consuming and has sources of error as a result of the different
Shrinkage behavior of the impression, the shape and the fitting piece, which are made of various
Material exist, tainted. It has also been suggested that the individual
Form fitting piece directly in the ear. It must harden the fitting piece
be waited in the ear, which then subsequently with the ear canal bore and the
Fittings for the attachment of the handset must be provided. This procedure too
has proven to be inadequate. The polymerization causing the hardening
of the plastic is associated with an unbearable heat development. One has
tried to reduce the heat development by adding to the starting material
or to control, these additives prove to be particularly disadvantageous
with regard to the dimensional stability of the fitting. With the shaping of the fitting
as a whole, so great a shrinkage is connected during curing that a
perfect fit of the adapter in the ear and in particular a tight closure of the
Auditory canal does not result again. Such manufactured fittings are in
remaining in an undesirably porous manner. Follow-up treatment, especially afterwards
Insertion of the ear canal into the adapter requires special equipment and can only
be carried out by specialists.
Der Erfindung gemäß wird nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von
Ohrpaßstücken vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein in der Grundform
dem Ohr, für welches er bestimmt ist, angepaßter, jedoch kleiner bemessener und
mit einem Gehörgang sowie mit einer Armatur für den Anschluß des Hörers versehener
Grundkörper mit einem selbsthärtenden Kunststoff beschichtet und in beschichtetem
Zustand in das Ohr eingefügt und darin bis zur Aushärtung der überzugsschicht belassen
wird.The invention is now a method for the production of
Suggested ear fittings, which is characterized in that one in the basic form
the ear for which it is intended, more adapted, but smaller and
provided with an ear canal and a fitting for connecting the listener
Base body coated with a self-hardening plastic and coated
State inserted into the ear and left there until the coating layer hardens
will.
Es wird dabei aus einer Mehrzahl von bereit-: ge4altenen Standard-Grundkörpern
aus gegebenenfalls nachformbarem Material ein dem zu bestückenden Ohr der Form nach
im wesentlichen entsprechender, jedoch kleinerer Grundkörper ausgewählt. Auf diesen
Grundkörper wird, gegebenenfalls nach Entfernung allenfalls störender Teile ein
selbstpolymisierender bzw. aushärtender Kunststoff in der individuellen Form des
zu bestückenden Ohres Rechnung tragender, gegebenenfalls wechselnder Stärke aufgetragen.
Der solchermaßen beschichtete Grundkörper wird sodann in das Ohr eingeführt und
so lange darin belassen, bis die auf den Grundkörpet aufgetragene Schicht zumindest
weitgehend ausgehärtet ist. Als Beschichtungsmaterial wird man vorzugsweise solche
Kunststoffe wählen, die bei der Aushärtung praktisch keine Wärme entwickeln, beispielsweise
solche auf Metacrylat- bzw. Siliconbasis oder solche, deren Aushärtung mit nur geringer
Wärmeentwicklung verbunden ist, wie Metacrylat-Auto-Polymerisate. Das schließt die
Verwendung von Kunststoffen mit größerer Wärmeentwicklung nicht aus, die dann aus
dem Ohr entnommen werden, ehe die Polymerisation so weit fortgeschritten ist, daß
die daraus resultierende Temperatur unerträglich wird, was bei der geringen Menge
an aushärtendem Material ohnehin kaum der Fall sein wird. Die damit allenfalls noch
verbundene geringfügige Deformierung des noch nicht vollständig ausgehärteten überzuges
läßt sich leicht beseitigen. Gegenüber dem vorbekannten Verfahren der unmittelbaren
Ausformung des Ohrpaßstückes in dem zu bestückenden Ohr erweist sich die Verfahrensweise
gemäß der Erfindung
insoweit als vorteilhaft, als eine unzumutbare
Belästigung des Patienten durch sich bei der Aushärtung entwickelnde Wärme entfällt.
Die auf den Grundkörper aufgetragene relativ dünne Futterschicht bleibt beim Aushärten
in wünschenswerter Weise dicht. Im übrigen entfällt das nachträgliche Einbringen
des Gehörganges und Anbringen der Armaturen für den Anschluß des Hörers, wodurch
es möglich wird, solche Einpassungen ohne weiteres auch dann vorzunehmen, wenn Spezialwerkzeuge
und Fachkräfte nicht zur Verfügung stehen. Erzielt wird eine einwandfreie, allen
Anforderungen gerecht werdende Abdichtung des Gehörganges.It is made up of a plurality of ready-made standard basic bodies
from material that can be reshaped, if necessary, according to the shape of the ear to be fitted
essentially corresponding, but smaller, base body selected. On this
The base body becomes, if necessary after removal of any interfering parts
self-polymerizing or hardening plastic in the individual shape of the
Applied to the ear to be fitted taking into account, possibly changing thickness.
The base body coated in this way is then inserted into the ear and
Leave it in it until the layer applied to the base body is at least
is largely cured. The coating material is preferably such
Choose plastics that develop practically no heat when cured, for example
those based on methacrylate or silicone or those that cure only slightly
Heat generation is connected, like methacrylate auto-polymers. That includes the
Use of plastics with greater heat generation does not rule out that
be removed from the ear before the polymerization has progressed so far that
the resulting temperature is unbearable, which is what the small amount
of hardening material will hardly be the case anyway. At best, they still do
associated slight deformation of the not yet fully cured coating
can be easily eliminated. Compared to the previously known method of the immediate
The procedure proves to be formed by shaping the ear fitting piece in the ear to be fitted
according to the invention
as advantageous as an unreasonable one
There is no annoyance to the patient due to the heat generated during the hardening process.
The relatively thin lining layer applied to the base body remains when it hardens
desirably tight. In addition, there is no subsequent introduction
of the ear canal and attaching the fittings for the connection of the listener, whereby
it becomes possible to make such adaptations without further ado, even if special tools
and skilled workers are not available. A flawless, all
Sealing of the ear canal that meets requirements.
Der Grundkörper kann zwecks Erhöhung der Haftfähigkeit des überzuges
auf dem Grundkörper mit einer aufgerauhten Oberfläche versehen sein, in der sich
der überzug verkrallt. Außerdem können für den Grundkörper und für den überzug solche
Werkstoffe Verwendung finden, die eine chemische Verbindung eingehen.The base body can be used to increase the adhesion of the coating
be provided on the base body with a roughened surface in which
the coating claws. In addition, such can be used for the base body and for the coating
Materials are used that form a chemical bond.
Verwendet man einen Grundkörper aus einem harten Material und für
die Beschichtung ein weiches Polymerisat, übernimmt der Grundkörper die formerhaltende
Stützfunktion, während der überzug die Abdichtung bewirkt. Wird ein weicher Grundkörper
verwendet, bedarf es eines erhärtenden Polymerisates, das nach dem Aushärten die
im Ohr angenommene Form beibehält und aufrechterhält.If you use a base body made of a hard material and for
If the coating is a soft polymer, the base body takes on the shape-retaining one
Support function, while the coating creates the seal. Becomes a soft body
used, it requires a hardening polymer, which after curing the
Maintains and maintains the shape assumed in the ear.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
weitergehend erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen senkrechten Schnitt durch
ein Ohrpaßstück und F i g. 2 einen Schnitt nach Linie A-B in F i
g. 1. In the drawing, the invention is further explained using an exemplary embodiment. It shows F i g. 1 shows a vertical section through an ear mold and FIG . 2 shows a section along line AB in FIG. 1.
Der in der Zeichnung von links unten nach rechts oben schraffiert
wiedergegebene Teil des Ohrpaßstückes stellt den Grundkörper 1 dar, welcher
in an sich bekannter Weise eine Gehörgangbohrung 2 und eine Armatur 3 zum
Anbringen des nicht dargestellten Hörers besitzt. Dieser Grundkörper 1, welcher
der Form nach dem Oh4 in das er eingesetzt werden soll, entspricht, aber schwächer
als dieses bemessen ist, ist mit einer Schicht 4 eines selbstaushärtenden Kunststoffes
überzogen. Das in dieser Weise vorbereitete Ohrpaßstück wird in das Ohr eingefügt,
wo sich die noch verformbare Schicht 4 der Form des Ohr-Gehörganges und der Ohrmuschel
genau anpaßt und, mit dem Grundkörper 1 eine feste Verbindung eingehend,
aushärtet. Um zu verhindern, daß Beschichtungsmaterial in die Gehörgangbohrung 2
eindringt, kann diese vorher mit einer geeigneten Masse, beispielsweise mit Silicon-Gummi,
abgedichtet werden, welche sich nicht mit dem aushärtenden Kunststoff verbindet
und später wieder entfernt wird.The part of the ear fitting shown hatched in the drawing from the bottom left to the top right represents the base body 1 which, in a manner known per se, has an ear canal bore 2 and a fitting 3 for attaching the receiver, not shown. This base body 1, which corresponds to the shape of the Oh4 in which it is to be inserted, but is dimensioned weaker than this, is covered with a layer 4 of a self-curing plastic. The ear adapter prepared in this way is inserted into the ear, where the still deformable layer 4 adapts exactly to the shape of the ear canal and the auricle and, with the base body 1, forms a firm connection, hardens. In order to prevent the coating material from penetrating into the ear canal bore 2, it can be sealed beforehand with a suitable compound, for example with silicone rubber, which does not bond with the hardening plastic and is later removed again.
Bei den Plastiken mit von vornherein an dem Grundkörper befindlichem
Schallschlauch spielt sich der Vorgang sinngemäß ab.In the case of the sculptures, it is located on the main body from the start
Sound tube, the process takes place analogously.