DE121755C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gedanke, der der Erfindung zu Grunde liegt, ist der, bei Wind- (bezw. Wasser-) Triebrädern dieser Art nicht so viel Windkraft als möglich aufzufangen und aufzustauen, wie dies bisher in zu nahe an einander gerückten Flächen, aufgebauchten und breiten Segeln, der Fall war, sondern für eine möglichst schnelle und freie ungehinderte Abfluthung des verbrauchten Windes dadurch zu sorgen, dafs die Windflächen so schmal wie möglich gewählt werden und mindestens doppelt so weit von einander angeordnet werden als sie breit sind, sowie möglichst elastisch an Stahlrippen längs und quer aus einander gespannt werden, damit keinerlei hemmende Aufbauchung und Flattern der Flächen eintreten kann.

Weil bei Anordnung mehrerer Flächen dicht neben einander, zumal bei grofser Breite derselben, der Wind sich an den Flügeln staut, wirkt eine isolirt stehende Fläche besser, weil hierbei der Wind nach vollbrachter Einwirkung schnell und ungehindert abfluthen kann. Die starren Flächen können sich um ihre Achse frei derart drehen, dafs sie aus der radialen Lage die tangentiale Stellung einnehmen können.

Dies ist an sich zwar bereits bekannt; doch wirkt diese freie Einstellung der Flügel in Verbindung mit der Schmalheit und weiter abstehenden Anordnung der Flächen und in Verbindung mit der nur halbseitigen Besetzung der Etagen des Motors günstiger als bisher, weil bei halbseitig besetzten Etagen die Flächen in jedem Halbkreise bei Umdrehung der Etage ungestauten Wind vorfinden, die Etagen also sowohl bei ihrer Lage vor oder hinter der gemeinsamen Welle (von der Windseite aus gerechnet) keine Vorfiäche haben, welche ihnen den ungeschwächten Winddruck nehmen können.

Fig. ι zeigt in Ansicht und Fig. 2 im Grundrifs (zerlegt) das Etagenrad mit im Halbkreise angeordneten starren Flügeln oder Schaufeln. Die Schaufeln können sich aus der wirksamen in die unwirksame (frei flatternde) Stellung um ihre Achsen frei, aber nur um eine Vierteldrehung, drehen.

Die erste Etage ist links, die zweite rechts von der Welle, die dritte hinter, die vierte vor der Welle mit Flügeln besetzt, so dafs, wie Fig. 2 zeigt, stets sechs Quadranten Winddruck haben, während zwei Quadranten selbstthätig ihre Flächen unwirksam in die Windrichtung stellen, und die thätigen Quadranten einen todten Punkt nicht aufkommen lassen. Da aber die Anordnung dieser selbstthätig drehbaren Flächen auf einem vollen Kreise nur eine Wirkung in drei Quadranten der Kreisumdrehung ergeben würde, während der Wind in dem vierten Quadranten die Flächen wirkungslos in seinem Striche festhält (vergl. die vierte Etage in Fig. 2), und die Etagen sich gegenseitig über diesen wirkungslosen Quadranten hinweghelfen niüssen, so geschieht die Anordnung der Etagen entweder spiralförmig, so unter einander, dafs die Flügel der nächsten Etage stets einen Quadranten weiter gesetzt sind, als die vorherige, so dafs die fünfte Etage wieder so wie die erste liegt; oder die Etagen

werden, so wie es in Fig. ι und 2 dargestellt ist, mit Flügeln besetzt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Horizontal drehender Wind- oder Wassermotor mit selbsttätig sich einstellenden Schaufeln, dadurch gekennzeichnet, dafs diese in mehreren Etagen über einander angeordnet sind, welche derart abwechselnd je zur Hälfte mit Schaufeln besetzt sind, dafs die Schaufel¹ gruppen je zweier oder mehrerer Etagen sich gegenseitig zu einem vollen Kreise ergänzen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.