DE1212057B - Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PropylenoxydInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D301/00—Preparation of oxiranes
- C07D301/02—Synthesis of the oxirane ring
- C07D301/03—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07d
Deutsche Kl.: 12 ο-5/05
Nummer: 1212057
Aktenzeichen: H 50560IV b/12 ο
Anmeldetag: 15. Oktober 1963
Auslegetag: 10. März 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd, wobei Propylen,
Sauerstoff und Wasserstoff die einzigen notwendigen Ausgangsstoffe darstellen. Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd, das über die Epoxydierung von Propylen mit Perphthalsäure
verläuft, wobei Propylen und Sauerstoff die einzigen nötigen Ausgangsstoffe sind und wobei
gegebenfalls ein Keton als Nebenprodukt erhalten werden kann. In manchen Fällen wird Wasserstoff
mitverwendet.
Die Bedeutung von Propylenoxyd für die chemische Industrie ist in ständigem Steigen begriffen. Der
wachsende Bedarf an Propylenoxyd ist vor allem auf die zunehmende Verwendung von Kunststoffschäumen
zurückzuführen, wofür aus Propylenoxyd hergestellte Stoffe verwendet werden. Zur Zeit wird der
größte Teil des Propylenoxyds durch Anwendung des bekannten Chlorhydrinverfahrens aus Propylen
hergestellt. Hierbei ist es erforderlich, Chlor als eines der hauptsächlichsten Ausgangsmaterialien zu
verwenden. Das Chlor wird in Salzsäure übergeführt, und seine Rückführung in das Herstellungsverfahren
ist weder einfach noch wirtschaftlich. Das Herstellungsverfahren für Propylenoxyd beruht daher
auf ungünstigeren Voraussetzungen als das entsprechende Herstellungsverfahren für Äthylenoxyd,
da letzteres unter Verwendung von Äthylen und Sauerstoff als die wesentlichen Ausgangsstoffe hergestellt
werden kann. Es hat nicht an Bemühungen gefehlt, Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd
zu entwickeln, die nur Propylen und Sauerstoff benötigen, doch wurde bis heute noch keine allgemein
befriedigende Lösung dieses Problems gefunden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun die
Herstellung von Propylenoxyd in wirtschaftlicher Weise.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd ist dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Peroxyd—Sauerstoff enthaltendes Gemisch
mit Phthalsäureanhydrid und Propylen umsetzt und das gebildete Propylenoxyd gewinnt.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Peroxyd—Sauerstoff enthaltende Gemisch
wird vorzugsweise durch Umsetzung von gasförmigem Sauerstoff mit einem sekundären Alkohol in
Gegenwart eines Oxydationsinitiators erhalten.
Es ist vorteilhaft, wenn der nicht umgesetzte sekundäre Alkohol in die Stufe zur Herstellung des
Peroxyd—Sauerstoff enthaltenden Gemisches zurückgeführt
wird.
Das bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd
Anmelder:
Halcon International Inc., New York, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Chem. Dr. I. Maas, Patentanwalt,
München 23, Ungererstr. 25
Als Erfinder benannt:
Rex E. Lidov, Great Neck, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 15. Oktober 1962
(230480)
V. St. v. Amerika vom 15. Oktober 1962
(230480)
Verfahrens nicht umgesetzte Phthalsäureanhydrid wird vorzugsweise in die Stufe zur Herstellung des
Propylenoxyds zurückgeführt.
Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn das bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens als Nebenprodukt gebildete Keton von dem Propylenoxyd enthaltenden Reaktionsgemisch
abgetrennt und zu dem entsprechenden sekundären Alkohol hydriert wird, den man dann in die Stufe
zur Herstellung des Peroxyd—Sauerstoff enthaltenden
Gemisches einführt.
Wenn als Nebenprodukt Cyclohexanon gebildet wird, dann wird es vorzugsweise aus dem erhaltenen
Reaktionsgemisch abgetrennt und zu Cyclohexanol hydriert. Letzteres wird dann in die Stufe zur Herstellung
des peroxydhaltigen Gemisches, gegebenenfalls zusammen mit in dieser Stufe nicht umgesetztem
Cyclohexanol, eingeführt.
Die als Nebenprodukt gebildete Phthalsäure wird vorzugsweise aus dem bei der Propylenumsetzung
gebildeten Reaktionsgemisch abgetrennt und zur Rückbildung des Anhydrids dehydratisiert. Das Anhydrid
wird dann wieder in die Propylenoxydherstellung eingeführt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise ein Peroxyd—Sauerstoff
enthaltendes Gemisch verwendet, das durch Umsetzung von 4 bis 25 °/o des sekundären Alkohols erhalten
worden ist und 0,04 bis 0,18 Mol Peroxyd— Sauerstoff je 100 g enthält. Dieser sekundäre Alkohol
ist vorzugsweise Cyclohexanol oder Isopropanol.
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Falls das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Reaktionsgemisch Aceton als Nebenprodukt
enthält, dann kann dieses von dem Gemisch abgetrennt und zu Isopropanol hydriert werden, das
dann in die Stufe zur Herstellung des Peroxyd— Sauerstoff enthaltenden Gemisch, gegebenenfalls mit
in dieser Stufe nicht umgesetztem Isopropanol, zurückgeleitet wird.
Die Herstellung des Propylenoxyds wird vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 35 bis
60° C durchgeführt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man entweder das Propylen zugeben,
nachdem das Phthalsäureanhydrid mit dem Peroxyd-Sauerstoff enthaltenden Gemisch vermischt ist,
oder man kann das Propylen zuerst mit dem Phthalsäureanhydrid vermischen und dann dieses Gemisch
mit dem Peroxyd—Sauerstoff enthaltenden Gemisch
vereinigen, oder man kann Propylen zu dem Peroxyd1—Sauerstoff
enthaltenden Gemisch zusetzen und dann erst das Phthalsäureanhydrid einführen.
Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt, daß die Ketonhydroperoxyde, die sich bei der Oxydation
von sekundären Alkoholen leicht bilden, mit Phthalsäureanhydrid unter Bildung von Perphthalsäure
reagieren und daß die so gebildete Perphthalsäure dazu dienen kann, die Epoxydierung von Propylen
herbeizuführen. Vorteilhafterweise ist es nicht nötig, irgendeines der Reaktionszwischenprodukte abzutrennt,
so daß die beschriebene Reaktionsfolge einfach durchführbar ist.
Die Oxydation von sekundären Alkoholen wird am zweckmäßigsten und wirtschaftlichsten nur bis zu
dem Punkt durchgeführt, bei welchem eine verhältnismäßig geringe Menge des Alkohols in das Hydroperoxyd
übergegangen ist. Das gebildete Oxydationsgemisch enthält den als Ausgangsmaterial verwendeten
Alkohol und das bei der Oxydation gebildete Ketonhydroperoxyd. Ferner enthält es die dem
Gleichgewicht entsprechenden Mengen des entsprechenden Ketons und Wasserstoffperoxyd neben sehr
geringen Mengen an Nebenprodukten. In dem Maße, wie Phthalsäureanhydrid zu diesem Gemisch zugesetzt
wird, reagiert es sowohl mit dem Wasserstoffperoxyd als auch mit dem nicht umgesetzten Alkohol,
und dadurch das Gleichgewicht zwischen Ketonhydroperoxyd, Wasserstoffperoxyd und Keton gestört
wird, wird das Hydroperoxyd in ständig zunehmendem Maße gespalten, so daß schließlich Peroxyd—Sauerstoff
in Form von Perphthalsäure vorliegt. Die Einführung von Propylen in dieses Gemisch
die entweder gleichzeitig mit oder nach der Zugabe des Phthalsäureanhydrids erfolgen kann, führt dann
zur Bildung von Propylenoxyd und selbstverständlich Phthalsäure.
Das wie vorstehend beschrieben erhaltene Reaktionsgemisch enthält etwas überschüssiges Phthalsäureanhydrid
und Keton, das dem ursprünglich für die Oxydation verwendeten Alkohol entspricht, den
Halbester der Phthalsäure mit dem verwendeten Alkohol und Phthalsäure. Aus diesem Gemisch
lassen sich das Keton und das Propylenoxyd leicht destillativ abtrennen. Wird die Destillation nach der
Abtrennung des Ketons fortgesetzt, dann wird der Halbester zerlegt und der nicht oxydierte Alkohol
gewonnen. Nach der Abtrennung des nicht oxydierten Alkohols, der zurückgeführt wird, geht Wasser
über, und schließlich kann das Phthalsäureanhydrid gewonnen werden. Letzteres wird gleichfalls im Kreislauf
geführt.
Die Einführung von Phthalsäureanhydrid in das Oydationsgemisch führt zu seiner Umsetzung mit
praktisch allen Komponenten dieses Gemisches.
Da die Halbester der Phthalsäure häufig feste Substanzen sind, kann es bei diesem Punkt zweckmäßig
sein, entweder ein Lösungsmittel oder eine Flüssigkeit zum Suspendieren einzuführen, um das
Reaktionsgemisch genügend fließfähig zu halten. Der hierfür gewählte Stoff soll so beschaffen sein, daß er
nicht mit Peroxyd—Sauerstoff oder mit Phthalsäureanhydrid
oder Phthalsäureestern reagiert. Es ist zwar vorteilhaft, wenn die Perphthalsäure eine gewisse
Löslichkeit in der zugesetzten Flüssigkeit aufweist, doch ist dies nicht unbedingt nötig. Als Lösungsmittel
oder Flüssigkeit zum Suspendieren kommen beispielsweise Benzol, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff
und Trichlormethan in Betracht.
Für das isolierte Keton gibt es zwei Möglichkeiten der weiteren Verwendung. Wenn für die Oxydation
ein sekundärer Alkohol eingesetzt wurde, aus dem sich ein marktfähiges Keton bildet, dann kann es in
den Handel gebracht werden. Wo diese Möglichkeit nicht besteht, kann man das Keton ohne weiteres
hydrieren und den dadurch erhaltenen sekundären Alkohol wieder in das Verfahren zurückführen.
An Hand der Zeichnung wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt.
Wie in der Zeichnung dargestellt, wird der Reaktor 10 mit Propylen durch die Leitung 12 und Phthalsäureanhydrid
durch die Leitung 11 beschickt, wobei gegebenenfalls ein inertes Lösungsmittel oder eine
Trägerflüssigkeit durch die Leitung 13 eingeführt werden kann. Der Reaktor 14 wird mit einem sekundären
Alkohol durch die Leitung 16 zusammen mit einem Oxydationsinitiator beschickt, und gasförmiger
Sauerstoff oder Luft wird durch die Leitung 15 eingeführt. Das gebildete, Peroxyd—Sauerstoff enthaltende
Gemisch gelangt durch die Leitung 17 (nach Filtrieren, falls erwünscht, Filter nicht dargestellt) in
den Reaktor 10, worin das Propylen in Propylenoxyd übergeführt wird. Das hierbei gebildete Gemisch gelangt
aus dem Reaktor 10 durch die Leitung 18 zu der Trenneinrichtung 19, die eine oder mehrere Destillationskolonnen
umfassen kann. Das gebildete Propylenoxyd wird abgetrennt und durch die Leitung 20 abgeführt. Der sekundäre Alkohol wird abgetrennt,
durch die Leitung 26 abgeführt und durch die Leitung 16 in den Reaktor 14 zurückgeführt. Die
das als Nebenprodukt gebildete Keton enthaltenden Anteile werden abgetrennt und durch die Leitung 21
in den Hydrierungsreaktor 23 geleitet, worin das Keton katalytisch mit durch die Leitung 24 eingeführtem
Wasserstoff zur Rückbildung des sekundären Alkohols umgesetzt wird. Der Alkohol gelangt durch
die Leitung 25 zur Leitung 26 und wird in den Reaktor 14 zurückgeführt. Falls erwünscht, kann
man das Keton als Nebenprodukt durch die Leitung 21a abziehen. Nicht umgesetztes Anhydrid enthaltende
Anteile werden abgetrennt, durch die Leitung 33 zurück in die Leitung 11 und dann in den Reaktor
10 geleitet. Säure und Ester werden in der Trenneinrichtung aufgearbeitet, um das Anhydrid zurückzubilden,
das dann durch die Leitungen 33 und 11 in den Reaktor 10 zurückgeführt wird. Wasser wird
durch die Leitung 32 abgezogen.
Statt dessen kann man das Reaktionsgemisch aus dem Reaktor 14 durch die Leitungen 17 und 35 zu
einer Trenneinrichtung 36 leiten, worin eine peroxydreiche Fraktion mit durch die Leitung 39 zugesetztem
Wasser abgetrennt und durch die Leitung 37 zum Reaktor 10 zurückgeführt wird. Die an Keton reiche
Fraktion gelangt durch die Leitungen 38 und 21 zu der Hydiereinrichtung 23, in der das Keton in den
sekundären Alkohol übergeführt wird. Das Keton kann aber auch durch die Leitung 38 α zur Ketonentnahme
21 α geleitet werden.
Ein Gemisch aus 700 g Cyclohexanol von praktisch 100 %iger Reinheit, 7 g technisch reinem Cy clohexanonperoxyd
und 7 g pulverförmigem Calciumcarbonat wird durch die Leitung 16 unter kräftigem
Rühren in einen 2-Liter-Kolben 14 eingeleitet. Durch die Leitung 15 eingeleiteter Sauerstoff wird mit einer
Geschwindigkeit von 0,7 Liter/Minute (gemessen bei Zimmertemperatur und Atmosphärendruck) durch
das Gemisch geleitet, während die Temperatur rasch auf 120° C erhöht wird. Nach Absorption von 8 1
Sauerstoff wird der Kolben durch äußere Kühlung bei HO0C gehalten und die Oxydation wird fortgesetzt,
bis insgesamt 17 1 Sauerstoff absorbiert sind. Eine iodometrische Titration des abgekühlten Oxydationsgemisches
ergibt einen Gehalt von 0,57 Mol Peroxyd—Sauerstoff, was einem Wirkungsgrad von
80%, bezogen auf den absorbierten Sauerstoff, entspricht. Eine Titration mit Alkali ergibt einen Gehalt
von 0,02 Äquivalenten freier, organischer Säuren. Bei Verwendung von Luft als Sauerstoffquelle ist zur
Entfernung von Inertgas ein Abzug (nicht dargestellt) vorgesehen.
Die vorstehend beschriebene Oxydation kann mittels 0,05 bis 0,6 Mol Peroxydsauerstoff aus einem
vorher erhaltenen Oxydationsgemisch an Stelle von Cyclohexanonperoxyd initiert werden.
Das Oxydationsgemisch wird filtriert und in einen 5-Liter-Kolben aus Pyrexglas übergeführt, der mit
einer mechanischen Rührvorrichtung, einem Gaseinlaßrohr und einem Kühler versehen ist. Hierzu
gibt man langsam 1300 g Phthalsäureanhydrid und 1500 ml Chloroform. Dann werden 21 g Propylen
innerhalb von 4 Stunden eingeführt. Das Gemisch wird 2 Stunden unter kräftigem Rühren bei 50° C
gehalten. Danach wird das Gemisch in ein Destillationsgefäß gegben. Bei der Destillation erhält man
als übergehenden Anteil zunächst Propylenoxyd und daran anschließend Chloroform, das zurückgewonnen
wird. Dann wird eine Cyclohexanonfraktion aufgefangen, wonach Cyclohexanol abgetrennt wird.
Nach der Abtrennung des Cyclohexanols wird das für die Isolierung des Cyclohexanons und des Cyclohexanols
angewandte Vakuum aufgehoben. Weiteres Erhitzen des Destillationsgefäßes führt zum Abdestillieren
von Wasser, worauf Phthalsäureanhydrid übergeht und abgetrennt wird. Das gewonnene Cyclohexanon
kann entweder nach seiner Hydrierung in das Oxydationsgemisch zurückgeführt oder als solches
in den Handel gebracht werden.
Es ist häufig zweckmäßig, das Keton aus dem Alkoholoxydationsgemisch zu entfernen, ehe letzteres
mit dem Phthalsäureanhydrid reagiert. Bekanntlich können sich Ketone mit Persäuren zu Estern oder
Lactonen umsetzen. Die Leichtigkeit, mit der diese oxydative Reaktion stattfindet, schwankt sowohl mit
der Persäure und ihrer Konzentration als auch mit dem Keton. Um die Bildung von Estern als Nebenprodukt
und den Verlust an Peroxyd—Sauerstoff für die gewünschte Epoxydierung zu vermeiden, werden
die Ketone am einfachsten vor der Bildung der Perphthalsäure aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert.
Im allgemeinen sieden die aus sekundären Alkoholen gebildeten Ketone unter dem entsprechenden Alkohol,
so daß die destillative Abtrennung keine Schwierigkeiten bereitet.
Die Epoxydierung von Propylen wird im wesentlichen wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß an Stelle von Cyclohexanol Isopropanol in den Oxydationsreaktor eingeführt
und die Umwandlung doppelt soweit wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt wird. Entsprechend
der höheren Konzentration an PeiOxydsauerstoff in dem Oxydationsgemisch ist die Ausbeute an Propylenoxyd
größer als die nach der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise erhaltene. Im übrigen sind
die Ergebnisse praktisch die gleichen.
Die Epoxydierung von Propylen wird im wesentlichen wie im Beispiel 2 beschrieben durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß anschließend an die Oxydation und vor der Bildung der Perphthalsäure Aceton
bei vermindertem Druck aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Die Destillation wird in der Weise
durchgeführt, daß die Peroxydkonzentration an keiner Stelle der Destillationskolonne etwa 40%
übersteigt. Die nach der Entfernung des Acetons zurückbleibende Lösung von Isopropanol und Wasserstoffperoxyd
wird dann mit Phthalsäureanhydrid versetzt. Entsprechend der höheren Konzentration an
Peroxydsauerstoff im Oxydationsgemisch ist die Ausbeute an Propylenoxyd größer als diejenige, die bei
der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise erhalten wird. Die übrigen Ergebnisse sind praktisch die
gleichen.
Durch diese Arbeitsweise wird Propylen mittels gasförmigem Sauerstoff oder Luft in wirksamer Weise
in Propylenoxyd übergeführt, ohne daß unerwünschte Nebenprodukte gebildet werden. Bei manchen Ausführungsformen
gemäß der Erfindung wird außerdem Wasserstoff verbraucht, nämlich für die Umwandlung
von Keton in sekundären Alkohol. Die Reaktion wird am besten bei Temperaturen im Bereich von
35 bis 60° C durchgeführt, doch kann auch in dem weiteren Bereich von 20 bis 120° C gearbeitet werden.
Die Grenzen v/erden im wesentlichen durch das Ausmaß der thermischen Zersetzung der Perphthalsäure
bestimmt. Man kann somit bei jeder Temperatur arbeiten, die unter derjenigen liegt, bei welcher
diese bekannte Zersetzung zu untragbaren Verlusten an Peroxydsauerstoff führt. Die angegebene Grenze
von 120° C entspricht demnach nicht einer scharf definierten Höchsttemperatur für die Reaktion.
Jeder beliebige sekundäre Alkohol kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.
Bevorzugte Alkohole sind Isopropylalkohol und Cyclohexanol. Der Vorteil des Isopropanols besteht
darin, daß seine Umwandlung in einem stärkeren Ausmaß durchgeführt werden kann, als die von
vielen anderen sekundären Alkoholen und außerdem dabei als Keton Aceton gebildet wird, das in der
Regel leicht verkäuflich ist. Cyclohexanol steht infolge der neuen Cyclohexanoxydationsverfahren in
großen Mengen und sehr wohlfeil zur Verfügung und bildet als Nebenprodukt das sehr wertvolle Cyclohexanon,
weshalb auch mit der Verwendung dieses Alkohols große Vorteile verbunden sind.
Allgemein gesehen ermöglicht die Erfindung die Verwendung von rohem Wasserstoffperoxyd zur
Epoxydierung von Propylen. Solches Wasserstoffperoxyd ist sehr wohlfeil, weil es nicht notwendig ist,
es in Form eines verhältnismäßig reinen und hochkonzentrierten Materials zu gewinnen. Vielmehr wird
das Wasserstoffperoxyd, wie oben gezeigt werden konnte, in Form einer lockeren Additionsverbindung
mit einem Keton gebildet und verwendet. Wohlfeiles Wasserstoffperoxyd kann auch auf andere Weise
erzeugt werden. So ist beispielsweise die Herstellung von Wasserstoffperoxyd durch Luftoxydation von
Alkylanthrachinolen bekannt. Das in diesem Fall gebildete Oxydationsprodukt ist ein Alkylanthrachinonhydroperoxyd,
aus dem sich eine ziemlich konzentrierte Lösung von Wasserstoffperoxyd in Wasser
leicht erhalten läßt. Diese Lösung ist jedoch bis zu einem gewissen Umfang mit organischen Stoffen verunreinigt,
und die Abtrennung von reinem Wasserstoffperoxyd daraus ist mühselig. Statt der oben beschriebenen
Arbeitsweisen kann man die als Primärprodukt erhaltene unreine Wasserstoffperoxydlösung,
die bei der Oxydation von Alkylanthrachinolen anfällt, zur Bildung von Perphthalsäure verwenden. Die
weiteren Umsetzungen verlaufen dann genauso wie die oben beschriebenen. Man kann daher auch diese
Art von Wasserstoffperoxyden für die Herstellung von Propylenoxyd über Perphthalsäure in der oben beschriebenen
Weise verwenden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Peroxyd—Sauerstoff enthaltendes Gemisch
mit Phthalsäureanhydrid und Propylen umsetzt und das gebildete Propylenoxyd gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Peroxyd—Sauerstoff
enthaltendes Gemisch verwendet, das durch Umsetzung von gasförmigem Sauerstoff mit einem
sekundären Alkohol in Gegenwart eines Oxydationsinitiators, insbesondere bis zu einer Umwandlung
von 4 bis 35% des sekundären Alkohols, erhalten worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man den nicht umgesetzten sekundären Alkohol in die Peroxydherstellungsstufe
zurückführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nicht umgesetztes Phthalsäureanhydrid
in die Propylenoxydherstellungsstufe zurückführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als sekundären Alkohol
Cyclohexanol oder Isopropanol verwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 537/415 3.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1212057XA | 1962-10-15 | 1962-10-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1212057B true DE1212057B (de) | 1966-03-10 |
Family
ID=22395225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH50560A Pending DE1212057B (de) | 1962-10-15 | 1963-10-15 | Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1212057B (de) |
-
1963
- 1963-10-15 DE DEH50560A patent/DE1212057B/de active Pending
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