DE120133C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE120133C DE120133C DENDAT120133D DE120133DA DE120133C DE 120133 C DE120133 C DE 120133C DE NDAT120133 D DENDAT120133 D DE NDAT120133D DE 120133D A DE120133D A DE 120133DA DE 120133 C DE120133 C DE 120133C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cut surfaces
- callus
- free space
- cambium
- refinement
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 206010020649 Hyperkeratosis Diseases 0.000 claims description 16
- 235000007164 Oryza sativa Nutrition 0.000 claims description 12
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 12
- 235000009566 rice Nutrition 0.000 claims description 12
- 240000006365 Vitis vinifera Species 0.000 claims description 4
- 235000014787 Vitis vinifera Nutrition 0.000 claims description 4
- 239000007787 solid Substances 0.000 claims 2
- 240000007594 Oryza sativa Species 0.000 claims 1
- 241000209094 Oryza Species 0.000 description 11
- 241000196324 Embryophyta Species 0.000 description 5
- 230000027326 copulation Effects 0.000 description 3
- 230000003647 oxidation Effects 0.000 description 3
- 238000007254 oxidation reaction Methods 0.000 description 3
- 210000001519 tissues Anatomy 0.000 description 3
- 239000002023 wood Substances 0.000 description 3
- 235000013305 food Nutrition 0.000 description 2
- 241001633942 Dais Species 0.000 description 1
- 238000009825 accumulation Methods 0.000 description 1
- 239000004566 building material Substances 0.000 description 1
- 235000019804 chlorophyll Nutrition 0.000 description 1
- 229930002875 chlorophylls Natural products 0.000 description 1
- 239000007799 cork Substances 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- 210000000056 organs Anatomy 0.000 description 1
- 230000035479 physiological effects, processes and functions Effects 0.000 description 1
- 230000037039 plant physiology Effects 0.000 description 1
- 230000000630 rising Effects 0.000 description 1
- 239000000758 substrate Substances 0.000 description 1
- 230000002459 sustained Effects 0.000 description 1
- 235000013311 vegetables Nutrition 0.000 description 1
- -1 wire Substances 0.000 description 1
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G2/00—Vegetative propagation
- A01G2/30—Grafting
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Botany (AREA)
- Developmental Biology & Embryology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Breeding Of Plants And Reproduction By Means Of Culturing (AREA)
Description
KAISERLICHES 71
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV* 120133 -KLASSE 45/.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1899 ab.
Die Pflanzenphysiologie lehrt, . dais beim
Propfen das Verwachsen der Unterlage mit dem Edelreis durch den aus dem Cambium
hervorgehenden Callus bewirkt wird, welcher nach seinem. Erstarren die organische Verr
bindung der Schnittflächen herstellt. Damit nun die Vereinigung des Callus der Unterlage
mit jenem des Edelreises gesichert sei, war seither beim Propfen, besonders aber
bei Holz veredelung der Weinreben . Grundbedingung der sicheren Arbeit, die Schnittflächen
auf das genaueste an einander zu legen, damit das Cambiumgewebe der Unterlagrebe
und jenes des Edelreises in unmittelbare Berührung mit einandeV gebracht wer-■
den, und die Schnittflächen so stark an einander zu pressen, dafs die vom Cambium hervorgehenden
Callussäfte durch event. Spalten nicht entrinnen können, sondern der Callus der einen Schnittfläche mit dem Callus der
anderen Schnittfläche, sich vereinigend, eine kräftige, organische Verbindvtng herstelle.
Von diesem Grundprincip ausgehend, entwickelte sich seither die Cultur der Weinreben-Holzveredelung,
und die weitgehendsten Versuche erwiesen die einfache oder glatte
Copulirung, oder vielmehr die englische, zungenförmige Copulirung als die vorteilhaftesten
Systeme der Veredelung.
Alle Systeme stimmten jedoch in der Hinsicht überein, dafs die Unterlage und das
Edelreis mit einander in innige Berührung gebracht und stark an einander geprefst werden
müssen, wobei nur der Verband sich verschieden gestaltete; so konnten Kork, Draht,
Gummi, Raffiabast u. s. w. als Verbandmittel auf die verschiedenste Weise verwendet werden.
Diese Verfahren hatten nicht immer gute Erfolge geliefert.
Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstande, nach welchem das
Pfropfen durchschnittlich mit gutem Erfolge durchgeführt werden kann, und welches die
seither bei der Veredelung maisgebenden Grundsätze umstöfst. Es ist aus der Physiologie
des Pflanzenreiches bekannt, dafs. der von den Zellen des Cambium hervorgehende
Callus, die Grundstoffe sämmtlicher Pflanzenorgane enthaltend, den Bast, das Cambium
und das Holzgewebe zu bauen bestimmt ist. Wenn nun dieser Callus zwischen den Schnittflächen
keinen Raum zu seiner Thätigkeit findet, so mufs er sich um die Aufsenfläche
des Pfropfes ansammeln, woselbst er als Pflanzenbaustoff überhaupt keine Verwendung
erhält. Wenn er überdies mit luftdichtem Gummiband in seiner Ausdehnung verhindert
wird, dann ist ihm sogar die Möglichkeit seines Ansammeins und daher der innigen
Verbindung der Schnittflächen, - die Grundbedingung, genommen. Der Hauptfehler der
seither angewendeten Verfahren liegt daher einerseits darin, dafs die' Nothwendigkeit,
Raum zum Ansammeln des Callus zu belassen, nicht erkannt war, andererseits, dafs
auch der wenige Callus, welcher erzeugt werden konnte, sich dort ansammeln mufste, wo
er gar keine Verwendung fand.
Hier mufs der Unterschied in Betracht gezogen
werden, welcher zwischen dem Pfropfen von Weinreben und dem Pfropfen anderer
Pflanzen in ihren Behandlungen besteht. Ein jedes Pfropf verfahren, das in der freien Luft
durchgeführt wird, erfordert die innige. Berührung der Schnittflächen, weil das Edelreis
nur auf diese Weise durch die von der Unterlage aufsteigenden Nahrungen dem Leben erhalten
wird. Es ist daher klar, dais, wenn die Schnittflächen nicht in innige Berührung
mit einander gebracht werden würden, das Edelreis ohne Nahrung aussterben müfste.
Bei den Weinreben ist das nicht der Fäll, hier
wird das Pfropfen nicht an einer bewtirzelten Unterlage' durchgeführt, durch deren Wurzeln
das Edelreis von der Muttererde mit Nahrung versehen werden könnte, sondern es
geschieht die Ernährung durch die Producte der Clorophylzellen, welche im vorhergegangenen
Jahre gebildet waren. Damit diese Zellen belebt werden, mufs man die Reben in Erde hüllen, deren Feuchtigkeit und Wärme
die Gambiumzellen in Bewegung bringen.
Diese selbstständige Ernährung ' hat zur Folge, dafs sowohl die Unterlage, als auch
das Edelreis Callus unter ihrem Bast erzeugen, und bei den seither gekannten Verfahren sind
daher nicht immer gute Erfolge zu verzeichnen, weil sie auf diese reiche, doppelte Calluserzeugung
nicht bedacht waren.
Diesem Mangel wird nach vorliegendem Verfahren dadurch abgeholfen, dafs beim
Pfropfen zwischen den beiden Schnittflächen ein freier Raum belassen wird, damit der
Callus sich hier ansammeln und die innige organische Verbindung zwischen den Schnittflächen
herstellen soll.
In den beiliegenden Zeichnungen sind die dem neuen Verfahren entsprechend geschnittenen,
für eine verkehrte Sattelveredelung bestimmten Schnittflächen in den Fig. i, 2, 3
und 4 zur Veranschaulichung gebracht, wo in den ersten zwei Figuren durch die stark concav
geführten Schnitte ein gröiserer Zwischenraum belassen ist, als in den Fig. 3
und 4.
Aehnliche concav* ausgeführte Schnittflächen finden sich zwar bei der sogen. Bogenveredelung
vor, doch ist zu bemerken, dafs hier diese Schnitte dazu vorgeschlagen wurden,
um Unterlage und Edelreis inniger auf einander pressen zu können, indem nach den
ausgeführten Zungenschnitten, sowie nach der Einführung des Edelreises in die Unterlage
die Enden von ganz eben ausgeführten Edelreisschnittflächen von der Unterlage abstehen,
bei concav ausgeführten hingegen sich an die Unterlage fest anschmiegen (vergl.
beispielsweise »Die Weinlaube«, Jahrgang 25 S. 543)·
Beim Vergleich des alten und des neuen Verfahrens ergeben sich daher folgende
Unterschiede:
..i. Hauptprincip des alten Verfahrens war das innige Aneinanderpassen der Cambiumschichten,
zum Zwecke, die Circulation der Säfte sofort zu ermöglichen, während bei vorliegendem Verfahren gerade das Berühren
der Cambiumschichten, sowie das dichte Aneinanderpressen der beiden Schnittflächen vermieden
werden soll. Damit nämlich der pflanzenbauende Callus seiner Bestimmung
entsprechen könne, mufs eben ein freier Raum
zwischen. den Schnittflächen belassen werden; in weichern der Callus sich ansammelnd, die
organische Verbindung vollführt.
2. Man glaubte seither durch das innige Berühren und Zusammenpassen der Schnittflächen
den Weg der Circulation zu sichern, während beim vorliegenden Verfahren eben das Beiseiteschaffen des Druckes auf die
Schnittflächen eine Grundbedingtmg ist. Die Schnittflächen werden lose an einander gelegt,
und der Druck des Verbandes richtet sich nicht auf sie, sondern, wie es in den Fig. 5
und 6 als Beispiel veranschaulicht wird, hat er nur das Zusammenhalten der beiden Reben
bei der weiteren Cultur zum Zweck. Es werden zu diesem Zweck beispielsweise zwei
kleine Stäbchen durch Spalten einer Rebe gebildet, welche, wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt,
auf den entgegengesetzten Seiten des Pfropfens angebracht, durch einen Gummiverband
befestigt werden, ohne dafs der Druck des letzteren ■ den nöthigen freien Raum beseitigen
könnte.
3. Grundprincip des alten Verfahrens war, dafs zu den Schnittflächen Luft nicht eindringen
darf, welche. die Oxydation der Flächen hervorrufen könnte, während beim vorliegenden
Verfahren ein Luftraum belassen wird, welcher aber, bevor die schädliche Oxydation
eintreten könnte, mit organischem Pflanzenstoff gefüllt wird, durch dessen continuirlichen
Zuwachs eine Spannkraft entsteht, die, die in dem Zwischenraum befindliche Luft mehr und mehr verdrängend, den
kleinsten leeren Raum auszufüllen vermag, so dafs eine Oxydation durchaus vermieden
wird.
4. Laut den bei dem alten Verfahren gewonnenen Erfahrungen mufsten sich die neu
entstandenen Zellen um den Bast herumsetzen, daher dieses Gewebe immer nur ungleichmäfsiges
und schwaches Verwachsen zur Folge haben konnte. Bei dem neuen Verfahren füllt die Spannkraft der Callusmasse
den belassenen freien Raum vollkommen mit
neuem Gewebe aus, wodurch die derart neu entstandene Zellenmasse, die Hauptbedingung
des Pflanzenlebens, die freie Circulation am vorteilhaftesten sichert.
Es mufs hervorgehoben werden, dafs das den Gegenstand der 'vorliegenden Erfindung
bildende Verfahren bei allen Veredelungs-. systemen, die sich in der Praxis bereits eingebürgert
haben, durchzuführen ist. Einige solche Systeme sind in den Zeichnungen veranschaulicht.
Fig. 7 zeigt die Schnittflächen einer einfachen Copulirung,
Fig. 8 und 9 einer Kreiscopulirung.
Fig. Io und Il ist eine Sattel veredelung mit schwebender Zunge,
Fig. 12 eine Sattel veredelung mit dem freien
Raum zu beiden Seiten.
Es ist noch zu bemerken, dafs die bereits durchgeführten Versuche die in den Fig. 1
bis 4 dargestellte Veredelung als die vortheilhafteste bewiesen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Weinreben-Veredelung, dadurch
gekennzeichnet, dafs entgegen den fest auf einander geprefsten Schnittflächen des bekannten Verfahrens die Schnittflächen
von Unterlagrebe und Edelreis derart ausgebildet werden, dafs beim Verbinden zwischen ihnen ein freier Raum
verbleibt, zu dem Zweck, dafs die vom Cambium hervorgehenden Callussäfte, diesen
freien Raum ausfüllend, die Schnittflächen organisch mit einander verbinden.
2. Bei dem in Anspruch 1 geschützten Verfahren ein Verband, bestehend aus zwei,
an den entgegengesetzten Seiten längs des Pfropfes angelegten Stäbchen und über diese geführtem festen Gummi oder beliebigen
Verbandmitteln, derart, dafs der zwischen den Schnittflächen nöthige freie
Raum durch den Druck des festen Verbandes nicht verloren geht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE120133C true DE120133C (de) |
Family
ID=389215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT120133D Active DE120133C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE120133C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3500582A (en) * | 1967-08-08 | 1970-03-17 | Robert W Hyde | Method of apical grafting |
FR2561860A1 (fr) * | 1984-03-30 | 1985-10-04 | Garcin Patrick | Greffe de plante et dispositif pour la taille du plant et du greffon |
US6710291B1 (en) | 1998-11-19 | 2004-03-23 | Schuler Pressen Gmbh & Co., Kg | Forming process and system |
-
0
- DE DENDAT120133D patent/DE120133C/de active Active
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3500582A (en) * | 1967-08-08 | 1970-03-17 | Robert W Hyde | Method of apical grafting |
FR2561860A1 (fr) * | 1984-03-30 | 1985-10-04 | Garcin Patrick | Greffe de plante et dispositif pour la taille du plant et du greffon |
US6710291B1 (en) | 1998-11-19 | 2004-03-23 | Schuler Pressen Gmbh & Co., Kg | Forming process and system |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Alanen | Kindheit als generationales Konzept | |
Haeselbarth | Zur Parasitierung der Puppen von Forleule (Panolis flammea [Schiff.]), Kiefernspanner (Bupalus piniarius [L.]) und Heidel‐beerspanner (Boarmia bistortata [Goeze]) in bayerischen Kiefernwäldern 1: Teil 1 | |
DE1660460A1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Faserbuendeln aus der Rinde des Zuckerrohrs | |
Müller et al. | Zur Ökologie epiphytischer Farne in Südbrasilien I. Saugschuppen | |
DE120133C (de) | ||
DE2914487A1 (de) | Verfahren und mittel zur entfernung von ascorbinsaeure aus waessrigen fluessigkeiten | |
Mix et al. | Calcium-Umlagerung in Bohnenfrüchten während des Samenwachstums: Redistribution of Calcium in Bean Fruits during Seed Development | |
DE10153533A1 (de) | Verfahren zur Veredelung von Pfingstrosen | |
DE102015003168B3 (de) | Substrat für den Anbau von Pflanzen | |
SEE | Disticha Catonis und Hávamál | |
Ernst | Umweltwandel und Allmende-Problematik | |
Stählin | Die Wahrheitsfrage in der Religionspsychologie | |
Bolten | Drei Aufsätze über Epilepsie. II. Die Pathogenese der gehäuften kleinen Anfälle. pp. 150–167 | |
Gruber | Morphologie der Weisstanne (Abies alba Mill.): II. Wurzelverzweigung, Architekturmodell und Kronenanalysen | |
Balls et al. | Über Aminopolypeptidase.(II. Mitteilung.) | |
Murawski | Tierfährten aus dem Pleistozän von Holstein: Ein Beitrag zur Ichnologie der Bändertone | |
Christaller | Frauen | |
Petercord | Totholzmanagement in Buchenwäldern | |
DE2706199A1 (de) | Dentalprodukt zur zahn- und mundpflege | |
Popo et al. | Untersuchungen über den Anflug und die Brutentwicklung des gestreiften Nutzholzborkenkäfers, Trypodendron lineatum (Oliv.) I. Phänologie und Beziehung zum Brutbaum | |
DE389324C (de) | Mittel zur Vertilgung von Bodeninsekten | |
DE377429C (de) | Verfahren zur Bekaempfung der Reblaus | |
DE1617770A1 (de) | Vorrichtung zum Ausstreichen von Mikroorganismen | |
Martin | Frauenarzt und Reichsversicherungsordnung. Von | |
Guggisberg | Der Zellerhandel in Bern, 1847 |