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Tauchtiefen- und Seegangssteuerung für Wassertragflügel, die an Wasserfahrzeugen
angebracht sind Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Steuereinrichtung, die
zur Aufrechterhaltung der Tauchtiefe von Wassertragflügeln, welche an Wasserfahrzeugen
angebracht sind, und zur Verminderung der Roll- und Stampfschwingungen sowie der
Vertikalbeschleunigungen solcher Fahrzeuge im Seegang dient. Sie findet Anwendung
an Tragflügeln, welche schwenkbare Klappen zur Auftriebsbeeinflussung an ihrer Hinterkante
besitzen und insbesondere an solchen Flügeln, die sich während der Fahrt gänzlich
unter dem Wasserspiegel befinden.
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Bekanntlich besitzen vollgetauchte Wassertragflügel keine Eigenstabilität
und benötigen daher eine selbsttätige Steuerung ihres Auftriebes in Abhängigkeit
von der Tauchtiefe, um die Stabilität des Fahrzeuges aufrechtzuerhalten. In höheren
Wellen wird durch die Tauchtiefensteuerung allein keine ausreichende Seefähigkeit
und ein angenehmes Fahrverhalten erreicht, da einerseits der Tragflügel bei Fahrtrichtungen
gegen und quer zur See der Wellenkontur zu folgen trachtet, was zu großen Vertikalbeschleunigungen
und Roll- und Stampfwinkeln führt, andererseits der Flügel in achterlichen Seegängen
unter einem ungünstigen Einfluß der Orbitalbewegung steht, der seinen effektiven
Anstellwinkel periodisch ändert. Beim Austritt aus einem Wellenberg wird hierdurch
der Tragflügel stark angehoben, während sich der Auftrieb vor dem Wellenberg vermindert,
so daß sich die Bewegungsbahn des Flügels, unter gleichzeitiger Wirkung der Massenträgheit
des Bootes, so weit gegenüber der Wellenkontur verschiebt und dieser entgegenschwingt,
daß der Bootskörper zum Einsetzen in die Wellenkämme kommen kann.
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Bei den bisher bekanntgewordenen selbsttätigen Steuerungen zur Aufrechterhaltung
der Tauchtiefe war der vollgetauchte Wassertragflügel um eine Querachse schwenkbar
angeordnet oder besaß an seiner Hinterkante schwenkbare Klappen. Die Verstellung
des Flügelanstellwinkels bzw. der Klappe erfolgte durch tauchungsempfindliche Kommandoelemente
auf mechanischem, hydraulischem oder elektrischem Wege. Als mechanische Kommandoelemente
wurden auf der Wasseroberfläche gleitende Tastflächen verwendet, die an langen,
nach vorn reichenden Armen angebracht sind. Solche Steuereinrichtungen weisen aber
den Nachteil auf, daß die Tastarme sperrig sind und leicht Beschädigungen erleiden.
Es wurden auch elektrische Einrichtungen erprobt, bei welchen an Fühlern elektrische
Kontakte angeordnet sind, die einen Strom schließen, wenn sie zur Eintauchung kommen,
und einen Befehl an die Betätigungsorgane für die Anstellwinkelverstellung geben.
Neuerdings wird zur Tauchtiefenerhaltung eine elektronische Echolotung verwendet,
welche die Austauchhöhe des Fahrzeuges und damit entsprechend die Tauchung des Wassertragflügels
mißt und bei Abweichungen von der gewünschten Lage Anstell- bzw. Klappenwinkeländerungen
im rückführenden Sinne über elektrische und hydraulische Verstärker einsteuert.
Derartige elektronische Anlagen, die gewöhnlich zwei Kraftquellen benötigen, sind
außerordentlich kompliziert, kostspielig und Störungen unterworfen, welche die Aufrechterhaltui-ig
der Stabilität beeinträchtigen.
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Die Erfindung beseitigt die geschilderten Nachteile dadurch, daß zur
selbsttätigenVerstellung derFlügelklappen Unterdruckkräfte herangezogen werden,
die durch die Strömung selber während der Fahrt erzeugt werden, und die sich mittels
einer einfachen Einrichtung als Funktion der Tauchtiefe ändern, so daß zusätzliche
Energiequellen entfallen und eine Steuerung entsteht, die sich durch eine überraschende
Unkompliziertheit und Zuverlässigkeit auszeichnet. Zur Verminderung der Vertikalbeschleunigungen,
der Roll- und Stampfwinkel und des Einflusses der Orbitalbewegung können die Unterdruckkräfte
neben der Tauchtiefe auch noch von anderen Steuergrößen beeinflußt werden. Die Steuerung
besitzt keine sperrigen Elemente, und die im Wasser liegenden Teile sind robust
und gegen das Anfahren von Treibholz weitgehendst unempfindlich.
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Die Erfindung betrifft eine Tauchtiefen- und Seegangssteuerung für
Wassertragflügel, die an Wasserfahrzeugen angebracht sind und die zur Auftriebsbeeinflussung
an ihrer Hinterkante eine schwenkbare Klappe besitzen, welche mit dem Kolben eines
Betätigungszylinders
in der Weise verbunden ist, daß die Klappe
Schwenkungen bei Verschiebung des Kolbens ausführt, derart, daß einerseits ein Unterdruck
erzeup_enc?Gs#'Oiia#d, vorzugsweise die Tragflügelobersei t- e, # Zv -el#he,#j,*mt#,',Absaugöffnungen
versehen ist, andererseits ein' eikef#rgan, weiches übereinanderliegende, sich teils
über, teils unter dem normalen Wasserspiegel befindliche Lufteintrittsöff-
Raum im Regelorgan und Betätigungszylinclef"din-> Luftmengenregelventil eingeschaltet
ist, das diAh auf Neigungen', Tauchungsgeschwindigkeit und Beschleunigungen ansprechende
Geräte beeinflußbar ist# und das mit der Kurssteuerung verbunden sein kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den F i g. 1 bis
10 schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Wassertragflügel
in Vorderansicht mit den wesentlichsten Steuerungsteilen an einem Bootskörper, der
im Querschnitt dargestellt ist, F i g. 1 a die Wassertragflügel nach F i
g. 1 in Aufsieht, F i g. 2 das Schema der Steuerungseinrichtung im
Schnitt, wobei die Schnittebene senk-recht und in Fahrtrichtung verläuft, Fig. 2a
einen Schnitt durch das Regelorgan nach der Linie WL in F i g. 2, Fig.
3 eine andere Ausführungsform der Steuereinrichtung im Schnitt, wobei die
Schnittebene senkrecht und in Fahrtrichtung verläuft, F i g. 4 eine weitere
Ausführungsform der Steuereinrichtung in Seitenansicht, wobei das Regierorgan und
der Flügel in Fahrtrichtung geschnitten sind, F i g. 5 eine Steuerscheibe
in Ansicht, Fig. 6 ein auf Tauchungsgeschwindigkeit ansprechendes Gerät im
Schnitt, F i g. 7 ein auf Beschleunigungen ansprechendes Gerät in Ansicht,
F i g. 8 ein auf Winkelgeschwindigkeit ansprechendes Gerät in Aufsicht, wobei
die Fahrtrichtung von unten nach oben geht, F i g. 9 eine Ausbildungsforin
der Steuerung, die auf Wellenneigungen und Orbitalbewegung im Wasser anspricht,
im Längsschnitt, Fig. 10 eine Ausführungsform der Klappe mit vermindertem
Klappenmoment im Profilschnitt. Gleiche Teile sind in den Zeichnungen mit gleichen
Buchstaben bezeichnet.
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In F i
g. 1. und la sind die vollgetauchten Wassertragflügel
1 dargestellt, die an der Hinterkante schwenkbare Klappen
11 besitzen
und die an einem Bootskörper 48 mittels Stützen
7 angebracht sind. Statt
der beiden geteilten Flügel kann auch ein durchlaufender Flügel mit geteilten Steuerbord-
und Backbordklappen vorgesehen werden. Die wesentlichsten Elemente der Steuerung
sind die Absaugöffnungen 2 bzw. 2a an der Flügeloberseite, das Regelorgan
7, das seitliche Lufteintrittsöffnungen besitzt und welches gleichzeitig.
wie erwähnt, als Verbindungsstütze zwischen Bootskörper 48 und Flügel
1
dient, der Betätigungszylinder
5 und der zweite Betätigungszylinder
15 zum Ausgleich der Orbitalbewegung im Wasser. Die anderen Teile der Steuerung
sind in F ig.
1 mit Rücksicht auf die Deutlichkeit weggelassen. Das Schema
der Steuerung ist in der F i
g. 2
ge-
zeigt. Der vollgetauchte Wassertragflügel
1 besitzt an der Flügeloberseite eine oder mehrere Absaugöffnungen 2, durch
welche der während der Fahrt entstehende Unterdruck Luft aus dem Flügelinnern*
3
bzw. aus dem Kanal
3' des Ausführungsbeispiels der -F i
g. 3 absaugt. Das Flügelinnere bzw. der Kanal
Der Zylinderraum 4 steht andererseits noch über den Raum
6 und die Leitungen
8 a und
8 b bzw. die Leitungsbatterie
8 b in F i
g. 3 mit der vorderen Kammer
9 bzw. den Kammern
9' (F i
g. 3) des Reglerorgans
7 in Verbindung. Die Kammer
9 bzw. die
Kammer
9' besitzen eine Anzahl übereinanderliegender Lufteintrittsöffnungen
10, die während der Fahrt teils über, teils unter dem Wasserspiegel WL liegen.
Durch diese Lufteintrittsöffnungen
10 wird während der Fahrt Luft eingesaugt
und dadurch der Unterdruck in den Kammern bzw. Kanälen und in dem Zylinderraum 4
gegenüber dem an der Absaugstelle 2 herrschenden Unterdruck vermindert. Der sich
in dem Zylinderraum 4 einstellende Unterdruck hängt von dem Verhältnis des gesamten
Lufteintrittsquerschnittes der öffnungen
10 in dem Reglerorgan
7 zu dem unveränderlichen Querschnitt der Absaugöffnungen 2 am Flügel ab.
Da die Eintrittsöffnungen
10 für den Lufteintritt gesperrt sind, wenn sie
unter den Wasserspiegel tauchen, und wieder offen sind, wenn sie über den Wasserspiegel
treten, ändert sich der frei liegende Eintrittsquerschnitt und damit auch die Größe
des Unterdruckes mit der Tauchtiefe des Regelorgans
7. Der Unterdruck in
dem Zylinderraum 4 ist also eine direkte Funktion der Tauchung. Vergrößert der Flügel
1 zusammen mit dem Regelorgan
7 seine Tauchtiefe, so vermindert sich
der Lufteintrittsquerschnitt, und der Unterdruck wächst, bis sich schließlich in
dem Zylinderraum 4 der Unterdruck an der Absaugöffnung 2 einstellt, wenn alle Zuführungsöffnungen
unter den Wasserspiegel getaucht sind. Umgekehrt sinkt der Unterdruck im Zylinderraum
4, wenn sich der Flügel an den Wasserspiegel annähert, bis schließlich mit dem Freiwerden
aller vorgesehenen öffnungen nahezu der Atmosphärendruck erreicht wird.
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Den F i g. 2 und 3 ist zu entnehmen, daß das absaugende
Organ (Absaugöffnungen 2) und das Regelorgan 7 mit demjenigen Raum des Betätigungszylinders
5 verbunden sind, in welchem der Unterdruck den Kolben 12 in Richtung eines
positiven Klappenausschlages bewegt, d. h. nach unten.
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Die auf dem Kolben 12 infolge des Unterdruckes ausgeübte Kraft wird
auf die Klappe 11 als Moment um die Achse 13 durch das Gestänge 14
übertragen. Die Klappe 11 übt ihrerseits ein Gegenmoment unter Wirkung der
Strömungskräfte aus. Das Klappeninoment wächst etwa linear mit dem Klappenausschlag.
Es erreicht bei etwa -4' Ausschlag den Nullwert. Das durch die Kolbenkraft erzeugte
Moment und das entgegenwirkende Klappenmoment halten sich das Gleichgewicht, so
daß jeder Größe des Unterdruckes in dem Raum4 eine bestimmte Kolbenkraft und ein
bestimmter Klappenausschlag entspricht, der wieder etwa linear mit dem Ausschlagswinkel
den Auftrieb des Tragflügels beeinflußt. Da nach dem Vorhergehenden der Unterdruck
eine
direkte Funktion der Tauchung ist, ist somit auch der sich
einstellende Klappenausschlag und der Auftrieb eine direkte Funktion der Tauchung
des Flügels.
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Hieraus ergibt sich folgende Funktion für die Steuerung: Verläßt der
Flügel seine normale Fahrtlage und vergrößert er seine Tauchtiefe, so wird ein Auftriebszuwachs
durch die Steuerung hervorgerufen, der den Flügel wieder in seine normale Tauchtiefe
zurückführt. Umgekehrt ist eine Annäherung an den Wasserpiegel mit einer Auftriebsverminderung
verbunden, so daß also die Stabilität des Fahrzeuges bei richtiger Wahl der Steuergrößen
gewährleistet ist.
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Der Steuerungsvorgang ist weitgehend von der Geschwindigkeit unabhängig,
da sowohl der Unterdruck an der Absaugstelle 2 als auch das Klappenmoment eine quadratische
Funktion der Geschwindigkeit sind, so daß der Gleichgewichtszustand zwischen Kolbenkraft
und Klappenmoment bei Geschwindigkeitsänderungen nicht gestört wird.
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Statt den Flügel selber als Unterdruck erzeugendes Organ für die Steuerung
heranzuziehen, kann auch eine Strahlpumpe bekannter Art Verwendung finden, die z.
B. an den Enden des Flügels oder unter demselben angebracht ist und mit dem Zylinderraum
4 in Verbindung steht. Es kann auch eine außerhalb der Strömung liegende Vakuumpumpe
bekannter Konstruktion Verwendung finden, die mit dem Antriebsmotor des Fahrzeuges
gekuppelt ist, und die ihre Drehzahl mit oder in einem Verhältnis zur Drehzahl des
Motors (die etwa proportional Geschwindigkeit ist) derart ändert, daß der Gleichgewichtszustand
mit dem Klappenmoment bei Geschwindigkeitsänderungen erhalten bleibt.
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Als Betätigungszylinder 5 wird vorteilhafterweise der in F
i g. 3 dargestellte Rollmernbranzylinder verwendet, der vollkommene Dichtigkeit
bei sehr geringen Reibungskräften aufweist, was für die Ansprechempfindlichkeit
der Einrichtung von Bedeutung ist. Der in F i g. 2 gezeigte zweite Zylinder
15, der zum Ausgleich des Orbitaleinflusses dient, kann selbstverständlich
auch in dem Ausführungsbeispiel der F i g. 3 angewendet und als Roffniernbranzylinder
ausgebildet werden. Die Übertragung der Kolbenbewegung auf die Klappe kann durch
ein beliebiges Gestänge 14 erfolgen. In F i g. 3, bei welcher die Übertragungsstange
14, die vorwiegend auf Zug beansprucht wird, innerhalb der Stütze läuft, wird eine
günstige Ausbildungsform gezeigt, die nur eine kleine bewegte Masse besitzt und
daher eine große Reaktionsgeschwindigkeit der Steuerung zuläßt. Eine weitere Verminderung
des bewegten Gewichtes kann durch die bekannte Flexball-Übertragung erreicht werden.
Am vorteilhaftesten werden die Betätigungszylinder geschützt innerhalb des Bootskörpers
gelegt, wobei der in F i g. 1 dargestellte Kipphebel 49 die Übertragung der
Bewegung vom Zylinder auf das Gestänge 14 besorgen kann.
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Zur Erhöhung der Sicherheit der Steuerungseinrichtung können für die
Betätigung einer Klappe auch mehrere parallel geschaltete Betätigungszylinder
5 vorgesehen werden, von denen jeder für sich mit einer abgetrennten Reihe
von Lufteintrittsöffnungen 10 im Regelorgan 7 und mit gesonderten
Absaugöffnungen in Verbindung steht. Diese durch Kammern, wie in F i g. 3,
abgetrennten Reihen können nebeneinander- oder übereinanderliegen. Nach einer anderen
Ausführungsfonn der Steuerung kann jede Lufteintrittsöffnung 10 einzeln mit
je einem Betätigungszylinder 5 verbunden sein, der jeweils eine eigene
Absaugöffnung 2 besitzt. Wenn eine Eintrittsöffnung untertaucht und abgesperrt wird,
so kommt in diesem Falle der volle Unterdruck der Absaugstelle 2 auf den Kolben.
Die einzelnen Zylinder, deren Kolben bzw. Membranen einen festgelegten Hub haben,
werden derart hintereinandergeschaltet und mit der Klappe verbunden, daß sich der
Klappenwinkel entsprechend den sich addierenden Wegen der einzelnen Kolbenhübe ändert.
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In den beschriebenen Ausführungsformen mit übereinanderliegenden getrennten
Kammern oder einzelnen getrennten Eintrittsöffnungen wird das Luftmengenregelventil
24 ähnlich der F i g. 3 in der Weise ausgebildet, daß die Kammern bzw. öffnungen
bei der Betätigung des Ventils nach der einen Richtung nacheinander von der obersten
nach der untersten Kammer geschlossen werden, während das Ventil, wenn es nach der
anderen Richtung betätigt wird, zusätzlich Luft nacheinander von der untersten nach
der obersten Kammer bzw. nach deren zugehörigen Zylinder zuläßt.
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Das Regelorgan 7 erhält ein stromlinienförmiges Profil (s.
F i g. 2 a) und wird, wie bereits angeführt, vorzugsweise durch eine Stütze
gebildet, die den Bootskörper mit dem Flügel verbindet. Die Lufteintrittsöffnungen
10 befinden sich etwa in der Mitte des Profils, jedoch vorzugsweise näher
seiner Vorderkante, innerhalb des Unterdruckbereiches, der sich in der Strömung
einstellt, wenn die, öffnungen unter den Wasserspiegel tauchen. Vorzugsweise sind
zwischen den Öffnungen kleine Luftschotte 16 (F i g. 2 a) vorgesehen,
welche die Strömung leiten und das Eindringen von Luft aus der Atmospbäre in die
untergetauchten öffnungen verhindern. Sie stehen im wesentlichen senkrecht zum Regelorgan.
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Die Öffnungen 10 können kreisförmig oder schlitzförmig ausgebildet
sein und sich auf einer Seite oder, zur größeren Sicherheit, auf beiden Seiten der
Stütze befinden, so daß bei eventuellem Lufteinbruch auf einer Stützenseite jeweils
nur die Hälfte der untergetauchten Öffnungen gestört wird.
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Die Tauchungscharakteristik des Wassertragflügels (Grad der Zunahme
das Klappenwinkels und Auftriebes mit der Tauchung) wird von der vertikalen Verteilung
des Lufteintrittsquerschnittes über das Regelorgan, also von der Größe und dem Abstand
der Eintrittsöffnungen 10 bestimmt. In der Ausführungsform der F i
g. 4 kann diese, Charakteristik wahlweise geändert werden, um das Verhalten
des Fahrzeuges dem herrschenden Seegang anzupassen. Das Regelorgan besitzt zu diesem
Zweck zwei Kanäle 9 a und 9 b mit Reihen von unterschiedlichen öffnungsanordnungen,
die wahlweise durch das Ventil 17 mit der Leitung 8 b verbunden werden
können. In dem Beispiel ist der Kanal 9 a mü einer Reihe von großen
Öffnungsabständen versehen, d. h. der Auftrieb ändert sich, wenn diese Reihe
eingeschaltet ist, nur schwach mit der Tauchung (kleine Stabilität für Fahrt in
kurzen Wellen), während die Abstände im Kanal 9 b klein sind, wodurch eine
größere Stabilität und ein stärkeres Folgen des Flügels der Wellenkontar entsteht.
Es, versteht sich von selbst, daß auch mehrere solche Kanäle mit unterschiedlichen
öffnungsanordnungen vorgesehen werden können.
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In F i g. 2 ist der zweite Betätigungszylinder 15 für
die Klappen 11 ersichtlich, dessen Raum 18 durch
die
Leitung 19 mit den Luftabsaugöffnungen 20 verbunden ist, die sich an der
Tragflügeloberseite in der Nähe seiner Vorderkante, jedoch innerhalb des Unterdruckgebiets
befinden. Der Raum 18 liegt auf derjenigen Kolbenseite, bei welcher der Unterdruck
in Richtung eines negativen Klappenausschlages wirkt. Der Kolben 21 hat einen kleineren
Durchmesser als der Hauptkolben 12, so daß im normalen Fahrtzustand eine konstante
Kraft der Wirkungsrichtung des Hauptkolbens 12 entgegenwirkt. Der Kolben 21 führt
bei starker Austauchung, wenn nur die untersten oder keine Lufteintrittsöffnungen
10 des Regelorgans 7 unter dem Wasserspiegel liegen und der Unterdruck
auf den Kolben 12 klein wird, die Klappe auf negative Ausschläge.
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Der Unterdruck an der Vorderkante des Flügelprofils, wo sich die Absaugöffnungen
20 befinden, ändert sich stark nüt der Anströmrichtung des Profils, und zwar wächst
er mit zunehmendem Anstellwinkel. Wenn daher in der Orbitalbewegung der Wellen eine
Auftriebserhöhung des Flügels infolge Vergrößerung des Anströmwinkels eintritt,
so erhöht sich gleichzeitig der Unterdruck auf den Kolben 21 und die Klappe wird
im ausgleichenden Sinne in Richtung negativer Ausschläge bewegt. Verkleinert umgekehrt
die Orbitalbewegung Anstellwinkel und Auftrieb, so vermindert sich auch die Kraft
auf den Kolben 21, und der Hauptkolben vergrößert den Ausschlag der Klappe
11.
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Zur Herabsetzung der Ansprechgeschwindigkeit des Kolbens auf Tauchungsänderungen
des Regelorgans, die erwünscht ist, um eine Reaktion auf kurze Wellen zu unterdrücken,
ist der Raum des Regelorgans bzw. des Zylinders mit einem im Volumen veränderbaren
Luftraum 22 verbunden (F i g. 2). In dem Beispiel erfolgt die Volumenänderung
durch Verschiebung des Kolbens 23. Statt der stufenlosen Änderung kann die
Volumenvergrößerung auch stufenweise durch Zuschaltung von einem oder mehreren unveränderlichen
Räumen, eventuell von unterschiedlichem Inhalt, erfolgen. Es ist verständlich, daß
mit wachsendem Luftvolumen zwischen Absaugelement und Betätigungszylinder eine zunehmende
Dämpfung der Druckschwankungen im Seegang eintritt und daß die Einrichtung eine
günstige Anpassung an die jeweilige Wellenbegegnungsperiode erlaubt.
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In Verbindung mit einem stark vergrößerten Raum des Regelorgans können
die Lufteintrittsöffnungen 10 am Regelorgan 7 auch sehr dicht zusammengerückt
oder ganz zu einem Schlitz bzw. einer einzigen kreisförn-iigen öffnung vereinigt
werden. Der Unterdruck wird dadurch bei Anordnung nur einer kreisförmigen öffnung
schon bei kleinen Tauchungsänderungen von seinem Kleinstwert bis zum Höchstwert
variiert, sein Auf- und Abbau erfordert jedoch eine gewisse vom Raumvolumen abhängige
Zeit, so daß sich der Klappenwinkel nicht mehr proportional der Tauchtiefe einstellt,
sondern als Funktion der Zeit, in welcher die Eintrittsöffnung untergetaucht oder
ausgetaucht ist.
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Um die Steuereinrichtung zur Verbesserung der Seefähigkeit des Fahrzeuges
durch weitere Steuergrößen, wie Tauchungsgeschwindigkeit, Beschleunigungen und Neigungen
bzw. Neigungsgeschwindigkeit, beeinflußbar zu machen, ist das Luftregelventil 24
vorgesehen, durch welches die Lufteintrittsmenge (und damit auch der sich einstellende
Unterdruck) in der Weise geregelt werden kann, daß die den Räumen 6 und 4
zutretende Luftmenge aus den sich überlagernden Kommandos des Regelorgans und des
Luftmengenregelventils bestimmt wird. Durch dieses Ventil wird, wenn es von seiner
Mittelstellung nach der einen Richtung betätigt wird, die aus dem Regelorgan nach
dem Betätigungszylinder fließende Luftmenge gedrosselt und wenn es nach der anderen
Richtung betätigt wird, zusätzlich Luft zugelassen. In dem Beispiel der F i
g. 2 ist es als Schieberventil ausgebildet, dessen Schieber 25 in
der Mittelstellung den Durchgang von Kanal 8b (vordere Kammer des Regelorgans)
nach 8a (hintere Kammer des Regelorgans) freigibt. Wird er nach links verschoben,
so
drosselt er die aus dem Raum 9 des Regelorgans kommende Luftmenge,
währenddem er andererseits zusätzlich Luft durch den offenen Kanal 26 zuläßt,
wenn der Schieber aus der Mittelstellung nach rechts verschoben wird. In F i
g. 3 ist der Kanal 9' in mehrere Kammern unterteilt, von denen jede
mit einer Anzahl Eintrittsöffnungen 10 versehen ist. Jede Kammer ist einzeln
durch eine der Leitungen 8 b mit dem Luftmengenregelventil 24 verbunden,
um eine gleichmäßigere Drosselung des Luftzutritts zu erreichen. Die Eintritte der
Leitungen 8 b in das Ventil 24 können, wie in F i g. 3 dargestellt,
hintereinandergelegt werden, so daß der Schieber 25, wenn er nach rechts
verschoben wird, die Eintritte nacheinander, also von der obersten Kammer nach der
untersten, schließt, oder sie können alle nebeneinander auf den Umfang des Ventilkörpers
verteilt werden, so daß der Schieber alle Kammern gleichzeitig drosselt.
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In der gleichen Weise ist auch eine gleichmäßigere Zuführung der Zusatzluft
zu erreichen. Zu diesem Zweck wird die in F i g. 3 gezeigte Unterteilung
des Kanals 9' in Kammern und die gesonderten Zuleitungen 8 b
zu dem Ventil 24 zweimal vorgesehen, wobei die Reihen der Lufteintrittsöffnungen
auf der gleichen oder auf gegenüberliegenden Seiten des Regelorgans angeordnet sein
können. Die zweiten vorgesehenen Leitungen, die an die Stelle des offenen Luftkanals26
treten, münden hintereinander- oder nebeneinanderliegend in das Luftmengenregelventil
24. Wenn der Schieber 25 nach links bewegt wird, öffnet er dann die Eintritte
der Zusatzluft entweder nacheinander von der obersten Kammer 9' bis zur untersten,
oder er öffnet den Luftzulaß von allen Eintritten gleichzeitig.
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Das Luftmengenregelventil 24 eines jeden Flügels bzw. jeder Flügelhälfte
wird vorzugsweise innerhalb des Bootskörpers gelegt, wo es gegen Wasser und Staubzutritt
geschützt ist. Dementsprechend können alle selbsttätigen Kommandogeräte, welche
den Schieber des Ventils betätigen, auch geschützt innerhalb des Bootskörpers untergebracht
werden. Das Gehäuse des Ventils 24 wird bei Anwendung der weiter unten beschriebenen
Kurvensteuerung längsverschiebbar unter Verwendung von flexiblen Anschlußschläuchen
angeordnet und mit der genannten Steuerung verbunden, so daß Luftmengenänderungen
sowohl durch Verschieben des Schiebers 25 von Seiten der automatischen Steuergeräte
als auch durch Verschieben des Gehäuses hervorgerufen werden können. Die von beiden
Seiten ankommenden Kommandos überlagern sich.
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Das beschriebene Luftmengenregelventil kann durch nachstehende, an
sich bekannte Kommandoeinrichtungen, die in F i g. 2 zusammenfassend mit
27 bezeichnet sind, selbsttätig gesteuert werden.
Fahrzeuge
mit vollgetauchten, schwach gekielten Tragflügeln neigen sich in der Kurvenfahrt
nach außen, weil durch die am Schwerpunkt angreifende Zentrifugalkraft und durch
den bei der eingeleiteten Schiebeb2wegung auftretenden seitlichen Stützenwidersland
ein nach außen krängendes Kräfiepaar entsteht. Um diesem Moment entgegenzuwirken
und eine Innenkrängung in der Kurve herbeizuführen, wird durch gegenläufige Betätigung
der Luftmengenregelventile des Steuerbord- und Backbordflügels (s. F i
g. 1 ) bzw. der beiden Flügelhälften am kurveninneren Flügel zusätzlich Luft
zugeführt, während die Luftzuführung nach dem Betätigungszylinder des kurvenäußeren
Flügels gedrosselt wird. Die Betätigung der Ventile erfolgt nach dem Beispiel der
F i g. 5 zwangläufig durch eine mit der Kurssteuerung (Steuerrad) gekuppelten
Kurvenscheibe 28 (oder Trommel) mit Spiralgängen, in die ein an einem Hebel
29 befestigter Mitnehmer 30 eingreift. Die beiden Verbindungsorgane
31 führen nach den verschiebbaren Gehäusen des Steuer- und Backbordluftmengenregelventils,
die derartig ausgebildet sind" daß sie bei gleichgerichteter Verschiebung entgegengesetzte
Steuerwirkung hervorrufen. Durch entsprechende Form der Spirale kann jeder beliebige
Verlauf des übersetzungsverhältnisses zwischen Lenkraddrehung und Ventilweg erreicht
werden. Vorzugsweise werden die Verbindungsorgane 31 verschiebbar an den
Hebel 29 angeordnet, um das gewünschte Maß der eingesteuerten Luftmengenänderung,
also den Grad der Innenkrängung, einstellen zu können.
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F i g. 6 zeigt schematisch die Vorrichtung, welche auf die
Tauchgeschwindigkeit des Regelorgans anspricht und den Schieber des Luftmengenventils
entsprechend steuert. Durch diese Vorrichtung werden beispielsweise beim Eintritt
in steile Wellen, also bei großen Eintauchsgeschwindigkeiten des Regelorgans der
Unterdruck und die Auftriebserhöhung verhältnismäßig größer als bei flachen Wellen,
wodurch die Wirkung einer Voraussteuerung entsteht, die zur Erreichung guter Seegangseigenschaften
unerläßlich ist. Die Vorrichtung besteht aus einer Membran 32,
die einen geschlossenen
Hohlkörper 33 in zwei Kammern unterteilt, von denen die eine unmittelbar
durch die Leitung 34 mit dem Raum 6 oder 9 des Regelorgans verbunden
ist, während die andere Kammer über einen Luftspeicher 35 und einem regelbaren
Drosselventil 36 mit dem Raum 6 oder 9 in Verbindung steht.
Das Verbindungsorgan 31 führt zum Schieber 25 des Luftmengenregelventils.
Es ist leicht einzusehen, daß z. B. bei großer Eintauchgeschwindigkeit des Regelorgans,
also bei schnellem Anwachsen des Unterdrucks, derselbe auf der rechten Mernbranseite
schneller ansteigt als auf der linken Seite, wo es eine gewisse Zeit erfordert,
das Drosselventil 36 zu durchströmen und dem Luftspeicher 35
Luft zu
entnehmen, so daß sich die Membran nach rechts bewegt und über die Stange
31 das Ventil 24 betätigt, welches die Luftzufuhr nach dem Betätigungszylinder
mit dem Hauptkolben 12 drosselt. Bei Austauchbewegungen geht der Vorgang entsprechend
umgekehrt.
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Die in F i g. 7 schematisch dargestellte Kommandoeinrichtung
spricht auf vertikale Fahrzeugbeschleunigungen an und besteht aus einer Masse
37, die durch ein nachgiebiges Federelement 38 in Gleichgewicht gehalten
wird und mit dem Dämpfer 39 verbunden ist. Das Verbindungsorgan
31 führt wieder zu dem Luftmengenregelventil 24,. wobei der Schaltsinn so
gewählt ist, daß das Ventil den Luftzutritt nach dem Betätigungszylinder drosselt,
wenn das Fahrzeug nach unten beschleunigt wird und sich die Masse 37
entsprechend
relativ nach oben bewegt.
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In F i g. 8 ist eine auf Fahrzeugneigungsgeschwindigkeiten
ansprechende Kommandoeinrichtung dargestellt, die zur Verminderung der Roll- und
Stampfwinkel dient und aus einem Kreisel besteht, der in dem Gehäuse 40 läuft, das
um eine vertikale Achse 41 schwenkbar ist und durch die Feder 42 in der Mittelstellung
gehalten wird (Wendezeiger). Wenn das Gerät beim Rollen des Fahrzeuges Winkelgeschwindigkeiten
ausgesetzt ist, führt der Kreisel Präzessionsbewegungen um die Achse 41 aus und
betätigt dabei über das Verbindungsorgan 31 gemeinsam die Luftmengenregelventile
des Steuerbord- und Backbordflügels in dem Sinne, daß bei dem sich hebenden Flügelteil
zusätzlich die Luftzufuhr geöffnet, während der Lufteintritt nach dem Betätigungszylinder
des sich senkenden Flügelteils gedrosselt wird. Für die Verminderung der Stampfwinkel
muß ein zweites um 9011 gedrehtes Gerät vorgesehen werden, welches in analoger Weise
die Luftmengenregelventile der Bugflügel gemeinsam in dem einen Sinne und das oder
die Ventile, der Heckflügel jeweils im entgegengesetzten Sinne betätigt. Obwohl
für die Seegangsstabilisierung des vorliegenden Fahrzeuges die Winkelgeschwindigkeit
als die vorteilhaftere Meßgröße angesehen wird, kann auch ein auf Neigungen ansprechender
Kreiselhorizont verwendet werden, wobei für beide Fahrzeugachsen ein Gerät ausreichend
ist.
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Bei gleichzeitiger Anwendung' mehrerer der beschriebenen Kommandogeräte
für die Steuerung eines Flügels oder Flügelteils kann jedes Gerät ein gesondertes
Ventil 24 betätigen, die, untereinander parallel geschaltet, mit dem Betätigungszylinder
eines Flügels verbunden sind. Es können auch alle Geräte mittels der bekannten mechanischen
oder hydraulischen Überlagerungen (Mischorgane) nur ein oder gegebenenfalls zwei
Ventile betätigen. Es ist als ein Vorteil des Steuerungssystems hervorzuheben, daß
die Kräfte zur Betätigung des Luftmengenregelventils außerordentlich klein sind,
so daß die Kommandogeräte, z. B. der Wendezeiger nach F i g. 8, unmittelbar
mit dem Schieberventil ohne Zwischenschaltung von Verstärkern verbunden werden kann,
was eine wesentliche Vereinfachung und Erhöhung der Betriebssicherheit bedeutet.
Ferner ist durch die beschriebene überlagerung der durch die Kommandogeräte bewirkten
Steuerung rrüt der Tauchtiefensteuerung der weitere Vorteil verbunden, daß beim
Versagen der Geräte, die in diesem Falle auf ihre Mittelstellung zurückgehend ausgebildet
sein können, die Stabilität nach wie vor durch das Regelorgan 7
aufrechterhalten
bleibt.
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In Fig. 9 ist eine Ausführungsform der Steuereinrichtung dargestellt,
die auf Wellenneigung anspricht und deshalb wie das bmehriebene, als Funktion der
Tauchungsgeschwindigkeit arbeitende Gerät im Sinne, einer Voraussteuerung wirkt.
Es ist hier im Abstand hinter dem Regelorgan 7 noch ein Hilfsregelorgan 7a
mit den Lufteintrittsöffnungen 10a angebracht, welches durch eine Leitung mit dem
zweiten Betätigungszylinder 15 verbunden ist, dessen Kolben 21 auf Orbitalwinkeländerungen
anspricht. Unter der Wirkung des Regelorgans 7 a bleibt die Reaktion des
Kolbens
21 auf Änderung des Anströmwinkels unberührt, die Steuerung spricht jedoch auch
auf Neigungen des Wasserspiegels folgendermaßen an-.
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Bei Tauchungsänderungen mit parallelem Kiel wirkt die Steuerung in
dem gleichen Sinne wie beschrieben, weil die sich einstellenden Kraftänderungen
an dem Hauptkolben 12 diejenigen des Hilfskolbens 21 überwiegen. Fährt das Boot
in eine Welle mit der Neigung WL 1 oder erfährt es einen dementsprechenden
kopflastigen Trimm, so steigt der Unterdruck auf den Hauptkolben infolge Verminderung
des Lufteintrittsquerschnittes im Regelorgan 7,
während die von dem Hilfskolben
21 ausgeübte Gegenkraft infolge der zur Austauchung kommenden Eintrittsöffnungen10a
des Regelorgans7a sinkt, so daß sich ein großer positiver Klappenausschlag am Flügel
1 einstellt. Es ist leicht einzusehen, daß dieser Ausschlag wesentlich größer
ist als er bei paralleler Tauchungszunahme erreicht wird, weil im letzteren Falle
die Gegenkraft auf den Kolben 21 steigt. Der Ausschlagwinkel wird um so größer,
je stärker die Wellenneigung ist. Tritt z. B. in der folgenden See beim Durchfahren
eines Wellenrückens eine Verkleinerung des Anströmwinkels auf Grund der Orbitalbewegung
ein, so sinkt der an den Absaugöffnungen 20 herrschende Unterdruck, was eine weitere
Verkleinerung der Kraft auf den Kolben 21 und somit eine weitere Vergrößerung des
Klappenausschlages zur Folge hat. In der Wasserlinie WL2 stellt sich ein negativer
Ausschlag der Klappe ein, der entsprechend dem vorhergehenden noch stärkere negative
Werte annimmt, wenn z. B. an der Wellenfront der achterlichen See ein vergrößerter
Anströmwinkel auftritt. Es versteht sich von selbst, daß statt des auf Orbitalbewegang
ansprechenden Zylinders 15
noch ein dritter Betätigungszylinder für die Wellenneigungssteuerung
mit einer eigenen Absaugstelle 20 a
vorgesehen werden kann, z. B. an dem Stromlinienkörper
43, der sich am Ende des Regelorgans 7 a
befindet.
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Da der Unterdruck an der Flügeloberseite verhältnismäßig klein ist
und im Höchstfalle das volle Vakuum erreichen kann, ergeben sich große Durchmesser
für die Betätigungszylinder. Sie lassen sich durch die Einschaltung von Druckübersetzern
bekannter Art zwischen dem Unterdruck erzeugenden Organ und dem Betätigungszylinder
vermindern. Durch diese Geräte, die in F i g. 4 mit 44 bezeichnet sind, wird
der durch die Leitung 8 c bzw. 19 zugeführte Unterdruck, um ein Vielfaches
in überdruck verstärkt, nach den Betätigungszylindern 5 und 15
weitergeleitet.
Entsprechend der Druckumkehrung werden die Druckleitungen nach den jeweils entgegengesetzten
Kolbenzeiten wie in F i g. 2 geführt. Der überdruck in dem Gerät 44 ändert
sich proportional mit dem zugeleiteten Unterdruck. Durch die Leitung 45 werden die
Druckübersetzer mit Druckluft gespeist, die durch Kompressoren erzeugt werden muß.
Der Nachteil der Druckübersetzung besteht naturgemäß darin, daß eine Energiequelle,
bestehend aus Kompressor und Antriebsmotor, benötigt wird.
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Eine andere Methode, um zu kleinerem Durchmesser des Betätigungszylinders
zu gelangen, besteht in der Verminderung der Klappeninomente durch die in Fig.
10 dargestellte Klappenausbildung. Die Schwenkachse46 der Klappell liegt
hier so weit von der Klappenvorderkante entfernt, daß der Teil 47, der vor der Achse
liegt, als Entlastungsfläche zur Reduzierung des Klapperunomentes dient. Anders
ausgedrückt ist die Achse 46 dicht an den Auftriebsmittelpunkt der Klappe herangerückt.
Bei der Schwenkung der Klappe führt der vordere Klappenteil 47 eine Bewegung gegenüber
dem vorderen feststehenden Teil des Flügelprofils aus, wobei die Anordnung so getroffen
ist, daß in der Mittelstellung der Klappe (dick ausgezogene Linie) oben und unten
eine Stufe zwischen dem festen vorderen Profilteil und der Klappe vorhanden ist,
daß aber die Klappenoberseite bei dem größten positiven Ausschlag mit der Profiloberseite
abschließt (gestrichelte Linie) und die Klappenunterseite bei dem größten negativen
Ausschlag mit der Profilunterseite abschließt. Werden die Luftabsaugöffnungen 2
in die obere Stufe nach hinten gerichtet vorgesehen, so ergibt sich eine günstige
Anordnung, bei welcher die Absaugöffnungen bei negativen Ausschlagwinkeln, bei welchen
große Luftrnengen austreten, ganz geöffnet sind, sich aber mit wachsendem positivem
Ausschlag und abnehmender Luftmenge zunehmend schließen, um bei dem größten positiven
Ausschlag, wo keine Luft mehr austritt, ganz geschlossen zu sein. Die Saugseitenkontur
des Profils hat dann keine Unstetigkeiten mehr.
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Die beschriebene automatische Steuerung für die Klappen an der Flügelhinterkante
kann mit guter Wirkung mit Wassertragflügeln kombiniert werden, deren Oberseite
Luftaustrittsöffnungen besitzt und deren Auftrieb durch Änderung der durch diese
Austrittsöffnungen der Strömung zugeführten Luftmenge regelbar ist. Bei der Kombination
der beiden Steuerungen bildet der luftbeschickte Flügel das Unterdruck erzeugende
Element. Die Luftaustrittsöffnungen 2a an der Flügeloberseite, wie sie z. B. in
F i g. 1 auf der rechten Seite gezeigt sind und die sich zur Beeinflussung
des Auftriebes über die ganze Spannweite erstrecken, werden in der gleichen Weise
wie beschrieben mit dem Betätigungszylinder verbunden. Wenn die den Luftaustrittsöffnungen
2a zufließende Luftmenge durch das Regelorgan 7 vergrößert wird, fällt der
Auftrieb des Flügels, aber auch gleichzeitig der Druck im Flügelraum bzw. Zylinderraum.
Der Klappenausschlag verkleinert sich durch diese Druckverminderung im negativen
Sinne, so daß die Auftriebsverkleinerung des Flügels gemeinsam sowohl durch die
Änderung der der Flügeloberseite zugeführten Luftmenge als auch durch die Klappenschwenkung
hervorgerufen wird. Wird die den Luftaustrittsöffnungen 2 a zufließende Luftmenge
gedrosselt, so wird umgekehrt der Auftrieb des Flügels einmal infolge der kleineren
austretenden Luftmenge, andererseits infolge des positiven Klal> penausschlages
vergrößert.
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Da der luftbeschickte Flügel allein im allgemeinen nicht genügend
hohe Auftriebswerte erreicht, während sich ausreichend tiefe Werte durch entsprechend
große Luftmengen einsteuern lassen, kann die Kombination der beiden Steuerungen
auch derart ausgebildet werden, daß die Klappe einen Anschlag erhält, der den Ausschlag
nach der negativen Schwenkrichtung blockiert und daß die KJappe erst nach der positiven
Richtung ausgeschlagen wird, wenn die der Flügeloberseite zugeführte Luftmenge stark
gedrosselt ist. Für diese Art der Kombination der beiden Steuerungen kann der Flügel
als besondere Ausführungsform einige von den Luftaustrittsöffnungen 2a unabhängige
und getrennte Absaugöffnungen
2 erhalten, die mit dein Betätigungszylinder
5 der Klappe verbunden sind. Einige am Regelorgan oberhalb der Eintrittsöffnungen
für die Luftbeschickung des Flügels sich befindliche und in eine getrennte Kammer
führende Eintrittsöffnungen sind ebenfalls mit dem Betätigungszylinder verbunden.
Durch diese Anordnung wird bei wachsender Eintauchung des Regelorgans erst die Luftzufuhr
nach dem luftbeschickten Flügel (erstes Steuersystem) nahezu oder ganz geschlossen,
bevor die oberen Lufteintrittsöffnungen, die nach dem Betätigungszylinder führen
(zweites Steuersystem), anfangen abgesperrt zu werden. Das bedeutet, daß die Klappe
aus ihrer Mittelstellung erst nach positiven Winkeln ausgeschlagen wird, wenn die
Luftzuführung nach dem Flügel nahezu oder ganz abgesperrt ist.
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Bei Wasserfahrzeugen, an welchen die Steuerung nach der Erfindung
angewendet wird, können nur die am Vorderschiff, z. B. entsprechend der F i
g. 1 angebrachten Bugflügel eine Steuerung erhalten, während der hintere
Flügel, starr ausgeführt, keine Klappe besitzt und ungesteuert ist. Dieser Flügel
erhält selbsttätig dadurch seine Tauchtiefe, daß jede Tauchtiefenänderung, die er
erfährt, mit einer Drehung um die vorderen, in ihre Tauchtiefe konstant gehaltenen
Flügel zwangläufig verbunden ist, was eine Anstellwinkeländerung im rückführenden
Sinne zur Folge hat. Uni die Stampfschwingungen wirkungsvoller zu vermindern, kann
der Heckflügel mit einer Klappe versehen sein, deren Betätigungszylinder aber nur
von dem auf Neigungen ansprechenden Gerät beeinflußt wird, d. h., es ist
kein Regelorgan für den Heckflügel vorgesehen, und der Luftzutritt wird allein von
einem Kreisel betätigten Luftmengenregelventil gesteuert.
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Die Steuerung kann naturgemäß auch an teilweise austauchenden Flügeln
kleiner Eigenstabilität angewendet werden.