DE1175444B - Die Verwendung von Gusseisenlegierungen als Werkstoff fuer verschleissfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge - Google Patents

Die Verwendung von Gusseisenlegierungen als Werkstoff fuer verschleissfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge

Info

Publication number
DE1175444B
DE1175444B DEM36312A DEM0036312A DE1175444B DE 1175444 B DE1175444 B DE 1175444B DE M36312 A DEM36312 A DE M36312A DE M0036312 A DEM0036312 A DE M0036312A DE 1175444 B DE1175444 B DE 1175444B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cast iron
manganese
iron alloys
aluminum
wear
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEM36312A
Other languages
English (en)
Inventor
William H Moore
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Meehanite Metal Corp
Original Assignee
Meehanite Metal Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Meehanite Metal Corp filed Critical Meehanite Metal Corp
Publication of DE1175444B publication Critical patent/DE1175444B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C37/00Cast-iron alloys
    • C22C37/10Cast-iron alloys containing aluminium or silicon

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Articles (AREA)

Description

  • Die Verwendung von Gußeisenlegierungen als Werkstoff für verschleißfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge In dem Gebiet des abschleifenden Verschleißes kann gewöhnliches Gußeisen mit Erfolg verwendet werden, falls keine starken Stöße im Betrieb auftreten. Ein derartiges Gußeisen, insbesondere weißes Gußeisen, ist dabei sehr widerstandsfähig infolge der Gegenwart äußerst harter Karbide in dem Grundgefüge des Gußeisens. Diese Karbide sind jedoch durchweg grob und machen das Gußeisen so spröde, daß seine Verwendbarkeit erheblich eingeschränkt ist.
  • Man hat zwar durch Legierung beim Gußeisen die Zähigkeit unter Beibehaltung der Härte etwas verbessert, jedoch ist es noch nicht gelungen, die Ausbildung der Karbide und des Grundgefüges so sicher zu beeinflussen, um sowohl hohe Härte als auch hohe Zähigkeit zu gewährleisten.
  • Setzt man im weißen Gußeisen den Kohlenstoffgehalt herab, so vermindert sich die Menge grober Karbide, aber auch die Härte und die Verschleißfestigkeit.
  • Für verschleißfeste Zwecke werden auch Stähle, insbesondere austenitische und andere legierte Stähle verwendet, insbesondere dann, wenn in erster Linie Zähigkeit verlangt wird. Diese Stähle sind sehr zäh, aber auch im wesentlichen frei von Karbiden, die für eine gute Verschleißfestigkeit so wesentlich sind. Austenitische Stähle verdanken vielmehr ihre Verschleißfestigkeit ihrer Fähigkeit, sich während des Betriebes kalt zu verfestigen.
  • Die vorliegende Erfindung geht unter anderem davon aus, daß die Neigung des Mangans, die Austenitbildung zu begünstigen, bei Gußeisensorten dazu ausgenutzt werden kann, die Vorzüge austenitischer Stähle mit denen von weißen Gußeisensorten zu verbinden. Hierzu ist die gemeinsame Anwesenheit von Mangan und Aluminium im Gußeisen erforderlich, wobei sich eine ganze Reihe von Gußeisensorten von Weiß bis Grau und mit austenitischem über martensitisches bis zu perlitischem Grundgefüge für zähe und verschleißfeste Bauteile oder Werkzeuge als geeignet zeigen. Für diese Zwecke sollen demgemäß Gußeisenlegierungen verwendet werden mit 1 bis 5 °/o Aluminium und 1,5 bis 15 °/o Mangan. Für nitrierte Gegenstände sind bekannterweise Eisenlegierungen vorgeschlagen worden, die bis zu 5 °/o Aluminium und ein die Bildung einer harten Nitrierschicht begünstigendes Legierungselement, nämlich Nickel, Kupfer, Silizium, Mangan, Molybdän, Titan, Wolfram, Zirkon oder Vanadin bis zu einem Gesamtgehalt von 8 °/o aufweisen sollen. Dieser bekannte Vorschlag ist jedoch auf Gegenstände mit einer harten Nitrierschicht beschränkt, so daß zu ihrer Herstellung das Nitrieren als unerläßliche Behandlung benötigt wird. Die Erfindung betrifft dagegen nur nichtnitrierte Bauteile und Werkzeuge. Bei verlangter hoher Härte soll der Kohlenstoff vorwiegend in Karbidform, bei bevorzugter Zähigkeit vorwiegend in Graphitform vorliegen. Die Grundmasse kann aus Perlit, Ferrit, Martensit, Austenit, Bainit, Anlaß-Martensit, Sorbit oder Mischgefüge bestehen. Diese Gefüge können sowohl im Gußzustand wie auch nach Wärmebehandlung vorliegen.
  • Die Verwendung von Mangan als Legierungselement bei Gußeisen ist in der Technik seit langer Zeit bekannt. Bei gewöhnlichen Gußeisensorten beläuft sich der Mangangehalt in der Regel auf unter 10/, und kommt selten über 11/2°/o hinaus. Es wurde festgestellt, daß Gußeisensorten, welche mehr als 1 % Mangan enthalten, beim Gießen viele Schwierigkeiten machen, insbesondere durch die Bildung von Lunkern, feinen Poren, Gaseinschlüssen u. dgl. m. Außerdem ist Mangan, in großen Mengen verwendet, ein Karbidstabilisator und kann das Gefüge so beeinflussen, daß das Gußeisen schlecht zu bearbeiten ist. Martensitische Gußeisensorten sind hergestellt worden unter Verwendung eines Mangangehalts von über 2 °/o sowie von Nickel als zusätzliches Legierungselement. Infolge der Kosten dieser Legierungszusätze und wegen der vorerwähnten Schwierigkeiten beim Gießen haben diese Gußeisensorten in der Industrie keine große Aufnahme gefunden. Wird Mangan als einziges Legierungselement bei Gußeisen verwendet, dann benötigt man davon etwa 10°/0, bevor das Gußeisen auste nitisch wird. Bei der Erfindung bringt ein Mangangehalt von über 1501, keinen Vorteil mehr.
  • Aluminium wird bei Gußeisen nicht als ein übliches Legierungselement angesehen, findet aber häufig Verwendung bei gewissen Spezialsorten von Gußeisen. Geringe Mengen von Aluminium, d. h. bis zu etwa 0,501, werden als Graphitierungszusatz benutzt; größere Mengen, d. h. 501, und mehr, werden, mit oder ohne Chrom, verwendet, um ein besonders warmfestes Gußeisen zu liefern. Aluminiumgehalte von etwa 5 °/o haben jedoch auf Gußeisen einen sehr versprödend en Einfluß. Bei der Erfindung hat es keinen Zwe ck, den Aluminiumgehalt über 5 °/o zu halten. Erstdie gemeinsame Anwesenheit von Mangan und Aluminium in den erfindungsgemäß geforderten Grenzen ergibt die Summe der günstigen Eigenschaften.
  • Für graues Gußeisen, welches verhältnismäßig wenig Karbide enthält, wird der Aluminiumgehalt hoch genug gehalten, um der Neigung des Mangans zur Karbidbildung (unter Berücksichtigung weiterer Legierungselemente) entgegenzuwirken. Vorzugsweise sollte in grauem Eisen etwa 0,5 bis 1,5 Teile Aluminium auf 1 Teil Mangan kommen. Beiweißem Gußeisen muß umgekehrt derAluminium' gehalt niedrig genug sein, um die Karbidbildung durch Mangan zu ermöglichen, oder so hoch, daß Aluminium selbst Karbide bildet. Vorzugsweise soll das Verhältnis etwa 2 bis 4 Teile Mangan zu 1 Teil Aluminium betragen. Das Gußeisen kann als zusätzliche Ergänzungselemente Chrom, Vanadin und Molybdän enthalten.
  • Auch können Mittel zur Überführung des Graphit-Kohlenstoffs in die Knötchen- oder Sphärolithenform, wie Magnesium, vorhanden sein. Der Gesamtkohlenstoff sowie Silizium, Schwefel und Phosphor liegen in den üblichen Grenzen.
  • Die Erfindung soll durch einige Beispiele erläutert werden: Die Tabelle 1 bringt die Zusammensetzung typischer erfindungsgemäßer Gußeisensorten mit Angabe der Gefüge, die in Gußquerschnitten von etwa 2,5 bis 5 cm vorliegen. In den weißen Gußeisensorten liegt der überschüssige Kohlenstoff vorwiegend in Form von Karbiden vor, halbierte Gußeisensorten besitzen erhebliche Anteile an Graphit und Karbid, wohingegen bei den grauen Gußeisensorten der überschüssige Kohlenstoff vorwiegend in der Form von Graphit auftritt.
    Tabelle I
    C si Mn AI Gefüge
    Gesamt
    2,90 1,60 6,30 1,30 Weiß - Austenit - Martensit
    2,40 1,80 5,20 1,80 halbiert - Austenit - Martensit
    3,28 1,22 5,60 2,70 halbiert - Austenit
    3,83 1,33 3,50 1,80 Grau - Bainit - Perlit
    3,30 0,65 4,83 2,55 halbiert - Austenit - Bainit
    3,40 2,10 2,35 2,68 Grau - Perlit
    2,85 0,98 1,98 1,70 Grau - Perlit
    3,15 1,46 2,63 5,53 Weiß - Bainit - Perlit
    3,32 1,10 2,03 4,77 halbiert - Bainit
    3,22 1,52 1,62 4,63 halbiert - Perlit - Bainit
    3,12 1,60 8,20 3,00 Grau - Austenit
    3,20 1,72 6,10 2,90 Grau - Austenit - Martensit
    3,42 1,08 3,64 2,88 Grau - Martensit - Bainit
    2,86 2,10 4,20 1,10 Weiß - Martensit - Perlit
    2,58 2,40 2,55 2,40 Grau - Bainit - Perlit
    3,26 3,20 3,10 1,10 Grau - Perlit
    3,10 1,22 4,90 3,00 Grau - Austenit
    Chrom und Vanadin sind besonders wertvoll bei weißen und halbierten Gußeisensorten von hoher Verschleißfestigkeit. Das Vanadium scheint ein zäheres Grundgefüge mit weniger groben Karbiden zu ergeben. Einige weniger typische verschleißfeste, Chrom und Vanadium enthaltende Gußeisensorten sind in der Tabelle 2 angeführt.
    Tabelle 2
    C Si Mn Al
    @. v Brinellhärte
    Gesamt
    Nr.
    3,50 0,30 4,22 1,20 2,00 600
    2,70 0,50 3,72 1,30 1,80 470
    3,40 0,80 5,32 1,32 2,20 0,80 550
    2,80 0,60 4,97 1,40 1,90 0,78 450
    3,24 1,32 6,30 2,20 1,80 1,00 332
    3,32 1,40 5,85 1,90 1,50 0,50 402
    3,10 2,00 3,02 2,00 3,00 364
    3,28 1,10 2,40 1,32 2,24 0,76 500
    3,40 1,62 8,50 2,00 1,60 0,50 321
    3,24 1,22 2,03 5,50 1,10 430
    3,36 1,52 3,50 1,20 4,00 3,00 580
    Es soll nunmehr auf die Zeichnungen Bezug genommen werden.
  • F i g. 1 derselben zeigt die Gefügetypen, die man gemäß der vorliegenden Erfindung mit verschiedenen Kombinationen der Legierungsbestandteile erzielt; F i g. 2 zeigt ein Schlifl'bild einer erfindungsgemäß zu verwendenden Gußeisenlegierung im Gußzustand in 400facher Vergrößerung; F i g. 3 zeigt ein solches Schliff'bild in 600facher Vergrößerung; sie zeigt das geätzte Gefüge in abgeschrecktem Zustand; F i g. 4 zeigt ebenfalls in 600facher Vergrößerung ein geätztes Gefüge einer Legierung in abgeschrecktem Zustand; F i g. 5 zeigt in 400facher Vergrößerung das geätzte Gefüge einer Legierung im Gußzustand, welches zusätzliche Elemente enthält; F i g. 6 zeigt in 400facher Vergrößerung das geätzte Gefüge einer zusätzliche Elemente enthaltenden Legierung in abgeschrecktem Zustand.
  • Die kombinierte Wirkung von Mangan und Aluminium auf das Gefüge des Gußeisens kann der F i g. 1 entnommen werden. Dieses Schaubild ergab sich aus der Untersuchung einer Anzahl im Rahmen vorliegender Erfindung erzeugter Schmelzen. Es ist für die Praxis sehr nützlich, da man ihm die für ein verlangtes Gefüge notwendige Zusammensetzung entnehmen kann.
  • In dem von den Linien E-B und B-A sowie der vertikalen Bezugskoordinate zwischen A und R begrenzten Gebiet 1 besteht dieselbe Legierung im wesentlichen aus Perlit mit Karbiden im Grundgefüge.
  • Im Gebiet 2, das von den Linien A-B, B-C, C-H, H-E und E-A umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Perlit mit Bainit.
  • Im Gebiet 3, das von den Linien H-C, C-D, D-C, G-I und I-H umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Austenit mit Bainit.
  • Im Gebiet 4, das von den Linien G-D, D-F und F-G umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Austenit.
  • Im Gebiet 5, das von den Linien F-P, P-K, K-J, J-1, 1-G und G-F umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Austenit und Karbiden.
  • Im Gebiet 6, das von den Linien L-N, N-J, J-K, K-S sowie der horizontalen Bezugskoordinate zwischen S und L umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Karbid und Perlit.
  • Im Gebiet 7, das von den Linien E-H, HJ, 1-J, J-N und N-E umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Bainit und Karbid.
  • Im Gebiet 8, das von den Linien A-E, E-N, N-L, der horizontalen Bezugskoordinate zwischen O und L sowie der vertikalen Bezugskoordinate zwischen O und A umgrenzt ist, besteht das Gefüge aus Perlit.
  • Legierungen, welche in irgendeine der in F i g. 1 angegebenen Zonen hineinfallen, können einen Anteil freien Graphits enthalten, dessen Größe unter anderen Faktoren von der restlichen Zusammensetzung sowie von der Abkühlungsgeschwindigkeit abhängt. Die F i g. 1 soll lediglich dazu dienen, einen allgemeinen Überblick über die Mangan- und Aluminiumgehalte für die verschiedenen Gefüge zu geben. Die Lage der verschiedenen, das Schaubild in den einzelnen Zonen unterteilenden Linien kann schwanken, je nach der restlichen Zusammensetzung aus den anderen Bestandteilen des Gußeisens und in Abhängigkeit von anderen Faktoren, die dem Fachmann bekannt sind. Das erfindungsgemäß zu verwendende Gußeisen ist insbesondere zugänglich für alle dem Fachmann wohlbekannten Verfahren der Wärmebehandlung. Das beim Gießen erzielte Perlit- oder Bainitgefüge kann leicht in austenitisches Gefüge umgewandelt werden, und zwar durch Abschrecken aus einer Temperatur von etwa 871 bis 1038°C, je nach der restlichen Zusammensetzung des Gußeisens. Bei gewissen Zusammensetzungen der restlichen Bestandteile kann man ein austenitisches Gefüge sogar durch Abschrecken von noch niedrigeren Temperaturen erhalten.
  • Das austenitische Erzeugnis kann einer Ausscheidungshärtung unterzogen werden, indem man es auf eine Temperatur von etwa 482 bis 649°C erhitzt. Bei gewissen Zusammensetzungen der restlichen Bestandteile kann auch eine Erhitzungstemperatur oberhalb oder unterhalb dieses Bereiches wirksam sein. Die Fähigkeit eines mit Mangan und Aluminium legierten Gußeisens zum Härten durch Erhitzen macht es zu einem sehr vielseitigen Werkstoff. So ist z. B. möglich, das Gußeisen weich und gut bearbeitbar zu gießen oder es abzuschrecken, um es weich zu machen und auf die Bearbeitung ein einfaches Erhitzen folgen zu lassen, und zwar ohne nennenswerte Änderung in den Abmessungen.
  • Die Fähigkeit der Härtung durch Erhitzen ist ebenfalls sehr von Nutzen, wo das Gußeisen warmverschleißfest sein muß, z. B. bei Warmgesenken.
  • Das erfindungsgemäß zu verwendende austenitische Gußeisen besitzt auch die Fähigkeit, während seines Gebrauchs kalt zu härten.
  • Ein weißes oder halbiertes, erfindungsgemäß zu verwendendes Gußeisen erhält durch Abschrecken von etwa 871'C eine beträchtliche Zähigkeit. Diese Verbesserung der Zähigkeit ist zurückzuführen auf die Sphärolithisierung der Karbide und die Austenisierung des Grundgefüges. Diese Eigenschaft ist von außerordentlichem Nutzen, wo im Betriebe eine gute Verschleißfestigkeit unter schweren Stößen verlangt wird. Das Verhalten von Gußeisen mit einem Gehalt an Mangan und Aluminium unter der Wärmebehandlung wird am besten an Hand einer Reihe von Beispielen erläutert. Ein Probestab von 3,1 cm Durchmesser wurde aus einer Schmelze der folgenden Zusammensetzung gegossen Gesamtkohlenstoff' . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,12 Silicium ........................... 1,34 Mangan ........................... 2,68 Aluminium ...............:........2,35 Im gegossenen Zustand war ein Teil dieses Probestabes martensitisch; das Gefüge ist in F i g. 2 der Zeichnung dargestellt. Die Brinellhärte dieses Musters belief sich auf 420, Ein zweiter Teil dieses Stabes wurde auf 1007°C erhitzt und von dieser Temperatur in 01 abgeschreckt. Das Gefüge des abgeschreckten Stückes war austenitisch und ist in der F i g. 3 der Zeichnungen dargestellt, es hatte eine Brinellhärte von 230.
  • Ein drittes Stück dieses Stabes wurde aus einer Temperatur von 1007°C abgeschreckt und dann auf 538°C angelassen. Das Gefüge dieses abgeschreckten und angelassenen Stückes war martensitisch und ist in der F i g. 4 der Zeichnungen dargestellt. Dieses Stück hatte eine Brinellhärte von 450. Bei einem weiteren Beispiel wurde ein Probestab aus einer Schmelze der folgenden Zusammensetzung gegossen: Gesamtkohlenstoff ..... . ... ......... 3,35 Silicium ........................... 1,32 Mangan ........................... 4,80 Aluminium ........................ 1,99 Chrom ........... ................. 2,18 Vanadin ........................... 1,16 Das Gefüge dieses Stabes war halbiert bei perlitischem Grundgefüge, dargestellt in F i g. 5. Die regellose Verteilung dieser Karbide ist kennzeichnend für diese Art der Zusammensetzung. Die Brinellhärte des gegossenen Stückes belief sich auf 411.
  • Ein Teil dieses Stabes wurde auf 816'C erhitzt und von dieser Temperatur abgeschreckt. Diese Behandlung ergab sphärolithisierte Karbide in austenitischem Grundgefüge, in F i g. 6 dargestellt. Nach dieser Behandlung belief sich die Brinellhärte auf 387. Das auf diese Weise vergütete Stück zeigte ungewöhnlich hohe Zähigkeit.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Gußeisensorten sprechen nicht nur auf die bereits erwähnten Wärmebehandlungsarten an, sondern auch auf alle Arten der Vergütung.
  • Auf Grund der erzielbaren Struktur und der physikalischen Eigenschaften des erfindungsgemäß zu verwendenden Gußeisens ist dieses für Verwendungszwecke geeignet, bei denen schwierige Betriebsbedingungen gebräuchliche Gußeisensorten oft vollkommen .unverwendbar machen. Bei grauem Mangan-Aluminium-Gußeisen kann je nach Zusammensetzung in gegossenem Zustande eine Zugfestigkeit von 17,5 bis zu 70 kg/mm2 vorliegen. Ist die Zusammensetzung derart, daß ein nadelförmiges Grundgefüge zustande kommt, dann geht die Zugfestigkeit in der Regel über 42 kg/mm2 hinaus, ist die Zusammensetzung aber so, daß der Graphit knötchenförmig oder sphärolithisch wird, dann beträgt die Zugfestigkeit in der Regel mehr als 56 kg/mm2. Das Betriebsverhalten von Mangan-Aluminium-Gußeisensorten kann durch eine Reihe von Ergebnissen belegt werden. Probestäbe wurden mit hoher Geschwindigkeit bzw. Drehzahl in abschleifend wirkenden Teilchen von Siliciumkarbid gedreht. Unter diesen Werkstoffen befand sich ein Probestab Nr. 5 aus einem erfindungsgemäß zu verwendenden Gußeisen der folgenden Zusammensetzung: Gesamtkohlenstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,14 Silicium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,42 Mangan ........................... 4,60 Aluminium ........................ 2,20 Chrom ............................ 1,85 Vanadium .......... . .............. 0,52 Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 3 miteinander verglichen, wobei für den kaltgewalzten mittleren Kohlenstoffstahl ein Verschleißfaktor von 100 angenommen wurde.
    Tabelle 3
    Probe- Vergleichs-
    stab Art des Werkstoffes Verschleiß-
    Nr. faktor
    1 Kaltgewalzter mittlerer 100
    Kohlenstoffstahl
    2 Graues Gußeisen 90
    3 Weißes Gußeisen 66
    4 Martensitisches weißes Gußeisen 42
    5 Mangan-Aluminium-Gußeisen 25
    6 Gußeisen mit sphärolithischem 84
    Graphit
    7 Vergütetes Gußeisen 75
    8 Austenitischer Manganstahl 55
    Die Tabelle 3 zeigt deutlich die ausgezeichneten Verschleißeigenschaften des erfindungsgemäß zu verwendenden Gußeisens.
  • Zur Prüfung der Hitzebeständigkeit wurden Probestäbe aus diesen Werkstoffen in einem Ofen 300 Stunden auf einer Temperatur von 896°C gehalten. Die Versuchsergebnisse sind in der Tabelle 4 zusammengestellt. Probestab Nr.4 war ein erfindungsgemäß zu verwendendes Gußeisen der folgenden Zusammensetzung: Gesamtkohlenstoff .................. 2,80 Silicium ........................... 2,00 Mangan ........................... 2,50 Aluminium ........................ 4,00 Chrom ............................ 1,50
    Tabelle 4
    Probe- Zunahme Zunder-
    stab Art des Werkstoffes der vertust
    Nr. Länge
    1 Kaltgewalzter Stahl 00/, 250/,
    2 Graues Gußeisen 90/0 200/0
    3 Weißes Gußeisen 70/0 60/,
    4 Mangan-Aluminium- 10/0 30/0
    Gußeisen
    5 Austenitisches Gußeisen 10/0 5010
    6 Ferntisches Silicium- 00/0 100/0
    Gußeisen
    Ferner wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäß zu verwendende austenitische Gußeisen eine ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit besitzt; es widersteht außerordentlich gut den Rost verursachenden Einflüssen der Atmosphäre, vermutlich wegen einer stets vorhandenen dünnen Oxydhaut, die besonders ausgeprägt ist, wenn der Aluminiumgehalt mehr als 3,00/0 beträgt.
  • Die Gußeisensorten mit Mangan- und Aluminiumgehalt widerstehen auch der Einwirkung gewisser Säuren, Alkalien sowie sonstiger Chemikalien. Aus diesem Grunde werden Gußstücke aus diesem neuartigen Werkstoff in ausgedehntem Maße in der chemischen Industrie und verwandten Gewerben benutzt.
  • Je nach Zusammensetzung kann das Eisen magnetisch oder unmagnetisch sein. Dies verleiht den Gußstücken vorteilhafte elektrische Kennwerte.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Die Verwendung von Gußeisenlegierungen mit 1 bis 5 °/o Aluminium und 1,5 bis 15 °/o Mangan als Werkstoff für verschleißfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge, z. B. Warmgesenke.
  2. 2. Die Verwendung von Gußeisenlegierungen gemäß Anspruch 1 nach durchgreifender Wärmebehandlung für den Zweck nach Anspruch 1.
  3. 3. Die Verwendung von Gußeisenlegierungen gemäß Anspruch 2 nach Lösungsglühen, Abschrecken und Warmaushärten für den Zweck nach Anspruch 1.
  4. 4. Die Verwendung von Gußeisenlegierungen gemäß Anspruch 1, 2 oder 3 mit der Maßgabe, daß zusätzlich Chrom, Vanadin und Molybdän, einzeln oder zu mehreren, vorgesehen sind, für den Zweck nach Anspruch 1.
  5. 5. Die Verwendung von Gußeisenlegierungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche mit der Maßgabe, daß zusätzlich Mittel zum Überführen des freien Kohlenstoffes in Kugel- oder Knötchenform vorgesehen sind, für den Zweck nach Anspruch 1. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 144 630, 223 998
DEM36312A 1957-08-13 1958-01-02 Die Verwendung von Gusseisenlegierungen als Werkstoff fuer verschleissfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge Pending DE1175444B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1175444XA 1957-08-13 1957-08-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1175444B true DE1175444B (de) 1964-08-06

Family

ID=22373497

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM36312A Pending DE1175444B (de) 1957-08-13 1958-01-02 Die Verwendung von Gusseisenlegierungen als Werkstoff fuer verschleissfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1175444B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3022100A1 (de) * 1979-06-13 1980-12-18 Giovanni Fusani Eisenaluminiumlegierungen, insbesondere, aber nicht ausschliesslich zur herstellung von widerstaenden im allgemeinen und fuer starkstrom im besonderen und verfahren zur herstellung derselben

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH144630A (de) * 1928-10-09 1931-01-15 Financ Pour L Ind Soc Eisenlegierung.
CH223998A (de) * 1940-09-05 1942-10-31 Krupp Ag An seiner Oberfläche durch Nitrieren gehärteter Gegenstand.

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH144630A (de) * 1928-10-09 1931-01-15 Financ Pour L Ind Soc Eisenlegierung.
CH223998A (de) * 1940-09-05 1942-10-31 Krupp Ag An seiner Oberfläche durch Nitrieren gehärteter Gegenstand.

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3022100A1 (de) * 1979-06-13 1980-12-18 Giovanni Fusani Eisenaluminiumlegierungen, insbesondere, aber nicht ausschliesslich zur herstellung von widerstaenden im allgemeinen und fuer starkstrom im besonderen und verfahren zur herstellung derselben

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69631953T2 (de) Verfahren zur herstellung von carbidfreien bainitischen stählen
DE69230437T2 (de) Ausscheidungshärtbarer martensitischer stahl
DE60019141T2 (de) Verfahren zum Herstellen von Produkten aus ausscheidungsgehärtetem, martensitischem, nichtrostendem Stahl und Verwendung des Verfahrens
DE3856408T2 (de) Martensitischer rostfreier Stahl des Tieftemperaturhärtungstyps
DE4040355C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines dünnen Stahlblechs aus Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt
EP2935635B1 (de) Verfahren zum wärmebehandeln eines mangan-stahlprodukts und mangan-stahlprodukt
DE3874100T2 (de) Verfahren zur herstellung von stahl mit niedrigem verhaeltnis der elastizitaetsgrenze zur bruchfestigkeit.
DE69724595T2 (de) Widerstandsfähiger, wärmeunbehandelter hochfester stahl mit hervorragender bearbeitbarkeit
DE1483218C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines warmfesten, ferritischen Cr-Mo-V-Stahles mit hoher Zeitstandfestigkeit und verbesserter Zeitbruchdehnung
DE69325644T2 (de) Hochfestes warmgewalztes Stahlblech mit hervorragender gleichmässiger Dehnung nach der Kaltverformung und Verfahren zu dessen Herstellung
EP2009120A2 (de) Verwendung einer hochfesten Stahllegierung zur Herstellung von Stahlrohren mit hoher Festigkeit und guter Umformbarkeit
DE2817628C2 (de) Zähe, hochfeste Stahllegierungen und Verfahren zur Herstellung solcher Werkstücke
DE3934037C1 (de)
DE2427038A1 (de) Nichtrostender stahl und verfahren zu seiner herstellung
EP2103704A1 (de) Warmgewalztes Langprodukt und Verfahren zu dessen Herstellung
DE69107439T2 (de) Hochfester rostfreier Stahl mit guten Zähigkeitseigenschaften, und Verfahren zu seiner Herstellung.
DE69501733T2 (de) Hochkohlenstoff-stahllegierung, deren bearbeitung und verwendung als verschleissteil
EP3061838B1 (de) Blankes bainitisches langprodukt und verfahren zu dessen herstellung
DE1175444B (de) Die Verwendung von Gusseisenlegierungen als Werkstoff fuer verschleissfeste nichtnitrierte Bauteile oder Werkzeuge
DE2051609B2 (de) Verwendung eines austenitischen rostfreien Stahls als Werkstoff für die Herstellung von geschweißten Druckkesseln für den kryogenen Betrieb und die Herstellung von kaltgezogenen drahtförmigen Formkörpern
DE69813975T2 (de) Verfahren zum Herstellen eines mechanischen Werkstücks mit mindestens ein mittels Induktion oberflächengehartetes Teil und also hergestelltes Werkstück
DE1289994B (de) Verwendung einer austenitischen rostfreien Stahllegierung fuer tiefgezogene, kaltgestauchte und -geschlagene Gegenstaende
DE1267853C2 (de) Hochfeste stahllegierung mit ueberwiegend martensitischem gefuege
DE2703644A1 (de) Korrosionshemmende eisenlegierung
DE3736965C2 (de)