DE1165708B

DE1165708B - Netztransformatorstation

Info

Publication number: DE1165708B
Application number: DEL29521A
Authority: DE
Inventors: Klaus Doerfer; Rudolf Lemme
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1958-01-23
Filing date: 1958-01-23
Publication date: 1964-03-19

Description

Netztransformatorstation Es ist ein Wasserkraftwerk bekannt, bei dem auf dem Dach des Maschinenhauses die zugehörige Freiluftschaltanlage angeordnet ist. Das Wasserkraftwerk ist auf einem Staudamm errichtet, und es sind allein schon aus diesem Grunde recht umfangreiche und kostspielige Wasserbauten notwendig. Diese Bauten können natürlich ohne weiteres auch noch die Schaltanlage tragen, die bei hohen Spannungen ohnehin meist eine Freiluftanlage sein wird. Auf diese Weise ist die Schaltanlage untergebracht, ohne daß man ein besonderes Gelände dafür benötigt.
Auch ist es bekannt, Netztransformatorstationen für mittlere Spannungen, wie sie in den Verbrauchsschwerpunkten von Städten aufgestellt werden, in blechgekapselter Schrankbauform auszuführen. Solche Schrankstationen sind häufig so gebaut, daß der Transformator und die Schaltanlage für die Hochspannung bzw. Niederspannung gemeinsam in einem Schrank untergebracht sind. Diese Stationen erfordern trotz gedrängter Bauweise eine gewisse Grundfläche und können daher nur auf größeren freien Plätzen aufgestellt werden, wo sie den Verkehr nicht behindern. Es ist allerdings auch schon bekannt, den Transformator von Netzstationen in einer Grube unterzubringen und darüber die blechgekapselte Schaltstation aufzustellen. Da aber der Transformator gelegentlich aus der Grube herausgehoben werden muß, ist es notwendig, die Grube so groß zu machen, daß der Transformator darin ausreichend weit verschoben werden kann, um seitlich neben der Station mittels eines Kranes herausgehoben zu werden. Der dafür notwendige Platz kann natürlich nicht anderweitig bebaut werden, so daß eine Einsparung an Grundfläche durch diese Bauform nicht erreicht wird.
Die Erfindung betrifft eine Netztransformatorstation mit einem unter Flur angeordneten Transformator und einer auf einem Podest oberhalb des Straßenniveaus angeordneten Schaltanlage. Erfindungsgemäß dient das die Schaltanlage tragende Stahlrohr gleichzeitig zur Abführung der Verlustwärme des Transformators. Bei dieser Bauform wird tatsächlich eine Grundflächenersparnis erreicht, weil neben der Grube für den Transformator lediglich der Platz für das die Schaltanlage tragende Stahlrohr vorgesehen werden muß. Dieses Rohr dient zur Abführung der Verlustwärme des Transformators, das heißt, es wird eine Belästigung durch die aus der Transformatorgrube aufsteigende Wärme, namentlich bei Fremdbelüftung, vermieden. Die erwärmte Luft tritt am oberen Ende des Stahlrohres aus. Dabei kann eine natürliche Kühlung oder zusätzlich ein Lüfter angewandt werden. Die vom Transformator ausgehende warme Luft kann schließlich auch dazu dienen, die auf dem Stahlrohr angebrachte Schaltanlage zu heizen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die Zeichnung zeigt den Transformator 1, der in einer Grube 2 unterhalb des Straßenniveaus aufgestellt ist. Die Schaltanlage 3 befindet sich auf einem Podest, das von einem Stahlrohr 4 getragen wird. Dieses Rohr enthält neben den nur angedeuteten Kabeln und Meldeleitungen auch ein Rohr 5, das für die Warmluftabfuhr vorgesehen ist. Am oberen Ende des Podestes, also oberhalb des Daches der Schaltanlage 3, ist eine Entlüftungsöffnung 6 vorgesehen, die so ausgeführt wird, daß sie die Saugwirkung des Wärmestroms erhöht. Gegebenenfalls kann am unteren Ende des Rohres 5 ein in der Zeichnung schematisch angedeuteter Lüfter vorgesehen werden.
Aus der Zeichnung ergibt sich, daß das Rohr 5 durch den ganzen Schaltanlagenraum 3 hindurchgeführt ist. Es kann auch eine solche Ausführung getroffen werden, daß das Rohr an der Unterkante 7 des Schaltanlagenraumes endet, so daß die Warmluft sich dem Schaltanlagenraum mitteilt und durch die erheblich größeren Außenflächen des Schaltanlagenraumes an die Umgebung abgestrahlt wird. Eine solche Ausführungsform bringt es mit sich, daß der Schaltanlagenraum immer eine etwas höhere Temperatur als die Umgebung aufweist, d. h. daß in dem Schaltanlagenraum ein überdruck entsteht, der das Eindringen von Staub u. dgl., verhindert. Auch wird bei einer solchen Ausführung dafür gesorgt, daß alle Schaltgeräte stets trocken gehalten werden und sich auf ihnen bei etwaigem Wechsel der Außentemperatur kein Kondenswasser bilden kann.
Bei kleinen Transformatoren mit Leistungen bis etwa 200 kVA genügt im allgemeinen die natürliche Saugwirkung des Entlüftungsrohres 5. Handelt es sich um Transformatoren größerer Leistung, so wird zweckmäßig der Lüfter 8 vorgesehen, der eine forcierte Entlüftung des Transformatorraumes bewirkt. Dieser Lüfter braucht nicht ständig umzulaufen, sondern kann in Abhängigkeit von der Transformatortemperatur oder der Transformatorbelastung in und außer Betrieb genommen bzw. geregelt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Netztransformatorstation mit einem unter Flur angeordneten Transformator und einer auf einem Podest oberhalb des Straßenniveaus angeordneten Schaltanlage, dadurch gekennzeichnet, daß das die Schaltanlage tragende Stahlrohr gleichzeitig zur Abführung der Verlustwärme des Transformators dient.
2. Netztransformatorstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des tragenden Stahlrohrs (4) ein besonderes Rohr (5) zur Abführung der Warmluft vorgesehen ist.
3. Netztransformatorstation nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (5) durch die Schaltanlage (3) hindurchgeführt und auf deren Dach mit einer Entlüftungsvorrichtung (6) zur Erhöhung der Saugwirkung versehen ist.
4. Netztransformatorstation nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Wärmeabführung ein Lüfter vorgesehen ist.
5. Netztransformatorstation nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (5) im Raum der Schaltanlage (3) endet, so daß deren gesamte Außenwandungen die Wärmeabfuhr bewirken. In Betracht gezogene Druckschriften: »Bulletin des SEV«, 1953, S. 206, 207 und 209; »Elektrotechnik« vom 19.12.1953, Abschnitt »Elektrotechnische Jahresschau«, S. 31 und 32; Siemens-Zeitschrift, 1953, S. 239 ff.; ETZ-B, 1954, S. 6.