-
Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Insassenschutzsystem für einen Fahrzeugsitz, der in einem Fahrzeug angeordnet ist.
-
Hintergrund
-
Techniken zum Schutz der Insassen eines Fahrzeugs sind bekannt. Das Patentdokument 1 beschreibt beispielsweise einen Fahrzeugsicherheitssitz mit einer Vielzahl von Airbags, die in einem Sitz untergebracht sind, einem Gasgenerator, einem Sensor, der den Zustand eines Fahrzeugs erfasst, und einer Steuerschaltung, die den Antrieb des Gasgenerators steuert. Bei diesem Fahrzeugsicherheitssitz steuert die Steuerschaltung den Gasgenerator an, wenn ein von dem Sensor erzeugtes Signal einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, um den Airbag durch den Gasgenerator mit Gas zu versorgen.
-
Zitationsliste
-
Patentdokument
-
[Patentdokument 1]
US 2016/0,082,915 A
-
Zusammenfassung
-
Technisches Problem
-
Das Volumen des Gases, das zum Aufblasen aller im Fahrzeugsitz untergebrachten Airbags erforderlich ist, nimmt zu, so dass der Gasgenerator vergrößert werden muss, was zu einer Verringerung des Freiheitsgrades der Sitzkonstruktion führen kann. Wenn die zum Aufblasen des Airbags erforderliche Gasmenge nicht bereitgestellt werden kann, kann der Airbag nicht ordnungsgemäß aufgeblasen werden, was zu dem Problem führt, dass der Insasse nicht geschützt werden kann.
-
In den letzten Jahren hat das automatische Fahren von Fahrzeugen Fortschritte gemacht. In einem Fahrzeug, das automatisch fährt, wird ein Fall angenommen, bei dem der Fahrzeugsitz aus der Vorwärtsrichtung relativ zum Fahrzeug gedreht wird, und der Airbag, der aufgeblasen werden muss, um den Insassen zu schützen, ist je nach der Ausrichtung des Fahrzeugsitzes in Bezug auf die Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs unterschiedlich. Um einen auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen zu schützen, wenn der Fahrzeugsitz in verschiedenen Ausrichtungen verwendet wird, muss daher eine große Anzahl von Airbags in den Fahrzeugsitz eingebaut werden. Außerdem wird beim Auslösen einer großen Anzahl von Airbags eine große Menge an Gas benötigt, so dass der Gasgenerator, der das Gas liefert, vergrößert werden muss und somit die gesamte Gerätekonfiguration unhandlich wird. Wenn der Airbag, der zum Schutz des Insassen aufgeblasen werden muss, nicht aufgeblasen werden kann, besteht das Problem, dass der Insasse nicht geschützt werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung wurde in Anbetracht der zuvor beschriebenen Umstände konzipiert, und es ist ein Ziel, ein Insassenschutzsystem bereitzustellen, das einen Insassen schützen kann.
-
Lösung des Problems
-
Um die obigen Probleme zu lösen, weist das Insassenschutzsystem der vorliegenden Erfindung eine Konfiguration auf, bei der ein Airbag, der notwendig ist, um den Insassen daran zu hindern, sich in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft zu bewegen, ausgewählt wird, und bei der die Gaszufuhrmenge zu jedem Airbag so gesteuert wird, dass der ausgewählte Airbag aufgeblasen wird. Eine solche Konfiguration ermöglicht es dem Insassenschutzsystem, den Insassen zu schützen, da die zum Schutz des Insassen erforderlichen Airbags aufgeblasen werden können.
-
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Insassenschutzsystem für einen Fahrzeugsitz, auf dem ein Insasse eines Fahrzeugs sitzt, wobei das Insassenschutzsystem eine Erfassungseinheit enthält, die Informationen über mindestens einen Zustand des Fahrzeugsitzes, einen Zustand des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen, einen Fahrzustand des Fahrzeugs oder einen Umgebungszustand eines Umfelds des Fahrzeugs erfasst; eine Vielzahl von Airbags, die in Übereinstimmung mit jedem Bereich des Insassen angeordnet sind und durch Zufuhr von Gas aufgeblasen werden; einen Gasgenerator, der Gas erzeugt, das den Airbags zugeführt werden soll; und eine Steuereinheit, die auf der Grundlage der von der Erfassungseinheit erfassten Informationen einen Airbag aus der Vielzahl von Airbags auswählt, der notwendig ist, um den Insassen daran zu hindern, sich in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft aus dem Fahrzeugsitz zu bewegen, und die eine Zufuhrmenge von Gas zu jedem Airbag so steuert, dass der ausgewählte Airbag aufgeblasen wird.
-
Gemäß dem zuvor beschriebenen Insassenschutzsystem wählt die Steuereinheit den Airbag aus, der zum Schutz des Insassen erforderlich ist, indem sie die Bewegung des Insassen in der Wirkungsrichtung der Trägheitskraft unterdrückt, und zwar auf der Grundlage von Informationen über den Zustand des Fahrzeugsitzes, den Zustand des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen, den Fahrzustand des Fahrzeugs oder den Umgebungszustand des Fahrzeugumfelds. Der Fahrzeugsitz kann eine Vielzahl von Ausrichtungen einnehmen, aber die Richtung, in der die Trägheitskraft bei einem Aufprall wirkt, ist die Vorschubrichtung. So bestimmt die vorliegende Erfindung einen aufzublasenden Airbag aus einer Vielzahl von Airbags und versorgt ihn mit Gas. Da der zuvor beschriebene Fahrzeugsitz vorzugsweise den zum Schutz des Insassen erforderlichen Airbag aufblasen kann, müssen nicht alle Airbags aufgeblasen werden. Dadurch wird die benötigte Gasmenge reduziert, und der Insasse kann vor einem Aufprall, z. B. einem Unfall, geschützt werden, während die Größe der Konfiguration des Insassenschutzsystems reduziert wird.
-
Ferner können in dem zuvor beschriebenen Insassenschutzsystem der Gasgenerator und jeder der mehreren Airbags verbunden sein, damit das von dem Gasgenerator erzeugte Gas von den mehreren Airbags gemeinsam genutzt werden kann, eine Vielzahl von Ventilen kann ferner in Übereinstimmung mit jedem der Airbags vorgesehen sein, um die Zufuhrmenge des Gases zu jedem Airbag unabhängig einzustellen, und die Steuereinheit kann jeden Öffnungsgrad der Vielzahl von Ventilen so steuern, dass das Gas dem ausgewählten Airbag zugeführt wird. Der Ort, an dem diese Ventile angeordnet werden, ist auf keinen bestimmten beschränkt, solange die Gaszufuhr zu jedem Airbag unabhängig gesteuert werden kann. So muss jedes Ventil lediglich zumindest im Strömungsweg angeordnet sein, bis das vom Gasgenerator zugeführte Gas den Airbag erreicht. Das heißt, im Insassenschutzsystem müssen nicht alle Airbags aufgeblasen werden, aber der aufzublasende Airbag ist nicht auf einen beschränkt, und es können mehrere Airbags aufgeblasen werden.
-
Ferner kann die Steuereinheit in dem zuvor beschriebenen Insassenschutzsystem jeden Öffnungsgrad der mehreren Ventile auf der Grundlage der von der Erfassungseinheit erfassten Informationen konstant steuern. Gemäß dem Insassenschutzsystem mit dieser Konfiguration kann der erforderliche Airbag auch dann aufgeblasen werden, wenn eine plötzliche Kollision auftritt, und somit kann der Insasse durch Auswahl eines Airbags, der zum Schutz des Insassen erforderlich ist, auch in einem Zustand geschützt werden, in dem eine Kollision im Fahrzeug nicht vorhergesagt wird.
-
Das zuvor beschriebene Insassenschutzsystem kann ferner umfassen: einen Sicherheitsgurt, der den Insassen relativ zum Fahrzeugsitz zurückhält; und eine Aufrollvorrichtung, die den Sicherheitsgurt aufwickelt, wobei die mehreren Airbags, der Gasgenerator, die mehreren Ventile, der Sicherheitsgurt und die Aufrollvorrichtung im Fahrzeugsitz angeordnet sein können. Der Gasgenerator und die Aufrollvorrichtung können miteinander verbunden sein, damit das vom Gasgenerator erzeugte Gas von der Vielzahl der Airbags und der Aufrollvorrichtung gemeinsam genutzt werden kann. Außerdem kann die Aufrollvorrichtung den Sicherheitsgurt unter Spannung setzen, indem sie mit dem Gas aus dem Gasgenerator versorgt wird, um den Sicherheitsgurt zu ziehen. Die Aufrollvorrichtung verfügt über einen Mechanismus zum Ziehen des Sicherheitsgurtes, um den Sicherheitsgurt durch die Zufuhr von Gas unter Spannung zu setzen. Da die Aufrollvorrichtung den Sicherheitsgurt unter Spannung setzt, wird die Rückhaltekraft auf den Sitz des Insassen durch den Sicherheitsgurt erhöht. Gemäß dem Insassenschutzsystem mit dieser Konfiguration kann der Insasse durch den Sicherheitsgurt daran gehindert werden, sich in der Wirkungsrichtung der Trägheitskraft aus dem Fahrzeugsitz zum Zeitpunkt der Kollision des Fahrzeugs zu bewegen, wodurch der Insasse geschützt wird.
-
Ferner ist in dem zuvor beschriebenen Insassenschutzsystem eine Rückenlehne des Fahrzeugsitzes so konfiguriert, dass sie in Bezug auf das Sitzpolster des Fahrzeugsitzes kippbar ist, und die Erfassungseinheit kann den Zustand des Fahrzeugsitzes von mindestens einem Sensor umfassend einen Sensor, der eine Ausrichtung des Fahrzeugsitzes erfasst, einen Sensor, der einen Kippwinkel der Rückenlehne in Bezug auf das Sitzpolster erfasst, und einen Sensor, der eine Belastung des Sitzpolsters erfasst, erfassen.
-
Hier bezieht sich die „Ausrichtung des Fahrzeugsitzes“ auf die Ausrichtung des Fahrzeugsitzes in Bezug auf einen Fall, in dem die Vorderseite des Fahrzeugsitzes in die Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs zeigt. In einem Fahrzeug, das automatisch fährt, wird davon ausgegangen, dass der Fahrzeugsitz verwendet wird, indem er in eine Vorwärts-/Rückwärtsrichtung oder eine entgegengesetzte Richtung in Bezug auf die Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs oder in eine seitliche oder diagonale Richtung in Bezug auf die Vorwärtsrichtung gedreht wird. Der Zustand des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen umfasst beispielsweise das Gewicht, die Körperhaltung und dergleichen des Insassen. Es wird auch der Fall angenommen, dass der Fahrzeugsitz verwendet wird, wenn der Neigungswinkel der Rückenlehne in Bezug auf das Sitzpolster groß ist und sich in einem sogenannten Liegezustand befindet. Da die zuvor beschriebenen Fahrzeugsitze den zum Schutz des Insassen erforderlichen Airbag auf der Grundlage von Informationen von Sensoren, die diese Zustände erkennen, auswählen können, kann der erforderliche Airbag bevorzugt aufgeblasen werden, und der Insasse kann vor einem Aufprall, wie einem Unfall, geschützt werden.
-
Hier kann die vorliegende Erfindung unter dem Aspekt eines Fahrzeugsitzes betrachtet werden. Mit anderen Worten, die vorliegende Erfindung ist ein Fahrzeugsitz, der in einem Fahrzeug angeordnet ist. Insbesondere wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, auf dem ein Insasse eines Fahrzeugs sitzt, wobei der Fahrzeugsitz das in einem der vorangehenden Abschnitte beschriebene Insassenschutzsystem umfasst. Gemäß dem Fahrzeugsitz, der diese Konfiguration aufweist, kann der Insasse geschützt werden.
-
Vorteilhafte Auswirkungen der Erfindung
-
In Übereinstimmung mit den Techniken der vorliegenden Erfindung kann ein Insasse geschützt werden.
-
Figurenliste
-
- 1 ist eine perspektivische Außenansicht eines Fahrzeugsitzes, auf dem ein Insassenschutzsystem gemäß einer Ausführungsform montiert ist.
- 2 ist eine schematische Darstellung eines Gasgenerators und einer Leitung, die in einem Insassenschutzsystem gemäß dieser Ausführungsform vorgesehen sind.
- 3 ist ein Blockdiagramm, das schematisch eine Konfiguration eines Fahrzeugs mit einem Fahrzeugsitz gemäß der Ausführungsform zeigt.
- 4 ist ein Flussdiagramm, das sich auf den von einer Steuereinheit des Insassenschutzsystems gemäß der Ausführungsform durchgeführte Prozess bezieht.
-
Beschreibung der Ausführungsformen
-
Ein Insassenschutzsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es sollte beachtet werden, dass jede der Konfigurationen, Kombinationen davon, und dergleichen in jeder Ausführungsform ein Beispiel ist, und verschiedene Ergänzungen zu der Konfiguration, Auslassungen, Substitutionen und andere Änderungen gegebenenfalls ohne Abweichung von dem Geist der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können. Die vorliegende Erfindung ist durch die Ausführungsformen nicht beschränkt und wird nur durch die Ansprüche definiert.
-
1 ist eine perspektivische Außenansicht eines Fahrzeugsitzes 1, auf dem ein Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform montiert ist. Die Ausrichtungen nach vorne, hinten, oben, unten, links und rechts werden in der folgenden Beschreibung als die Ausrichtungen nach vorne, hinten, oben, unten, links und rechts im Fahrzeugsitz 1 angenommen, sofern nicht besonders angegeben. Der Pfeil in 1 stellt die vordere, hintere, obere, untere, linke und rechte Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1 dar.
-
Der Fahrzeugsitz 1 ist ein Sitz, auf dem ein Insasse des Fahrzeugs Platz nimmt. Der Fahrzeugsitz 1 umfasst ein Sitzpolster 2 mit einer Sitzfläche, auf der ein Insasse sitzt, eine Rückenlehne 3, die einen Rücken des Insassen stützt und in Bezug auf das Sitzpolster 2 neigbar ist, und eine Kopfstütze 4, die an der Rückenlehne 3 befestigt ist und den Kopf des Insassen stützt. Die Kopfstütze 4 kann einstückig mit der Sitzlehne 3 ausgebildet, an der Sitzlehne 3 befestigt oder von der Sitzlehne 3 abnehmbar sein.
-
Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst eine Vielzahl von Airbags, die in Übereinstimmung mit jedem Teil des Insassen angeordnet sind und durch Gaszufuhr aufgeblasen werden. Insbesondere umfasst ein Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform: Kopfairbags 20L, 20R, die so angeordnet sind, dass sie dem Kopf eines Insassen entsprechen, Brustairbags 21L, 21R, die so angeordnet sind, dass sie der Brust des Insassen entsprechen, Hüftairbags 22L, 22R, die so angeordnet sind, dass sie der Taille des Insassen entsprechen, und Knieairbags 23L, 23R, die so angeordnet sind, dass sie den Knien des Insassen entsprechen. Die Kopfairbags 20L, 20R sind in der Kopfstütze 4, die Brustairbags 21L, 21R und die Hüftairbags 22L, 22R in der Rückenlehne 3 untergebracht. Die Knieairbags 23L, 23R sind im Sitzpolster 2 untergebracht.
-
Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst auch einen Gasgenerator 10, der Gas erzeugt, das dem Airbag zugeführt wird. Der Gasgenerator 10 ist z. B. in der Sitzlehne 3 untergebracht. Es ist zu beachten, dass der Gasgenerator 10 im Sitzpolster 2 oder in der Kopfstütze 4 untergebracht oder an der Rückseite der Sitzfläche des Sitzpolsters 2 befestigt sein kann.
-
Der Gasgenerator 10 umfasst eine Metallflasche 11 mit einer zylindrischen Form und Metalldiffusoren 12L und 12R, die an beiden Enden der Flasche 11 befestigt sind. Der Gasgenerator 10 ist in der Rückenlehne 3 des Fahrzeugsitzes 1 so angeordnet, dass sich der Diffusor 12L auf der linken Seite des Fahrzeugsitzes 1 und der Diffusor 12R auf der rechten Seite des Fahrzeugsitzes 1 befindet.
-
Der Gasgenerator 10 umfasst einen Zünder (nicht dargestellt) und ein Gaserzeugungsmittel, das in eine in der Flasche 11 gebildete Verbrennungskammer gefüllt und durch den Zünder verbrannt wird. Der Gasgenerator 10 erzeugt Gas durch Verbrennung des Gaserzeugungsmittels. Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform bläst jeden Airbag auf, indem es jedem Airbag das vom Gasgenerator 10 erzeugte Gas zuführt. Es ist zu beachten, dass der Gasgenerator 10 ein Hybridtyp sein kann, bei dem Druckluft und ein Gaserzeugungsmittel in der Flasche 11 eingeschlossen sind, um Druckgas und Verbrennungsgas zu liefern, oder ein Aufbewahrungstyp, der nur aus Druckgas besteht.
-
Der Diffusor 12L und 12R des Gasgenerators 10 und jeder Airbag sind z.B. durch eine Leitung aus Aluminium verbunden. Insbesondere sind der Diffusor 12L und der Kopfairbag 20L durch eine Leitung 30L, der Diffusor 12L und der Brustairbag 21L durch eine Leitung 31L, der Diffusor 12L und der Hüftairbag 22L durch eine Leitung 32L und der Diffusor 12L und der Knieairbag 23L durch eine Leitung 33L verbunden. Ebenso sind der Diffusor 12R und der Kopfairbag 20R durch eine Leitung 30R, der Diffusor 12R und der Brustairbag 21R durch eine Leitung 31R, der Diffusor 12R und der Hüftairbag 22L durch eine Leitung 32R und der Diffusor 12R und der Knieairbag 23R durch eine Leitung 33L verbunden. Ein Ende dieser Leitungen ist an den in den Diffusoren 12L und 12R ausgebildeten Gasauslassöffnungen durch Schweißen oder ähnliches befestigt, und das andere Ende jeder der Leitungen ist mit jedem Airbag verbunden. Somit sind in dem Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform der Gasgenerator 10 und jeder der mehreren Airbags miteinander verbunden, damit das von dem Gasgenerator 10 erzeugte Gas von den mehreren Airbags gemeinsam genutzt werden kann.
-
Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst auch einen Sicherheitsgurt 13, der den Insassen in Bezug auf den Fahrzeugsitz 1 einschränkt. Der Sicherheitsgurt 13 umfasst: einen Schultergurt 13a, der sich von der rechten Schulter zur linken Seite des Insassen erstreckt, um den Oberkörper des Insassen zurückzuhalten; und einen Hüftgurt 13b, der sich vom linken Unterbauch zum rechten Unterbauch des Insassen erstreckt, um den Unterbauch des Insassen zurückzuhalten. Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst auch eine Aufrollvorrichtung bzw. Retraktor 14, der am oberen rechten Teil der Sitzlehne 3 befestigt ist. Die Aufrollvorrichtung 14 wickelt den Sicherheitsgurt 13 auf und nimmt ihn auf, wenn der Sicherheitsgurt 13 nicht in Gebrauch ist. Darüber hinaus umfasst das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform einen festen Abschnitt 15, der am rechten Teil des Sitzpolsters 2 befestigt ist und ein Ende des Hüftgurtes 13b in Bezug auf den Fahrzeugsitz 1 fixiert; einen Verankerungsabschnitt (nicht dargestellt), der verschiebbar am Sicherheitsgurt 13 angebracht ist; und einen Schnallenabschnitt, der am linken Teil des Fahrzeugsitzes 1 befestigt ist, um den Verankerungsabschnitt zu fixieren. Bei der Verwendung des Sicherheitsgurts 13 ist der Verankerungsabschnitt am Schnallenabschnitt befestigt. Es sollte beachtet werden, dass die obere rechte Seite in Bezug auf den Verankerungsabschnitt der Schultergurt 13a und die rechte Seite in Bezug auf den Verankerungsabschnitt der Hüftgurt 13b ist.
-
Darüber hinaus sind der Gasgenerator 10 und die Aufrollvorrichtung 14 miteinander verbunden, damit das vom Gasgenerator 10 gelieferte Gas von den mehreren Airbags und der Aufrollvorrichtung 14 gemeinsam genutzt werden kann. Insbesondere sind der Diffusor 12R des Gasgenerators 10 und die Aufrolleinrichtung 14 durch eine Leitung 34 verbunden. Ein Ende der Leitung 34 ist an einer im Diffusor 12R ausgebildeten Gasauslassöffnung durch Schweißen oder Ähnliches befestigt, und das andere Ende der Leitung 34 ist mit der Aufrolleinrichtung 14 verbunden. Die Aufrolleinrichtung 14 übt Spannung auf den Schultergurt 13a aus, indem sie den Schultergurt 13a des Sicherheitsgurtes 13 durch Bereitstellung von Gas aus dem Gasgenerator 10 um eine vorbestimmte Länge zieht, und hält den Insassen fester in Bezug auf den Fahrzeugsitz 1 zurück. Als Aufrolleinrichtung 14 kann eine bekannte Aufrolleinrichtung verwendet werden. Beispielsweise treibt die Aufrolleinrichtung 14 den Kolben durch die Gaszufuhr an, und der Kolben zieht den Schultergurt 13a in Richtung der oberen rechten Seite, um Spannung auf den Schultergurt 13a auszuüben, wodurch der Schultergurt 13a unter Spannung gesetzt wird.
-
2 ist eine schematische Darstellung des Gasgenerators 10 und einer Leitung, die den Gasgenerator 10 und jeden Airbag verbindet. Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst eine Vielzahl von Ventilen, die in Übereinstimmung mit jedem Airbag vorgesehen sind und die die Gaszufuhrmenge zu jedem Airbag unabhängig einstellen können. Insbesondere umfasst das Insassenschutzsystem ein Ventil 40L, das in der Leitung 30L angeordnet ist und eine Gaszufuhrmenge zu dem Kopfairbag 20L einstellen kann, ein Ventil 41L, das in der Leitung 31L angeordnet ist und die Gaszufuhrmenge zu dem Brustairbag 21L einstellen kann, ein Ventil 42L, das in der Leitung 32L angeordnet ist und eine Gaszufuhrmenge zu dem Hüftairbag 22L einstellen kann, und ein Ventil 43L, das in der Leitung 33L angeordnet ist und die Gaszufuhr zu dem Knieairbag 23L einstellen kann. In ähnlicher Weise umfasst das Insassenschutzsystem ein Ventil 40R, das in der Leitung 30R angeordnet ist und eine Gaszufuhrmenge zu dem Kopfairbag 20R einstellen kann, ein Ventil 41R, das in der Leitung 31R angeordnet ist und die Gaszufuhrmenge zu dem Brustairbag 21L einstellen kann, ein Ventil 42R, das in der Leitung 32R angeordnet ist und eine Gaszufuhrmenge zu dem Hüftairbag 22R einstellen kann, und ein Ventil 43R, das in der Leitung 33R angeordnet ist und die Gaszufuhrmenge zu dem Knieairbag 23R einstellen kann. Ferner umfasst der Fahrzeugsitz 1 ein Ventil 44, das in der Leitung 34 angeordnet ist und die Gaszufuhrmenge zur Aufrolleinrichtung 14 einstellen kann. Als Antriebsmittel für diese Ventile wird z. B. ein elektromagnetisches Ventil oder ein Motor verwendet. Es ist zu beachten, dass die Ventile lediglich in der Lage sein müssen, die Gaszufuhr zu jedem Airbag und der Aufrollvorrichtung 14 unabhängig voneinander zu steuern, und dass sie an einem Verbindungsabschnitt zwischen den Auslässen 12L, 12R und jeder Leitung angeordnet sein können.
-
Das vom Gasgenerator 10 erzeugte Gas wird einmal in die Diffusoren 12L, 12R geleitet und von den Diffusoren 12L, 12R zu jedem Airbag und der Aufrolleinrichtung 14 durch jede Leitung geführt. Auf diese Weise kann das vom Gasgenerator 10 erzeugte Gas in dem Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform von den mehreren Airbags und der Aufrollvorrichtung 14 gemeinsam genutzt werden.
-
Wie in 1 dargestellt, umfasst das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform eine Steuereinheit 5, die die zuvor beschriebenen Ventile steuert. Die Steuereinheit 5 wird von einem Computer (z. B. einem Mikrocomputer) konfiguriert, der z. B. eine Speichereinheit (ROM: Read Only Memory) (nicht dargestellt) und eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) (nicht dargestellt) umfasst. Die Steuereinheit 5 führt z. B. den im Flussdiagramm von 4 dargestellten Prozess aus, der später beschrieben wird, indem sie die CPU veranlasst, ein in der Speichereinheit gespeichertes Programm auszuführen. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Steuereinheit 5 außerdem in der Sitzlehne 3 untergebracht. Es sollte beachtet werden, dass die Steuereinheit 5 im Sitzpolster 2 oder in der Kopfstütze 4 untergebracht oder an der Rückseite der Sitzfläche des Sitzpolsters 2 befestigt sein kann.
-
3 ist ein Blockdiagramm, das schematisch ein Fahrzeug 100 mit dem Fahrzeugsitz 1 zeigt, auf dem ein Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform montiert ist. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform ist das Fahrzeug 100 in der Lage, durch automatisches Fahren autonom zu fahren. Das Fahrzeug 100 umfasst eine Fahrzeugsteuereinheit 101, die das gesamte Fahrzeug einschließlich der Steuerung in Bezug auf das automatische Fahren steuert, eine Umgebungsinformationserfassungseinheit 102, die Umgebungsinformationen des Umfelds des Fahrzeugs 100 erfasst, eine Positionsinformationserfassungseinheit 103, die eine aktuelle Position des Fahrzeugs 100 erfasst, eine Kommunikationseinheit 104, die mit einer externen Kommunikationsvorrichtung über ein Netzwerk kommuniziert, eine Antriebseinheit 105, die das Fahrzeug zum Fahren veranlasst, und den Fahrzeugsitz 1. Es ist zu beachten, dass eine Vielzahl von Fahrzeugsitzen 1 im Fahrzeug 100 eingebaut sein kann.
-
Die Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 erfasst die für das autonome Fahren des Fahrzeugs 100 erforderlichen Informationen über die Umgebung. Die Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 ist so konfiguriert, dass sie beispielsweise eine Stereokamera, ein Radar, eine Kamera mit sichtbarem Licht, einen Laserscanner, ein LIDAR und dergleichen umfasst. Die Stereokamera oder das Radar kann als Kollisionsvorhersagesensor fungieren, wie z. B. ein Vorkollisionssensor, der die Kollision des Fahrzeugs 100 vorhersagt. Darüber hinaus kann die Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 eine Annäherungsrichtung eines Kollisionszielobjekts in Bezug auf das Fahrzeug 100 und Ähnliches erkennen.
-
Die Positionsinformationserfassungseinheit 103 erfasst die aktuelle Position des Fahrzeugs 100. Beispielsweise ist die Positionsinformationserfassungseinheit 103 so konfiguriert, dass sie einen GPS-Empfänger enthält.
-
Die Fahrzeugsteuereinheit 101 steuert das Fahrzeug 100 auf der Grundlage von Informationen, die von der Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 und der Positionsinformationserfassungseinheit 103 erfasst werden. Die Fahrzeugsteuereinheit 101 ist beispielsweise durch einen Computer (z.B. einen Mikrocomputer) mit einer Speichereinheit (ROM) (nicht dargestellt) und einer CPU (nicht dargestellt) konfiguriert. Die Fahrzeugsteuereinheit 101 führt verschiedene Prozesse aus, indem es die CPU veranlasst, ein in der Speichereinheit gespeichertes Programm auszuführen. Zum Beispiel erkennt die Fahrzeugsteuereinheit 101 Objekte, die für das autonome Fahren notwendig sind, wie Hindernisse, Fahrspuren, Straßenstrukturen, Straßenschilder und dergleichen, die sich im Umfeld des Fahrzeugs 100 befinden, auf der Grundlage von Informationen, die von der Umgebungsinformationserfassungseinheit erfasst werden, und steuert das Fahren und dergleichen des Fahrzeugs 100. Darüber hinaus verwendet die Fahrzeugsteuereinheit 101 die Positionsinformationen des Fahrzeugs 100, die von der Positionsinformationserfassungseinheit 103 erfasst wurden, um Prozesse wie die Berechnung einer Route zum Ziel und die Berechnung einer erforderlichen Zeit zum Erreichen des Ziels durchzuführen.
-
Die Kommunikationseinheit 104 kommuniziert mit einem externen Kommunikationsgerät (z. B. einem Server, der das Fahrzeug 100 steuert, oder einem Kommunikationsendgerät, das sich im Besitz einer Person befindet) über ein Netzwerk wie 3G (3. Generation) oder LTE (Long Term Evolution).
-
Die Antriebseinheit 105 ist so konfiguriert, dass sie einen Verbrennungsmotor, einen Motor, eine Bremse, einen Lenkmechanismus und dergleichen zum Antrieb eines Rades umfasst. Die Antriebseinheit 105 wird in Übereinstimmung mit einem Steuerbefehl von der Fahrzeugsteuereinheit 101 zur Durchführung von autonomem Fahren des Fahrzeugs 100 angetrieben.
-
Der Fahrzeugsitz 1 enthält eine Erfassungseinheit 6, die die Funktion hat, den Zustand des Fahrzeugs 100, des Fahrzeugsitzes 1 und dergleichen zu erfassen. Die Erfassungseinheit 6 erfasst Informationen über den Fahrzustand des Fahrzeugs, wie Geschwindigkeit, Beschleunigung und Lenkausrichtung, von der Fahrzeugsteuereinheit 101. Darüber hinaus erwirbt die Erfassungseinheit 6 Informationen wie ein Hindernis oder ähnliches im Umfeld des Fahrzeugs 100, die von der Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 durch die Fahrzeugsteuereinheit 101 erfasst werden. Es sollte beachtet werden, dass der Fahrzeugsitz 1 eine Konfiguration haben kann, in der die Erfassungseinheit 6 die von der Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 erfassten Informationen erfasst, ohne die Fahrzeugsteuereinheit 101 zu durchlaufen. Es ist zu beachten, dass die Erfassungseinheit 6 Teil der funktionalen Konfiguration der Steuereinheit 5 sein kann.
-
Der Fahrzeugsitz 1 enthält verschiedene Sensoren 7. Die verschiedenen Sensoren 7 erfassen den Zustand des Fahrzeugsitzes 1 und den Zustand des auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen. Der Zustand des Fahrzeugsitzes 1 umfasst die Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1, den Neigungswinkel der Rückenlehne 3 in Bezug auf das Sitzpolster 2, die Anwesenheit oder Abwesenheit eines im Sitz sitzenden Insassen und dergleichen. Hier ist die Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1 die Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1 in Bezug auf einen Referenzfall, bei dem die Vorderseite des Fahrzeugsitzes 1 in Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs 100 zeigt. In dem Fahrzeug 100, das automatisch fährt, wird angenommen, dass der Fahrzeugsitz 1 verwendet wird, indem er in eine Vorwärts-/Rückwärtsrichtung oder eine entgegengesetzte Richtung in Bezug auf die Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs 100 oder in eine Seitenrichtung oder diagonale Richtung in Bezug auf die Vorwärtsrichtung gedreht wird. Es ist zu beachten, dass der Fahrzeugsitz 1 so eingebaut werden kann, dass die Vorderseite im Ausgangszustand in die Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs 100 zeigt. Der Zustand des auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen umfasst beispielsweise das Gewicht, die Körperhaltung und dergleichen des Insassen. Um mindestens einen Zustand des Fahrzeugsitzes 1 oder einen Zustand eines auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen zu erfassen, umfassen die verschiedenen Sensoren 7 mindestens einen oder mehrere Sensoren, die die Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1 erfassen, einen Sensor, der den Neigungswinkel der Sitzlehne 3 in Bezug auf das Sitzpolster 2 erfasst, oder einen Sensor, der eine auf das Sitzpolster 2 ausgeübte Last erfasst. Es sollte beachtet werden, dass die verschiedenen Sensoren 7 auch einen Sensor umfassen können, der den Zustand erkennt, ob der Sicherheitsgurt 13 benutzt wird oder nicht (den Zustand, ob der Verankerungsabschnitt am Schnallenabschnitt befestigt ist).
-
Wie in 3 dargestellt, steuert die Steuereinheit 5 außerdem den Gasgenerator 10 und jede der Blasen 40L bis 43L, 40R bis 43R und 44. Genauer gesagt steuert die Steuereinheit 5 unabhängig voneinander die Aktivierung des Zünders des Gasgenerators 10 und jeden Öffnungsgrad der einzelnen Ventile. Es ist zu beachten, dass die Steuereinheit 5 den Öffnungsgrad jedes Ventils entweder auf vollständig geöffnet oder vollständig geschlossen oder auf einen beliebigen, diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Öffnungsgrad steuern kann.
-
4 ist ein Flussdiagramm, das einen Prozess veranschaulicht, der von der Steuereinheit 5 des Insassenschutzsystems gemäß der vorliegenden Ausführungsform durchgeführt wird. Zunächst erhält die Steuereinheit 5 von der Erfassungseinheit 6 Informationen über den Zustand des Fahrzeugsitzes 1, den Zustand des auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen, den Fahrzustand des Fahrzeugs 100 oder den Umgebungszustand des Umfelds des Fahrzeugs 100 (Schritt S101).
-
Im nächsten Schritt S102 von Schritt S101 wählt die Steuereinheit 5 einen Airbag aus, der zum Schutz des Insassen aufgeblasen werden muss. Insbesondere wählt die Steuereinheit 5 einen Airbag aus einer Vielzahl von Airbags aus, die notwendig sind, um den Insassen daran zu hindern, sich in der Wirkungsrichtung der Trägheitskraft des Fahrzeugsitzes 1 zu bewegen (Kopfairbags 20L, 20R; Brustairbags 21L, 21R; Hüftairbags 22L, 22R; Knieairbags 23L, 23R), und steuert die Zufuhrmenge von Gas zu jedem Airbag, so dass der ausgewählte Airbag aufgeblasen wird. Bei dem Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform erfolgt die Steuerung der jedem Airbag zugeführten Gasmenge durch den Öffnungsgrad jedes Ventils. Die Steuereinheit 5 steuert jeden Öffnungsgrad der mehreren Ventile (Ventile 40L bis 43L, 40R bis 43R) so, dass dem ausgewählten Airbag Gas zugeführt wird. Wenn beispielsweise der Fahrzeugsitz 1 gedreht wird und der Fahrzeugsitz 1 in Bezug auf die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 100 nach links zeigt, wenn ein Hindernis mit der Möglichkeit eines Zusammenstoßes auf der Vorderseite in der Fahrtrichtung des Fahrzeugs 100 vorhanden ist, wählt die Steuereinheit 5 den Kopfbereich aus, die Steuereinheit 5 den Kopfairbag 20R, den Brustairbag 21R, den Hüftairbag 22R und den Knieairbag 23R, die auf der rechten Seite des Fahrzeugsitzes 1 angeordnet sind, als einen Airbag auswählt, der notwendig ist, um den Insassen daran zu hindern, sich in der Wirkungsrichtung der Trägheitskraft vom Fahrzeugsitz 1 zu bewegen. Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann den für den Insassenschutz erforderlichen Airbag entsprechend der Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1 auswählen und den Airbag aufblasen und somit den Insassen schützen.
-
Ferner kann der aufzublasende Airbag in Abhängigkeit vom Neigungswinkel der Rückenlehne 3 in Bezug auf das Sitzpolster 2 des Fahrzeugsitzes 1 variiert werden. Wenn beispielsweise der Neigungswinkel der Rückenlehne 3 in Bezug auf das Sitzpolster 2 klein ist, wählt die Steuereinheit 5 die Kopfairbags 20L, 20R, den Brustairbag 21L, 21R und die Hüftairbags 22L, 22R aus. Wenn der Neigungswinkel der Rückenlehne 3 in Bezug auf das Sitzpolster 2 groß ist und der Fahrzeugsitz 1 in einer so genannten Liegeposition verwendet wird, wählt die Steuereinheit 5 die Kopfairbags 20L, 20R und die Knieairbags 23L, 23R aus. Auf diese Weise kann das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform vorzugsweise den Airbag aufblasen, der erforderlich ist, um den Insassen daran zu hindern, sich in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft zu bewegen, und somit kann der Insasse vor einem Aufprall wie Unfällen geschützt werden.
-
Es ist zu beachten, dass die Steuereinheit 5 den Öffnungsgrad des Ventils 44, das die Gaszufuhr zur Aufrollvorrichtung 14 regelt, auf der Grundlage der von der Erfassungseinheit 6 erhaltenen Informationen steuern kann. Zum Beispiel kann die Steuereinheit 5 in einem Zustand, in dem der Sicherheitsgurt in Gebrauch ist, wenn der Insasse durch den Sicherheitsgurt 13 daran gehindert werden kann, sich zum Zeitpunkt der Kollision des Fahrzeugs 100 in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft vom Fahrzeugsitz 1 zu bewegen, d.h. wenn die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft die Vorwärtsrichtung des Fahrzeugsitzes 1 ist, den Öffnungsgrad des Ventils 44 steuern, um der Aufrollvorrichtung 14 Gas zuzuführen.
-
Gemäß der vorliegenden Ausführungsform steuert die Steuereinheit 5 ständig jeden Öffnungsgrad der mehreren Ventile auf der Grundlage der von der Erfassungseinheit 6 erfassten Informationen. Das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann den erforderlichen Airbag sogar zum Zeitpunkt des Auftretens eines plötzlichen Aufpralls aufblasen und somit den Insassen schützen, indem es den zum Schutz des Insassen erforderlichen Airbag auch in einem Zustand ausgewählt hat, in dem ein Aufprall im Fahrzeug 100 nicht vorhergesagt ist. Darüber hinaus kann gemäß dem Insassenschutzsystem der vorliegenden Ausführungsform, da nicht alle Airbags aufgeblasen werden müssen, um den Insassen zu schützen, und die zum Schutz des Insassen erforderliche Gasmenge reduziert werden kann, die Größe des Gasgenerators 10 reduziert werden, und somit kann der Freiheitsgrad der Konstruktion des Fahrzeugsitzes 1 erhöht werden.
-
Im nächsten Schritt S103 von Schritt S102 bestimmt die Steuereinheit 5, ob ein Aufblasen des Airbags im Fahrzeug 100 erforderlich ist oder nicht. Zum Beispiel bestimmt die Steuereinheit 5, ob eine Kollision zu erwarten ist, die das Aufblasen des Airbags im Fahrzeug 100 erfordert. Zum Beispiel bestimmt die Steuereinheit 5 in einem Fall, in dem die Fahrzeugsteuereinheit 100 anhand der von der Umgebungsinformationserfassungseinheit 102 erfassten Informationen feststellt, dass das Fahrzeug 100 kollidiert oder eine sehr hohe Kollisionswahrscheinlichkeit aufweist, dass das Aufblasen des Airbags erforderlich ist. Es sollte beachtet werden, dass die Steuereinheit 5 die vorläufige Bestimmung der Kollision des Fahrzeugs 100 durchführen kann.
-
Darüber hinaus ist das Verfahren in Schritt S103 nicht auf das zuvor beschriebene beschränkt. Die Steuereinheit 5 kann bestimmen, ob der Airbag aufgeblasen werden soll oder nicht, auf der Grundlage eines Zustands des Fahrzeugsitzes 1 und/oder eines Zustands des auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen und/oder des Fahrzustands des Fahrzeugs 100 und/oder des Umgebungszustands des Umfelds des Fahrzeugs 100. Beispielsweise kann die Steuereinheit 5 feststellen, dass das Aufblasen des Airbags nicht erforderlich ist, wenn sie feststellt, dass der Insasse nicht auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzt, und zwar auf der Grundlage von Informationen von dem Sensor, der die auf das Sitzpolster 2 ausgeübte Last erfasst, wobei der Sensor zu den verschiedenen Sensoren 7 gehört. Darüber hinaus kann die Steuereinheit 5 bestimmen, dass ein Aufblasen des Airbags erforderlich ist, wenn eine Kollision am Fahrzeug 100 stattfindet oder wenn festgestellt wird, dass die Möglichkeit einer Kollision in einem Stadium vor der Kollision extrem hoch ist, und wenn festgestellt wird, dass die auf den Insassen einwirkende Trägheitskraft größer oder gleich einem vorbestimmten Wert ist, basierend auf dem Gewicht des auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen, der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 100 und der relativen Geschwindigkeit des Kollisionszielobjekts in Bezug auf das Fahrzeug 100. Gemäß dem Insassenschutzsystem der vorliegenden Ausführungsform kann der Airbag, der zum Schutz des Insassen erforderlich ist, vor der Kollision des Fahrzeugs 100 ausgewählt werden, und der erforderliche Airbag kann unmittelbar vor der Kollision aufgeblasen werden, und somit kann ein Ereignis, bei dem der Insasse nicht geschützt werden kann, wenn der Airbag nach der Kollision aufgeblasen wird, verhindert werden, und der Insasse wird daran gehindert, sich in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft zu bewegen, wodurch der Insasse geschützt wird.
-
Wenn die Steuereinheit 5 in Schritt S103 feststellt, dass es sich um eine Kollision handelt, die das Aufblasen des Airbags erfordert (Ja in Schritt S103), wird als nächstes der Prozess von Schritt S104 ausgeführt. In Schritt S104 steuert die Steuereinheit 5 den Gasgenerator 5 an, indem sie den Zünder des Gasgenerators 5 aktiviert, und führt das erzeugte Gas dem erforderlichen Airbag zu. Somit wird gemäß dem Insassenschutzsystem der vorliegenden Ausführungsform dem Airbag oder der Aufrollvorrichtung 14 Gas zugeführt, das zum Schutz des Insassen erforderlich ist, und der Airbag wird aufgeblasen; oder die Aufrollvorrichtung 14 zieht den Sicherheitsgurt 13, um Spannung auf den Sicherheitsgurt auszuüben, wodurch der Insasse daran gehindert wird, sich in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft zu bewegen und somit der Insasse geschützt wird.
-
Wenn andererseits die Steuereinheit 5 in Schritt S103 feststellt, dass das Aufblasen des Airbags nicht erforderlich ist (Nein in Schritt S103), kehrt das Verfahren zu Schritt S101 zurück.
-
Wie zuvor beschrieben, umfasst das Insassenschutzsystem gemäß der vorliegenden Ausführungsform: die Erfassungseinheit 6, die Informationen über mindestens einen Zustand des Fahrzeugsitzes 1, einen Zustand des auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen, einen Fahrzustand des Fahrzeugs 100 oder einen Umgebungszustand des Umfelds des Fahrzeugs 100 erfasst; und eine Steuereinheit 5, die auf der Grundlage der von der Erfassungseinheit 6 erfassten Informationen einen Airbag aus einer Vielzahl von Airbags auswählt, die erforderlich sind, um den Insassen daran zu hindern, sich in der Wirkungsrichtung der Trägheitskraft vom Fahrzeugsitz 1 zu bewegen, und die die Gaszufuhrmenge zu jedem Airbag so steuert, dass der ausgewählte Airbag aufgeblasen wird. Gemäß dem Insassenschutzsystem der vorliegenden Ausführungsform kann der Insasse geschützt werden.
-
Es sollte beachtet werden, dass die Konfiguration des Insassenschutzsystems nicht auf die zuvor beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist. Bei dem Fahrzeugsitz 1 gemäß der zuvor beschriebenen Ausführungsform sind die Airbags, die den Kopf und den Brustkorb schützen, jeweils links und rechts angeordnet, aber wie in
JP 2019-18593 A ,
JP 2019 -
18791 A ,
JP 6475150 und dergleichen offenbart, kann ein einzelner Airbag zum Schutz des Kopfes und ein einzelner Airbag zum Schutz des Brustkorbs vorgesehen sein.
-
Darüber hinaus können die mehreren Airbags miteinander verbunden und zusammengebaut sein, der Innenraum eines Airbags kann in Abschnitte unterteilt sein, die Kopf, Schulter, Brust, Hüfte und Knie entsprechen, und die Steuereinheit 5 kann einen Abschnitt auswählen, in dem ein Aufblasvorgang erforderlich ist, um den Insassen daran zu hindern, sich in die Wirkungsrichtung der Trägheitskraft zu bewegen. Auch bei einer solchen Konfiguration muss nicht der gesamte Airbag aufgeblasen werden, so dass die zum Schutz des Insassen benötigte Gasmenge reduziert, die Größe des Gasgenerators 10 verringert und damit der Freiheitsgrad bei der Gestaltung des Fahrzeugsitzes 1 erhöht werden kann. Darüber hinaus ist bei dem Insassenschutzsystem die Anzahl der Gasgeneratoren 10 nicht begrenzt. Es können insgesamt zwei Gasgeneratoren verwendet werden, d.h., der Gasgenerator für jeden Airbag (den Kopfairbag 20R, den Brustairbag 21R, den Hüftairbag 22R und den Knieairbag 23R), der auf der rechten Seite des Fahrzeugsitzes 1 angeordnet ist, und der Gasgenerator für jeden Airbag (den Kopfairbag 20L, den Brustairbag 21L, den Hüftairbag 22L und den Knieairbag 23L), der auf der linken Seite des Fahrzeugsitzes 1 angeordnet ist. Wie in 1 dargestellt, ist beispielsweise die Aufrollvorrichtung 14 auf der rechten Seite des Fahrzeugsitzes 1 angeordnet, und daher kann die Leitung 34 für die Aufrollvorrichtung 14 mit dem Gasgenerator des rechten Airbags verbunden werden.
-
Jeder Aspekt, der in der vorliegenden Beschreibung offenbart wird, kann mit jedem anderen hier offenbarten Merkmal kombiniert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzpolster
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Kopfstütze
- 5
- Steuereinheit
- 6
- Erfassungseinheit
- 7
- Verschiedene Sensoren
- 10
- Gasgenerator
- 11
- Flasche
- 12L, 12R
- Diffusor
- 13
- Sicherheitsgurt
- 14
- Aufrollvorrichtung
- 15
- Fester Abschnitt
- 20L, 20R
- Kopfairbag
- 21L, 21R
- Brustairbag
- 22L, 22R
- Hüftairbag
- 23L, 23R
- Knieairbag
- 30L, 30R, 31L, 31R, 32L, 32R, 33L, 33R, 34
- Kabelkanal
- 40L, 40R, 41L, 41R, 42L, 42R, 43L, 43R, 44
- Ventil
- 100
- Fahrzeug
- 101
- Fahrzeugsteuereinheit
- 102
- Umgebungsinformationserfassungseinheit
- 103
- Positionsinformationserfassungseinheit
- 104
- Kommunikationseinheit
- 105
- Antriebseinheit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2016/0082915 A [0003]
- JP 2019018593 A [0049]
- JP 2019 [0049]
- JP 18791 A [0049]
- JP 6475150 [0049]