DE112016006373T5

DE112016006373T5 - Behandlungsverfahren bei winkelblockglaukom

Info

Publication number: DE112016006373T5
Application number: DE112016006373.3T
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-02-08
Filing date: 2016-02-22
Publication date: 2018-10-18
Also published as: WO2017138904A1; UA115606C2

Abstract

Die Behandlungsmethode des Winkelblockglaukoms mit vorhandenen Goniosynechien gehört in den medizinischen Bereich v. a. in die Ophthalmologie und besteht in der Einwirkung der Laserstrahlung auf die Trabekelzone mit vorhandenen Goniosynechien. Das Verfahren wird in zwei Schritten durchgeführt. Im ersten Schritt erfolgt eine basale Iridektomie mit YAG-Laser und anschließend wird eine Goniosynechopunktur in Projektion auf Iridektomie durchgeführt. Das ermöglicht die Sehfunktionen zu erhalten und die Rezidiven vom erhöhten Ophtalmotonus zu verhindern.

Description

Die Erfindung gehört in den medizinischen Bereich v. a. in die Ophthalmologie und kann zur Behandlung des Winkelblockglaukoms mit vorhandenen Goniosynechien angewandt werden.
Zum ersten Mal wurde das Verfahren der Glaukombehandlung mit Laser in den 70er Jahren von M. M. Krasnow empfohlen und Goniopunktion genannt. Als Laserquelle wurde ein Rubinlaser mit Wellenlänge von 694 nm, Impulslänge von 100 ns, Strahldurchmesser von 0,3 mm und Strahlstärke von 0,1-0,15 J angewandt. Die Behandlung erfolgte unter epibulbären Anästhesie (Lokalanästhesie) der Kornea und der Konjunktiven unter Zuhilfenahme eines Gonioskopes. In der Trabekel oberhalb der Projektion des Schlemm'sches-Kanals hat man einzelne Perforationen bekommen.
Bekannt ist ein BEHANDLUNGSVERFAHREN EINES OFFENWINKLIGEN GLAUKOMS (Patent RusF. Nr. 2 538 233, veröffentlicht am 10.01.2015). Nach diesem Verfahren wird eine Koagulation des Trabekelgewebes an der inneren Wand des Schlemm'schen-Kanals auf der ganzen Länge der Trabekel mit 90-120 Koagulationen durchgeführt. Dieses Verfahren führt zu einem schnellen Abfall des Augeninnendruckes, einem hohen hypotensiven Effekt und einem stabilen Augeninnendruck im Normwertbereich aufgrund der Freigabe des Flüssigkeitsflusses in die Emissarien und in den Schlemm'schen-Kanal.
Technisch-, indikations- und ergebnismäßig ist die Behandlungsmethode des Engwinkelglaukoms durch eine chirurgische Durchtrennung der Goniosynechien und Erweiterung der Vorderkammerwinkels (AS UdSSR Nr. 4639165/14 (22), veröffentlicht am 17.01.1989) der patentierenden Erfindung am ähnlichsten. Nach dieser Methode wird eine Laserbestrahlung der Trabekel in der Synechiezone vorgenommen. Entsprechend dieser Erfindung werden die Goniosynechien durch Rubinlaser-Impulse zu mindestens einem Drittel der Kammerwinkelkreislinie der Vorderkammer zerstört.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in einer kurzen Dauer des hypotensiven Effektes und der Anwendung einer ziemlich hohen Energie, was zu Komplikationen aufgrund eines starken hydrodynamischen Schlages führen kann.
Der grundlegende Zweck der Erfindung besteht nun im Erhalt der Sehfunktionen und Prävention eines Augeninnendruckerhöhungsrezidives.
Diese Aufgabe wird mit einer Behandlungsmethode des Winkelblockglaukoms mit vorhandenen Goniosynechien durch Laserstrahleinwirkung an die Trabekelzone mit Goniosynechien erzielt. Entsprechend der Erfindung wird dieses Verfahren in zwei Schritten durchgeführt, wobei im ersten Schritt eine basale Iridektomie mit YAG-Laser (Wellenlänge 1064 nm) durchgeführt wird und im zweiten Schritt in der Projektion der Iridektomie unter Zuhilfenahme desselben Laserstrahls eine Goniosynechopunktion erfolgt.
Nach einem der Erfindungsausführungsarten werden folgende Laserparameter angewandt: Strahlstärke 4.0 - 6.0 mJ, Exposition 0.1s, Durchmesser der fokussierten Strahls 50 µm.
Erhalt der Sehfunktionen und Vorbeugung der Augeninnendruckerhöhungsrezidive erfolgt bei der Erfindung folgendermaßen. Verschlechterung des Kammerwasserabflusses bei Winkelblockglaukom entsteht hauptsächlich bei der Permeabilitätsstörung der Trabekel aufgrund von Goniosynechienbildung.
Die Durchführung der basalen Iridektomie und der Perforation der Goniosynechien sowie der tiefer liegenden Strukturen des Vorderkammerwinkels ermöglicht die Zirkulationsverbesserung und den Abfluss der Kammerflüssigkeit aus der Hinterkammer in die Vorderkammer und erhöht den funktionalen Anteil des Trabekelapparates.
Das Verfahren erfolgt folgendermaßen:

- Instillationsanästhesie mit 0.5% Alkain-Lösung. Der Kopf des Patienten wird in den vorgesehenen Teil der Spaltlampe mit einem angepassten YAG-Laser positioniert.
- Auf das Auge wird eine Goldmann-Dreispiegellinse angebracht. Der Laserstrahl wird zur Durchführung der basalen Iridektomie durch einen gonioskopischen Spiegel auf die Vorwurzelzone der Regenbogenhaut fokussiert. Es erfolgen 5-15 Laserapplikationen bis zum Erscheinen der Filtration der Augeninnenflüssigkeit durch die Iridektomie. Hier folgende Laserstrahleinstellung: Strahlstärke 4.0-8.0 mJ, Exposition 0.1s, Durchmesser der fokussierten Strahls 50 µm.
- Anschließend erfolgt eine Verlagerung von Strahl-Fokus in den Bereich der Goniosynechien in der Projektion auf basale Iridektomie.

Es wird eine Laserapplikation in den Bereich der Goniosynechien zur deren Perforation und Perforation der tiefer liegenden Strukturen des Vorderkammerwinkel (weiter - VKW) bis zur Entstehung der Mikrohämorrhagien (Reflux des Blutes aus dem Sinus) empfohlen. Hier folgende Laserstrahleinstellung: Strahlstärke 4.0-6.0 mJ, Exposition 0.1s, Durchmesser der fokussierten Strahls 50 µm.
Demgemäß empfiehlt sich bei den Patienten mit Winkelblockglaukom mit vorhandenen Goniosynechien eine Durchführung der basalen Iridektomie mit YAF-Laser im Bereich der Vorwurzelzone der Regenbogenhaut in der Projektion auf Goniosynechien. Strahlstärke von 4.0 - 8.0 mJ, Exposition 0.1s, Durchmesser der fokussierten Strahls 50 µm. Danach wird eine Laserbehandlung im Trabekel- und Goniosynechienareal mit der folgenden Laserstrahleinstellung: Strahlstärke 4.0-6.0 mJ, Exposition 0.1s, Durchmesser der fokussierten Strahls 50 µm empfohlen.
Infolge der Perforation von Goniosynechien und der tiefer liegenden Strukturen des VKW vergrößert sich der funktionale Anteil des Trabekelapparates.
Auf diese Weise werden das Erhalten der Sehfunktionen und die Prävention der Rezidiven von erhöhten Ophtalmotonus mit dieser Erfindung erzielt.

Claims

Die Behandlungsmethode des Winkelblockglaukoms mit vorhandenen Goniosynechien besteht aus einer Einwirkung des Laserstrahls auf die Trabekelzone mit vorhandenen Goniosynechien und unterscheidet sich dadurch, dass dieses Verfahren in zwei Schritten durchgeführt wird, wobei im ersten Schritt eine basale Iridektomie mit YAG-Laser durchgeführt wird und anschließend eine Goniosynechopunktur in Projektion auf Iridektomie erfolgt.
Das Verfahren nach Anspruch 1 unterscheidet sich durch folgende Laserstrahlparameter: Strahlstärke 4.0-6.0 mJ, Exposition 0.1s, Durchmesser der fokussierten Strahls 50 µm.