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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein die Bildverarbeitung und insbesondere das Ausrichten von Panoramaaufnahmen und Luftaufnahmen.
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HINTERGRUND
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Panoramaaufnahmen eines geografischen Bereichs können von mobilen Datenerhebungseinheiten von einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst werden. Diese Bilder können eine wertvolle Ressource zum Verfeinern von Darstellungen eines geografischen Bereichs sein, die zum Beispiel von einem geografischen Informationssystem wie einem Kartografiedienst oder einem virtuellen Globus bereitgestellt werden. Panoramaaufnahmen können zum Beispiel verwendet werden, um hochauflösende dreidimensionale Modelle verschiedener Sehenswürdigkeiten, Gebäude, Objekte, verschiedenem Gelände usw. in einem geografischen Informationssystem zu verfeinern oder zu generieren. Die Panoramaaufnahmen können auch verwendet werden, um interaktive dreidimensionale Aufnahmen eines geografischen Bereichs von einer Straßen- oder Bodenhöhe bereitzustellen. Die Panoramaaufnahmen können assoziierte Kameraparameter aufweisen, wie eine Bildpose und geometrische Informationen in Bezug auf den in den Aufnahmen gezeigten geografischen Bereich.
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Panoramaaufnahmen können in einer geografischen Informationssystemdatenbank gespeichert werden. Geografische Informationssystemdatenbanken können auch Luftaufnahmen eines geografischen Bereichs speichern. Die Luftaufnahmen können zum Beispiel von einem Flugzeug erfasst werden und können zum Beispiel eine geneigte Perspektive des geografischen Bereichs von einem von mehreren kanonischen Blickwinkeln, wie den kanonischen Blickwinkeln Nord, Süd, Ost und West bereitstellen. Die Datenbank der Luftaufnahmen kann mit Poseninformationen assoziiert sein. Zusätzlich kann die Datenbank der Luftaufnahmen eine assoziierte dreidimensionale Geometrie des in den Bildern dargestellten Gegenstands aufweisen.
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KURZDARSTELLUNG
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Aspekte und Vorteile von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden teilweise in der folgenden Beschreibung dargelegt werden oder können aus der Beschreibung erlernt werden oder können durch die Praxis der Ausführungsformen erlernt werden.
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Ein exemplarischer Aspekt der vorliegenden Offenbarung richtet sich auf ein computerimplementiertes Verfahren des Ausrichtens von Panoramaaufnahmen an Luftbildern. Das Verfahren beinhaltet ein Zugreifen, durch ein oder mehrere Computergeräte, auf ein Panoramabild, das von einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst wurde. Das Panoramabild kann mit einer ersten Pose und ersten geometrischen Daten assoziiert sein. Das Verfahren beinhaltet ferner ein Erkennen, durch das eine oder die mehreren Computergeräte, einer Fassadenebene im Panoramabild zumindest teilweise auf Basis der ersten geometrischen Daten. Das Verfahren beinhaltet ferner ein Identifizieren, durch das eine oder die mehreren Computergeräte, eines Luftbilds zumindest teilweise auf Basis der erkannten Fassadenebene. Das Luftbild zeigt die Fassadenebene und ist mit einer zweiten Pose und zweiten geometrischen Daten assoziiert. Das Verfahren beinhaltet ferner ein Transformieren, durch das eine oder die mehreren Computergeräte, des Panoramabilds in ein verzerrtes Bild durch Projizieren einer Bildebene des Panoramabilds auf eine mit dem Luftbild assoziierte Bildebene zumindest teilweise auf Basis der ersten geometrischen Daten. Das Verfahren ferner beinhaltet ein Identifizieren, durch das eine oder die mehreren Computergeräte, einer oder mehrerer Merkmalsübereinstimmungen zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild, und ein Ausrichten, durch das eine oder die mehreren Computergeräte, des Panoramabilds am Luftbild zumindest teilweise auf Basis der einen oder mehreren Merkmalsübereinstimmungen.
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Andere Aspekte der vorliegenden Offenbarung richten sich auf Systeme, Vorrichtungen, greifbare, nicht-flüchtige computerlesbare Medien, Benutzeroberflächen und Geräte zum Ausrichten von Panoramaaufnahmen und Luftaufnahmen.
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Diese und andere Merkmale, Aspekte und Vorteile verschiedener Ausführungsformen werden besser in Bezug auf die folgende Beschreibung und angefügten Ansprüche verstanden werden. Die beiliegenden Zeichnungen, die in diese Spezifikation integriert wurden und einen Teil dieser Spezifikation ausmachen, veranschaulichen die Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, um die damit verbundenen Prinzipien zu erklären.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Eine ausführliche Erörterung der Ausführungsformen, die auf Fachleute auf dem Gebiet gerichtet sind, wird in der Beschreibung dargelegt, die Bezug auf die beigefügten Figuren nimmt, in denen:
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1 ein exemplarisches Panoramabild, das eine Gebäudefassade, und ein exemplarisches Luftbild, das die gleiche Fassade zeigt, bereitstellt;
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2 ein exemplarisches Luftbild und eine stereobasierte dreidimensionale Tiefenkarte bereitstellt, die mit dem Luftbild assoziiert ist;
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3 eine exemplarische mobile Erhebungseinheit zum Erfassen von Panoramaaufnahmen zeigt;
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4 ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zum Ausrichten von Merkmalen zwischen einem verzerrten Bild und einem Luftbild nach exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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5 eine exemplarische erfasste Fassadenebene nach exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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6 ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zum Transformieren eines Panoramabilds in ein verzerrtes Bild nach exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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7 ein exemplarisches Luftbild einer Fassade und ein verzerrtes Bild der gleichen Fassade nach exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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8 ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zum Abgleichen von Merkmalen zwischen einem verzerrten Bild und einem Luftbild nach exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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9A exemplarische Merkmalsübereinstimmungen zwischen einem verzerrten Bild und einem Luftbild nach exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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9B eine exemplarische einzelne Merkmalsübereinstimmung zwischen einem verzerrten Bild und einem Luftbild nach exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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10 ein exemplarisches Computersystem zeigt, das verwendet werden kann, um die Verfahren und Systeme nach exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zu implementieren.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Bezug wird nun im Detail auf Ausführungsformen genommen werden, von denen ein oder mehrere Beispiele in den Zeichnungen dargestellt sind. Jedes Beispiel wird zur Erläuterung der Ausführungsformen bereitgestellt, nicht zur Beschränkung der Erfindung. Tatsächlich wird dem Fachmann ersichtlich, dass diverse Modifikationen und Variationen an den Ausführungsformen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang oder Gedanken der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Zum Beispiel können Merkmale, die als ein Teil einer Ausführungsform veranschaulicht oder beschrieben sind, in einer anderen Ausführungsform verwendet werden, um eine noch weitere Ausführungsform zu ergeben. Deshalb ist beabsichtigt, dass Aspekte der vorliegenden Offenbarung solche Modifikationen und Variationen abdecken.
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Überblick
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Beispielhafte Aspekte der vorliegenden Offenbarung richten sich auf ein Ausrichten von Panoramaaufnahmen, die von einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst wurde, mit Luftaufnahmen, die zum Beispiel aus einer schrägen Perspektive erfasst wurden. Wie hierin verwendet, können Panoramaaufnahmen ein Bild, das eine Panoramaansicht (z. B. eine Weitwinkelansicht) eines geografischen Bereichs bereitstellt, und/oder ein oder mehrere Bilder (z. B. nicht zusammengesetzte Bilder) beinhalten, die beim Generieren von Bildern verwendet werden, die eine Panoramaansicht eines geografischen Bereichs bereitstellen. Das Ausrichten eines Panoramabilds mit einem Luftbild kann schwierig sein, da die Bilder oft drastisch unterschiedliche Blickwinkel besitzen. Dies kann Unterschiede in den Darstellungen in den Bildern verursachen. Obwohl zum Beispiel ein Panoramabild und ein Luftbild beide die gleiche Gebäudefassade darstellen können, kann die Ansicht der Fassade wie im Luftbild gezeigt verkürzt, verdeckt oder anderweitig unscharf sein, wenn sie mit der Ansicht der Fassade wie im Panoramabild gezeigt verglichen wird. Eine andere Schwierigkeit beim Ausrichten eines Panoramabilds an einem Luftbild tritt auf, wenn die Bilder zu verschiedenen Zeiten erfasst werden. Die Bilder können zum Beispiel zu verschiedenen Tageszeiten oder zu verschiedenen Jahreszeiten erfasst werden. Dies kann bewirken, dass die Bilder verschiedene Schattierungen und Farben aufweisen. Zusätzlich kann sich die Geografie selbst zwischen den Zeiten verändern, zu denen die Bilder erfasst wurden, was bewirkt, dass die Bilder verschiedene Geografien zeigen. Eine Gebäudefassade kann zum Beispiel umgebaut werden, nachdem ein erstes Bild erfasst wurde, aber bevor ein zweites Bild erfasst wurde, was bewirkt, dass die Bilder verschiedene Variationen der gleichen Fassade zeigen.
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Angesichts der oben beschriebenen einzigartigen Herausforderungen stellen die offenbarten Ausführungsformen Merkmale zur effizienten und genauen Ausrichtung von Panoramaaufnahmen und Luftaufnahmen bereit. Spezifische Algorithmen werden implementiert. um Kameraparameter und mit sowohl Panoramabildern als auch Luftbildern assoziierte geometrische Daten in einem Bemühen einzusetzen, die Bilder abzugleichen. Verbesserte dreidimensionale Modelle, die aus der Implementierung der offenbarten Merkmale und Algorithmen resultieren, sind zur allgemeinen Bezugnahme und Analyse von städtischen Szenen nützlich. Insbesondere kann ein genaues und effizientes Abgleichen von Panorama- und Luftbildern für eine genauere Ausrichtung der Bilder sorgen. Die genaue Ausrichtung dieser Bilder kann zum Beispiel helfen, geografische Informationssysteme wie Kartografiedienste oder virtuelle Globen besser aufzufüllen.
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Nach exemplarischen Aspekten der vorliegenden Offenbarung werden mit einer ersten Perspektive assoziierte Bilder und mit einer zweiten Perspektive assoziierte Bilder ausgerichtet. Panoramaaufnahmen, die aus einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst wurden, können zum Beispiel mit Luftaufnahmen ausgerichtet werden. In einem bestimmten Beispiel kann auf ein Panoramabild, das aus einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst wurde, zur Ausrichtung mit Luftaufnahmen zugegriffen werden. Das Panoramabild kann mit einer Pose assoziiert sein. Wie hierin verwendet, bezeichnet die Pose eines Bilds die Position und/oder Orientierung einer Kamera, wenn sie ein Bild erfasst, relativ zu einem Bezugspunkt. Das Panoramabild kann auch mit einer dreidimensionalen Geometrie der im Panoramabild gezeigten Aufnahme assoziiert sein. Die dreidimensionale Geometrie kann zum Beispiel durch Daten bestimmt werden, die durch einen Laser-Entfernungsmesser gesammelt wurden, wie LIDAR-Daten. Die dreidimensionale Geometrie kann zum Beispiel auch durch Structure-from-Motion-Techniken bestimmt werden.
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Sobald auf das Panoramabild zugegriffen wurde, kann eine Fassadenebene im Panoramabild erkannt werden. Die Fassadenebene kann zumindest teilweise auf Basis der dreidimensionalen Geometrie der im Bild gezeigten Aufnahmen erkannt werden. Ein Luftbild kann dann zumindest teilweise auf Basis der erkannten Fassadenebene identifiziert werden. Das Luftbild kann die gleiche Gebäudefassade wie das Panoramabild zeigen und kann zum Beispiel aus einer schrägen Perspektive erfasst werden. Das identifizierte Luftbild kann das Luftbild mit der am wenigsten verkürzten, am geringsten verdeckten Ansicht der im Panoramabild gezeigten Gebäudefassade sein. Das Luftbild kann eine assoziierte Kamerapose aufweisen. Das Luftbild kann auch mit einer dreidimensionalen Geometrie der im Luftbild gezeigten Aufnahme assoziiert sein, wie der Stadt oder dem Ort, in dem sich die Gebäudefassade befindet. Die dreidimensionale Geometrie kann zum Beispiel eine stereobasierte Tiefenkarte beinhalten.
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Sobald auf das Panoramabild zugegriffen wurde und das Luftbild identifiziert wurde, kann das Panoramabild in ein verzerrtes Bild transformiert werden, das eine mit dem Luftbild assoziierte Perspektive aufweist. Das Panoramabild kann zum Beispiel zum Luftbild verzerrt werden, indem die Pose des Luftbilds, die Pose des Panoramabilds und die Position der erkannten Fassadenebene verwendet werden, um eine Bildebene des Panoramabilds auf eine mit dem Luftbild assoziierte Bildebene zu projizieren.
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Eine oder mehrere Merkmalsübereinstimmungen zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild können dann unter Verwendung einer Merkmalsabgleichstechnik identifiziert werden. Die Merkmalsabgleichstechnik kann zum Beispiel ein Extrahieren einer oder mehrerer Deskriptoren des verzerrten Bilds und des Luftbilds und ein Abgleichen der entsprechenden Deskriptoren im verzerrten Bild und im Luftbild umfassen. Die abgeglichenen Merkmale können dann verwendet werden, um eine geometrische Transformation zu finden, die das verzerrte Bild und das Luftbild in Beziehung setzen.
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Sobald die geometrische Transformation gefunden ist, kann das Panoramabild am Luftbild auf Basis der geometrischen Transformation ausgerichtet werden. Die Ausrichtung kann zum Beispiel durch Erstellen von Randbedingungen durchgeführt werden, die dreidimensionale Fassadenpunkte, die mit der erfassten Fassadenebene assoziiert sind, und ihre zweidimensionale Lage im Panoramabild in Beziehung setzen. Als ein weiteres Beispiel kann die Ausrichtung durch Erstellen von Randbedingungen durchgeführt werden, die zweidimensionale Lagen in den Panorama- und Luftbildern in Beziehung setzen. Die Ausrichtung kann verbessert werden, indem die mit dem Panoramabild assoziierte Pose unter Verwendung der einen oder mehreren Merkmalsübereinstimmungen justiert wird. Ein Bündelausgleichungsalgorithmus kann zum Beispiel verwendet werden, um die Pose des Panoramabilds zu justieren und im Panoramabild gezeigte Objekte zumindest teilweise auf Basis der abgeglichenen Merkmale zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild zu georeferenzieren.
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Sobald das Panoramabild und das Luftbild ausgerichtet worden sind, kann ein dreidimensionales Modell des in den Bildern gezeigten geografischen Bereichs zumindest teilweise auf Basis der Ausrichtung der Bilder aktualisiert werden. Das aktualisierte dreidimensionale Modell kann dann zum Beispiel in einem geografischen Informationssystem gespeichert werden, wo es von einem Benutzer zum Beispiel eines mobilen Computergeräts angefordert und an diesen übertragen werden kann.
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Verschiedene Implementierungen der vorliegenden Offenbarung können zum Beispiel ein Ausschließen des Extrahieren von Deskriptoren an mit Vegetation assoziierten Pixeln von der offenbarten Merkmalsabgleichstechnik beinhalten. Weitere Implementierungen können ein Ausschließen des Extrahierens von Deskriptoren an Pixeln beinhalten, die nicht mit der Fassadenebene assoziiert sind.
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Eine weitere Implementierung der vorliegenden Offenbarung kann das Extrahieren von Deskriptoren an Pixelbereichen des verzerrten Bilds ausschließen, die große Mengen an Unschärfe besitzen. Große Streifen von unscharfen Pixeln in einem Bild können bewirken. dass dieser Bereich unerkennbar ist, was Schwierigkeiten beim Merkmalsabgleich herstellt. In einer alternativen Ausführungsform können Unschärfen durch Transformieren eines nicht zusammengesetzten Bilds einer Fassadenebene anstatt eines vollständigen Panoramabilds in ein verzerrtes Bild reduziert werden. Verzerrte Bilder, die aus nicht zusammengesetzten Bildern resultieren, können geringere Unschärfe als entsprechende verzerrte Bilder aufweisen, die aus vollständigen Panoramabildern resultieren.
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Nach einer exemplarischen Ausführungsform erhebt eine auf einem Transportgerät bereitgestellte mobile Datenerhebungseinheit Panoramaaufnahmen auf Straßenhöhe. Die mobile Datenerhebungseinheit erhebt ferner dreidimensionale Geometriedaten, die mit den Panoramaaufnahmen assoziiert sind. Auf ein bestimmtes Panoramabild auf Straßenhöhe wird zugegriffen, zusammen mit der Bildpose und den mit dem Bild assoziierten dreidimensionalen Geometriedaten. Auf Basis der Geometriedaten wird eine Fassadenebene im Bild auf Straßenhöhe erkannt. Sobald eine Fassadenebene erkannt wurde, wird ein Luftbild identifiziert, das die gleiche Fassadenebene zeigt. Das identifizierte Luftbild weist die am wenigste verkürzte und am geringsten verdeckte Ansicht der erkannten Fassadenebene auf. Das Panoramabild wird dann durch Projizieren einer Bildebene des Panoramabilds auf eine mit dem Luftbild assoziierte Bildebene in ein verzerrtes Bild transformiert. Merkmalsübereinstimmungen zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild werden dann unter Verwendung einer Merkmalsabgleichstechnik identifiziert. Sobald die Merkmalsübereinstimmungen identifiziert wurden, kann das Panoramabild am Luftbild ausgerichtet werden. Die Bilder werden durch Erstellen von Randbedingungen ausgerichtet, die dreidimensionale Fassadenpunkte, die mit der Fassadenebene assoziiert sind, und ihre zweidimensionale Lage im Panoramabild in Beziehung setzen. Alternativ können die Bilder durch Erstellen von Randbedingungen ausgerichtet werden, die zweidimensionale Lagen im Panoramabild und im Luftbild in Beziehung setzen.
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Beispielhafte Panoramaaufnahmen und Luftaufnahmen
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1 zeigt ein exemplarisches Panoramabild 100, das eine Gebäudefassade 102 zeigt, und ein exemplarisches Luftbild 104, das die gleiche Fassade 102 zeigt. Das Panoramabild 100 wird aus einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst. Das Panoramabild 100 kann ein von einer auf einem Transportgerät bereitgestellten mobilen Datenerhebungseinheit erfasstes Bild sein. Das Panoramabild 100 kann eine assoziierte Kamerapose und assoziierte geometrische Daten aufweisen. Die geometrischen Daten können eine dreidimensionale Geometrie sein, die zum Beispiel durch Daten bestimmt wurde, die durch einen Laser-Entfernungsmesser gesammelt wurden, wie LIDAR-Daten. Das Panoramabild 100 kann genau georeferenziert und gespeichert werden, zum Beispiel in einem geografischen Informationssystem. Insbesondere kann das Panoramabild 100 gespeichert und nach einer geografischen Position indiziert werden, die von einem Positionierungssystem erfasst wurde, das sich auf einem Transportgerät befindet. Zusätzlich kann das Panoramabild 100 über Texture Mapping auf eine Oberfläche wie eine Kugel oder einen Zylinder abgebildet werden.
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Das Luftbild 104 zeigt die Fassade 102 aus einem unterschiedlichen Blickwinkel. Insbesondere zeigt das Luftbild 104 die Fassade 102 aus einer relativ zur Fassade 102 schrägen Perspektive. Das Luftbild 104 kann von einem Bilderfassungsgerät erfasst werden, das auf einem Luftfahrzeug wie zum Beispiel einem Helikopter oder einem Flugzeug montiert ist. Das Luftbild 104 kann auch eine Kamerapose und assoziierte geometrische Daten aufweisen. Die assoziierten geometrischen Daten können zum Beispiel eine dreidimensionale Geometrie des im Luftbild 104 gezeigten geografischen Bereichs sein. Die dreidimensionale Geometrie kann in einer stereobasierten Tiefenkarte des im Luftbild gezeigten geografischen Bereichs gezeigt werden. Das Luftbild kann georeferenziert und gespeichert werden, zum Beispiel in einem geografischen Informationssystem.
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Insbesondere kann ein geografisches Informationssystem Luftaufnahmen eines geografischen Bereichs beinhalten, die entlang verschiedener kanonischer Blickwinkel des geografischen Bereichs erfasst wurden, wie entlang der Nord-, Süd, Ost- und Westrichtungen. Die Luftaufnahmen können gespeichert und nach geografischen Koordinaten indiziert werden. Die Luftaufnahmen können verwendet werden, um einem Benutzer des geografischen Informationssystems eine interaktive Darstellung des geografischen Bereichs aus einer schrägen Perspektive bereitzustellen.
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2 zeigt ein Luftbild 110, das die Fassade 102 und den umgebenden geografischen Bereich zeigt. Das Luftbild 110 ist aus einer relativ zur Fassade 102 schrägen Perspektive erfasst und weist einen anderen Blickwinkel als das Panoramabild 100 und das Luftbild 104 auf. 2 zeigt ferner eine Tiefenkarte 112. Das Luftbild 110 kann zum Beispiel durch eine Stereokamera erfasst werden und die Tiefenkarte 112 kann unter Verwendung von Stereoabgleichstechniken generiert werden. Andere Techniken können verwendet werden, um die Tiefenkarte 112 zu generieren, ohne vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Structure-from-Motion-Techniken können zum Beispiel verwendet werden, um die Tiefenkarte 112 zu generieren.
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Die Tiefenkarte 112 zeigt die dreidimensionale Geometrie des im Luftbild 110 gezeigten geografischen Bereichs, die die der Fassade 102 beinhaltet. Die von der Tiefenkarte 112 generierte dreidimensionale Geometrie kann mit dem Luftbild 110 assoziiert werden und zum Beispiel in einem geografischen Informationssystem gespeichert werden, wie oben beschrieben.
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3 zeigt eine mobile Datenerhebungseinheit 120, die auf einem Transportgerät 127 bereitgestellt wird. Die mobile Datenerhebungseinheit 120 kann eine Kombination von Sensoren oder Datenerhebungsgeräten wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf Kameras, die zweidimensionale (2D) Fotos oder Videos erheben können, und Laserscanner beinhalten, die terrestrische LIDAR-Daten erheben können. Die Kombination von Sensoren und Datenerhebungseinheiten kann verwendet werden, um eine dreidimensionale Punktwolke zu erstellen, die verwendet werden kann, um eine dreidimensionale Geometrie der Gebäudefassade 124 zu generieren. Das Transportgerät 127 kann eine Kombination von Sensoren oder anderen Geräten beinhalten, wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf ein Positionierungssystem (z. B. ein GPS-System oder ein anderes Positionierungssystem), einen Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und einen Raddrehzahlsensor. Die Kombination von Sensoren kann verwendet werden, um Positionsinformationen der mobilen Datenerhebungseinheit 120 zu bestimmen.
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Beispielhafte Verfahren zum Ausrichten von Panoramaaufnahmen mit Luftaufnahmen
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens (200) zum Ausrichten eines Panoramabilds und eines Luftbilds. Verfahren (200) kann durch eines oder mehrere Computergeräte, wie das eine oder die mehreren in 10 dargestellten Computergeräte ausgeführt werden. Darüber hinaus bildet 4 Schritte ab, die zu Darstellungs- und Erörterungszwecken in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden müssen. Durchschnittsfachleute werden unter Verwendung der hierin bereitgestellten Offenbarungen verstehen, dass die verschiedenen Schritte eines beliebigen der hierin offenbarten Verfahren auf verschiedene Weisen weggelassen, adaptiert, modifiziert, umgeordnet oder erweitert werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen.
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In (202) kann das Verfahren (200) ein Zugreifen auf ein Panoramabild zur Ausrichtung mit Luftaufnahmen beinhalten. Das Panoramabild kann zum Beispiel eine Gebäudefassade zeigen. Das Panoramabild kann eine assoziierte Kamerapose und assoziierte geometrische Daten aufweisen. Die Pose kann durch eine Kombination von Sensoren und anderen Geräten bestimmt werden, die sich auf einem Transportgerät befinden, wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf eine GPS-Einheit, einen Beschleunigungsmesser und ein Gyroskop. Die assoziierten geometrischen Daten können eine dreidimensionale Geometrie der im Panoramabild gezeigten Aufnahmen sein.
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In (204) kann das Verfahren (200) ein Erkennen einer Fassadenebene im Panoramabild beinhalten. Die Fassadenebene kann zumindest teilweise auf Basis der dreidimensionalen Geometrie der im Panoramabild gezeigten Aufnahmen erkannt werden. Insbesondere kann die Fassadenebene durch Verwenden der dreidimensionalen Geometrie erkannt werden, um vertikale planare Polygone zu identifizieren, die der im Panoramabild gezeigten Gebäudefassade entsprechen.
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5 zeigt eine exemplarische erkannte Fassadenebene 302 in einem Panoramabild 300, das aus einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe nach einer exemplarischen Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung erfasst wurde. Die Fassadenebene 302 wird auf Basis der dreidimensionalen Geometrie erkannt, die mit dem Panoramabild 300 assoziiert ist. Die Fassadenebene 302 kann zum Beispiel durch Verwenden der dreidimensionalen Geometrie erkannt werden, um vertikale planare Polygone zu identifizieren, die einer Gebäudefassade entsprechen. Erkannte Polygone, die zu klein, nicht vertikal oder anderweitig ungeeignet sind, können ausgefiltert werden, um eine Erkennung der Fassadenebene 302 besser zu ermöglichen.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 4 in (206) kann Verfahren (200) ein Identifizieren eines Luftbilds beinhalten. Das Luftbild kann zumindest teilweise auf Basis der erkannten Fassadenebene von (204) identifiziert werden. Auf ein Panoramabild kann zum Beispiel zur Ausrichtung mit Luftaufnahmen zugegriffen werden. Die Lage des im Panoramabild gezeigten geografischen Bereichs kann zumindest teilweise auf Basis der assoziierten Pose und geometrischen Daten des Panoramabilds bestimmt werden. Ein Satz von Kandidaten-Luftbildern, die den gleichen geografischen Bereich zeigen, kann vom geografischen Informationssystem zur Ausrichtung mit dem Panoramabild erhalten werden. Die erhaltenen Kandidaten-Luftbilder können auf Basis ihrer jeweiligen Posen und geometrischen Daten ausgewählt werden. Insbesondere können eine Pose und geometrische Daten, die mit einem Luftbild assoziiert sind, verwendet werden, um zu bestimmen, ob das Luftbild den gleichen geografischen Bereich wie das Panoramabild zeigt.
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Aus dem Satz von Kandidaten-Luftbildern kann das Luftbild mit der am wenigsten verkürzten und am geringsten verdeckten Ansicht der Gebäudefassade, die im Panoramabild gezeigt wird, zur Ausrichtung mit dem Panoramabild identifiziert werden. In einer alternativen Ausführungsform kann das Luftbild mit der am wenigsten verkürzten und am wenigsten verdeckten Ansicht des bestimmten Bereichs der Gebäudefassade, die im Panoramabild erkennbar ist, zur Ausrichtung mit dem Panoramabild identifiziert werden. In noch einer anderen alternativen Ausführungsform kann das Luftbild zumindest teilweise auf Basis einer Ähnlichkeit der Ansichtsrichtung des Panoramabilds identifiziert werden. Das Identifizieren eines Luftbilds auf Basis der Ansichtsrichtung kann eine Bildähnlichkeit in der Azimutrichtung ermöglichen, was zu einem effizienteren und genaueren Merkmalsabgleich führen kann.
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In (208) kann das Verfahren (200) ein Transformieren des Panoramabilds in ein verzerrtes Bild beinhalten, das eine mit dem Luftbild assoziierte Perspektive aufweist. Das Panoramabild kann zum Beispiel in eine mit dem Luftbild assoziierte Perspektive verzerrt werden, indem die Pose des Luftbilds, die Pose des Panoramabilds und die Position der erkannten Fassadenebene verwendet werden, um die Fassadenebene auf eine mit dem Luftbild assoziierte Bildebene zu projizieren.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens (400) zum Transformieren eines Panoramabilds in ein verzerrtes Bild nach exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. In (402) kann das Verfahren (400) ein Projizieren einer erkannten Fassadenebene in ein Luftbild beinhalten. Die erkannte Fassadenebene kann einer im Panoramabild gezeigten Gebäudefassade entsprechen. In (404) kann das Verfahren (400) ein Identifizieren eines Begrenzungsrahmens der Fassadenebene relativ zum Luftbild beinhalten. In (406) kann das Verfahren (400) ein Rückprojizieren jedes Pixels im Begrenzungsrahmen auf einen entsprechenden dreidimensionalen Punkt auf der erkannten Fassadenebene beinhalten. In (408) kann das Verfahren (400) ein erneutes Projizieren jedes dreidimensionalen Punkts auf der Fassadenebene in einen entsprechenden Punkt im Panoramabild beinhalten. Die Farbe für jedes Pixel im verzerrten Bild kann zum Beispiel auf dem RGB-Wert für jeden entsprechenden Punkt im Panoramabild basiert sein. Andere Techniken zum Transformieren eines Panoramabilds in ein verzerrtes Bild, das eine mit einem Luftbild assoziierte Perspektive aufweist, können verwendet werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen.
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7 zeigt ein Luftbild 500 der Fassade 102. 7 zeigt ferner ein verzerrtes Bild 502. Das verzerrte Bild 502 wird unter Einsatz der Pose eines Luftbilds 500, der Pose des Panoramabilds 300 und der Position der Fassadenebene 302 erstellt, um das Panoramabild 300 in das verzerrte Bild 502 zu transformieren, das eine mit dem Luftbild 500 assoziierte Perspektive aufweist. Insbesondere wird das Panoramabild 300 durch Projizieren der Fassadenebene 302 des Panoramabilds 300 auf eine mit dem Luftbild 500 assoziierte Bildebene in das verzerrte Bild 502 transformiert.
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Auch wenn, wie durch 7 bewiesen, ein verzerrtes Bild eine Ansicht aufweist, die eng mit einem Luftbild übereinstimmt, kann eine weitere Deckung zwischen den zwei Bildern notwendig sein. Dementsprechend beinhaltet das Verfahren (200) in (210) ein Identifizieren von Merkmalsübereinstimmungen zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild. Eine beliebige Merkmalsabgleichstechnik kann verwendet werden, um entsprechende Merkmale zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild abzugleichen, wie in 8 gezeigt.
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8 zeigt ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens (600) zum Abgleichen von Merkmalen zwischen einem verzerrten Bild und einem Luftbild nach exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. In (602) kann das Verfahren (600) ein Extrahieren von lokalen Bilddeskriptoren aus einem verzerrten Bild und aus einem Luftbild beinhalten. Dies Deskriptoren können verschiedene Punkte von Interesse in sowohl dem verzerrten als auch dem Luftbild sein. Die Deskriptoren können unter Verwendung einer SIFT-Technik (Scale invariant feature transform, skaleninvariante Merkmalstransformation) oder einer anderen geeigneten Technik identifiziert werden und die Merkmale können auf Basis von Aussehen oder auf Basis von Merkmalsähnlichkeit abgeglichen werden.
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In einer bestimmten Implementierung können mit Vegetation assoziierte Pixel vom Extrahieren ausgeschlossen werden. Dies kann zum Beispiel unter Verwendung von LIDAR-Daten oder anderen geometrischen Daten durchgeführt werden, um mit Vegetation assoziierte Pixel zu erkennen und diese Pixel vom Extrahieren in den verzerrten und Luftbildern auszuschließen. In einer anderen bestimmten Ausführungsform können Deskriptoren, die sich nicht auf der im verzerrten und im Luftbild gezeigten Fassade befinden, vom Extrahieren ausgeschlossen werden.
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In (604) kann das Verfahren (600) ein Abgleichen entsprechender Deskriptoren in den verzerrten und Luftbildern beinhalten. Für jeden Deskriptor im verzerrten Bild kann zum Beispiel der ähnlichste Deskriptor im Luftbild identifiziert werden. In einer bestimmten Implementierung kann ein Deskriptor in einem verzerrten Bild mit einem Deskriptor in einem Luftbild abgeglichen werden, falls ihre Lagen innerhalb von 40 Pixeln voneinander sind. Diese Merkmale können beispielsweise basierend auf Merkmalähnlichkeit abgeglichen werden.
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Obwohl extrahierte Deskriptoren zwischen dem verzerrten und dem Luftbild robust abgeglichen werden können, können dennoch Probleme auftreten. Ein Deskriptor auf einem wiederholten Fassadenelement (z. B. einem Fenster) kann zum Beispiel gleich gut mit einer beliebigen Kopie dieses Elements im anderen Bild übereinstimmen. Angesichts dieses Problems kann die Merkmalsabgleichsgenauigkeit durch Aufbewahren der mehreren besten Deskriptoren und Verwenden dieser Deskriptoren als Übereinstimmungskandidaten verbessert werden.
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In (606) kann das Verfahren (600) ein Auffinden einer geometrischen Transformation beinhalten, die das verzerrte Bild mit dem Luftbild in Beziehung setzt. Die geometrische Transformation kann zum Beispiel eine 2D-Transformation sein, die die meisten in (604) gefundenen Übereinstimmungen ausrichtet. In einer bestimmten Ausführungsform kann die geometrische Transformation unter Verwendung von RANSAC (Random Sample Consensus) gefunden werden. RANSAC ist eine Ausreißererkennungstechnik, die viele zufällige Teilmengen der Übereinstimmungen aus (604) erstellt. Die Teilmengen werden dann verwendet, um eine Hypothese einer geometrische Transformation aufzustellen, die die Bilder in Beziehung setzt. Die Hypothese wird gewählt, die mit den meisten anderen Übereinstimmungen konsistent ist.
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In einer alternativen Ausführungsform kann eine Transformation unter Verwendung mehrerer angrenzender Panoramabilder gefunden werden. Falls es zum Beispiel nur eine kleine Anzahl von Übereinstimmungen in einem Bild gibt, kann ein Finden einer Transformation durch Verwendung mehrerer angrenzender Panoramabilder die Genauigkeit der Transformation verbessern. Eine Wohnfassade kann zum Beispiel oft kleiner und weniger planar als eine innerstädtische Fassade sein, was zu weniger Merkmalsübereinstimmungen führen kann. Dieses Problem kann durch Identifizieren einer konsistenten Transformation über mehrere angrenzende Panoramabilder hinweg im Gegensatz zu einem einzigen Panoramabild kompensiert werden.
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Zusätzlich kann es für Fassaden, die 3D-Elemente aufweisen, wie Erkerfenster oder Säulen, keine einzelne Transformation geben, die Merkmale zwischen einem verzerrten Bild und einem Luftbild richtig abgleicht. In diesem Fall können die nicht planaren Bereiche zum Beispiel unter Verwendung von LIDAR-Daten modelliert werden. In einer alternativen Ausführungsform können Übereinstimmungen in nicht planaren Bereichen abgelehnt werden.
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Die Art der in (606) gefundenen geometrischen Transformation kann abhängig vom Grad der Deckungsabweichung zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild variieren. Falls sich die beiden Bilder zum Beispiel eng decken, kann die geometrische Transformation eine einfache Parallelverschiebung zwischen den beiden Bildern sein. Gleichermaßen kann die geometrische Transformation zwischen den zwei Bildern eine Drehung und/oder eine Skalierung sein. Falls jedoch die Deckung des verzerrten Bilds und des Luftbilds in einem höheren Grad abweicht, könnte die geometrische Transformation eine komplexe Homografie sein.
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9A zeigt abgeglichene Merkmale zwischen einem exemplarischen Luftbild 702 und einem exemplarischen verzerrten Bild 704 nach einer exemplarischen Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung. Die abgeglichenen Merkmale werden durch vertikale Linien 706 demonstriert, wobei sich jede von einem individuellen Deskriptor im Luftbild zu einem entsprechenden Deskriptor im verzerrten Bild erstreckt. Die Deskriptoren stellen visuelle Punkte von Interesse in sowohl den Luft- als auch verzerren Bildern dar. 9B zeigt auch das Luftbild 702 und das verzerrte Bild 704. 9B zeigt nur ein einziges abgeglichenes Merkmal zwischen den verzerrten und den Luftbildern. Wie durch die vertikale Linie 710 gezeigt, ist Deskriptor 712 im Luftbild mit Deskriptor 714 im verzerrten Bild abgeglichen.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 4 in (212) kann das Verfahren (200) ein Ausrichten des Panoramabilds mit dem Luftbild beinhalten. In einer bestimmten Implementierung kann die Ausrichtung durch Erstellen von Randbedingungen durchgeführt werden, die dreidimensionale Fassadenpunkte und ihre 2D-Lagen im Panoramabild in Beziehung setzen. Ein dreidimensionaler Fassadenpunkt kann durch Rückprojizieren des Fassadenpunkts im Luftbild auf die Fassadenebene gefunden werden. Der entsprechende Panoramabildpunkt kann durch Transformieren dieses Panoramabildpunkts unter Verwendung der geometrischen Transformation, wie in Bezug auf (210) beschrieben, gefunden werden.
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In einer anderen bestimmten Implementierung kann die Ausrichtung des Panoramabilds am Luftbild durch Erstellen von Randbedingungen durchgeführt werden, die 2D-Lagen im Panoramabild und im Luftbild durchgeführt werden. In dieser bestimmten Implementierung wird der dreidimensionale Fassadenpunkt nicht benötigt. Die Randbedingung wird durch Transformieren des Fassadenpunkts im Luftbild in das Panoramabild unter Verwendung der geometrischen Transformation, wie in Bezug auf (210) beschrieben, erstellt.
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Die Randbedingungen können verwendet werden, um die Pose des Panoramabilds zu verfeinern. Ein Bündelausgleichungsalgorithmus kann zum Beispiel implementiert werden, um die Pose des Panoramabilds zu justieren und im Panoramabild gezeigte Objekte zumindest teilweise auf Basis der erstellten Randbedingungen zwischen dem Panoramabild und dem Luftbild zu georeferenzieren.
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Beispielhafte Systeme zum Ausrichten von Panoramaaufnahmen und Luftaufnahmen
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10 stellt ein beispielhaftes Computersystem 800 dar, das zum Ausführen der Verfahren und Systeme benutzt wird, die den beispielhaften Aspekten der vorliegenden Offenbarung entsprechen. Das System 800 kann unter Verwendung einer Client-Server-Architektur implementiert werden, die einen Server 810 beinhaltet, der mit einem oder mehreren Clientgeräten 830 über ein Netzwerk 840 kommuniziert. Das System 800 kann unter Verwendung anderer geeigneter Architekturen, wie ein einziges Computergerät, implementiert werden.
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Das System 800 beinhaltet einen Server 810, wie einen Webserver. Der Server 810 kann ein geografisches Informationssystem hosten. Der Server 810 kann unter Verwendung eines beliebigen geeigneten bzw. beliebiger geeigneter Computergerät(e) implementiert werden. Der Server 810 kann einen oder mehrere Prozessoren 812 und Speicher 814 aufweisen. Der Server 810 kann auch eine Netzwerkschnittstelle beinhalten, die verwendet wird, um mit einem oder mehreren Clientgeräten 830 über das Netzwerk 840 zu kommunizieren. Die Netzwerkschnittstelle kann beliebige geeignete Komponenten zur Schnittstellenbildung mit einem oder mehreren Netzwerken umfassen, die zum Beispiel Sender, Empfänger, Anschlüsse, Controller, Antennen oder andere geeignete Komponenten umfassen.
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Der eine oder die mehreren Prozessoren 812 können ein beliebiges geeignetes Verarbeitungsgerät, wie einen Mikroprozessor, Mikrocontroller, integrierten Schaltkreis, ein Logikgerät oder ein anderes geeignetes Verarbeitungsgerät, beinhalten. Der Speicher 814 kann ein oder mehrere computerlesbare Medien, einschließlich, aber nicht beschränkt auf nicht-flüchtige computerlesbare Medien, RAM, ROM, Festplatten, Flash-Laufwerke oder andere Speichereinheiten beinhalten. Der Speicher 814 kann Informationen speichern, auf die durch den einen oder die mehreren Prozessoren 812 zugegriffen werden kann, einschließlich computerlesbarer Anweisungen 816, die vom einen oder den mehreren Prozessoren 812 ausgeführt werden können. Die Anweisungen 816 können ein beliebiger Anweisungssatz sein, die bewirken, wenn sie vom einen oder den mehreren Prozessoren 812 ausgeführt werden, dass der eine oder die mehreren Prozessoren 812 Operationen durchführen. Die Anweisungen 816 können zum Beispiel vom einen oder von den mehreren Prozessoren 812 ausgeführt werden, um ein oder mehrere Module zu implementieren, die konfiguriert sind, ein Ausrichtungsmodul 820 und/oder verschiedene Aspekte beliebiger der hierin offenbarten Verfahren zu implementieren.
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Das Ausrichtungsmodul 820 kann konfiguriert sein, Panoramaaufnahmen, die aus einer Perspektive auf oder nahe Bodenhöhe erfasst wurden, und Luftaufnahmen nach exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung auszurichten. Das Ausrichtungsmodul 820 kann ein oder mehrere Module, wie ein Randbedingungsmodul, Verzerrungsmodul und ein Merkmalsabgleichsmodul, beinhalten. Das Randbedingungsmodul kann konfiguriert sein, Randbedingungen zu erstellen, die Punkte in den Panorama- und Luftbildern in Beziehung setzen, wie in Bezug auf (212) von Verfahren (200) beschrieben, das in 4 gezeigt ist. Das Verzerrungsmodul kann konfiguriert sein, ein Panoramabild in ein verzerrtes Bild zu transformieren, das eine mit einem Luftbild assoziierte Projektion aufweist, wie in Verfahren (400), das in 6 gezeigt ist. Das Merkmalsübereinstimmungsmodul kann konfiguriert sein, ein oder mehrere abgeglichene Merkmale zwischen dem verzerrten Bild und dem Luftbild zu identifizieren, wie in Verfahren (600), das in 5 gezeigt ist. Das Ausrichtungsmodul 820 kann konfiguriert sein, die Panoramaaufnahmen und die Luftaufnahmen zumindest teilweise auf Basis der abgeglichenen Merkmale auszurichten.
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Es versteht sich von selbst, dass der Begriff „Modul” sich auf eine Computerlogik bezieht, die verwendet wird, um die erwünschte Funktionalität bereitzustellen. Somit kann ein Modul in Hardware, anwendungsspezifischen Schaltungen, Firmware und/oder Software implementiert werden, mittels der/denen ein Universalprozessor gesteuert wird. In einer Ausführungsform sind die Module Programmcode-Dateien, die auf dem Speichergerät gespeichert sind, in einen Speicher geladen werden und von einem Prozessor ausgeführt werden oder können von Computerprogramm-Produkten bereitgestellt werden, zum Beispiel computerausführbare Anweisungen, die in einem greifbaren computerlesbaren Speichermedium, wie RAM, Festplatte oder optischen oder magnetischen Medien, gespeichert sind. Wenn Software verwendet wird, kann eine beliebige geeignete Programmiersprache oder Plattform verwendet werden, um das Modul zu implementieren.
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Der Speicher 814 kann auch Daten 818 beinhalten, die vom einen oder von den mehreren Prozessoren 812 abgerufen, manipuliert, erstellt oder gespeichert werden können. Die Daten 818 können zum Beispiel Panoramaaufnahmen, Luftaufnahmen, Kameraparameter, mit sowohl den Panorama- als auch den Luftaufnahmen assoziierte geometrische Daten und andere Informationen beinhalten. Die Daten 818 können in einer oder mehreren Datenbanken gespeichert sein. Die eine oder mehreren Datenbanken können mit dem Server 810 über ein LAN oder WAN mit hoher Bandbreite verbunden sein oder können auch mit dem Server 810 durch das Netzwerk 840 verbunden sein. Die eine oder mehreren Datenbanken können so aufgeteilt sein, dass sie sich an mehreren Orten befinden.
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Der Server 810 kann über das Netzwerk 840 Daten mit einem oder mehreren Clientgeräten 830 austauschen. Obwohl in 10 zwei Clientgeräte 830 veranschaulicht sind, kann jede beliebige Anzahl von Clientgeräten 830 mit Server 810 über das Netzwerk 840 verbunden sein. Jedes der Clientgeräte 830 kann ein beliebiger geeigneter Typ von Computergerät sein, wie ein Universalcomputer, Spezialcomputer, Laptop, Desktop, ein mobiles Gerät, Smartphone, Tablet, tragbares Computergerät, eine Anzeige mit einem oder mehreren Prozessoren oder ein anderes geeignetes Computergerät.
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Ähnlich wie der Server 810 kann ein Clientgerät 830 einen oder mehrere Prozessor(en) 832 und einen Speicher 834 beinhalten. Der eine oder die mehreren Prozessor(en) 832 kann bzw. können eine oder mehrere Zentralprozessoreinheiten (CPUs), Grafikprozessoreinheiten (GPUs), die zur effizienten Wiedergabe von Bildern dediziert sind, und/oder andere Verarbeitungsgeräte beinhalten. Der Speicher 834 kann ein oder mehrere computerlesbare Medien beinhalten und kann Informationen speichern, auf die durch den einen oder die mehreren Prozessoren 832 zugegriffen werden kann, einschließlich Anweisungen 836, die vom einen oder den mehreren Prozessoren 832 ausgeführt werden können, und Daten 838. Der Speicher 834 kann zum Beispiel Anweisungen 836 zum Implementieren eines Benutzeroberflächenmoduls und eines Wiedergabemoduls zum Darstellen von interaktiven Aufnahmen eines geografischen Bereichs für einen Benutzer speichern. Die interaktiven Aufnahmen können zumindest teilweise auf Basis von mit Luftaufnahmen ausgerichteten Panoramaaufnahmen generiert werden.
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Der Computer 830 aus 10 kann verschiedene Ein-/Ausgabevorrichtungen zum Bereitstellen und Empfangen von Informationen von einem Benutzer, wie z. B. einen Touchscreen, ein Touchpad, Dateneingabetasten, Lautsprecher und/oder ein zur Spracherkennung geeignetes Mikrofon umfassen. Das Clientgerät 830 kann zum Beispiel eine Anzeige 835 aufweisen, um einem Benutzer geografische Bilder eines geografischen Bereichs darzustellen.
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Das Clientgerät 830 kann auch eine Netzwerkschnittstelle beinhalten, die verwendet wird, um mit einem oder mehreren entfernten Computergeräten (z. B. dem Server 810) über das Netzwerk 840 zu kommunizieren. Die Netzwerkschnittstelle kann beliebige geeignete Komponenten zur Schnittstellenbildung mit einem oder mehreren Netzwerken umfassen, die zum Beispiel Sender, Empfänger, Anschlüsse, Controller, Antennen oder andere geeignete Komponenten umfassen.
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Das Netzwerk kann ein beliebiger Typ von Kommunikationsnetzwerk sein, wie ein lokales Netzwerk (z. B. Intraet), Weitverkehrsnetz (z. B. Internet), Funknetzwerk oder eine Kombination davon. Das Netzwerk 840 kann auch eine direkte Verbindung zwischen einem Clientgerät 830 und dem Server 810 beinhalten. Im Allgemeinen kann eine Kommunikation zwischen dem Server 810 und einem Clientgerät 830 über eine Netzwerkschnittstelle unter Verwendung eines beliebigen Typs von verdrahteter und/oder drahtloser Verbindung, unter Verwendung einer Vielzahl von Kommunikationsprotokollen (z. B. TCP/ICP, HTTP, SMTP, FTP), Kodierungen oder Formaten (z. B. HTML, XML) und/oder Schutzschemata (z. B. VPN, sicheres HTTP, SSL) getragen werden.
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Die hier besprochene Technologie nimmt Bezug auf Server, Datenbanken, Softwareanwendungen, und sonstige computerbasierte Systeme sowie auch auf unternommene Handlungen und Informationen, die an und von derartigen Systemen gesendet werden. Der Durchschnittsfachmann auf diesem Gebiet wird erkennen, dass die naturgemäße Flexibilität computergestützter Systeme eine große Vielfalt an möglichen Konfigurationen, Kombinationen und der Aufteilung von Aufgaben und Funktionalitäten zwischen und unter den Komponenten ermöglicht. Die hierin diskutierten Serverprozesse können beispielsweise unter Verwendung eines einzelnen Servers oder mehrerer in Kombination betriebener Server umgesetzt werden. Datenbanken und Anwendungen können auf einem einzigen System oder verteilt auf mehrere Systeme implementiert werden. Verteilte Komponenten können sequenziell oder parallel betrieben werden.
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Während der vorliegende Gegenstand im Detail unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, versteht es sich, dass Fachleute auf dem Gebiet nach Erlangen eines Verständnisses des Vorstehenden leicht Veränderungen an, Variationen von und Äquivalente zu solchen Ausführungsformen anfertigen können. Demgemäß ist der Umfang der vorliegenden Offenlegung nur beispielhaft und nicht begrenzend, und die betroffene Offenbarung schließt die Einbeziehung solcher Modifizierungen, Varianten und/oder Hinzufügungen des vorliegenden Gegenstands nicht aus, die für den Fachmann problemlos offensichtlich sind.