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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung richtet sich allgemein auf rotationsgedruckte Sicherheitselemente und Verfahren zum Drucken solcher Elemente.
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Hintergrund
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In der bekannten Technik werden optisch variable Vorrichtungen zur Verfügung gestellt, in denen Mikrolinsenarrays auf eine Objektoberfläche fokussiert sind, die mehrere Sätze verschachtelter Bildelemente enthält. Jeder Satz von Bildelementen gehört zu einem unterscheidbaren Bild, so dass ein unterschiedliches Bild sichtbar wird, wenn ein die Vorrichtung betrachtender Nutzer den relativen Blickwinkel verändert.
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Bildelemente können in einem Rotationsdruckverfahren, beispielsweise im Tiefdruck oder Offsetdruck, auf die Objektoberfläche aufgedruckt werden. Die ersten Teilabschnitte der gedruckten Bildelemente können jedoch eine Verzerrung erleiden, die als federartige Farbverläufe (Feathering) in Erscheinung treten. Dies gilt besonders für Tiefdruckverfahren.
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Es ist deshalb wünschenswert, Bildelemente mit reduzierter farbverlaufsbedingter Verzerrung herzustellen.
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Sicherheitsdokument
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Im vorliegenden Gebrauch umfasst der Begriff Sicherheitsdokument alle Arten von Dokumenten und Wertzeichen und Ausweisdokumenten einschließlich insbesondere: Zahlungsmittel wie Banknoten oder Münzen, Kreditkarten, Schecks, Pässe, Personalausweise, Wertpapier- und Aktienzertifikate, Führerscheine, Eigentumsurkunden, Reisedokumente wie Flug- oder Bahntickets, Eintrittskarten und Eintrittsbillets, Geburts-, Todes- und Heiratsurkunden und Studienbücher.
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Transparente Fenster und Halbfenster
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Im vorliegenden Gebrauch bezieht sich der Begriff Fenster auf einen durchsichtigen (d. h. transparenten) oder durchscheinenden Bereich im Sicherheitsdokument abgegrenzt zu dem im Wesentlichen opaken Bereich, auf den gedruckt wird. Das Fenster kann volltransparent sein, so dass es den im Wesentlichen unbeeinträchtigten Durchgang von Licht gestattet, oder es kann teiltransparent oder durchscheinend sein und so den Durchgang von Licht gestatten, ohne dass jedoch Objekte durch den Fensterbereich deutlich gesehen werden können.
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Ein Fensterbereich kann in einem polymeren Sicherheitsdokument ausgebildet werden, das wenigstens eine Schicht von transparentem Polymermaterial und eine oder mehrere auf wenigstens einer Seite eines transparenten Polymersubstrats aufgebrachte opazitätsverleihende Schichten aufweist, indem wenigstens eine opazitätsverleihende Schicht in dem Gebiet, das den Fensterbereich ausbildet, ausgelassen wird. Wenn opazitätsverleihende Schichten auf beiden Seiten eines transparenten Substrats aufgebracht werden, kann ein volltransparentes Fenster ausgebildet werden, indem die opazitätsverleihenden Schichten auf beiden Seiten des transparenten Substrats im Fensterbereich weggelassen werden.
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Ein teiltransparenter oder durchscheinender Bereich, nachfolgend als ”Halbfenster” bezeichnet, kann in einem polymeren Sicherheitsdokument, das auf beiden Seiten opazitätsverleihende Schichten aufweist, ausgebildet werden, indem die opazitätsverleihenden Schichten nur auf einer Seite des Sicherheitsdokuments im Fensterbereich weggelassen werden, so dass das ”Halbfenster” nicht volltransparent ist, sondern etwas Licht hindurchlässt, ohne dass Objekte durch das Halbfenster deutlich betrachtet werden können.
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Alternativ ist es möglich, die Substrate aus einem im Wesentlichen opaken Material, wie aus Papier- oder Fasermaterial, herzustellen, wobei eine Einlage aus transparentem Kunststoffmaterial in einen Ausschnitt oder eine Aussparung im Papier- oder Fasersubstrat eingelegt wird, um ein transparentes Fenster oder einen durchscheinenden Halbfensterbereich auszubilden.
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Opazitätsverleihende Schichten
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Eine oder mehrere opazitätsverleihende Schichten können auf ein transparentes Substrat aufgebracht werden, um die Opazität des Sicherheitsdokuments zu erhöhen. Eine opazitätsverleihende Schicht ist so gestaltet, dass LT < L0 gilt, wobei L0 die auf das Dokument auftreffende Lichtmenge und LT die durch das Dokument hindurchgelassene Lichtmenge ist. Eine opazitätsverleihende Schicht kann eine oder mehrere aus einer Vielzahl verschiedener opazitätsverleihender Beschichtungen umfassen. Die opazitätsverleihenden Schichten können beispielsweise ein Pigment wie Titaniumdioxid umfassen, das in einem Bindemittel oder Träger von thermisch aktiviertem vernetzbarem Polymermaterial dispergiert ist. Alternativ könnte ein Substrat aus transparentem Kunststoffmaterial zwischen opazitätsverleihenden Schichten aus Papier oder aus einem anderen teilweise oder im Wesentlichen opaken Material eingelegt werden, auf die anschließend Zeichen gedruckt oder anderweitig aufgebracht werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Drucken eines Sicherheitselements in einem farbverlaufsanfälligen Rotationsdruckverfahren bereitgestellt, wobei das Sicherheitselement mehrere Bildelemente beinhaltet, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
- a) Bereitstellen eines transparenten oder durchscheinenden Substrats mit einer Bedruckseite; und
- b) Drucken einer Bildschicht auf wenigstens einen Teilbereich der Bedruckseite des Substrats,
wobei die Bildschicht einen erweiterten Randbereich und einen Bildbereich beinhaltet, wobei der Bildbereich die mehreren Bildelemente beinhaltet, wobei wenigstens ein Teilbereich des erweiterten Randbereichs vor dem Bildbereich gedruckt wird.
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Der federartige Farbverlauf (Feathering) ist eine Verzerrung, die in einigen Rotationsdruckverfahren, wie dem Tiefdruckverfahren, auftritt und durch eine Reihe von Faktoren bedingt sein kann. Beispielsweise ist es möglich, dass ein Teil der Druckfarbe auf dem Druckzylinder stärker trocknet als erwartet, bevor sie auf eine Bedruckfläche (beispielsweise eine Papieroberfläche oder ein Substrat) aufgetragen wird. In einem anderen Beispiel kann der Farbverlauf dadurch verursacht sein, dass die zur Farbfüllung gedachten Vertiefungen, wie Tiefdrucknäpfchen, am vorderen Rand (d. h. am zuerst auf die Bedruckfläche gedruckten Rand) eines auf die Bedruckfläche aufzubringenden Bilds sich nicht wie erwartet mit Druckfarbe füllen. Eine weitere mögliche Ursache ist, dass die Vertiefungen am vorderen Rand die in den Näpfchen enthaltene Farbe nicht wie erwartet auf die Bedruckfläche übertragen. Das kann wiederum ein Problem mit Tiefdrucknäpfchen im Tiefdruck sein. Allgemein kann jegliche Verzerrung, die dazu führt, dass ein Rand des Druckbilds zerfranst oder gefedert und dadurch nicht so gut konturiert erscheint wie erwartet, als Farbverlaufseffekt beschrieben werden. Der Farbverlaufseffekt wird gewöhnlich mit dem vorderen Rand des Druckbilds in Verbindung gebracht.
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Die mehreren Bildelemente können bedruckten Flächen entsprechen. Die mehreren Bildelemente können alternativ unbedruckten Flächen entsprechen.
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Während des Druckens ist ein Farbverlaufseffekt vorzugsweise auf den erweiteren Randbereich beschränkt. Alternativ ist ein Farbverlaufseffekt während des Druckens vollständig auf den erweiteren Randbereich beschränkt. Der erweiterte Randbereich kann einen den Bildbereich umgebenden Rahmen definieren.
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Vorzugsweise deckt der erweiterte Randbereich im Wesentlichen die gesamte Bedruckfläche der Bedruckseite des Substrats ab. Der erweiterte Randbereich kann ein oder mehrere Fenster beinhalten, die unbedruckten Flächenbereichen entsprechen, abgegrenzt zum Bildbereich. Wenigstens ein Fenster kann ein weiteres Sicherheitsmerkmal enthalten.
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Die Bildschicht entspricht vorzugsweise einer Schicht von Druckfarbe, die während des Druckprozesses aufgebracht wird. Die Bildschicht kann im Wesentlichen opak sein.
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Vorzugsweise enthalten ist als weiterer Schritt das Aufbringen einer Deckschicht auf die Bedruckseite, so dass sich wenigstens ein Teilbereich einer Bildschicht zwischen der Deckschicht und dem Substrat befindet. Alternativ kann die Deckschicht so auf die Bedruckseite aufgebracht werden, dass wenigstens ein Teilbereich der Deckschicht zwischen einer Bildschicht und der Bedruckseite gelegen ist.
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Die Deckschicht kann die Bildelemente wenigstens teilweise bedecken. Alternativ kann die Deckschicht die Bildelemente vollständig bedecken. Die Deckschicht kann von einer im Vergleich zur Bildschicht dunkleren Tönung oder Schattierung sein. Die Deckschicht kann alternativ von einer im Vergleich zur Bildschicht helleren Tönung oder Schattierung sein.
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Die Deckschicht entspricht vorzugsweise einer Farbschicht, die während des Druckprozesses aufgebracht wird. Die Deckschicht kann im Wesentlichen transparent oder durchscheinend sein. Die Deckschicht kann alternativ im Wesentlichen opak sein.
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Vorzugsweise sind auf einer Bedruckseite des Substrats zwei oder mehr Bildschichten aufgedruckt. Jede Bildschicht kann eine andere Bildschicht wenigstens teilweise überlappen. Vorzugsweise sind zwei oder mehr Deckschichten auf der Bedruckseite des Substrats aufgebracht. Vorzugsweise gibt es eine einheitliche Deckschicht pro Bildschicht. Vorzugsweise beinhaltet das Substrat zwei Bedruckseiten und sind auf jeder Bedruckseite eine oder mehrere Bildschichten aufgebracht.
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Vorzugsweise beinhaltet das Substrat eine Betrachtungsseite und das Verfahren beinhaltet als weiteren Schritt das Ausbilden mehrerer Fokussierungselemente in oder auf der Betrachtungsseite des Substrats. Die Fokussierungselemente können Mikrolinsen sein. Die Fokussierungselemente können eine Brennweite aufweisen, die im Wesentlichen gleich der Dicke des Substrats ist. Die Fokussierungselemente können alternativ eine Brennweite aufweisen, die länger als die Dicke des Substrats ist. Vorzugsweise sind die Fokussierungslemente für die Betrachtung der Bildelemente ausgelegt.
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Vorzugsweise ist die Betrachtungsseite der Bedruckseite entgegengesetzt.
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Vorzugsweise ist als weiterer Schritt enthalten das Aufbringen einer Dessinschicht auf die Betrachtungsfläche oder auf die Bedruckfläche oder auf beide Flächen.
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Das Rotationsdruckverfahren kann ein Tiefdruckverfahren sein. Das Rotationsdruckverfahren kann alternativ ein Offsetdruckverfahren sein.
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Die Oberfläche der Bedruckseite des Substrats und die Oberfläche der Bildschicht sind vorzugsweise im Wesentlichen gleich groß. Die Bedruckseite des Substrats kann alternativ eine größere Oberfläche als die Bildschicht aufweisen.
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In einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein durch ein farbverlaufsanfälliges Rotationsdruckverfahren hergestelltes Sicherheitselement bereitgestellt, das Folgendes umfasst:
- a) ein transparentes oder durchscheinendes Substrat, das eine Bedruckseite und eine Betrachtungsseite aufweist; und
- b) eine Bildschicht oben auf der Bedruckseite des Substrats,
wobei die Bildschicht einen erweiterten Randbereich und einen Bildbereich beinhaltet, wobei der Bildbereich die mehreren Bildelemente beinhaltet, wobei wenigstens ein Teilbereich des erweiterten Randbereichs vor dem Bildbereich gedruckt wird.
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Die mehreren Bildelemente können bedruckten Flächen entsprechen. Die mehreren Bildelemente können alternativ unbedruckten Flächen entsprechen.
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Vorzugsweise ist der erweiterte Randbereich so ausgelegt, dass ein Farbverlaufseffekt, der aus dem Aufdrucken der Bildschicht auf die Bedruckseite des Substrats herrührt, wesentlich auf den erweiterten Randbereich beschränkt ist.
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Vorzugsweise ist der erweiterte Randbereich so ausgelegt, dass ein Farbverlaufseffekt, der aus dem Aufdrucken der Bildschicht auf die Bedruckseite des Substrats herrührt, vollständig auf den erweiterten Randbereich beschränkt ist.
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Der erweiterte Randbereich definiert vorzugsweise einen den Bildbereich umgebenden Rahmen. Der erweiterte Randbereich kann im Wesentlichen die gesamte Bedruckfläche der Bedruckseite des Substrats abdecken. Der erweiterte Randbereich kann ein oder mehrere Fenster beinhalten, die unbedruckten Flächenbereichen entsprechen, abgegrenzt zum Bildbereich. Vorzugsweise enthält wenigstens ein Fenster ein weiteres Sicherheitsmerkmal.
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Die Bildschicht entspricht vorzugsweise einer Schicht von Druckfarbe, die während des Druckprozesses aufgebracht wird. Die Bildschicht kann im Wesentlichen opak sein.
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Vorzugsweise sind auf einer Bedruckseite des Substrats zwei oder mehr Bildschichten aufgedruckt. Jede Bildschicht kann eine andere Bildschicht wenigstens teilweise überlappen. Vorzugsweise sind zwei oder mehr Deckschichten auf der Bedruckseite des Substrats aufgebracht. Es kann eine einheitliche Deckschicht pro Bildschicht geben.
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Vorzugsweise beinhaltet das Substrat zwei Bedruckseiten und sind auf jeder Bedruckseite eine oder mehrere Bildschichten aufgebracht.
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Vorzugsweise ist eine Deckschicht enthalten, so dass sich wenigstens ein Teilbereich einer Bildschicht zwischen der Korrekturschicht und dem Substrat befindet. Alternativ ist eine Deckschicht enthalten, so dass sich wenigstens ein Teilbereich der Deckschicht zwischen einer Bildschicht und dem Substrat befindet. Die Deckschicht kann die Bildelemente wenigstens teilweise bedecken. Alternativ kann die Deckschicht die Bildelemente vollständig bedecken.
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Die Deckschicht ist von einer im Vergleich zur Bildschicht dunkleren Tönung oder Schattierung. Die Deckschicht kann alternativ von einer im Vergleich zur Bildschicht helleren Tönung oder Schattierung sein. Die Deckschicht kann einer Farbschicht entsprechen, die während des Druckprozesses aufgebracht wird.
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Vorzugsweise ist die Deckschicht im Wesentlichen transparent oder durchscheinend. Die Deckschicht kann alternativ im Wesentlichen opak sein.
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Vorzugsweise sind auf einer Bedruckseite des Substrats zwei oder mehr Bildschichten aufgedruckt. Jede Bildschicht kann eine andere Bildschicht wenigstens teilweise überlappen. Vorzugsweise sind zwei oder mehr Deckschichten auf der Bedruckseite des Substrats aufgebracht. Vorzugsweise gibt es eine einheitliche Deckschicht pro Bildschicht. Vorzugsweise beinhaltet das Substrat zwei Bedruckseiten und sind auf jeder Bedruckseite eine oder mehrere Bildschichten aufgebracht.
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Vorzugsweise beinhaltet das Substrat eine Betrachtungsseite und das Sicherheitselement beinhaltet ferner mehrere Fokussierungselemente in oder auf der Betrachtungsseite des Substrats. Die Fokussierungselemente können Mikrolinsen sein. Die Fokussierungselemente weisen vorzugsweise eine Brennweite auf, die im Wesentlichen gleich der Dicke des Substrats ist. Die Fokussierungselemente können alternativ eine Brennweite aufweisen, die länger als die Dicke des Substrats ist. Vorzugsweise sind die Fokussierungslemente für die Betrachtung der Bildelemente ausgelegt.
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Vorzugsweise ist auf der Betrachtungsfläche oder auf der Bedruckfläche oder auf beiden Flächen eine Dessinschicht enthalten. Das Rotationsdruckverfahren ist vorzugsweise ein Tiefdruckverfahren.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Sicherheitsdokument bereitgestellt, das ein gemäß dem Verfahren des ersten Aspekts der Erfindung hergestelltes Sicherheitselement beinhaltet. Das Sicherheitsdokument ist vorzugsweise ein Wertdokument wie eine Banknote, ein Scheck oder ein Aktienzertifikat.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Sicherheitsdokument bereitgestellt, das ein gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung hergestelltes Sicherheitselement beinhaltet.
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Vorzugsweise ist ein oder sind mehrere sekundäre Sicherheitselemente enthalten. Das eine oder die mehreren Sicherheitselemente können gewählt sein aus: einem Mikrodruckbereich; einem Sicherheitsfaden; einem Hologramm; und einem selbstverifizierenden Fenster.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nunmehr unter Bezugnahme auf die Begleitzeichnungen beschrieben, wobei:
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1 zeigt ein Sicherheitsdokument, das ein Sicherheitselement beinhaltet;
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2 zeigt ein Sicherheitselement gemäß einer Ausführungsform;
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3 ist eine Explosionsdarstellung eines Sicherheitselements, das eine Substratschicht, eine Bildschicht und eine Deckschicht beinhaltet;
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4 zeigt ein Sicherheitsdokument gemäß einer weiteren Ausführungsform;
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5 ist eine Explosionsdarstellung eines Sicherheitsdokuments, das eine Substratschicht, eine Bildschicht mit Bildelementen und ein Fenster beinhaltet; und
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6 zeigt ein Sicherheitselement mit Fokussierungselementen gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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Bezug nehmend auf 1 wird ein Sicherheitsdokument 100 dargestellt, das ein Sicherheitselement 101 und ein optionales sekundäres Sicherheitselement 102 beinhaltet. Das Sicherheitselement 101 kann als ein vom Sicherheitsdokument separates Element aufgebaut werden und kann so auf das Sicherheitsdokument 100 oder auf andere Sicherheitsartikel aufgebracht werden.
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Das Sicherheitselement 101, wie in 2 dargestellt, beinhaltet eine Betrachtungsseite 202 und eine Bedruckseite 203. Die Betrachtungsseite 202 ist so angeordnet, dass die Bedruckseite 203 von der Betrachtungsseite 202 aus durch das Substrat 200 hindurch betrachtbar ist. Beispielsweise kann eine opazitätsverleihende Schicht auf die Betrachtungsseite, außer im fraglichen Bereich, aufgebracht werden, um auf dem Sicherheitselement 101 ein Fenster oder Halbfenster auszubilden. In einer Ausführungsform sind Bildelemente 201 nur von der Betrachtungsseite 202 aus betrachtbar, während jedoch die Bildelemente 201 im Allgemeinen von der einen oder der anderen oder von beiden Seiten 202, 203 aus betrachtbar sein können. Jedes Bildelement 201 kann einem Teil eines Bilds oder mehrerer Bilder entsprechen. Die Bildelemente 201 können opak, durchscheinend oder transparent sein. In einer Ausführungsform ist jedes Bildelement 201 farbig und die Farbe des jeweiligen Bildelements 201 ist aus einem Bereich von Farben gewählt.
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3 ist eine Explosionsansicht des Sicherheitselements 101, das eine Bildschicht 300, das Substrat 200 und eine optionale Deckschicht 400 beinhaltet. Die Bildschicht 300 ist eine Farbschicht, die mit einem Rotationsdruckverfahren, beispielsweise im Tiefdruck oder Offsetdruck, auf die Bedruckseite 203 des Substrats 200 aufgebracht wird. Die Bildschicht 300 beinhaltet einen erweiterten Randbereich 301 und einen Bildbereich 303. Der Bildbereich 303 in 3 ist Teil der Bildschicht 300. Beim Drucken der Bildschicht 300 werden deshalb der Bildbereich 303 und der erweiterte Randbereich 301 im gleichen Druckverfahren gedruckt. Das heißt: Bildbereich 303 und erweiterter Randbereich 301 sind keine separaten Schichten, die in separaten Druckprozessen aufgetragen werden.
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Der erweiterte Randbereich 301 definiert eine den Bildbereich 303 umgebende Fläche der Bildschicht. Der erweiterte Randbereich 301 ist groß genug, damit während des Druckens ein eventueller Farbverlaufseffekt auf den erweiterten Bereich 301 beschränkt, oder wenigstens wesentlich beschränkt, ist. Das erlaubt eine höhere Auflösung der Bildelemente 201 beim Drucken, da der Farbverlaufseffekt minimiert oder aus dem Bildbereich 303 entfernt wird.
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Der Bildbereich 303 beinhaltet Bildelementbereiche 302, die den Bildelementen 201 des Sicherheitselements 101 entsprechen. Die Bildelementbereiche 302 können entweder druckfarbfreien Regionen des Bildbereichs 303 entsprechen oder Farbe enthalten, je nach besonderer Ausführungsform. Die Flächen des Bildbereichs 303, die keinen Bildelementbereichen 302 entsprechen, sind dementsprechend mit Druckfarbe versehen oder frei von Druckfarbe, so dass die Bildelemente 201 innerhalb des Bildbereichs definiert sind.
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In einer Ausführungsform wird nach Aufbringen der Bildschicht 300 auf die Bedruckseite des Substrats 200 eine optionale Deckschicht 400 auf das Substrat 200 aufgebracht, so dass die Bildschicht 300 zwischen dem Substrat 200 und der Deckschicht 400 angeordnet ist. Der Auftrag der Deckschicht 400 kann mit dem gleichen Rotationsdruckverfahren erfolgen, das für das Aufbringen der Bildschicht 300 verwendet wurde, oder alternativ mit jedem anderen Verfahren, das für das Aufbringen einer Schicht auf die Bildschicht 300 geeignet ist. Die Deckschicht 400 kann die gesamte Bedruckfläche 203 des Substrats 200 oder alternativ nur einen Teilbereich der Bedruckfläche 203 bedecken. Zudem kann die Deckschicht 400 jeden Bildelementbereich 302 in dessen Gesamtheit bedecken oder alternativ kann die Deckschicht jeden Bildelementbereich 302 zum Teil bedecken.
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Vorzugsweise steht die Deckschicht 400 im Kontrast zur Bildschicht 300. Die Deckschicht 400 kann eine im Vergleich zur Bildschicht 300 dunklere Schattierung oder Farbe sein. Beispielsweise kann die Bildschicht 300 weiß sein und die Deckschicht 400 kann schwarz sein. Alternativ kann die Deckschicht 400 eine im Vergleich zur Bildschicht 300 hellere Schattierung oder Farbe sein. Die Deckschicht 400 kann opak, durchscheinend oder transparent sein. Die Deckschicht 400 kann im Wesentlichen eine einzige Farbe sein oder kann einen Bereich von Farben und/oder variierende Transparenz-/Opazitätsgrade umfassen. Wenn die Deckschicht 400 opak ist, sind die Bildelemente 201 nur von der Betrachtungsseite 202 des Sicherheitselements 101 aus sichtbar. Wenn alternativ die Deckschicht durchscheinend oder transparent ist, können die Bildelemente 201 sowohl von von der Betrachtungsseite 202 aus als auch auch von der Bedruckseite 203 aus sichtbar sein.
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In einer alternativen Ausführungsform wird die Deckschicht 400 vor der Bildschicht 300 auf das Substrat 200 aufgebracht.
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In einer Ausführungsform, wie in den 4 und 5 dargestellt, ist das Sicherheitselement 101 ein integraler Bestandteil des Sicherheitsdokuments 100. In diesem Fall bedeckt der erweiterte Randbereich 301 der Bildschicht 300 eine Oberfläche des Sicherheitsdokuments 100 vollständig oder im Wesentlichen vollständig (d. h. das Sicherheitsdokument ist so definiert, dass es eine Betrachtungsseite 502 und eine Bedruckseite 503 aufweist, und die Bildschicht 300 wird in ähnlicher Weise wie das Sicherheitselement 101 auf die Bedruckseite 503 aufgebracht). Im Sicherheitsdokument 100 kann ein Fenster 102 enthalten sein, wobei in diesem Fall die Bildschicht 300 ein als druckfarbfrei definiertes Fensterelement 504 beinhaltet. Das Fenster 102 kann weitere Sicherheitsmerkmale beinhalten. Im Sicherheitsdokument 100 kann eine beliebige Anzahl von Fenstern 102 enthalten sein.
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In dieser Ausführungsform wird der Sicherheitselementbereich 102 des Sicherheitsdokuments 100 auf ähnliche Weise hergestellt wie in der unter Verweis auf die 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform.
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Ein Vorteil der vorliegenden Ausführungsform besteht darin, dass vermieden wird, dass das Sicherheitselement 102 sich vom Rest des Sicherheitsdokuments 100 sichtbar unterscheidet, beispielsweise kommt es nicht vor, das das Sicherheitselement 102 als Unterabschnitt des Sicherheitsdokuments 100 erscheint, weil zum Beispiel die Bildschicht oder Deckschicht den Lichtdurchgang in größerem Maße als der Rest des Dokuments blockiert.
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In einer Ausführungsform, wie in 6 dargestellt, beinhaltet die Betrachtungsfläche 202 mehrere Fokussierungselemente 600. Die Fokussierungselemente 600 können Mikrolinsen sein. Die Fokussierungselemente 600 können aus dem Substrat 200 ausgebildet sein oder können alternativ auf der Betrachtungsfläche 202 aufgebracht oder ausgebildet sein. Die Fokussierungselemente 600 können mit einer Brennweite ausgelegt sein, die so lang, oder im Wesentlichen so lang, wie die Stärke des Substrats 200 ist. Alternativ kann die Brennweite länger oder kürzer als die Dicke des Substrats 200 sein.
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Unter Rückverweis auf 1 oder 4 kann das eventuell vorhandene sekundäre Sicherheitselement 102 ein Element jeglicher geeigneter Art sein, beispielsweise eines oder mehrere der folgenden Elemente: ein Mikrodruckbereich; ein Sicherheitsfaden; ein Hologramm; eine optisch variable Vorrichtung; und ein selbstverifizierendes Fenster. Alternativ kann das sekundäre Sicherheitselement 102 ein durchsichtiges oder durchscheinendes Fenster sein.
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In einer weiteren Ausführungsform wird mehr als eine Bildschicht 300 auf das Substrat 200 aufgebracht. Jede Bildschicht 300 kann eine oder mehrere andere Bildschichten 300 teilweise oder vollständig überlappen, oder alternativ wird jede Bildschicht 300 auf einen abgegrenzten Teilbereich des Substrats 200 aufgebracht. In dieser Ausführungsform kann eine Deckschicht 400 vor oder nach jeder einzelnen Bildschicht 300 aufgebracht werden, oder alternativ kann auf zwei oder mehr Bildschichten 300 eine Deckschicht aufgebracht werden.
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Es können weitere Modifizierungen und Verbesserungen vorgenommen werden, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen. In einer anderen beispielhaften Modifizierung kann es sein, dass die Bildelemente nur von der Bedruckseite des Sicherheitselements aus sichtbar sind, da auf die Betrachtungsseite eine opake Schicht aufgetragen wird.