DE112007001289B4

DE112007001289B4 - Bremssteuerungssystem

Info

Publication number: DE112007001289B4
Application number: DE112007001289.7T
Authority: DE
Inventors: Johnny Rickman; Håkan Sköldehammar
Original assignee: Scania CV AB
Current assignee: Scania CV AB
Priority date: 2006-05-26
Filing date: 2007-05-23
Publication date: 2020-08-20
Anticipated expiration: 2027-05-24
Also published as: DE112007001289T5; SE529945C2; WO2007139488A1; SE0601167L

Abstract

Ein System zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das mit Betriebsbremsen (18 - 23), die auf alle Radachsen des Fahrzeugs wirken, sowie Hilfsbremsen (25, 26), die auf eine angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs wirken, sowie Mitteln zum Erfassen des möglichen Auftretens des Blockierens von Rädern des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs und nach einem solchen Auftreten zum Erzeugen eines ABS-Signals ausgerüstet ist, umfasst ein Bremssteuerungsmittel (27), das dazu ausgelegt ist, eine Hilfsbremsbetriebsart auszuwählen, und dazu ausgelegt ist, die Betriebsbremsen automatisch so zu aktivieren, dass sie auf mindestens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirken, wenn ein Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart ausgeführt wird und das Bremssteuerungsmittel ein solches ABS-Signal empfängt.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zum Bremsen eines Kraftfahrzeugs, das mit einer Betriebsreibungsbremsvorrichtung, die dazu ausgelegt ist, auf eine Vielzahl von Rädern des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, einer Hilfsbremsvorrichtung, die dazu ausgelegt ist, auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, und Mitteln zum Erfassen des möglichen Auftretens oder des Anfangs des Blockierens von Rädern des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs und nach einem solchen Auftreten zum Senden eines ABS-Signals an ein Bremssteuerungsmittel ausgerüstet ist, wobei das System ein Bremssteuerungsmittel umfasst, das dazu ausgelegt ist, die Aktivierung einer Hilfsbremsbetriebsart auszuwählen, die wirkt, wenn es gewünscht wird, eine Bremswirkung zum Verringern der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder zum Beibehalten einer konstanten Geschwindigkeit oder zum Verringern der Geschwindigkeitszunahme während des Bergabfahrens zu erzielen, wobei das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt ist, die Hilfsbremsvorrichtung herunterzuregeln oder abzuschalten, wenn ein solches ABS-Signal empfangen wird. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Steuern des Bremsens eines derartigen Kraftfahrzeugs. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Computerprogramm, das Computerprogrammcode umfasst, um ein solches Verfahren zu implementieren, ein Computerprogrammprodukt, das ein Datenspeichermedium umfasst, das von einer elektronischen Steuerungseinheit lesbar ist und auf dem das Computerprogramm gespeichert ist, sowie auf eine elektronische Steuerungseinheit.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung ist auf Kraftfahrzeuge anwendbar, die mit einer Hilfsbremsvorrichtung, wie zum Beispiel einer Retarderbremse oder einer Abgasbremse, ausgerüstet sind, insbesondere schwere Kraftfahrzeuge, wie zum Beispiel Lastkraftwagen, Zugmaschinen und Busse. Eine solche Retarderbremse ist eine hydraulische Bremse, die zum Beispiel dadurch auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs wirkt, dass auf die Ausgangswelle eines Getriebes des Fahrzeuges eingewirkt wirkt. Die Abgasbremse wirkt sich auch indirekt auf die angetriebene Radachse des Fahrzeugs aus, indem der Drehung der Ausgangswelle des Motors des Kraftfahrzeugs dadurch ein Widerstand entgegengesetzt wird, dass der Fließwiderstand von Abgasen vom Motor geregelt wird. Es wird vorgezogen, solch eine Hilfsbremsvorrichtung zu verwenden, wenn eine Bremswirkung bei einem solchen Fahrzeug bewirkt werden soll, um die Betriebsbremsen, die normalerweise als Radbremsen bezeichnet werden, der Betriebsreibungsbremsvorrichtung zu schonen.
Die Hilfsbremsvorrichtung wirkt jedoch nur auf Antriebsachsen des Fahrzeugs, so dass eine unmittelbare Gefahr eines Seitwärtsrutschens bei dem Fahrzeug besteht, wenn auf einer rutschigen Fahrbahn mit solchen Hilfsbremsvorrichtungen gebremst wird, und wenn das Fahrzeug eine Zugmaschine und einen Anhänger umfasst, eine große Gefahr des Auftretens eines sogenannten Klappmessereffekts besteht, der beim Fahrzeug große Schäden verursachen kann und auch für andere Fahrzeuge eine gefährliche Verkehrssituation herbeiführen kann. Deshalb ist ein System zum Steuern des Bremsens der eingangs genannten Art mit den Erfassungsmitteln ausgerüstet, so dass ein solches Seitwärtsrutschen und das Auftreten des Klappmessereffekts dadurch verhindert werden kann, dass die Hilfsbremsvorrichtung ausgeschaltet wird, wenn ein solches ABS-Signal erzeugt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass „ABS-Signal“ hier eine große Bedeutungsbreite hat und einen beliebigen Typ eines Signals abdeckt, das anzeigt, dass mindestens ein einsetzender Radschlupf des Fahrzeugs erfasst wird.
In der WO 2003/ 064 228 A1 ist ein System der eingangs definierten Art beschrieben, bei dem eine Hilfsbremsvorrichtung in der Form einer Retarderbremse teilweise oder ganz abgeschaltet wird, wenn ein derartiges ABS-Signal erzeugt wird. In der US 6 697 727 B2 ist ebenfalls ein System der eingangs definierten Art beschrieben, das eine Verringerung des Bremsdrehmoments von einer Retarderbremse vorsieht, wenn ein Radschlupf eines Fahrzeugs erfasst wird.
Sollte ein Fahrzeug mit einem solchen bekannten System zum Steuern des Bremsens der eingangs definierten Art sich jedoch auf einer bergab geneigten Fahrbahn befinden, wenn ein solches ABS-Signal erzeugt wird und die Hilfsbremsvorrichtung abgeschaltet wird, dann erhöht sich die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, bis das Fahrzeug die Haftung bezüglich der Straßenoberfläche wiedergewinnt und die Hilfsbremsvorrichtung erneut versuchen kann, eine Bremswirkung an das Fahrzeug anzulegen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs vorzusehen, mittels dessen die oben angegebenen Probleme verringert werden können.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein System der eingangs genannten Art vorgesehen wird, bei dem die Bremssteuerungsvorrichtung dazu ausgelegt ist, die Betriebsreibungsbremsvorrichtung automatisch so zu aktivieren, dass sie auf mindestens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirkt, wenn nach Empfang eines solchen ABS-Signals ein Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart heruntergeregelt oder abgeschaltet wird. Durch eine solche Anforderung des externen Bremsens von der Betriebsreibungsvorrichtung kann die tatsächliche Geschwindigkeit des Fahrzeugs automatisch beibehalten oder sogar verringert werden, sobald die Hilfsbremsvorrichtung als eine Folge des Auftretens des ABS-Signals reduziert bzw. heruntergeregelt oder abgeschaltet wird. Da die Betriebsreibungsbremsvorrichtung auf mindestens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirkt, werden die Gefahren des Seitwärtsrutschens und des Auftretens des sogenannten Klappmessereffekts verringert. Deshalb kann das Kraftfahrzeug auch unter rutschigen Bedingungen gefahren werden, während die Hilfsbremsbetriebsart ausgewählt ist, und die Vorteile des Bremsens mit der Betriebsreibungsbremsvorrichtung, wenn sie tatsächlich gebraucht wird, können immer noch automatisch erzielt werden. Die Hilfsbremsvorrichtung umfasst eine Retarderbremse, und das Bremssteuerungsmittel ist dazu ausgelegt, die Retarderbremse so zu steuern, dass sie in der Hilfsbremsbetriebsart auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs wirkt. Das Bremssteuerungsmittel ist dazu ausgelegt, nach Betätigung eines Retarderhebels, der die Retarderbremse aktiviert, die Hilfsbremsbetriebsart auszuwählen. Das Bremssteuerungsmittel ist dazu ausgelegt, nach einer vorbestimmten Zeit nach dem Zeitpunkt des Abschaltens der Hilfsbremsvorrichtung die Hilfsbremsvorrichtung so zu steuern, dass sie erneut auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs wirkt. Dies bedeutet also, dass die Hilfsbremsbetriebsart des Fahrzeugs, die zum Schonen der Betriebsbremsen bevorzugt wird, auf diese Weise wieder aufgenommen wird. Das Bremssteuerungsmittel ist dazu ausgelegt, die Hilfsbremsbetriebsart dadurch auszuwählen, dass die Wirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung nach der vorbestimmten Zeit abgeschaltet wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt, bei der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung diese Betriebsreibungsbremsvorrichtung so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen des Fahrzeugs wirkt. Dies bedeutet, dass die Gefahr eines Seitwärtsrutschens hinsichtlich des Bremsens durch lediglich die Hilfsbremsvorrichtung, die lediglich auf eine Radachse des Fahrzeugs wirkt, beträchtlich verringert wird. Die Gefahr einer Erhöhung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs bei der Bergabfahrt auf einer rutschigen Fahrbahn wird ebenfalls verringert.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das System dazu ausgelegt, dass es das Bremsen eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine und einen Anhänger umfasst, steuert. Ferner ist das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt, die Betriebsreibungsbremsvorrichtung so zu aktivieren, dass sie bei der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung lediglich auf die Radachsen des Anhängers wirkt. Das bedeutet, dass die Betriebsbremsen der Zugmaschine geschont werden können, jedoch immer noch die Vorteile des Bremsens durch die Betriebsreibungsbremsvorrichtung bezüglich einer verringerten Gefahr des Seitwärtsrutschens und einer Erhöhung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs bei der Bergabfahrt erzielt werden können, obwohl die Hilfsbremsbetriebsart zum Bremsen des Fahrzeugs ausgewählt ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das System zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine und einen Anhänger umfasst, dazu ausgelegt und ist das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt, bei der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung diese Betriebsreibungsbremsvorrichtung so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen des Fahrzeugs wirkt. Ein derartiges Bremsen aller Radachsen des Fahrzeugs kann unter manchen Umständen bevorzugt werden, um die Gefahr des Seitwärtsrutschens und des Auftretens des Klappmessereffekts so weit wie möglich zu verringern.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Hilfsbremsvorrichtung eine Abgasbremse und ist das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt, die Abgasbremse so zu steuern, dass sie in der Hilfsbremsbetriebsart auf eine angetriebene Achse des Fahrzeugs wirkt. Es ist natürlich auch möglich, die Retarderbremse und die Abgasbremse in einer Hilfsbremsvorrichtung eines solchen Kraftfahrzeugs zu kombinieren.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt, die Hilfsbremsbetriebsart dadurch auszuwählen, dass die Betriebsreibungsbremsvorrichtung mit einer Verzögerung bezüglich der vorbestimmten Zeit abgeschaltet wird, was bedeutet, dass sich die Wirkungen der Hilfsbremsvorrichtung und der Betriebsreibungsvorrichtung geringfügig überlagern. Dadurch kann die Möglichkeit vergrößert werden, dass die Hilfsbremsbetriebsart die passende Betriebsart ist, wenn sie eine angeforderte Bremswirkung allein zu leisten hat.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt, die Bremswirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung nach Empfang eines ABS-Signals nach der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung zu reduzieren bzw. herunterzuregeln oder abzuschalten und die Betriebsreibungsbremsvorrichtung allein oder sowohl die Betriebsreibungsbremsvorrichtung als auch die Hilfsbremsvorrichtung mit einer Verzögerung bezüglich des Zeitpunkts des Abschaltens der Wirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung zu aktivieren. Auf diese Weise wird die Gefahr des Schlupfs beim Bremsen durch die Betriebsreibungsbremsvorrichtung beträchtlich verringert.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren, das die in Anspruch 8 definierten Merkmale hat, zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das mit einer Betriebsreibungsbremsvorrichtung, die dazu ausgelegt ist, zum Erzielen einer Bremswirkung auf alle Radachsen des Fahrzeugs zu wirken, einer Hilfsbremsvorrichtung, die dazu ausgelegt ist, zum Erzielen einer Bremswirkung auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs zu wirken, und Mitteln zum Erfassen des möglichen Auftretens oder des Anfangs des Blockierens von Rädern des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs und zum Erzeugen eines ABS-Signals nach einem derartigen Auftreten ausgerüstet ist.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Computerprogramm mit den in Anspruch 14 definierten Merkmalen, ein Computerprogrammprodukt mit den in Anspruch 20 definierten Merkmalen sowie eine elektronische Steuerungseinheit mit den in Anspruch 21 definierten Merkmalen.
Figurenliste
Es folgt eine Beschreibung der Erfindung im Einzelnen anhand von beispielhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Es zeigt:

1 eine schematische Darstellung eines Systems gemäß der vorliegenden Erfindung,
die 2 - 4 schematische Seitendarstellungen eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine und einen Anhänger umfasst, das während der Bergabfahrt gebremst wird, gemäß zweier unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung ( 3 und 4),
5 eine schematische Darstellung einer elektronischen Einheit zum Implementieren des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung, und
6 ein Flußdiagramm, das ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt.

AUSFÜHRUNGSFORMEN DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
Teile eines Kraftfahrzeugs 1 in der Form eines Lastkraftwagens, die zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung wesentlich sind, sind in 1 sehr schematisch dargestellt. Das Fahrzeug hat eine Vorderradachse 2, eine erste Hinterradachse 3 und eine zweite Hinterradachse 4. Diese Achsen sind mit Rädern 5 - 12 versehen, von denen die Räder 5, 6 der Vorderachse 2 zum Lenken des Fahrzeugs verwendet werden, während die Räder 7 - 10 der ersten Hinterachse 3 zum Antreiben des Fahrzeugs über die Antriebsachse 3 verwendet werden. Die Räder 11, 12 der Radachse 4 können vom Boden angehoben werden und werden nur verwendet, wenn das Fahrzeug schwer beladen ist.
Das Fahrzeug ist ferner mit einem Motor 13 mit einer (nicht gezeigten) Ausgangswelle ausgerüstet, die mit einem Getriebe 14 verbunden ist, das eine Ausgangswelle 15 hat, welche über ein Differenzial 16 die Radachse 3 antreibt.
Das Fahrzeug ist ferner mit einer Betriebsreibungsbremsvorrichtung 17 ausgerüstet, die dazu ausgelegt ist, auf alle Radachsen des Fahrzeugs zu wirken, um durch das Steuern von Betriebsreibungsbremsen 18 - 23 eine Bremswirkung zu erzielen, die im Zusammenhang mit den Rädern der Radachsen 2 - 4 angeordnet sind, die immer auf den Boden drücken, wenn das Fahrzeug angetrieben wird.
Das Fahrzeug umfasst auch eine Hilfsbremsvorrichtung 24, die zum Steuern des Bremsens der angetriebenen Radachse 3 des Fahrzeugs zum Erzielen einer Bremswirkung durch Steuern einer Retarderbremse 25 und einer Abgasbremse 26, beide schematisch angegeben, ausgelegt ist. Die Retarderbremse 25 ist dem Getriebe 14 zugeordnet und wirkt hier auf die Ausgangswelle 15 des Getriebes. Die Retarderbremse kann auch anders betrieben werden, wie zum Beispiel zum direkten Bremsen des Motors oder eines anderen Antriebsstrangteils. Die Abgasbremse 26 ist dazu ausgelegt, dadurch an den Motor eine Bremswirkung anzulegen, dass der Öffnungsgrad für Abgase, die aus der Verbrennung im Motor herrühren, geregelt wird.
Das Fahrzeug umfasst ferner ein System zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, und dieses System umfasst ein Bremssteuerungsmittel 27 in der Form einer elektronischen Steuerungseinheit. Dieses Bremssteuerungsmittel ist dazu ausgelegt, unter normalen Betriebsbedingungen des Fahrzeugs eine Hilfsbremsbetriebsart auszuwählen, um die Betriebsbremsen 18 - 23 zu schonen, die wirkt, wenn es gewünscht wird, eine Bremswirkung zum Verringern der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder zum Beibehalten einer konstanten Geschwindigkeit oder zum Verringern der Geschwindigkeitszunahme während der Bergabfahrt zu erzielen. Die Bremswirkung der unterschiedlichen Bremsen des Fahrzeugs kann jedoch auch vom Fahrer über nicht gezeigte Mittel, zum Beispiel in Form eines Retarderhebels 24 und eines Bremspedals, manuell gesteuert-werden.
Das Fahrzeug hat auch Mittel, die lediglich über die Linien 28 - 33 angegeben sind, die von jedem Rad ausgehen, zum Erfassen des möglichen Auftretens oder des Anfangens des Blockierens der Räder des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs durch Vergleichen von Signalen von den Erfassungsmitteln in einer Berechnungseinheit 43 und nach einem derartigen Auftreten zum Senden eines ABS-Signals an das Bremssteuerungsmittel 27. Das Bremssteuerungsmittel ist dazu ausgelegt, die Hilfsbremsvorrichtung abzuschalten, wenn ein solches ABS-Signal von der Berechnungseinheit 43 empfangen wird.
Das Bremssteuerungsmittel 27 ist dazu ausgelegt, automatisch die Betriebsreibungsbremsvorrichtung 27 so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen 2 - 4 des Fahrzeugs wirkt, wenn das Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart ausgeführt wird und ein solches ABS-Signal von der Berechnungseinheit 43 empfangen wird.
2 veranschaulicht ein bergab fahrendes Fahrzeug, das eine Zugmaschine 34, die im Wesentlichen dem in 1 gezeigten Fahrzeug entspricht, und einen Anhänger 35 umfasst. Es wird in den 2 - 4 angenommen, dass eine Notwendigkeit zum Anlegen einer Bremswirkung an das Fahrzeug besteht. Die Achsen, an die eine Bremswirkung angelegt wird, sind mit einem X markiert. 2 zeigt den normalen Fall, bei dem eine Hilfsbremsbetriebsart zum Schonen der Betriebsreibungsbremsen ausgewählt ist, was bedeutet, dass durch Hilfsbremsen, wie zum Beispiel eine Retarderbremse und/oder eine Abgasbremse, nur an die angetriebene Achse 3 des Fahrzeugs eine Bremswirkung angelegt wird. Wir nehmen an, dass die Straßenoberfläche aus irgendeinem Grund rutschig ist, und wenn ein ABS-Signal als eine Folge des möglichen Auftretens eines Blockierens der Räder und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs das Bremssteuerungsmittel 27 mindestens teilweise die Hilfsbremsvorrichtung abschaltet. Das führt dann in schon bekannten Systemen zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs dieses Typs zu einer Zunahme der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, bevor das Bremssteuerungsmittel versucht, die Hilfsbremsvorrichtung wieder einzuschalten. Außerdem würde ein Bremsen lediglich durch die Hilfsbremsvorrichtung, die lediglich auf eine Achse des Fahrzeugs wirkt, auf einer rutschigen Fahrbahn zu einer hohen Gefahr des Seitwärtsrutschens, und bei einem Fahrzeug, das einen Anhänger aufweist, zu einer hohen Gefahr des Erzeugens des sogenannten Klappmessereffekts beim Bremsen führen.
Diese Probleme werden jedoch durch das System zum Steuern des Bremsens gemäß der vorliegenden Erfindung beträchtlich verringert. 3 zeigt, was geschieht, wenn ein ABS-Signal das Bremssteuerungsmittel dazu veranlasst, die Hilfsbremsvorrichtung abzuschalten, d.h. auf alle Achsen 2 - 4, 36 und 37 wirkende Betriebsreibungsbremsvorrichtung, aktiviert wird, wodurch eine Geschwindigkeitszunahme des Fahrzeugs vermieden wird und die Gefahr des Seitwärtsrutschens verringert wird. Dies wird erzielt, obwohl das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt ist, auch bei der Bergabfahrt die Hilfsbremsbetriebsart als die Bremsbetriebsart des Fahrzeugs anzuwenden.
4 veranschaulicht die Funktion eines Systems zum Steuern des Bremsens gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, bei der das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt ist, die Betriebsreibungsbremsen automatisch so zu aktivieren, dass sie nur auf die Radachsen des Anhängers wirken, wenn die Hilfsbremsvorrichtung nach Empfang eines ABS-Signals durch das Bremssteuerungsmittel ausgeschaltet wird. Diese Lösung behebt auch die Probleme einerseits einer Geschwindigkeitszunahme beim Abschalten der Hilfsbremsvorrichtung und andererseits die Gefahr eines Seitwärtsrutschens.
Das Bremssteuerungsmittel ist vorzugsweise dazu ausgelegt, nach einer vorbestimmten Zeit nach dem Zeitpunkt des Ausschaltens der Hilfsbremsvorrichtung die Hilfsbremsvorrichtung so zu steuern, dass sie erneut auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs wirkt, da es bevorzugt ist, wenn möglich zur Hilfsbremsbetriebsart zurückzukehren.
Es wird darauf hingewiesen, dass 1 nur der Erläuterung der erfindungsgemäßen Idee in einer umfassenden Weise dient, und die tatsächliche Anordnung der unterschiedlichen Teile auch ganz anders sein kann. Die Berechnungseinheit 43 kann zum Beispiel im Bremssteuerungsmittel 27 enthalten sein. Die Betriebsreibungsbremsvorrichtung 17 und die Hilfsbremsvorrichtung 24 können auch in derselben Einheit wie das Bremssteuerungsmittel 27 enthalten sein.
Ein Flußdiagramm, das ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht, ist in 6 gezeigt. In einem ersten Schritt S1 wird festgestellt, ob eine Bremswirkung benötigt wird oder nicht. Wenn die Antwort hierauf ja ist, wird in einem zweiten Schritt S2 die Hilfsbremsvorrichtung aktiviert oder aktiv gehalten. Dann wird in einem dritten Schritt S3 festgestellt, ob ein ABS-Signal vorhanden ist oder nicht. Wenn die Antwort auf diese Frage ja ist, wird in einem vierten Schritt S4 die Hilfsbremsvorrichtung abgeschaltet oder reduziert bzw. heruntergeregelt. In einem fünften Schritt S5 werden dann die Betriebsreibungsbremsen des Fahrzeugs über einen vorbestimmten Zeitraum, wie zum Beispiel 5 Sekunden lang, aktiviert. Die Frage, ob eine Bremsung nötig ist, wird dann erneut in Schritt S1 gestellt.
Computerprogrammcode zum Implementieren eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung ist in geeigneter Weise in einem Computerprogramm enthalten, das direkt in den inneren Speicher eines Computers, wie zum Beispiel den inneren Speicher einer Bremssteuerungs- oder Motorsteuerungseinheit des Fahrzeugs, ladbar ist. Ein solches Computerprogramm ist in geeigneter Weise über ein Computerprogrammprodukt vorgesehen, das ein Datenspeichermedium umfasst, das durch eine elektronische Steuerungseinheit lesbar ist, wobei das Computerprogramm auf dem Datenspeichermedium gespeichert ist. Das Datenspeichermedium ist zum Beispiel ein optisches Datenspeichermedium in der Form einer CD-Rom, einer DVD usw., ein magnetisches Datenspeichermedium in der Form einer Festplatte, einer Diskette, einer Magnetbandkassette usw., oder ein Speicher nach Art eines ROM, PROM, EPROM oder EEPROM, oder ein Flash-Speicher.
Das Computerprogramm gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst Computerprogrammcode, um einen Computer, z.B. in der Form eines Mikroprozessors einer elektronischen Einheit, dazu zu veranlassen:

- eine Auswahl einer Hilfsbremsbetriebsart zu erreichen, die wirkt, wenn es gewünscht wird, eine Bremswirkung zum Verringern der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder zur Beibehaltung einer konstanten Geschwindigkeit oder zum Verringern der Geschwindigkeitszunahme während der Bergabfahrt eine Bremswirkung zu erzielen,
- eine Hilfsbremsvorrichtung herunterzuregeln oder abzuschalten, wenn das ABS-Signal empfangen wird, und
- die Betriebsreibungsbremsvorrichtung automatisch so zu aktivieren, dass sie auf mindestens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirkt, wenn ein Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart nach Empfang des ABS-Signals heruntergeregelt oder abgeschaltet wird.

5 veranschaulicht sehr schematisch eine elektronische Steuerungseinheit 38, die ein Ausführungsmittel 39, wie zum Beispiel eine Zentraleinheit (CPU) zum Ausführen von Computersoftware umfasst. Das Ausführungsmittel 39 kommuniziert über einen Datenbus 40 mit einem Speicher 41, zum Beispiel nach Art des RAM. Die Steuer rungseinheit 38 umfasst auch ein Datenspeichermedium 42, zum Beispiel in der Form eines Speichers des Typs ROM, PROM, EPROM oder EEPROM oder eines Flash-Speichers. Das Ausführungsmittel 39 kommuniziert über den Datenbus 40 mit dem Datenspeichermedium 42. Ein Computerprogramm, das Computerprogrammcode zur Implementierung eines Verfahrens gemäß der Erfindung umfasst, ist auf dem Datenspeichermedium 42 gespeichert.
Die Erfindung ist natürlich in keiner Weise auf die oben beschriebenen Ausführungsformen eingeschränkt. Ganz im Gegenteil werden einem Durchschnittsfachmann viele Möglichkeiten für Modifikationen ersichtlich sein, ohne dass dadurch vom Grundgedanken der Erfindung abgewichen wird, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist.
Es wird darauf hingewiesen, dass „Radachse“ auch das Vorhandensein lediglich einer geometrischen Achse einschließt, in der die betreffenden Räder einzeln aufgehängt sind. Wie schon erwähnt, kann das Kraftfahrzeug auch viele andere Typen als die in den Figuren Veranschaulichten, wie zum Beispiel einen Lastkraftwagen mit oder ohne Anhänger, umfassen.

Claims

System zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, versehen mit: - einer Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17), die dazu ausgelegt ist, auf eine Vielzahl von Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, - einer Hilfsbremsvorrichtung (24), die dazu ausgelegt ist, auf eine angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, und - Mitteln (28 - 33) zum Erfassen des möglichen Auftretens oder des Einsetzens eines Blockierens von Rädern des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs, und bei einem solchen Auftreten zum Senden eines ABS-Signals an ein Bremssteuerungsmittel (27), wobei das System ein Bremssteuerungsmittel (27) umfasst, das dazu ausgelegt ist, eine Hilfsbremsbetriebsart auszuwählen, die wirkt, wenn es gewünscht ist, eine Bremswirkung zum Verringern der Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu erhalten oder eine konstante Geschwindigkeit beizubehalten oder die Geschwindigkeitszunahme während einer Bergabfahrt zu verringern, wobei das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt ist, die Hilfsbremsvorrichtung (24) herunterzuregeln oder abzuschalten, wenn das ABS-Signal empfangen wird, wobei das Bremssteuerungsmittel dazu ausgelegt ist, die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie auf wenigstens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirkt, wenn nach Empfang eines solchen ABS-Signals ein Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart reduziert oder abgeschaltet wird, und wobei die Hilfsbremsvorrichtung (24) eine Retarderbremse (25) umfasst, und das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, die Retarderbremse so zu steuern, dass sie in der Hilfsbremsbetriebsart auf eine angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, bei der Betätigung eines Retarderhebels (44), der die Retarderbremse (25) aktiviert, die Hilfsbremsbetriebsart auszuwählen, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt sind, nach einer vorbestimmten Zeit nach dem Zeitpunkt des Abschaltens der Hilfsbremsvorrichtung (24) die Hilfsbremsvorrichtung so zu steuern, dass sie wieder auf eine angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs wirkt, und dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, die Hilfsbremsbetriebsart dadurch auszuwählen, dass die Wirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) nach dieser vorbestimmten Zeit abgeschaltet wird.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, bei der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs wirkt.
System nach Anspruch 1 zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine (34) und einen Anhänger (35) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, bei der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie lediglich auf die Radachsen (36, 37) des Anhängers wirkt.
System nach Anspruch 1 zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine (34) und einen Anhänger (35) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, für die automatische Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs wirkt.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsbremsvorrichtung (24) eine Abgasbremse (26) umfasst und dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, in der Hilfsbremsbetriebsart die Abgasbremse so zu steuern, dass sie auf eine angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs wirkt.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, die Hilfsbremsbetriebsart so auszuwählen, dass die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) mit einer Verzögerung bezüglich der vorbestimmten Zeit abgeschaltet wird.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssteuerungsmittel (27) dazu ausgelegt ist, nach Empfang eines ABS-Signals nach der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung die Bremswirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) zu reduzieren oder abzuschalten und entweder die Betriebsreibungsbremsvorrichtung allein oder sowohl die Betriebsreibungsbremsvorrichtung als auch die Hilfsbremsvorrichtung (24) mit einer Verzögerung bezüglich des Zeitpunkts des Abschaltens der Wirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung zu aktivieren.
Verfahren zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, versehen mit: - einer Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17), die dazu ausgelegt ist, auf eine Vielzahl von Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, - einer Hilfsbremsvorrichtung (24), die eine Retarderbremse (25) umfasst, die dazu ausgelegt ist, auf eine angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, und - Mitteln (28 - 33) zum Erfassen eines möglichen Auftretens oder eines Einsetzens eines Blockierens von Rädern des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs, und bei einem solchen Auftreten zum Erzeugen eines ABS-Signals, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: - Auswählen einer Hilfsbremsbetriebsart, die wirkt, wenn es gewünscht wird, eine Bremswirkung zum Verringern der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder zum Beibehalten einer konstanten Geschwindigkeit oder zum Verringern der Geschwindigkeitszunahme während der Bergabfahrt zu erzielen, wobei die Hilfsbremsbetriebsart dadurch ausgewählt wird, dass die Retarderbremse (25) so gesteuert wird, dass sie auf die angetriebene Radachse (3) wirkt, - Herunterregeln oder Abschalten der Hilfsbremsvorrichtung, wenn ein solches ABS-Signal erzeugt wird, - automatisches Aktivieren der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17), so dass sie auf mindestens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirkt, wenn ein Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart nach Empfang eines solchen ABS-Signals reduziert oder abgeschaltet wird. dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner die folgenden Schritte aufweist: - Auswählen der Hilfsbremsbetriebsart nach Betätigung eines Retarderhebels (44), der die Retarderbremse (25) aktiviert, - Steuern der Hilfsbremsvorrichtung, so dass sie nach einer vorbestimmten Zeit nach dem Zeitpunkt des Abschaltens der Hilfsbremsvorrichtung (24) wieder auf die angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs wirkt, und - Auswählen der Hilfsbremsbetriebsart durch Abschalten der Wirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) nach der vorbestimmten Zeit.
Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schritt des automatischen Aktivierens der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) die Betriebsreibungsbremsvorrichtung so aktiviert wird, dass sie auf alle Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs wirkt.
Verfahren nach Anspruch 8 zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine (34) und einen Anhänger (35) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schritt des automatischen Aktivierens der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) die Betriebsreibungsbremsvorrichtung so aktiviert wird, dass sie nur auf die Radachsen (36, 37) des Anhängers wirkt.
Verfahren nach Anspruch 8 zum Steuern des Bremsens eines Kraftfahrzeugs, das eine Zugmaschine (34) und einen Anhänger (35) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schritt des automatischen Aktivierens der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) die Betriebsreibungsbremsvorrichtung so aktiviert wird, dass sie auf alle Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs wirkt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 8-11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsbremsbetriebsart dadurch ausgewählt wird, dass die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) mit einer Verzögerung bezüglich der vorbestimmten Zeit abgeschaltet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche (8 - 12), dadurch gekennzeichnet, dass die Bremswirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) reduziert oder abgeschaltet wird, wenn ein ABS-Signal nach der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung erzeugt wird, und entweder die Betriebsreibungsbremsvorrichtung allein oder sowohl die Betriebsreibungsbremsvorrichtung als auch die Hilfsbremsvorrichtung (24) mit einer Verzögerung bezüglich des Zeitpunkts des Abschaltens der Betriebsreibungsbremsvorrichtung zum erneuten Erzielen einer Bremswirkung aktiviert wird/werden.
Computerprogramm, das in den internen Speicher eines Computers ladbar ist, wobei das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um bei einem Kraftfahrzeug, das mit einer Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17), die dazu ausgelegt ist, auf eine Vielzahl von Radachsen des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, mit einer Hilfsbremsvorrichtung (24), die eine Retarderbremse (25) umfasst, die dazu ausgelegt ist, auf eine angetriebene Radachse des Fahrzeugs zu wirken, um eine Bremswirkung zu erzielen, sowie mit Mitteln zum Erfassen eines möglichen Auftretens eines Blockierens von Rädern des Fahrzeugs und/oder voneinander unterschiedlicher Drehzahlen von Rädern des Fahrzeugs und nach einem solchen Auftreten zum Erzeugen eines ABS-Signals ausgerüstet ist, den Computer zu veranlassen: - eine Auswahl einer Hilfsbremsbetriebsart zu erzielen, die wirkt, wenn es gewünscht ist, eine Bremswirkung zum Verringern der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder zum Beibehalten einer konstanten Geschwindigkeit oder zum Verringern der Geschwindigkeitszunahme während der Bergabfahrt zu erzielen, wobei die Hilfsbremsbetriebsart dadurch ausgewählt wird, dass die Retarderbremse (25) so gesteuert wird, dass sie auf die angetriebene Radachse (3) wirkt, - ein Herunterregeln oder Abschalten der Hilfsbremsbetriebsvorrichtung zu erzielen, wenn ein solches ABS-Signal erzeugt wird, und - die Betriebsreibungsbremsvorrichtung automatisch so zu aktivieren, dass sie auf mindestens zwei Radachsen des Fahrzeugs wirkt, wenn ein Bremsen gemäß der Hilfsbremsbetriebsart nach Empfang eines solchen ABS-Signals reduziert oder abgeschaltet wird, und dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um den Computer dazu zu veranlassen, - die Hilfsbremsbetriebsart nach Betätigung eines Retarderhebels (44), der die Retarderbremse (25) aktiviert, auszuwählen, - die Hilfsbremsbetriebsvorrichtung so zu steuern, dass sie nach einer vorbestimmten Zeit nach dem Zeitpunkt des Abschaltens der Hilfsbremsbetriebsvorrichtung (24) wieder auf die angetriebene Radachse (3) des Fahrzeugs wirkt, und - die Hilfsbremsbetriebsart dadurch auszuwählen, dass nach der vorbestimmten Zeit die Wirkung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) abgeschaltet wird.
Computerprogramm nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um den Computer zu veranlassen: - die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen des Fahrzeugs wirkt, wenn die Betriebsreibungsbremsvorrichtung automatisch aktiviert wird.
Computerprogramm nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um den Computer bei einem Fahrzeug, das eine Zugmaschine und einen Anhänger umfasst, dazu zu veranlassen: - die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie nur auf die Radachsen (36, 37) des Anhängers (35) wirkt, wenn die Betriebsreibungsbremsvorrichtung automatisch aktiviert wird.
Computerprogramm nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um den Computer bei einem Fahrzeug, das eine Zugmaschine und einen Anhänger umfasst, dazu zu veranlassen: - die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) so zu aktivieren, dass sie auf alle Radachsen (2 - 4, 36, 37) des Fahrzeugs wirkt, wenn die Betriebsreibungsbremsvorrichtung automatisch aktiviert wird.
Computerprogramm nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um den Computer dazu zu veranlassen: - eine Auswahl der Hilfsbremsbetriebsart dadurch zu erzielen, dass die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) mit einer Verzögerung bezüglich der vorbestimmten Zeit abgeschaltet wird.
Computerprogramm nach einem der Ansprüche 14-18, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm Computerprogrammcode umfasst, um den Computer dazu zu veranlassen: - die Betriebsreibungsbremsvorrichtung (17) abzuschalten, wenn nach der automatischen Aktivierung der Betriebsreibungsbremsvorrichtung ein ABS-Signal empfangen wird, und - entweder die Betriebsreibungsbremsvorrichtung oder die Betriebsreibungsbremsvorrichtung und die Hilfsbremsvorrichtung (24) mit einer Verzögerung bezüglich des Zeitpunkts des Abschaltens der Betriebsreibungsbremsvorrichtung zum erneuten Erzielen einer Bremswirkung zu aktivieren.
Computerprogrammprodukt, das ein Datenspeichermedium umfasst, das von einer elektronischen Einheit (38) lesbar ist, wobei ein Computerprogramm nach einem der Ansprüche 14-19 auf dem Datenspeichermedium (42) gespeichert ist.
Elektronische Steuerungseinheit (38), die ein Ausführungsmittel (39), einen Speicher (41), der mit dem Ausführungsmittel verbunden ist, sowie ein Datenspeichermedium (42) umfasst, das mit dem Ausführungsmittel verbunden ist, wobei ein Computerprogramm nach einem der Ansprüche 14-19 auf dem Datenspeichermedium gespeichert ist.