DE1099990B

DE1099990B - Method and device for applying liquid or pasty substances to the back of a stack of sheets

Info

Publication number: DE1099990B
Application number: DEV15347A
Authority: DE
Inventors: Werner Drengacs
Original assignee: Leipziger Buchbinderei Maschinenwerke VEB
Current assignee: Leipziger Buchbinderei Maschinenwerke VEB
Priority date: 1958-11-06
Filing date: 1958-11-06
Publication date: 1961-02-23

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von flüssigen oder teigigen Stoffen auf Blattstapel-Rücken Gegenstand der. Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum Aufbringen flüssiger, teigförmiger oder staubförmiger Stoffe, beispielsweise Leime oder Farben, auf Papierstapel, Textilien oder Packmittel. Im besonderen ist an Beleimen der Rücken von Buchblocks und Broschüren zum Zwecke des Klebebindens gedacht.Method and device for applying liquid or dough Fabrics on the back of the pile of sheets are the subject of the. Invention is a method and a Device for applying liquid, dough-like or dust-like substances, for example Glues or paints, on stacks of paper, textiles or packaging. In particular is to glue the spine of book blocks and brochures for the purpose of perfect binding thought.

Das Aufbringen der genannten Stoffe erfolgte seither üblicherweise unter Druck, sei es in Kehrbewegung oder aufeinander abrollend, z. B. durch Leim- oder Druckformen oder durch Leim- oder Einfärbrollen oder Walzen. Beim Bronzieren von Druckbogen wurde der Bronzestaub auf entsprechend präparierte Flächen des Bogens aufgerieben. Der Druck wurde somit bei allen diesen Verfahren flächig oder linienförmig ausgeübt, auchwenn dieDruckformen elastischausgebildetwaren. Aus diesem Grunde ergaben sich z. B. beim Bedrucken von Textilien mit grober Oberfläche Schwierigkeiten, da die Farbe nicht gleichmäßig bis auf den Grund aufgetragen wurde. Das galt auch für das Leimen von Buchblockrücken, denn bei dieser Arbeit ist es überaus wichtig, den Leim nicht bloß auf den Rücken aufzutragen, sondern ihn unter die Gaze- und Heftfäden einzutreiben. Man hat deshalb für solche Arbeiten bereits Spritzpistolen angesetzt, deren Druckwirkung jedoch mehr in die Breite ging. Auch ließ sich die Auftragmenge dabei nur schwer regeln.Since then, the substances mentioned have usually been applied under pressure, be it in a sweeping motion or rolling on each other, z. B. by glue or printing forms or by glue or inking rollers or rollers. When bronzing The bronze dust was from the printed sheet onto appropriately prepared surfaces of the sheet worn out. In all of these processes, the print was thus flat or linear exercised, even if the printing formes were designed to be elastic. For this reason resulted z. B. when printing textiles with a coarse surface difficulties because the paint was not applied evenly to the base. That was also true for the gluing of book block spines, because in this work it is extremely important to have the Not just applying glue to the back, but putting it under the gauze and basting threads to collect. Spray guns have therefore already been used for such work, the pressure effect of which, however, was more widespread. The order quantity could also be reduced difficult to regulate.

Ferner sind schon Einrichtungen bekanntgeworden, vermittels derer flüssige oder teigförmige Stoffe, wie Leime, in die Rücken eingespannt gehaltener Bücher oder Broschüren durch rotierende Bürsten eingerieben wurden. Solche Einrichtungen bedingten einen erheblichen gestalterischen Aufwand und setzten voraus, daß die zu benetzenden Flächen aufgefächert wurden, um eine innige Bindung der zu verleimenden Rückenfläche zu erreichen.Furthermore, institutions have already become known through them liquid or dough-like substances, such as glue, held clamped in the back Rotating brushes rubbed books or brochures. Such facilities required considerable design effort and assumed that the surfaces to be wetted were fanned out in order to create an intimate bond with the surfaces to be glued To reach the back surface.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die flüssigen oder teigförmigen Stoffe als zusammenhängenden Film auf gestapelte lose Blätter, beispielsweise Buchblocks oder Broschüren, aufzutragen, ohne daß die losen Blätter vorher oder gleichzeitig aufgefächert werden, wobei die aufzubringenden Stoffe die Blätterrückenflächen völlig gleichmäßig und in alle Ritzen dringend benetzen, so daß eine haltbare Rückenverbindung entsteht.The invention is based on the object, the liquid or pasty Fabrics as a cohesive film on stacked loose sheets of paper, e.g. book blocks or brochures, to be applied without removing the loose sheets of paper beforehand or at the same time be fanned out, whereby the substances to be applied completely cover the back of the leaves Wet evenly and urgently in all cracks, so that a durable back connection arises.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Heftgutrücken in geringem Abstand von einem an sich bekannten, mit Durchbrüchen versehenen Werkzeug, wie siebartiges Gewebe oder Geflecht, gehalten werden, durch welches in bekannter Weise Druckluft wirkt, die die Stoffe durch kurzzeitige Impulse auf die Heftgutrücken aufträgt. Der- nötige Halt am Werkzeug läßt sich hierbei entweder durch rein mechanisches Auftragen, beispielsweise auf das feinmaschige Gewebe, oder durch ein Lösungs- oder Bindemittel erreichen.According to the invention, this object is achieved in that the material to be stapled back at a short distance from a tool known per se and provided with openings, like sieve-like fabric or braid, are held by which in known Wise compressed air acts, which presses the substances onto the material to be stapled through brief impulses applies. The necessary hold on the tool can either be achieved by purely mechanical means Application, for example on the fine-meshed fabric, or by a solution or Reach binder.

Das Wesentliche der Erfindung liegt somit darin, daß man sich zum Aufbringen flüssiger oder feinkörniger Stoffe auf Gegenstände aller Art eines siebartigen Aufbringwerkzeuges bedient, auf das die Stoffe aufgebracht und von dem sie dann durch Blasluft auf die zu benetzenden Gegenstände aufgeschleudert werden, wobei zwischen dem Aufbringwerkzeug und den Gegenständen keine Berührung erfolgt. Beide werden nur entweder dichtaneinandergebrachtoderaneinander vorbeigeführt.The essence of the invention is thus that one is to Application of liquid or fine-grained substances to objects of all kinds of a sieve-like type Applicator operated, to which the substances are applied and from which they then are thrown by blown air onto the objects to be wetted, wherein there is no contact between the application tool and the objects. Both are only either brought close to one another or led past one another.

Das Verfahren gemäß der Erfindung hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Siebdruckverfahren, bei dem auf den zu bedruckenden Gegenstand Druckfarbe mit Hilfe einer Rakel durch ein feinmaschiges Sieb hindurch aufgetragen wird. Während das Sieb dabei auf dem Gegenstand aufliegt, wird es bei dem erfindungsgemäß ablaufenden Verfahren jedoch in geringem Abstand von ihm gehalten und der auf das Sieb aufgebrachte Stoff auf den zu bedruckenden Gegenstand durch Blasluft gespritzt. Daraus ergeben sich die oben angeführten Vorteile.The method according to the invention is somewhat similar to the screen printing process, in which printing ink is applied to the object to be printed With the help of a squeegee, it is applied through a fine-meshed sieve. While the sieve rests on the object, it will be in the case of the process according to the invention Method, however, kept a short distance from him and the applied to the sieve The substance is sprayed onto the object to be printed by blowing air. Result from this the advantages listed above.

Weiterhin kennzeichnet die Erfindung eine Einrichtung zum Ausüben des Verfahrens dadurch, daß für das Werkzeug in an sich bekannter Weise - zum Begrenzen der Aufbringfläche des Stoffes durch Abdecken -eine Schablone vorgesehen ist. Zum Benetzen des endlosen Werkzeuges wird eine der Heftgutbreite entsprechende Auftragrolle verwendet. Zum Bewegen des Werkzeuges zwischen einer gestellfesten Blasvorrichtung mit Düsen und dem in einer Einspannvorrichtung vorbeiführenden Heftgut - mit unterschiedlicher Geschwindigkeit oder regelmäßig-ist einWalzenpaar vorhanden. Den Düsen der Blasvorrichtung sind zum selbsttätigen Öffnen und Schließen Ventile zugeordnet, die durch heftgutbeeinflußte Fühler steuerbar sind.The invention also features a device for exercising of the method in that for the tool in a known manner - to limit the application surface of the fabric by covering -a template is provided. To the An application roller corresponding to the width of the material to be stapled is used to wet the endless tool used. For moving the tool between a frame-mounted blower with nozzles and the material to be stapled passing in a clamping device - with different Speed or regular - is a pair of rollers available. The Nozzles of the blowing device are assigned to valves for automatic opening and closing, which can be controlled by sensors influenced by the material to be handled.

Die Zeichnung veranschaulicht die zum Ausüben des Verfahrens dienende Einrichtung, wobei alle für den Erfindungsgegenstand unwesentlichen Teile weggelassen sind. Es zeigt Abb. 1 eine Ansicht der Einrichtung, teilweise im Schnitt, Abb.2 einen Querschnitt, und Abb.3 ein durch eine Schablone abgedecktes siebartiges Band.The drawing illustrates the one used to practice the method Device, with all parts that are not essential to the subject matter of the invention being omitted are. It shows Fig. 1 a view of the device, partially in section, Fig.2 a cross-section, and Fig. 3 a screen-like band covered by a template.

Ein Aufbringewerkzeug 1 ist als endloses, mit lauter kleinen Löchern versehenes Band ausgebildet. Es läuft über angetriebene Walzen 2, die in einem Maschinengestell 8 gelagert sind. An seiner Unterseite wird das Band 1 durch eine Auftragrolle 3, die in eine in einem Behälter4 befindlicheFlüssigkeit5 eintaucht, mit einem Auftrag versehen. In geringem Abstand vom oberen Trum des Bandes 1 werden in Einspannvorrichtungen 6 sitzende Buchblocks 7 längs des Maschinengestelles 8 geführt. Unterhalb des oberen Bandtrums ist eine Blasvorrichtung 9 gestellfest angeordnet: Blasdüsen 10 werden durch nicht gezeichnete Ventile gesteuert.An application tool 1 is an endless one with lots of small holes provided band formed. It runs over driven rollers 2 in a machine frame 8 are stored. On its underside, the tape 1 is supported by an application roller 3, which is immersed in a liquid 5 located in a container 4, with an application Mistake. At a short distance from the upper run of the belt 1 are in clamping devices 6 seated book blocks 7 guided along the machine frame 8. Below the top A blower device 9 is fixed to the frame around the belt run: blower nozzles 10 are controlled by valves not shown.

Bei der Ausführung nach Abb. 3 sind die Öffnungen des Bandes 1 durch eine Schablone 11 teilweise abgedeckt. In diesem Falle lassen nur die innerhalb von Schlitzen 12 liegenden Öffnungen die Blasluft hindurchtreten. Wirkungsweise Der auf das Band 1 durch die Auftragrolle 3 aufgetragene Stoff 5 wird beim Umlauf des Bandes mitgeführt, ohne daß letztes es mit der Blasvorrichtung 9 oder den Buchblocks 7 in Berührung kommt. Sobald ein Buchblock 7 vor den Blasdüsen 10 durchläuft, werden letztere selbsttätig, beispielsweise durch Fühler, gesteuert, geöffnet und geschlossen. Die Druckluft tritt durch die Öffnungen des Bandes 1, reißt den aufgetragenen Stoff mit und schleudert ihn gegen den Buchblock 7. Hierbei bildet sich zwischen dem Band und der Unterseite desBuchblocks einBereich höherenDruckes, der zu einer festen Verankerung der mitgerissenen Teilchen auf dem Buchblock führt. Um zu verhüten, daß Stoff neben dem Buchblock verspritzt wird, ist die Auftragrolle 3 nur so breit wie der Buchblock gehalten. Auch können diejenigen Blasdüsen 10, die außerhalb der Breite des Buchblocks angeordnet sind, verschlossen werden. Damit der Stoff ganz gleichmäßig aufgetragen wird, sind Bandgeschwindigkeit und Geschwindigkeit der zu benetzenden Gegenstände vorzugsweise unterschiedlich oder ihre Bewegung gegenläufig zu wählen.In the embodiment according to FIG. 3, the openings of the band 1 are partially covered by a template 11. In this case, only the openings located within the slots 12 allow the blown air to pass through. Mode of operation The substance 5 applied to the tape 1 by the application roller 3 is carried along with the rotation of the tape without the latter coming into contact with the blower 9 or the book blocks 7. As soon as a book block 7 passes in front of the blow nozzles 10 , the latter are automatically controlled, opened and closed, for example by sensors. The compressed air passes through the openings of the band 1, pulls the applied material with it and hurls it against the book block 7. This creates an area of higher pressure between the band and the underside of the book block, which leads to a firm anchoring of the particles carried along on the book block. In order to prevent material from being splashed next to the book block, the application roller 3 is only kept as wide as the book block. Those blow nozzles 10 which are arranged outside the width of the book block can also be closed. To ensure that the material is applied evenly, the belt speed and the speed of the objects to be wetted should preferably be different or should move in opposite directions.

Soll der Stoffauftrag flächenmäßig begrenzt werden, also nur an gewissen Stellen des Bandes erfolgen, so ist letzteres mit Schablonen abzudecken. Durch die Schablone 11 wird beispielsweise erreicht, daß die Druckluft nur durch die innerhalb ihrer Schlitze 12 liegenden feinen Öffnungen des Bandes 1 bläst. Das Anbringen der Schablonen auf dem Band kann entweder von Hand oder fotomechanisch in gleicher Weise wie beim Siebdruckverfahren vorgenommen werden.Should the material application be limited in terms of area, i.e. only on certain areas If the tape is placed, the latter must be covered with templates. Through the Template 11 is achieved, for example, that the compressed air only through the inside their slots 12 lying fine openings of the tape 1 blows. Attaching the Stencils on the tape can be done either by hand or photomechanically in the same way as in the screen printing process.

Die Einrichtung zum Ausüben des Verfahrens läßt mancherlei Abwandlungen zu. So können die zu benetzenden Gegenstände z. B. quer zum Band bewegt werden. Ferner ist es möglich, sie absatzweise zu bewegen, also über der Blasvorrichtung kurz zum Stillstand zu bringen. Das hat bauliche Vorteile. Statt aus Blasdüsen kann die Luft auch aus Schlitzen austreten. Zum Aufbringen staubförmiger oder körniger Stoffe ist das Band entweder mit einem schrägen Anlauf und einer Abstreichvorrichtung zu versehen oder es ist anzufeuchten, damit diese Stoffe daran haften bleiben, wenn man ihre Oberfläche nicht selbst mit einem Lösungsmittel versehen will. Schließlich ist es möglich, an Stelle des Bandes ein tafelförmiges, mit Durchbrüchen versehenes Werkzeug vorzusehen, das jeweils nach dem Benetzen mit dem aufzubringenden Stoff in Blasstellung gebracht wird.The means for practicing the method can be varied in many ways to. So the objects to be wetted z. B. be moved across the belt. It is also possible to move them intermittently, that is, over the blower briefly to bring it to a standstill. That has structural advantages. Instead of blowing nozzles the air also leak out of slits. For applying dusty or granular The material is the belt either with an inclined run-up and a scraper to be provided or it is to be moistened so that these substances adhere to it, if you don't want to apply a solvent to their surface yourself. In the end it is possible to use a tabular one with openings instead of the tape Provide tool, each after wetting with the substance to be applied is brought into blowing position.

Claims

PATENT CLAIMS: 1. Process for applying substances to a tool with perforations, such as a sieve-like fabric or mesh, are distributed, with the aid of compressed air acting through the tool, characterized in that the substance -for the purpose of pressing in. known per se between stacked loose sheets for making spine connections on book blocks, Brochures or other stacks of sheets to be joined - to the one behind the Tool (1) held at a small distance to be stapled (7) move by means of the only briefly acting compressed air is applied (Fig. 1 and 2).

2. Device for practicing the method according to claim 1, characterized in that a template (11, 12) is provided for the tool (1) in a manner known per se -to limit the application area of the substance by covering it (Fig. 2) .

3. Device according to claim 2, characterized in that for the endless tool (1) -for wetting in the Width of the material to be stapled to be wetted (7) of the corresponding width - a release roller (3) and - for moving between a frame-mounted blower (9) with nozzles (10) and the material to be stapled (7) which can be guided past in a clamping device (6) with different Speed or counter-rotating - a pair of rollers (2) is provided (Fig. 1 and 2).

4. Device according to claim 3, characterized in that the blow nozzles (10) - for automatic opening and closing - controllable by sensors influenced by the material Valves are assigned. Publications considered: German Patent Specifications No. 103 213, 172 036, 509 812, 524 180, 579 480, 608 898, 834 846, 900 447, 965 035; Austrian Patent No. 175 956; Georgievicz, Haller and. Lichtenberg: "Handbuch des Zeugdrucks" BanäZ (Leipzig 1930), p. 375, last paragraph; Künzl, Richard: "Film printing on textiles" (Stuttgart 1953), pp. 198 to 201.