Verfahren zum Bleichen von Textilien aus Rohbaumwolle Das Bleichen
von Rohtextilien aus Cellulosefasern, wie z. B. Baumwolle, mit alkalisch oder sauer
eingestellten Lösungen von Natriumchlorit, deren Bleichwirkung durch Zusatzmittel
aktiviert werden kann, ist bekannt. Ebenso bekannt sind die dabei auftretenden Nachteile,
wie Korrosionen der Apparate und Armaturen, mehr oder weniger starke Chlordioxy
dentwicklung mit der damit verbundenen Geruchsbelästigung und bei Anwendung von
Zusatzmitteln die mehr oder weniger rasch einsetzenden Verluste an Natriumchlorit
durch Zersetzung.Process for bleaching textiles made from raw cotton Bleaching
of raw textiles made from cellulose fibers, such as. B. Cotton, with alkaline or acidic
adjusted solutions of sodium chlorite, their bleaching effect through additives
can be activated is known. The disadvantages that arise are also known,
like corrosion of the equipment and fittings, more or less strong chlorine dioxide
development with the associated odor nuisance and when using
Additives the more or less rapid onset of losses of sodium chlorite
by decomposition.
Es wurde gefunden, daß das Bleichen von Rohtextilien aus stark schalenhaltiger
Baumwolle unter Ausschaltung der angeführten Nachteile schonend mit gutem Weißgrad
und befriedigender Schalenfreiheit durchgeführt werden kann, wenn die Ware im Anschluß
an die Senge und eventuelle Entschlichtung einer kurzen alkalischen Vorbehandlung
bei erhöhter Temperatur unterworfen und dann mit einer neutral eingestellten Natriumchloritlösung
kalt imprägniert wird, die neben Natriumchlorit und einem Netzmittel noch ein Zusatzmittel
für die Beschleunigung der Zersetzung des Chlorits, wie Formaldehyd, enthält, worauf
die Ware einige Stunden, bis zur Erzielung des gewünschten Bleichgrades, kalt abgelegt
und danach ausgewaschen wird. Nach dem anschließenden Spülen der Ware wird ein Weißgrad
von 80°/o und darüber, bezogen auf Mg0, erzielt bei einer befriedigenden Schalenfreiheit
und guten hydrophilen Eigenschaften.It has been found that the bleaching of raw textiles from highly peel-rich
Cotton, with elimination of the disadvantages mentioned, gently with a good degree of whiteness
and satisfactory peel-free can be carried out if the goods in the connection
to the singe and possible desizing of a short alkaline pretreatment
subjected at elevated temperature and then with a neutral sodium chlorite solution
is cold impregnated, in addition to sodium chlorite and a wetting agent, an additive
for accelerating the decomposition of chlorite, such as formaldehyde, contains, whereupon
the goods are placed cold for a few hours until the desired degree of whiteness has been achieved
and then washed out. After the subsequent rinsing of the goods, there is a degree of whiteness
of 80% and above, based on MgO, achieved with a satisfactory freedom from shell
and good hydrophilic properties.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich entweder in bezug
auf seine Einfachheit und Billigkeit oder in bezug auf die erzielte Wirkung wesentlich
von den bisher bekanntgewordenen Chloritbleichen. So wird nach einem bekannten Verfahren
die zu bleichende Ware mit einer heißen Chloritbleiche getränkt und danach längere
Zeit in einer beheizten oder wärmeisolierten Kammer bis zum Fertigbleichen mehrere
Stunden gelagert. Nach diesem Verfahren ist aber eine Befreiung der Rohbaumwolle
von Schalenresten nicht möglich, da die alkalische Vorbehandlung fehlt.The method according to the invention differs either in relation to
essential in terms of its simplicity and cheapness or in terms of the effect achieved
of the previously known chlorite bleaches. So is according to a known method
the goods to be bleached are soaked in a hot chlorite bleach and then longer
Time in a heated or thermally insulated chamber until the bleaching is finished several times
Stored for hours. According to this procedure, however, the raw cotton is exempted
of peel residues not possible, as the alkaline pretreatment is missing.
Nach einem anderen Verfahren soll es möglich sein, Chloritlösungen
mittels Zusätze von Ameisen-oder Essigsäure auf einen PH-Wert von 8 bis 9 einzustellen.
Eine damit imprägnierte Ware wird ohne Waschprozeß bei höheren Temperaturen getrocknet,
wobei der Bleichprozeß während des Trocknens vor sich geht. Auch bei diesem Verfahren
ist eine Schalenfreiheit nicht zu erzielen.Another method should make it possible to use chlorite solutions
adjust to a pH value of 8 to 9 by adding formic or acetic acid.
A product impregnated with it is dried at higher temperatures without a washing process,
the bleaching process taking place during drying. Even with this procedure
it is not possible to achieve freedom from the shell.
Nach einem anderen Verfahren wird zwar eine schalenfreie Bleiche erreicht,
jedoch arbeitet dieses Verfahren mit Temperaturen über 60° C, wobei durch Säurezusätze
die Chloritlösung angesäuert wird. Nach Auslösung der Säurewirkung wird ebenfalls
bei erhöhten Temperaturen unter Anwendung von Sattdampf die Bleichwirkung vollendet.
Demgegenüber unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft dadurch,
daß nach einer V orbehandlung von Natronlauge mit einer kalten, im neutralen Gebiet
aktivierten Chloritlösung kalt gebleicht wird. Verfahrensbeispiel Ein schalenhaltiges
Rohbaumwollgewebe wird einer Vorbehandlung mit Natronlauge von 8° Be bei 85 bis
90° C 25 Sekunden lang unterzogen. Anschließend wird gut gespült, gegebenenfalls
abgequetscht und die Ware in einem kalten Bade imprägniert, das pro Liter Wasser
30,g Natriumchlorit (50°/oig), 8 g Netzmittel und 8 g Formaldehyd (30°/aig) bei
einem pH-Wert von 7,0 enthält.A peel-free bleaching is achieved using a different method,
however, this process works at temperatures above 60 ° C., with the addition of acid
the chlorite solution is acidified. After triggering the acidic effect, is also
the bleaching effect is completed at elevated temperatures with the use of saturated steam.
In contrast, the method according to the invention advantageously differs in that
that after a pre-treatment of caustic soda with a cold, in the neutral area
activated chlorite solution is cold bleached. Process example A shell-containing
Raw cotton fabric is pretreated with caustic soda from 8 ° Be at 85 to
90 ° C for 25 seconds. Then it is rinsed well, if necessary
squeezed off and the goods impregnated in a cold bath, per liter of water
30 g sodium chlorite (50%), 8 g wetting agent and 8 g formaldehyde (30%)
contains a pH of 7.0.
Nach dem Abquetschen wird aufgedockt, 8 Stunden stehengelassen und
dann ausgewaschen.After squeezing, it is docked, left to stand for 8 hours and
then washed out.