-
Die
Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug, insbesondere Hobelmesserkopf
mit einem mehrere auf seinem Umfang verteilt angeordnete, nach radial außen offene
Aufnahmen aufweisenden Tragkörper, einem
in jeder Aufnahme angeordneten keilförmigen Spannbacken, der mit
einem in den Tragkörper
integrierten hydrostatischen Spannsystems zusammenwirkt, um jeweils
ein in jeder Aufnahme vorgesehenes Messer hydraulisch in seinem
Sitz zu spannen, und mindestens einer zentral im Tragkörper hydraulisch
betätigbaren
Spannhülse
zum Festspannen des Schneidwerkzeugs auf einer Maschinenwelle.
-
Stand der Technik
-
Ein
solches Schneidwerkzeug ist beispielsweise aus der
EP 0 325 577 B1 bekannt.
Das Spannsystem besteht aus einer im Tragkörper koaxial angeordneten Fettkammer,
von der radiale Kanäle
abgehen, die jeweils in die Aufnahme münden. Am Ende der Kanäle ist eine
Hülse eingesetzt,
in der ein Kolben geführt
wird, der auf die radial innen liegende Seite des Tragkörpers wirkt.
Gegenüber
der Fettkammer, radial weiter innen liegend, ist eine zentrale Spannhülse vorgesehen,
die mit der Fettkammer korrespondiert. Von außen kann über einen Nippel Fett in die
Fettkammer eingepresst werden. Dabei werden die Kolben nach radial
außen
verschoben, so dass die Spannbacken das ihnen jeweils zugeordnete
Messer in seinen Sitz pressen und dort fixieren. Gleichzeitig dehnt
sich die Spannhülse
nach radial innen aus, so dass das Werkzeug auf der Maschinenwelle
fixiert wird.
-
Aufgrund
fertigungsbedingter Toleranzen weisen mehrschneidige Fräswerkzeuge
einen Rundlauffehler an den Schneiden auf, der je nach Werkzeugsystem
im Bereich von 0,02 bis 0,07 mm liegt. Werkzeuge, bei denen die
Schneiden im eingebauten Zustand im Werkzeug geschliffen werden,
erreichen einen Wert im unteren Bereich. Bei Werkzeugen mit auswechselbaren
Schneiden liegt der Wert im oberen Bereich. Werkzeuge mit einer
auf die Welle zentrierenden Spannung (z. B. Hydrodehnspannung) können durch
Schleifen der Schneiden im eingebauten Zustand der Messer im Tragkörper mit
einer wiederholbaren Rundlaufgenauigkeit von 0,005 bis 0,01 mm hergestellt
werden.
-
Bedingt
durch diesen Fehler erzeugen die Schneiden eines Werkzeugs eine
unterschiedliche Spandicke bzw. einen unterschiedlichen Werkstoffabtrag.
Im Extremfall sind einzelne Schneiden gar nicht am Zerspanungsprozeß beteiligt.
Damit sich alle Schneideneingriffe auf der Werkstückoberfläche gleichmäßig abbilden,
müssen
alle Schneiden auf demselben Flugkreisdurchmesser liegen. Um dieses zu
erreichen, werden die Werkzeuge, nachdem sie in die Bearbeitungsmaschine
eingesetzt und festgespannt sind, gejointet. Das heißt, die
Schneiden der Messer werden bei mit Betriebsdrehzahl umlaufendem
Werkzeug abgerichtet, so dass sich für alle Schneiden derselbe Flugkreis
einstellt.
-
Voraussetzung
für das
Jointen in der Maschine ist ein hochgenau eingeschliffener Rundlauf
der Schneiden von kleiner 0,01 mm. Bei einem größeren Rundlauffehler würde der
Abtrag an den einzelnen Schneiden beim Jointen zu unterschiedlich
groß,
so dass die radial äußeren Schneiden
bereits stumpf sind, wenn die radial inneren Schneiden gerade durch
den Jointvorgang erfasst werden. Je genauer der eingeschliffene
Rundlauf ist, desto weniger Jointvorgänge sind erforderlich, bis
alle Schneiden denselben Flugkreisdurchmesser aufweisen und desto häufiger kann
ein solches Werkzeug während
der Produktion gejointet werden, bis es nachgeschärft werden
muss, was sich positiv auf den Gesamtstandweg als Summe der Einzelstandwege
pro Jointintervall auswirkt.
-
Beim
Umspannen des Werkzeuges von der Schleifmaschine auf die Bearbeitungsmaschine
darf die eingeschliffene Rundlaufgenauigkeit nicht verloren gehen.
-
Beim
Umrüsten
des Schneidwerkzeugs nach der
EP 0 325 577 B1 von der Schleifmaschine auf
die Bearbeitungsmaschine wird die Fettkammer des Werkzeugs entlastet,
so dass dieses von der Maschinenwelle abgenommen werden kann. Gleichzeitig wird
aber auch das Spannsystem für
die Messer entlastet. Um sicherzustellen, dass die Spannbacken dabei
nicht sofort den Kontakt zu den Messern verlieren, ist der Keilwinkel
so gewählt,
dass eine Selbsthemmung vorhanden ist. Die Spannbacken fallen also
nicht aufgrund der Schwerkraft in die Aufnahme zurück. Bei
der weiteren Handhabung muss das Werkzeug sehr sorgfältig behandelt
werden. Bereits geringe, auf den Spannbacken einwirkende äußere Kräfte können dazu
führen,
dass dieser seine radiale Lage verändert und sich somit die Lage
des Messers geringfügig
verändert.
Eine solche, im Mikrometerbereich liegende Lageveränderung
kann grundsätzlich niemals
ausgeschlossen werden, so dass sich die eingeschliffene Rundlaufgenauigkeit
beim Umsetzen des Werkzeuges von der Schleifmaschine auf die Bearbeitungsmaschine über einen
tolerierbaren Wert hinaus verschlechtert, was zu einer Verringerung
der möglichen
Jointintervalle und damit zur Verringerung des Gesamtstandweges
führt.
-
Infolge
der Fliehkraft bewegen sich die Spannbacken des bekannten Schneidwerkzeuges
im Betrieb nach radial außen.
Da auch die Kolben das Spannsystems der Fliehkraft ausgesetzt sind,
folgen diese den Keilen, wodurch sich das Volumen des hydrostatischen
Systems vergrößert, was
dazu führt, dass
sich die Spannkraft in der Verbindung zwischen der Spannhülse und
der Maschinenwelle reduziert. In Folge der Inkompressibilität hydraulischer
Medien setzt bei einer Volumenvergrößerung des Hydraulikraumes
der Druckabfall schlagartig ein, was dazu führt, dass die Messer in ihrem
Sitz nur noch durch Selbsthemmung der Spannbacken geklemmt werden,
während
das Werkzeug auf der Welle durchdrehen kann. Schläge auf den
Spannbacken, wie sie während
der Zerspanung durch Äste
oder Holzsplitter auftreten, können
außerdem
zum kurzzeitigen Lösen
des Spannkeils führen
und die Messer minimal in ihrer Lage verändern. Auch durch dieses Systemverhalten
werden Genauigkeit und Betriebssicherheiten des Werkzeuges beeinträchtigt.
-
Aufgabenstellung
-
Von
dieser Problemstellung ausgehend soll das eingangs beschriebene
Schneidwerkzeug verbessert werden.
-
Zur
Problemlösung
zeichnet sich ein gattungsgemäßes Schneidwerkzeug
dadurch aus, dass das hydrostatische Spannystem für die Spannbacken
von der mindestens einen Spannhülse
hydraulisch getrennt ist.
-
Durch
diese Ausgestaltung werden zwei voneinander unabhängige Hydrauliksysteme
bereitgestellt, um das Schneidwerkzeug auf der Maschinenwelle zu
spannen und die Messer in ihrem Sitz festzusetzen. Das Werkzeug
kann von der Maschinenwelle abgenommen werden, ohne dass sich dabei
die Spannkraft auf die Messer verändert.
-
Das
hydrostatische Spannsystem der Spannbacken umfasst eine Vielzahl
auf einem Teilkreis angeordnete und über den Umfang verteilte Axialbohrungen,
wobei jeweils zwei benachbarte Axialbohrungen an ihren Enden so
miteinander verbunden sind, dass sich ein im wesentlichen mäanderförmiger Hydraulikraum
einstellt. Durch diese Ausgestaltung werden im Hydrauliksystem Sacklöcher vermieden,
in denen sich beim Befüllen
Luft einschließen
könnte.
Das Hydrauliksystem kann somit blasenfrei (gasfrei) mit einem hydrostatischen
Medium, beispielsweise Fett, Öl
oder Gel, gefüllt
werden, was Voraussetzung für
eine berechenbare sichere Funktion der hydraulischen Messerspannung
ist.
-
Um
den mäanderförmigen Hydraulikraum einfach
befüllen
zu können,
steht dieser vorzugsweise mit zwei diametralen, radial weiter innen
liegenden axialen Bohrungen in Verbindung. Über die erste Bohrung erfolgt
dann das Befüllen
und über
die gegenüberliegende
Bohrung kann die im System eingeschlossene Luft entweichen.
-
Vorzugsweise
mündet
in den Grund jeder Aufnahme mindestens eine radiale Bohrung, die
in jeweils einer Axialbohrung endet. Über diese Bohrung kann der
Spannbacken mit dem Hydrauliksystem kommunizieren.
-
Insbesondere
vorzugsweise ist in der mindestens einen radialen Bohrung ein mit
dem Spannbacken in Wirkverbindung bringbarer Kolben angeordnet.
-
Wenn
der Kolben aus einem elastomeren Material besteht, kann er als Druckspeicher
wirken, der innerhalb seiner Verformungsgrenzen einen schlagartigen
Druckabfall in Folge des Fliehkrafteinflusses verhindert und immer
eine gewisse Restvorspannung gewährleistet.
Durch den auf den Kolben einwirkenden hydrostatischen Druck wird
das elastomere Material komprimiert. Verlagern sich die Spannbacken
in Folge der Fliehkrafteinwirkung nach radial außen, dehnt sich der Kolben
entsprechend aus und verhindert dadurch, dass der Druck im System
abfällt.
Um für
den Kolben einen zur Betätigung
des Spannbackens erforderlichen Verschiebeweg zu ermöglichen,
ist zur Kraftübertragung
auf den Spannbacken vorzugsweise zwischen dem Kolben und dem Spannbacken
in der radialen Bohrung ein metallisches Druckstück angeordnet.
-
Grundsätzlich eignen
sich als Druckspeicher alle komprimierbaren Medien (Gase, Schäume) oder elastisch
deformierbare Elemente (Federn, Elastomere). Der Druckspeicher muss
so angeordnet sein, dass er gegen den hydrostatischen Druck wirkt.
Dies kann auch durch ein definiertes Gasvolumen im hydrostatischen
System erfolgen, das unter Druck komprimiert wird. Dasselbe kann
durch Federn oder Elastomere erreicht werden, die durch den hydrostatischen
Druck deformiert bzw. zusammengedrückt werden. Unter der idealen
Bedingung eines inkompressiblen Druckmediums und einer starren,
nicht deformierbaren Wandung der hydraulischen Kammer fällt der
Druck im System bei einer Volumenvergrößerung der hydraulischen Kammer
nicht schlagartig ab, sondern analog zur Feder-Kennlinie der verwendeten
Feder bzw. der elastisch deformierbaren Elemente.
-
Wenn
die Volumenänderung
der hydraulischen Kammer in Folge der Fliehkrafteinwirkung auf Spannbacken
und Spannkolben geringer ist, als das durch den Druckspeicher ausgleichbare
Volumen, verbleibt immer eine Restvorspannung im System. Von außen auf
den Spannbacken einwirkende Schläge
führen
nicht zu einem kurzzeitigen Lösen
der Messerspannung. Da die Kolben unter Druck stehen und an der
radial innen liegenden Seite des Spannbacken anliegen, führt jede
von außen
auf den Spannbacken wirkende Kraft sofort zu einem Druckanstieg
im System.
-
Wenn
eine Mehrzahl axial beabstandeter, in den Grund der Aufnahme mündende radiale
Bohrungen vorgesehen sind, kann die Spannkraft auf den Spannbacken
gleichmäßig aufgebracht
werden. Vorzugsweise sind die axial benachbarten radialen Bohrungen
in einem Abstand zwischen 30 bis 100 mm, insbesondere vorzugsweise
in einem Abstand von 50 bis 90 mm, vorgesehen.
-
Zur
einfachen Ausbildung des mäanderförmigen Hydraulikraumes
wird der Tragkörper
an seinen Axialenden von je einem Deckel verschlossen, der die Enden
der Axialbohrungen verbindet. Hierzu weisen die Deckel an ihrer
Innenseite eine Mehrzahl ausgebildeter Taschen auf, deren umfangsseitigen Enden
mit je zwei Axialbohrungen abschließen. Zur Abdichtung der Axialbohrungen
ist vorzugsweise in jede Tasche ein Elastomerring eingelegt.
-
Wenn
der Kolben mit einer umlaufenden Dichtlippe versehen ist, ist er
selbstdichtend ausgebildet, wodurch der Aufbau des Systems vereinfacht ist.
-
Vorzugsweise
werden die Messer formschlüssig
in ihren Sitzen gehalten, wobei der Formschluss insbesondere durch
eine Verzahnung hergestellt. wird.
-
Weiterhin
vorteilhaft ist es, wenn in dem Tragkörper Mittel zum Auswuchten
integriert sind. Die Mittel zum Auswuchten können gebildet werden durch
eine Mehrzahl in einer im Querschnitt trapezförmigen Ringnut angeordneter
Konusse. Dabei kann insbesondere vorzugsweise eine Wandung der Ringnut
von der äußeren Umfangsfläche des
Deckels gebildet werden.
-
Bei
größeren Werkzeugbreiten
sind zur Begrenzung des Hydraulikvolumens vorzugsweise zwei axial
beabstandete Spannhülsen
vorgesehen, die mit zwei im Tragkörper diametral angeordneten
axialen Bohrungen kommunizieren, wodurch sich eine gleichmäßige Spannkraft
an beiden Spannhülsen einstellen
lässt für eine konzentrische
und achsparallele Spannung des Werkzeuges auf der Maschinenwelle.
Das hydrostatische System zur Spannung der Messer verfügt ebenfalls über zwei
im Tragkörper
diametral angeordnete axiale Bohrungen. Vorzugsweise ist jede der
axialen Bohrungen an ihrem einen Ende mit einem Befüllnippel
und an ihrem anderen Ende mit einer Schraube verschlossen. Wenn
die Befüllnippel
und die Schrauben abwechselnd auf gegenüberliegenden Enden des Tragkörpers angeordnet
sind, ist das Befüllen
des Hydrauliksystems von beiden Seiten des Werkzeugs einfach möglich.
-
Wenn
anstelle axialer Verschlussschrauben mindestens ein mechanisch betätigbarer
Druckkolben vorgesehen ist, kann der hydraulische Druck zum Spannen
des Werkzeuges auf der Maschinenwelle und/oder zum Spannen der Messer
durch Betätigung
dieses Kolbens auf- und abgebaut werden, so dass ein geschlossenese
System vorhanden ist. Das Zuführen
und Ablassen eines Hydraulikmediums (offenes System) entfällt. Die
Druckkolben werden vorzugsweise durch eine Schraube betätigt.
-
Mit
Hilfe einer Zeichnung sollen ein Ausführungsbeispiele der Erfindung
nachfolgend näher
beschrieben werden.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
teilweise aufgebrochene perspektivische Darstellung eines ersten
Schneidwerkzeugs;
-
2 eine
weitere aufgebrochene perspektivische Darstellung des ersten Schneidwerkzeugs;
-
3 eine
perspektivische Halbschnittdarstellung des Schneidwerkzeugs;
-
4 die
Draufsicht auf einen Deckel;
-
5 die
Ansicht gemäß Sichtpfeil
V nach 4;
-
6 die
Draufsicht auf einen Auswuchtkonus;
-
7 die
Seitenansicht des Auswuchtkonusses nach 6;
-
8 eine
vergrößerte Ausschnittsdarstellung
des Schneidwerkzeugs;
-
9 eine
vergrößerte Teildarstellung
des Schneidwerkzeugs mit einem Tragkörper aus Leichtmetall;
-
10 eine
teilweise aufgebrochene perspektivische Darstellung eines zweiten
Schneidwerkzeuges;
-
11 eine
weitere aufgebrochene perspektivische Darstellung des zweiten Schneidwerkzeugs.
-
Ausführungsbeispiel
-
Das
Schneidwerkzeug besteht aus dem Tragkörper 1 und einer Mehrzahl
von regelmäßig beabstandeten, über dem
Umfang verteilt angeordnete Aufnahmen 5, in denen je ein
Messer 2 über
eine Verzahnung 4 in radialer Richtung einstellbar in seinem
Sitz angeordnet ist. Auf der Vorderseite bzw. Spannfläche jedes
Messers 2 wirkt ein im Querschnitt keilförmiger Spannbacken 3, über den
jedes Messer 2 fest gespannt werden kann. In den Grund 5a jeder
Aufnahme 5 münden
drei radiale Bohrungen 16, die stufenförmig ausgebildet sind. In dem
durchmessergrößeren Bereich
jeder radialen Bohrung 16 ist ein aus einem elastomeren
Material bestehender Kolben 14 angeordnet, an den sich
nach radial außen ein
metallisches Druckstück 15 anschließt, das
in der Stufenbohrung 16 geführt wird und an der radial
inneren Seite des Spannbackens 3 anliegt.
-
Im
Tragkörper 1 sind
auf einem Teilkreis regelmäßig zueinander
beabstandete Axialbohrungen 12 vorgesehen. An ihren Enden
sind jeweils zwei benachbarte Axialbohrungen 12 so miteinander
verbunden, dass sich ein mäanderförmiger Raum
einstellt. Hierzu wird der Tragkörper 1 über axiale
Deckel 6, 11 abgeschlossen, an deren Innenseite
nierenförmige Taschen 29 ausgebildet
sind, deren umfangsseitigen Enden 29', 29'' die
Enden je zweier Axialbohrungen 12 miteinander verbinden.
Zur Abdichtung sind in die Taschen 29 Elastomerringe 13 eingelegt.
Die Deckel 6, 7 sind über eine Mehrzahl von Schrauben 27 mit dem
Tragkörper 1 verbunden.
Wie 2 zeigt, sind zwei der Axialbohrungen 12 über zwei
radial weiter innen im Tragkörper 1 verlaufende,
diametrale axiale Bohrungen 17, 20 über je eine
radiale Bohrung 21, 22 verbunden. Die gegenüberliegenden
Enden der axialen Bohrungen 17, 20 sind mit einem
Fettnippel 9 bzw. einer Schraube 18 verschlossen,
wobei Nippel 9 bzw. Schrauben 18 auf je einer
anderen axialen Seite angeordnet sind. Über die Nippel 9 wird
das mäanderförmige Hydrauliksystem
mit Fett befüllt. Wenn
das Hydrauliksystem über
die axiale Bohrung 17 befüllt wird, ist die Schraube 18 der
diametralen Bohrung 20 geöffnet. Vorzugsweise wird zur
Befüllung
Fett verwendet. Durch den mäanderförmigen Verlauf
des Hydraulikraumes werden die Axialbohrungen 12, ausgehend
von der Axialbohrung 17 in beiden Richtungen umlaufend
jeweils abwechselnd von einem anderen Ende befüllt. Das Fett strömt dabei
jeweils auch in die radialen Bohrungen 16 ein und quillt
am Nutgrund 5a aus, wo dann jeweils ein Kolben 14 und
das Druckstück 15 in
die stufenförmige Bohrung 16 eingesetzt
wird. Ist das Hydrauliksystem vollständig befüllt, quillt Fett am Ende der
axialen Bohrung 20 aus und die Schraube 18 kann
verschlossen werden. In die Aufnahmen 5 werden dann die
Spannbacken 3 und die Messer 2 eingesetzt. Der Querschnitt
der Aufnahmen 5 ist so ausgebildet, dass bei eingesetztem
Spannbacken 3 ein Messer 2 nur axial entnommen
bzw. eingesetzt werden kann, wodurch sicher verhindert wird, dass
Messer 2 oder Spannbacken 3 während des Betriebes des Werkzeuges
in Folge der Fliehkraft aus der Aufnahme 5 herausgeschleudert
werden können.
-
Konzentrisch
zur Mittelachse M sind zwei Spannhülsen 19 angeordnet,
die an ihrem Umfang mit einer umlaufenden Nut 28 versehen
sind. Jede der Nuten 28 steht über Bohrungen 25, 25a; 26, 26a mit
diametral angeordneten axialen Bohrungen 23, 24 in
Verbindung, die auf demselben Teilkreis angeordnet sind, wie die
axialen Bohrungen 17, 20. Auch diese axialen Bohrungen 23, 24 sind
an ihren Enden mit Nippeln 10 bzw. Schrauben 32 auf
gegenüberliegenden
Seiten des Tragkörpers 1 verschlossen. Über den
Nippel 10 der axialen Bohrung 23 kann das Hydrauliksystem
zum Festspannen des Werkzeugs auf einer Maschinenwelle befüllt werden
und mit Druck beaufschlagt werden. Bei der Erstbefüllung ist
die Schraube 32 der axialen Bohrung 24 solange
geöffnet
ist, bis hier das Hydraulikmedium, das wiederum vorzugsweise Fett
ist, austritt. Die Spannhülsen 19 sind
zum Tragkörper 1 über O-Ringe 31 abgedichtet. Anstelle
einer Fettpresse kann auch ein geschlossenes Hydrauliksystem mit
Druckkolben 33 (vgl. 11) vorgesehen
sein. Die Druckkolben 33 können anstelle der Schrauben 18 in
mindestens einer der axialen Bohrungen 23 oder 24 angeordnet
sein. Über
eine Schraube 34 können
die Druckkolben 33 betätigt
werden.
-
Zum
Spannen der Messer 2 wird in das befüllte Hydrauliksystem über die
Nippel 9 weiter Fett eingepresst, bis sich ein vorgegebener
Innendruck einstellt. Dabei wird, wie 8 zeigt,
der Elastomerkolben 14 um das Maß f komprimiert. Die umlaufende Dichtlippe 14a des
Kolbens 14 drückt
sich dabei fester an die Wandung der Stufenbohrung 16 an
und dichtet das System sicher gegen die Aufnahme 5 ab. Um
die Funktion eines Druckspeichers übernehmen zu können, ist
als Material für
den Kolben 14 ein Elastomer gewählt und der Durchmesser des
dem Druckmedium abgewandten Bereichs außerhalb der Dichtlippe 14a im
Durchmesser kleiner als die Kolbenbohrung dimensioniert. Bei axialer
Krafteinwirkung gibt der Kolben 14 so lange nach, bis er
am Umfang an der Kolbenbohrung anliegt.
-
Während dieser
Deformation steigen Druck und axiale Spannkraft linear mit dem axialen
Deformationsweg (Federweg) an. Danach ist das hydraulische System
inkompressibel. Der Deformationsweg des Kolbens 14 lässt sich
durch ein größeres Durchmesserverhältnis zwischen
Bohrung 16 und Kolben 14 oder durch eine größere Baulänge des
Kolbens 14 erhöhen.
Durch die Vorpositionierung der Messer 2 über die
Verzahnung 4 im ungespannten Zustand können alle Messer 2 gleichzeitig
gespannt werden. Die Nippel 9, 10 sind mit einem
integrierten (hier nicht dargestellten) Rückschlagventil versehen.
-
Zum
Austauschen der Messer 2 nach Verschleiß oder zum Messerwechsel zwecks
Nachschleifens wird zunächst
die Entlüftungsbohrung durch Öffnen der
entsprechenden Schraube 18 geöffnet. Dabei entweicht ein
Teil des unter Druck stehenden Fettes, bis im Hydrauliksystem Umgebungsdruck
herrscht. Dann kann der erste Spannbacken 3 nach radial
innen gedrückt
werden, wobei weiteres Fett austritt, dessen Volumen dem in den
radialen Bohrungen 16 verdrängten Volumen entspricht. Das Messer 2 kann
axial entnommen und ausgetauscht werden. Vorzugsweise wird danach
die Schraube 18 wieder verschlossen. Anschließend wird
der Spannbacken 3 des benachbarten Messers 2 nach
radial innen gedrückt.
Dabei wird das Volumen des Fetts in diesen radialen Bohrungen 16 über die
Mäander-Schleife
in die benachbarte Axialbohrung 12 gedrückt, so dass das Volumen nur
verschoben wird und kein weiteres Fett aus der Entlastungsbohrung 20 austreten
kann. Gleichzeitig wird der erste Spannbacken 3 wieder
in Position gebracht, während
der zweite Spannbacken 3 gelöst ist. Das erste Messer 2 wird
dabei wieder vorpositioniert und kann nicht mehr verschoben werden.
Dies setzt sich bei allen weiteren Messern 2 so fort, so
dass bei dem abschließenden
Spannvorgang nur eine vergleichsweise geringe Menge Fett nachgefüllt werden
muss.
-
Anstelle
einer Fettpresse kann auch ein geschlossenes Hydrauliksystem mit
Betätigungskolben 33, 35 Verwendung
finden (vgl. 10, 11). Die Druckkolben 33, 35 können anstelle
der Schrauben 18 in mindestens einer der axialen Bohrungen 17 oder 20 eingesetzt
werden. Über
die Schrauben 34, 36 werden die Druckkolben 33, 35 von
außen
betätigt.
Durch die besondere Ausgestaltung kann der Hubraum der Kolben 33, 35 vorteilhaft
klein gehalten werden.
-
Damit
beim Auswuchten des Schneidwerkzeuges keine Schwächung in Folge von Wuchtbohrungen
oder dergleichen an kritischen Querschnitten erzeugt wird, sind
an den axialen Seiten des Tragkörpers 1 in
einer umlaufenden, im Querschnitt trapezförmigen Ringnut 8 eine
Mehrzahl von Konussen 7 eingesetzt. Die Konusse 7 sind
mit einer zentralen Gewindebohrung versehen und können durch
Eindrehen einer Schraube in der Ringnut 8 verspannt werden.
Wie 3 zeigt, wird eine seitliche Wandung der Ringnut 8 durch
die äußere Umfangsfläche der
Deckel 6, 11 gebildet, wodurch Platzbedarf und Zerspanungsaufwand
verringert wird.
-
Wird
ein Tragkörper 1 aus
Leichtmetall verwendet, ist, wie 9 zeigt,
eine Positionierleiste 30 aus einem Werkstoff mit einer
gegenüber
Leichtmetall höheren
Festigkeit, z. B. Stahl, insbesondere mit einer Zugfestigkeit größer als
500 N/mm2 formschlüssig mit dem Tragkörper 1 verklebt.
Die Positionierleiste 30 ist mit einer zur Verzahnung des
Messer 2 korrespondierenden Verzahnung versehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Tragkörper
- 2
- Messer
- 3
- Spannbacken
- 4
- Verzahnung
- 5
- Aufnahme
- 5a
- Grund
- 6
- Deckel
- 7
- Konus
- 8
- Ringnut
- 9
- Nippel
- 10
- Nippel
- 11
- Deckel
- 12
- Axialbohrung
- 13
- Elastomerring
- 14
- Kolben
- 14a
- Dichtlippe
- 15
- Druckstück
- 16
- radiale
Bohrung
- 17
- axiale
Bohrung
- 18
- Schraube
- 19
- Spannhülse
- 20
- axiale
Bohrung
- 21
- radiale
Bohrung
- 22
- radiale
Bohrung
- 23
- axiale
Bohrung
- 25
- Verbindungsbohrung
- 25a
- Verbindungsbohrung
- 26
- Verbindungsbohrung
- 26a
- Verbindungsbohrung
- 27
- Schraube
- 28
- Kanal/NutO
- 29
- Tasche
- 30
- Positionierleiste
- 31
- O-Ring
- 32
- Schraube
- 33
- Druckkolben
- 34
- Schraube
- 35
- Druckkolben
- 36
- Schraube
- f
- Federweg
- M
- Mittelachse