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Die
Erfindung betrifft ein Rotor- oder Statormodul für einen elektromotorischen
Antrieb, umfassend mehrere geblechte Segmente als Träger für elektrische
Wicklungen, wobei die Segmente unter Verwendung von einer Vergussmasse
zu einem kompakten Tragkörper
zusammengefasst sind.
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Die
Herstellung eines Modules aus mehreren eigenständigen Segmenten, die zusammengefügt werden,
ermöglicht
eine flexible Anpassung der Segmentanzahl und folglich eine einfache
Umstellung einer Fertigungsstrasse auf andere Motorbaugrößen oder
Motortypen zwecks Anpassung an unterschiedliche Verwendungszwecke.
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Insbesondere
wenn es sich um sogenannte Innenläuferantriebe mit einem ringförmigen Tragkörper handelt,
bei dem die elektrischen Wicklungen radial im Inneren des Tragkörpers angeordnet
sind, lässt
sich ein erhöhter
Wicklungsfüllfaktor
erreichen, wenn die Segmente vor deren Anordnung zu einem ringförmigen Statormodul
mit den elektrischen Wicklungen versehen werden. Denn die einzelnen
Segmente sind dadurch beim Wickeln wesentlich besser zugänglich.
Ferner wird ein Verdichtungsvorgang mittels Wicklungsstauchen ermöglicht,
und durch einen derart erhöhten
Wicklungsfüllfaktor
wird der Wirkungsgrad gesteigert. Der Gesamtwirkungsgrad wird jedoch
nicht nur durch den sogenannten Kupferanteil sondern auch ganz wesentlich
durch Luftspalte in dem magnetischen Kreis bestimmt. Diese Luftspalte bestehen
aus einem ersten Luftspalt zwischen Rotor und Stator, insbesondere zwischen
Rotormagnet und Statorpol sowie aus einem inneren Luftspalt bei
einer Zahnteilung innerhalb einem Joch. Vor diesem Hintergrund besteht
ein generelles Bedürfnis,
die Summe der Luftspalte zu minimieren.
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Es
wurde bereits vorgeschlagen, die vereinzelten Segmente eines Wicklungstragkörpers in
Relation zu einem Dorn, welcher mit seinem Durchmesser gewissermaßen als
Platzhalter für
den Rotor zuzüglich
dem gewünscht
geringen Rotorluftspalt fungiert, auszurichten. Auf diese Weise
lässt sich
der Rotorluftspalt definiert einzustellen. Eine derartige radiale
Einstellmöglichkeit
erfordert – auch
unter Berücksichtigung
der herrschenden Toleranzen – jedoch
eine zuverlässige
radiale Einstellbarkeit der einzelnen Segmente, so dass diese in
Umfangsrichtung mit gewissem Untermaß auszubilden sind, was den Luftspalt
im Joch erhöht.
Um diesen Luftspalt dennoch zu verringern, ist eine Minimierung
der Toleranzen durch außergewöhnliche
Präzision
beim Austrennen und Verarbeiten der Bleche erforderlich. Dieser
Aufwand kann nur bei hochpreisigen Antrieben vereinzelt Verwendung
finden.
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Aus
der WO 01/99254 A1 ist ein Elektromotor mit einem Stator für eine Roboterantriebseinheit bekannt,
wobei der Stator aus mehreren geblechten Segmenten zusammen gesetzt
ist, und wobei die Segmente unter Verwendung von einer Vergussmasse
zu einem kompakten Tragkörper
mit einem definierten Durchmesser zusammenfassbar sind. Die Bauweise
ermöglicht
eine generelle Reduktion des Rotorluftspaltes. Wenn die Segmentzahl
zwecks Änderung
der Motorkonstruktion reduziert wird, erhöht sich jedoch der innere Luftspalt
zwischen benachbarten Segmenten, weil der magnetische Fluss durch eine
verschlechterte Anlage zwischen den Segmenten reduziert wird (siehe
oben). Abhilfe ist nur möglich,
indem die Form der Segmente – und
damit die Form der Bleche – an
den verringerten Durchmesser angepasst wird, so dass dennoch eine
Anlage zwischen den Segmenten erfolgt. Dies erfordert jedoch zusätzlichen
konstruktiven Aufwand. Eine flexible Handhabung erfordert ein entsprechend
einfach abwandelbares Trennverfahren wie beispielsweise das Strahlschneiden.
Werkzeuggebundene Verfahren wie insbesondere das Stanzen scheiden
hierbei aus kostengründen
prinzipiell aus. Nach diesem Stand der Technik wird auch die Problematik
einer vorläufigen
Fixierung der einzelnen Statorsegmente in einer definierten Lage
zueinander nicht gelöst.
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Zur
Vermeidung von rondenförmigen
Blechen mit entsprechend hohem Abfallaufkommen, erhöhten Wirbelstromverlusten
und einer sehr schlechten Zugänglichkeit
beim Wickeln ist es aus der WO 00/28639 A bereits bekannt, streifenförmige Bleche vorzusehen,
welche separierte und nur mittels einem dünnen äußeren Steg miteinander verbundene
Segmente aufweisen. Die streifenförmigen Bleche werden zur Erstellung
eines Tragkörpers
zunächst
geschichtet, sodann mit den elektrischen Wicklungen versehen, und
anschließend
wird der streifenförmige Tragkörper in
die Ringform gebogen. Eine einfache und flexible Anpassung an unterschiedliche
Motorbaugrößen und
Motorbauformen ist nicht möglich, weil
dies abgeänderte
Bleche erfordert.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel anzugeben, um
unter Verwendung von einfach gestalteten Blechen eine flexibel anpassbare Herstellung
von leistungsfähigen,
geblechten Rotor- oder Statormodulen zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst, indem
die Segmente vor dem Aufbringen der Vergussmasse in einem axialen Freiheitsgrad
vorläufig
aneinander fixierbar sowie in einem radialen Freiheitsgrad relativ
zueinander justierbar sind, so dass der Durchmesser, zwecks Anpassung
an ein Antriebselement durch Radialverschiebung der Segmente, einstellbar
ist, und dass benachbarte Segmente für die axiale Fixierung eine aufeinander
abgestimmte Haltekontur aufweisen. Ein wesentlicher Vorteil der
Erfindung ist eine vorläufige Fixierung
der Segmente in Relation zueinander bei gleichzeitig völlig freier
Anpassbarkeit in Durchmesserrichtung. Gleichzeitig ist der Luftspalt
zwischen den Segmenten eliminiert.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung erfolgt die vorläufige
axiale Fixierung der Segmente aneinander im Wesentlichen formschlüssig, und
die vorläufige
radiale Fixierung der Segmente aneinander wird im Wesentlichen kraftschlüssig vorgenommen.
Eine durchgängige
formschlüssige
Verbindung der Segmente liegt folglich nicht vor.
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Eine
besonders einfache vorläufige
Fixierung wird ermöglicht,
wenn benachbarte Segmente des Trägers
mittels sich zumindest teilweise überlappender Bleche miteinander
verzahnt sind. Bei den Überlappungsbereichen
handelt es sich Vorteilhafterweise um Jochbereiche zwischen allen
Segmenten.
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Das
Austrennen, die Lagerhaltung und die Handhabung während der
Fertigung werden erleichtert, indem die Bleche eines Segmentes jeweils
identisch ausgebildet sind, wobei jedes einzelne Blech in Bezug
auf eine Mittelachse eine asymmetrische Form aufweist, und wobei
die asymmetrischen Bleche eines jeden Segmentes derart geschichtet
sind, so dass jedes Segment in Bezug auf eine Mittelachse eine symmetrische
Form aufweist.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist jedes einzelne Blech
einen Mittelsteg und ein Joch mit zwei Jochbereichen auf, welche
jeweils in eine Motordrehrichtung und in eine Gegendrehrichtung
weisen, wobei die beiden Jochbereiche jedes Bleches ungleich lang
ausgebildet sind. Durch diese Formgebung wird die Verwendung von
lediglich einer einzigen Blechkontur ermöglicht.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Bleche jedes Segmentes derart aufeinander geschichtet
angeordnet, dass sich jeweils unterschiedlich lange Jochbereiche
abwechseln, und dass die geschichteten Bleche paketiert, insbesondere stanzpaketiert
sind.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
mitunter im Schnitt dargestellt ist, näher erläutert. In der Zeichnung zeigt,
jeweils teilweise in perspektivischer Ansicht:
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1 ein
umspritzter Tragkörper,
welcher aus mehreren geblechten Segmenten ausgebildet ist,
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2a ,2b ein einzelnes Blech sowie eine Draufsicht
auf mehrere ineinander gefügte
Segmente,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines elektrischen Maschinenteils, umfassend
einen Tragkörper
für Wicklungen,
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4 das
elektrische Maschinenteil gemäß 3 teilweise
im Schnitt,
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5 das
elektrische Maschinenteil nach 3 im Längsschnitt,
und
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6 eine
Explosionszeichnung zu dem Maschinenteil gemäß 3.
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Aus 1 geht
ein Tragkörper 2 für ein Modul 1 hervor,
welcher als Stator aber ganz grundsätzlich ebenso als Rotor einsetzbar
ist. Der Tragköper 2 umfasst
mehrere Segmente 3,4,5 von grundsätzlich beliebiger
Anzahl, welche aus besonders zueinander ausgerichtet aufeinander
geschichteten, einzelnen Blechen 6a,b,c; 7a,b,c; 8a,b,c
mit einer ganz besonderen, definierten Form aufgebaut sind. Die
Form eines Bleches 6b gemäß einer Ausführungsform
geht beispielhaft aus einer vergrößerten Einzelheit der 1 hervor.
Jedes Blech 6a-c,7a– c,8a-c ist im weitesten
Sinne T- oder Anker-förmig,
und verfügt über einen
Mittelsteg 9 und davon abzweigende Jochbereiche 10,11,
die in Motordrehrichtung sowie in die Gegendrehrichtung weisen.
Der Jochbereich kann – wie
dargestellt – über Ausnehmungen
verfügen,
um Rastmomente (Cogging) zu verringern. Mehr schematisierte Einzelheiten
zu den Blechen gehen insbesondere aus den 2a,2b hervor. Zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten
sind die aufeinander geschichteten Bleche 6a-c,7a-c,8a-c
elektrisch voneinander isoliert. Dies kann beispielsweise durch
eine vergleichsweise dünne
Lackierung oder Plastifizierung erfolgen.
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Die
derart gebildeten Segmente 3,4,5 dienen als
Träger
für elektrische
Wicklungen 12, die in 4 und 5 dargestellt
sind. Um einen leichten und dennoch formstabilen Tragkörper 2 zu
erhalten, sind die Segmente 3,4,5 unter
Verwendung von einer Vergussmasse 13 zumindest partiell
ummantelt. In 1 ist die Ummantelung lediglich
an gegenüberliegenden
Stirnseiten vorgesehen, während
die Ummantelung gemäß 5 im
wesentlichen vollumfänglich
vorgesehen ist. Der Begriff Vergussmasse 13 ist weit zu
Interpretieren, weil nicht nur so genannte Umspritzungen Verwendung
finden können.
In diesem Zusammenhang sind durchaus andere Ummantelungsmaßnahmen
bis hin zu einer Einbettung in einen Sinterwerkstoff denkbar, ohne
die Erfindung zu verlassen. Im Bereich des Rotorluftspaltes ist
eine geringe Ummantelungsdicke oder gar keine Ummantelung vorhanden.
Dem ist hinzuzufügen,
dass die Vergussmasse 13 aus einem Werkstoff hergestellt ist,
welcher eine gewisse Wärmeleitfähigkeit
besitzt, denn die stromdurchflossenen Wicklungen 12 produzieren
Abwärme,
welche an die Umgebung abzuführen
ist. Eine übermäßige Wärmeisolierung
wird nicht angestrebt.
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Eine
Verwendung in einem Kraftfahrzeug mit entsprechender Bewitterung
und innerhalb von Temperaturgrenzen von etwa + 100 bis –40 °C macht entsprechende
Maßnahmen
erforderlich. Beispielsweise ist die Vergussmasse 13 so
angepasst, dass diese vor dem Hintergrund unterschiedlicher, werkstoffabhängiger Längenausdehnungskoeffizienten
und dem weiten Temperatureinsatzspektrum keinen Schaden infolge
Rissbildung nimmt. Es ist zweckmäßig, wenn die
Vergussmasse 13 elastisch ist. Wenn dagegen bestimmte mechanische
Qualitäten
wie beispielsweise eine gewisse Festigkeit erforderlich sind, um
insbesondere als Lagersitz zu fungieren, ist der Längenausdehnungskoeffizient
des Ummantelungswerkstoffes auf die Ausdehnungskoeffizienten der
eingebetteten Werkstoffe abzustimmen. Wegen besonders vorteilhafter
mechanischer Eigenschaften eignet sich beispielsweise Kunstharz
ganz besonders zur Verwendung als Vergussmasse 13.
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Die
vergrößerte Einzelheit
in 1 und die 2a lässt die
Form der Bleche 6a-c,7a-c,8a-c erkennen.
Diese sind aus einem tafelförmigen
Eisenwerkstoff gefertigt, beispielsweise aus Siliziumblech. In jedem
Fall sind die Bleche 6a-c,7a-c,8a-c eines Segmentes 3,4,5 jeweils
identisch ausgebildet, und in Relation zu einer Mittelachse M1 im
wesentlichen asymmetrisch geformt. Dabei verfügt jedes einzelne Blech 6a-c,7a-c,8a-c über einen
symmetrischen Mittelsteg sowie davon abzweigende, asymmetrische Jochbereiche 10,11,
welche unterschiedlich lang ausgebildet sind. Zum Austrennen der
Bleche 6a-c,7a-c,8a-c können grundsätzlich moderne
Verfahren wie insbesondere Strahlschneideverfahren Verwendung finden.
Allerdings kann bevorzugt ein Stanzverfahren Verwendung finden,
welches mit dem Blechtrennvorgang ein gewissen Umformvorgang ausübt, so dass
ein dabei entstehende Stanzgrat bei der Zusammenfügung der
einzelnen Segmente 3,4,5 einen zusätzlichen
Halteeffekt im Sinne einer miniaturisierten Kralle bewirkt. Mit
anderen Worten ist es vorteilhaft, einen Stanzgrat der üblicherweise
zu vermeiden ist, vorsätzlich
vorzusehen um die vorläufige
Haltewirkung zu verstärken.
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Wie
aus 2 hervorgeht, sind bei jedem Segment 3,4,5 die
unterschiedlich langen Jochbereiche 10,11 der
Bleche 6a-c,7a-c,8a-c
abwechselnd übereinander
gestapelt, so dass durch die unterschiedliche Länge der Jochbereiche 10,11 eine
Art Verzahnung entsteht. Benachbarte Segmente 3,4,5 verfügen über aufeinander
abgestimmte Haltekonturen. Jedem Zahnkopf steht eine Zahnlücke gegenüber und
umgekehrt. Dadurch sind benachbarte Segmente 3,4,5 aufgrund
sich teilweise überlappender Bleche 6a-c,7a-c,8a-c
miteinander verzahnt, und erlauben eine vorläufige Fixierung der Segmente 3,4,5 aneinander.
Die gezeigte Ausführungsform
verfügt über den
besonderen Vorteil, dass der gesamte Tragkörper 2 unter Verwendung
von einer einzigen, asymmetrischen Blechkontur herstellbar ist.
Dadurch wird beispielsweise die Lagerhaltung vereinfacht. Der beschriebene
mechanische Verbund entsteht in Verbindung mit der besonderen Schichtung
der asymmetrischen Bleche 6a-c,7a-c,8a-c
zu einem symmetrischen Segment 3,4,5 gemäß 2.
In 2 ist die Symmetrielinie M2 von Segmenten 3,4,5 zu
erkennen. Gestrichelte Linien verdeutlichen unterschiedlich lange
Jochbereiche 10,11. Im Anschluss an die Schichtung
werden die Segmente 3,4,5 paketiert, das
heißt
die Bleche 6a-c,7a-c,8a-c aneinander
befestigt. Die Paketierung kann bevorzugt mittels Stanzpaketieren
erfolgen, wobei hierzu ganz grundsätzlich auch andere Befestigungsmaßnahmen
angewendet werden können,
deren Beschreibung den gebotenen Rahmen sprengen würde.
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Eine
vorläufige
Fixierung der Segmente 3,4,5 ist gegeben,
indem diese in einem axialen Freiheitsgrad x, also in Achsrichtung
einer Motorwelle relativ zueinander sowie vorläufig mittels Formschluss festgelegt
sind. Dabei greifen die einzelnen Segmente 3,4,5 nach
Art einer Verzahnung ineinander, wobei die Verzahnung mit Zahnköpfen und
Zahnlücken
unter anderem durch unterschiedliche lange Jochbereiche 10,11 erzielt
wird. Dagegen sind die Segmente 3,4,5 in
einem radialen Freiheitsgrad y, also radial zu einer Motorwelle,
relativ zueinander justierbar und einstellbar, so dass der Durchmesser
d des Tragkörpers 2 zwecks.
Anpassung an ein Antriebselement durch Radialverschiebung der Segmente 3,4,5 einstellbar
ist.
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Durch
die kompakte Form des Modules 1 eignet sich dieses für vielfältige Antriebszwecke,
bei denen ein geringer Einbauraum erforderlich ist. Die Ummantelung,
die vorzugsweise aus einem Kunststoffwerkstoff besteht, kann in
diesem Zusammenhang besonders vorteilhaft für die Integration zusätzlicher
Bauteile wie insbesondere auch für
die Mitanformung von Befestigungselementen nämlich Befestigungsflansche
mit Langlöchern
zur Aufnahme von Schrauben oder ähnlichem
herangezogen werden, so daß die
Ummantelung zusätzlich
eine Gehäusefunktion
erfüllen
kann. Mit anderen Worten kann auf ein gesondertes (Motor-)Gehäuse verzichtet
werden, indem die Ummantelung eine Trag- und Haltefunktion erfüllt. Diese
Haltefunktion kann sich auch auf eine Regelelektronik-Einheit einer
EMB, die sich üblicherweise
in einem gesonderten Gehäuse
befindet, oder auf weitere Elemente wie beispielsweise Wärme- oder Schmutz-Schutzbleche
erstrecken. Soweit eine Führung
von bewegbaren Bauteilen als erforderlich angesehen wird, bietet
es sich an, diesbezügliche
Führungs-
oder Stützflächen für die bewegbaren
Bauteile unmittelbar an der Ummantelung auszubilden.
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Die
wesentlichen Vorteile eines Modules 1 werden nachfolgend
anhand der 3–6 am Beispiel
eines Aktuators einer sogenannten Elektromechanischen Bremse (EMB)
mit einem zusätzlichen
Aktuator für
eine Elektrische Parkbremse (EPB) zum Einsatz bei einem Kraftfahrzeug
erläutert.
Dabei ist der erste Aktuator vorzugsweise als bürstenloser Gleichstrommotor
ausgebildet, und der zusätzliche Aktuator
nutzt beispielsweise einen Elektromagneten zum Freigeben oder Verriegeln
der Parkbremse.
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Das
ummantelte Modul 1 dient als Stator für einen Rotor, welcher bei
einer Scheibenbremse auf eine Spindel einwirkt, die Bremsbeläge gegen
eine Bremsscheibe presst. Zur Drehmomenterhöhung kann ganz generell ein
Untersetzungsgetriebe zwischen Antrieb und Spindel vorgesehen sein.
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Nachstehend
wird auf 5 Bezug genommen. Der Tragkörper 2 ist
im Wesentlichen rohrförmig,
trägt elektrische
Wicklungen 12 und ist mit einer Vergussmasse 13 versehen.
Die Vergussmasse 13 verfügt über vielfältige Integrationen. Wenn in
der Umfangsfläche
der Vergussmasse 13 Ausnehmungen 14 zum Eingriff
von Nocken oder Ausnehmungen zum Eingriff einer Verzahnung oder zum
Eingriff von sonstigen, formschlüssig
wirksamen Mitnehmerelementen eingebracht sind, kann auf diesem Wege eine
Kraftabstützung
an einem Halter der EMB erfolgen, oder das genannte Untersetzungsgetriebe
angeflanscht werden.
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In
die Vergussmasse 13 sind verschiedene elektrische Leiter 15,16,17 eingebettet,
die beispielsweise als streifenförmige
Blechformteile oder Bestandteile eines Stanzgitters ausgebildet
sind. Leiter 15 ist exemplarisch für eine elektrische Verbindung zwischen
Wicklungen 12 und einer nicht dargestellten elektrischen
Steuereinheit. Zur einfachen elektrischen Verbindung mit der Steuereinheit
kann eine Steckerkonsole 27 im Bereich der Vergussmasse 13 ausgebildet
sein. Die Steuereinheit dient der elektrischen Ansteuerung des bürstenlosen
Gleichstrommotors und enthält,
die notwendige Leistungselektronik. Ein Gehäuse der Steuereinheit kann
unmittelbar auf ein Ende aufgeschoben werden.
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Die
Vergussmasse trägt
Lager 18,19 insbesondere Wälzlager zur drehbaren Abstützung von Lagerringen 23,24 eines
rohrförmigen
Rotors, auf dessen Außenumfang
Rotormagnete 21 (Permanentmagnete) vorgesehen sind. Lagerringe 23,24 an dem
Rotor können
durch gesonderte Sicherungselemente formschlüssig gesichert werden, oder
finden eine Art Schnapphalterung vor. Durch die Anformung der Lagersitze
ergibt sich eine optimal zentrische Ausrichtung mit geringen Toleranzen
zwischen Rotor und Stator, dadurch weiter eingeschränktem Luftspalt,
und folglich zusätzlich
erhöhtem
Wirkungsgrad des Motors.
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In
Hinblick auf die Anordnung und Sicherung der Lagersitze mittels
Rastelementen wie auch in Hinblick auf die Integration von Einlegeteilen
wie Abtriebsmittel, Sensorelementen oder ähnlichem mehr an oder in der
Vergussmasse
13 wird in diesem Zusammenhang ausdrücklich der
Offenbarungsgehalt der nicht vorveröffentlichten
DE 103 02 084 A1 einbezogen.
Zwar behandelt die
DE
103 02 084 A1 primär ein
Rotormodul mit einem Kunststoffträgerteil zur Arretierung von
Permanentmagneten, aber die diesbezüglich gewonnen Erkenntnisse
sind vollumfänglich bei
der vorliegenden Erfindung einsetzbar.
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Der
Flugkreis der Rotormagnete 21,22 befindet sich
dabei im Bereich der elektrischen Wicklungen 12, und der
radiale Luftspalt s zu den Rotormagneten 21,22 ist
aufgrund der oben beschriebenen flexiblen Statorherstellungsweise äußerst gering.
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Zur
Rotordrehlageüberwachung
kann die Vergussmasse 13 einen Sensor 25 zur Erfassung
der Rotordrehlage aufweisen. Als Geber kann ein Encoderrad 26 fungieren,
welches drehfest auf dem Umfang des Rotors 20 angeordnet
ist und genau definierte magnetische Nord- und Südpole aufweist. Der Sensor 25 ist
gleichzeitig Nehmer, ist fest an oder in der Vergussmasse 13 aufgenommen
und die von dem Nehmer erzeugten Sensorsignale können über den eingebetteten elektrischen
Leiter 16 unmittelbar an die Steuereinheit weitergegeben
werden. Die Sensorsignale werden in der Steuereinheit weiterverarbeitet.
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Zur
Ermöglichung
einer Funktionalität
im Sinne einer Parkbremse ist eine statorfeste Verriegelungsvorrichtung 28 implementiert,
welche eine elektromagnetisch ansteuerbare Sperrklinke 29 aufweist. Die
Sperrklinke greift bei Bedarf – insbesondere
bei Betätigung
der Parkbremse – in
ein Klinkenrad 30, das drehfest auf dem Rotor 20 angeordnet
ist, und arretiert die eingestellte Position dadurch auf formschlüssigem Wege.
Der Aktuator zum Betätigen
und zum Lösen
der Parkbremse ist statorseitig vorgesehen, und vorzugsweise an
oder in die Ummantelung eingesetzt. Der Aktuator umfasst vorzugsweise
einen Elektromagneten, welcher über
die Steuereinheit unter Verwendung von beispielsweise einem Schalter, Taster
oder ähnlichem
aktivierbar oder lösbar
ist, um dadurch den Sperrklinkeneingriff zu aktivieren oder zu lösen. Die
Sperrklinke ist vorzugsweise an einer angeformten Führungsfläche der
Ummantelung bewegbar abgestützt.
Zur Herstellung der Führungsfläche ist
keine Zerspanung erforderlich, weil sie unmittelbar angeformt wird.
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- 1
- Modul
- 2
- Tragkörper
- 3
- Segment
- 4
- Segment
- 5
- Segment
- 6a,b,c
- Blech
- 7a,b,c
- Blech
- 8a,b,c
- Blech
- 9
- Mittelsteg
- 10
- Jochbereich
- 11
- Jochbereich
- 12
- Wicklung
- 13
- Vergussmasse
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Leiter
- 16
- Leiter
- 17
- Leiter
- 18
- Lager
- 19
- Lager
- 20
- Rotor
- 21
- Rotormagnet
- 22
- Rotormagnet
- 23
- Lagerring
- 24
- Lagerring
- 25
- Sensor
- 26
- Encoderrad
- 27
- Steckerkonsole
- 28
- Verriegelungsvorrichtung
- 29
- Sperrklinke
- 30
- Klinkenrad
- M1
- Mittelachse
- M2
- Mittelachse
- d
- Durchmesser
- s
- Luftspalt
- x
- Freiheitsgrad
- y
- Freiheitsgrad