DE10358456A1 - Rotor für eine elektrische Maschine - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Rotor für eine elektrische Maschine beschrieben, welcher einen Rotorträger aus einem metallischen Werkstoff mit einem sich radial zu der Rotationsachse der elektrischen Maschine erstreckenden Rotorrücken und einen sich axial erstreckenden Rohrabschnitt umfasst, an dem ein Blechpaket angeordnet ist. Zur einfacheren und kostengünstigeren Fertigung wird vorgeschlagen, den Rotorträger einstückig als Drückwalzteil auszubilden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine elektrische Maschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Elektrische Maschinen sind allgemein bekannt. Diese umfassen einen um eine Welle umlaufenden Rotor und einen zu diesem feststehenden Stator. Die elektrische Maschine kann beispielsweise einen Motor, einen Generator oder einen Motor-Generator darstellen. Letzterer findet in zunehmenden Umfang auch Eingang in die Kraftfahrzeugtechnik, um die bisherigen getrennten Funktionen bzw. Aggregate in Form der Lichtmaschine zur Erzeugung von elektrischer Leistung für ein Kraftfahrzeugbordnetz und in Form eines Anlassers zum Starten einer Brennkraftmaschine in einem gemeinsamen Aggregat zu vereinigen. Die gegenwärtige Entwicklung in der Automobilindustrie fordert allgemein, dass bei steigendem Fahrkomfort, das Fahrzeuggewicht reduziert bzw. nicht übermässig weiter stark ansteigt. In diesem Zusammenhang gibt es auch Bestrebungen, den durch einen Starter-Generator bereits gewonnenen Gewichtsvorteil noch weiter zu erhöhen.
- Das Blechpaket eines Rotors, welches einen Magnetfluss zur Erzeugung eines Drehmomentes führt, kann beispielweise direkt auf der Rotorwelle oder mittels eines Rotorträgers und gegebenfalls einer Nabe mit der Welle der elektrischen Maschine verbunden sein, wie dieses bei Außenläufermaschinen der Fall ist. Ein bekanntes Verfahren sieht vor, den Rotorträger einstückig aus Massivmaterial, z.B. einem Aluminium- oder einem Stahlzylinder durch spanende Bearbeitung zu formen. Es ist weiterhin alternativ dazu auch bekannt, eine Ronde mit einem Rohrabschnitt durch Verschweißen zu einem Rotorträger zu verbinden. Die bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass diese zu materialintensiv und äußerst arbeitsaufwändig sind, wodurch sich insgesamt hohe Herstellungskosten ergeben.
- Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Rotor für eine elektrische Maschine bereitzustellen, der eine vereinfachte, gewichtsreduzierte und kostengünstigere Fertigung ermöglicht.
- Die Aufgabe wird gelöst mit einem Rotor mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Durch die Ausbildung des Rotorträgers als Drückwalzteil kann dieser deutlich gewichtsreduziert bei einer sehr hohen Bauteilfestigkeit gefertigt werden. Eine aufwändige Nachbearbeitung kann dadurch vermieden werden, was wiederum zur Kostensenkung beiträgt.
- Beim Drückwalzen wird allgemein eine rotationssymmetrische Vorform in Drehbewegung versetzt, welche an einem Drückwalzdorn in axialer Richtung fixiert wird. Durch eine radiale sowie axiale Druckeinwirkung von örtlich am Umfang der Vorform angreifenden Walzen, wird der Werkstoff plastisch verformt. Die Außenkontur des Rotorträgers wird dabei von den radialen Bewegungen der Walzen bestimmt. Die Innenkontur des zu fertigenden Rotorträgers wird direkt von dem Drückwalzdorn abgeformt.
- Gemäß der in den Ansprüchen formulierten Weiterbildungen kann der Rotorträger auch mit unterschiedlichem Wanddickenverlauf gefertigt und Innen- und Außenkonturen sowie Verrippungen spanlos hergestellt werden. Dabei ergeben sich extrem gute Oberflächen.
- Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand eines Außenläuferrotors erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Axialschnitt eines als Drückwalzteils einstückig ausgebildeten Rotorträgers einer elektrischen Maschine, -
2 einen Rotorträger mit einem Blechpaket, welches mit einem verrollten Ringkragen umgriffen wird, -
3 eine Darstellung eines mit einer Nutstruktur versehenen Blechpaketes, -
4 eine Teildarstellung eines mit dem Rotorträger verbundenen Blechpakets. - Die Figuren zeigen einen Rotor
10 für eine zeichnerisch nicht dargestellte permanenterregte elektrische Außenläufermaschine. Der Rotorträger10 umfasst einen aus einem metallischen Werkstoff, z.B. einem hochwertigen Stahl oder Aluminium, einstückig als Drückwalzteil gefertigten Rotorträger12 mit einem sich radial zu der Rotationsachse A der elektrischen Maschine erstreckenden Rotorrücken14 , der in einen sich axial erstreckenden Rohrabschnitt16 übergeht. Der Rotor10 hat somit insgesamt eine topfförmige Gestalt und nimmt in dessen Innenraum ein aus Elektroblech mittels Hochkantrollieren vorgefertigtes Blechpaket17 auf, welches an dessen Innenumfangsfläche in Nuten18 eine Mehrzahl von Permanentmagneten20 trägt, von denen jedoch nur ein einzelner beispielhaft dargestellt ist. Das Magnetfeld der Permanentmagneten20 tritt in Wechselwirkung mit einem Magnetfeld eines zeichnerisch nicht dargestellten Stators der elektrischen Maschine in und erzeugt auf diese Weise eine Drehbewegung des Rotors10 . Aus den Figuren ist ersichtlich, dass die Wandstärke W1 des Rotorrückens14 , die Wandstärke W2 des Rohrabschnittes16 übersteigt. Bei einem Rotordurchmesser im Bereich von ca. 250mm–500mm lässt sich der Rotorrücken14 beispielsweise mit einer Wandstärke W1 von ca. 3mm-10mm und der Rohrabschnitt16 mit einer Wandstärke W2 von ca. 2mm–5mm realisieren. Im radial inneren Bereich des Rotorrückens14 ist eine Ausnehmung22 ausgebildet, die eine zeichnerisch nicht dargestellte Rotornabe mit einer Welle oder beispielsweise einen Schraubbolzen zur Verschraubung mit einer Welle in sich aufnehmen kann. Der dem Rotorrücken14 abgewandte Bereich des Rohrabschnittes16 weist in1 einen Drückwalz-Auslaufbereich24 auf, welcher nach dem Drückwalzvorgang abgenommen wird. Ein noch verbleibender axialer Überstand26 wird nach der Montage des Blechpaketes17 in dessen Richtung nach radial innen zu einem Ringkragen28 verrollt und sichert das Blechpaket17 in dessen Axiallage. - An der Innenumfangsfläche des Rohrabschnittes
16 sind mehrere gleichmäßig verteilte, von diesem nach radial innen abragenden Axialstege30 mit Einführschrägen32 ausgeführt, die in dazu an der Außenumfangsfläche des Blechpaketes17 korrespondierend ausgebildete Axialnuten34 eingreifen. Die Innenkontur des Rohrabschnittes16 wird beim Drückwalzen durch plastisches Abformen eines Dornaußenprofils erzeugt. - Zur Erzielung einer spielfreien Drehmomentübertragung zwischen dem Blechpaket
17 und dem Rotorträger12 weisen die Axialnuten34 des Blechpakets17 Nutflanken36 mit einem gegenüber Stegflanken35 des Rotorträgers12 mit einem Übermaß gefertigten Bereich38 auf, der bei der Montage des Blechpakets17 auf dem Rotorträger12 plastisch, kraftschlüssig in dafür vorgesehenen Freiräume eingeformt wird und damit in Umfangsrichtung eine präzise Kraftübertagung ermöglicht. Das Blechpaket17 kann axial unter Druck in den Rotorträger12 eingepresst werden oder vorzugsweise in einen auf eine erhöhte Temperatur erwärmten Rotorträger12 aufgeschoben werden, wobei dieser beim Abkühlen unter Volumenabnahme auf das Blechpaket17 aufschrumpft. Die gegenseitige Zentrierung von Rotorträger12 und Blechpaket17 kann ebenfalls mittels der Axialnuten34 und der Stege30 erfolgen. Alternativ ist es jedoch auch möglich, Zentriermittel von den Drehmomentübertragungsmitteln getrennt auszuführen. Im vorliegenden Fall erfolgt die Zentrierung über die Außendurchmesserbereiche40 des Blechpakets17 und die daran anliegenden, zwischen den Stegen30 des Rohrabschnittes16 ausgebildeten Umfangsflächenelemente42 . Um in der Praxis eine Überbestimmung der Zentrierung zu vermeiden, ist zwischen einem an einer Axialnut34 ausgebildetem Nutgrund44 und einem an dem dazu korrespondierenden Steg30 ausgebildeten Wandungsbereich46 ein Radialspalt48 vorgesehen. Innerhalb der Außenumfangsfläche40 sind weitere Nuten54 jeweils paarweise am Blechpaket17 ausgebildet, womit die einzelnen Blechlagen durch axiale Schweissnähte56 verbunden werden können. - Weiterhin weist der Rohrabschnitt
16 an dessen Außenumfangsfläche eine in Umfangsrichtung modulierte Kontur50 auf, die zur Ermittlung der Drehstellung des Rotors zum Stator und/oder allgemein zu einem weiterem zu diesem ortsfesten Element von einem Drehstellungsdetektierungssystem erfasst werden kann. Dazu ist am Rohrabschnitt16 mittels Drückwalzen ein erhabener Ringbereich52 ausgebildet, aus dem beispielsweise durch Nachbearbeiten eine Zahnstruktur, z.B. eine 60-2 Verzahnung für ein Geberrad eines Kurbelweliensensors, mit einer Bezugsmarke zur Festlegung einer definierten Drehstellung herausgearbeitet werden kann. Die Kontur50 kann beispielsweise mit einem zeichnerisch nicht dargestellten Magnetfeldsensor abgetastet und von einer Steuerung der elektrischen Maschine zu deren Ansteuerung verarbeitet und gegebenfalls an eine Steuerung einer Verbrennungskraftmaschine übergeben werden. Anstelle eines periodischen Musters, wie einer Zahn-Lücke-Struktur, kann auch eine sich über eine ganze Umdrehung kontinuierlich veränderliche Kontur50 z.B. in Form eines sich in Umfangsrichtung verjüngenden Keiles erzeugt werden, dessen Bezugsmarke bspw. im Bereich von Keilspitze und Keilbasis definiert ist. Anstelle einer erhabenen Kontur kann auch eine ausgenommene Kontur erzeugt werden, was jedoch bezüglich der Bauteilfestigkeit gewisse Nachteile mit sich bringen kann. - Die Erfindung ist nicht auf den beschriebenen Außenläuferrotor beschränkt; das heißt, Innenläuferrotoren können gleichfalls mit einem drückgewalzten Rotorträger
12 analog zu dem erläuterten Beispiel ausgeführt werden.
Claims (9)
- Rotor für eine elektrische Maschine, umfassend einen Rotorträger aus einem metallischen Werkstoff mit einem sich radial zu der Rotationsachse der elektrischen Maschine erstreckenden Rotorrücken und einen sich axial erstreckenden Rohrabschnitt, an dem ein Blechpaket angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotorträger (
12 ) einstückig als Drückwalzteil ausgebildet ist. - Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke (W1) des Rotorrückens (
14 ), die Wandstärke (W2) des Rohrabschnittes (16 ) übersteigt. - Rotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (
10 ) als Außenläufer ausgebildet ist und das Blechpaket (17 ) radial innerhalb des Rohrabschnittes (16 ) angeordnet ist. - Rotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenumfangsfläche des Rohrabschnittes (
16 ) mindestens einen von diesem abragenden Axialsteg (30 ) aufweist, der in eine an der Außenumfangsfläche des Blechpaketes (17 ) ausgebildete mindestens eine Axialnut (34 ) eingreift. - Rotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialnut (
34 ) des Blechpakets (17 ) mindestens eine Nutflanke (36 ) mit einem gegenüber den korrespondierenden Stegflanken (35 ) des Rotorträgers (12 ) in Übermaß gefertigten Bereich (38 ) aufweisen, der bei der Montage des Blechpakets (17 ) auf dem Rotorträger (12 ) plastisch verformt wird. - Rotor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem an der Axialnut (
34 ) ausgebildetem Nutgrund (44 ) und einem an dem dazu korrespondierenden Steg (30 ) ausgebildeten Wandungsbereich (46 ) ein Radialspalt (48 ) vorgesehen ist. - Rotor nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Rotorrücken (
14 ) abgewandter Endbereich des Rohrabschnittes (16 ) einen Ringkragen (28 ) zur axialen Sicherung des Blechpakets (17 ) aufweist. - Rotor nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt (
16 ) in dessen Umfangsrichtung eine Kontur (50 ) aufweist, die zur Ermittlung einer Drehstellung des Rotors (10 ) zu einem zu diesem ortsfesten Element von einem Drehstellungsdetektierungssystem erfasst werden kann. - Rotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur (
50 ) eine Bezugsmarke zur Festlegung einer definierten Drehstellung aufweist.
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