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Die
Erfindung betrifft einen Biegebalkenssensor gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie einen Massenflusssensor mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines Biegebalkensensors zur Durchflussmessung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 14.
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Stand der
Technik
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Bei
einer Durchflussmessung erfolgt eine Messung einer pro Zeiteinheit
durch einen Leitungsquerschnitt fließenden Masse eines flüssigen oder gasförmigen Mediums.
Bei den meisten bekannten Verfahren wird über eine Volumen- oder Geschwindigkeitsmessung
primär
der Volumenstrom erfasst und mit der bekannten bzw. separat zu messenden Dichte
des Mediums auf den Massenstrom geschlossen. Zur Messung sind zahlreiche
unterschiedliche Verfahren bekannt. So beruht die Durchflussmessung
mittels eines Stauscheiben-Sensors auf einer Kraftwirkung, die auf
einen Körper
durch das ihn umströmende
Medium ausgeübt
wird. Die Staukraft auf eine festgehaltene Stauscheibe wird hierbei
nach der Methode der Kraftkompensation gemessen. Mit Hilfe der Strömungsgesetze
lässt sich
daraus der Durchfluss ermitteln.
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Der
Massenstrom flüssiger
oder gasförmiger Medien
kann auch mittels sogenannter Biegebalken gemessen werden. Hierbei
wird die auf den Biegebalken wirkende Kraft erfasst, indem seine
Durchbiegung ermittelt wird. Die Auslenkung des Balkens kann beispielsweise
mittels bekannter Dehnungsmessstreifen oder auch mittels piezoresistiver
Messelemente erfasst werden, die sich an geeigneter Stelle, vorzugsweise
an einer Stelle mit maximaler Beugung des Balkens befinden. Mit
dieser Methode lassen sich sowohl Stärke als auch Richtung der Durchbiegung
erfassen.
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Aus
der
JP 60 250 259 A ist
ein Durchflusssensor bekannt, bei dem auf einem Biegebalken ein piezoelektrisches
Element aufgebracht ist, mit dessen Hilfe die Durchbiegung des in
einem strömenden Medium
angeordneten Biegebalkens erfasst und ausgewertet wird. Ein ähnlicher
Druchflusssensor mit einem Biegebalken ist weiterhin aus der WO 00/39537
A1 bekannt. Auch hierbei ist ein sich in einer Fluidströmung befindlicher
Biegebalken mit einem piezoresistiven Element versehen, welches
die Durchbiegung des Balkens in der Strömung erfasst und ein von der
Biegung abhängiges
Signal zur weiteren Auswerteschaltung liefert.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen möglichst
universell verwendbaren und robusten Biegebalkensensor, insbesondere zur
Durchflussmessung zur Verfügung
zu stellen, der Messwerte möglichst
hoher Genauigkeit liefert.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Merkmale
vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
abhängigen
Ansprüchen.
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Vorteile der
Erfindung
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Ein
erfindungsgemäßer Biegebalkensensor mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 umfasst eine Dehnungsmesseinrichtung
mit wenigstens einem piezosensitiven Sensorelement. Ein solcher Biegebalkensensor
eignet sich insbesondere als Durchflusssensor zur Massenflussmessung
flüssiger und/oder
gasförmiger
strömender
Medien. Der Biegebalkensensor bzw. der Durchflusssensor umfasst einen
starr an einer Wand verankerten Biegebalken, der an einem fest eingespannten
Ende eine Dehnungsmesseinrichtung aufweist. Gemäß vorliegender Erfindung umfasst
diese Dehnungsmesseinrichtung wenigstens ein, ggf. zwei oder mehr
piezosensitive Sensorelemente, die insbesondere als piezoresistive
oder piezoelektrische Widerstandselemente ausgebildet sein können. Vorzugsweise
sind die wenigstens zwei Sensorele mente an gegenüber liegenden Seiten des Balkens
angeordnet, so dass bei einer Verformung des Balkens einer der Sensoren komprimiert
und der andere expandiert wird. Hierdurch kann eine exaktere Messung
als mit nur einem Sensorelement durchgeführt werden, da bspw. ein Temperatur-
und Toleranzausgleich ermöglicht
ist. Es existiert keine sog. Nullauslenkung des Biegebalkens, da
die Sensorelemente vorzugsweise symmetrisch zur neutralen Faser
des Balkens angeordnet sind.
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Weist
der Biegebalkensensor zwei oder mehr Sensorelemente auf, so können diese
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung in einer Wheatstoneschen Brückenschaltung miteinander verschaltet
sein, wodurch eine hohe Messgenauigkeit und ein Ausgleich von externen
Effekten, bspw. durch Temperaturveränderungen o. dgl. ermöglicht ist.
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Die
Sensorelemente können
mittels eines geeigneten Herstellungsverfahrens aus einem Halbleitersubstrat
gefertigt werden, wobei die Sensorelemente vorzugsweise gekapselt
sind, bspw. mittels einer geeigneten Passivierungsschicht. Auf diese
Weise lassen sich die erfindungsgemäßen Durchflusssensoren bspw.
in einem mikrofluidischen System als Massenflusssensoren einsetzen.
Die Passivierung ermöglicht
einen Einsatz des Sensors auch in elektrisch leitfähigen und
korrosiven Medien. Zudem wird durch die Passivierung die Langzeitstabilität der Messparameter
des Sensors verbessert.
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Mit
einem solchen Biegebalkensensor gemäß einer der zuvor beschriebenen
Ausführungsformen
lässt sich
ein erfindungsgemäßer Massenflusssensor
herstellen, indem der Biegebalkensensor innerhalb eines Strömungskanals
angeordnet wird. Hierbei wird der Sensor einseitig starr an einer
Wand des Strömungskanals
befestigt, so dass bei einer Durchströmung mit gasförmigem oder
flüssigem
Medium eine Auslenkung des Balkens erfolgt, die durch eine Widerstandsmessung
der piezoresistiven Sensorelemente erfasst werden kann.
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Eine
vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Massenflusssensors sieht
vor, dass dieser wenigstens einen weiteren Biegebalkensensor aufweist,
der außerhalb
des Strömungskanals
angeordnet ist. Dieser weitere Sensor kann als Referenzsensor fungieren
und eine nochmalige Erhöhung
der Signalgüte
ermöglichen.
Eine Temperaturkompensation kann hierbei über einen Brückengesamtwiderstand
der zu einer Wheatstoneschen Brückenschaltung
verschalteten Biegebalkensensoren erfolgen.
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Bei
einem Verfahren zur Herstellung eines Biegebalkensensors zur Durchfluss-
bzw. Strömungsmessung
in gasförmigen
oder flüssigen
strömenden
Medien, insbesondere gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen,
werden auf ein Halbleitersubstrat in aufeinander folgenden Verfahrensschritten
zwei als piezoresistive Widerstandsbereiche fungierende und durch
Isolatorschichten vom Halbleitersubstrat bzw. voneinander getrennte Halbleiterschichten
aufgebracht. Die Zuleitungen zu den piezoresistiven Widerstandsbereichen
werden vorzugsweise jeweils mittels eines Implantationsverfahrens
definiert. Die Zuleitungen zu den piezoresistiven Widerstandsbereichen
können
nach dem Implantationsverfahren durch Zufuhr von Energie auf geeignete
Weise aktiviert werden. Anschließend wird zur Ausbildung eines
Biegebalkensensors ein Teil des Halbleitersubstrats entfernt. Dies
erfolgt vorzugsweise mittels eines Ätzschrittes, wobei gleichzeitig eine
Vereinzelung des aus mehreren Chipbereichen bestehenden Halbleitersubstrats
erfolgen kann. Auf diese Weise entfällt das mechanische Vereinzeln durch
Sägen,
was einen großen
Vorteil darstellt, da während
eines solchen Sägeprozesses
die Biegebalken durch Einwirkung von Partikeln und Sägewasser sehr
leicht beschädigt,
zerstört,
verschmutzt oder durch Partikel blockiert werden können.
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Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Biegebalkensensors,
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2 eine
Draufsicht auf den Sensor gemäß 1,
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3 eine
schematische Schnittdarstellung einer Variante des erfindungsgemäßen Biegebalkensensors,
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4 eine
weitere Draufsicht auf einen Biegebalkensensor,
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5 ein
Schaltbild zur elektrischen Verschaltung des Sensors,
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6 eine
schematische Perspektivdarstellung eines erfindungsgemäßen Massenflusssensors,
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7 eine
schematische Darstellung zur elektrischen Verschaltung zweier Biegebalkensensoren
eines Massenflusssensors gemäß 7,
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8 eine
schematische Draufsicht auf eine weitere Variante des Biegebalkensensors
und
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9 bis 19 aufeinander
folgende Prozessschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Massenflusssensors
aus einem Halbleitersubstrat.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In
einer schematischen Schnittansicht verdeutlicht die 1 den
prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Biegebalkensensors 10,
der aus einem leitfähigen
Basismaterial 12, piezoresistiven Widerstandsbereichen 14 und
Isolationsschichten 16, welche das Basismaterial 12 ummanteln
und eine obere Leiterbahnschicht 18 und eine untere Leiterbahnschicht 20 voneinander
trennen. Bei der schematischen Draufsicht der 2 ist
die Ummantelung des Sensors 10 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Eine alternative Ausführungsform mit
nur einer Leiterbahnebene 18 ist in der schematischen Schnittdarstellung
der 3 verdeutlicht. Die Bezugsziffer 24 bezeichnet
eine feste Einspannung des Biegebalkensensors 10, bspw.
in einer Leitungswand.
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4 verdeutlicht
eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform des Biegebalkensensors 10,
der in diesem Fall vier piezoresistive Widerstandsbereiche 14 aufweist,
die vorzugsweise zu einer Wheatstoneschen Brückenschaltung 22 entsprechend 5 verschaltet
werden können.
Die Leiterbahnschichten 18 sind durch Membranen aus Isolationsmaterial 16 getrennt.
Die Isolationsschichten zwischen den Leiterbahnebenen sowie die
Ummantelung des Sensors 10 sind in 4 nicht
dargestellt. Vorzugsweise liegen Kontaktanschlüsse 26 und 28 zur
elektrischen Kontaktierung des Sensors 10 frei.
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Die
Brückenschaltung 22 entsprechend 5 umfasst
vier piezoresistive Widerstandsbereiche 14, die hier mit
R12, R34, R56 und R78 bezeichnet sind.
Die jeweils gegenüber
liegend angeordneten Widerstände
R12 und R34 können bspw. über die
obere Leiterbahnschicht 18 mit ersten Kontaktanschlüssen 26 elektrisch
leitend verbunden sein, während die
ebenfalls gegenüber
liegend angeordneten Widerstände
R56 und R78 über die
untere Leiterbahnschicht 20 mit den zweiten Kontaktanschlüssen 28 elektrischen
leitend verbunden sein können.
Dabei sind die Widerstände
R12 und R34 auf
der Oberseite des Sensors und die Widerstände R56 und
R78 an dessen Unterseite angebracht. Eine
Versorgungsspannung UE liegt zwischen den
Widerständen
R12 und R78 bzw.
den Widerständen
R56 und R34 an.
Die Messspannung UM wird zwischen den Widerständen R12 und R56 bzw. den
Widerständen
R34 und R78 abgegriffen.
Die Messspannung UM liefert einen Wert für die Durchbiegung
des in einer Strömung
flüssigen oder
gasförmigen
Mediums befindlichen Biegebalkensensors 10.
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6 verdeutlicht
eine beispielhafte Anwendung des Biegebalkensensors 10 als
piezoresistiver Massenflusssensor 30. Dieser Massenflusssensor 30 weist
einen Strömungskanal 32 auf,
durch den gasförmiges
oder flüssiges
Medium hindurch strömen
kann, dessen Geschwindigkeit bzw. Massenfluss gemessen werden soll.
Der Kanal 32 erstreckt sich von einer Unterseite 34 bis
zu einer Oberseite 36 des Massenflusssensors 30.
Weiterhin kann in der Unterseite 34 oder der Oberseite 36 eine
Vertiefung 38 vorgesehen sein, innerhalb derer ein weiterer
Biegebalkensensor 10 angeordnet ist, der als Referenzsensor
zum Ausgleich von Temperatur- oder Bauteiltoleranzen o. dgl. dient.
Hierzu müssen
die beiden Biegebalkensensoren 10 exakt die gleichen Maße und den
gleichen Schichtaufbau aufweisen. Der Biegebalkensensor 10 im
Strömungskanal 32 ist
der eigentliche Messbiegebalken, welcher die gewünschten Messwerte (Messspannung
UM) liefert. Der Massenflusssensor 30 kann
in einer bevorzugten Ausgestaltung als Halbleiterchip gefertigt
sein.
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Die 7 verdeutlicht
in einer schematischen Draufsicht die prinzipielle elektrische Verschaltung
des Massenflusssensors 30 mit den beiden Biegebalkensensoren 10,
wobei die Isolationsummantelung weggelassen wurde. Die Biegebalkensensoren 10 weisen
in dieser Ausführungsform
jeweils vier piezoresistive Widerstandsbereiche sowie je zwei Befestigungspunkte
zum Massenflusssensor 30 auf. Weiterhin können die
Biegebalkensensoren 10 mit einer Reihe von Perforationslöchern 40 versehen
sein, deren Funktion und Fertigung weiter unten noch näher erläutert wird.
Die beiden äußeren Kontaktierungen
jedes Biegebalkens 10 sind an die untere Leiterbahn des
entsprechenden Balkens angeschlossen. Das elektrische Schaltbild
zeigt die Wheatstonesche Brückenschaltung,
die als Auswerteschaltung zur Erfassung der Durchbiegung des Messbalkens
aufgrund der Fluidströmung
durch den Strömungskanal 32 dient.
Die Wheatstonesche Brückenschaltung 22 besteht
aus den zwei piezoresistiven Widerständen des Messbiegebalkens,
den zwei piezoresistiven Widerständen
des Referenzbiegebalkens sowie der Spannungsquelle UE.
Die Messspannung UM kann verstärkt und
ausgewertet werden.
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Eine
weitere alternative Ausgestaltung des Biegebalkensensors 10 ist
anhand der 8 verdeutlicht. Zur besseren Übersichtlichkeit
sind von den Kontaktanschlüssen 26, 28 nur
die Kontaktanschlüsse 26 zur
oberen Leiterbahnschicht 18 eingezeichnet. Die Isolationsummantelung
ist nicht eingezeichnet. Der dargestellte Sensor 10 weist
insgesamt acht piezoresistive Widerstandsbereiche 14 auf.
Es ist eine mäanderförmige Leiterbahnschicht 18 erkennbar,
deren Bahnen jeweils durch membranartige Isolationsschichten 16 voneinander
getrennt sind. Sowohl die Leiterbahnschicht 18, die piezoresistiven Widerstandsbereiche 14 als
auch die Isolationsschicht 16 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils mit einer Vielzahl von Perforationslöchern 40 versehen.
Die membranartigen Isolationsschichten 16 können durch
nicht mit dem Membranbalkensensor verbundene Verstrebungselemente 80 versteift sein,
die aus dem selben Material wie die Leiterbahnschicht 18 bestehen.
Ziel dieser Versteifung ist eine maximale Verbiegung am Aufhängungspunkt
im Bereich der piezoresistiven Widerstandsbereiche 14 und
eine minimale Verbiegung am freien Ende.
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Bei
allen gezeigten Varianten können
wahlweise bestimmte Bereiche bzw. Abschnitte des Biegebalkensensors 10 dicker
ausgeführt
sein, um eine versteifende Wirkung zu erzielen.
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Ein
beispielhafter Prozessablauf zur Herstellung und Vereinzelung eines
erfindungsgemäßen Massenflusssensors 30 wird
anhand der folgenden 9 bis 19 erläutert.
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Zunächst wird
auf einem Siliziumwafer 50 eine Isolatorschicht 52 aufgebracht,
die insbesondere aus Siliziumdioxid bestehen kann (1).
Diese Isolatorschicht kann bspw. abgeschieden oder durch Oxidation
des Siliziumwafers 50 auf diesen aufgebracht werden. Zur
Passivierung kann optional eine Siliziumnitridschicht abgeschieden
werden. Diese Schichten werden rückseitig
durch einseitiges Ätzen wieder
vom Siliziumwafer 50 entfernt. Auf der Isolatorschicht 52 aus
Siliziumoxid und/oder Siliziumnitrid wird anschließend mittels
eines geeigne ten Epitaxieverfahrens eine Halbleiterschicht 54,
insbesondere eine Polysiliziumschicht abgeschieden.
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Durch
eine Implantationsmaske werden lokal durch Implantation eines geeigneten
Materials wie bspw. Arsen die Zuleitungsbereiche zu den piezoresistiven
Widerstandsbereiche 56 der unteren Leiterbahnschicht 20 implantiert
und so die Piezowiderstandsbereiche 56 definiert (10).
Die bspw. aus einem Fotolack bestehende Implantationsmaske wird
anschließend
wieder entfernt.
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Anschließend wird
eine weitere Isolatorschicht 58 abgeschieden (11),
wofür ebenfalls Siliziumoxid
verwendet werden kann. Diese weitere Isolatorschicht 58 wird
wiederum von der Waferrückseite
entfernt. Auch auf dieser weiteren Isolatorschicht 58 wird
mittels Epitaxie eine weitere Halbleiterschicht 60, insbesondere
wieder eine Polysiliziumschicht aufgebracht, bspw. durch Abscheidung (12).
Durch Implantation der Zuleitungsbereiche außerhalb der piezoresistiven
Widerstandsbereiche 62 wird die obere Leiterbahn 18 definiert.
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Alternativ
zu den in 9 bis 12 beschriebenen
Prozessschritten ist es auch denkbar, durch geeignete Prozessierung
zwei Schichten monokristallines Silizium sowie zwei Schichten Siliziumdioxid
auf dem Siliziumwafer 50 herzustellen.
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Die
Halbleiterschichten 54, 60 sowie die Isolatorschichten 52, 58 werden
durch einen Fotolithografie- und Ätzprozess derart strukturiert,
dass zum einen die späteren
Kanal- 32 und Vertiefungsbereiche (nicht im Bild) des Massenflusssensors 30 als auch
die späteren
Ränder
des Chips 38 offen liegen (13). Zudem
werden im Bereich der späteren Biegebalken
die erwähnten
Perforationslöcher 40 in der
Größenordnung
von einigen μm
Durchmesser und einem Abstand von 5 bis 30 μm strukturiert. Diese Perforationslöcher sind
in den 13 bis 19 aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht eingezeichnet. Die Perforationslöcher dienen dazu, die Dauer des
Freistellens durch isotropes Ätzen
zu verkürzen.
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14 verdeutlicht
einen weiteren Prozessschritt, bei dem die gesamte frei liegende
Oberfläche des
Halbleiterwafers 50 mit einer Isolationsschicht 64 überzogen
wird. Zudem wird das implantierte Material durch Zufuhr von Wärmeenergie
aktiviert. Anschließend
kann optional Siliziumnitrid auf die Oberfläche abgeschieden werden. Dies
dient als Schutz des Massenflusssensorchips gegen Korrosion sowie zur
Einstellung der mechanischen Eigenschaften der Biegebalken. Auf
der Waferrückseite
kann ggf. eine weitere Oxidschicht abgeschieden werden, die – nach Strukturierung – als Maskierung
für den
reaktiven Ionenätzprozess
verwendet werden kann.
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Durch
Fotolithografie wird die Oberfläche
der später
zu vereinzelnden Halbleiterchips derart strukturiert, dass die Kanal-
und Vertiefungsbereiche, die Chipränder, die Perforationslöcher sowie
die Kontaktbereiche zur elektrischen Kontaktierung der Biegebalken
frei gelegt werden (15). Die Waferrückseite
wird ganzflächig
mit einer Ätzschutzschicht
versehen. Durch einen Ätzprozess
werden das Siliziumnitrid sowie das Siliziumdioxid in den offen
liegenden Bereichen entfernt. Anschließend wird der Fotolack entfernt.
Auf der Waferrückseite
wird auf gleiche Weise die Maskierung für den reaktiven Ionenätzprozess strukturiert.
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Mittels
eines nachfolgenden Abscheideprozesses wird eine Metallschicht 66 auf
die Isolationsschicht 64 abgeschieden, die zur elektrischen
Kontaktierung der Halbleiterschichten 60 bzw. 54 dient (16).
Die Metallschicht 66 kann bspw. aus Aluminium bestehen.
Durch Fotolithografie wird diese Metallschicht 66 derart
strukturiert, dass nur die gewünschten
Kontaktanschlüsse
von der Fotolackschicht bedeckt bleiben. Mit Hilfe eines Ätzverfahrens
wird das Metall in dien offen liegenden Bereichen entfernt. Nach
der Herstellung der Kontaktanschlüsse wird die Fotolackschicht
entfernt und der Siliziumwafer 50 einer Wärmebehandlung
unterzogen.
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Die
Biegebalken werden mittels eines Trockenätzschrittes z.B. mit Chlortrifluorid
oder Xenondifluorid freigelegt (17). Die
Ränder
des Chips liegen dabei offen und werden daher ebenfalls geätzt. Die
Herstellung der in 17 dargestellten Form ist möglich, da
die Biegebalken die zuvor beschriebenen Perforationslöcher aufweisen.
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18 verdeutlicht
einen nachfolgenden Prozessschritt, bei dem auf die Wafervorderseite
zunächst
ein Tape auflaminiert wird. Dieses Tape ist derart beschaffen, dass
die Bindung des Tapes an eine Oberfläche lokal gezielt geschwächt werden kann,
bspw. mittels Bestrahlung mit ultraviolettem Licht. Anschließend wird
der Siliziumwafer
50 von seiner Rückseite her mittels eines reaktiven
Ionenätzprozesses
anisotrop geätzt,
bis das Silizium um den Chiprand bzw. im Kanal
32 vollständig entfernt
ist. Als Ionenätzprozess
kommt bspw. ein solcher in Frage, wie er in der
DE 198 26 382 A1 beschrieben
ist.
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Die
vereinzelten Substratchips 68 können anschließend mit
ihrer Rückseite
auf ein expandierbares Tape transferiert werden. Danach wird die
Bindung des Tapes auf der Vorderseite an die Oberfläche durch
geeignete UV-Licht-Bestrahlung geschwächt, wodurch das Tape von der
Oberfläche
entfernt werden kann. Die Massenflusssensoren 30 befinden
sich nun auf dem expandierbaren Tape und können mit geeigneten Prozessschritten
weiter verarbeitet werden.
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19 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
eines Massenflusssensors 30, der über einen Kappenwafer 70 aus
Glas oder Silizium in ein Mikrofluidkanalsystem integriert werden
kann. Der Kanal 32 mit dem darin angeordneten Biegebalkensensor 10 kann
hierbei auf geeignete Weise innerhalb des Kappenwafers 70 umgelenkt
werden, um die gewünschten
Durchflussmessungen mit dem Biegebalkensensor 10 durchführen zu
können.