Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, diesen Nachteilen
der bekannten Verfahren abzuhelfen.
Eine
weitere Aufgabe war, dass der Aufwand, der für die Entwässerung des koagulierten Pfropfkautschuks
beispielsweise in Form von Energieeintrag, von Apparatetechnik oder
Anzahl von Entwässerungsstufen
aufgebracht werden muss, verringert werden sollte. Insbesondere
sollte der Pfropfkautschuk im Hinblick auf zu verbessernde Fertigprodukteigenschaften
nach der Fällung
mit schonenderen Methoden zu trocknen sein.
Die
vorliegende Erfindung hatte ferner zum Ziel, die Farbe der pfropfkautschukhaltigen
Fertigprodukte zu verbessern.
Des
weiteren war eine Aufarbeitungsvariante gesucht, die bei der Einarbeitung
des Pfropfkautschuks in eine isorefraktive Matrix zu einem Produkt
mit hoher Transparenz führt.
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch das eingangs beschriebene
Verfahren dadurch gelöst,
dass man entweder den in wässriger
Phase vorliegenden Pfropfkautschuk
- a) mittels
Alkaliformiat, Erdalkaliformiat oder einer Mischung davon als Fällmittel
isoliert oder
- b) in einem ersten Schritt isoliert anschließend aufarbeitet, wobei mindestens
einer der Aufarbeitungsschritte in Gegenwart von Alkaliformiat oder
Erdalkaliformiat oder einer Mischung davon stattfindet.
Überraschenderweise
wurde des weiteren gefunden, dass sich die Fließfähigkeit von Formmassen, die
Pfropfkautschuke enthalten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, durch die Konzentration der Fällmittellösung einstellen
lässt.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich für
die Herstellung eines Pfropfkautschuks, wobei dessen Aufbau im Prinzip
keinen besonderen Einschränkungen
unterliegt. Der Pfropfkautschuk kann aus einer Pfropfgrundlage und
einer oder mehreren Pfropfauflagen aufgebaut sein. Unter dem Begriff
Pfropfkautschuk ist sowohl zu verstehen, dass ein Pfropfkautschuk
als auch eine Mischung aus zwei oder mehr unterschiedlichen Pfropfkautschuken
umfasst sein soll. Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen
wird ein Pfropfkautschuk alleine eingesetzt.
Als
Pfropfgrundlage sind prinzipiell alle Kautschuke geeignet, insbesondere
solche, die eine Glasübergangstemperatur
von 0°C
(ermittelt nach DIN 53765) oder darunter aufweisen. Die Kautschuke
können
unterschiedlichster Natur sein. Beispielsweise können Silikon-, Olefin-, wie
Ethylen-, Propylen-, Ethylen/Propylen-, EP(D)M-, Blockkautschuke
wie Styrol/Ethylen/Butadien/Styrol (SEBS) Kautschuke, Dien-, Dien/Styrol-, Acrylat-,
Ethylenvinylacetat-, oder Ethylenbutylacrylat-Kautschuke oder Mischungen
aus zwei oder mehr dieser Kautschuke als Pfropfgrundlage eingesetzt
werden.
Bevorzugte
Silikonkautschuke enthalten als organische Reste mindestens 80 Mol-%
Methylgruppen. Endgruppe ist im allgemeinen eine Diorganyl-hydroxysiloxy-Einheit,
vorzugsweise eine Dimethylhydroxysiloxy-Einheit. Besonders bevorzugt
werden vernetzte Silikonkautschuke als Pfropfgrundlage eingesetzt.
Diese können
z.B. dadurch hergestellt werden, dass in einer ersten Stufe Silanmonomere
wie Dimethyldichlorsilan, Vinylmethyldichlormethan oder Dichlorsilane
mit anderen Substituenten zu cyclischen Oligomeren umgesetzt werden.
In einer weiteren Stufe können
aus den cyclischen Oligomeren unter Zugabe von Vernetzungsmitteln wie
Mercaptopropylmethyldimethoxysilan durch ringöffendene Polymerisation vernetzte
Silikonkautschuke erhalten werden. Im Allgemeinen beträgt der Teilchendurchmesser
der Silikonkautschuke (Gewichtsmittelwert) von 0,09 bis 1 μm, bevorzugt
von 0,09 bis 0,4 μm
(bestimmt gemäß W. Scholtan
und H. Lange, Kolloid-Z. und Z.-Polymere 250(1972), S. 782–796, mittels
Ultrazentrifuge).
Die
als Pfropfgrundlage geeigneten EP(D)M-Kautschuke sind Co- oder Terpolymere,
die mindestens ein Ethylen und ein Propylen aufweisen und bevorzugt
eine geringe Anzahl an Doppelbindungen, d.h. weniger als 20 Doppelbindungen
pro 1000 C-Atome aufweisen. Die Terpolymeren enthalten in der Regel
mindestens 30 Gew.-% Einheiten, die sich von Ethylen und mindestens
30 Gew.-% Einheiten, die sich von Propylen ableiten, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Terpolymeren. Als weitere Einheiten enthalten
die Terpolymeren in der Regel Diolefine mit mindestens fünf C-Atomen.
Verfahren zu Ihrer Herstellung sind an sich bekannt. In der Regel
weisen die EP(D)M-Kautschuke
Teilchendurchmesser (Gewichtsmittelwert) im Bereich von 0,05 bis
10 μm, bevorzugt
von 0,1 bis 5, insbesondere von 0,15 bis 3 μm auf (bestimmt wie oben angegeben
mittels Ultrazentrifuge).
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
werden Dienkautschuke als Pfropfgrundlage verwendet. Darunter sind
Dienkautschuke bevorzugt, die aus mindestens 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Dienkautschuks, mindestens eines Diens
mit konjugierten Doppelbindungen und bis zu 50 Gew.-% von einem
oder mehreren weiteren monoethylenisch ungesättigten Monomeren aufgebaut
sind. Als Diene mit konjugierten Doppelbindungen kommen insbesondere
Butadien, Isopren und deren halogensubstituierte Derivate, etwa
Chloropren, in Betracht. Bevorzugt sind Butadien oder Isopren, insbesondere
Butadien. Bevorzugt weisen die Kautschuke Teilchengrößen (Gewichtsmittelwert
d50) im Bereich von 100 bis 2500 nm auf.
Die Teilchengrößenverteilung
ist bevorzugt nahezu oder völlig
monomodal bzw. bimodal.
Gemäß einer
der besonders bevorzugten Ausführungsformen
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Pfropfkautschuk, dessen Pfropfgrundlage ein
Alkylacrylatkautschuk ist. Als Alkylacrylatkautschuke kommen vor
allem Polymere aus Alkylacrylsäurealkylestern
in Betracht, die bis zu 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Acrylkautschuks, von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren enthalten können.
Bevorzugt werden C1- bis C8-Alkylester, z.B.
Methyl,-, Ethyl-, Butyl-, n-Octyl- und 2-Ethylhexylester oder Mischungen
der genannten Ester. Besonders bevorzugt werden als Pfropfgrundlage
vernetzte Alkylacrylatkautschuke eingesetzt. Als Vernetzer kommen
polyfunktionelle Monomere in Betracht wie Allyl(methacrylat, Dihydrodicyclopentadienylacrylat
oder auch Divinylverbindungen wie Divinylbezol oder Ester von Diolen
wie Butandioldiacrylate. Diese wer den meist nur in untergeordneten
Mengen eingesetzt und ihr Anteil, bezogen auf das Gesamtgewicht
der für
die Herstellung der Pfropfgrundlage eingesetzten Monomeren, beträgt meist
nicht mehr als 5 Gew.-%. Die Teilchendurchmesser der Alkylacrylatkautschuke
liegen im Allgemeinen im Bereich der für die EP(D)M Kautschuke genannten.
Bei
den weiteren monoethylenisch ungesättigten Monomeren die auf Kosten
der Monomeren im im Dienkautschuk bzw. im Alkylacrylatkautschuk
enthalten sein können,
handelt es sich beispielsweise um:
vinylaromatische Monomere,
bevorzugt Styrol oder Styrolderivate wie C1-
bis C8-Alkylsubstituierte
Styrole, wie α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Vinyltoluol; ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril,
Methacrylnitril;
N-substituierte Maleinimide wie N-Methyl-,
N-Phenyl- und N-Cyclohexylmaleinimid; Säuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure; weiterhin
Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure
sowie deren Anhydride wie Maleinsäureanhydrid;
Stickstoff-funktionelle
Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Vinylimidazol, Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam, Vinylcarbazol,
Vinylanilin, Acrylamid und Methacrylamid;
In den Dienkautschuken
bzw. auf Kosten der Alkylacrylsäureester
in den Alkylacrylatkautschuken können
auch
aliphatische Ester wie C1- bis
C4-Alkylester der Methacrylsäure oder
der Acrylsäure
wie Methylmethacrylat, weiterhin auch die Glycidylester, Glycidylacrylat
und – methacrylat
aromatische
und araliphatische Ester der (Meth)Acrylsäure und wie Phenylacrylat,
Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, 2-Phenylethylacrylat,
2-Phenylethylmethacrylat,
2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat; ungesättigte Ether
wie Vinylmethylether oder Vinylbutylether
umfasst sein.
Selbstverständlich kommen
auch Mischungen aus zwei oder mehr dieser monoethylenisch ungesättigten
Monomeren in Betracht.
Bevorzugte
weitere monoethylenisch ungesättigte
Monomeren sind Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat, Glycidylacrylat,
-methacrylat oder Butylacrylat.
Zu
den bevorzugten Mischungen, die als Pfropfgrundlage eingesetzt werden
können,
zählen
Mischungen aus Dien- und Acrylatkautschuk oder aus Dien- und Silikonkautschuk
oder aus Dienkautschuk und Kautschuk auf der Basis von Ethylencopolymeren.
Die
Herstellung der Kautschuke ist dem Fachmann bekannt oder kann nach,
dem Fachmann bekannten, Methoden erfolgen. Für die Herstellung der Kautschuke
werden heterogene, partikelbildende Polymerisationsverfahren bevorzugt.
Diese Dispersionspolymerisation kann z.B. in an sich bekannter Weise
nach der Methode der Emulsions-, der inversen Emulsions-, Miniemulsions-,
Mikroemulsions-, oder Mikrosuspensionspolymerisation im Zulaufverfahren,
kontinuierlich oder im Batchverfahren durchgeführt werden. Die Kautschuke können auch
in Gegenwart eines vorgelegten feinteiligen Latex hergestellt werden
(sog. „Saatlatex-Fahrweise" der Polymerisation).
Geeignete Saatlatices bestehen beispielsweise aus Polystyrolen.
Grundsätzlich
ist es möglich
die Kautschuke nach ihrer Herstellung als Pfropfgrundlage zu verwenden.
Sie können
jedoch auch vor der Pfropfung zunächst durch Agglomerisationsverfahren
zu größeren Teilchen
agglomeriert werden.
Verfahren
zur Agglomerisation sind dem Fachmann bekannt oder die Agglomerisation
kann nach dem Fachmann an sich bekannten Methoden vorgenommen werden.
So können
physikalische Verfahren wie Gefrier- oder Druckagglomerisationsverfahren
verwendet werden. Es können
aber auch chemische Methoden eingesetzt werden, um die Primärteilchen
zu agglomerisieren. Zu letzteren zählen die Zugabe von anorganischen oder
organischen Säuren.
Bevorzugt wird die Agglomerisation mittels eines Agglomerisationspolymerisates
in Abwesenheit oder Gegenwart eines Elektrolyten, wie einem anorganischen
Hydroxid, vorgenommen. Als Agglomerisationspoylmerisate sind beispielsweise
Polyethylenoxidpolymere oder Polyvinylalkohole zu nennen. Zu den
geeigneten Agglomerisationspolymerisaten zählen Copolymerisate aus C1- bis C12-Alkylacrylaten oder C1- bis C12-Methalkylacrylaten
und polaren Comonomeren wie Acrylamid, Methacrylamid, Ethacrylamid,
n-Butylacrylamid oder Maleinsäureamid.
Die
Pfropfkautschuke enthalten mindestens eine Pfropfauflage. Diese
kann z.B. auf der Basis eines ungesättigten Monomeren hergestellt
werden, worunter auch zu verstehen ist, dass die Pfropfauflage aus
zwei oder mehr ungesättigten
Monomeren hergestellt werden kann. Prinzipiell können die Kautschuke mit den
unterschiedlichsten ungesättigten
Verbindungen gepfropft werden. Entsprechende Verbindungen und Methoden sind
dem Fachmann an sich bekannt.
Bevorzugt
wird eine Pfropfauflage erhältlich
aus
- α1)
50 bis 100, bevorzugt 60 bis 100 und besonders bevorzugt 65 bis
100 Gew.-% eines vinylaromatischen Monomeren,
- α2)
0 bis 50, bevorzugt 0 bis 40 und besonders bevorzugt 0 bis 35 Gew.-%
Acrylnitril oder Methacrylnitril oder deren Mischungen,
- α3)
0 bis 40, bevorzugt 0 bis 30 und besonders bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%
von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomeren,
wobei sich die Anteile der Komponenten α1) bis α3) zu 100
Gew.-% ergänzen.
Als
vinylaromatische Monomere kommen Styrol und Styrolderivate in Betracht.
Zu den geeigneten Styrolderivaten zählen α-Methylstyrol oder am aromatischen
Kern substituierte Styrolderivate wie C1-
bis C8-alkylsubstituierte Styrole, wie m-Methylstyrol,
p-Methylstyrol,
t-Butylstyrol, oder Chlorstyrol oder Mischungen aus zwei oder mehren
davon, insbesondere Styrol oder α-Methylstyrol.
Zu den weiteren monoethylenisch ungesättigten Monomeren zählen die
oben aufgeführten
aliphatischen, aromatischen und araliphatischen Ester, Säuren, stickstoff-funktionellen
Monomere und. ungesättigten
Ether oder Mischungen dieser Monomeren.
In
der Pfropfauflage können
aber auch Monomere mit funktionellen Gruppen enthalten sein, worunter insbesondere
Epoxy- oder Oxazolingruppen zu nennen sind.
Man
kann die Pfropfauflage in einem oder mehreren Verfahrenschritten
herstellen. Dabei können
die Monomeren α1), α2) und α3) einzeln
oder in Mischung miteinander zugefügt werden. Das Monomerenverhältnis der
Mischung kann zeitlich konstant oder ein Gradient sein. Auch Kombinationen
dieser Verfahrensweisen sind möglich.
Beispielsweise
kann man zunächst
Styrol alleine, und danach eine Mischung aus Styrol und Acrylnitril, auf
die Pfropfgrundlage polymerisieren.
Bevorzugte
Pfropfauflagen sind beispielsweise aus Styrol und/oder α-Methyl-styrol
und einem oder mehreren der unter α2) und α3) genannten anderen Monomeren.
Bevorzugt sind dabei Methylmethacrylat, N-Phenylmaleinimid, Maleinsäureanhydrid
und Acrylnitril, besonders bevorzugt Methylmethacrylat und Acrylnitril.
Bevorzugte
Pfropfauflagen basieren auf:
α-1: Styrol
α-2: Styrol
und Acrylnitril,
α-3: α-Methylstyrol
und Acrylnitril,
α-4:
Styrol und Methylmethacrylat.
α-5: Acrylat und Methylmethacrylat
Nach
einer der bevorzugten Ausführungsformen
beträgt
der Anteil an Styrol oder α-Methylstyrol, oder der
Anteil der Summe aus Styrol und α-Methylstyrol,
mindestens 40 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfauflage.
Weiterhin
bevorzugt sind auch Pfropfkautschuke mit mehreren unterschiedlichen
Pfropfauflagen. Darunter sind solche mit zwei Pfropfauflagen besonders
bevorzugt.
Bevorzugt
werden Pfropfkautschuke, die (bezogen auf Pfropfkautschuk),
- β)
30 bis 95, bevorzugt 40 bis 90, insbesondere 40 bis 85 Gew.-% Pfropfgrundlage
(d.h. Kautschuk) und
- α) 5
bis 70, bevorzugt 10 bis 60, insbesondere 15 bis 60 Gew.-% einer
Pfropfauflage
enthalten.
Als
bevorzugte Pfropfkautschuk sind beispielsweise solche zu nennen,
die (bezogen auf den Pfropfkautschuk)
- β) 30 bis
95 Gew.-% einer Pfropfgrundlage, enthaltend (bezogen auf β)) von 50
bis 90 Gew.-% Butadien und von 10 bis 50 Gew.-% Styrol
und
- α) 5
bis 70 Gew.-% einer Pfropfauflage, enthaltend (bezogen auf α)) von 65
bis 85 Gew.-% Styrol und von 15 bis 35 Gew.-% Acrylnitril
enthalten.
Zu
den bevorzugten Pfropfkautschuken zählen z.B. auch solche, die
(bezogen auf Pfropfkautschuk)
- β) 30 bis
95 Gew.-% einer Pfropfgrundlage, enthaltend n-Butylacrylat und einen
Vernetzter und
- α) 5
bis 70 Gew.-% einer Pfropfauflage, enthaltend (bezogen auf α)) von 65
bis 85 Gew.-% Styrol und von 15 bis 35 Gew.-% Acrylnitril
enthalten.
Gemäß einer
weiteren der bevorzugten Ausführungsformen
werden Pfropfkautschuk besonders bevorzugt, die erhältlich sind
aus
- β)
50 bis 75 Gew.-%, bezogen auf den Pfropfkautschuk, eine Pfropfgrundlage,
erhältlich
durch Polymerisation eines Monomerengemisches, bestehend aus
β1) 70 bis
85 Gew.-% eines 1,3-Diens und
β2) 15 bis 30 Gew.-% eines vinylaromatischen
Monomeren
und
α1)
10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf den Pfropfkautschuk, einer ersten
Pfropfauflage, erhältlich
durch Polymerisation eines Monomerengemisches, bestehend aus (wobei
sich die einzelnen Prozentangaben aus α11, α12 und
α13 zu 100 Gew.-% addieren)
α11) 40 bis
50 Gew.-% eines vinylaromatischen Monomeren
α12) 40 bis
55 Gew.-% eines C1-C8-Alkylesters
der Methacrylsäure
und
α13)
0 bis 1,2 Gew.-% eines vernetzenden Monomeren, z.B. solche der oben
genannten Art
und
α2)
10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf Pfropfkautschuk, einer zweiten Pfropfauflage,
erhältlich
durch Polymerisation eines Monomerengemisches, bestehend aus (wobei
sich die Prozentangaben aus α21
und α22
zu 100 Gew.-% addieren)
α21)
75 bis 92 Gew.-% eines C1-C8-Alkylesters
der Methacrylsäure
und
α22)
8 bis 25 Gew.-% eines C1-C8-Alkylesters
der Acrylsäure wobei
sich die einzelnen Prozentangaben aus β, α1 und α2 zu 100 Gew.-% addieren.
Unter
wässriger
Phase soll hier die kontinuierliche Phase verstanden werden, in
der der Pfropfkautschuk als diskontinuierliche Phase vorliegt. Die
kontinuierliche Phase kann Wasser umfassen oder auch ein Lösungsmittelgemisch,
das einen großen
Anteil , d.h. mindestens 20 Gew.-%, Wasser enthält, umfassen. Die wässrige Phase
kann neben Wasser z.B. Aceton oder Alkohol, worunter Ethanol bevorzugt
ist, als weitere Lösungsmittel
enthalten. Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen enthält die wässrige Phase
zum überwiegenden
Teil, insbesondere nur Wasser. Neben den Lösungsmitteln und den Polymeren
können
in der wässrigen
Phase selbstverständlich
aus dem Herstellprozess stammende Verbindungen wie nicht entfernte
Emulgatoren, Monomerreste oder Stabilisatoren enthalten sein.
Erfindungsgemäß wird der
Pfropfkautschuk aus der wässrigen
Phase isoliert. Dabei ist es prinzipiell nicht wesentlich, ob der
Pfropfkautschuk zunächst
in einem separaten Verfahren hergestellt und anschließend in
die wässrige
Phase gebracht wurde oder ob der Pfropfkautschuk direkt aus einer,
die wässrige
Phase bildenden, Reaktionsmischung heraus isoliert wird. Aufgrund
der Einfachheit des Verfahrens ist es jedoch meist bevorzugt, den
Pfropfkautschuk direkt aus seiner Reaktionsmischung heraus zu isolieren.
Unter Pfropfkautschuk soll hier auch eine Mischung unterschiedlicher
Pfropfkautschuke verstanden werden. So kann beispielsweise zu der
wässrigen
Reaktionsmischung eines Pfropfkautschuks die Lösung, Suspension oder Emulsion eines
oder mehrerer weiterer Pfropfkautschuke oder auch der oder die weiteren
Pfropfkautschuke an sich zugegeben werden. Die Mischung dieser Pfropfkautschuke
kann anschließend
isoliert werden. Besonders bevorzugt wird ein Pfropfkautschuk aus
seiner Reaktionsmischung heraus isoliert.
Nach
einer der erfindungsgemäßen Vorgehensweisen
wird die Isolierung mittels eines Alkaliformiat, wie Natrium- oder
Kaliumformiat oder eines Erdalkaliformiat wie Kalzium- oder Magnesiumformiat
als Fällmittel vorgenommen.
Es kann aber auch eine Mischung aus unterschiedlichen Alkaliformiaten
verwendet werden. Ebenso kann eine Mischung unterschiedlicher Erdalkaliformiate
eingesetzt werden. Ferner ist es möglich eine Mischung aus Alkali-
und Erdalkaliformiat zu verwenden, z.B. dann, wenn die Struktur
des gefällten
Pfropfkautschuks und die Vollständigkeit
der Fällung
eingestellt werden soll.
Besonders
bevorzugt werden im Allgemeinen Erdalkaliformiate eingesetzt. Hierzu
zählen
Mischungen aus von 0,1 bis 99,9 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 90
Gew.-%, insbesondere von 20 bis 80 Gew.-% Magnesiumformiat und entsprechend
von von 0,1 bis 99,9 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 90 Gew.-%, insbesondere von
20 bis 80 Gew.-% Kalziumformiat. Besonders bevorzugt wird entweder
Magnesiumformiat oder Kalziumformiat alleine als Fällmittel
eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird Kalziumformiat alleine
als Fällmittel verwendet.
Das
jeweilige Formiat kann als Feststoff in die wässrige Phase des Pfropfkautschuks
eingebracht werden. Es kann auch gelöst oder suspendiert in einem
Lösungsmittel
z.B. in Aceton, einem Alkohol, wie Ethanol oder Wasser oder einem
Wasser/Ethanol-Gemsich
zugegeben werden. Besonders bevorzugt wird das jeweilige Formiat
gelöst
in Wasser zudosiert. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Formiatlösung
vorgelegt und der in wässriger
Phase vorliegende Pfropfkautschuk zu der vorgelegten Formiatlösung zudosiert.
Die Formiatlösung
kann dabei eine verdünnte
Lösung
sein. Es kann aber auch eine gesättigte oder übersättigte Lösung eingesetzt
werden. Die Konzentration dieser Lösung liegt im allgemeinen im
Bereich von 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 10 Gew.-% insbesondere
von 0,25 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung. Die
Zugabe des Formiats oder der Formiatlösung kann auf einmal, portionsweise
oder im Zulaufverfahren mit oder ohne Profil erfolgen. Bevorzugt
erfolgt die Zugabe diskontinuierlich oder kontinuierlich. Der pH-Wert der wässrigen
Phase, in der der Pfropfkautschuk vorliegt, kann in weiten Grenzen
variieren. Besonders bevorzugt liegt der pH-Wert der wässrigen
Phase nach der Fällung
im Bereich von 4 bis 11, beispielsweise im Bereich von 5 bis 10.
Insbesondere liegt der pH-Wert der wässrigen Phase nach der Fällung im
Bereich von 7 ± 2.
Erfindungsgemäß kann das
jeweilige Formiat auch, während
es der wässrigen
Phase zugegeben wird, aus hierzu geeigneten Ausgangsstoffen hergestellt
werden. Hierunter soll erfindungsgemäß auch verstanden werden, dass
das jeweilige Formiat aus den hierzu geeigneten Ausgangsstoffen
hergestellt werden kann während
der in wässriger
Phase vorliegende Pfropfkautschuk zugegeben wird. Beispielsweise
kann zu der wässrigen
Phase, in der der Pfropfkautschuk vorliegt, ein Erdalkalihydroxid
wie Kalziumhydroxid oder ein Erdalkalioxid, z.B. Kalziumoxid, sowie
eine verdünnte
wässrige
Lösung
von Ameisensäure
unter gleichzeitiger Vermischung der Ausgangsstoffe zugegeben werden.
Es ist aber auch möglich,
die Ausgangsstoffe vor der Zugabe des in wässriger Phase vorliegenden
Pfropfkautschuks zu mischen. Auch bei dieser Zugabeform ist es bevorzugt,
dass die wässrige
Phase nach der Fällung
einen pH-Wert erreicht, der in den oben angegebenen Bereichen liegt.
Unter
den unterschiedlichen Zugabeformen ist die Zugabe des jeweiligen
Formiates in Form einer wässrigen
Lösung
bzw. die Zugabe des in wässriger
Phase vorliegenden Pfropfkautschuks zu einer solchen besonders bevorzugt.
Die
Menge an Fällmittel,
die für
die Fällung
benötigt
wird kann in weiten Grenzen variieren und hängt unter anderem von der Art
des Pfropfkautschuks, seiner Konzentration in der wässrigen
Phase und verwendeten Hilfsstoffen wie Emulgatoren ab. In der Regel
beträgt
die Menge an Fällmittel,
bezogen auf Pfropfkautschuk (Feststoff) von 0,1 bis 20, bevorzugt
von 0,5. bis 10, insbesondere von 1 bis 6 Gew.-%.
Die
Fällung
wird im Allgemeinen bei Normaldruck vorgenommen. Sie kann aber auch
bei einem Druck erfolgen, der darunter oder darüber liegt. So kann der Druck
z.B. im Bereich von 1 bis 10 bar, bevorzugt von 1 bis 5 liegen.
Insbesondere, wenn die Fällung
bei Temperaturen vorgenommen werden soll, die über dem Siedepunkt der wässrigen
Phase, in der der Pfropfkautschuk vorliegt, erfolgen soll, kann
der Druck höher
als Normaldruck liegen. Die Temperatur, bei der die Fällung durchgeführt wird,
kann in weiten Grenzen variieren. Für die meisten Pfropfkautschuke
haben sich Temperaturen im Bereich von 20 bis 140°C als günstig erwiesen.
Bei Normaldruck liegt die Temperatur im Allgemeinen bevorzugt im
Bereich von 25 bis 100°C.
Es kann aber auch bevorzugt sein, die Temperatur während der
Fällung
auf unter Null °C
zu senken und beispielsweise bis auf –10°C, insbesondere auf bis zu –5°C zu reduzieren.
Während der
Fällung
kann die wässrige
Phase beispielsweise durch Rühren
geschert werden. Die Scherraten hängen stark vom vorliegenden
System ab. Die Scherrate kann auch im Verlauf der Fällung variiert werden.
Die
Fällung
kann in unterschiedlichsten Reaktoren vorgenommen werden. Zu den
geeigneten Reaktoren zählen
Rührkessel,
Rührkesselkaskaden,
Rohrreaktoren mit statischen Mischer, oder Rohrreaktoren mit dynamischen
Mischern. Es ist aber auch möglich
die Fällung
in einem Extruder durchzuführen.
Die
Führung
des Fällschritts
kann batchweise oder kontinuierlich sein oder im Semibatchverfahrendurchgeführt werden.
Der
ausgefällte
Pfropfkautschuk kann z.B. durch Sieben, Auspressen, Filtrieren,
Dekantieren, Sedimentieren, Zentrifugieren, oder durch teilweise
thermische Trocknung von der wässrigen
Phase abgetrennt werden. Die Abtrennung kann auch mittels Abquetschen
in einem Extruder mit einem entsprechenden dafür vorgesehenen, dem Fachmann
an sich bekannten, Aufbau erfolgen. Selbstverständlich kann der Pfropfkautschuk
ebenso durch eine Kombination der genannten Schritte von der wässrigen
Phase abgetrennt werden.
Nach
einer anderen erfindungsgemäßen Vorgehensweise
wird der Pfropfkautschuk zunächst
aus der wässrigen
Phase isoliert und die weitere Aufarbeitung findet zumindest in
einem der dazu nötigen
Schritte in Gegenwart eines Alkali- oder Erdalkaliformi ates statt.
Bei dieser erfindungsgemäßen Vorgehensweise
kommt es prinzipiell nicht auf die Art und Weise an mit welcher
Methode der Pfropfkautschuk isoliert wurde. Besonders vorteilhaft
ist diese erfindungsgemäße Vorgehensweise,
wenn der Pfropfkautschuk durch einen Fällschritt isoliert wurde, bei
dem andere Salze als Alkali- oder Erdalkaliformiate eingesetzt wurden.
Für diese
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ist es bevorzugt, die Alkali- bzw. Erdalkaliformiate in der oben
angegebenen Form und den oben angegebenen Konzentrationen einzusetzen.
Bei
den weiteren Aufarbeitungsschritten kann es sich darum handeln,
dass der Pfropfkautschuk mit einer Alkali- oder Erdalkalilösung in
Kontakt gebracht wird. Dies kann z.B. vorgenommen werden indem er
in einer Formiatlösung
aufgeschlämmt
wird und beispielsweise bis zu mehreren Stunden in dieser verbleibt.
Der Pfropfkautschuk kann aber beispielsweise auch bei einem Filtervorgang
mit einer Formiatlösung
gewaschen oder in Gegenart einer Formiatlöung zentrifugiert werden. Die
Behandlung des gefällten
Pfropfkautschuks kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich
durchgeführt
werden.
Bei
einer diskontinuierlichen Verfahrensweise kann beispielsweise in
Rührkesseln
gearbeitet werden. Es können
aber auch andere Mischvorrichtungen verwendet werden, in denen die
gefällten
Pfropfkautschuke eingetragen und mit der Formiatlösung gemischt
werden. Besonders bevorzugt ist es, die Kautschukpartikel zusammen
mit der Formiatlösung
während
der gesamten Behandlungsdauer in Bewegung zu halten.
Besonders
bei einer kontinuierlichen Durchführung des Behandlungsschrittes
kann der gefällte
Pfropfkautschuk in ein durchströmtes
Rohr mit oder ohne Mischelemente eingebracht werden. Die Formiatlösung kann
z.B. eingesprüht
werden.
Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird der Pfropfkautschuk, nachdem er isoliert wurde, in Gegenwart
einer Formiatlösung
gesintert. Dabei kann das Verhältnis
Formiat zu Pfropfkautschuk in weiten Bereichen variieren. Im Allgemeinen
werden von 0,1 bis 25 Gew.-Teile Formiat pro 100 Gew.-Teile Pfropfkautschuk
eingesetzt. Der Sintervorgang kann sehr kurz sein, beispielsweise
wenige Sekunden dauern oder im Minutenbereich liegen. Es kann aber
auch erforderlich sein den Pfropfkautschuk über einen längeren Zeitraum zu sintern.
So kann der Sintervorgang bis zu mehrere Stunden dauern. Oft werden
die Pfropfkautschuke für
einen Zeitraum von einer Minute bis zu zwei Stunden gesintert. Die
Temperatur des Sintervorgangs liegt in der Regel über Raumtemperatur
und vorzugsweise ist die Temperatur auch nicht so hoch, dass Schädigungen
eintreten können.
Die Temperatur während
des Sintervorgangs hängt
stark von der Natur des Pfropfkautschuks ab, liegt aber meist im
Bereich von ca. 70 bis 200°C.
Während
des Sintervorgangs kann die Temperatur gleichbleibend sein. Es kann
aber auch vorteilhaft sein, während
des Sinterschrittes die Tempe ratur zu ändern. Die Konzentration des
Pfropfkautschuks, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, beträgt während des
Sinterschrittes in der Regel 5 bis 70 Gew.-%.
Anschließend kann
der Pfropfkautschuk weiter aufgearbeitet werden, z.B. durch Waschen
mit Wasser, Trocknen, und Einarbeiten in andere Kunststoffe, wobei
der Pfropfkautschuk auch vorher zu einem Granulat verarbeitet worden
sein kann.
Die
Pfropfkautschuke werden vorzugsweise zur Herstellung von thermoplastischen
Formmassen mit mindestens einem Matrixpolymeren und gegebenenfalls
weiteren Komponenten gemischt. Diese sind im folgenden beschrieben:
Als
Matrixpolymer m1) eignen sich z.B. amorphe Polymerisate.
Beispielsweise
kann es sich um SAN (Styrol-Acrylnitril)-, AMSAN (α-Methylstyrol-Acrylnitril)-, Methylstyrol-Styrol-Acrylnitril-,
Styrol-Maleinimid-, SMSAN (Styrol-Maleinsäure(anhydrid)-Acrylnitril-Polymerisate, SMSA
(Styrol-Maleinsäureanhydrid-Polymerisate, Polymethylmethacrylat
oder Styrol-Arlynitril-Methylmethacrylat-Polymerisate handeln.
Vorzugsweise
handelt es sich bei Komponente m1) um ein Copolymerisat aus
- m11) 60 – 100
Gew.-%, vorzugsweise 65 – 85
Gew.-%, Einheiten eines vinylaromatischen Monomeren, vorzugsweise
des Styrols, eines substituierten Styrols oder eines (Meth)acrylsäureesters
oder deren Gemische, insbesondere des Styrols und/oder α-Methylstyrols,
- m12) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 15 – 35 Gew.-%, Einheiten eines
ethylenisch ungesättigten
Monomers, vorzugsweise des Acrylnitrils oder Methacrylnitrils oder
Methylmethacrylats (MMA), insbesondere des Acrylnitrils.
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist sie dabei aus 60 – 99 Gew.-% vinylaromatischen
Monomeren und 1 – 40
Gew.-% mindestens eines der anderen angegebenen Monomeren aufgebaut.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als m1) ein Copolymerisat von Styrol und/oder α-Methylstyrol
mit Acrylnitril verwendet. Der Acrylnitrilgehalt in diesen Copolymerisaten
betragt dabei 0 – 40
Gew.-%, vorzugsweise 20 – 35
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von m1).
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
als m1) auch Mischungen aus 10 bis 90 Gew.-% SAN und 10 bis 90 Gew.-%
Polymethylmethacrylat verwendet werden
Die
thermoplastischen Formmassen können
des Weiteren als Matrix-Polymere zusätzlich zu m1) oder alleine
vorzugsweise mindestens ein Polymeres aus der Gruppe der teilkristallinen
Polyamide, teilaromatischen Copolyamide, Polyester, Polyoxyalkylene,
Polycarbonate, Polyarylensulfiden und Polyetherketonen sein. Es
können
auch Mischungen aus zwei oder mehr der genannten Polymeren verwendet
werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich
Mischungen unterschiedlicher einzelner Polymerer z.B. Mischungen
unterschiedlicher Polyamide, unterschiedlicher Polyester oder unterschiedlicher
Polycarbonate als Matrix-Polymer zu verwenden.
Als
Polymere m2) der erfindungsgemäßen Formmasse
sind teilkristalline, bevorzugt lineare, Polyamide wie Polyamid-6,
Polyamid-6,6, Polyamid-4,6, Polyamid-6,12 und teilkristalline Copolyamide
(m3)) auf Basis dieser Komponenten geeignet. Des Weiteren können teilkristalline
Polyamide eingesetzt werden, deren Säurekomponente ganz oder teilweise
aus Adipinsäure
und/oder Terephthalsäure
und/oder Isophthalsäure und/oder
Korksäure
und/oder Sebacinsäure
und/oder Azelainsäure
und/oder Dodecandicarbonsäure
und/oder einer Cyclohexandicarbonsäure besteht, und deren Diaminkomponente
ganz oder teilweise insbesondere aus m- und/oder p-Xylylendiamin
und/oder Hexamethylendiamin und/oder 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin
und/oder Isophorondiamin besteht, und deren Zusammensetzungen im
Prinzip aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Daneben
können
als Polymere m4) auch Polyester, vorzugsweise aromatisch-aliphatische Polyester eingesetzt
werden. Beispiele sind Polyalkylenterephthalate, z.B. auf Basis
von Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6
und 1,4-Bishydroxymethylcyclohexan,
sowie Polyalkylennaphthalate.
Weiterhin
können
als Polymere m5) Polyoxyalkylene, z.B. Polyoxymethylen eingesetzt
werden.
Geeignete
Polycarbonate m6) sind an sich bekannt oder nach an sich bekannten
Verfarhen erhältlich. Bevorzugt
werden Polycarbonate auf der Basis von Diphenylcarbonat und Bisphenolen.
Bervorzugtes Bisphenol ist 2,2-Di(4-hydroxyphenyl)propan, im Allgemeinen – wie auch
im Folgenden – als
Bisphenol A bezeichnet.
Anstelle
von Bisphenol A können
auch andere aromatische Dihydroxyverbindungen verwendet werden,
insbesondere 2,2-Di(4-hydroxyphenyl)pentan, 2,6-Dihydroxynaphthalin, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfan, 4,4'-Dihydroxydiphenylether,
4,4'- Dihydroxydiphenylsulfit,
4,4'-Dihydroxydiphenylmethan,
1,1-Di-(4-hydroxyphenyl)ethan, 4,4-Dihydroxydiphenyl oder Dihydroxydiphenylcycloalkane,
bevorzugt Dihydroxydiphenylcyclohexane oder Dihydroxylcyclopentane,
insbesondere 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan sowie Mischungen
der vorgenannten Dihydroxyverbindungen.
Besonders
bevorzugte Polycarbonate sind solche auf der Basis von Bisphenol
A oder Bisphenol A zusammen mit bis zu 80 Mol-% der vorstehend genannten
aromatischen Dihydroxyverbindungen.
Es
können
auch Copolycarbonate verwendet werden. Von besonderem Interesse
sind dabei Copolycarbonate auf der Basis von Bisphenol A und 1,1,-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimehtylcyclohexan,
die sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit
auszeichnen.
Weiterhin
geeignet sind die Polyarylensulfide, insbesondere das Polyphenylensulfid.
Darüber hinaus
können
die thermoplastischen Formmassen als weitere Komponente Additive
enthalten.
Als
Additive enthalten bevorzugte thermoplastischen Formmassen 0 – 50 Gew.-%,
vorzugsweise 0 – 40
Gew.-%, insbesondere 0 – 30
Gew.-% faser- oder teilchenförmige
Füllstoffe
oder deren Mischungen, jeweils bezogen auf die gesamte Formmasse.
Verstärkungsmittel
wie Kohlenstofffasern und Glasfasern werden, sofern sie eingesetzt
werden, üblicherweise
in Mengen von 5 – 50
Gew.-% verwendet, bezogen auf die gesamte Formmasse.
Die
verwendeten Glasfasern können
aus E-, A- oder C-Glas sein und sind vorzugsweise mit einer Schlichte
und einem Haftvermittler ausgerüstet.
Ihr Durchmesser liegt im allgemeinen zwischen 6 und 20 um. Es konnen
sowohl Endlosfasern (rovings) als auch Schnittglasfasern (staple)
mit einer Länge
von 1 – 10
mm, vorzugsweise 3 – 6
mm, eingesetzt werden.
Weitherhin
können
Füll- oder
Verstärkungsstoffe,
wie Glaskugeln, Mineralfasern, Whisker, Aluminiumoxidfasern, Glimmer,
Quarzmehl und Wollastonit zugesetzt werden.
Außerdem können Metallflocken,
z.B. Aluminiumflocken, Metallpulver, Metallfasern, metallbeschichtete
Füllstoffe
z.B. nickelbeschichtete Glasfasern sowie andere Zuschlagstoffe,
die elektromagnetische Wellen abschirmen, den Formmassen D beige mischt
werden. Ferner können
die Formmassen mit zusätzlichen
Kohlenstofffasern, Ruß,
insbesondere Leitfähigkeitsruß, oder
nickelbeschichteten C-Fasern vermischt werden.
Die
thermoplastischen Formmassen können
ferner weitere Zusatzstoffe enthalten. Als solche seien beispielsweise
genannt: Farbstoffe, Pigmente, Färbemittel,
Antistatika, Antioxidantien, Stabilisatoren zur Verbesserung der
Thermostabilität,
zur Erhöhung
der Lichtstabilität,
zum Anheben der Hydrolysebeständigkeit und
der Chemikalienbeständigkeit,
Mittel gegen die Wärmezersetzung
und insbesondere Schmier- oder Gleitmittel, die für die Herstellung
von Formkörpern
bzw. Formteilen oder Folien zweckmäßig sind. Das Eindosieren dieser
weiteren Zusatzstoffe kann in jedem Stadium des Herstellungsprozesses
der thermoplastischen formmassen erfolgen, vorzugsweise jedoch zu
einem frühen
Zeitpunkt, um frühzeitig
die Stabilisierungseffekte (oder anderen speziellen Effekte) des
jeweiligen Zusatzstoffes auszunutzen.
Geeignete
Stabilisatoren sind beispielsweise gehinderte Phenole, aber auch
Vitamin E bzw. analog aufgebaute Verbindungen, wie auch butylierte
Kondensationsprodukte von p-Kresol und Dicyclopentadien. Auch HALS-Stabilisatoren
(Hindered Amine Light Stabilizers), Benzophenone, Resorcine, Salicylate,
Benzotriazole. Andere geeignete Verbindungen sind z.B. Thiocarbonsäureester.
Bevorzugt sind C6-C20-Fettsäureester
der Thiopropionsäure,
besonders bevorzugt Stearylester und Laurylester. Ganz besonders
bevorzugt verwendet man Thiodipropionsäuredilaurylester (Dilaurylthiodipropionat),
Thidipropionsäuredistearylester
(Distearylthiodipropionat) oder deren Mischungen. Weitere Additive
sind beispielsweise HALS-Absorber, wie Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)sebazat)
oder UV-Absorber wie 2H-Benzotriazol-2-yl)-4-methylphenol). Derartige
Additive werden üblicherweise
in Mengen bis zu 2 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgemisch) verwendet.
Geeignete
Gleit- und Entformungsmittel sind Stearinsäuren, Stearylalkohol, Stearinsäureester, Amidwache
(Bisstearylamid), Polyolefinwachse bzw. allgemein höhere Fettsäuren, deren
Derivate und entsprechende Fettsäuregemische
mit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen. Die Mengen dieser Zusätze liegen
im Bereich von 0,05 bis 5 Gew.-%.
Auch
Siliconöle,
oligomeres Isobutylen oder ähnliche
Stoffe kommen als Zusatzstoffe in Betracht. Die üblichen Mengen, falls verwendet,
betragen von 0,001 bis 5 Gew.-%. Pigmente, Farbstoffe, Farbaufheller,
wie Ultramarinblau, Phthalocyanine, Titandioxid, Cadmiumsulfide,
Derivate der Perylentetracarbonsäure
sind ebenfalls verwendbar.
Verarbeitungshilfsmittel
und Stabilisatoren wie UV-Stabilisatoren, Schmiermittel und Antistatika
werden, falls eingesetzt, üblicherweise
in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% verwendet, bezogen auf die gesamte Formmasse.
Das
Mischen der Pfropfkautschuke mit den anderen Bestandteilen zu den
thermoplastischen Formmassen kann nach jeder beliebigen Weise nach
allen bekannten Methoden erfolgen. Vorzugsweise erfolgt jedoch das
Abmischen der Komponenten durch gemeinsames Extrudieren, Kneten
oder Verwalzen der Komponenten, z.B. bei Temperaturen im Bereich
von 180 bis 400°C.
Die
Formmassen können
zu Fertigprodukten wie Formkörpern,
Folien, Fasern oder Schäumen
verarbeitet werden. Diese können
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung nach den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung
aus den Formmassen hergestellt werden. Insbesondere kann die Herstellung
durch Thermoformen, Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen,
Pressen, Preßsintern,
Tiefziehen oder Sintern, vorzugsweise durch Spritzgießen, erfolgen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Pfropfkautschuke sind insbesondere im Wesentlichen
gelfrei und lassen sich leicht und schnell trocknen. Die aus den
Pfropfkautschuken erhältlichen
Fertigprodukte können
prinzipiell auf allen technischen Gebieten eingesetzt werden. Ihr
Einsatzbereich kann beispielsweise von dem Medizin- oder Sanitärsektor über Fahrzeugbau
zu den Gebrauchsgütern
im Freizeitbereich oder im Haushalt reichen. Fertigprodukte, die
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Pfropfkautschuke hergestellt
wurden, zeichnen sich durch gute mechanische Eigenschaften aus.
Insbesondere weisen sie Oberflächen
auf, die wenig bis gar keine Oberflächendefekte enthalten. Ferner
neigen sie kaum dazu, sich gelblich zu verfärben, sind gut temperaturbeständig und witterungsstabil.
Transparente Fertigprodukte, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Pfropfkautschuke
hergestellt wurden, haben darüber
hinaus nur eine geringe Trübungsneigung.
Außerdem
ist die Salzmenge, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren benötigt wird,
verglichen mit Verfahren, in denen mittels anderer Salze, insbesondere
Magnesiumsulfat, gefällt
wird, geringer.