DE10353349B4 - Teleskopgabel für lenkbare Vorderräder von Fahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Teleskopgabel für lenkbare Vorderräder von Fahrzeugen mit
– einer an einem Fahrzeugrahmen (2) um eine Lenkachse (A) schwenkbar gelagerten Steuersäule;
– zumindest einer mit der Steuersäule verbundenen Gabelbrücke (5, 6);
– einem auf jeder Seite des Vorderrads (4) vorgesehenen Teleskoprohrpaar (7, 8);
dadurch gekennzeichnet,
– daß die Teleskoprohre (10, 20, 30, 40) eines jeden Teleskoprohrpaars (7, 8) voneinander beabstandet sind;
– daß am unteren Ende der Teleskoprohre (10, 20, 30, 40) eines jeden Teleskoprohrpaars (7, 8) ein die Teleskoprohre (10, 20, 30, 40) miteinander verbindender Gabelkopf (15) vorgesehen ist, in dem die Achse (16) des Vorderrads (4) befestigt ist; und
– daß eine Scheibenbremszange (17) über einen Steg (15') fest an einem Gabelkopf (15) angebracht ist und eine Bremsscheibe (18) des Vorderrads (4) umgreift.
– einer an einem Fahrzeugrahmen (2) um eine Lenkachse (A) schwenkbar gelagerten Steuersäule;
– zumindest einer mit der Steuersäule verbundenen Gabelbrücke (5, 6);
– einem auf jeder Seite des Vorderrads (4) vorgesehenen Teleskoprohrpaar (7, 8);
dadurch gekennzeichnet,
– daß die Teleskoprohre (10, 20, 30, 40) eines jeden Teleskoprohrpaars (7, 8) voneinander beabstandet sind;
– daß am unteren Ende der Teleskoprohre (10, 20, 30, 40) eines jeden Teleskoprohrpaars (7, 8) ein die Teleskoprohre (10, 20, 30, 40) miteinander verbindender Gabelkopf (15) vorgesehen ist, in dem die Achse (16) des Vorderrads (4) befestigt ist; und
– daß eine Scheibenbremszange (17) über einen Steg (15') fest an einem Gabelkopf (15) angebracht ist und eine Bremsscheibe (18) des Vorderrads (4) umgreift.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Teleskopgabel für lenkbare Vorderräder von Fahrzeugen gemäß des Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Teleskopgabeln sind für Zweirad- oder Dreirad-Fahrzeuge, sogenannte Trikes, verwendbar.
- Eine gattungsgemäße Teleskopgabel ist aus der
WO 88/03493 A1 - Bei schweren Hochleistungs-Zweirad- oder -Dreirad-Fahrzeugen treten aufgrund der hohen Masse und der hohen möglichen Geschwindigkeit sowie der heutzutage verfügbaren hochwirksamen Bremsen äußerst hohe Bremsmomente am Vorderrad auf, die über die Teleskopgabel abgestützt werden müssen. Dies führt bei herkömmlichen Einrohr-Teleskopgabeln oder auch bei der aus dem beschriebenen Stand der Technik bekannten Teleskopgabel zu hohen Biegemomenten und Torsionsmomenten in dem Teleskoprohr, mit welchem die Bremszange verbunden ist.
- Die
US 973,219 A offenbart eine Fahrradgabel, die einen teleskopartigen Abschnitt aufweist. Der teleskopartige Abschnitt besitzt auf jeder Seite des Vorderrads zwei Teleskoprohre, die über Brücken miteinander verbunden sind. Das hintere Teleskoprohr nimmt eine Feder auf, während das vordere Teleskoprohr einen Dämpfer aufnimmt. Die Brücken verbinden die oberen Standrohre miteinander, während die in die Standrohre eintauchenden Tauchrohre über eine untere Brücke miteinander verbunden sind. Die untere Brücke ist mit einem unteren Gabelabschnitt verbunden, der dem unteren Abschnitt einer herkömmlichen Fahrradgabel entspricht. Während das obere Ende des unteren Gabelabschnitts mit der Brücke verbunden ist, nimmt das untere Ende des unteren Gabelabschnitts die Achse des Vorderrads auf. Diese bekannte Vorrichtung dient ausschließlich dazu, ungewünschte Stoßbelastungen auf den Lenker eines Fahrrads abzufedern. - Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Teleskopgabel so auszugestalten, daß auch bei schweren Hochleistungsfahrzeugen und hochwirksamen Bremsen eine sichere Abstützung der Bremskräfte am Fahrzeugrahmen gewährleistet ist und die gesamten Fahreigenschaften verbessert werden.
- Diese Aufgabe wird von einer Teleskopgabel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Der Abstand der Teleskoprohre eines jeden Teleskoprohrpaars sorgt für eine Aufteilung der eingeleiteten Bremskräfte in eine Zugkraft in dem einen Teleskoprohr und in eine Druckkraft in dem anderen Teleskoprohr, so daß die Gefahr der Durchbiegung der Teleskoprohre deutlich herabgesenkt ist, selbst wenn diese schlanker als im Stand der Technik ausgestaltet sind. Auch die Gefahr des Auftretens von Torsionskräften im Teleskoprohr wird durch das Vorsehen zweier einzelner voneinander beabstandeter Teleskoprohre vermieden. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Teleskopgabel werden die Fahreigenschaften des Fahrzeugs insgesamt verbessert, da eine größere Formsteifigkeit der erfindungsgemäßen Teleskopgabel im Vergleich zum Stand der Technik eine Reduzierung der Formänderungen der Teleskopgabel bewirkt. Damit ist eine bessere Spurführung des Vorderrads verbunden. Während der Fahrt in der Teleskopgabel auftretende Schwingungen werden hinsichtlich ihrer Amplitude durch die größere Steifigkeit des Teleskopgabel verringert, wodurch schwingungsbedingte Lenkungsausschläge reduziert werden.
- Vorzugsweise liegen die Achsen der Teleskoprohre eines jeden Teleskoprohrpaars in einer gemeinsamen Ebene, die parallel zur Längsmittelebene des Vorderrads liegt.
- Alternativ liegen die Achsen der Teleskoprohre eines jeden Teleskoprohrpaars in einer gemeinsamen Ebene, die in einem Winkel von weniger als 90° zur Längsmittelebene des Vorderrads um eine zur Lenkachse parallele Achse geneigt ist.
- In einer bevorzugten Ausführungsform enthält jeweils ein Teleskoprohr eines Teleskoprohrpaars zumindest ein Federungselement, während das andere Teleskoprohr zumindest ein Dämpfungselement enthält. Bei dieser Ausgestaltung werden Federung und Dämpfung getrennt ausgebildet. Es kann aber auch in jedem der Teleskoprohre eine Feder-Dämpfer-Einheit vorgesehen sein.
- Alternativ kann ein Teleskoprohr eines Teleskoprohrpaars eine Feder- und/oder Dämpfungseinrichtung für eine Grundlast aufnehmen, während das andere Teleskoprohr eine zusätzliche Federeinrichtung für eine Zusatzlast aufnimmt. Hierdurch können die Federungseigenschaften der Teleskopgabel für unterschiedliche Belastungszustände des Fahrzeugs (zum Beispiels mit oder ohne Sozius) unterschiedlich ausgebildet sein.
- Vorzugsweise ist die zusätzliche Federeinrichtung wahlweise zuschaltbar. Diese wahlweise Zuschaltbarkeit kann dazu genutzt werden, die Federkennlinie der gesamten Teleskopgabel entsprechend dem Beladungszustand oder der gewünschten Fahreigenschaften zu verändern.
- Vorzugsweise ist die Federeinrichtung eine Luftfedereinrichtung.
- In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die Federeinrichtung zur Niveauregulierung des Fahrzeugs in ihrer wirksamen Länge verstellbar.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
-
1 . eine Teleskopgabel gemäß der vorliegenden Erfindung an einem Motorrad; -
2 . einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Teleskopgabel der1 entlang der Linie II-II; -
3 . einen Schnitt durch eine alternative Ausführung der erfindungsgemäßen Teleskopgabel entsprechend2 . - In
1 ist, teilweise geschnitten, der Rahmen2 eines Motorrads1 dargestellt, an dem eine Teleskopgabel3 zur Aufnahme eines Vorderrads4 mittels einer um eine Lenkachse A schwenkbar gelagerten (nicht sichtbaren) Steuersäule zur Lenkung des Motorrads angebracht ist. Die Teleskopgabel3 ist über eine obere Gabelbrücke5 und eine mittlere Gabelbrücke6 mit der Steuersäule verbunden. - Die Teleskopgabel
3 umfaßt zwei Teleskoprohrpaare7 ,8 , von denen ein erstes Teleskoprohrpaar7 auf der in Fahrtrichtung gesehen rechten Seite des Vorderrads und das andere Teleskoprohrpaar8 auf der linken Seite des Vorderrads4 gelegen ist. Die Teleskoprohrpaare7 ,8 können weiterhin im Bereich des Vorderrads4 über eine untere Gabelbrücke9 oberhalb des Vorderrads4 miteinander verbunden sein. Das jeweilige Teleskoprohrpaar7 ,8 umfaßt ein vorderes Teleskoprohr10 ,30 sowie ein separates hinteres Teleskoprohr20 ,40 . - Die Teleskopgabel
3 steht im gezeigten Beispiel in einem verhältnismäßig flachen Winkel zur Straßenoberfläche, wie dies bei sogenannten ”Chopper”-Motorrädern üblich ist. Eine derartige Gabelstellung bewirkt einen großen Nachlauf des Vorderrads. Die Teleskopgabel kann aber auch bei beliebigen anderen Motorradtypen Verwendung finden. - Der Aufbau eines jeden Teleskoprohrpaars wird nachfolgend anhand des rechten Teleskoprohrpaars
7 beschrieben. Das linke Teleskoprohrpaar8 ist analog aufgebaut. - Die beiden Teleskoprohre
10 ,20 des Teleskoprohrpaars7 sind in einer Richtung T rechtwinklig zu ihren Achsen11 ,21 und damit auch in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandet. - Jedes Teleskoprohr
10 ,20 weist ein oberes Standrohr12 ,22 sowie ein unteres Tauchrohr14 ,24 auf. Das obere Standrohr12 ,22 greift in Richtung der zugehörigen Teleskoprohrachse11 ,21 in eine zentrale Bohrung des jeweils zugeordneten unteren Tauchrohrs14 ,24 ein und ist in diesem entlang der jeweiligen Teleskoprohrachse11 ,21 axial verschiebbar. Die oberen Standrohre12 ,22 sind drehfest und axialfest mit der oberen Gabelbrücke5 und der mittleren Gabelbrücke6 verbunden. Die unteren Tauchrohre14 ,24 sind über die untere Gabelbrücke9 sowie über einen am unteren Ende der Tauchrohre14 ,24 vorgesehenen Gabelkopf15 miteinander verbunden. Im Gabelkopf15 ist die Achse16 des Vorderrads befestigt. Eine Scheibenbremszange17 ist über einen Steg15' fest am Gabelkopf15 angebracht und umgreift eine Bremsscheibe18 des Vorderrads4 . - Innerhalb zumindest eines Teleskoprohrs
10 ,20 ist eine Feder-/Dämpfer-Anordnung vorgesehen. Das zweite Teleskoprohr kann ebenfalls eine Federdämpfereinrichtung aufnehmen oder kann lediglich mit einer Zusatzfeder für die Abstützung hoher Lasten ausgestattet sein. Auch kann in einem Teleskoprohr eine Federung und im anderen Teleskoprohr eine Dämpfung vorgesehen sein. - In
2 ist ein Schnitt durch die Teleskopgabel entsprechend der Linie II-II in1 gezeigt, wobei die Teleskoprohre10 ,20 des rechten Teleskoprohrpaars7 und die Teleskoprohre30 ,40 des linken Teleskoprohrpaars8 geschnitten gezeigt sind. Die beiden Achsen11 ,21 der Teleskoprohre10 ,20 des rechten Teleskoprohrpaars7 liegen in einer gemeinsamen Ebene E1 und die beiden Achsen31 ,41 der Teleskoprohre30 ,40 des linken Teleskoprohrpaars8 liegen in einer gemeinsamen Ebene E2. Die beiden Ebenen E1 und E2 liegen parallel zueinander und parallel zur Längsmittelebene E' des Vorderrads4 , die bei Geradeausstellung des Vorderrads4 identisch mit der Längsmittelebene E des Fahrzeugs ist. - Alternativ ist auch eine in
3 gezeigte Anordnung möglich, bei der die durch die Teleskoprohrachsen11' ,21' beziehungsweise31' ,41' definierten Ebenen E1' und E2' zur Längsmittelebene E des Vorderrads4 in einem Winkel α von weniger als 90° um eine zur Lenkachse A parallele Achse geneigt sind, wobei vorzugsweise die hinteren Teleskoprohre20' ,40' einen größeren seitlichen Abstand zueinander aufweisen als die vorderen Teleskoprohre10' ,30' . - Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen.
- Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Claims (8)
- Teleskopgabel für lenkbare Vorderräder von Fahrzeugen mit – einer an einem Fahrzeugrahmen (
2 ) um eine Lenkachse (A) schwenkbar gelagerten Steuersäule; – zumindest einer mit der Steuersäule verbundenen Gabelbrücke (5 ,6 ); – einem auf jeder Seite des Vorderrads (4 ) vorgesehenen Teleskoprohrpaar (7 ,8 ); dadurch gekennzeichnet, – daß die Teleskoprohre (10 ,20 ,30 ,40 ) eines jeden Teleskoprohrpaars (7 ,8 ) voneinander beabstandet sind; – daß am unteren Ende der Teleskoprohre (10 ,20 ,30 ,40 ) eines jeden Teleskoprohrpaars (7 ,8 ) ein die Teleskoprohre (10 ,20 ,30 ,40 ) miteinander verbindender Gabelkopf (15 ) vorgesehen ist, in dem die Achse (16 ) des Vorderrads (4 ) befestigt ist; und – daß eine Scheibenbremszange (17 ) über einen Steg (15' ) fest an einem Gabelkopf (15 ) angebracht ist und eine Bremsscheibe (18 ) des Vorderrads (4 ) umgreift. - Teleskopgabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (
11 ,21 ,31 ,41 ) der Teleskoprohre (10 ,20 ,30 ,40 ) eines jeden Teleskoprohrpaars (7 ,8 ) in einer gemeinsamen Ebene (E1, E2) liegen, die parallel zur Längsmittelebene (E') des Vorderrads (4 ) liegt. - Teleskopgabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (
11' ,21' ,31' ,41' ) der Teleskoprohre (10' ,20' ,30' ,40' ) eines jeden Teleskoprohrpaars (7 ,8 ) in einer gemeinsamen Ebene (E1', E2') liegen, die in einem Winkel von weniger als 90° zur Längsmittelebene des Vorderrads (4 ) um eine zur Lenkachse (A) parallele Achse geneigt ist. - Teleskopgabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Teleskoprohr (
10 ,20 ,30 ,40 ) eines Teleskoprohrpaars (7 ,8 ) zumindest ein Federungselement enthält, während das andere Teleskoprohr zumindest ein Dämpfungselement enthält. - Teleskopgabel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teleskoprohr (
20 ,40 ) eines Teleskoprohrpaars (7 ,8 ) eine Feder- und/oder Dämpfungseinrichtung für eine Grundlast aufnimmt, während das andere Teleskoprohr (10 ,30 ) eine zusätzliche Federeinrichtung für eine Zusatzlast aufnimmt. - Teleskopgabel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Federeinrichtung wahlweise zuschaltbar ist.
- Teleskopgabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung eine Luftfedereinrichtung ist.
- Teleskopgabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung zur Niveauregulierung des Fahrzeugs (
1 ) in ihrer wirksamen Länge verstellbar ist.
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2004
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