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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage für Kraftfahrzeuge
gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1, 6, 10 oder 12 angegebenen Arten.
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Moderne
Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, weisen nicht nur
eine hydraulische Bremsanlage sondern auch ein elektronisches Regelungssystem
mit einem elektronischen Stabilitäts-Programm (ESP) auf, wie es im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegeben und in dem Fachbuch "Bosch/Kraftfahrttechnisches Taschenbuch", 24. Auflage, Seite
770 ff beschrieben ist. Es ist der Zweck dieses Regelungssystems,
die Fahrsicherheit und den Fahrkomfort zu verbessern. Auf die Beschreibung
in dem Fachbuch wird zwecks Vermeidung von Wiederholungen im vollen
Umfang Bezug genommen.
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Während der
Fahrt mit vielen, einander folgenden Bremsvorgängen findet insbesondere bei scharfer
Fahrweise eine starke Erwärmung
der Bremsflüssigkeit
statt, die dann, wenn sie zur Dampfblasenbildung führt, die
Funktionsfähigkeit
der Bremse aufgrund der Kompressibilität der Bremsflüssigkeit
beeinträchtigt.
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Dies
gilt nicht nur während
der Fahrt, sondern auch nach dem Stillstand des Fahrzeugs, weil die
Bremsflüssigkeit
sich beim Ausbleiben des kühlenden
Fahrtwindes weiter aufheizt. Wenn nach kurzer Standzeit das Fahrzeug
wieder in Fahrt gesetzt wird, kann es zu der vorbeschriebenen Bremsschwierigkeit
kommen.
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In
der
DE-OS 1 530 681 ist
eine hydraulische Fahrzeugbremse beschrieben, bei der sich von einer Bremsleitung
im Bereich eines Radbremszylinders eine Rückführleitung erstreckt, die im
Bereich des Hauptbremszylinders mit der Bremsleitung verbunden ist
und mit dieser eine Kreislaufleitung bildet. Dieser ist durch eine
Ventilanordnung mit einem in der Bremsleitung angeordneten Rückschlagventil, das
stromab öffnet,
und einem in der Rückführleitung angeordneten
Rückschlagventil,
das stromauf öffnet, so
zwangsgesteuert, dass bei jeder Hubbetätigung des Hauptbremszylinders
ein dem Volumen des Radbremszylinders entsprechendes Volumen der
Bremsflüssigkeit
hubweise im Kreislauf gefördert
wird. Für den
Fall, dass die dadurch erreichte Kühlung der Bremsflüssigkeit
nicht ausreichen sollte, ist in der Bremsleitung eine zusätzliche
Pumpe vorgesehen, die die Bremsflüssigkeit in einem ständigen Umlauf hält.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, dass
unter Vermeidung der genannten Nachteile ein schädliches Aufheizen der Bremsflüssigkeit
verhindert wird. Dabei soll zum Einen eine einfache und zum Anderen
eine Platz sparende Ausgestaltung gewährleistet sein.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die
zugehörigen
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der
Erfindung gemäß dem Anspruch
1 liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Bremsflüssigkeit durch
eine Kreislaufkühlung
wirksam gekühlt
werden kann.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach
dem Anspruch 1 erstreckt sich von der Bremsleitung im Bereich des
Radbremszylinders eine Rückführleitung,
die mit wenigstens einem stromabseitigen Längsabschnitt der Bremsleitung
eine Kreislaufleitung bildet, in der in bestimmten Betriebszuständen ein
Kreislauf durch die Pumpe aktivierbar ist. Hierdurch wird zum Einen
die Bremsflüssigkeit
im Kreislauf gekühlt
und der Wärmequelle
im Bereich der Radbremse wieder zugeführt, wobei nicht nur die Bremsflüssigkeit
sondern auch der die Bremswärme aufnehmende
Bereich gekühlt
werden und eine schädliche
Erwärmung
und eine Dampfblasenbildung verhindert oder wenigsten vermindert
werden. Dabei ist der Kreislauf durch die Pumpe des elektronischen
Regelsystems aktivierbar. Es ist deshalb keine besondere Pumpe erforderlich.
Hierdurch wird die Bremsanlage nicht nur einfacher und kostengünstiger,
sondern es wird auch Platz gespart.
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Bei
einer Kreislaufleitung, bei der die Rückführleitung nur mit einem stromabseitigen
Abschnitt der Bremsleitung verbunden ist, kann der Kreislauf durch
ein Ventil oder eine Ventilanordnung so gesteuert werden, dass die
Strömung
im stromabseitigen Abschnitt der Bremsleitung und in der Rückführleitung
nur in der Kreislaufrichtung erfolgt. Dies kann durch jeweils ein
Rückschlagventil
in dem stromabseitigen Abschnitt der Bremsleitung und in der Rückführleitung
erreicht werden, das bezüglich
der Kreislaufströmung
jeweils in Richtung stromab öffnet
und stromauf sperrt. Bei einer solchen Ausgestaltung lässt sich
im Fahrzeugstillstand der Kreislauf in mehreren einander folgenden
Zeitintervallen aktivieren, wobei jedesmal ein dem Hubvolumen des
Bremszylinders entsprechendes Volumen der Bremsflüssigkeit
im Kreislauf gefördert
wird.
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Der
Kreislauf bzw. die Förderung
der Bremsflüssigkeit
darf nur im Fahrzeugstillstand erfolgen. Dieser kann in einfacher
und sicherer Weise durch eine Erkennung der O-Drehzahl oder der
Handbremse in ihrer angezogenen Bremsstellung oder der Stellung "P" eines automatischen Getriebes ermittelt
werden.
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Ein
solcher hubweiser Kreislauf lässt
sich dadurch erzielen, dass in der Kreislaufleitung jeweils in Intervallen
ein Druck erzeugt wird, der einen Bremskolben des Radbremszylinders
in seine Bremsstellung verschiebt und z. B. etwa 20 bis 30 bar betragen kann.
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Es
wird eine einfache, platzsparende und gut funktionierende Kreislaufströmung erreicht,
wenn die Pumpe in der Bremsleitung angeordnet ist oder mit dieser
zur Aktivierung des Kreislaufs verbindbar ist.
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In
der
DE 197 14 920
C1 ist eine hydraulische Bremsanlage nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 6 beschrieben, bei der in einer sich zu einem Ausgleichsbehälter für Bremsflüssigkeit
erstreckenden Rückführleitung
eine Pumpe angeordnet ist. Die Rückführleitung
bildet mit der Bremsleitung eine Kreislaufleitung, in der durch
die Pumpe eine Kreislaufströmung
antreibbar ist, die vom Ausgleichsbehälter durch die Bremsleitung
und die Rückführleitung
wieder zum Ausgleichsbehälter
strömt.
Dabei wird die Bremsflüssigkeit
gekühlt
und entlüftet.
In der Rückführleitung
sind ein Sicherheitssperrventil und ein Überdruckventil angeordnet.
Diese Bremsanlage ist wegen der beschriebenen Konstruktion aufwendig sowie
teuer, und sie benötigt
zu ihrer Anordnung einen großen
Platz bzw. Raum.
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Der
Erfindung liegt im Weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage
gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 6 angegebenen Art derart weiterzubilden,
dass unter Vermeidung der genannten Nachteile eine einfache Konstruktion
erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 6
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die
zugehörigen
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der
Erfindung gemäß dem Anspruch
6 liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es sowohl aus Gründen eines
kleinen Bauraums als auch zur Vermeidung einer Umkehrung der Strömungsrichtung
günstig
ist, die Pumpe nicht der Rückführleitung
zuzuordnen.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach
Anspruch 6 ist die Pumpe in der Bremsleitung angeordnet oder mit
dieser verbindbar, wobei in der Rückführleitung ein Ventil angeordnet
ist, das durch die Steuereinrichtung für eine Kreislaufströmung zu öffnen ist.
Dabei ist die Pumpe der durch die Bremsleitung gebildeten Hauptleitung
der Bremsanlage zugeordnet, was nicht nur aus Sicherheitsgründen von Vorteil
ist sondern auch aus strömungstechnischen Gründen, weil
die Kreislaufströmungsrichtung
mit der Strömungsrichtung
der Bremsflüssigkeit
beim Bremsen übereinstimmt.
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Da
der Bremskreis für
einen Bremsvorgang geschlossen sein muss, ist das Ventil für einen Bremsvorgang
zu schließen
und die Pumpenströmung
abzuschalten. Dies kann durch die Steuereinrichtung nach Signalgabe
eines eine Bremsbetätigung
ermittelnden Sensors erfolgen, der z. B. die Anfangsbewegung eines
Gaspedals ermittelt und ein entsprechendes Signal der Steuereinrichtung überträgt.
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Um
den erforderlichen Bremsdruck in der Bremsflüssigkeit erzeugen zu können, ist
nicht nur eine vorbeschriebene Gasblasenbildung zu vermeiden sondern
auch anderweitige Gas- bzw. Lufteinschlüsse, die z. B. nach einer Reparatur
in der Bremsleitung oder im Bremskreis vorhanden sein können.
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Der
Erfindung liegt im Weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage
gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 10 angegebenen Art derart weiterzubilden,
dass unter Vermeidung der genannten Nachteile ein Entgasen der Bremsflüssigkeit
wahlweise möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 10
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die
zugehörigen
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der
Erfindung gemäß dem Anspruch
10 liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Entgasung der Bremsflüssigkeit
nur nach deren Erhitzung unzureichend ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach
Anspruch 10 ist ein manuelles Betätigungselement zum Aktivieren
des den Ausgleichsbehälter
einschließenden
Kreislaufs vorgesehen, das wahlweise betätigbar ist. Hierdurch ist es
möglich,
die Bremsflüssigkeit
unabhängig
von einer Erhitzung zu entgasen, z. B. nach einer Reparatur, um
dabei eingeschlossene Gaseinschlüsse
zu entfernen. Hierdurch wird die Bereitstellung der Bremsanlage
insbesondere nach einer Reparatur wesentlich vereinfacht.
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Bei
der in der
DE 197
14 920 C1 beschriebenen Bremsanlage ist die Pumpe jeweils
fortwährend im
Betrieb. Dies führt
nicht nur zu einem großen
Verschleiß der
Pumpe und zu einer Verkürzung
der Lebensdauer der Bremsanlage, sondern auch zu einem großen Verbrauch
von Antriebsenergie.
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Der
Erfindung liegt im Weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage
gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 12 angegebenen Art derart weiterzubilden,
dass unter Vermeidung der genannten Nachteile eine lange Lebensdauer
erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 12
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die
zugehörigen
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der
Erfindung gemäß dem Anspruch
12 liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Kühlung der Bremsflüssigkeit
durch eine Einschaltung des Kreislaufs nur im heißen Betriebszustand
erforderlich ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach
Anspruch 12 ist ein Sensor zur Ermittlung der Temperatur im Bereich
der Radbremse oder der Temperatur der Bremsflüssigkeit vorgesehen, dessen Messwerte
der Steuereinrichtung übertragbar
sind, wobei die Steuereinrichtung den Kreislauf bei einem Anstieg
der Temperatur über
einen bestimmten Temperaturwert aktiviert und bei einem Abfall unter
einen bestimmten Temperaturwert abschaltet. Hierdurch ist die Kreislauffunktion
auf heiße
Betriebszustände
beschränkt,
und es werden die Lebensdauer der Pumpe und der Bremsanlage verlängert und
der Energieverbrauch verringert.
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Die
auf die Bremsflüssigkeit
einwirkende Kühlwirkung
des Kreislaufs läßt sich
durch einen dem Kreislauf oder der Rückführleitung zugeordneten Kühler vergrößern.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
In der Beschreibung, in den Patentansprüchen, in der Zusammenfassung
und in der Zeichnung werden die in der hinten angeführten Liste der
Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen
verwendet. In der Zeichnung bedeutet
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen hydraulischen Bremsanlage
für Kraftfahrzeuge,
insbesondere Personenkraftfahrzeuge;
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2 eine
schematische Darstellung der Bremsanlage in abgewandelter Ausgestaltung.
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Die
in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Bremsanlage weist
einen Hauptbremszylinder 12 auf, der mit einem Ausgleichsbehälter 14 bzw.
Ausgleichsbehälter
für eine
Bremsflüssigkeit,
insbesondere Bremsöl,
so verbunden ist, dass durch eine Verschiebung eines Kolbens im Hauptbremszylinder 12 beim
Betätigen
eines Bremspedals P des Kraftfahrzeugs die Bremsflüssigkeit
in einer oder mehreren, sich vom Hauptbremszylinder 12 jeweils
zu einem Radbremszylinder 16 erstreckenden Bremsleitung 18 förderbar
ist. Der Radbremszylinder 16 gehört zu einer Radbremse eines
Rades des Kraftfahrzeugs.
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In
der Zeichnung ist aus Vereinfachungsgründen nur eine Bremsleitung 18 mit
dem zugehörigem
Radbremszylinder 16 eines Rades dargestellt. Die Radbremszylinder 16 für die übrigen drei
Räder sind
in Parallelschaltung angeordnet, was aus Vereinfachungsgründen nicht
dargestellt ist.
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Der
Radbremszylinder 16 ist z. B. in einen Bremssattel 20 einer
Scheibenbremse eingebaut. Die Bremsleitung 18 ist an einen
standardmäßigen Bremsleitungsanschluss 22 angeschlossen.
Vom Radbremszylinder 16 erstreckt sich eine Rückführleitung 24 zu
einem schematisch dargestellten Ventil 26, z. B. ein handelsübliches
Umlaufventil oder Elektromagnetventil, das in der Rückführleitung 24 eine Strömung nur
in der mit einem Pfeil verdeutlichten Rückführrichtung 28a vom
Radbremszylinder 16 zum Ventil 26 gestattet und
in der Gegenrichtung sperrt. Die der Rückführrichtung 28a entgegengesetzte
Förderrichtung
der Bremsflüssigkeit
in der Bremsleitung 18 ist mit dem Pfeil 28b verdeutlicht.
Ein solches Umlaufventil kann z. B. durch ein Rückschlagventil im Bremsleitungsabschnitt 18b,
das in die Förderrichtung 28b öffnet, und
ein Rückschlagventil
in der Rückführleitung 24,
das in die Rückführrichtung 28a öffnet, gebildet
sein.
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Das
Ventil 26 ermöglicht
einen die Bremsleitung 18 und die Rückführleitung 24 einschließenden Kreislauf 28c bei
dem die Bremsflüssigkeit
beim Vor- bzw. Bremshub des Radbremszylinders 16 in der Bremsleitung 18 hubweise
in die Förderrichtung 28b strömt und beim
Rückhub
des Radbremszylinders 16 in der Rückführleitung 24 und im
Bremsleitungsabschnitt 18a hubweise in die Rückführrichtung 28a strömt. Es handelst
sich somit um einen hubweise und im Bremsleitungsabschnitt 18a mit
wechselnden Strömungsrichtungen 28b, 28a und
im Bremsleitungsabschnitt 18b und in der Rückführleitung 24 mit gleicher
Strömungsrichtung 28b, 28a strömenden Kreislauf 28c.
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Es
kann insbesondere der Rückführleitung 24 ein
nicht dargestelltes und z. B. durch das Ventil 26 gebildetes
Mindestdruck-Steuerventil zugeordnet sein, das eine Rückströmung bzw.
den Kreislauf 28c erst oberhalb eines Mindestdruckes durch Öffnen gestattet,
der zur Erzeugung der Bremskraft erforderlich ist.
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Dem
Ventil 26 kann ein Entlüftungsventil 26a zugeordnet
sein. Der Rückführleitungsanschluss 24a am
Radbremszylinder 16 kann an eine Entlüftungsöffnung bzw. einem Entlüftungsleitungsanschluss 16a angeschlossen
sein.
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Der
Rückführleitung 24 ist
ein Kühler 30 zugeordnet,
z. B. ein Kühlkörper mit
Kühlrippen, über die
Wärme von
der Bremsflüssigkeit
in der Rückführleitung 24 an
die Umgebung abführbar
ist.
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Die
Funktion der soweit beschriebenen Bremsanlage 10 nach 1 ist
folgende. Bei einem Bremsvorgang bewegt sich die Bremsflüssigkeit
im Bremsleitungsabschnitt 18b und im Kreislauf 28c ein dem
Verdrängungsvolumen
des Radbremszylinders 16 etwa entsprechendes Stück weiter.
Dabei wird heiße
Flüssigkeit
aus dem Bereich des Radbremszylinders 16 abgeführt und
wenigsten in der Rückführleitung 24 gekühlt, wobei
gekühlte
Bremsflüssigkeit in
den Bremsleitungsabschnitt 18b und in den Radbremszylinder 16 nachströmt. Diese
Zirkulation im Kreislauf 28c funktioniert hubweise und
nur dann, wenn gebremst wird, also während der Fahrt.
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Um
auch bei einer Nichtbetätigung
des Hauptbremszylinders 12 einen Kreislauf zu haben, ist es
vorteilhaft, einem der Leitungsabschnitte 18a, 18b oder 24,
insbesondere dem Bremsleitungsabschnitt 18a eine Pumpe 32 zuzuordnen,
die anstelle des Hauptbremszylinders 12 den Bremsdruck
und die Strömung
erzeugt. Dabei ist es im Weiteren vorteilhaft, mit einem Temperatur-Sensor 34,
der die Temperatur der Bremsflüssigkeit
oder der Radbremse überwacht
und z. B. im Bereich der Radbremse oder des Radbremszylinders 16 angeordnet
sein kann, ein Signal zum Einschalten der Pumpe 32 zu erzeugen, wenn
die gemessene Temperatur einen bestimmten Wert übersteigt, und ein Signal zum
Ausschalten der Pumpe 32 zu erzeugen, wenn dieser oder
ein anderer bestimmter Temperaturwert unterschritten wird. Beim
Ausführungsbeispiel
ist eine elektrische Steuereinrichtung 36 vorgesehen, der
die Signale vom Sensor 34 durch eine Signalleitung 38 übermittelt werden.
Zur Steuerung der Pumpe 32 ist eine sie mit der Steuereinrichtung 36 verbindende
Signal- oder Steuerleitung 40 vorgesehen.
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Die
Pumpe 32 und die Steuereinrichtung 36 können Elemente
eines Regelungssystems eines elektronischen Stabilitätsprogramms
(ESP) für
das Fahrverhalten des Fahrzeugs sein.
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Wird
das Fahrzeug mit heißer
Radbremse abgestellt, bietet sich die Möglichkeit, mit der Pumpe 32 einen
Bremsdruck aufzubauen, ohne das der Fahrer die Bremse betätigt. Hierdurch
ist es möglich,
in Abhängigkeit
von der Temperatur im Bereich der Radbremse und beim Fahrzeug-Stillstand,
z. B. auch nach dem Ausschalten der Zündung, intervallmäßig einen
solchen definierten Druck zu steuern und somit hubweise die Zirkulation
im Kreislauf 28c zu erreichen.
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Die
Pumpe 32 und gegebenenfalls auch das Ventil 26 können in
Abhängigkeit
folgender Parameter gesteuert werden, nämlich
- 1.
der Temperatur eines Bremselementes, z. B. einer Bremsscheibe,
oder
des Radbremszylinders 16
oder des Bremssattels 20
oder
der Bremsflüssigkeit,
(Sensor 34 oder
Modell in der Steuereinrichtung)
- 2. oder in Abhängigkeit
von der Erkennung des Fahrzeugstillstands durch
eine Handbremspositionskontrolle
oder
einen Drehzahlgeber
oder die Fahrzeuggeschwindigkeit (v = 0)
oder
ein Automatikgetriebe in Stellung „P".
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Diese
Logik kann vorteilhaft in der elektronischen Steuereinrichtung 36 oder
in der ESP-Regeleinrichtung abgelegt sein, das sich auch für die Verarbeitung
und Weiterleitung der vorbeschriebenen Signale eignet.
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Zur
Ermittlung der Kriterien des Fahrzeugstillstands kann dem jeweils
zugehörigen
Bau- oder Funktionsteil ein Sensor zugeordnet sein, dessen Signale
der Regeleinrichtung übertragen
werden.
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Es
ist außerdem
vorteilhaft, dann, wenn aufgrund der Eingangssignale auf eine Einschaltung
der Pumpe 32 entschieden wird, für eine kurze Zeit, z. B. 0,5
bis 1 Sekunde, einen Druck von etwa 20 bis 30 bar anzusteuern. Durch
die Funktion des Ventils 26 findet dann der Kreislauf 28c statt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 2, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, ist ein Kreislauf 28c mit einem
Ventil 42 vorgesehen, das durch eine Steuerleitung 44 mit
der Steuereinrichtung 36 verbunden und wahlweise zu öffnen und
zu schließen
ist. Außerdem
ist die Rückführleitung 24 durch
einen Rückführleitungsabschnitt 24b über das
Ventil 42 hinaus verlängert
und mit dem Ausgleichsbehälter 14 verbunden.
Somit sind in dem Kreislauf der Ausgleichsbehälter 14, der Hauptbremszylinder 12,
die Bremsleitung 18 und die Pumpe 32 angeordnet.
Das Ventil 42 kann ein Elektromagnetventil sein, z. B.
ein solches, dass stromlos geschlossen ist.
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Wie
bereits beim Ausführungsbeispiel
nach 1 können
auch beim Ausführungsbeispiel
nach 2 die Pumpe 32 und die Steuereinrichtung 36 Teile
eines bekannten Regelungssystems mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm
(ESP) sein, so dass eine besondere Pumpe und eine besondere Steuereinrichtung
entfallen können.
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Das
Ventil 42 kann so eingerichtet sein, dass die Kreislauf-
und Kühlströmung nur
dann erfolgt, wenn nicht gebremst wird. Für die Zeit des Nichtbremsens
ist es möglich,
das Ventil 42 zu öffnen
und durch z. B. ein kurzes Einschalten der Pumpe 32 die Bremsflüssigkeit
zirkulieren zu lassen. So wird die heiße Bremsflüssigkeit aus dem Bereich des
Radbremszylinders 16 abgeführt und kühlere Bremsflüssigkeit
strömt
nach.
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Da
während
dieser Zeit der Bremskreis offen ist, muss sichergestellt sein,
dass der Fahrer in diesem Moment nicht bremsen möchte bzw. das Fahrzeug steht
ohne dass die Bremse betätigt
wird. Wenn also aufgrund erhöhter
Temperatur im Bereich der Radbremse bzw. in der Bremsflüssigkeit
(Sensor 34 oder Modell in der Steuereinrichtung) entschieden wird,
dass gekühlt
werden muss, muss zuvor der Fahrzustand erfasst werden. Das Ventil 42 und
die Pumpe 32 dürfen
daher nur angesteuert werden, wenn
- 3. der Fahrer
die Bremse nicht betätigt, z.
B. eine Betätigung
des Gaspedals 46 ermittelt wird, z. B. über einen gewissen %-Anteil
betätigt
wird, etwa 10 %, eventuell in Verbindung mit Gaspedalabfrage. So
bleibt bei einem abrupten Bremsmanöver noch Zeit genug, um rechtzeitig
das Ventil 42 zu schließen,
oder das Fahrzeug
steht bzw. parkt ohne dass es mit der
Bremse gehalten wird
(z. B. Halten am Berg). Die Zündung
kann dabei an- oder ausgeschaltet sein. Die Handbremse ist dabei
angezogen und/oder der Wählhebel
in P oder 1. Gang und Motor ist aus.
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Zur
Abfrage der vorgenannten Steuerkriterien können jeweils geeignete Sensoren
vorgesehen sein, siehe z. B. den Gaspedal-Sensor 48, deren
Signale der Steuereinrichtung 36 bzw. dem Regelsystem übermittelt
werden, die die Pumpe 32 einschaltet bzw. ausschaltet und
das Ventil 42 öffnet
und schließt.
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Die
Pumpe 32 und die Steuereinrichtung 36 bzw. das
Regelungssystem mit ESP lassen sich auch dazu benützen, die
Bremsanlage 10 zu entlüften. Hierzu
ist ein manuelles Betätigungselement 50 zum Einschalten
der Pumpe 32 und zum Öffnen
des Ventils 42 vorgesehen, auf dessen manuelle Betätigung hin
der Kreislauf 28c aktiviert wird. Das Betätigungselement 50 kann
ein Einschaltsignal durch eine Signal- bzw. Steuerleitung 52 der
Steuereinrichtung 36 bzw. dem Regelungssystem mit ESP übertragen. Das
Betätigungselement 50 kann
auch als Ausschaltelement dienen. Der Kreislauf 28c soll
wenigstens so lange eingeschaltet sein, dass wenigstens eine, vorzugsweise
mehrere, Umwälzungen
der Bremsflüssigkeit
im Kreislauf 28c stattfinden. Das Ausschalten kann alternativ
durch einen Zeitschalter erfolgen.
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Diese
Entlüftungsvorrichtung
eignet sich auch für
das Ausführungsbeispiel
nach 1, wobei die Entlüftung am Entlüftungsventil 26a stattfinden kann.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
muss die Pumpe 32 jedoch so lange intermittierend ein-
und ausgeschaltet werden, bis wenigstens eine, vorzugsweise mehrere,
Umwälzungen
der hubweise geförderten
Bremsflüssigkeit
im Kreislauf 28c erfolgt sind.
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Der
Kreislauf 28c und insbesondere eine Entlüftung der
Bremsflüssigkeit
während
der Kreislaufströmung
wird begünstigt,
wenn am Radbremszylinder 16 bzw. am Bremssattel 20 nicht
nur ein Rückführleitungsanschluss 24a sondern
zwei Rückführleitungsanschlüsse 24a mit
zwei daran angeschlossenen Rückführleitungsabschnitten
vorgesehen sind, die zu einer gemeinsamen Rückführleitung 24 zusammengeführt sind,
wie es 1 und 2 andeutungsweise zeigen.
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- 10
- Bremsanlage
- 12
- Hauptbremszylinder
- 14
- Ausgleichs-
bzw. Ausgleichsbehälter
- 16
- Radbremszylinder
- 16a
- Entlüfungsöffnung
- 18
- Bremsleitung
- 18a
- Bremsleitungsabschnitt
- 18b
- Bremsleitungsabschnitt
- 20
- Bremssattel
- 22
- Bremsleitungsanschluss
- 24
- Rückführleitung
- 24a
- Rückführleitungsanschluss
- 24b
- Rückführleitungsabschnitt
- 26
- Ventil
- 26a
- Entlüftungsventil
- 28a
- Rückführrichtung
- 28b
- Förderrichtung
- 28c
- Kreislauf
- 30
- Kühler
- 32
- Pumpe
- 34
- Sensor
(Temperatur)
- 36
- elektrische
Steuereinrichtung
- 38
- Signalleitung
- 40
- Signalleitung
oder Steuerleitung
- 42
- Ventil
- 44
- verlängerte Rückführleitung
- 46
- Gaspedal
- 48
- Sensor
(Gaspedal)
- 50
- Betätigungselement
- 52
- Steuerleitung