DE10346505A1 - Lichtdurchlässige Scheibe mit Muster und optischem Effekt - Google Patents
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Abstract
Bei einer lichtdurchlässigen Scheibe mit mindestens zwei mit einer Oberflächenstruktur versehenen Oberflächen sind erfindungsgemäß die beiden Oberflächen jeweils mit einem regelmäßigen dreidimensionalen Raster oder Muster ausgestattet, die beide visuell wahrnehmbar sind, deren Rasterabstände zur Erzeugung von optischen Überlagerungs(MoirE)-Effekten aufeinander abgestimmt sind und deren gegenseitige räumliche Anordnung auf, an oder in der Scheibe so gestaltet sind, dass ein Betrachter wenigstens aus bestimmten Blickwinkeln durch visuelle Überlagerung der regelmäßigen Raster periodische Störungen wahrnimmt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine lichtdurchlässige Scheibe mit optischem Effekt mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Im näheren Sinne bezieht sich die Erfindung auf das absichtliche Erzielen eines Moiré-Effekts mit einer Verbundscheibe. Als Moiré-Effekt bezeichnet man visuell wahrnehmbare, ggf. periodische Störungen in einem ansonsten regelmäßigen Raster. Sie kommen z. B. durch geringfügige Abweichungen zweier übereinander liegender ähnlicher oder identischer Raster zustande.
- Bekannt ist aus
DE 41 29 578 A1 eine Automobil-Glasscheibe, bei der absichtlich ein Moiré-Effekt herbeigeführt wird, um einerseits mit einem gedruckten Raster Strahlendurchgang und Durchsicht durch die Scheibe zu begrenzen, andererseits eventuelle Fehlstellen in dem Raster durch besagten Effekt zu tarnen. Der Moiré-Effekt tritt infolge einer Überlagerung verschiedener gleichartiger Raster-Strukturen ein, die jedoch sämtlich aus nicht durchsichtigen Farben gedruckt sind. Zu seiner Herstellung wird ein Verfahren angewendet, nach dem zwei gleichmäßige Loch-, Punkt- oder Strichraster unter gegenseitiger Winkelverschiebung überlagert werden und damit moiré-artige Musterstrukturen geschaffen werden. - Im weiteren strebt man bei Verbundscheiben in der Regel an, Moiré-Effekte nach Möglichkeit zu unterdrücken. Z. B. beschreibt WO 01/02 316 A1 Zwischenfolien für Verbundglasscheiben, die die optische Qualität der Scheiben von Moiré-Effekten selbst dann frei halten sollen, wenn die Unebenheiten auf der Folienoberfläche in einer regelmäßigen Anordnung vorliegen sollten.
- Eine bekannte Licht streuende Verbundscheibe (
EP 807 849 A1 - Eine Nutzanwendung finden Moiré-Effekte z. B. zum Schützen von Wert-Dokumenten gegen Fälschungen oder Kopien (vgl.
DE 196 35 761 A1 ). Es ist auch bekannt, Gläser mit einem irisierenden Effekt auszuführen, indem man bei Temperaturen von über 1000° C Metalloxide während des Walzvorgangs auf die Scheiben aufdampft. Hierdurch entsteht eine Perlmutt-ähnliche Oberfläche der Gläser (http://www.tiffanyshop.de, Stand September2003 ). - Es sind auch Glasscheiben bekannt, die auf beiden Oberflächen mit einer unebenen (gewalzten) Struktur versehen sind, die der Lichtbrechung dient. Sie sind lichtdurchlässig, jedoch nicht klar durchsichtig, und werden z. B. häufig als Ganzglas-Türen verwendet. Ein über die gewollte Lichtstreuung hinausgehender Moiré-Effekt wird mit diesen Scheiben nicht erzielt, da sie keine regelmäßigen Raster aufweisen, die übereinander gelegt diese spezielle optische Wirkung haben könnten.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine lichtdurchlässige Scheibe mit einem Muster und einem zusätzlichen optischen (irisierenden, Moiré-)Effekt anzugeben, der nicht notwendig mit dem Auftragen von undurchsichtigen Strukturen und/oder Schichten verbunden sein muss.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieser Erfindung an.
- Der Erfindung liegt die Idee zu Grunde, transparente dreidimensionale geometrische Strukturen, welche auf eine Oberfläche aufgebracht sind, in bestimmten Abständen hintereinander, also auf unterschiedlichen Ebenen, und in der lotrechten Projektion auf die Scheibenflächen zueinander deckungsgleich oder gegeneinander seitlich verschoben so anzuordnen, dass durch diese Anordnung zueinander dreidimensionale ring-, linien-, streifen-, wellen-, oder andersförmige geometrische „Stör-"Muster entstehen. Diese können sich noch verändern, wenn ein Betrachter seinen Blickwinkel ändert (z. B. von 90 Grad/lotrecht zur Oberfläche auf unterschiedliche Betrachtungsstellen der Gesamtfläche).
- Zugleich kann noch eine Rest-Transparenz erhalten bleiben, so dass z. B. bei einer Anwendung dieser Scheiben in Ganzglas-Türen die Umrisse von Personen durch die Tür hindurch noch sichtbar sind.
- Moiré-Effekte lassen sich mit lichtdurchlässigen Scheiben dadurch erzielen, dass auf mindestens zwei voneinander beabstandeten Oberflächen der Scheiben gleich- oder regelmäßige dreidimensionale Strukturen angeordnet werden, die je nach Blickwinkel mehr oder weniger gegeneinander verschoben sichtbar sind. Hierbei entstehen für das Betrachterauge Interferenzen der reflektierten Lichtstrahlen, die sich visuell als Moiré-Effekt auswirken. Diese stellen sich für den Betrachter als periodische „Störungen" in dem regelmä ßigen überlagerten Rastereindruck dar. Die technischen Merkmale solcher Scheiben führen also zu einem optisch-ästhetischen Effekt, der vornehmlich im Bauwesen, aber auch bei sonstigen Innen- und Außenausstattungen vielgestaltige Anwendungen finden kann.
- Es ist denkbar, solche aufeinander abgestimmte Strukturen auf den beiden Oberflächen von monolithischen Scheiben anzuordnen. Dies mag zwar bei Glas schwierig beherrschbar sein, in dessen beide Oberflächen vor dem Erstarren aus der Schmelze oder im erweichten Zustand zwei genau abgestimmte Muster eingewalzt werden müssten. Mit einigem Aufwand könnte man allerdings durchsichtige dreidimensionale Strukturen auf beiden Hauptflächen einer hinreichend dicken Glasscheibe auch durch Schleifen und anschließendes Polieren einbringen.
- Bei Kunststoffscheiben, die in einer geschlossenen Form mit hoher Reproduktions- und Oberflächengenauigkeit gespritzt werden, könnte sich ein Moiré-Effekt mit beidseitigen dreidimensionalen Oberflächenstrukturen recht einfach herstellen lassen.
- Im Fall von Glasscheiben wird man das Herstellen eines Verbundes aus zwei Scheiben mit strukturierten Oberflächen und mit zwischenliegender Klebeschicht (oder das Herstellen eines Isolierverbundes mit Abstandhalter) bevorzugen. Die gegenseitige Positionierung der strukturierten Oberflächen kann dabei bedarfsgerecht variiert werden. So können z. B. die beiden außen liegenden Oberflächen des Verbundes die Struktur aufweisen. Es kann eine im Verbund innen liegende (mit der Klebeschicht verbundene) Oberfläche und eine außen liegende Oberfläche die Struktur aufweisen, und schließlich könnten auch beide strukturierten Oberflächen zueinander gewandt im Inneren des Verbundes liegen und mit der Klebeschicht verbunden sein.
- Solche Verbundscheiben können grundsätzlich sehr einfach hergestellt werden, indem man aus einem (gewalzten) Glasband mit einheitlich (periodisch) gemusterter Oberfläche zwei (vorzugsweise gleich große) Scheiben ausschneidet und diese in der gewünschten Anordnung aufeinander laminiert bzw. sie mithilfe des Abstandhalters miteinander verbindet.
- Die einzelnen transparenten Materialien können aus Kunststoff- oder Glasplatten mit praktisch beliebiger Dicke, vorzugsweise in einem Bereich von 3 mm bis 15 mm hergestellt sein, ganz bevorzugt mit einer Dicke von etwa 6 mm.
- Die dreidimensionalen Oberflächenstrukturen können dabei neben rein (gerade und/oder gekrümmt) linienförmigen Ausprägungen linsen-, kugel-, pyramiden-, oder kegelförmig ausbildet sein. Bei den Pyramiden können beliebige Polygone (Dreiecke, Vierecke etc.) die Grundfläche bilden. Die Muster können ferner ganzflächig oder nur abschnittsweise konzentriert zwischen blanken/ebenen Oberflächen oder um solche herum ausgebildet sein. Im letzteren Fall ist es natürlich im Sinne der Erfindung erforderlich, dass die dreidimensional gemusterten Flächenbereiche der beiden Scheibenoberflächen einander in Betrachtungsrichtung wenigstens teilweise überdecken. Es ist natürlich auch möglich, eine ganzflächig mit dreidimensionalen Mustern bedeckte Oberfläche mit einer solchen Oberfläche zu kombinieren, die nur auf bestimmten Flächenabschnitten ein solches Muster aufweist. Hiermit wird die Erzeugung des Moiré-Effekts von vornherein auf die Bereiche begrenzt, in denen sich besagte Flächenabschnitte befinden, wobei aber die gesamte Scheibe mit dem Grundmuster versehen ist.
- Mit diesen Kombinationen lassen sich z. B. auch besondere Rahmeneffekte erzielen, indem z. B. eine ganzflächig gemusterte Scheibe oder Oberfläche mit einer solchen kombiniert wird, die nur entlang ihrem Rand (umlaufend oder in Streifen) oder nur in ihrem Mittenbereich mit einem „passenden" Muster ausgeführt ist. Nur in diesen Bereichen tritt dann der Moiré-Effekt auf, während im übrigen Flächenfeld nur das normale Muster-Erscheinungsbild wahrgenommen wird.
- Die Abstände der das dreidimensionale Muster bildenden, auf einer Scheiben-Oberfläche in einer Ebene angeordneten geometrischen Formen (z. B. Linsen, Kegel, Pyramiden, Kugelabschnitte) können zwischen 0 bis 150 mm variieren. Die beiden gemusterten Oberflächen können deckungsgleich oder -abhängig von ihrer Periodizitätslänge- bis etwa 250 mm gegeneinander seitlich parallel zur Ebene der Scheibe ein- oder zweiachsig verschoben sein (Maße bei lotrechter Projektion auf die Ebene der Scheibe gesehen). Ggf. können Muster auch um einen Winkel verdreht angeordnet sein, um den dreidimensionalen moiréartigen Effekt zu erzeugen.
- Man wird bei der Dimensionierung der dreidimensionalen Muster auch die Gesamtfläche der fertigen Scheibe berücksichtigen. Bei einer relativ kleinflächigen Scheibe wird man mit einem großflächigen („langwelligen") Muster den gewünschten optischen Effekt womöglich nicht erzielen können, sondern wird eher kurzwellige Muster vorsehen, damit die in diesem Fall gewünschten Muster-Interferenzen tatsächlich (und an mehreren Stellen) auftreten. Bei großflächigen Scheiben kann man dagegen den Effekt auch mit langwellig periodischen Mustern erreichen, selbst wenn er dann nur an wenigen Orten auftritt.
- Die mindestens zwei verwendeten dreidimensional strukturierten Oberflächen müssen bei alledem nicht unbedingt dieselben oder identische Struktur-Geometrien aufweisen. Der gewünschte Effekt kann auch mit einer zweiten Oberfläche erreicht werden, deren drei dimensionales Muster Periodenabstände von einem vielfachen oder teilbaren der ersten Oberfläche hat.
- Wird die erfindungsgemäße Scheibe als Verbundscheibe ausgeführt, so können die (mindestens) zwei dreidimensional gemusterten Einzel-Scheiben durch klare, farbige und/oder teiltransluzente Kunststoffe oder Kombinationen daraus miteinander verbunden werden. Die Klebeschichten können mit beliebigen Dicken, vorzugsweise zwischen 0,1 und 10 mm, variiert werden. Abstandhalter für Isoliergläser können natürlich noch größere Abstände zwischen den Scheiben einstellen; man wird sich jedoch vorzugsweise der für Isoliergläser handelsüblichen Abmessungen bedienen.
- Zusätzliche optische Effekte können erzielt werden, indem man die erfindungsgemäßen Scheiben mit weiteren Mitteln kombiniert, z. B. mit Farben, Druckmustern, Einlagen wie Drähten oder sonstigen Körpern.
- Schließlich sei erwähnt, dass auch mehr als zwei gemusterte Oberflächen in einer Scheibe zusammengefasst werden könnten. Z. B. könnte man eine beidflächig mit Muster versehene monolithische Scheibe auch noch mit einer weiteren, ein- oder beidflächig gemusterten Scheibe zu einer Einheit zusammenfassen, oder drei oder mehr einflächig gemusterte Scheiben.
- Von besonderem Vorteil kann es schließlich sein, für die Herstellung der dreidimensional gemusterten Scheiben in an sich bereits bekannter Weise ein besonders klares, eisenarmes Glas des Typs „SGG Diamant" zu verwenden.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstands der Erfindung gehen aus der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels und deren sich im folgenden anschließender eingehender Beschreibung hervor.
- Beispielhaft wird hier eine geometrisch definierte, in eine Glasoberfläche eingeprägte dreidimensionale Struktur beschrieben, die bei Anordnung zweier Glasscheiben mit gleicher Oberflächenstruktur hintereinander zu der oben beschriebenen optischen Erscheinung führt.
- Es zeigen in perspektivischer, nicht maßstäblicher Darstellung
-
1 eine Ausführungsform eines dreidimensionalen Musters aus pyramidenförmigen Erhebungen auf einem Abschnitt einer Scheibenoberfläche; -
2 eine zweite Ausführungsform, bei der ebenfalls pyramidenförmige Erhebungen ein dreidimensionales Muster bilden, wobei jedoch im Vergleich zu1 Abstände zwischen den Grundflächen der Pyramiden vorgesehen sind; -
3 eine erste Konfiguration zweier übereinander angeordneter Scheiben mit dreidimensionalen Mustern; -
4 eine zweite Konfiguration zweier übereinander angeordneter Scheiben mit dreidimensionalen Mustern; -
5 eine Ausführung einer Scheibe mit zwei Einzelscheiben, auf deren Oberflächen dreidimensionale Muster in getrennten Feldern erzeugt sind; -
6 eine Detailansicht aus5 ; -
7 eine Gegenüberstellung zweier Fotos einer Ganzglas-Tür aus einer erfindungsgemäß ausgeführten Verbundscheibe. - Gemäß
1 ist eine Scheibe1 mit einer im wesentlichen glatten (unteren) Oberfläche1.1 und einer dreidimensional gemusterten Oberfläche1.2 ausgeführt. Das Muster3 wird von unter sich gleich bemessenen Pyramiden5 gebildet, deren Grundflächen unmittelbar aneinander stoßen. Die (konstanten) Abstände der Pyramidenspitzen voneinander in zwei Dimensionen bestimmen die Periodizität des Musters. Es sei angemerkt, dass die Spitzen-Abstände in x- und y-Richtung nicht unbedingt gleich groß sein bzw. dass die Pyramiden keine quadratischen Grundflächen haben müssen. - In
2 ist ein Muster7 als Variante zu1 aus (ebenfalls unter sich gleich großen) Pyramiden9 gebildet, deren Grundflächen Zwischenräume aus ebenen Oberflächen freilassen. Die Zwischenräume sind in zwei Dimensionen mit einem Maß A und einem Maß B bezeichnet, die gleich, aber auch verschieden sein können. Die Abstände der Pyramidenspitzen bilden wiederum das Maß für die Periodizität des Musters, wobei diese Abstände hier die besagten Zwischenräume A·B einschließen. Man kann ein solches Muster beispielsweise so gestalten, dass die Flächen der Zwischenräume exakt jeweils der Grundfläche einer Pyramide entsprechen. Damit wäre in2 im Vergleich mit1 ein Muster mit exakt der halben Musterteilung ausgeführt. - Die
3 und4 zeigen zwei unterschiedliche gegenseitige Anordnungen zweier gemäß1 ausgeführter starrer Scheiben, die jeweils paarweise zueinander parallel ausgerichtet sind. In3 sind die jeweiligen ebenen Oberflächen1.1 zueinander hin orientiert, und die dreidimensional gemusterten Oberflächen1.2 weisen voneinander weg. Nur zur Verdeutlichung der exakten Lage ist die ebene Oberfläche1.1 der unteren Scheibe hier leicht eingetönt, um optische Täuschungen über die tatsächliche Perspektive zu vermeiden. - Mit dem Maß Y ist der (innere) Abstand zwischen den beiden ebenen Oberflächen
1.1 bezeichnet. Y kann mithilfe einer Klebeschicht, eines Abstandhalters oder ggf. auch unter Einbeziehung einer weiteren starren Scheibe mit beidseitiger Klebeschicht, bedarfsgerecht eingestellt werden. - Mit dem Maß X ist ein gegenseitiger geringer seitlicher Versatz der beiden (unter sich gleichen) Muster bezeichnet. Das Maß X bezeichnet den Abstand, um den zwei in lotrechter Projektion auf die Ebene der Scheiben betrachtete Pyramidenspitzen gegeneinander seitlich versetzt sind. In dieser Anordnung entsteht schon bei lotrechter Blickrichtung auf die miteinander verbundenen Scheiben für den Betrachter eine optische Störung des regelmäßigen Musters, die sich bei Änderung des Blickwinkels in der Ebene der Scheiben verschieben kann. Diese Störung entsteht aus der Überlagerung der beiden regelmäßigen Muster in der Blickrichtung und aus den unterschiedlichen Reflexionen des Lichtdurchgangs an deren Strukturelementen.
- In
4 sind die beiden Scheiben gleichsinnig orientiert, d. h. beide gemusterten Oberflächen1.2 weisen nach oben, beide ebenen Oberflächen nach unten. Dies ist lediglich eine Gestaltungsvariante, die optisch eine jedenfalls ähnliche Wirkung wie die Konfiguration in3 hat. -
5 zeigt anhand größerer Ausschnitte aus zwei analog zu3 übereinander gelegten starren Scheiben eine Ausführungsvariante des dreidimensionalen Musters. Hier sind nicht die gesamten Scheibenflächen1.2 ganzflächig mit dem Muster3 belegt, sondern nur definierte Flächenabschnitte oder Musterfelder, zwischen denen -ähnlich wie in2 für das einfache Pyramidenmuster gezeigt- ebene Flächenabschnitte liegen. Werden diese Scheiben so übereinander gelegt, dass sich (wie in dem Detail der6 erkennbar) die jeweils gemusterten Flächenabschnitte in der lotrechten Projektion mit oder ohne seitlichen Versatz überdecken, so tritt in diesen Bereichen ebenfalls eine optische Störung des regelmäßigen Musters auf, deren virtuelle Lage wieder durch die Wahl des Abstandes zwischen den beiden Scheiben bestimmt werden kann. Diese erfindungsgemäß gewollte Störung ist dann auf die Musterbereiche begrenzt, so dass zwischen den Musterflächen eine ungestörte Durchsicht durch die Scheiben möglich ist (wenn deren weitere Oberflächen hinreichend glatt sind). - Der tatsächlich erreichte visuelle Effekt wird durch die Gegenüberstellung zweier Fotos in
7 verdeutlicht. Beide Fotos A und B zeigen denselben Ausschnitt aus einer Ganzglas-Tür in einer Wohnumgebung. Der mit den bisher bekannten lichtstreuenden Mustern beabsichtigte Effekt eines „Verwaschens" der Konturen in der Durchsicht bleibt erhalten. - Im Unterschied zum oberen Bild A steht auf dem unteren Bild B eine Person hinter der Tür, die trotz der Moiré-Muster deutlich wahrnehmbar bleibt. Man erkennt des Weiteren, dass die Reflexionen des Personenumrisses in den Muster-Strukturen sogar eine Verstärkung des Kontrastes der Moiré-Muster bewirken. Letztere sind im unteren Bild noch besser erkennbar als im oberen.
- Wie schon vorstehend erwähnt, können anstelle der in den Figuren gezeigten Pyramidenmuster jegliche anderen Formen mit periodischem Verlauf verwendet und überlagert werden. Es können auch innerhalb eines Musterfeldes oder Flächenmusters unterschiedliche Grundkörper wie Kugel, Pyramide etc. auftreten; ferner müssen nicht sämtliche Grundelemente eines Musters dieselbe Erhebung über der Scheibenfläche haben, sondern können unterschiedlich hoch sein.
- Die hier gezeigten Ausführungsbeispiele sollen insoweit den durch die Ansprüche bestimmten Anwendungsbereich der Erfindung nicht einschränken.
Claims (22)
- Lichtdurchlässige Scheibe mit mindestens zwei mit einer Oberflächenstruktur versehenen Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Oberflächen (
1.2 ) jeweils mit einem regelmäßigen dreidimensionalen Muster (3 ) ausgestattet sind, – die beide visuell wahrnehmbar sind, – deren Rasterabstände zur Erzeugung von optischen Überlagerungs-Effekten aufeinander abgestimmt sind, – deren gegenseitige räumliche Anordnung auf, an oder in der Scheibe (1 ) so gestaltet ist, dass ein Betrachter wenigstens aus bestimmten Blickwinkeln durch visuelle Überlagerung der regelmäßigen Raster periodische Störungen wahrnimmt. - Scheibe nach Anspruch 1 in monolithischer Ausführung aus Glas oder Kunststoff, bei der die regelmäßigen Muster (
3 ) auf den beiden einander gegenüber liegenden Hauptflächen der Scheibe angeordnet und durch die Dicke der Scheibe voneinander beabstandet sind. - Scheibe nach Anspruch 1 oder 2 in Verbundausführung, bei der mindestens zwei starre Scheiben aus Glas oder Kunststoff auf mindestens einer Hauptfläche (
1.2 ) mit einem regelmäßigen Muster (3 ) versehen und mithilfe einer Klebeschicht fest miteinander verbunden sind. - Scheibe nach Anspruch 1 oder 2 in Isolierglasausführung, bei der mindestens zwei starre Scheiben (
1 ) aus Glas oder Kunststoff auf mindestens einer Hauptfläche (1.2 ) mit einem regelmäßigen Muster (3 ) versehen und mithilfe eines Abstandhalters fest miteinander verbunden sind. - Scheibe nach Anspruch 3 oder 4, bei der beide Muster (
3 ) auf den außen liegenden Hauptflächen (1.2 ) der beiden starren Scheiben (1 ) angeordnet sind. - Scheibe nach Anspruch 3 oder 4, bei der beide Muster (
3 ) auf den innen liegenden Hauptflächen (1.2 ) der beiden starren Scheiben (1 ) angeordnet sind. - Scheibe nach Anspruch 3 oder 4, bei der ein Muster (
3 ) auf einer innen liegenden Hauptfläche (1.2 ) einer starren Scheibe (1 ) und mindestens ein Muster (3 ) auf einer außen liegenden Hauptfläche (1.2 ) der anderen starren Scheibe (1 ) angeordnet ist. - Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die mindestens zwei dreidimensionalen Muster (
3 ) unter sich gleich sind. - Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die mindestens zwei dreidimensionalen Muster (
3 ) unterschiedlich ausgeführt sind. - Scheibe nach Anspruch 9, bei der ein erstes Muster (
3 ) mit einer vorgegebenen Periodizität mit anderen einem Muster (3 ) auf einer anderen Oberfläche kombiniert ist, dessen Periodizität ein Vielfaches derjenigen des ersten beträgt. - Scheibe nach Anspruch 9, bei der mindestens zwei Muster mit unterschiedlichen Musterelementen in gleich periodischer oder verschieden periodischer Rasterung miteinander kombiniert sind.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, die mindestens ein auf geraden oder gekrümmten, gleichbleibend hohen oder mit gewellter Erhebung ausgeführten Linienstrukturen aufbauendes Muster umfasst.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, die mindestens ein auf geometrischen Grundkörpern wie Kegel, Pyramiden, Kugel, Würfel mit jeweils gleichen oder unterschiedlichen Erhebungen über der Scheibenfläche aufbauendes Muster umfasst.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rasterabstand oder die Periodizität eines Musters (
3 ) in einem Bereich von 0,5 bis 150 mm liegt, vorzugsweise bei 20 mm. - Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Muster (
3 ) bei lotrechter Projektion auf die Ebene der Scheibe in einem Bereich zwischen 0 und 250 mm gegeneinander seitlich parallel zur Ebene der Scheibe ein- oder zweiachsig verschoben sind. - Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Scheibe zwischen 3 und 15 mm dick ist, vorzugsweise zwischen 4 und 6 mm.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung zweier gemusterter Scheiben diese mit einem gegenseitigen Abstand verbunden werden, der im Bereich zwischen 0,3 und 20 mm liegt.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehr als zwei dreidimensional gemusterte Oberflächen umfasst.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, die mit zusätzlichen optischen Effekten, insbesondere mit einer oder mehreren Farben, Druckmustern und/oder Einlagen ausgestattet ist.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der mindestens eines der Muster ganzflächig über die betreffende Oberfläche ausgeführt ist.
- Scheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der mindestens eines der Muster nur in Teilflächen der betreffenden Oberfläche ausgeführt ist.
- Verwendung einer nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgeführten monolithischen oder Verbund-Glasscheibe als Ganzglas-Tür oder zur Verglasung einer mindestens eine Glasscheibe umfassenden Türfüllung.
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